Armer, armer Shinya von ScarsLikeVelvet ================================================================================ Kapitel 1: Teil I ----------------- "Was habe ich dir gesagt!!!", fauchte eine wütende Stimme. Immer wieder prallte ein lederner Gürtel auf den nackten schmalen Rücken. Kein Laut entwischte den zusammengepressten Lippen, der halbnackten Gestalt, die auf dem Boden kauerte. "DU SOLLST NICHT SCHLAGZEUG SPIELEN WENN ICH ZU HAUSE BIN!!!" Jedem Wort folgte ein Schlag. Die helle Haut war von blutigen Striemen und blauen Flecken übersäht. Der Mann packte in die langen hellbraunen Haare und riss den Kopf brutal hoch, um seinem Opfer in die Augen zu sehen. "Du bist wertlos, Shinya...zu nichts zu gebrauchen!!!", knurrte der Mann, bevor er das Zimmer verließ. Mühsam raffte Shinya sich auf. Er wankte zur Tür und schlug sie zu. Dann drehte er den Schlüssel im Schloss herum und sank an der weißen Tür hinab, wobei er blutige Spuren auf dem Holz hinterließ. Mit einer Hand angelte er vor Schmerzen wimmernd nach seinem Handy. Er wählte eine Nummer und wartete. Scheinbar nach unendlicher Zeit wurde abgehoben. "Hai?", drang es aus dem Hörer an Shinyas Ohr. Er schluchzte auf. "Daidai...hol mich...hier raus...", brachte er zwischen seinen Schluchzern heraus. Er verlor das Bewusstsein vor Schmerzen und das Handy fiel ihm aus der Hand. "Shin...Shinya? Shit...halt aus, ich komme sofort!!!", brüllte eine angenehm dunkle Stimme in den Hörer. Dann hörte man nur noch ein Tuten. Shinya hörte, wie das Fenster zu seinem Zimmer aufgestoßen wurde. Flatternd öffneten sich seine Augenlieder und er sah verschwommen, dass sich eine rothaarige Gestalt durch sein Zimmer bewegte. Benommen registrierte er, dass es sein bester Freund und Bandkollege war, der sich jetzt über ihn beugte. "Shin? Alles okay?", fragte er leise. Shinya schüttelte mühsam seinen schmerzenden Kopf. "Ich pack dir ein paar Sachen ein und nehm dich erstmal mit zu mir, okay?", fragte der Rothaarige ihn. "Hai...", brachte Shinya mühsam hervor. Der Rothaarige flitzte durchs Zimmer und stopfte scheinbar wahllos Klamotten in die kleine Reisetasche, die er mitgebracht hatte. Neben einigen Kleidungsstücken zum Wechseln und den Schulsachen, packte er auch die Drumsticks seines Freundes ein, bevor er sich die Reisetasche umhängte und zu seinem Freund zurückkehrte, der schon wieder das Bewusstsein verloren hatte. Er streifte ihm einen warmen Pulli über und nahm ihn auf den Arm. Dann kletterte er gewand mit ihm aus dem Fenster im ersten Stock und über die Gartenmauer, die hier nah am Haus lag ins Freie. Er bettete ihn vorsichtig auf den Beifahrersitz seines Wagens und schnallte ihn an, bevor er die Tasche auf die Rückbank beförderte und losfuhr. Als er seine Wohnung erreichte, trug er Shinya sofort ins Schlafzimmer. Er zog ihm den Pulli aus und legte ihn bäuchlings aufs Bett. Dann versorgte er routiniert die frischen Wunden auf dem Rücken seines Freundes. Umsichtig reinigte er sie und bestrich sie mit Salbe, bevor er sie verband, damit die Kleidung nicht darüber rieb und sich alles entzündete. >Mensch...Shinya, warum lässt du dir das bieten, Kleiner...so was hast du doch gar nicht nötig, Chibi.<, dachte der rothaarige, bevor er kurz das Schlafzimmer verließ. Er ging ins Wohnzimmer, um zu telefonieren. "Kaoru?...Die desu!" "Alles in Ordnung, Daidai? Du klingst so komisch.", sagte Kaoru. "Nichts ist in Ordnung...dieser Dreckskerl hat den Chibi schon wieder verprügelt...", knurrte Die verzweifelt. "Wie bitte?", Kaoru glaubte nicht richtig gehört zu haben. "Er hat ihn wieder verprügelt. Shin hat mich vorhin angerufen. Ich hab ihn zu mir geholt...er ist immer noch bewusstlos...Kaokao...ich hab ne Bitte...schnapp dir Toto und Kyo und hol Shinyas Sachen aus der Bude. Räum sie aus und bring die Sachen her. Ich lass nicht zu, dass dieser Dreckskerl dem Kleinen so weh tut...", sagte Die. Kaoru schwieg einen Moment, bevor er antwortete: "Ja...sicher, mach ich...wie kommen wir in die Bude?" "Sein Zimmerfenster ist offen...die Tür abgeschlossen...Ich leg meinen Wohnungsschlüssel hinter den losen Stein...du weißt welchen! Ich kümmer mich um den Chibi.", sagte Die. "Gut...dann bis später, Daidai!", sagte Kaoru. "Kao..." "Ja, Die?" "Danke!" "Schon okay, wofür sind Freunde da.", sagte Kaoru und legte auf. Die kehrte ins Schlafzimmer zurück. Er setzte sich neben Shinya aufs Bett und musterte ihn. >Wie kann man jemanden, der so hübsch ist wie er, nur so mutwillig verletzen...Shinya ist so niedlich und intelligent...<, dachte Die. Seine Gedanken schweiften zurück zu ihrem ersten Zusammentreffen vor vier Jahren. **~FLASHBACK~** Die, Kaoru und Kyo saßen auf ihren Stammplätzen in der letzten Reihe. Sie mussten alle drei das Schuljahr wiederholen. Nicht weil sie dumm waren, sondern einfach, weil keiner von ihnen im letzten Jahr den Dreh gekriegt hatte, regelmäßig zum Unterricht zu erscheinen. Ihnen war ihr Vergnügen wichtiger gewesen. Mit dem Erfolg, dass sie das letzte Jahr der Mittelschule wiederholen mussten. Ihre neuen Klassenkameraden musterten sie mit Argwohn. Sie waren ziemlich verschrien für ihre Eigenwilligkeiten. Kein Wunder, bei ihrem Aussehen. Die trug entgegen aller Regeln sein Haar feuerrot und ziemlich lang. Seine Schuluniform hatte er seinen Kleidungswünschen entsprechend umgeändert, was bedeutete, dass die Ärmel der Hemden abgerissen waren und auf der Jacke Aufnäher von X-Japan und anderen J-Rock-Band prangten. Seine Augen hatte er dunkel geschminkt und mit schwarzem Kajal nachgezogen. Kaorus Haar war violett und seine Kleidung bestand an diesem Tag aus einer hautengen schwarzen Lederhose und einem hellen eng anliegenden, ziemlich weiblich geschnittenen Hemd. Sein Make-up ließ ihn extrem weiblich wirken, was ihm wirklich gut stand. Ja und Kyo, der kleinste der Drei, hatte sein schwarzes Haar so lange gebleicht, bis es gelb war. Seine Augen waren extrem dunkel geschminkt, seine Lippen ebenso, was ihm bei seiner blassen Haut das Aussehen eines Totenschädels verlieh. Dazu die zerrissenen, tief hängenden Jeans, die Springerstiefel und das Hautenge an einigen Stellen von Sicherheitsnadeln zusammengehaltene Shirt, so wie seine zahlreichen Piercings ließen ihn wirklich erschreckend aussehen. Der Lehrer ignorierte die drei Schauergestalten der letzten Bank, als er mit zwei Schülern an seiner Seite den Klassenraum betrat. "Aufstehen! Verbeugen! Setzen!", befahl er. Die Schüler befolgten seine Aufforderung, bis auf die drei aus der letzten Reihe, die sich eifrig unterhielten. Dies Blick blieb sofort an der kleinen mit den langen braunen Haaren hängen. Sie gefiel ihm ausnehmend gut. Auch der Junge an ihrer Seite sah gut aus. Er war genauso hoch gewachsen wie das Mädchen und seine Haare schimmerten blau. "So...stellt euch bitte vor.", befahl der Lehrer den beiden neuen Schülern. Beide nickten. Das Mädchen drückte kurz die Hand des Jungen, bevor sie nach vorn trat. "Mein Name ist Terachi Shinya. Ich habe von der Eisai Grundschule hierher gewechselt.", sagte das Mädchen lächelnd. Dann trat der Junge vor. "Mein Name ist Hara Toshimasa...ihr könnt mich aber Toshiya nennen. Ich hab ebenfalls von Eisai hierher gewechselt." Die zog die Augenbrauen hoch und sah zu Kaoru. "Auch noch zwei Intelligenzbestien...super...das brauch ich echt...damit mein Vater mir wieder aufs Dach steigt.", flüsterte er. "Setzt euch! Leider sind nur noch die beiden Plätze in der letzten Reihe frei. Tut mir leid.", sagte der Lehrer. Shinya und Toshiya steuerten jedoch nur gelangweilt auf die letzte Reihe zu. Shinya ließ sich neben den Rotschopf fallen und lächelte ihn lieb an, bevor er sich Toshiya zuwandte. In der Pause sprach Shinya Die schüchtern an. "Sumimasen, aber könntest du uns das Schulgelände zeigen?", fragte er. Die blickte ihn erstaunt an. "Ähm...ich mach mir nichts aus Mädchen, sorry. Frag doch mal eine von denen da vorn!", brachte Die hervor und wurde rot. Kaoru grinste hinter ihm. "Prima...ich mach mir auch nichts aus Mädchen...", sagte Shinya hinterhältig grinsend. Die verstand ihn nicht, während Toshiya hinter Shinya loslachte. "Los, Shin, klär ihn lieber auf...sonst platzt ihm die Bombe noch.", sagte der blauhaarige Junge und schlang seine Arme um Shinya. Shinya jedoch schüttelte nur den Kopf und sah Die sanft lächelnd an. "Komm schon, Daisuke Andou, sei kein Frosch.", sagte er. Die, Kaoru und Kyo starrten ihn an. "Woher kennst du meinen Namen?", wollte Die wissen. Shinya grinste leicht. "Ich hab mich über meine Mitschüler informiert. Immerhin muss ich die drei Jahre aufholen, die ihr euch schon kennt.", erklärte Shinya. Die seufzte. "Okay, einverstanden...aber nur, wenn ihr mich Die nennt..." "Okay!", stimmten Shinya und Toshiya zu. "Dann kommt...wir führen euch rum.", sagte Die. Einige Tage später hatten sich die vier Jungs und das Mädchen mal wieder in der Raucherecke versammelt. Toshiya lachte und quasselte, was Shinya irgendwie zu nerven schien, wie Die feststellte. Das Mädchen sah Toshiya immer wieder wütend an. "Und Shinya... *blablabla*", Toshiya hielt sich dran. "Toshiya?", sagte Shinya. Keine Reaktion. "Toto?", fragte Shinya energischer. Toshiya zeigte immer noch keine Reaktion. "Totchi?", Shinya war jetzt schon kurz vorm Platzen. "Toshimasa Hara, wenn du nicht sofort die Klappe hältst, nehm ich dich nachher nicht mit! Das heißt kein Bass spielen für dich!", knurrte er ihn an. Die horchte auf, als er das hörte. "Du spielst Bass, Toshiya?", fragte er. Toshiya nickte und sprang wie ein Flummi auf und ab. "Und du, Shinya? Spielst du auch ein Instrument? Flöte, oder so?", wollte Kaoru wissen. Shinya grinste leicht und antwortete nicht. "Schau mal...die beiden neuen hängen schon wieder mit diesen schrägen Typen ab...die haben echt einen an der Waffel, wenn sie mit denen abhängen", hörten die fünf auf einmal eine Gruppe vorbeigehender Jungs tuscheln. Kyo wollte auf sie losgehen. Kaoru packte ihn im Nacken. "Tooru-chan...das lohnt sich nicht!", sagte Kaoru. Das hätte er besser nicht gesagt. "Oh... oh...er hat das böse Wort gesagt...Kyo hast seinen Taufnamen...", sagte Die und trat erst mal einen Schritt zurück. Sekunden später prügelten sich Kaoru und Kyo. Sie wurden von einer Staubwolke umhüllt. Die seufzte und langte zielsicher in die Wolke und schon hatte er ein kleines, gelbes, fauchendes Tierchen auf seinem Arm. "Kyo...ich find das ja sehr kawaii, aber meinst du nicht auch, dass du Kao am Leben lassen solltest?", fragte er. Als er kawaii sagte, begann Kyo wieder zu fauchen und zu zappeln. Er ging auf Die los. Die beiden wurden von einer dichten Staubwolke umgeben. Kaoru starrte immer noch nach Fassung ringend zu Die und Kyo. Toshiya war zurückgewichen, während Shinya seufzte. Er langte in die Staubwolke und schon hatte er sich Kyo geschnappt. Er hielt den kleineren auf seinem Arm und presste ihn gegen seine Brust. Kyo hörte augenblicklich auf zu zappeln. In seinem kleinen Kopf arbeitete es. "Ähm...Shinya...deine Arme sind erstaunlich kräftig und...versteh mich nicht falsch, aber deine Brust ist flach wie n Brett...dafür das du n Mädchen bist...", sagte Kyo stockend. Die und Kaoru starrten Kyo an, als hätte er den Verstand verloren, während Toshiya ein Kichern unterdrückte. Shinya lachte und sagte: "Wer hat gesagt, das ich n Mädchen bin?" Die und Kaoru blieb die Spucke weg. "Wie bitte?", fragten die beiden halbwegs entsetzt, während Toshiya loslachte. "Shin-chan is n waschechter Kerl...und um deine Frage von vorhin zu beantworten, Kaoru...Shinya spielt Drums!!!", sagte Toshiya und knuffte Shinya sanft in die Seite. **~FLASHBACK ENDE~** Die strich Shinya gedankenverloren durch den Nacken. "Die?", murmelte Shinya. Er blinzelte Die an. Die erschrak und sah Shinya entschuldigend an. "Gomen, Shin...", sagte er leise, weil er wusste, dass Shinya unter üblen Kopfschmerzen leiden musste. Shinya lächelte leicht. "Schon gut...Daidai...", murmelte Shinya. Er robbte näher zu Die und legte seinen Kopf in seinen Schoß. Er schloss die Augen und entspannte sich, als Die fort fuhr ihn zu kraulen. >In letzter Zeit ist der Chibi total anhänglich...aber eigentlich nur bei mir...ob er? ...nya...der Chibi doch nicht<, dachte Die. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand und schloss die Augen. Auch er war müde. "Die? ... Die, bist du da?", vernahm Die irgendwann eine Stimme. Er blinzelte verschlafen. "Hm...Kao...bissu das?", nuschelte er. "Hm...Die...wo sollen wir Shins Sachen hinbringen?", fragte Kaoru. Die hob die Augenbrauen leicht an. "Das freie Zimmer...stellt sie einfach da ab und macht es euch bequem...", sagte Die. Er räkelte sich. "Okay...machen wir.", sagte Kaoru. Shinya rührte sich nicht. Immer wieder ertönte ein leises Rumpeln und Fluchen, während die drei Kaorus Van ausluden. Die kraulte Shinya wieder zärtlich und beugte sich schließlich zu ihm runter. Er hauchte einen sanften Kuss auf Shinyas Stirn. "He...Chibi...aufwachen...", flüsterte Die. Shinya lächelte leicht und blinzelte. "Ich bin schon länger wieder wach, Daidai...aber du hast so süß ausgesehen, als du schliefst, da konnte ich nicht widerstehen...", sagte Shinya leise. Er setzte sich ächzend auf. Sein Rücken war ein einziger pulsierender Schmerz. Die beiden Jungen gingen zu den anderen, die es sich im Wohnzimmer bequem gemacht hatten. Kyo grinste ihnen entgegen. "Wir haben Pizza mitgebracht!!!", verkündete er lauthals lachend. "Eeeew...wie könnt ihr dieses fettige Zeug nur in euch reinstopfen?", fragte Shinya angewidert. Toshiya grinste leicht. "Ich hab dir ne vegetarische mitgebracht.", sagte er. Shinya fiel ihm um den Hals. "Oh Toto...du bist der beste.", sagte er theatralisch. >Wieso fällt er ihm jetzt um den Hals??? Ich versteh das nicht...warum bin ich eifersüchtig auf Totchi...ich weiß doch genau, das zwischen den beiden nichts läuft.<, dachte Die. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, die Toshiya beinahe böse musterten. Shinya ließ von Toshiya ab, als dieser seine Arme um seinen Nacken schlingen wollte. Der blauhaarige Bishonen grinste nur leicht und setzte sich wieder neben Kyo, während Shinya sich neben Die auf den Boden fallen ließ. Shinya linste unauffällig zu Die hinüber. "Daidai?", fragte er leise. "Hm?", machte Die mit vollem Mund. "Darf ich mal beißen?", wollte er wissen. Fast hätte Die vor Schreck seine Pizza ausgespuckt. Nach einem Augenblick nickte er und hielt Shinya das fetttriefende Stück Salami-Thunfisch-Pizza hin. Shinya biss herzhaft hinein und kaute. Dann ließ er sich gegen Dies Schulter sinken. Die sah ihn aus den Augenwinkeln an. Der Chibi war immer noch blass. Nach dem Essen räumten Die und Kaoru rasch die Teller in die Spülmaschine. Da klingelte es. Alle zuckten zusammen. Dies Blick flog zur Uhr. "Kuso...das ist mein Dad...Chibi, stell dich wieder bewusstlos. Und ihr anderen leise, ab ins Schlafzimmer.", sagte Die leise. Dann ging er zur Tür. Er öffnete sie. "Vater!", sagte Die ehrerbietig. "Daisuke-kun, warum bist du noch nicht angezogen? Wir haben doch für halb acht den Tisch reserviert.", fragte sein Vater. Die sah verlegen zu Boden. "Gomen nasai, Vater, aber ich hab nen Freund hier, um den ich mich kümmern muss.", entschuldigte Die sich. Sein Vater sah ihn überrascht an. "Wie bitte?" "Nun ja...es geht ihm nicht gut und ich hab ihm gesagt, er könne hier bleiben, bis es ihm wieder besser geht...", sagte Die. Bevor er seine Erzählungen weiter ausführen konnte, vernahm man Shinyas leise Stimme aus dem Wohnzimmer: "Dai-chan?" Die schwieg und drehte sich um. Shinya lehnte schwerfällig am Türrahmen. Langsam sackte er zu Boden. "Shin!", rief Die. Endlich kam Bewegung in ihn und er fing Shinya ab, bevor er richtig gefallen war. "Das ist doch der Terachi-Junge, oder nicht, Daisuke?", fragte sein Vater ernst. Die hielt Shinya im Arm und sah seinen Vater bittend an. "Versteh mich nicht falsch, Vater, aber möchte dich bitten zu gehen. Ich verspreche dir, dass ich es dir erklären werde, aber sei so gut, und lass uns allein.", sagte Die in einem ruhigen, geschäftsmäßigen Tonfall. "Und was ist mit den Managern? Wie soll ich dich bei denen entschuldigen, Daisuke? Du bist der Juniorchef der Andou Corporation.", wandte sein Vater ein. "Wie wär's mit "Daisuke lernt für die Schule"?", erwiderte Die gelassen. Sein Vater seufzte. "Also gut." "Ach, und, Vater, sag Terachi-san bitte nicht, das Shinya bei mir ist, ja? Shinya braucht etwas Abstand.", sagte Die. Sein Vater nickte und verließ die Wohnung. Die seufzte auf. Shinya lächelte leicht. "Danke, Daidai.", sagte er leise. "Gern geschehen, Shinshin.", erwiderte Die. Kaoru, Toshiya und Kyo kamen aus dem Schlafzimmer. "So...wir verlassen euch dann mal. Wir haben nämlich noch ein Date im ,Black Velvet'.", sagte Kaoru. "Aha.", sagte Shinya nur. "Ihr wollt wohl noch einen übern Durst saufen?", sagte Die lachend. Kaoru nickte. "Hm...genau...ich nehme mal an, ihr wollt nicht mit, oder, Daidai?", sagte Kyo. "Nee, Shinya ist nicht in der Verfassung und ich hab eh keinen Bock...wenn was sein sollte, könnt ihr ja anrufen.", sagte Die. Die anderen drei nickten und verschwanden kurz im Bad, wo sie sich ,aufmotzten'. Als sie wieder herauskamen hatten sich alle drei geschminkt und ihre bequeme Streetwear gegen ihre Visualoutfits getauscht. Die und Shinya hatten sich währenddessen ins Wohnzimmer zurückgezogen und spielten Playstation. "Wir sind dann weg!", sagte Kaoru noch im Vorbeigehen. Die nickte nur. Shinya und Die waren allein. Nach einer ganzen Weile legte Shinya den Controller zur Seite und sah Die an. "Daidai...mir ist kalt...darf ich...mich an dich kuscheln?", murmelte er. Die lächelte leicht und zog den vier Jahre Jüngeren in seine Arme. "Sicher, Chibi.", erwiderte er. Eine ganze Weile saßen sie so da. Die hatte seine Arme um Shinya geschlungen und hielt ihn sanft umfangen, um ihm nicht weh zu tun. Shinya seufzte leise. >Warum fühl ich mich in Daidais Armen so wohl? Früher hätte ich im Traum nicht daran gedacht, mich so an einen Kerl zu kuscheln...aber bei Daisuke...macht es mir gar nichts aus...