Die Untoten kommen von abgemeldet (Warcraft III trifft Record of Lodoss War) ================================================================================ Kapitel 2: Heimat ohne Namen ---------------------------- Zweites Kapitel, danke für den einzigen Kommentar. Und das war keine Kritik oder ironisch gemeint, ich freute mich wirklich^^ Ich rechne nämlich immer damit dass ich gar keinen kriege. Naja, egal. Vielen Dank noch mal an "Don Kringel"^^ Und wie du gewünscht hast tauchen Neese und Spark auf. -- Heimat ohne Namen Zwei Wachposten der Dunkelelfen starrten angestrengt in die Dunkelheit, da sie genau wussten dass Gefahr drohte. In der Finsternis regte sich etwas und sofort zogen beide automatisch ihre Waffen. Hinter ihnen lag ein Tor. Es war kein großes mächtiges Tor oder besonders hübsch, eigentlich sogar das genaue Gegenteil von beiden. Es war schlichtes, mattes Eisen aus dem es bestand, schon ein wenig angelaufen von der Feuchtigkeit und eigentlich auch nicht wesentlich größer als eine normale Tür. Dennoch war es sehr wichtig, dass niemand es durchschritt, denn genau dahinter lag die erste Verteidigungsstellung der Dunkelelfen. Beide Wachen machten sich bereit für einen Kampf auf Leben und Tot, denn auch wenn sie keinerlei Verlangen verspürten im Kampf ehrenhaft zu sterben verteidigten sie ihre Heimat verbissen, auch wenn sie immer über selbige meckerten. Im dämmrigen Licht konnten sie wenig erkennen, aber immer noch mehr als sonst jemand auf Lodoss. Auf einmal leuchtete ein rotes Paar Augen direkt vor den beiden auf. Der erste Schock war sofort überwunden und augenblicklich flogen zwei Armbrustbolzen auf die Augen zu. Ein gequälter Aufschrei erklang und die Augen verschwanden wieder. Aber nur damit direkt daneben ein anderes Paar Augen erschien, gefolgt von noch einem. Es wurden mehr und mehr, doch sonst geschah nichts. Jedenfalls bis es fast hundert Augenpaare waren. "Das ist nicht gut.", knurrte einer der Dunkelelfen. - "Wie sieht es da draußen aus?", knirschte die melodische Stimmer einer Dunkelelfe, nicht weit entfernt von den beiden Wachen, allerdings auf der anderen Seite der Stahltür. "Unsere Wachen haben den ersten Feindkontakt gemeldet.", lautete die Antwort. Gefolgt wurde dieser Satz von einem entsetzten Schrei, unmenschlichem Gekreische und dann einem heftigem Schlag gegen die Tür. Die Dunkelelfe verengte die Augen zu schlitzen und versuchte durch das massive Gestein hindurch ihre Gegner auszumachen. "Verstärkt die Wachposten.", murmelte sie halb in Gedanken. "Wir müssen Zeit gewinnen um die Verteidigung vorzubereiten." Dann wand sie sich um und schritt davon, in Richtung der Hauptstadt, sofern man es so nennen konnte. Sie war nicht besonders groß, aber schwer befestigt und ziemlich kompliziert aufgebaut, so dass es Angreifern schwer fallen sollte sie zu erobern. Es hatte viele Angriffe gegeben, nicht wenige davon durchgeführt von Menschen, aber nicht ein einziges mal war es gelungen die Stadt im Sturm zu nehmen und auf lange Zermürbungskriege lies sich niemand ein, da würden die Dunkelelfen sowieso gewinnen. Aber die Untoten hatten Zeit, sie hatten Resourcen und sie waren vielseitig. Sie konnten es sich leisten einen solchen Kampf zu beginnen. Die Elfe schüttelte den Kopf und ihre hellen Haare flogen leicht umher. //Ein Kampf für eine Heimat ohne Namen.