Die Marionette - Teil II   von Sennyo
                             (Das Tor von Ischra)
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                         Kapitel 15: Die Macht der Wut
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"Das ist nicht wahr!"
Ilias und Oliver drehten sich wie vom Donner gerührt zum Kreis der Meister um,
die das Tor von Ischra offen hielten. Maria war ebenso überrascht wie sie, als
ihr klar wurde, wer da gesprochen hatte. Celina hatte den Worten von Ilias und
Oliver aufmerksam zugehört und war schließlich urplötzlich aus dem Kreis der
Magier ausgetreten. "Das lasse ich nicht zu!", schrie sie völlig außer sich
vor Wut, "Endlich sehe ich klar. Ihr habt mir mein ganzes Leben lang nur Lügen
erzählt! Aber damit ist jetzt Schuss!"
Zielstrebig ging Celina auf Maria zu. Ilias und Oliver wollten sie aufhalten,
aber sie konnten nicht. Ihre Körper waren völlig starr, sie waren nicht in der
Lage, sich zu bewegen. Genauso erging es den übrigen Meistern der Magie.
Celinas blanker Hass fesselte sie.
Celina riss Maria die Kette mit den Splittern vom Hals und ließ Maria dadurch
vor Schmerz aufschreien. Die Splitter hatten ihr tief ins Fleisch geschnitten. 
"Was hast du vor?", fragte sie erschrocken und starrte Celina verzweifelt an.
Sie wusste wirklich nicht, was sie noch glauben sollte.
"Maria, verzeih mit bitte. Ich war so dumm." Celina wagte es nicht, Maria ins
Gesicht zu blicken. Beschämt sah sie zu Boden. "Trotz allem, was ich dir
angetan habe, trotz all dem Leid, das du nur meinetwegen ertragen musstest,
siehst du noch immer eine Freundin in mir? Es tut mir so schrecklich Leid. Aber
ich werde dem ein Ende setzen. Zumindest das bin ich dir schuldig." 
Celina sah zu allem entschlossen aus. Dieser Anblick machte Maria Angst.  
"Celina, antworte! Was hast du vor?", flehend wiederholte sie ihre Frage.
"Ich werde genau das tun, was Oliver eben gesagt hat. Solange noch etwas von
einem Dämon in unserer Welt ist, können wir das Tor von Ischra öffnen. Das
werde ich ändern."
Sie drehte sich noch ein letztes Mal zu Maria um. Tränen liefen ihr übers
Gesicht. "Maria, ich möchte dir danken. Danke, dass du meine Freundin gewesen
bist. Lebe wohl." 
Plötzlich verstand Maria. "Celina, nein! Tu es nicht, bitte! Celina!" Doch es
war bereits zu spät. Celina warf die Splitter direkt durch das Tor von Ischra.

Im selben Moment brach die Hölle los. Das Tor und all die Kraft, die es in sich
gespeichert hatte, fielen in sich zusammen. Die Magie, die das Tor aufrecht
erhalten hatte, fiel auf diejenigen zurück, die es geöffnet hatten. Sie entlud
sich in einem heftigen Blitz, der jeden tötete, der daran beteiligt gewesen
war. Dann war alles still.

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