<, dachte Shinya. Dies Gedanken gingen in eine ähnliche Richtung. >Er ist der einzige, der sich mir so nähern darf...bei ihm macht es mir gar nichts aus...ich fühl mich wohl dabei...<, dachte Die so bei sich. "Shinya?", murmelte Die. Shinya hielt seine Augen geschlossen, aber er murmelte leise "Hai...", als Zeichen, das er zuhörte. "Findest du es nicht komisch, dass du immer mich anrufst...wenn...wenn dein Vater...du weißt schon?", fragte Die. Shinya seufzte leise und erwiderte nach endlosem Schweigen: "Daisuke...ich rufe dich an...weil...weil...ich mich bei dir...einfach geborgen und sicher fühle... bei dir finde ich den Halt, den meine Familie mir nicht gibt...verstehst du...bei dir fühle ich mich einfach so wohl..." Er errötete leicht und auch auf Dies Wangen legte sich ein Rotschimmer, der mit seinen feurigen Haaren in Konkurrenz stand. "Findest du das denn schlimm? ...dass ich anrufe, meine ich?", wollte Shinya wissen. Die überlegte kurz. "Iie...überhaupt nicht...im Gegenteil...ich brauche deine Nähe wie die Luft zum Atmen, Chibi...", erwiderte er. Shinya sah ihn überrascht an. "Ähm...Daisuke, dir ist schon klar, was du da grade gesagt hast, oder?", wollte Shinya wissen. Er sprach den Älteren absichtlich mit seinem Taufnamen an. "Hai...und ich mein es ernst.", sagte Die errötend. Shinya, der kurz zuvor etwas auf Abstand gegangen war, kuschelte sich wieder in Dies Arme. "Mir geht's genauso, Dai-chan...", flüsterte er. Sie hatten eine ganze Weile einfach nur still und in ihre Gedanken versunken dagesessen, als Shinya in Dies Armen einschlief. Die trug den schlanken Jungen ins Schlafzimmer und betete ihn sanft in die Kissen, bevor er sich neben ihn in die Kissen kuschelte. Als Die am Morgen wach wurde, weil ihm die Sonne ins Gesicht schien, spürte er neben sich einen warmen Körper. Er blinzelte etwas erschrocken und stellte dann fest, dass Shinya sich im Schlaf an ihn gekuschelt hatte. Dies Arm lag unter Shinyas Nacken und seine andere Hand ruhte auf Shinyas Hüfte. Er hatte den jüngeren ziemlich nah an sich gezogen. Die seufzte leise und beugte sich vor. Zart berührten seine Lippen Shinyas Stirn. "Chibi...wach auf...wir müssen uns für die Schule fertig machen...", flüsterte Die. Shinya grummelte nur leise und murmelte dann: "Lass mich schlafen, Daidai... heut is Samstag." Die dachte einen Augenblick lang nach und kam dann zu dem Schluss, dass das stimmte. >Nyo...wir hätten zwar Sport, aber eh nur von der AG und da fliegen wir über kurz oder lang eh alle raus, weil wir nie hingehen...<, dachte Die noch, bevor er wieder einschlief. >Mann...Daidai sieht niedlich aus...wie ein kleiner Engel...so kawaii...obwohl ich das sonst von keinem Typen behaupten kann...mal abgesehen von Kyo, aber der is nur so kawaii, weil er so lütt ist...<, dachte Shinya noch, bevor auch er wieder in Dies Armen einschlief. Gegen Mittag schrillte das Telefon. Die schreckte auf und angelte nach dem Hörer. "Moshi moshi?", meldete er sich ziemlich verpennt. "Die? Ich bin's Kyo...alles okay bei euch? Ihr seid nicht zur AG aufgetaucht.", vernahm Die Kyos Stimme. "Hm...", Die warf einen Blick auf Shinya, der immer noch friedlich in seinen Armen ruhte. "Hier ist alles in Ordnung...der Chibi schläft noch...", sagte Die. "Ach so...du wolltest ihn also nicht allein lassen.", sagte Kyo. "Hm...so ähnlich...ich hab auch bis gerade gepennt.", gestand Die. "Oh...sorry...hab dich wohl aus deinen feuchten Träumen geweckt, Daidai, hm?", machte Kyo und man hörte, dass er sich sein Grinsen locker drei Mal um den Kopf binden konnte. "Lass den Quatsch, Kyo! Was willst du?", sagte Die. "Wollte dir nur sagen, dass wir gleich bei dir vorbeikommen...Party machen!", sagte Kyo. Sofort war Die hellwach. "Das geht nich, Kyo...mein Dad kommt gleich vorbei. Ich muss einiges mit ihm besprechen.", sagte Die. "Dann holen wir nur Shinya eben ab und verschwinden dann.", verkündete Kyo. Bevor Die darauf was erwidern konnte, hatte Shinya ihm den Hörer geklaut. "Tooru Niimura...wenn du jetzt nicht sofort damit aufhörst mir auf die Nerven zu gehen, werde ich dich standrechtlich erschießen. Nur dass das klar ist. Und ich werde nicht mit euch gehen. Ich bleibe bei Daisuke. PUNKT!", fauchte er impulsiv ins Telefon und legte auf, bevor Kyo die Chance hatte etwas zu erwidern. Die starrte ihn an und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Sie war etwas warm. "Shinya...alles okay bei dir? So hab ich dich ja noch nie erlebt.", sagte Die. Shinya lächelte ihn an, ließ den Hörer fallen und drückte sich an Die. "Ich hab keinen Bock auf Party.", schnurrte Shinya und streichelte sanft mit einer Hand über Dies nackten Oberkörper. "Shi...Shinya?", Die war irritiert. Shinya jedoch lächelte ihn nur lieb an und setzte sich langsam auf. "Wie wär's mit Frühstück?", fragte er Die und tapste barfuss und nur mit einer schwarzroten Boxershorts bekleidet in Richtung Küche. Die folgte ihm. Er schlang von hinten seine Arme um Shinya und zog ihn behutsam an seine Brust. Shinya keuchte kurz auf, als er den Druck auf seinem lädierten Rücken spürte. Dann entspannte er sich. "Shinya...mein Dad kommt zum Abendessen her...ich denke, wir sollten mit ihm reden und...na ja, ihn bitten, dass er deinen Dad überredet, dich hier wohnen zu lassen...", druckste Die ein wenig rum. Shinya lehnte seinen Kopf in den Nacken und sah Die in die braunen Augen. "Die...du weißt, dass das nicht geht. Ich bin minderjährig...ich muss zurück zu meinem Vater, ob ich will oder nicht.", sagte Shinya mit Tränen in den Augen. Die schüttelte seine rote Mähne. "Eben nicht. Mein Vater ist schließlich der Boss deines Dads. Wir können ihn bestimmt überreden uns zu helfen.", sagte Die ernst. Shinya sah ihn immer noch traurig an, aber ein wenig Hoffnung schimmerte in seinen Augen. Die lächelte ihn an und wischte ihm die Tränen von den Wangen. "So...und bis dahin räumen wir dein neues Zimmer schon mal ein und dann gehen wir duschen.", sagte Die ernst. Knappe zwei Stunden später hatten sie Shinyas Sachen in den Schränken und Regalen verstaut und sein Drumset richtig aufgebaut. Die war daraufhin in Richtung Küche verschwunden, um für den Abend zu kochen. Shinya folgte ihm. "Daidai...geh doch schon mal duschen. Ich kümmere mich ums Essen...bin's ja von zu Hause gewohnt.", sagte Shinya ernst. Die sah ihn überrascht an, räumte aber bereitwillig seinen Platz am Herd. "Und was soll's geben?", wollte Die wissen. Shinya lächelte. "Lass dich überraschen und hüpf unter die Dusche. Dein Vater wird bald hier sein. Bis dahin, muss ich mich auch fertig machen.", sagte er. Also verschwand Die im Bad. Shinya bereitete rasch das Essen vor, sodass er den Wok nur anmachen musste, wenn Dies Vater eintraf. Er deckte noch den Tisch und ging dann ebenfalls ins Badezimmer. Die stand noch unter der Dusche. Shinya streifte die Boxershorts ab, mit der er die ganze Zeit durch die Gegend gestromert war und löste die Mullbinde, mit der Die seinen Rücken geschützt hatte. Dann öffnete er die Tür zur Duschkabine. Die sah ihn mehr als irritiert an. Der Jüngere stellte sich zu ihm unter den angenehm warmen Wasserstrahl und zuckte leise vor Schmerz aufkeuchend zusammen. Dabei streifte er wie zufällig Dies Körper. Die musste sich zusammenreißen, damit er nicht einfach über Shinya herfiel. >Kami-sama...sein Körper ist ja die pure Sünde...er ist so schön...<, dachte Die. Shinya lächelte lieb und schnappte sich das Shampoo. Er wusch sein langes Haar und blickte Die dann auffordernd an, als er fertig war. "Was ist denn, Shin?", fragte dieser. "Mein Rücken.", sagte Shinya. "Das wird brennen wie Hacke, das weißt du, Shinya.", sagte Die. Shinya nickte leicht. Die nahm seinen Schwamm und die Seife und seifte Shinyas Rücken ab. Shinya presste seine Lippen zusammen und stöhnte leise. Die ließ den Schwamm fallen und streichelte sanft über Shinyas lädierten Rücken. Dann beugte er sich vor und legte seine Lippen an Shinyas Hals. Er küsste ihn sanft und Shinya keuchte auf. "Daisuke?", hauchte er und drehte sich um. Die errötete heftig, aber Shinya lächelte und zwang Die ihn anzusehen. Sanft legten sich Shinyas Lippen auf Dies. Nur wenige Sekunden später löste Shinya den zaghaften Kuss wieder. "Arigato...", hauchte Shinya. Er trat aus der Dusche und trocknete sich langsam ab. Dabei entdeckte er Dies Haarfärbemittel. Dieses Granatrot gefiel Shinya ziemlich gut. Er blickte zu Die. "Daidai?" "Hn?" "Färbst du mir die Haare?" "Jetzt noch?", fragte Die. Shinya nickte. "Also gut...beug dich vor.", sagte Die. Shinya beugte sich übers Waschbecken. Die trat hinter ihn und trug das Mittel auf. Dabei presste er seine Hüften unbewusst an Shinya, dem das ziemlich gefiel. >Ich wusste, dass er es so machen würde...ganz unbewusst sucht auch er meine Nähe...das ist so schön...aber wir müssen aufpassen...<, dachte Shinya und rieb seine Hüfte etwas gegen Die, was diesem ein leises Stöhnen entlockte. "Halt...halt still, Shin, bitte...sonst garantiere ich nicht... dafür das du noch lange... Jungfrau bist!", keuchte Die. Shinya lächelte. "Okay...weil du's bist...", flüsterte er. Nach Ende der Einwirkzeit wusch Die Shinya die Haare. Sie waren jetzt so feuerrot wie Dies. Als Shinya in den Spiegel blickte, kicherte er. "Vater wird geschockt sein.", sagte er zufrieden. Die lächelte. "Steht dir gut, Shinya. Und jetzt sieh zu, dass du dich endlich anziehst.", sagte Die. Shinya nickte und verschwand in seinem Zimmer. Kurz darauf kam er angezogen in die Küche. Er trug eine hautenge Jeans und ein schwarzes Hemd. Sein Haar leuchtete wie ein Feuermelder. Die beäugte das Essen im Wok. "Ähm...Shinya, was stellt das dar?", wollte er wissen. Die Zutaten schienen ihm undefinierbar. Shinya lächelte. "Wart es ab. Es schmeckt, keine Angst.", sagte er. Es klingelte an der Haustür. Die blickte auf und sah Shinya fest an. Er drückte ihm noch kurz einen Kuss auf die Stirn, bevor er zur Tür ging und öffnete. Augenblicke später trat er gefolgt von seinem Vater in die Küche. Shinya sah Die an. "Rührst du eben um, Daisuke?", fragte er Die. Die nickte und übernahm den Herd, während Shinya auf Dies Vater zuging. Er verbeugte sich höflich vor ihm. "Andou-sensei...konban wa.", begrüßte er ihn. "Konban wa, Shinya-kun.", erwiderte Dies Vater. "Ah...setzen sie sich doch bitte.", bat Shinya. Dies Vater setzte sich. "Was möchten sie trinken? Wir haben Wasser, Orangensaft und...ich glaube, in der Vorratskammer steht noch eine Flasche Rotwein, oder, Die-kun?", fuhr Shinya fort. "Den Rotwein, Shinya-kun, wenn es dir nichts ausmacht.", erwiderte Die gelassen, bevor sein Vater etwas sagen konnte. Shinya nickte leicht und ging in die neben der Küche gelegene Vorratskammer. Kurz darauf kam er mit dem Rotwein zurück. Während Die die Flasche öffnete und einschenkte, schwenkte Shinya gekonnt den Wok und füllte die Mahlzeit in einzelne Schalen. Dann tischte er auf. Dies Vater sah ihn überrascht an. "Du hast horemso no gomayogoshi(wer das Rezept haben will, kann's auf Anfrage kriegen) gekocht?", sagte er. Shinya nickte verlegen. "Mögen sie das nicht?", fragte Shinya schüchtern. Die grinste und verwuschelte ihm die Haare. "Im Gegenteil. Dad liebt es.", sagte er und setzte sich. Schweigend aßen sie und tranken den Wein. Shinya allerdings trank Wasser. Immerhin war er nicht alt genug. Wenn er mit seinen Freunden zusammen war, trank er hin und wieder was, aber bestimmt nicht in Gegenwart des Chefs seines Vaters. "Shinya-kun...Dir ging es gestern nicht gut, nicht wahr?", begann Dies Vater. "Hai, Andou-san.", erwiderte Shinya. Er senkte seinen Blick. "Darf ich fragen, was los war?", fragte Dies Vater weiter. Shinyas Blick wurde leer und wanderte zum Fenster. Sein Gesicht verzog sich schmerzlich. "Möchtest du nicht darüber reden? Vielleicht kann ich dir helfen.", sagte Dies Vater. "Shin-chan...gib meinem Vater eine Antwort...Bitte...", sagte Die leise. Als Shinya aufsah, schimmerten Tränen auf seinen Wangen. "Shinya-kun...", sagte Andou-san erschrocken. "Soll ich erzählen, Shinya?", fragte Die. Shinya nickte und schluchzte leise. Die zog ihn sanft in seine Arme und streichelte behutsam über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen, während er zu seinem Vater blickte. "Terachi-san...er schlägt seinen Sohn...wegen Kleinigkeiten prügelt er ihn regelmäßig fast Krankenhausreif.", sagte Die ernst. "Das sind ernste Anschuldigungen. Hast du dafür Beweise, Daisuke?", fragte sein Vater ebenso ernst. Die nickte. Er griff mit einer Hand nach hinten und nahm eine Mappe von der Arbeitsfläche der Küche. "Hier...ich hab Shinyas Verletzungen dokumentiert, seit er mir zum ersten Mal gesagt hat, dass sein Vater ihn verprügelt hat.", sagte Die. Sein Vater blätterte die Mappe mit den schockierenden Photos und Berichten durch. "Bei diesem ersten Bild hier...wie alt bist du da, Shinya-kun?", fragte Andou. "Zwölf...das war kurz nachdem sie dafür gesorgt haben, dass ich vorzeitig auf die Mittelschule wechseln durfte.", erwiderte Shinya. "Und...wann hat es begonnen?", fragte Andou weiter. Shinya schluchzte auf. "Kurz...kurz nachdem...Mutter...gestorben war...ich konnte ihm...nie was recht machen...war ich zu still, prügelte er mich, weil er dachte, ich hätte Geheimnisse...und wenn ich Freunde mitbrachte, prügelte er mich, weil wir dann zu laut waren...er schlägt mich, wenn das Essen nicht pünktlich auf den Tisch kommt...oder einfach so...weil ihm danach ist... weil ich da bin...weil ich den Unfall...unbeschadet...