//, dachte sie frustriert. Sie hatte nie verstanden dass die Oberen der Dunkelelfen sich weigerten der Stadt einen Namen zu geben. Aber das hatte auch einen Grund: Sie weigerten sich mit der Namensgebung nur die Tatsache zu akzeptieren, dass sie aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden waren. Aber die meisten hatten es längst akzeptiert, nur der Stolz hielt diese von einem Namen ab. Im Kopf der Elfe sammelten sich gerade die Armee der Untoten vor dem Tor und bereitete sich darauf vor hinein zu stürmen, auch wenn es dabei zu hohen Verlusten kommen sollte. Aber das war ihnen wohl egal, sie hatten viel Material. Hinter ihr fielen Torflügel zu und sie sah sich leicht verwirrt um. Erst in diesem Moment bemerkte sie, dass sie völlig gedankenverloren bereits die Stadtgrenze hinter sich gelassen hatte und nun inmitten umher huschender Dunkelelfen stand. Hektisch war jeder zielstrebig zu irgendeinem Punkt in der Stadt unterwegs, wobei ziemlich viele Soldaten dabei waren und jeder Zivilist, bis auf die aller jüngsten, hatte eine oder mehrere Waffen bei sich. //Der Krieg ist zu uns gekommen. Ob dies eine Strafe für die Sünden unseres Volkes ist?//, fragte sie sich nachdenklich selbst. Sie besann sich, denn eigentlich hatte sie keine Zeit für solche Gedanken, sie musste dafür sorgen dass diese Stadt auch weiterhin genau das blieb. Nämlich ihre Stadt und kein Friedhof. Schnell bewegte sie sich durch Gedrängel und über einige Brücken und Korridore gelangte sie ins innerste Heiligtum ihrer Heimat: Die große Halle, Sitz des Rates der Dunkelelfen. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie an den gewaltigen Toren anklopfte. Ohne einen Ton öffneten sich langsam die beiden Torflügel und ließen das Licht des Korridors in eine lange Halle fallen. Sie fasste all ihren Mut zusammen und schritt dann ohne zu zögern oder zu zaudern ein. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie den Punkt erreicht hatte an dem sie stehen bleiben musste, so verlangte es die Tradition. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, immerhin sah es nicht sehr gut aus... und dabei war es bisher nur einige male zum Feindkontakten gekommen. Sie sah nicht auf, sie wusste was sie sehen würde: Genau sieben Balkone die an den Wänden angebracht waren und auf denen jeweils drei verhüllte Personen standen. Ursprünglich sollte diese Maskerade verhindern, dass die Mitglieder des Rates erkannt werden und somit unparteiisch bleiben würden, doch dies war nun nichts mehr als Scharade. Die Mitglieder waren alle bekannt, auch wenn sie sich nicht alle merken konnte. "Was hast du zu berichten?", erklang die Stimme der obersten Priesterin der Kardis. "Die Gegner haben eines der Nebentore erreicht und wir vermuten, dass sie auch den anderen inzwischen sehr nahe sind.", sprach sie mit klarer Stimme, wobei es ihr schwer fiel ein Zittern in der Stimme zu unterdrücken. Auch wenn sie wusste, dass ihr nichts geschehen würde, verspürte sie immer ein gewisses ungutes Gefühl in der Magengegend. "Wie viele sind es?", fragte ein anderes Mitglied des Rates. "Das wissen wir nicht. Sie schnappten all unsere Späher bevor sie Genaueres heraus finden konnten. Doch wir schätzen sie auf..." Sie zögerte, wusste nicht genau ob sie es sagen sollte. "... fast fünfhundert leichte Soldaten, unterstützt von wesentlich massigeren Kreaturen und circa siebzig Geisterwesen." Schweigen breitete sich aus. Wirklich erdrückendes Schweigen, bei dem man das Gefühl hatte dass man erschlagen wurde von etwas, was eigentlich gar keine Masse hatte und auf einmal doch eine solche bekam. Es dauerte bis wieder ein Wort gesagt wurde, diesmal von einem Mitglied des Rates, das sonst eher selten etwas von sich gab. "Haben wir eine Chance sie aufzuhalten?" Es folgte erneutes Schweigen. "Noch ja. Aber nicht mehr lange. Es werden mit jeder verstreichenden Minute mehr und mit jedem Toten auf unserer Seite werden ihre Reihen gestärkt." Nun stellte endlich jemand die Frage, die jedem auf der Zunge brannte. "Wie sind sie in dieser kurzen Zeit so stark geworden." Darauf wusste niemand eine Antwort. - Sylvanas grinste zufrieden. Die Dunkelelfen leisteten zwar erbitterten Widerstand und zerfleischten ihre Truppen regelrecht, aber das war nur das Gesocks. Untote Goblins, nichts weiter als unnützer Abschaum der zu nichts anderes gebrauchen war. Dieser Angriff, so unnütz er auch erscheinen mochte, hatte zwei Gründe. Erstens testete sie damit die Verteidigungsfähigkeit ihrer Gegner, welche sie auf heftig aber zahlenmäßig schwach einschätze. Zweitens wurden die Elfen damit in Sicherheit gewogen. Dadurch, dass der erste Angriff ein Witz war, wollte sie ihre Gegner in Sicherheit wiegen so dass sie unvorsichtig waren. Einen Effekt hatte sie nicht bedacht, aber auch er war ganz angenehm für sie: Zeit. Mit diesem Angriff hatte sie Zeit geschunden, Zeit den die Dunkelelfen nicht in den Aufbau der Verteidigung stecken konnten und stattdessen sich ihrer Haut erwehren mussten. Denn sie bekam Nachschub, immer neue Goblinstämme wurden aufgespürt und ausradiert, genauso wie auch Anu'Baraks Spinnenbrut sich immer mehr vergrößerte je länger dieser Kampf dauerte. "Eure Hoheit?", sprach eine schrille, verzerrte Stimme hinter ihr sie an. "Was ist?", fragte sie ohne sich umzudrehen, sie wusste sowieso dass es eine Banshee war, eine ihrer Schwestern. "Die nächste Welle steht bereit. Sollen wir den Angriffsbefehl geben?" "Ja.", hauchte die untote Elfe und lächelte grimmig. Dieser Kampf erinnerte sie an den Punkt, an dem sie selber eine Untote wurde. Der Kampf um ihre Heimat verlief ähnlich, nur dass Arthas anders vorging. Dennoch, das Prinzip war das gleiche. "Warte noch.", bellte sie dann und die Banshee, die bereits fast verschwunden war, hielt im davon schweben inne. "Ja Herrin?" "Die folgende Welle... sie soll die dreifache Stärke haben wie die jetzigen beiden. Und die Fleischbestien sollen sich bereit machen, ich will dass sie bei der nächsten Welle dabei sind." Die Banshee nickte mit ihrem körperlosen Kopf und entschwand dann in der Dunkelheit. Sylvanas kontrollierte geistesabwesend ihre Waffen und dachte nach. //Wo bleiben meine Spione nur? Sie hätten schon längst zurück sein müssen.// - Die genannten Spione hätten wohl gesabbert, hätten sie es gekonnt. Sie nutzten auf heimtückischste Art und Weise ihre Körperlosigkeit aus und schwebten alle im Schlafzimmer einer super gebauten Dunkelelfe rum, die nackt auf dem Bett lag und sich selbst etwas Freude machte. "Geniale Entdeckung Alter!", rief einer der Seelen und lobte damit einen seiner Kollegen, welcher fast vor Stolz platzte. - Erschöpft ließ sich Neese in ihr Bett fallen. Sie mochte nicht gerne mit dem Schiff fahren, da wurde ihr immer so schlecht. Dennoch hatte sie sich breit schlagen lassen zusammen mit Spark und einigen Söldnern aus anderen Königreichen, diese angebliche Bedrohung zu untersuchen. Wahrscheinlich war nichts, aber ihr Vater hatte so erregt gewirkt als er über diese neue Kraft gesprochen hatte, dass irgendetwas daran stimmen musste. Dennoch bereute sie es hierher gekommen zu sein. Ein gutes hatte das ganze allerdings: Sie war in den Nächten mit Spark alleine und keiner drohte herein zu platzen, entsprechendes geschah natürlich auch des nächtens. Und dennoch ging es ihr die ersten Tage der Seereise ziemlich bescheiden, inwzischen hatte sich das halbwegs gelegt. Ihr Verlobter unterdessen verbrachte die Zeit größtenteils mit sich um sie kümmern, mit Söldnern trainieren und, so ungern sie es auch sah, Karten zu spielen. Sanft schaukelte das Schiff hin und her, inzwischen hatte sie