überstanden habe...weil Mutter mich beschützt hat..." Shinya weinte herzzerreißend. "Und...", bevor Dies Vater weiter sprechen konnte, hatte Die Shinya auf den Arm genommen. Er trug den leichtgewichtigen Jungen ins Wohnzimmer und betete ihn auf die Couch. Dann ging er neben ihm in die Knie. Leise redete er beruhigend auf ihn ein. Kurze Zeit später schien Shinya sich beruhigt zu haben. Er war erschöpft eingeschlafen. Die kehrte zurück zu seinem Vater, hielt aber Shinya immer im Blick. "Tut mir leid...wo waren wir stehen geblieben?", fragte Die. "Was denkst du, soll ich tun?", wollte sein Vater wissen. Die lächelte leicht. "Ganz einfach. Bitte Terachi-san, dass er Shinya hier bei mir wohnen lässt.", sagte Die ernst. "Ähm...dir ist klar, dass er das nicht zulassen wird. Shinya-kun ist erst sechzehn.", sagte sein Vater. Die nickte. "Sag ihm, dass Shinya mir beim Lernen helfen muss. Er wird seinem Chef und dem Juniorchef diese Bitte sicher nicht abschlagen. Und wenn doch...dann droh ihm wegen dieser Sache mit Shinya, mit dem Rauswurf.", sagte Die. "Warum setzt du dich so für diesen Jungen ein, Daisuke?", wollte Andou wissen. Die blickte seinem Vater fest in die Augen. "Shinya ist mein bester Freund, Vater. Verstehst du? Ich möchte ihn schützen. Er hat es nicht verdient, so behandelt zu werden. Und er würde dasselbe für mich tun, wäre ich in dieser Situation. Wir fünf...Shinya, Kaoru, Kyo, Toshiya und ich, wir halten zusammen wie Pech und Schwefel...aber ich bin derjenige von uns, dem Shinya absolut vertraut...ich darf ihn nicht enttäuschen, Vater...ich kann nicht zulassen, dass man ihn so behandelt.", sagte Die. Sein Vater nickte. "Also gut, Daisuke. Ich werde Morgen mit ihm reden. Aber bis dahin muss Shinya-kun zurück nach Hause.", sagte er. "Er ist zu Hause, Vater. Alle seine Sachen sind bereits hier.", sagte Die. Sein Vater erstarrte. "Wie bitte?" "Als er ihn gestern verprügelt hat, hat er angerufen und mich gebeten, ihn da raus zu holen. Er hatte sich eingeschlossen. Ich habe zuerst ihn geholt. Und dann haben Kao, Kyo und Toto alle seine Sachen geholt. Sein Zimmer ist abgeschlossen. Sein Vater kann es nicht betreten. Das ist nichts Ungewöhnliches. Die Wochenenden darf Shinya ohnehin meistens bei einem von uns verbringen.", sagte Die. "Du kannst doch nicht einfach...", begann sein Vater. "Er hat mich darum gebeten, Vater. ICH konnte es ihm nicht verweigern.", sagte Die. Sein Vater nickte ergeben. "Okay. Ich melde mich, sobald ich was weiß. Pass du währenddessen auf den Jungen auf.", sagte sein Vater. Er verließ die Wohnung. Die kniete sich wieder neben Shinya auf den Boden. Er betrachtete das glatte, jetzt ganz entspannte Gesicht des Sechzehnjährigen. Sanft streichelte er über seine Wange. Shinya schmiegte sich in die Bewegung und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Daisuke?", hauchte Shinya. "Hm?", erwiderte Die. "Darf ich heute Nacht wieder bei dir im Bett schlafen?", fragte Shinya. Die nickte. "Hai...darfst du.", sagte Die. Am nächsten Tag trafen die beiden sich mit Kaoru, Kyo und Toshiya. Shinya hatte sich ein enges schwarzes Lackkleid angezogen und dazu trug er oberschenkelhohe Schnürstiefel mit hohen Absätzen. Die trug schwarze Hotpants, ein enges schwarzes Top, massig Nietenbewährte Gürtel um die Hüften und ebenfalls hohe Stiefel. Allerdings wirkte sein Outfit eher düster und nicht so feminin wie Shinyas. Kaoru trug Lederhosen und ein eng anliegendes Hemd. Kyo trug eine schwarze Schlaghose, hochhackige Stiefel und eine weiße taillierte Bluse. Toshiya lief in einer weißen Hose, eine weiße Bluse und Schlangenlederstiefel. Sie gingen gemeinsam in der Stadt bummeln. Shinya blieb immer an Dies Seite, egal wo sie waren. Natürlich wurden sie angestarrt und als Die Shinya einmal kurz aus den Augen ließ, wurde er sofort von einigen Typen angegraben. Kaoru wollte Shinya schützen, aber der winkte ab. "Damit werd ich schon fertig, Kao-chan!", sagte Shinya. Er wandte sich zu den drei jungen Männern um. Einer von ihnen legte seine Hand auf Shinyas Hüfte und zog ihn nahe an sich. Das hätte er besser nicht getan. Shinya packte seinen Arm und drehte ihn schwungvoll um, so dass man nur Sekunden später einen Aufschrei hörte. Shinya beugte sich an das Ohr des Mannes. "Rühr mich noch einmal an und ich brech dir den Arm!", schnurrte Shinya ihm liebevoll ins Ohr. Seine Freunde wollten ihm helfen, aber Shinya blickte sie nur blitzenden Augen an. "Eine falsche Bewegung und sein Arm ist Matsch.", sagte Shinya ruhig. Kaoru trat auf Shinya zu. "Shinya...jetzt ist es aber genug...benimm dich deinem Alter entsprechend.", sagte er ruhig. Shinya sah auf. "Ich benehme mich meinem Alter entsprechend...", sagte er. In diesem Moment kam Die wieder. Er sah Shinya ein wenig schockiert an. "Shinya...lass ihn los...ich glaube nicht, dass du ihm den Arm brechen musst, damit er dich in Ruhe lässt.", sagte er. Sofort ließ Shinya den Mann los und suchte Schutz an Dies Seite. Die jungen Männer ergriffen die Flucht. "Mensch, Shinya...seit wann bist du denn so drauf?", fragte Toshiya ihn. "ICH lass mir so was nicht wieder gefallen.", sagte Shinya ernst. "So ist's richtig. Aber deswegen musst du nicht gleich jeden der dir zu Nahe kommt, fertig machen, Shinya.", sagte Die ernst. Er zog den kleineren an sich und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Hat irgendwer Lust auf Billard?", wollte Kyo wissen. "Da brauchst du doch wieder ne Leiter um an den Tisch zu kommen.", sagte Toshiya lachend. Dafür fing er sich einen rechten Haken in die Rippen ein. Er keuchte. Shinya lächelte. "Danke...aber ich muss noch etwas üben...wir haben schließlich am Wochenende ein Konzert.", sagte Kaoru. Alle sahen ihn an. "Wie bitte? Und warum wissen wir nichts davon?", fragte Die. "Weil ich es selbst erst seit vorhin weiß...mein Chef hat angerufen. Am Samstag treten wir als Vorgruppe von...*ratter* *grübel* *überleg* *qualm* Malice Mizer auf...", sagte Kaoru. Shinya quiekte auf. "Was hast du denn?", fragte Kyo ihn irritiert. "Mana...Kami...Közi...Gackt und Yu~ki...das ist phantastisch, Kaoru...das ist einfach nur irre!!!", freute Shinya sich. Seine Finger fummelten an seiner Tasche und er zerrte seine Drumsticks hervor. "Los, los, lasst uns proben!!!", rief er aufgeregt. Toshiya grinste breit, während Kyo den Kopf schüttelte. "Warum freut der sich denn so?", wollte Kyo wissen. Toshiya verpasste ihm ne Kopfnuss. "Weil der Chibi ihre Musik mag...", erwiderte Toshiya. Sie trollten sich für den Rest des Nachmittages in ihren Probenraum und übten fleißig. Dabei hatten sie viel Spaß. Gegen Abend schrillte Dies Handy. Er nahm ab. "Moshi moshi...ah, Dad...und?...was?...ist ja irre...super!!! Danke für deine Hilfe...ja, natürlich...hm, ich freue mich wirklich...danke...ja, dann bis Mittwoch...ja, natürlich bringe ich ihn mit, wenn du das möchtest. Sayonara.", sagte Die. Alle sahen ihn irritiert an. Die hatte sein Megawattlächeln angeknipst und sah Shinya an. "Du darfst bei mir wohnen. Dein Dad hat nachgegeben, nachdem mein Vater ihn mit den Tatsachen konfrontiert hat. Er hat es meinem Vater sogar schriftlich gegeben. Die Unterlagen wurden notariell von einem Anwalt unserer Firma beglaubigt und liegen in Vaters Safe.", sagte er. Kaoru, Kyo und Toshiya starrten ihn an, während Shinya aufgesprungen war und sich an Die klammerte. "Das ist so toll! Danke, Daidai!", er drückte dem Älteren einen Kuss auf die Lippen. "Ööööh?!? Alles okay, Die?", fragte Kaoru, nachdem Shinya sich von ihm gelöst hatte und aufgeregt durch die Gegend hüpfte. Die nickte immer noch grinsend. Am nächsten Morgen erschienen Die und Shinya gemeinsam im Unterricht. Sie waren sogar pünktlich, was an Shinya lag. Er hatte Die früh geweckt, nachdem er vom Joggen zurückgekommen war. Die hätte ihn im ersten Moment am liebsten erwürgt, aber nachdem Shinya ihm als Entschädigung ein leckeres Frühstück gezaubert hatte, war alles in Ordnung gewesen. Die Tür zum Klassenraum flog auf und ihr Klassenlehrer betrat den Raum, gefolgt von drei jungen Männern. "Das sind Herr Sakamoto, Herr Imoto und Herr Tomino...sie werden für einige Zeit als Referendare euren Unterricht übernehmen.", verkündete der Klassenlehrer. Die drei Männer musterten die Klasse. Ihre Blicke blieben an Shinya hängen, der selbstbewusst zwischen Toshiya und Die saß und sie musterte. Herr Sakamoto durchquerte den Klassenraum, hob die Hand und wollte Shinya schlagen. Shinya zuckte nicht einmal zurück. Er war diese Art Schmerz so sehr gewöhnt, dass es ihm nichts ausmachte. Die schritt im letzten Augenblick ein und hielt den Arm des Referendars fest. "Was soll das?", fauchte er ihn wütend an. "Das ist für Samstag! Dieses Mädchen hat mir keinen Respekt erwiesen.", erwiderte Sakamoto. Die ganze Klasse brach in hemmungsloses Gelächter aus. Die drückte das Handgelenk des Mannes zusammen. "Nennen sie ihn noch einmal Mädchen und es passiert was!", knurrte Die. "Was erdreistest du dich? Lass mich sofort los! Das gibt einen Verweis und einen Eintrag ins Klassenbuch!!!", brüllte Sakamoto. Der Klassenlehrer zuckte zusammen. Die hatte sich nicht einen Millimeter bewegt. Der Klassenlehrer trat auf sie zu, als Die das Wort ergriff. "Das würde ich mir an ihrer Stelle noch mal überlegen, wenn sie hier noch länger arbeiten wollen.", sagte Die ruhig. "Hören sie auf seine Worte! Mit Daisuke ist nicht zu scherzen. Seinem Vater gehört mehr als die halbe Stadt. Er ist der größte Arbeitgeber in dieser Präfektur. Sie werden nirgendwo mehr Arbeit finden, wenn Daisukes Vater sie auf dem Kieker hat.", sagte der Lehrer. Sakamoto starrte Die an. "Trotzdem lasse ich es mir nicht bieten, dass dieser Rotzbengel...", weiter kam er nicht, denn Shinya hatte ihm impulsiv eine Ohrfeige verpasst. "Niemand...wirklich niemand...redet so mit Daisuke!!!", knurrte Shinya. Die Wange des Referendars rötete sich rasch und er hielt sie sich, während er Shinya anstarrte. "Woher hast du so eine Kraft, Mädchen?", fragte Sakamoto. Shinya richtete sich zu seiner vollen Größe auf, so dass er Sakamoto um einen ganzen Kopf überragte. "Ich fürchte, sie haben Die nicht richtig zugehört, SENSEI( Er betont das Wort extrem, jedoch nicht als Ehrerbietung!!!)! Ich bin kein Mädchen! Und bevor sie sich hier weiter lächerlich machen, sollten sie uns lieber in Ruhe lassen!", sagte Shinya ruhig, bevor er hinzufügte: "Das mit der Ohrfeige tut mir leid!" >Im Traum nicht, aber sonst krieg ich nen Verweis. Die und die anderen wissen ja, dass mir das nicht leid tut.<, fügte Shinya in Gedanken hinzu. "Mensch, Shinya...seit wann bist du so impulsiv?", fragte Kaoru ihn in der Pause. Shinya lächelte ihn zurückhaltend an. "Ich kann's einfach nicht haben, wenn jemand auf meinen Freunden herum hackt!", sagte er leise. Jetzt war er das Gegenteil von vorhin. Er lehnte an der Wand und seine Miene war ausdruckslos. >Kaoru...rallst du das nicht? Shinya schützt Die...<, dachte Toshiya. Er kannte Shinyas Denkweise am Besten, schließlich war er Shinyas bester Freund. Am Freitag, nach einer schier ereignislosen Schulwoche, deren Nachmittage sie mit Proben verbrachten, standen sie alle gemeinsam in der Raucherecke des Schulhofes. Shinya stand blass neben Kaoru und starrte gedankenverloren durch die Gegend, bis Die ihn sanft in die Seite knuffte. "He...Chibi...freust du dich schon auf Morgen?", fragte er ihn. Shinyas Augen glänzten bei dem Gedanken an Samstag auf uns er nickte lächelnd. "Hai...", flüsterte er nur. Er zog im nächsten Augenblick unbehaglich die Schultern zusammen und löste sich von der Wand. "Was hast du, Shin?", fragte Kyo besorgt. Er bemerkte Shinyas Unwohlsein als erster, weil er ihm direkt gegenüber stand und ihm ins Gesicht sah. Shinya biss die Zähne zusammen. "Es ist nichts.", erwiderte Shinya leise. Die sah ihm ins Gesicht. "Und wer's glaubt, wird selig, Shin-chan!", sagte Die. Sein Blick bohrte sich schon fast in Shinyas Augen, die schon ganz glasig waren. Besorgt legte Die seine Hand an Shinyas Stirn. "Du hast Fieber, Chibi.", sagte Die. Shinya ließ sich gegen seine Brust sinken. "Die...ich kann...nicht mehr...mir ist...schwindlig...", keuchte Shinya leise. Die schlang seine Arme um ihn, um ihn festzuhalten. Dabei berührte er natürlich Shinyas Rücken. Shinya stöhnte vor Schmerz auf. "Itai...", murmelte er. Dann rollten seine Augen in den Höhlen zurück. "Kuso...", fluchte Die und hielt den schlaffen Körper in seinen Armen. Kaoru trat neben ihn. "Ich hol den Wagen. Wir bringen ihn erstmal zu dir, Daidai.", entschied der Ältere. Die nickte. Eine knappe Viertelstunde später waren die fünf Dirus bei Dies Wohnung angekommen. Kyo schloss die Wohnungstür auf, während Die Shinya hineintrug und ihn in sein Bett legte. Toshiya flitzte ins Badezimmer und suchte im Medizinschränkchen nach einem Fieberthermometer. "Alles okay, Daidai? Du siehst scheiße aus.", bemerkte Kaoru. Die sah auf. "Geht schon...Toto...gib, das Thermometer her...und dann raus mit euch! Geht ins Wohnzimmer oder sonst wohin!", scheuchte er sie raus. Behutsam zog Die Shinya die durch geschwitzten Klamotten aus und deckte ihn mit einer dünnen Decke zu. Dann schob er das Fieberthermometer unter seine Achsel. Als er nach einer Minute den Wert ablas, erschrak er. >39,8°C...Mensch, dass der Chibi überhaupt noch stehen konnte...Wo sind die Fieberzäpfchen?<, dachte er und schlurfte ins Bad. Im Medikamentenschrank befanden sich neben Tabletten gegen Fieber und Schmerzen auch Fieberzäpfchen. Als er wieder im Schlafzimmer war, schloss er die Tür. Er schlug die Bettdecke zurück und zog Shinya nun auch die Boxershorts aus. Shinyas spindeldürrer Körper war schweißbedeckt und bebte leicht. Zögerlich spreizte Die seine Beine und winkelte sie etwas an, damit er Shinya das Zäpfchen geben konnte. Er presste Shinyas Schenkel anschließend solange zusammen, bis er sicher sein konnte, dass das Zäpfchen sich aufgelöst hatte. Dann deckte er ihn wieder zu. Liebevoll trocknete er den schweißnassen Körper und blieb an seiner Seite sitzen. Kaoru hatte die Tür wieder geöffnet und trat zu Die. "Die...wie hoch ist das Fieber?", wollte er wissen. Die blickte mit sorgenvoller Miene auf. "39,8°C...ich hab ihm schon was gegeben, aber wir sollten trotzdem den Arzt rufen...", sagte Die. Kaoru nickte leicht und ging ins Wohnzimmer, um den Arzt anzurufen. Er ließ die Tür offen stehen. "Daidai macht sich echt Sorgen um den Chibi...schau mal wie liebevoll er ihn umsorgt...wie ein...großer Bruder...obwohl...nein, eher wie jemand, der jemanden abgöttisch liebt...", bemerkte Toshiya. Kyo nickte leicht. "Zwischen den beiden läuft bestimmt was...Shinya war noch nie so zutraulich und gleichzeitig so verschlossen, wie seit er bei Daidai wohnt...", stimmte Kyo ihm zu. Kaoru schüttelte den Kopf. "Iie...zwischen den beiden läuft nichts...Daisuke würde den Chibi nie gegen seinen Willen anrühren...außerdem ist doch gar nicht raus, ob der Chibi ihn so mag, wie Die ihn...", murmelte er. Toshiya lächelte wissend. "Ich kenne Shinya lange genug, um zu wissen, wie er denkt und fühlt...er hat wegen Daisuke an unsere Schule wechseln wollen. Sonst hätte er nicht gequengelt, dass er eher in die Mittelschule will...", sagte er immer noch lächelnd. "Häh?", machten Kyo und Kaoru irritiert. "Du bist so eine Petze, Toshiya!", vernahmen die drei auf einmal Dies Stimme. Er stand in der Tür und blickte Kaoru an. "Der Arzt kommt gleich.", sagte Kaoru ruhig. Die nickte und trabte wieder ins Schlafzimmer. >Er sieht so klein und hilflos aus...dabei ist er auch schon sechzehn... Mensch, Kleiner...mach keinen Scheiß...<, Die war nervös. Er hatte richtiggehend Angst um Shinya. Kaoru hatte Tee gekocht und brachte Die eine Tasse. "Komm, trink den Tee, Die! Es wird alles gut werden. Du musst keine Angst um den Kleinen haben. Er ist zäh...das weißt du doch...", sagte Kaoru aufmunternd. Es klingelte an der Tür. Kyo stob los und öffnete. Ein älterer Herr erschien. Er ging direkt durch ins Schlafzimmer. "Hallo, Daisuke-kun, wo brennt's denn?", fragte der Mann ohne Umschweife. "Tokita-sensei...gut das sie da sind. Shinya...er hat hohes Fieber...vorhin ist er in der Pause einfach weggeklappt...", sagte Die. Der ältere Mann nickte leicht und untersuchte Shinya. "Hilf mir mal, ihn umzudrehen.", bat er. Die drehte Shinya auf die Seite. Der Arzt erschrak, als er die blutigen Striemen sah. Auch Kaoru und die anderen beiden erschraken. Sie wussten zwar, dass Shinya von seinem Vater geschlagen wurde, aber noch nie hatten sie Beweise dafür gesehen. Der Arzt seufzte. "Da haben wir auch schon den Grund für das Fieber...einige dieser Wunden haben sich entzündet...er hat Glück...es ist keine Blutvergiftung...trotzdem muss ich ihm was gegen das Fieber und die Entzündung geben...", sagte der Arzt. Die nickte leicht. "Ähm...wissen seine Eltern Bescheid?", fragte der Arzt dann. Die schüttelte den Kopf. "Shinya wohnt jetzt seit einer Woche bei mir. Terachi-san hat mir und meinem Vater die Vormundschaft für Shinya übertragen.", erwiderte Die ruhig. Der Arzt nickte. "Also willst du ihm nicht Bescheid sagen...gut, ich kenne ja die Umstände...also kümmerst du dich um ihn, nicht wahr, Daisuke-kun?", sagte der Arzt. Die nickte. "Hm...ich bin für den Chibi verantwortlich...", sagte Die leise. "Ich werde ihm jetzt eine Spritze gegen das Fieber geben.", sagte der Arzt. Die hielt ihn zurück. "Ich...hab ihm vorhin eins von den...", er sah sich peinlich berührt um und hielt dann die Schachtel mit den Zäpfchen hoch. "hiervon gegeben...die haben sie ihm letztes Mal verschrieben, als er Fieber hatte und nicht schlucken konnte..." Der Arzt lächelte. "Gut...dann lass ich ihm Tabletten gegen das Fieber hier. Gib ihm morgens, mittags und abends jeweils eine davon. Nicht mehr!!! Das ist wichtig...drei Tabletten sind die Tageshöchstdosis. Dann wird das Fieber sinken und er wird keine Schmerzen mehr haben. Außerdem wird das die Entzündung abklingen lassen.", sagte der Arzt. Die nickte und kritzelte die Dosierung mit einem Kuli auf die Packung. "Sollte noch etwas sein, dann ruf mich einfach an.", sagte der Arzt. Die nickte. "Arigato, Tokita-sensei.", sagte Die und brachte den Arzt zur Tür. Als er ihn verabschiedet hatte, sahen die