sich halbwegs daran gewöhnt aber es war immer noch unangenehm. Zwar hatte sie sich gerade erst hingelegt, aber dabei wurde ihr das Schaukeln nur noch bewusster deshalb stand sie wieder auf. Sie musste sich ablenken, also verließ sie ihre Kabine und trat aufs Deck hinaus. Um sie herum ging es recht geruhsam zu, da es nichts zu tun gab verbrachten die meisten Seeleute ihre Zeit damit zu dösen, Karten zu spielen, ein wenig ihre mangelnde Kampferfahrung auszugleichen oder einfach zu quatschen. Neese trat an die Reling und sah hinüber zu der schwarzen Insel Marmo, die so bedrohlich aussah wie immer. Inzwischen machte dieser Anblick ihr keine Angst mehr, aber etwas war anders. Das Schwarz der Felsen wirkte dunkler, die Wolken hingen noch tiefer als normal und alles wirkte noch bedrohlicher als sowieso, aber eigentlich war alles wie immer. Dennoch fühlte sie sich nicht wohl. Auf einmal schlangen sich zwei Arme um sie und zogen sie an den dazugehörigen Brustkorb, was sie zunächst überraschte dann aber lachen lies. "Spark, lass das.", quiekte sie vergnügt, aber eigentlich wollte sie das gar nicht. "Nein, ich denke ich mache weiter.", lachte der Blauhaarige und hob sie hoch, so dass ihre strampelnden Beine in der Luft hingen. "Nein wie süß.", grollte eine bedrohliche Stimme, bei der man aber nie sicher sein konnte warum sie überhaupt bedrohlich klang. - "Haltet stand!", erklang die Stimme der Dunkelelfe und damit meinte sie ihre Soldaten die verzweifelt versuchten die untoten Goblins davon abzuhalten diese Verteidigungsstellung zu überrennen. Nach den ersten zwei Wellen waren sie sich sicher, dass die Untoten nur heiße Luft abließen, doch die dritte Angriffwelle traf sie umso brutaler und härter. Eine wesentlich größere Masse an laufenden Leichen war auf sie eingedrungen und unterstützt wurden sie von schrecklichen Fleischbergen, die nicht nur gewaltige Stärke besaßen sondern auch erbärmlich stanken und nur durch den Anblick Brechreiz bei einem verursachten, was durch den Geruch, sofern man es noch so nennen konnte, noch verstärkt wurde. Die wenigen Dunkelelfen die nicht niedergerungen wurden von den Zombies, wurden von den Abonimationen einfach zerquetscht. Die erste Verteidigungsstellungen wurde überrannt, durch die Geschwindigkeit der Untoten überrascht gaben die Soldaten auch die zweite auf und erst an der dritten gelang es ihnen wieder sich zu sammeln. Der Angriff flaute langsam ab und seltsamerweise hatten sich die Abonimationen auch nicht blicken lassen, was für Verwirrung gesorgt hatte. //Was haben die vor?//, dachte die Dunkelelfe irritiert, während sie nebenbei einem Zombie den Kopf abhackte, dann die Arme und zuletzt die Beine. Endlich wurde es ruhiger und schließlich bewegte sich kein einziger Zombie mehr. Erschöpft lies sie sich sinken und lehnte sich an eine der kahlen Steinwände. //Sie hätten uns überrennen können. Warum tun sie es nicht?// Diese Frage konnte sie sich nicht beantworten, aber die Antwort war sehr einfach: Sylvanas wusste nicht über die genaue Stärke der Dunkelelfen bescheid, dafür musste sie noch auf die Nachrichten der Schemen warten. Also wollte sie die Dunkelelfen lieber langsam zermürben anstatt es darauf ankommen zu lassen. Aber das wussten selbige natürlich nicht. - Gleichzeitig entbrannte unter einigen nicht toten Untoten ein Streitgespräch. "Wir-sind-falsch-abge_bogen-weil-du-Depp-die-Karte-falsch-herum-gehal_ten-hast.", rarrte eine Gruftspinne und klang etwas beleidgend, aber das konnte wohl nur eine Gruftspinne heraushören. "Hab-ich-nicht-das-warst-du-selber.", gab die angegriffene Gruftspinne zurück und sie klang entsprechend beleidigt. "Ruhe-dahin_ten-wir-haben-ande_re-Proble_me-also-helft-lieber-ihr-Schwachköp_fe-sonst-gibt-es-links-und-rechts-was-hinter-die-Ohren.", gab Anu'Barak, der sich an der Spitze von der kleinen Prozession aus einer Abteilung Gruftspinnen (also genau 20 Stück zuzüglich Aaskäfern) befand, von sich und warf aus seinen Facettenaugen einen grinsend Blick nach hinten. Da es Nerubern an Mimik mangelt, vermitteln sie all diese Emotionen über ihre Augen, indem sie die Facetten leicht in der Anordnung verändern und auch die Farbe leicht variieren. Die anderen sahen ihn an etwas irritiert an, dann kam es aus allen Nerubernkehlen: "Ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha." Wieso sie lachten war ganz einfach: Sie hatten gar keine Ohren. "Jungs.", rarrte eine recht kleine Gruftspinne, sie war fast drei Zentimeter kleiner als die anderen. Als alle sie ansahen meinte sie: "Wir-haben-gar-keine-Karte." Sofort lachten wieder alle los. "Ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha." "Jungs-wir-haben-noch-was-vor-also-macht-hinne.", meinte Anu'Barak dann sofort nachdem er aufgehört hatte zu lachen. Erneut machten die Gruftspinnen sich daran zu graben, denn sie befanden sich fast eine halbe Meile unterhalb der Erdoberfläche und wollten eigentlich in die Hauptstadt der Dunkelelfen eindringen, aber irgendwie hatten sie sich verfranzt. Natürlich waren sie das ganz anderer Meinung, sie wussten nämlich genau wo sie waren. Nämlich hier. Und mehr musste man eigentlich nicht wissen, nur eben noch wo es zum Zielort ging. Aber sie hatten sich nicht verirrt. - Sylvanas grinste als sie die Nachrichten der Schemen erhielt: Die Dunkelelfen waren nicht zahlreich genug um ihnen wirklich gefährlich zu werden. Sie besaßen zwar seltsame Magie mit denen sie sich wehren konnten, aber dennoch waren sie unterlegen. Eine Horde von Leichen schwankten vor ihren Truppen nach vorne, kommandiert von den Kommandos der Schemen, denen sie kurzerhand die Befehlsgewalt über die Zombies übertragen hatte. Das hatte einen recht simplen Grund: Sie wollte Kommandanten an vorderster Front, aber Zombies waren die Gefahr für die Befehlshaber nicht wert. Und da Schemen sowieso formlos waren, waren sie auch nicht gefährdet. In der Dunkelheit konnte sie die Stellung der Dunkelelfen ausmachen, welche verzweifelt versuchten in aller Eile die letzten Maßnahmen zu treffen um den Angriff abzuwehren. "Werft alles nach vorne was wir haben. Zuerst die Zombies, dann die Skelettkrieger, unterstützt von den Nekromanten und euch Schwestern.", hauchte sie den um sie versammelten Banshees zu. "Und was machen wir mit den anderen Truppen?", fragte eine der Geister. Sylvanas grinste breit und das verlieh ihr ein gewisses brutales Aussehen. "Die Ghoule und Abonimationen sollen drei Truppen bilden, die dritte doppelt so stark wie die anderen beiden." Sie dachte kurz nach, dann fielen ihr die Namen wieder ein. "Gebt die ersten beiden unter das Kommando von den Todesrittern Jarick und Gron. Die dritte Truppe Kommandiere ich selbst." Es war alles geklärt und die Banshees schwebten eilig davon. Als Sylvanas an die beiden Todesritter dachte schauderte sie. Sie waren Arthas einfach zu ähnlich, was aber auch nicht verwunderlich war immerhin gehörten sie zu seiner Leibgarde. Dennoch wusste sie nicht was innerhalb dieser schwarzen, bedrohlichen Rüstungen steckte, doch sie vermutete es waren Menschen. Aber sicher war sie sich nicht, das wusste wohl niemand außer Arthas, Kel'Thuzad und den schwarzen Rittern selbst. Jedoch konnte sie sich bei den letztgenannten nicht sicher sein. Sie schüttelte den Kopf und beobachtete mit zufriedener Befriedigung, wie sich