anderen drei ihn an. "Du hast uns ja gar nicht gesagt, dass du die Vormundschaft für Shinya hast, Die!", sagte Kaoru ernst. Die seufzte. "Ich hab nicht vor, dem Chibi Vorschriften zu machen...er wohnt nur hier...er kennt die Regeln und er hält sich dran...ich will lediglich vermeiden, dass sein Vater ihn misshandelt...nicht mehr und nicht weniger...", sagte Die. "Und...hast du ihm wirklich...n Zäpfchen verpasst?", fragte Toshiya ihn breit grinsend. Die seufzte abermals und nickte. "Hai...was soll ich sonst machen...er ist bewusstlos, also fallen Tabletten und Saft flach.", sagte Die. Er lächelte sanft, als er zu Shinya blickte. "Du hast den Chibi wirklich sehr gern, nicht, Die?", fragte Kyo ihn ernsthaft. Die nickte leicht. "Mhm...", machte er nur. Er setzte sich wieder auf die Bettkante und streichelte Shinya durch die verschwitzten Haare. Irgendwann am späten Nachmittag wachte Shinya auf. Er blinzelte träge und sah sich um. Sein Blickfeld war immer noch sehr verschwommen. Mit leiser Stimme fragte er: "Dai...dai?" Seine Hand wurde leicht gedrückt. "Hai...ich bin hier, Shinya.", sagte Die ruhig. "Was...ist passiert?", wollte Shinya wissen. Die strich ihm über die heiße Wange. "Du hast Fieber, Chibi...in der Pause bist du zusammengebrochen...", erklärte Die ihm geduldig. "Mein...Rücken...?", fragte Shinya weiter. "Hai...einige der Wunden haben sich entzündet. Der Doktor hat schon nach dir gesehen und Tabletten dagelassen.", antwortete Die. "Durst?", wollte er dann von Shinya wissen. Shinya nickte. Die hielt ihm ein Glas Wasser an die Lippen und kippte es so geschickt, dass Shinya nur kleine Schlucke nehmen konnte ohne sich zu verschlucken. Shinya wollte sich aufsetzen, aber Die hielt ihn zurück. "Bitte...bleib liegen, Shinya...das macht dein Kreislauf noch nicht mit...", bat Die ihn sanft. Shinya lächelte erschöpft. "Komm...nimm deine Tablette und dann schlaf weiter...damit du...", Die brach ab. Shinya jedoch schien einen ähnlichen Gedanken gehabt zu haben, denn er griff auf den Nachttisch, wo seine Drumsticks lagen. Er drückte sie Die in die Hände. "Wenn ich morgen...nicht spielen kann...dann...musst du...bitte, Daisuke...", flüsterte Shinya leise schluchzend. Die nahm ihn in die Arme. "Sicher, Shinya. Aber bis Morgen Abend wird das wieder!!!", sagte Die ernst. Er half Shinya, die Tablette zu nehmen, und wiegte ihn dann in den Schlaf. Seine Stimme klang beruhigend, während er leise auf Shinya einsprach, bis dieser an ihn gekuschelt einschlief. Die hielt ihn sanft umfangen und lauschte seinen leisen Atemzügen. Irgendwann schlief auch er ein. Kaoru deckte die beiden zu, bevor er es sich mit den anderen im Wohnzimmer auf der Couch beziehungsweise auf dem Boden bequem machte. Als Shinya am nächsten Morgen erwachte, hielt Die ihn immer noch fest in den Armen. Die schlummerte noch tief und fest. Shinya seufzte leise. Er musste dringend zur Toilette und befreite sich behutsam aus Dies Umarmung. Unsicher tapste er in Richtung Bad und stützte sich an der Wand ab, weil ihm etwas schwindlig wurde. Hilfreiche Hände griffen ihm unter die Arme. "Immer langsam, Shin-chan.", vernahm er Kaorus Stimme an seinem Ohr. "Uh...mir ist schwindlig...", murmelte Shinya. Kaoru half ihm ins Bad. "Kommst du allein klar?", fragte er. Shinya nickte leicht. Kaoru ließ ihn allein. Shinya erleichterte zunächst seine Blase und stellte dann erschrocken fest, dass er nackt durch die Wohnung getapst und Kaoru in die Arme gelaufen war. >Was macht Kaoru denn hier? Und wer zum Donauwetter...äh...Donnerwetter hat mich ausgezogen?<, fragte Shinya sich. Er angelte im Wäschekorb nach einer Hose, fand aber leider nur eine von Dies Baggypants. Er schlüpfte hinein und taumelte wieder aus dem Bad. "He...Shinya...", kam Kyos Stimme aus der Küche. Shinya blickte auf. "Was willst du zum Frühstück?", fragte er. "Mou...", machte Shinya nur leise und verschwand wieder im Schlafzimmer. Er nahm seine Tablette und verkroch sich wieder in Dies Armen unter der Bettdecke. Die blinzelte verschlafen. "Shin?", fragte er müde. "Hm?", murmelte Shinya. "Daijobu desu ka?", fragte er. "Hn...nya...mein Rücken tut noch ein bisschen weh...", erwiderte Shinya leise. Er war schon wieder ein wenig weggedämmert. Die seufzte leise und streichelte ihm sanft durch den Nacken, was Shinya wieder ganz einschlafen ließ. Toshiya erschien kurze Zeit später ziemlich verpennt in der Schlafzimmertür. "Wie geht's ihm?", fragte er Die und blickte auf den schlafenden Shinya. "Sein Rücken tut ihm noch weh...aber ansonsten ist er wohl okay...", sagte Die leise. "Kommst du Frühstücken?", rief Kaoru aus der Küche. "Iie...kann er nicht...der Chibi liegt auf ihm!!!", erwiderte Toshiya für ihn. Shinya blinzelte und sah Toshiya etwas unwillig an. "Mou, Toto... musste das sein...jetzt bin ich wieder wach..." Shinya setzte sich wieder auf. Dabei hob er eine Augenbraue und sah Toshiya scharf an. Toshiya hingegen grinste nur breit. "Ich hab dich auch lieb, Shinshin!", grinste Toshiya und verschwand in die Küche. Die und Shinya folgten ihm, wobei Die Shinya behutsam in den Armen hielt. Shinya aß wie ein Spatz. Er hatte nicht wirklich Hunger, aber damit Die sich keine Sorgen machte, nahm er wenigstens eine Kleinigkeit zu sich. Er trank brav seinen Tee, aber ansonsten war er ungewöhnlich still. Er war noch ruhiger als sonst und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. Die schien zu spüren, das ihm etwas auf der Seele lag, denn er fragte leise: "Doshite, Shinya-kun?" Shinya blickte auf und fragte dann mit rauer Stimme: "Darf...darf ich heute...Abend spielen?" Alle sahen ihn überrascht an. Kaoru lächelte ihn sanft an. "Wenn du dich fit genug fühlst, darfst du das natürlich, Shin-chan. Niemand könnte deinen Platz einnehmen...das weißt du doch.", sagte Kaoru ehrlich. Ein zaghaftes Lächeln huschte über Shinyas Gesicht. "Danke, Kao-chan.", sagte er. Die hatte Shinya währenddessen gemustert. "Sag mal, hast du meine Baggys an?", wollte er wissen. Shinya errötete leicht und nickte. Die grinste. "Wieso denn das?", wollte er wissen. "Nya...irgendwer hat mich ausgezogen...und ich bin Kao nackt in die Arme gelaufen...", sagte Shinya leise und wurde noch eine Spur röter, so dass sein Gesicht fast dieselbe Farbe wie sein Haar hatte. Die lächelte sanft und fuhr ihm durch die Haare. "Das war ich...", flüsterte er ihm ins Ohr. Shinyas Gesicht glich einem Feuermelder. Toshiya lachte hämisch. "Du bist ja ein ganz schlimmer, Shinya.", lachte er. Shinya drehte sich vom Tisch weg und schmollte. Die konnte das nicht mehr mit ansehen. "Hört auf den Chibi zu ärgern.", sagte er. "Überhaupt, wir müssen noch alles für die Show heute Abend vorbereiten.", sagte Kaoru lächelnd. Nach dem Frühstück wuselten sie alle durch die Wohnung. "Ähm...Daisuke...kannst du mir mal helfen? Ich weiß nicht, was ich anziehen soll!", rief Shinya aus seinem Zimmer. Die erschien nur in Boxershorts und mit einem Handtuch um den Nacken in Shinyas Zimmer. Shinya stand ratlos dreinschauend vor seinem Schrank und sah Die in komischer Verzweiflung an. Die trat neben ihn und legte seinen Arm um Shinyas schmale Hüfte. Dann lächelte er leicht und griff mit der anderen Hand zielsicher in den Schrank. "Hier drin möchte ich dich heute Abend sehen, wenn es dich nicht stört.", sagte er sanft. Shinya sah ihn leicht irritiert an. "Und...", bevor er fortfahren konnte, sagte Die: "Und dazu die schwarzen Schnürstiefel...bitte, sei heute Abend mein ,Mädchen', Shinya...ich liebe es, dich in diesem Outfit zu sehen." Die letzten Worte flüsterte er in Shinyas Ohr. Shinya errötete leicht, nickte aber. "Hai...ich werde...dein Mädchen sein, Daidai...", flüsterte er und nahm Die die Kleidungsstücke ab. Dann drückte er Die einen leichten Kuss auf die Wange. Die verschwand in seinem Zimmer. Shinya schälte sich aus seinen Boxershorts und zog sich dann einen schwarzen Tanga an. Er schlüpfte in das lange schwarze Lederkleid, das an der einen Seite bis zur Hüfte eingeschlitzt war. Dann zog er die schwarzen Oberschenkel hohen Stiefel aus schwarzem Leder an. Er sah in den Spiegel. Er lächelte leicht und rief dann: "Daidai...weißt du, wo mein Kreppeisen ist?" "Im Badezimmerschrank!", rief Die zurück. Shinya tapste ins Badezimmer und holte sich sein Kreppeisen. Er legte sein langes Haar in Locken und steckte es sich dann hoch. Er schminkte sich noch und lächelte sich dann im Spiegel an. "Du siehst wunderschön aus.", vernahm er plötzlich eine leise Stimme an seinem Ohr. Shinya lächelte und drehte sich um. Die trug am ganzen Körper schwarzes Leder und sein Gesicht wurde von einer schwarzen Maske verborgen. Sein rotes Haar stand in sämtliche Richtungen ab. Shinya nahm seine Schminkutensilien und schminkte Die sanft. Die lächelte hinter seiner Maske. >Ich wusste, dass er das tun würde...<, dachte Die lächelnd. Die fünf Dirus fuhren vier Stunden vor dem Konzert zum ,Black Velvet'. Shinya saß neben Die auf dem Rücksitz. In seine Ohren steckten die Kopfhörer seines MP3-Players und er lauschte dem Sound von X-Japan. Seine schlanken Finger trommelten den Sound auf seinem Oberschenkeln nach. Die lächelte darüber. >Shin ist wirklich total süß und niedlich...< Kaoru hatte es im Rückspiegel gesehen und lächelte ebenfalls. >Mensch, Daisuke, du musst es ihm sagen! Toto meinte, dass Shinya ebenso fühlt, wie du...nur das er sich auch nicht traut...er ist ja noch schüchterner als du...<, dachte Kaoru. Im Black Velvet bereiteten sich die Dirus auf ihr Programm vor. Shinya wirkte kein bisschen nervös, während er seine Arme lockerte. Die umklammerte seine Gitarre und rauchte, während Kaoru wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend dackelte. Toshiya hüpfte aufgedreht auf und ab, während Kyo zusammengerollt unter dem Tisch schlief. Endlich war es soweit. Dir en Grey betraten die Bühne des Black Velvet und nahmen ihre Plätze ein. Shinya schlug die ersten Takte von Filth an. Die, Kaoru und Toshiya fielen mit ein und dann begann Kyo seine Lyrics zu shouten. Das Publikum ging richtig ab. Dir en Grey waren auf lokaler Ebene echt berühmt und hatten regelmäßig Auftritte in den umliegenden Clubs. Shinyas Beats waren echt hart. Er schlug auf seine Drums ein, als würden die Biester ihn jeden Moment anfallen. Die, Kaoru und Toshiya fegten wie durchgeknallt über die Bühne und Kyo benahm sich wie ein wild gewordenes Warumono. Als sie die Bühne verließen, brüllten die Fans nach einer Zugabe.. Kapitel 2: Teil II ------------------ Hinter der Bühne ließ sich Shinya erschöpft auf die Couch ihrer Garderobe fallen und angelte nach seiner Tasche. Er trank einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche und spülte damit seine Tablette runter. Dann sah er zu Die auf. "Können wir uns Malice ansehen?", fragte er. Die lächelte. "Sicher...", erwiderte er und nahm Shinya an die Hand. Die anderen folgten ihnen. Kaoru hatte ihnen eine gemütliche Sitzecke in der Nähe der Bühne reserviert. Sie setzten sich und lauschten der Musik. Shinya hielt immer noch seine Drumsticks in den Händen. Entgegen seiner Gewohnheit hatte er sie diesmal nicht ins Publikum gefeuert. Gedankenverloren trommelte er Kamis Beats mit. Die lächelte hinter seiner Maske darüber. >Der Chibi kann es einfach nicht lassen...die Drums sind sein Leben...<, dachte er. Kyo musste an sich halten, um nicht lauthals lachend auf dem Boden zu liegen, denn er fand das Verhalten ihres Chibis einfach zu niedlich. Auch Kaoru und Toshiya amüsierten sich prächtig. Gackts Stimme klang klar über die tobende Menge und auch der Sound kam super an. Manas Gitarre, Közis Synthesizer und Yu~kis Bass vereinten sich mit Kamis Beats und Gackts Stimme zu einer perfekten Mischung. Auch bei ihnen verlangte die Menge eine Zugabe nach der anderen. Als das Konzert zu Ende war, scheuchten Bodyguards und Security einen Großteil des Publikums aus dem Black Velvet. Nur diejenigen mit Backstagepässen, was erstaunlich wenige waren, durften an diesem Abend bleiben und noch weiter feiern. "Dürfen wir uns zu euch setzen?", fragte auf einmal eine erstaunlich helle Stimme. Shinya blickte von seiner Baccardi-Cola auf und erschrak. Malice Mizer standen vor ihrem Tisch und sahen ausgerechnet ihn so fragend an. Shinya errötete leicht und nickte dann. "Hai, natürlich. Es wäre uns eine Ehre.", erwiderte er und verschluckte sich an seiner Baccardi-Cola. Die schlug ihm behutsam auf den Rücken, was der Chibi mit einem gequälten Grinsen quittierte. "Dürfen wir uns vorstellen?", wollte der Bandleader in dem Lolita-Outfit wissen. "Iie...wir wissen wer ihr seid!!!", knurrte Kyo. Er war gerade dabei gewesen, einzuschlafen, als er durch die Neuankömmlinge wieder geweckt wurde. Dadurch war er noch in grummeliger Stimmung. Kaoru jedoch lächelte. "Hört nicht auf ihn. Unser kleines Warumono ist ein bisschen müde...dann ist er immer so...", sagte er. "Also ich find so was ja total kawaii!", bemerkte Gackt mit einem Blick auf Kyo. Das brachte Kyo zum Austillen. Er sprang auf und wollte schon auf Gackt losgehen, als eine Hand das kleine blonde Tierchen im Nacken packte und es auf den dazugehörigen Schoß setzte. Kaoru fuhr sanft mit seiner Hand durch Kyos Nacken und flüsterte ihm ins Ohr: "Du bist hier nicht zu Hause, Kyo-chan, vergiss das nicht!" Kyo knurrte unwillig, entspannte sich aber unter Kaorus sanften Berührungen. "Also...ich bin Gackt...das sind Mana(Gitarre), Yu~ki(Bass), Kami(Drums) und Közi(Synthesizer)...", stellte Gackt sie alle vor und blickte dann zu Shinya und Toshiya, die beide wie junge Frauen aussahen. "Und darf ich nach den Namen dieser Augenweiden fragen?", wollte Gackt wissen. Kyo kicherte leise an Kaorus Schulter. Shinya blickte mit einem lasziven Augenaufschlag auf und lächelte sanft. "Shinya...Drums", sagte er leise. Auch Toshiya lächelte sanft, aber in seinen Augen blitzte der Schalk auf. "Toshiya...Bass", sagte er. Gackts Augen wurden groß. >Ich hab echt angenommen, das wären zwei Mädchen. Sie geben sich so weiblich...noch weiblicher als Mana...<, schoss es durch seinen Kopf. Man sah ihm seine Verwirrung regelrecht an. Die lachte hinter seiner Maske auf und knuddelte Shinya liebevoll. "Ja, ja, Shin-chan...", sagte er. Shinya blickte ihn weich an und lehnte sich wieder an seine Schulter. "Daidai?", murmelte Shinya. "Hai?" "Nimmst du die Maske ab...ich will dein Gesicht sehen...", murmelte Shinya. Die tat ihm den Gefallen und löste die Ledermaske. Seine braunen Augen ruhten etwas besorgt auf Shinya. "Daijobu?", fragte er leise. Shinya nickte. "Müde...itai...", murmelte er. "Dann mach dich lang, Kleiner.", sagte Die. Shinya rollte sich auf der Couch zusammen und bettete seinen Kopf in Dies Schoß. Die kraulte Shinya im Nacken, was den jüngeren zum Schnurren brachte. Mana lächelte bei diesem Bild. "Daidai?", sprach er ihn an. Die sah auf. "Die...mein Name ist Die!", sagte er. "Warum bringst du ihn nicht nach hinten? Dort könnte er in Ruhe schlafen.", sagte Mana. Bevor Die antworten konnte, ergriff Toshiya das Wort. "Shinya schläft nicht...dafür atmet er nicht ruhig genug...er genießt es nur, so liebevoll umsorgt zu werden!", sagte er und blickte grinsend zu Shinya, der eine Augenbraue hob und "Toto no baka!" murmelte. "Ach so, ich bin übrigens Kaoru und dieses kleine Tierchen hier ist unser Vocal Kyo.", stellte Kaoru sich vor. Kyo war an seine Brust gekuschelt eingeschlafen, allerdings nicht ohne sich vorher in Kaorus Hals zu verbeißen, was diesen etwas in seiner Bewegungsfähigkeit einschränkte. "Toto...gibst du mir mal mein Bier...das Warumono hat sich an mir festgebissen. Den werde ich vor Morgen früh nicht mehr los.", sagte er in komischer Verzweiflung. Die grinste und blickte zu Kami hinüber. "Darf man fragen, wie lange du schon Drums spielst?", fragte er. "Schon Ewigkeiten...kann mich gar nicht mehr erinnern.", sagte er und blickte dann auf Shinya hinunter. Ein Lächeln huschte über das bisher emotionslose Gesicht. "Er scheint mit seinen Drums verheiratet zu sein...sonst hätte er seine Drumsticks nicht in den Händen.", sagte Kami. "Entschuldigt ihr mich kurz...ich werde mal fragen, ob ich den Flügel benutzen darf.", bemerkte Gackt. Kaoru hielt ihn zurück. "Sicher darfst du...das ist gar kein Problem.", sagte er. "Woher willst du das wissen?", fragte Gackt überrascht. "Ich arbeite neben der Schule hier.", erwiderte Kaoru. Mana und die anderen sahen überrascht aus. "Neben der Schule? Darf man fragen, wie alt ihr seid?", fragte Közi, der bisher noch gar nichts gesagt hatte. "Die und ich sind zwanzig, das Warumono ist neunzehn, Toto siebzehn und unser Chibi ist vor ein paar Wochen sechzehn geworden.", erklärte Kaoru. Gackt starrte sie an. "Ähm...und da nehmt ihr den kleinen mit in die Clubs...das ist verboten!", sagte er. Die schüttelte lächelnd den Kopf. "Der Chibi ist mit seinem Vormund hier und Toto hat die schriftliche Genehmigung seiner Eltern. Die freuen sich, wenn dieses Energiebündel aus dem Haus ist...", sagte Die. "Toshiya!! Hör auf so rumzuzappeln...wenn du dich bewegen willst, geh tanzen!", knurrte es von Dies Schoß. Die blickte auf Shinya hinunter. "Was sind denn das für Töne, Chibi?", fragte er sanft. Shinya blinzelte leicht. "Ich war grade eingeschlafen und dieser Baka zieht mich an den Haaren.", grummelte Shinya verpennt. Die hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Nimm's nicht persönlich...du weißt doch am Besten, wie unser Toto ist.", grinste er. Gackt war währenddessen zum Flügel gegangen und spielte eine nur Shinya bekannte Melodie. Wie verzaubert setzte der Chibi sich auf. Er löste seine kunstvoll hochgesteckte Frisur und schüttelte sein langes Haar aus. Dann stand der Drummer auf und tapste zu Gackt auf die Bühne. Er nahm hinter den Drums Platz und stimmte mit klarer Stimme die Lyrics zu diesem Lied an, während er gleichzeitig auf das Drumset eindrosch. When the wind is howling through your windowpane It's not the only pain of the night You're burning up in your bed, you got a fever of love And there's not anti-body in sight Hey Jenny, Jenny Why are you crying? There's a beauty of a moon in the sky But I guess when you've been leading such a sheltered life You never lift your head and look so high You don't have a lot But it's all that you've got And you can turn it into more than it seems Just give it a shot Fantasize every movement and Imagine every inch of your dream No one said it had to be real But it's gotta be something you can reach out and feel now It ain't right It ain't fair Castles fall in the sand And we fade in the air And the good girls got to heaven But the bad girls go everywhere Good girls go to heaven But the bad girls go everywhere Somebody told me so Somebody told me and now I know Every night in my prayer I'll be praying that the Good girls go to heaven But the bad girls go everywhere When the sweat is sizzling on your skin in the dark And you're desperate now for somewhere to turn Every muscle in rebellion Every nerve is on edge And every limb has been erotically burned Hey Johnny, Johnny Why are you shaking? When a boy should do whatever he can You've been nothing but an angel Every day of your life And now you wonder what it's like to be damned You don't have a lot But it's all that you've got And you can turn it into more than it seems Just give it a shot Fantasize every movement and Imagine every inch of your dream No one said it had to be real But it's gotta be something you can reach out and feel now It ain't right It ain't fair Castles fall in the sand And we fade in the air And the good boys got to heaven But the bad boys go everywhere Good boys go to heaven But the bad boys go everywhere Somebody told me so Somebody told me now I know Every night in my prayer I'll be praying that the good boys go to heaven But the bad boys go everywhere Every time I try and dream you I can't believe how hard it's been to Conjure up your face and trace your body in the air All the seconds go on forever But the thirds and fourth ones are even better Every time I do it just a little bit longer Everything I dream it's just a little bit stronger Than real life No one said it had to be real But it's gotta be something you can reach out and feel now It ain't right It ain't fair Castles fall in the sand And we fade in the air And the good girls got to heaven But the bad girls go everywhere Good girls go to heaven But the bad girls go everywhere Somebody told me so Somebody told me now I know Every night in my prayer I'll be praying that the Good girls go to heaven But the bad girls go everywhere Good boys go to heaven But the bad boys go everywhere Good girls go to heaven But the bad girls go everywhere Good girls go to heaven Bad girls go everywhere Good girls go to heaven Bad girls go everywhere Alle starrten Shinya an. Nur Die lächelte und sah Shinya lieb an. "Ähm...woher...kennst du dieses Lied?", wollte Gackt wissen. Shinya beachtete die Frage gar nicht. Er ging zurück zu Die, ließ sich auf seinen Schoß fallen und grinste Die an. Die blickte ihn erwartungsvoll an. "And I...go everywhere", sagte Shinya breit grinsend. Die piekste ihm in die Rippen. "Baka...du bist doch kein Bad Boy, Shin-chan.", sagte er. Shinya schmollte. Die konnte nicht widerstehen und knuddelte den Chibi durch. Alle lachten jetzt. Shinya kuschelte sich in Dies Umarmung und blickte ihn treuherzig an. "Daidai?" "Hm?" "Gehen wir nach Hause?", wollte Shinya wissen. Die blickte ihn überrascht an. Kaoru blickte auf seine Armbanduhr so gut es ging und grinste: "Zeit für kleine Jungs ins Bett zu gehen, was Shin-chan...wir haben doch grade erst eins durch..." Shinya grinste breit. "Wer sagt, dass ich schlafen will?", sagte er. Toshiya, der grade an seinem Bier nippte, verschluckte sich und sah Shinya mit geweiteten Augen an. "Hast du irgendwelche Hintergedanken, Shinya?", fragte er ihn. Shinya blickte ihn treuherzig an. "Nope...sollte ich?", erwiderte er. Toshiya knuffte ihn. "Ich kenne dich lange genug...du hast Hintergedanken, Shinya!!!", sagte er. "Selbst wenn, was geht dich das an, Totchi?", bemerkte Shinya. Die hatte genug von diesen Plänkeleien. "Kaoru..." "Hai?" "Kommst du mit den beiden zurecht, oder muss ich noch einen von ihnen nach Hause bringen?", fragte Die. Kaoru blickte auf Kyo hinunter, der immer noch friedlich auf seinem Schoß schlief. "Ich komm klar. Toto hat ja gerade beschlossen, dass er nichts mehr trinken will, also krieg ich die beiden schon nach Hause.", sagte Kaoru ernst. Toshiya schmollte, nickte aber und bestellte sich noch eine Cola. Die schob Shinya von seinem Schoß. "Na dann, lass uns gehen, Chibi...oyasumi nasai!", sagte Die. "Oyasumi!", murmelte Shinya. Die anderen am Tisch erwiderten den Gruß. Die und Shinya liefen den kurzen Weg vom Black Velvet zu Dies Wohnung. Vor der Haustür blieb Shinya wie angewurzelt stehen. "Was ist?", fragte Die besorgt. "Ich kann keinen Schritt mehr gehen.", sagte Shinya und sah Die auffordernd an. Der Ältere seufzte und hob ihn hoch. Oben in der Wohnung setzte er ihn auf dem Bett ab und sah ihn an. "Daidai?", fragte Shinya unsicher. Die sah ihn ernst an. "Du bist wunderschön, Shinya.", sagte Die leise. Shinya errötete und lächelte dann. Die setzte sich neben ihn und zog ihn an sich. Ganz sachte küsste er Shinya auf die Wange, während er ihm gleichzeitig die langen Haare zurückstrich. Shinya seufzte leise und schloss die Augen. Dies Küsse wanderten zu Shinyas Lippen. Shinya erwiderte den sanften Kuss. Die löste sich von ihm. "Shin...du...musst das nicht tun...wenn du nicht...", stotterte Die, wurde jedoch unterbrochen. Shinya hatte ihm einen seiner schlanken Finger auf die Lippen gelegt. "Shhh...", murmelte er und machte sich an Dies Kleidern zu schaffen. Die blickte ihn überrascht an, erholte sich aber schnell von diesem kleinen Schrecken und begann damit, Shinya zu entkleiden. Schließlich saßen sie nackt voreinander. Beinahe schüchtern kuschelte Shinya sich an Dies warmen Körper und streichelte sanft über diesen. Die erschauerte und beugte sich wieder zu Shinya. Ihre Lippen berührten einander und sanft strich Dies Zunge über Shinyas Lippen. Shinya öffnete sie bereitwillig und ließ sich auf ein heißes Zungenspiel ein. Schließlich sanken sie rücklings in die Kissen. Shinya kuschelte sich an Dies Brust und entschlummerte sanft. >Tss...schläft der einfach so ein...nya, obwohl...vielleicht ist er noch nicht bereit dazu...<, dachte Die träge, während auch er langsam aber sicher einschlief. Als er gegen Mittag wach wurde, lag Shinya fast ganz auf ihm. Sein eines Bein lag zwischen Dies und sein Oberkörper lag auf Dies Brust. Die hatte seine Arme um den Jüngeren geschlungen. Der Brustkorb des Jüngeren hob und senkte sich regelmäßig. Er schlief also noch tief und fest. Die schloss seine Augen wieder und versuchte sich zu entspannen, was ihm auch gelang, bis Shinya anfing unruhiger zu werden. Dabei rieb er nämlich unwillkürlich an Dies Geschlecht, was diesem ein leises Stöhnen entlockte. Ein leises Grinsen stahl sich auf Shinyas Lippen. Er hob den Kopf und lächelte Die unschuldig an. "Was hast du denn, Daidai?", fragte er lächelnd. Die konnte ihm nicht antworten. Shinya beugte sich zu ihm runter und küsste ihn sanft. "Die...aishite iru...", flüsterte der Drummer leise. Die blickte ihn einen Augenblick sprachlos an, bevor er erwiderte: "Aishite iru mo, Shinya!" Die beiden sahen sich tief in die Augen und versanken in einem zärtlichen Kuss. "Shinya?", fragte Die, nachdem sie eine ganze Weile aneinander gekuschelt auf dem Bett gelegen hatten. "Hm?", murmelte Shinya schläfrig. "Sollen wir's den anderen sagen?", fragte er. Shinya zog die Stirn kraus. "Hm...weiß nicht...eher nicht...erst mal...oder?", fragte Shinya. Die zuckte mit den Schultern. "Deine Entscheidung...ich steh dazu...egal, was sie sagen...außerdem...die sind nicht blöd, ne?", sagte Die. Shinya grinste. "So...jetzt willst du mir also die Entscheidung aufbürden, Daisuke Andou!", sagte Shinya und drehte sich rum. Er kniete sich über Die und begann ihn zu kitzeln. Die keuchte überrascht auf und versuchte sich zu revanchieren, aber dazu ließ ihm Shinya keine Chance, denn er erstickte jede Gegenwehr mit einem einzigen Handgriff. Die keuchte wieder auf, diesmal allerdings vor Überraschung. Er spürte Shinyas Hand zwischen seinen Schenkeln, wie sie sanft an seinem Geschlecht auf und ab fuhr. Ein leises Stöhnen rann von seinen Lippen. Shinya saugte jeden Seufzer und jedes Stöhnen in sich auf. Es war das erste Mal, dass er jemanden so verwöhnte. Seine Lippen wanderten währenddessen über Dies Oberkörper. Seine Zunge fuhr über Dies Brustwarzen, er biss leicht hinein und entlockte Die damit ein weiteres Stöhnen. Die bockte seiner Hand entgegen, was Shinya lächeln ließ. Er brachte Die zum Höhepunkt. Der Ältere sackte erschöpft zusammen. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Zügen. Er zog Shinya in seine Arme und küsste ihn zärtlich. Shinya führte seine Hand an seine Lippen. Seine samtige Zunge schoss zwischen seinen Lippen hervor und er beseitigte Dies Spuren von seiner Hand. Dann leckte er sich genießerisch über die Lippen und schlug lasziv die Augenlider nieder. "Du schmeckst lecker, Daidai!", bemerkte er. Die grummelte leise vor sich hin. "Was hast du gesagt?", hakte Shinya nach. "Ich will wissen, wie du schmeckst!", sagte Die. Shinya lächelte leicht. "Dann koste doch von mir...", schlug er vor. Die ließ sich nicht zweimal bitten. Er drehte sich mitsamt Shinya um und drückte ihn behutsam in die Kissen. Seine Hände und Lippen wanderten über den Körper des Sechzehnjährigen. Erkundeten jeden Millimeter, prägten sich alles ein und entlockten seinem ,Opfer' leise Stöhngeräusche und Seufzer. Bis er an seinem Bauchnabel angekommen war. Dies Zunge fuhr sanft hindurch und damit entlockte er Shinya ein weiteres heftiges Stöhnen. Die lächelte und blickte in die vor Erregung glasigen Augen seines Koibitos. "Darf ich?", fragte er ihn. Shinya nickte hastig. Er konnte es kaum mehr erwarten. Sanft tippte er Shinyas Erregung mit seiner Zungenspitze an. Shinya krallte sich mit einer Hand in Dies Haaren fest und die andere klammerte sich an das Bettlaken. Er stöhnte auf. Langsam glitt Dies Zunge auf und ab, umkreiste die noch jungfräuliche Erregung und verschlang sie schließlich ganz. Sein Kopf hob und senkte sich in regelmäßigen Bewegungen und schließlich begann er sanft an ihm zu saugen. Shinya stöhnte immer lauter. Sein Becken zuckte hin und her, was Die dazu veranlasste, es mit beiden Händen aufs Bett zu drücken. Shinya bockte ihm mit einem Mal entgegen und kam heftig in seinem Mund, während ein heiseres Stöhnen seinen Lippen entwich. Jetzt lag Shinya ganz still. Träge blickte er zu Die hinunter. "Das war geil!", flüsterte er mit rauer Stimme. Die nickte und lächelte. "Dein erstes Mal...nicht war?", sagte er. Shinya nickte mit geröteten Wangen. "Du schmeckst auch lecker, Chibi.", hauchte Die und schlang seine Arme um Shinya, nachdem er sich wieder richtig neben ihn gelegt hatte. Shinya kuschelte sich in die sanfte Umarmung. Sie tauschten zärtliche Küsse aus. Ließen einander ihre Erregung schmecken. "Möchtest...möchtest du weitergehen, Shin?", fragte Die ihn leise. Shinya blickte ihn ein wenig ängstlich an. "Ich...ich denke, soweit bin...ich noch nicht...gomen, Daidai...", flüsterte er. Die fuhr ihm zärtlich durch das verschwitzte Haar und lächelte. "Du musst dich für nichts entschuldigen, Shinya...wir haben alle Zeit der Welt...ich werde dich nicht dazu drängen...die Zeit wird kommen, wo du es von ganz allein tun willst...", sagte Die sanft und kuschelte sich enger an Shinya. Shinya seufzte leise. >Kami sei dank...er ist mir nicht böse deswegen...", dachte er. Irgendwann blickte Die auf. "Ich hab Hunger!", schmollte er. Shinya grinste. "Dann koch uns was...", schlug er vor. Er war schon halb wieder eingedöst gewesen. Die lächelte und wollte grade aufstehen, als es an der Tür klingelte. "Wer mag das jetzt sein?", fragte Shinya. Dann klingelte es plötzlich Sturm. Die seufzte. "Kao und die anderen...wir waren doch für heute Nachmittag zum Essen verabredet...", sagte er. In diesem Augenblick flog auch schon die Schlafzimmertür auf und Kaoru stand in der Tür. "He, ihr zwei Schlaf...", weiter kam er nicht. Er unterbrach sich und blickte die beiden vor ihm liegenden mit großen Augen an. Die und Shinya grinsten über beide Ohren über Kaorus geschockten Blick und küssten sich demonstrativ. "Gomen...wollte nicht stören...", murmelte Kaoru. Die kicherte leise und meinte dann: "Ach, Kao, du störst doch nicht...mach doch einfach mit..." Kaorus Augen wurden noch größer. "Was ist denn da los, Kao?", hörte man Kyo rufen. Der kleine Blondschopf kam gefolgt von Toshiya ins Schlafzimmer. Kyo grinste bei dem Anblick, der sich ihm bot, nur breit und Toshiya quietschte: "Ich hab's doch gewusst!!! Du hattest Hintergedanken, Shinya!!!" Shinya lächelte nur sanft. "Was haltet ihr davon, wenn ihr aufhört uns anzugaffen und stattdessen schon mal was zu mampfen organisiert.", schlug Shinya ruhig vor. Kaoru scheuchte seine zwei Schützlinge aus dem Schlafzimmer. Shinya sah sich um. Sein Outfit von gestern lag noch am Boden, aber darauf hatte er keinen Nerv. Die lächelte und warf ihm eine Boxershorts und Baggypants aus seinem Schrank zu. "Hier...zieh das an...ist schon okay für heute.", sagte er. Shinya lächelte dankbar und schlüpfte in die Sachen. Die beiden schlurften aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Shinya hatte seine Haare zu einem losen Zopf zusammen geschlungen und Die hatte seine Haare richtig durch gestrubbelt. Die anderen drei hatten es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. "Daidai...du wolltest kochen.", sagte Toshiya. Die streckte ihm den Mittelfinger entgegen und murrte: "Koch selber, Toto...zu müde." Shinya lächelte. "Schon gut...streitet euch nicht...ich zaubere uns was.", sagte er und drückte Die einen sanften Kuss auf die Wange, bevor er in der Küche verschwand. Man hörte ihn eine Weile mit den Töpfen und Pfannen hantieren. Dann steckte er seinen Kopf durch die Tür ins Wohnzimmer. "Daisuke, wo ist denn der Thunfisch hingekommen?", fragte er. Die seufzte. "Den hab ich am Freitag eingefroren...sonst wär er schlecht geworden.", sagte er. "Ach so...na gut, dann improvisier ich.", sagte Shinya und verschwand wieder in der Küche. Bald durchzogen kulinarische Düfte die Wohnung. "Essen ist fertig...komm mal einer her, und helf mir beim Tragen.", rief Shinya aus der Küche. Toshiya erhob sich und holte Teller und Gläser, während Shinya mit zwei Tabletts in den Händen hinterher kam. "Was gibt's denn Gutes?", fragte Kyo. "Reisbällchen, Misosuppe und Gemüse...was besseres ging auf die Schnelle nicht.", er zuckte mit den Schultern und ließ sich neben Die sinken. Kaoru sah die beiden an. "So...seid ihr beiden jetzt ein Paar oder nicht?", fragte er geradeheraus. Die zuckte zusammen und sagte nichts. Shinya hingegen lächelte leicht. Allerdings gab er ihnen auch keine klare Antwort, sondern mümmelte seine Reißbällchen. "Was macht eigentlich dein Rücken?", fragte Kyo. Shinya blickte auf. "Geht schon wieder...mit den Tabletten ist das Fieber runter gegangen und die Schmerzen sind auch weg.", sagte er ruhig. Sein Blick glitt kurz zu Die, der ihn ruhig ansah. Daraufhin rutschte Shinya vor ihn und ließ sich mit dem Rücken gegen Dies Brust sinken. Dies Arme schlangen sich um ihn und ein schüchternes Lächeln lag auf dem Gesicht des Älteren. Kaorus Frage war somit auch beantwortet. "Alles Gute!", wünschte er den beiden. Die und Shinya lächelten leicht. Shinya schloss die Augen und gähnte. Er war immer noch müde. Kaoru lächelte und blickte ihn fragend an. "Hat Daidai dich nicht schlafen lassen, Shin?", fragte er neugierig. Shinya zog die Augenbrauen zusammen. "Das war wohl eher umgekehrt.", grinste Die und streichelte sanft über Shinyas Wange. "Schlaf ruhig...ich pass auf dich auf, Chibi.", sagte er sanft. Shinya murmelte noch irgendwas Unverständliches und driftete dann in tiefen Schlaf zurück. "Geht's ihm doch noch nicht besser?", fragte Toshiya. Die schüttelte den Kopf. "Er hat immer noch ein bisschen Fieber...aber er würde das nie zugeben. Er möchte nicht, dass wir uns Sorgen machen...", sagte Die leise. Toshiya lächelte leicht. "Typisch Shinya...", murmelte er. Kyo hatte sich auf Kaorus Schoß zusammengerollt und döste vor sich hin. "Scheint ne Volkskrankheit zu werden...das die hier pennen...", grinste Kaoru und streichelte Kyo sanft durch den Nacken. Die sah Kaoru nachdenklich an. "Du und Kyo...", Kaoru unterbrach ihn mit einem Nicken. "Hai...sind wir...schon eine ganze Weile.", sagte der Violetthaarige. Toshiya seufzte. "Was hast du, Toto?", fragte Kaoru. "Nur ich hab keinen Koi...", murrte er. Die wuschelte ihm durch die Frisur. "Du kriegst auch noch einen ab...mach dir mal keine Sorgen, Toto.", sagte er lächelnd. Shinya drehte sich im Schlaf ein wenig. Die seufzte. "Ist ja schon gut, Shin...ich mach mich ja schon lang...", murmelte er leise und drehte sich mit Shinya auf die Seite. Shinya schob ein Bein zwischen Dies und kuschelte sich fest an seine Brust. Die hielt ihn sanft umfangen und grinste. "Ist das nicht...unbequem?", fragte Kaoru. Die grinste. "Ich glaub, das gestern Abend, als Kyo sich in deinem Hals verbissen und gepennt hat, war auch nicht unbequemer...außerdem ist er so leicht...den merkt man kaum...", sagte Die. "Sollen wir euch allein lassen?", fragte Kaoru. "Mich stört ihr nicht...aber ihr könntet uns n paar Filme besorgen...Horrorstreifen oder so was wären praktisch...", sagte Die. Kaoru nickte. "Oh ja...coole Idee...Toto, wie wär's..." "Ja, ja...ich bin schon weg...ich nehm den Schlüssel mit, Daidai...", sagte Toshiya und war schon auf und davon. Die fünf Jungs machten sich einen gemütlichen Abend vor Daidais Fernseher. Sie zogen sich Horrormovies rein und knabberten Snacks, tranken Bier. Shinya hielt sich zurück. Er lag mit dem Rücken an Daidais Brust und hielt die meiste Zeit die Augen geschlossen, was wohl daran lag, dass Die ihn fast die ganze Zeit über beruhigend streichelte und kraulte, was ihn zum Schnurren brachte. Kyo feuerte die Killer in den Filmen immer wieder lauthals an, was Kaoru schließlich dazu veranlasste, ihn fast mit Küssen zu ersticken. Nur Toshiya schmollte etwas vor sich hin. Er saß zwischen den beiden Pärchen und kam sich wie das fünfte Rad am Wagen vor. Shinya spürte, dass sein bester Freund sich unwohl fühlte. >Hm...ich will nicht, das Toto sich benachteiligt fühlt...<, dachte er und zupfte an Toshiyas Hosenbein. Stumm deutete er ihm, näher zu rutschen. Dann zog er ihn mit einer Hand an sich und streichelte ihm zaghaft über den Rücken. "Was wird das, wenn's fertig ist, Shinya?", fragte Die von hinten. Shinya lächelte nur lieb zu Die hinauf. Er wusste, dass Toshiya über kurz oder lang dabei einschlafen und sich dann auf dem Boden zusammenrollen würde. Einige Minuten später lag Toshiya tatsächlich schlafend zwischen den beiden Pärchen. Kaoru sah auf Toshiya hinunter und schüttelte den Kopf. "So leicht kriegt man Toto also zum Schlafen? Hätte ich nie gedacht...er ist doch immer so quirlig.", bemerkte er. Shinya lächelte. "Ich kenne Toto seit dem Kindergarten...so hab ich ihn schon immer ,kaltgestellt', wenn er mir auf den Keks ging...", murmelte Shinya. Er drehte sich zu Die rum und küsste ihn sanft. "Ich hüpf mal eben unter die Dusche.", sagte er. "Wieso willst du jetzt duschen?", fragte Die überrascht. Shinya kicherte. "Toto hat meinen Bauch vollgesabbert...wie immer..." Die hob eine Augenbraue. "Na dann...bis gleich...oder soll ich dir helfen?", fragte Die und grinste anzüglich. "Untersteh dich!", sagte Shinya todernst und dann huschte ein fieses Grinsen über seine Unschuldsmiene und er feuerte Die eines der Couchkissen an den Kopf. Dann verzog er sich ins Badezimmer. Er löste sich aus den Hosen und stellte sich unter den warmen Wasserstrahl. Fast schon sehnsüchtig wartete er auf Die, der aber ausnahmsweise Mal auf ihn gehört hatte. Er ließ das heiße Wasser auf sich niederprasseln und schloss die Augen, während er seine Haare wusch. Plötzlich spürte er überall auf seinem Körper zärtliche Hände. Sein Hals wurde von sanften Lippen liebkost. Shinya stöhnte leise auf, als eine der Hände in seinen Schritt wanderte. "Hab ich meinen kleinen Liebling etwa zu lange warten lassen?", fragte Die mit heiserer Stimme. "H...hai...", stöhnte Shinya. Er rieb sich an Die, was diesem auch einiges an Stöhnen abverlangte. Um sein Stöhnen etwas leiser zu gestalten, verbiss er sich sanft in Shinyas Hals. Seine Härte drückte sich an Shinyas Po, was in diesem ein mulmiges Gefühl aufsteigen ließ, aber Die machte keine Anstalten, irgendetwas gegen den Willen des jüngeren zu tun. Er überließ es ihm, wie weit er gehen wollte. Shinya drehte sich um und legte langsam eine Hand in Dies Schritt. Sanft und zärtlich streichelte er ihn zum Orgasmus, während er seine Lippen mit einem zärtlichen Kuss verschloss. Auch Die war nicht untätig geblieben. Als Shinya kam, war sein Orgasmus so heftig, das er auf die Knie gesackt wäre, hätte Die ihn nicht festgehalten. Shinya zitterte und kuschelte sich an Die. "Das war...heftig...", murmelte er. Die lächelte. "Du bist geil, Shin-chan", hauchte er ihm heiser ins Ohr. "Wir müssen...zu den a...anderen...", murmelte Shinya. Die grinste. "Toto pennt und...nya...die anderen beiden haben sich in dein Zimmer verzogen und...", er ließ den Satz unbeendet, aber Shinya hatte verstanden. Sie drehten die Dusche ab und trockneten sich ab. Dann verzogen sie sich in Dies Zimmer. Als sie dabei an Shinyas Zimmer vorbeikamen, hörten sie heiseres Gestöhne. Shinya errötete heftig und legte sich schnell ins Bett. Die legte sich zu ihm und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Shinya kuschelte sich an ihn und kurz darauf schliefen beide ein. Die nächsten beiden Wochen verliefen relativ ereignislos. In der Schule standen einige Arbeiten an und die Nachmittage verbrachten die fünf Freunde bei den Proben. Die Wochenenden gingen mit Partys drauf. Dann jedoch passierte etwas, das Shinya nicht so schnell verkraften sollte. Die fünf Freunde hatten gerade gemeinsam das Schulgelände verlassen. Die blieb etwas hinter ihnen zurück, weil er seine Zigaretten suchte, als ein Auto auf ihn zugerast kam und ihn ungebremst erfasste. Die wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und prallte mit einem Knochen zermalmenden Geräusch auf dem kalten Asphalt auf. Shinya schrie auf und rannte zu Die. Er weinte, als er den leblosen Körper seines Freundes in den Armen hielt. Toshiya und Kyo eilten sofort an seine Seite, während Kaoru noch genug Grips in seinem Gehirn hatte, einen Notarzt zu rufen, bevor er zu Die ging. Sie versorgten Dies unzählige Wunden notdürftig. Toshiya hielt Shinya im Arm. Stunden später noch saßen Shinya und die anderen drei im Krankenhaus vor dem OP, in welchem Die immer noch versorgt wurde. Shinya war inzwischen vom Weinen so erschöpft, dass er auf Toshiyas Schoß döste. Kyo hielt Kaoru im Arm und streichelte ihm beruhigend über den Rücken. Endlich kam ein Arzt auf sie zu. Shinya schien es zu spüren, denn sofort sprang er auf. "Wie geht es Daisuke?", wollte er wissen. Der Arzt sah ihn niedergeschlagen an. "Er lebt...wir haben die inneren Blutungen stillen können und auch die Knochenbrüche haben wir versorgt...", sagte der Arzt. Shinya blickte ihn ernst an. "Aber?", fragte er ruhig. Er schien auf alles gefasst zu sein. "Er liegt im Koma und wir können nicht sagen, ob und wann er erwachen wird...es tut mir leid...", sagte der Arzt. Shinya wäre zu Boden gegangen, hätte Toshiya ihn nicht festgehalten. "Shhh, Shinya. Daidai ist zäh...der lässt sich so schnell nicht unterkriegen.", sagte er leise. Shinya blickte mit verheulten Augen zum Arzt hoch. "Darf ich zu ihm?", wollte er wissen. Der Arzt dachte einen Augenblick lang nach. "Nur direkte Verwandte dürfen auf die Intensivstation.", sagte er. Shinya lächelte leicht. "Dai-chan ist mein Vormund.", sagte er. Der Arzt gab sich geschlagen. Er konnte diesem hübschen Ding einfach nicht widerstehen. "Also gut.", sagte er. Shinya lächelte den anderen zu und ging mit dem Arzt. Die so hilflos daliegen zu sehen, ließ Shinya wieder in Tränen ausbrechen, weil er sich seiner eigenen Hilflosigkeit bewusst wurde. Er setzte sich an Dies Bett und nahm seine unverletzte Hand. Behutsam streichelte er darüber und sprach leise über belangloses Zeug. Er wusste, dass Die es wahrnehmen würde. Dessen war er sich sicher. Shinya zeigte Die, dass er bei ihm war. Währenddessen sprach der Arzt mit Dies Vater, der inzwischen auch eingetroffen war. Kaoru erzählte dem Vater seines besten Freundes so gut es ging, was passiert war. "Wer hat Daisuke das angetan?", fragte der ältere Mann gramgebeugt. Er hatte Angst seinen einzigen Sohn zu verlieren. Toshiya meldete sich leise zu Wort. "Terachi-san...als die Polizisten ihn abführten, schrie er: "Du nimmst mir meinen Sohn nicht weg...du...du..." Das letzte Wort habe ich nicht mehr verstanden, weil sie ihm die Tür beinahe in die Fresse gehauen haben.", sagte er. Herr Andou zog die Augenbrauen zusammen. "War ja klar, dass das ganze ein Nachspiel hat, aber dass er die Sache auf dem Rücken unserer Kinder austrägt...", murmelte er. "Kann ich zu Die?", wollte Andou dann vom Arzt wissen. Kyo hielt Andou am Arm fest. "Shinya ist bei ihm...bitte, lassen sie ihn bei Daisuke bleiben...Shin ist besser für ihn als jeder andere...glauben sie mir.", sagte er. Also ließ Andou seinen Sohn in der Obhut seines Mündels( Ich finde dieses Wort so §$!?/% *fluch* *zeter* aber nya, heißt halt so *drop*). In den nachfolgenden Wochen wich Shinya kaum von Dies Seite. Die Ärzte machten sich Sorgen um den ohnehin schon leichtgewichtigen Jungen, denn er magerte zusehends ab. Je länger Die im Koma lag, desto weniger aß Shinya. Er saß an Dies Bett, hielt seine Hand und sprach mit ihm. Nachdem man Die auf die normale Station verlegt hatte, durften auch die anderen jeden Tag zu ihm. Meist fanden sie Shinya an seiner Seite vor. Manchmal dösend, aber meistens hielt der 16jährige weinend die Hand seines Geliebten. Kaoru legte Shinya sanft eine Hand auf die dürre Schulter. "Shin...meinst du nicht, Die würde dir verzeihen, wenn du dich hinlegst und dich ausruhst? Du bist in den letzten Tagen so oft zusammengebrochen...bitte, es reicht, wenn einer von uns im Krankenhaus liegt. Du musst dich nicht aus Gram auch noch dazugesellen.", sagte er bittend. Shinya sah auf. "Ich weiß, dass du recht damit hast, Kao...aber, ich kann einfach nicht...ich habe einfach Angst um Dai-chan...", sagte er und klammerte sich an den Älteren, der ihm sanft durch die immer länger gewordenen Haare strich. Kaoru lächelte sanft. "Leg dich ein Weilchen hin. Wir lassen Daidai nicht allein. Versprochen. Und sollte was sein, wecke ich dich sofort.", sagte Kaoru. Zwar etwas widerwillig, aber dennoch erleichtert räumte Shinya seinen Platz an Dies Seite und legte sich in das zweite Bett, wo er, kaum das er drin lag, erschöpft einschlief. Kyo, der auch dabei war, lächelte und deckte ihn zu. "Die liegt jetzt schon mehr als dreizehn Wochen im Koma...wenn er wüsste, was er Shin damit antut...", begann Kyo, doch Kaoru legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Nicht, Kyo...Dai kann da nichts für...er braucht seine Zeit...Shin wird das durchhalten...er ist stark...für sich selbst und für Die...", sagte Kaoru und lächelte sanft. Shinya schlummerte von jetzt an jeden Tag einige Stunden neben Die, während die anderen an seiner Seite wachten. Dann eines Tages richtete er eine Bitte an Kaoru. "Kao?" "Hai?" "Könntest...könntest du Dai-chans Gitarre mitbringen?", fragte er. Kaoru zog fragend die Augenbrauen hoch. "Wozu brauchst du die denn?", wollte er wissen. Shinya brachte ein müdes Lächeln zustande. "Ich...hab ein Lied für ihn geschrieben...aber...nya...mit dem Takt, das krieg ich hin, aber ich muss wissen, wie's mit der Gitarre klingt...", sagte Shinya. Kaoru sah ihn verwirrt an und klopfte ihm mit dem Knöchel seines Zeigefingers vor die Stirn. "Shinya...du bist Drummer...kein Gitarrist!", sagte er. Shinya lächelte daraufhin leicht. "Dai-chan hat's mir vor dem Unfall ein wenig beigebracht...so wie ich ihm die Drums...", sagte er. Kaoru gab nach. Shinya ließ sich ohnehin nicht davon abbringen. "Reicht es, wenn ich sie dir Morgen mitbringe, wenn wir wieder herkommen?", fragte er. Shinya nickte. "Natürlich." Kaoru beugte sich vor und gab Shinya einen leichten Kuss auf die Wange. "Bis Morgen. Pass gut auf Dai-chan auf...und auf dich.", sagte er. Dann verließ er als letzter das Zimmer und schloss die Tür. Shinya drehte sich zu Die um. Er lächelte aufmunternd und sagte dann leise: "Zeit für deine Übungen, Daidai!" Er nahm Dies rechte Hand, die bei dem Unfall schwer verletzt worden war, und begann behutsam mit Bewegungsübungen. Der Physiotherapeut, der jeden Tag kam, hatte sie ihm gezeigt. Shinya kannte inzwischen jeden Handgriff um Die pflegen zu können. Das meiste machte er allein oder unter Aufsicht der Pfleger und Schwestern. Sie ließen ihn gewähren, denn sie wussten, er würde nur wieder herzzerreißend weinen, wenn man ihn von Die trennte. Am nächsten Tag brachte Kaoru Dies Gitarre mit. Er hatte sie abgestaubt und neu gestimmt, damit sie so klang wie immer. Er gab sie Shinya und lächelte ihn an. "Ich nehme an...du willst heute mit ihm allein sein, oder?", sagte er. Shinya nickte. "Ja...vielleicht...holt die ihn ja zurück...die Schwestern haben mir verboten, ihm seine Lieblingsmusik vorzuspielen. Meinten, das wäre Gift für ihn...aber ich hab's trotzdem jeden Abend getan...mit meinem Discman...", sagte Shinya und lächelte leicht. Kaoru zerstrubbelte ihm die Haare. "Na dann. Viel Glück. Wir drücken dir und Daidai die Daumen! Ruf mich nachher an, ja?", sagte Kaoru sanft. Shinya nickte und wartete, bis Kaoru ihn allein ließ. Dann ließ er sich mit der Gitarre in der Hand auf der Fensterbank nieder. Prüfend schlug er einige Akkorde an, bevor seine flinken Finger geschickt über die Saiten glitten. Mit klarer Stimme sang er das Lied, das er für Die geschrieben hatte. Es war nur kurz, aber es beinhaltete alles, was er zum Ausdruck bringen wollte. I was so happy when you smiled Your smile breaks through the clouds of grey Far from the sunny days that lie in sleep Waiting with patience for the spring When the flowers will bloom renewed again Knowing there's more beyond the pain of today Although the scars of yesterday remain You can go on living as much as your heart believes You can't be born again although you can change Let's stay together always Let's stay together always Shinya hatte während des ganzen Liedes nicht einmal aufgeblickt. Hochkonzentriert waren seine Finger über die Saiten von Dies Gitarre geglitten und hatten den sanften Klang seiner Stimme untermalt, während er Die das Lied vorgetragen hatte. Ein leises Räuspern ließ ihn aufschrecken. Shinya blickte zum Bett und sah, dass Die ihn mit wachen Augen ansah und etwas verschlafen lächelte, als hätte er nichts weiter getan, als lange zu schlafen. Shinya brach in Freudentränen aus und stellte die Gitarre vorsichtig ab, bevor er ans Bett eilte. "Dai-chan...", war alles was er rausbrachte, bevor er Die behutsam in seine Arme schloss. Langsam legte Die seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. "Shin...ya...", sagte er mit krächzender Stimme. Dann vergrub er sein Gesicht an Shinyas Schulter. Er war glücklich wieder bei seinem Geliebten zu sein. Natürlich hatten die Geräte, an die Die angeschlossen war, sofort die Veränderungen von Herzrhythmus und Puls an die Ärzte und Schwestern gemeldet und nur Augenblicke später wimmelte es von Personal um Die, der gar nicht so recht wusste, wie ihm geschah. Shinya jedoch blieb ruhig, also war auch Die ruhig, denn er vertraute Shinya blind. Solange Shinya keine Angst hatte, musste auch er keine Angst haben. Dann ließen die Ärzte von ihm ab und es wurde wieder ruhig in dem Zweibettzimmer. Shinya saß lächelnd auf Dies Bettkante und strich ihm durch die inzwischen schwarzen Haare mit roten Spitzen, da sie doch etwas arg ausgewachsen waren. "Ich bin froh, dass du wieder wach bist, Die. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.", sagte Shinya. Die sah ihn fragend an. Er erinnerte sich nur bruchstückhaft an den Unfall. "Was...ist passiert, nachdem...der Wagen...?", wollte Die wissen. Shinya schluckte und nahm seine Hand. Dann begann er leise von den letzten vier Monaten zu erzählen. Die lauschte ihm aufmerksam und nickte immer wieder leicht. Als er geendet hatte, nahm er Die wieder in den Arm. "Ich bin froh, dich wieder zu haben, Daidai. Mir sind vorhin tonnenschwere Steine vom Herzen gefallen.", sagte er. Die streichelte müde über seine Wange. "Ich bin müde, Shin...nimm's mir nicht übel...", murmelte er. Shinya lächelte leicht und gab ihm einen sanften Kuss. "Oyasumi, Die-chan.", hauchte er leise. Die entschlummerte und atmete ganz ruhig. Shinya seufzte erleichtert und verließ das Zimmer. Er ging zum Schwesternzimmer und klopfte. Eine Schwester öffnete ihm. "Shinya-kun...was ist denn?", wollte sie wissen. Shinya lächelte. "Ich wollte nur Bescheid sagen, dass Die wieder schläft. Ich bin kurz draußen und rufe die anderen an. Nur falls Daidai Sehnsucht nach mir hat, ja?", sagte er. Die Schwester lächelte. "Natürlich. Ich rufe dich, falls was sein sollte.", sagte sie. Shinya nickte und ging durch die Gänge bis nach draußen. Dort schaltete er sein Handy ein. Zunächst wählte er Kaoru an. "Moshi moshi?", meldete Kaoru sich. "Kao-chan? Shinya desu...ich hab gute Nachrichten...Daidai ist aufgewacht.", sagte Shinya glücklich. Kaoru lachte erleichtert auf. "Kami sei dank...der Blödmann hat sich lang genug Zeit gelassen.", sagte Kaoru. Shinya lächelte und sagte ruhig: "Da hast du recht." "Und? Was sagen die Ärzte?" "Bei den ersten Untersuchungen konnten sie keine neurologischen Ausfälle feststellen. Und er hat auch alle Erinnerungen bis zum Unfall...er weiß, dass der Wagen ihn erfasst hat und danach erinnert er sich nur undeutlich...allerdings weiß er, dass wir die ganze Zeit an seiner Seite waren...Daidai meinte, er hätte unsere Nähe gespürt.", erzählte der sonst so schweigsame Shinya wie ein Wasserfall. Kaoru lächelte. "Ich sag den anderen Bescheid, ja? Dann kannst du wieder rauf zu Daidai.", sagte er ganz der fürsorgliche Bandleader. "Arigato, Kao-chan.", sagte Shinya dankbar. "Kein Problem...dafür sind Freunde da, Shinya. Dir en Grey gehen gemeinsam durch dick und dünn...das weißt du doch...weiß sein Vater schon Bescheid?", wollte Kaoru noch wissen. "Iie...den wollte ich als nächsten anrufen.", sagte Shinya. "Wir sind also wichtiger als er...schön zu wissen.", sagte Kaoru. "DeG, ne?", erwiderte Shinya nur lächelnd. "Hai. Also dann, sayonara. Sag Die-kun, dass wir ihn morgen dann mal heimsuchen werden.", sagte Kaoru. "Hai. Sayonara.", sagte Shinya und legte auf. Dann informierte er Dies Vater, der in Freudentränen ausbrach. Shinya kehrte zu Die zurück und wollte sich auf das zweite Bett legen, als er hörte wie Dies Bettdecke raschelte und angehoben wurde. "Komm, leg dich zu mir, Shin...sonst fehlt mir was.", murmelte Die im Halbschlaf. Shinya grinste leicht und entledigte sich seiner Sachen bis auf die Boxershorts. Dann schlüpfte er zu Die unter die Bettdecke und kuschelte sich an ihn. Als die Nachtschwester sie am nächsten Morgen eng umschlungen in einem Bett vorfand, wurde ihr so einiges klar. Sie weckte die beiden Jungen nicht, sondern schloss leise die Tür hinter sich. Shinya schlief lang an diesem Tag. Die betrachtete seinen Koibito eine ganze Weile liebevoll, bevor auch er wieder einschlief, weil er nichts Besseres zu tun hatte. Als die Visite kam, schliefen die beiden immer noch. Der Arzt zog die Augenbraue hoch und wandte sich an die Schwester. "Gomen ne, aber ich werde die beiden nicht wecken. Shinya-kun schläft endlich mal ruhig und friedlich.", sagte die. Der Arzt seufzte. "Okay...dann verschieben wir die...", begann der Arzt, wurde aber von Shinya unterbrochen. "Sie brauchen nichts verschieben...", gähnte er und knuffte Die sanft. Als der nur unwillig grummelte, er wolle noch schlafen, beugte Shinya sich über ihn und küsste ihn sanft. "Aufwachen, Dai-chan. Der Doktor ist da.", hauchte er ihm gegen die Lippen. Schlagartig hatte Die die Augen aufgeschlagen und blinzelte Shinya an, der vor Lachen schon aus dem Bett geplumpst war und sich den Hintern rieb. Die Schwester half ihm auf. "Alles in Ordnung, Shinya-kun?", fragte sie ihn. Shinya keuchte immer noch vor Lachen. In diesem Moment schwang die Zimmertür wieder auf und Kaoru, Kyo und Toshiya kamen herein. "Shin-chan...wieso?", brachte Kyo hervor, bevor er sich von Shinyas Geieranfall anstecken ließ, auch wenn er nicht wusste, worum es ging. Toshiya fiel Shinya um den Hals und kitzelte ihn noch ein wenig, bis sich Die meldete. "He...lasst meinen Shinya am Leben!!! Den brauch ich noch!!!", sagte er laut und deutlich. Kaoru ignorierte den Arzt und trat zu Die. Sanft legte er seine Arme um ihn und küsste ihn auf die Wange. "Daidai...ich bin so happy...", sagte er mit Tränen in den Augen. Die knuffte ihn sanft. "He...nicht weinen, Leader-sama...du bist doch schon ein großer Junge...", sagte Die und entlockte Kaoru damit ein Lächeln. "Baka...", sagte Kaoru sanft. Die schenkte ihm sein Megawattlächeln, was Kaoru glücklich machte. Auch Toshiya und Kyo freuten sich und begrüßten Die mit Küssen auf die Wange. An diesem Nachmittag ging es auf der Station etwas lauter zu, denn auf Dies Zimmer flogen dreckige Witze hin und her, es wurde spielerisch gerauft(Kao, Kyo, Toto und Shinya. Daidai darf noch nicht) und Musik wurde auch gehört. Alles war so wie immer zwischen den Dirus. "Du...Shinya...ich wüsste gerne, was du Daidai vorgesungen hast.", sagte Kaoru plötzlich. Shinya sah verlegen auf. "Das ist eigentlich wirklich nur für Dai-chans Ohren bestimmt gewesen. Ich möchte nicht, dass ihr das hört.", sagte Shinya leise. Kyo und Toshiya quengelten jetzt auch. Die seufzte. "Sing's ihnen schon vor, bevor uns die Ohren abfallen.", sagte er leise. Shinya seufzte auch und schnappte sich Dies Gitarre. Genau wie am Vortag setzte er sich auf die Fensterbank und schlug zunächst probeweise einige Akkorde an, bevor er mit klarer Stimme los sang. I was so happy when you smiled Your smile breaks through the clouds of grey Far from the sunny days that lie in sleep Waiting with patience for the spring When the flowers will bloom renewed again Knowing there's more beyond the pain of today Although the scars of yesterday remain You can go on living as much as your heart believes You can't be born again although you can change Let's stay together always Let's stay together always Die anderen schwiegen beeindruckt. "Das...ist sehr schön...Shinya...das klingt so wunderbar...ich hätte nie gedacht, dass deine Stimme so ausdrucksstark sein kann.", bemerkte Kyo nach einer Weile. Verstohlen wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel und lächelte Shinya dann an. Kaoru und Toshiya nickten. "Hai... wunderschön...so ein wunderbares Lied hab ich schon ewig nicht mehr gehört...es geht so unter die Haut...das...das ich gar nicht weiß, was ich sagen soll...", sagte Toshiya. Kaoru schwieg. Er kuschelte sich nur näher an Kyo. Die nächsten Wochen waren mit Rehabilitationsmaßnahmen für Die geprägt. Jeden Tag machten Shinya und die Pfleger mit ihm Übungen. Er musste vieles neu lernen, weil seine Muskeln einfach nach dem langen Liegen nicht so wollten, wie er. Shinya schleifte ihn jeden Tag nach draußen, um sein Immunsystem zu stärken und mit ihm laufen zu üben. Danach verschwanden sie dann in den Übungsräumen des Krankenhauses, wo sie sich auf den Geräten abquälten, damit sie beide wieder aus Pudding Muskeln machten. Natürlich strengten beide sich an, damit alles schnell von statten ging. Ein ganz besonderer Tag war der, an dem Die zum ersten Mal wieder seine Gitarre in die Hand nahm. Shinya hatte jeden Tag unter Dies Aufsicht geübt und von ihm immer wieder Tipps bekommen, aber ansonsten hatte Die die Gitarre nicht angefasst, weil er sich selbst nicht enttäuschen wollte, auch wenn es ihn in den Fingern juckte. Dann war es soweit. Der Physiotherapeut und der Arzt meinten, dass es keinerlei Einschränkungen mit der Bewegungsfähigkeit seiner Hand geben würde und er ruhig wieder spielen dürfe. Shinya hatte ihm daraufhin die Gitarre in die Arme gedrückt und sich ihm lächelnd gegenüber gesetzt. Die stimmte gedankenverloren die Gitarre, bevor seine Finger wie von selbst über die Saiten flitzten und er mit dem Plektrum die ersten Akkorde anschlug. Er seufzte glücklich. >Ich hab es nicht verlernt...kami sei dank<, dachte er erleichtert. Shinya lauschte den Klängen seiner Gitarre und lächelte ihn verliebt an. Schon zwei Tage später durfte Die das Krankenhaus endgültig verlassen und mit Shinya nach Hause zurückkehren. Nun stand den beiden Verliebten noch eine weitere Tortur ins Haus. Zwar waren sie zusammen und auch beide gesund und munter, aber sie mussten sich der Öffentlichkeit stellen, denn die Gerichtsverhandlung gegen Shinyas Vater stand an. Dir en Grey waren jetzt zu einem Spielball der Presse geworden und tauchten ständig irgendwo in den Medien auf. Shinya hatte man besonders auf dem Kieker, weil sein Vater versucht hatte, Die zu töten. Shinya sah der Gerichtsverhandlung mit Besorgnis entgegen. Die würde alles noch einmal aufwühlen. Nicht nur den Unfall, sondern auch was vorher war. Der Anwalt, der Die vertrat, hatte ihm bereits mitgeteilt, dass er auch die Misshandlungen seines Sohnes ins Spiel bringen würde, um zu zeigen, wie brutal Terachi-san war. Shinya hatte nach einem langen Gespräch mit Die zugestimmt und trat als Nebenkläger auf. Bis zur Verhandlung hatten Die und Shinya sich zurückgezogen. Wachen waren um die Wohnung postiert worden, so dass niemand Zugang hatte, abgesehen von Kaoru, Kyo, Toshiya und Dies Vater. Niemand anderes wurde durchgelassen. Sie verbrachten ihre Zeit zu zweit mit ausgiebigem Kuscheln und Schmusen. Dann war es soweit. Am Morgen wurden die beiden Dir en Grey Mitglieder von einer gepanzerten Limousine abgeholt. Ihr Anwalt erwartete sie bereits in der Limousine und gab ihnen letzte Anweisungen, wie sie sich zu verhalten hatten. Sie betraten den Gerichtssaal und setzten sich mit ihrem Anwalt neben den Staatsanwalt. Shinyas Vater wurde kurz darauf von zwei Polizisten in Begleitung seines Pflichtverteidigers hereingebracht und auf die Anklagebank gesetzt. Er sah fertig und abgewrackt aus. Shinya und Die trugen beide ihre Schuluniformen. Shinya hatte ausnahmsweise darauf verzichtet sich wie ein Mädchen zurecht zu machen und trug deshalb Dies Ersatzuniform. Sein langes Haar hatte er dennoch zu einem kunstvollen Gebilde aufgesteckt. Er konnte es nicht ganz sein lassen. Der Richter betrat den Verhandlungsraum und alle erhoben sich. Erst als der Richter saß, setzten sich alle wieder. Der Staatsanwalt verlas die Anklagepunkte. Bei jedem weiteren Punkt, den er vorlas, zuckte Shinyas Vater zusammen. Dann begann die Vernehmung von Shinyas Vater. "Terachi-san...warum haben sie Daisuke Andou an jenem Tag überfahren?", fragte der Staatsanwalt. Shinyas Vater blickte zum ersten Mal zu Die und seinem Sohn hinüber. "Er hat mir meinen einzigen Sohn weggenommen... Dieser ... dieser Homo...hat meinen... minderjährigen Sohn...entführt...und ihn...gezwungen bei sich zu wohnen...Shinya gehört zu mir...er ist mein SOHN...dieser Kerl zwingt ihn sogar, in Weiberklamotten rumzulaufen...", erwiderte Shinyas Vater. Der Staatsanwalt runzelte die Stirn. "Aha...nun, ich habe keine weiteren Fragen...zurzeit.", sagte er dann. "Gut. Sie dürfen den Zeugenstand vorerst verlassen, Terachi-san.", sagte der Richter. Als nächstes wurde Dies Vater vernommen, der erklärte, wie das mit der Vormundschaft zustande kam. "Gibt es für diese Misshandlungen auch Beweise?", fragte der Verteidiger von Shinyas Vater. Der Staatsanwalt nickte. "Hai...Fotos, Berichte des Opfers und Untersuchungsberichte seines behandelnden Arztes...", sagte der Staatsanwalt und gab dem Verteidiger eine Kopie der Akte, die Die im laufe von vier Jahren angelegt hatte. Auch der Richter erhielt ein Exemplar. Dies Vater verließ den Zeugenstand und dann wurde Shinya in den Zeugenstand gebeten. "Shinya-kun, kannst du uns erzählen...", der Staatsanwalt kam nicht weiter, weil Shinya stumm nickte, bevor er ansetzte zu erzählen. "Als ich ungefähr elf war, kam meine Mutter bei einem Autounfall ums Leben. Sie hat sich vor mich geworfen und mir damit das Leben gerettet. Ich kam mit einigen Schürfwunden und Prellungen davon, während sie...einfach starb...sie war sofort tot. Papa machte mich verantwortlich dafür. Jeden Tag konnte ich mir anhören, wie nutzlos ich war...dass besser ich gestorben wäre, statt meiner Mutter...anfangs dachte ich noch, Papa meint das nicht so...aber dann, eines Tages kam er betrunken heim...er schimpfte fürchterlich mit mir, weil ich vergessen hatte mein Geschirr wegzuspülen. Dann nahm er seinen Gürtel und schlug auf mich ein...ich weiß noch...das ich irgendwann das Bewusstsein verloren hab...von da an passierte das jedes Mal, wenn ihm was nicht passte. Egal ob er betrunken war oder nicht...ich brauchte ihm nur den kleinsten Anlass zu bieten...manchmal nur meine bloße Existenz und er schlug mich grün und blau...schlimmer noch...solange bis mein ganzer Rücken blutig war...zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits von der Grundschule in die letzte Klasse der Mittelschule gewechselt. Herr Andou, Vaters Chef, hat dafür gesorgt, als er hörte, dass ich so ein ,Wunderkind' bin. Ich kam zu seinem Sohn in die Klasse. Bis dahin kannte ich weder Die...also Daisuke, noch sonst jemanden von der Schule...na ja...ich habe gemeinsam mit meinem besten Freund wechseln dürfen. Toshiya und ich freundeten uns schnell mit Daisuke, Kaoru und Kyo an...Ich fühlte mich in Dies Nähe von Anfang an wohl und er schien zu spüren, wenn es mir schlecht ging...irgendwann sprach er mich darauf an, warum ich zum Beispiel beim Sport immer wartete, bis alle die Umkleidekabine verlassen hatten, bevor ich mich umzog...warum ich niemals zuließ, dass man mir freundschaftlich auf den Rücken schlug...da ich Die vertraute, habe ich ihm dann erzählt, was mein Vater mir da antat. Die meinte daraufhin, ich solle zu ihm kommen, sobald Vater mir wieder etwas tat. So ist die Akte zustande gekommen. Die hat jedes Mal Fotos davon gemacht und ich hab aufgeschrieben, was abgelaufen ist. Doktor Tokita hat uns Kopien seiner Behandlungsberichte für diese Akte zukommen lassen...und dann vor mittlerweile über acht Monaten ist er zu weit gegangen. Er hat mich halb tot geprügelt, weil ich in meinem Zimmer Schlagzeug geübt habe, wie ich es jeden Nachmittag getan hab. Dann schrie er mich an, ich wäre ein Nichts und zu nichts zu gebrauchen. Er verließ das Zimmer und ich hab bei Die angerufen...habe ihn gebeten mich da endgültig rauszuholen. Er hat mich von zu Hause weggebracht. Meine Freunde haben dann meine Sachen geholt und zu Die gebracht. Dort haben sie sich um mich gekümmert. Und dann haben wir Herrn Andou in Kenntnis gesetzt. Er hat sich dafür eingesetzt, dass ich bei Die bleiben durfte. Mein Vater hat zugestimmt. Er hat es ihm sogar schriftlich gegeben. Ich habe die Papiere mit Vaters Unterschrift gesehen. Er hat Andou-san und Die die Vormundschaft für mich übertragen. Das ganze wurde notariell bestätigt...", sagte Shinya. Er hielt sich tapfer, aber dennoch sah man Tränen auf seinen Wangen schimmern. Die zitterte neben seinem Anwalt. Er wollte Shinya in den Arm nehmen und trösten. Shinya schien es zu bemerken, denn er blickte ihn direkt an und ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Schon okay, Dai-chan.", sagte er ruhig. "Gut, Shinya-kun. Du kannst den Zeugenstand verlassen.", sagte der Richter. Shinya stand auf und ging hoch erhobenen Hauptes an seinem Vater vorbei. Dann ließ er sich neben Die fallen und lehnte sich leicht gegen ihn. Die legte behutsam einen Arm um Shinyas Schultern. In den nächsten fünf Tagen waren sie jeden Tag im Gerichtssaal. Sie durchlebten alles noch mal, was Shinya ziemlich fertig machte. Jeden Abend weinte er fürchterlich und ließ sich kaum beruhigen. "Shinya...sssshhh...bald ist es vorbei...Morgen verkünden sie das Urteil...dann ist endgültig alles vorbei, Shin...", sagte Die beruhigend, als Shinya wieder weinend in seinen Armen lag. Shinya schluchzte leise auf und vergrub sich an Dies Brust. "Daidai...ich hab Angst...", schluchzte er. Die küsste ihn sanft auf die Wange. "Du musst keine Angst haben, Liebling. Er kann dir nichts mehr tun.", flüsterte Die. Shinya schluchzte noch einmal auf und schlief dann erschöpft ein. Am nächsten Tag standen die beiden früh auf. "Shinya...was machst du da?", fragte Die. Shinya war sofort nach dem Frühstück im Badezimmer verschwunden und hatte sich geweigert Die hineinzulassen, bevor er fertig war. Schließlich öffnete sich die Tür und Die starrte Shinya mehr als irritiert an. "Was soll das werden, wenn's fertig ist, Shin? So kannst du doch nicht vor Gericht auftauchen.", sagte Die, allerdings sagte er dass mit einem breiten Lächeln. Shinya streckte sich etwas zu ihm hoch und küsste ihn sanft. "Ich möchte Dad zeigen, wie wohl ich mich in diesen Sachen fühle.", sagte Shinya. Er hatte sich ein kurzes ziemlich enges schwarzes Lederkleid angezogen, seine langen Beine steckten in schwarzen Netzstrumpfhosen und seine langen Haare hatte er in Locken gelegt. Außerdem hatte er sich sehr feminin geschminkt. "Hilfst du mir mit den Stiefeln?", wollte Shinya wissen. Die ging vor seinem Lover in die Knie und streifte ihm die hochhackigen Schnürstiefel über. Dann ging er sich selbst anziehen. Zu Shinyas Überraschung kam Die in einem schwarzen Anzug aus seinem Zimmer. "Ich muss mich dir doch anpassen, Shin.", sagte er lächelnd. Als die beiden im Gerichtssaal auftauchten, gab es einiges an Getuschel, wer die schöne Frau an Dies Seite sei und wo zum Donnerwetter noch mal der Sohn des Angeklagten sich aufhielte. Shinya kicherte und setzte sich neben Die. "Erheben sie sich!", befahl der Gerichtsdiener. Alle standen auf. Erst als der Richter Platz genommen hatte, setzten sich alle wieder. Der Richter blickte zu Die und Shinya. "Ähm...Andou-kun, wo ist den Terachi-kun heute?", wandte der Richter sich an Die. Shinya lachte leise. "Ich bin hier, Sensei.", sagte Shinya selbstbewusst. Ein Raunen ging durch die Anwesenden. "Ähm...Shinya-kun...?", der Richter sprach nicht weiter. Shinya blickte zu seinem Vater, der ihn mehr als geschockt ansah. Dann stand Shinya auf und trat vor die Anklagebank. Er ignorierte den Protest des Gerichtsdieners. "Vater...du hast gesagt, dass Die mich dazu gezwungen hat...das stimmt nicht und das weißt du...ich habe schon einmal versucht, dir zu erklären, dass ich zu einer Visual Kei Band gehöre. Das hier ist eines meiner Bühnenoutfits. Ja...ich mag es, mich so zu kleiden...aber deshalb bin ich kein schlechter Mensch...ich bin ein Visual...und was soll's...ich steh dazu!", sagte Shinya ernst. Dann setzte er sich wieder neben Die, der ihn stolz anlächelte. "Ich verkünde nun das Urteil...", sagte der Richter. Alle erhoben sich wieder. "Terachi-san...ich verurteile sie hiermit wegen wiederholter schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit seelischen Demütigungen und wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung zu 16 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung!!! Dieses Urteil ist unwiderruflich.", verkündete der Richter. Shinya seufzte auf und drehte sich zu Die, der ihn sanft in den Arm nahm. "Es ist vorbei, Shinya.", sagte Die. Shinya seufzte und ließ sich gegen ihn sinken. "He...nicht weinen, Shin-chan...dein Make-up...", hauchte Die ihm ins Ohr. Shinya schüttelte den Kopf und blickte zu ihm auf. "Lass uns gehen, Daidai! Wir müssen es den anderen sagen!", sagte Shinya. Die konnte einfach nicht mehr an sich halten, als er Shinya mit diesem süßen Gesichtsausdruck dastehen sah. Behutsam legte er seine Hände auf Shinyas Wangen und dann küsste er ihn zärtlich. Shinya legte seine Arme um Dies Nacken und eines seiner Beine hob sich anmutig ein wenig vom Boden, während er diesen zärtlichen Kuss erwiderte. Alle Anwesenden starrten die beiden an. Niemand sagte ein Wort, bis auf Dies Vater. "Daisuke?", sagte er verwirrt. Die drehte sich, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, zu ihm um und lächelte ihn an. Dann nahm er Shinyas Hand und zog ihn mit sich nach draußen. Kaoru wartete mit seinem Wagen draußen. Er hatte versprochen, die beiden abzuholen. Als er sie jetzt so sah, lachte er los. "So seid ihr nicht wirklich da aufgetaucht, oder?", fragte er. Die grinste und küsste Shinya noch einmal. "Oh doch!", sagte er dann. "Und wir haben uns geküsst!", kicherte Shinya. Kaoru schüttelte den Kopf. "Ich habt sie echt nicht mehr alle!", sagte er und fuhr los. In ihrem Probenraum übten sie erst eine ganze Weile, bevor sie dann zu Die und Shinya nach Hause fuhren, um Party zu machen. Toshiya hatte sich einen Groupie für den Abend geangelt und knutschte mit ihm auf dem Sofa rum, während Shinya und Die auf dem Boden saßen und sich nur zärtlich im Arm hielten und sich mit Kyo und Kaoru unterhielten. Kyo griente. "Unser Toto ist zum Flittchen mutiert.", sagte er. Shinya lächelte. "Er braucht halt auch mal ein bisschen Liebe.", sagte er und küsste Die sanft. "He, Kyo, dass hab ich gehört.", sagte Toshiya zwischen zwei Knutschattacken auf den hübschen blonden Jungen in seinen Armen. Kaoru grinste ebenfalls. Seine Hände schlüpften von hinten unter Kyos Oberteil und er zog seinen Koi an sich. Kaoru blickte an Kyos Kopf vorbei zu Shinya. "Dürfen wir...", bevor er weiterfragen konnte, grinste Shinya. "Hai...dürft ihr. Du weißt ja...wo du die Sachen findest, die du brauchst...", sagte er lächelnd. Die schnappte sich Shinya und hob ihn hoch. "Ich entführe meine Prinzessin jetzt.", sagte er breit grinsend. Shinya schmiegte sich an ihn. Er trug Shinya in sein Zimmer und schloss die Tür ab, so dass sie ungestört sein würden. Shinya wusste, was Die von ihm wollte. >Er weiß es...er weiß, dass ich endlich...dass ich mich dafür entschieden habe...ES zu tun...mit ihm<, dachte er und ein Lächeln huschte über seine femininen Züge. "Woran denkst du?", fragte Die. Er hatte Shinya gegen die Tür gedrängt und stützte sich mir einer Hand neben ihm ab, während die andere sanft und zärtlich über Shinyas Wange streichelte. Shinya schmiegte sich in die Bewegung und küsste Die sanft. Er öffnete Dies Hemd und streichelte über seine nackte Brust. Er biss zärtlich in Dies Hals, was diesem ein Keuchen entlockte. "Du bist...heute so anders...Shinya...", sagte Die irritiert. Shinya verzog das Gesicht zu einem liebevollen Lächeln und küsste Die auf die Lippen. Dann dirigierte er ihn zum Bett. Er zog Die komplett aus, bevor er ihn aufs Bett stieß und ihn aufforderte, still liegen zu bleiben. Ganz langsam zog Shinya sich aus. Er strippte regelrecht vor Die, um ihn heiß zu machen, was ihm auch gelang. Als auch er nackt war, löste er seinen Zopf und schüttelte ihn aus. Dann kniete er sich neben Die aufs Bett. Er küsste ihn sanft. Die wollte die Initiative ergreifen, aber das ließ Shinya nicht zu. "Nicht...lass mich machen, Daidai...bitte.", sagte Shinya leise an seine Lippen. Shinyas Hände und Lippen wanderten über Dies Körper. Jeder Millimeter von Dies Haut wurde von Shinyas Lippen liebkost. Shinyas Lippen wanderten über die Innenseiten von Dies Oberschenkeln, immer näher an seinen Genitalien. Die stöhnte in einer Tour, so sehr törnte Shinya ihn an. "Shin...ya...bitte...ich...ich...", stöhnte Die. "Du bist ganz hart...Daidai...", hauchte Shinya. Die Hitze seines Atems ließ Die erschauern. "Was...hast du vor?", stöhnte Die. "Lass dich überraschen...", sagte Shinya. Er kniete sich über Dies Schritt. "Shin...du musst...das nicht...", begann Die, doch er stöhnte auf, als Shinya sich ganz langsam auf sein kristallhartes Glied gleiten ließ. Shinya hielt immer wieder inne, wenn es ihm zu wehtat, aber langsam entspannte er sich weiter und nahm Die immer tiefer in sich auf. Er stöhnte leise dabei. Gleichermaßen vor Erregung und Schmerz. Die wollte ihm über sein Glied streicheln, aber Shinya hielt ihn zurück. "Ahnnng...lass das...ich...mach das selbst...", stöhnte Shinya. Während er mit der linken Hand über Dies Brust und Seite streichelte, schloss er die rechte um seine eigene Erregung und pumpte sich in seinem eigenen Rhythmus. Er stöhnte lauter und bewegte sich langsam auf und ab. Die konnte sein Becken nicht länger still halten und stieß in Shinya. Kam ihm ein wenig entgegen, während dieser immer heftiger mit seinem Becken kreiste. Seine Hand schloss sich fester um sein Glied und seine Finger rieben unablässig über seine Eichel. Shinyas Stöhnen klang heiser und rau. Schweiß lief über sein Gesicht, seine Brust und seinen Rücken. Hitze sammelte sich in seinen Lenden und dann kam er heftig. Sein Unterleib zog sich zusammen. Als seine Muskeln sich um Dies Glied zusammenzogen, gab es diesem den Rest. Er stöhnte laut auf und kam in Shinya. Shinyas Atem raste. Er ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und keuchte immer noch erregt. "War das...geil...", stöhnte Shinya. Die packte seine Hand und zog ihn in seine Arme. Ihre Lippen vereinten sich zu einem zärtlichen Zungenkuss. Als sie sich voneinander lösten, lächelte Die ihn verliebt an. "Ich wusste...nicht, dass du...so ein durchtriebenes...Biest sein kannst, ...Shinya.", sagte er keuchend. Shinya erwiderte das Lächeln. "Ich...wollte es...selbst tun...wenn es wehtut...wollte ich...dass ich...selbst dafür...verantwortlich bin...damit...ich es...trotzdem schön finden...kann...", antwortete er auf Dies ungestellte Frage nach dem Warum. Er schmiegte sich an seinen Koibito. "Und...war das erste Mal so schlimm?", fragte Die ihn nach einer ganzen Weile. Shinya sah ihn aus schläfrigen Augen an. "Iie...am Anfang ein wenig...aber hinterher...es war einfach nur...wunderschön...dich in mir zu spüren...unter mir...wie du dich gegen mich bewegt hast...das war einfach...", Shinya schwieg, weil er nicht wusste, wie er es ausdrücken sollte. Die küsste ihn zärtlich. "Es war schön...obwohl ich gestehen muss, ich hätte dich lieber erst ganz zärtlich zum Orgasmus gebracht, damit du entspannt bist, bevor ich dich dann sanft genommen hätte. Du hast da ne ziemlich heftige Aktion auf mir abgezogen...das hätte ich nicht gedacht...Shin-chan...", sagte Die. Er streichelte die Innenseiten von Shinyas Oberschenkeln. Als er sie zurückzog, waren seine Finger rötlich verfärbt. Er lächelte. "Tja...deine Entjungferung hat dich wohl etwas mitgenommen...das müssen wir noch versorgen...", sagte Die lächelnd und küsste Shinya zärtlich. Shinya gab ihm darauf keine Antwort. Er war an Die gekuschelt eingeschlafen. Die lächelte auf ihn hinab. >Da hat er mir ein besonderes Geschenk gemacht...er weiß gar nicht, dass ich diesen Weg noch nie...bis zum Ende gegangen bin...damals als Kao und ich zusammen waren...haben wir uns nur mit den Händen und dem Mund...so haben wir uns damals nicht geliebt...weil wir beide Angst davor hatten, dem anderen wehzutun...Shinya ist mutig...also werde ich mich ihm beim nächsten Mal anvertrauen...dann werde ich der Uke sein...ich möchte wissen, wie es ist ihn in mir zu spüren...<, dachte Die. Er zog die Bettdecke über sie beide und schloss die Augen. Schon bald gesellten sich seine ruhigen Atemzüge zu denen Shinyas. Am nächsten Morgen spürte Shinya ein ziemlich heftiges Ziehen in seinem Unterleib, sobald er sich nur ansatzweise bewegte. Er mochte gar nicht aufstehen. Die streichelte ihm besorgt über Wange und küsste ihn. "Daidai...mach das es weggeht...", schmollte Shinya. Die seufzte und streichelte ihm zärtlich über den Oberkörper. "Das kann ich leider nicht...ich kann nur versuchen deine Schmerzen zu lindern...aber dafür musst du deine Beine für mich breit machen, Shin...", sagte Die lächelnd. Shinya sah ihn mit großen Augen an. "Was hast du vor, Die?", fragte Shinya schüchtern. "Ähm...wie wäre es mit Salbe!?", erwiderte Die. Shinya spreizte seine Beine ein wenig und stöhnte vor Schmerz auf. Die trug ein wenig von der Salbe auf seinen Finger auf und drang dann behutsam damit in Shinya ein. Er massierte die Salbe behutsam ein und brachte Shinya damit zum Stöhnen. Shinya wurde schon wieder scharf, wie Die merkte, als er Shinyas Erregung an seiner Brust spürte. Die lächelte und während er Shinya massierte, legten sich seine Lippen um Shinyas Erregung. Er ließ sich Shinyas Erregung ganz in den Mund gleiten und saugte zärtlich daran. Shinya stöhnte leise: "Ich...will dich...in mir...spüren...nimm mich...bitte" Die seufzte leise. Auch er war scharf auf Shinya, aber er wollte es anders. "Shinya...nimm du mich...ich will dich...in mir spüren...", sagte Die. Shinya sah ihn irritiert an. Die hatte von ihm abgelassen und sich auf den Rücken gedreht. Seine Beine hatte er gespreizt und er sah Shinya bittend an. Shinya legte sich zwischen seine gespreizten Schenkel und zwei seiner schlanken Finger drangen sanft in Die. Die stöhnte vor Schmerz auf. Seine Muskeln spannten sich, aber da Shinya innehielt, lockerten sie sich auch wieder. Shinya dehnte ihn noch einen Augenblick, bevor er langsam mit seiner Erregung in ihn eindrang. Shinya stieß langsam in Die. Die biss sich auf die Lippen und stöhnte. "Fester...Shinya...tiefer...", flüsterte er. Shinya tat wie ihm geheißen. "Ahhhnnnng...motto...hnnng...kami-sama...das ist so geil...", stöhnte Die. "Du bist...so eng...Die...", stöhnte Shinya an Dies Ohr. Shinyas drängte sich tiefer in Die und brachte ihn zum Schreien. "Aaahhhhhnnnng... Shinya...motto...onegai..." Shinyas Lenden suchten einen anderen Takt, fanden einen noch besseren Winkel, um Die noch mehr Lust zu spenden. "Ahhhnng...ahhhnng...hhhnnnng...", stöhnten die beiden um die Wette. "Uuuuuuu~hhhhhh" Sie kamen kurz nacheinander. Shinya ließ sich auf Dies Brust sinken, nachdem er sich aus ihm zurückgezogen hatte. Seine Brust hob und senkte sich in schnellem Rhythmus. "Du bist geil...", sagte Die. Shinya grinste. "Du hast mich auf den Geschmack gebracht, Daidai", erwiderte er. Plötzlich klopfte es an der Tür und die beiden zuckten, bevor ihnen einfiel, dass die Tür ja abgeschlossen war. "Seit ihr jetzt fertig mit vögeln...wir haben HUNGER!!!", war Kyo zu vernehmen. Die beiden lachten los und standen langsam auf. Beiden schmerzte ihr Unterleib etwas, aber trotzdem zogen sie sich Boxershorts über und öffneten die Tür, vor der Kyo immer noch wartete. Er zog sie in die Küche, wo Kaoru und Toshiya warteten. Shinya sah sich um. "Wo ist denn dein Blondschopf, Toto?", wollte er wissen. "Nach Hause...nachdem ich ihn gevögelt hab, isser abgedampft.", sagte Toshiya Schulter zuckend. Kaoru sah Shinya erwartungsvoll an. "Und? Wie war dein erstes Mal?", wollte er wissen. Shinya biss sich grinsend auf die Lippen und blickte Die bedeutungsvoll an. Die drehte sich zu Kaoru um. "Oha...unser Chibi hat dich ja ganz schön zerkratzt...muss gut gewesen sein...", bemerkte Kaoru. Die lächelte. "Der kurze hat sich selbst entjungfert. Ich durfte keinen Finger krumm machen.", sagte er. Alle starrten Shinya an, der heftig errötete. "Echt? Mensch, Shinya, du blühst ja unter Daidais Pflege richtig auf.", sagte Kyo lächelnd. Die zog Shinya auf seinen Schoß. Sie tranken Kaffee und aßen Brötchen, die Toshiya wohl besorgt hatte, da Kyo und Kaoru nach eigener Auskunft selbst bis eben noch im Bett gelegen hatten. "Und Morgen geht's zum ersten Mal wieder zur Schule, Daidai, nicht?", fragte Toshiya. Die nickte leicht. "Hai...fürs Schulfest...wie sieht's eigentlich aus? Spielen wir dieses Jahr wieder?", wollte er wissen. "Meinst du, du hältst ein ganzes Konzert durch?", wollte Kaoru wissen. Die nickte. "Klar...für euch auf jeden Fall.", sagte er. Shinya küsste ihn liebevoll. "Tja...ich hab nichts anderes erwartet und uns angemeldet.", sagte Kaoru. Die grinste. "Dann gibt es dieses Mal wohl besonderen Fanservice auf der Bühne...", sagte Die und sah Shinya fragend an. "Wo du willst...nicht nur auf der Bühne, Daidai...", sagte Shinya. >Endlich...ich bin endlich glücklich...<, dachte er und kuschelte sich an Die. ~O*W*A*R*I~ Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn Shinya und Daidai ganz schön leiden mussten...ich weiß, ich schäm mich auch ganz doll dafür... Reviews wären lieb... XD Vielen lieben Dank auch an meine Betareaderin Camui_Gackt, die mich oftmals am liebsten gekillt hätte, für die Sachen, die ich mit Shin-chan und Daidai angestellt hab, aber ich glaub, sie ist mit dem Ergebnis auch ganz zufrieden... 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