die Untote Horde um sie herum in Bewegung setzte und scheinbar durcheinander geriet, aber das täuschte. Es war so, als wenn ein einziger Organismus sich bewegte. Nichts ging schief, alle bewegten sich so wie sie sollten und nicht einmal die Ghoule rannten ineinander. Als sich nichts mehr rührte musterte sie mit kritischem Blick die Reihen. Ganz vorne die Zombies auf einer breiten Front, breit genug um die gesamte Verteidigungsstellung anzugreifen und sogar noch mehr. Direkt dahinter die Skelettkrieger, in deren Reihen sich die Nekromanten und Banshees verbargen. Und schließlich ganz hinten die schnellsten ihrer Arme, die Ghoule und Abonimationen in den von ihr gewünschten Konstellationen, angeführt von den beiden Furcht einflößenden Dunklen Rittern und ihr selbst. Sie sah zu einem der Nekromanten der abseits stand, sie hatte alles bereits im vor raus mit ihm besprochen. Nur ein knappes nickte reichte aus, mehr musste sie nicht tun um klar zu machen was sie wollte. "MARSCH!! DIE GESCHWINDIGKEIT DER ZOMBIES ANPASSEN!!", bellte sie und mit einem Ruck setzte sich die Armee in Bewegung. Der Gesang des einsamen Nekromanten wurde lauter und steigerte sich langsam, fast ebenso langsam wie die Zombies auf die Dunkelelfen zuschlurften. Die ersten Bolzen flogen, doch das machte den Zombies wenig aus, immerhin waren sie bereits tot. "Sobald es zu Feindkontakt kommt, stürmt ihr über die Flanken nach vorne und durchbrecht die Linien. Das gleiche tue ich in der Mitte.", knirschte sie den nicht gerade erwünschten Leibwachen Arthas' zu und konzentrierte sich dabei ganz auf die nahenden Gegner, auch wenn diese noch ein ganzes Stückchen entfernt waren. Die beiden Ritter nickten ihr zu und schwiegen einfach, hätte sie aber auch überrascht wenn sie etwas anderes getan hätten. Der Gesang des Nekromanten erreichte seinen Höhepunkt und endete mit einer höchst dramatischen Geste (Achtung, Sarkasmus): Der Zauberer schlug die Hände zusammen. Doch anstatt eines leisen Klatschen erklang ein geradezu ohrenbetäubendes Donnern, welches sich über die Reihen der Untoten ausbreitete. Plötzlich wurden die Zombies schneller. Es war nicht so als wenn sie auf einmal laufen würden, es war einfach so als wenn sie aus dem normalen Zeitrahmen ausgekoppelt worden und ihre ganz persönliche Zeit erschaffen worden, wo alles viermal so schnell lief. Mit einer erschreckenden und brutalen Geschwindigkeit prallten die Reihen der schlurfenden Monster in die Verteidigungsstellungen der Spitzohren. - "Jungs-ich-hab-was-gefun_den.", rarrte eine Gruftspinne, woraufhin 38 Facettenaugen auf sie gerichtet waren. "Hier-ist-ein-Korri_dor." Sofort schob Anu'Baral den wesentlichen kleineren Krabbler beiseite und sah hinunter. "Tatsac_ce-das-ist-ein-Gang-von-zivi_lisier_ten-Wesen." Er sah die anderen an. "Wartet-hier-bin-gleich-zurück." Dann quetschte er sich trotz seiner massigen Gestalt durch den engen Durchgang und landete mit dem Rücken auf dem kargen Steinboden. Er versuchte sich wieder umzudrehen, aber egal was er tat, er schaffte es nicht. Wild rudernd versuchte er wieder auf die Füße zu kommen und fluchte irgendwelche Dinge, die er im Kampf gegen Zwerge aufgeschnappt hatte. Dass es gar keine Flüche sondern ganz normale Wörter, wie zum Beispiel "Bier", "Spinnen" und "Stein", waren störte ihn nicht, da er es auch nicht wusste. Aber er klang dadurch so gebildet, fand er selbst jedenfalls. "Jungs-helt-mir-lieber-mal.", grummelte er dann nach oben. Drei Gruftspinnen sahen durch das Loch nach unten und fingen rhythmisch an zu lachen. "Ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha." Während zwei weiter lachten, drehte die dritte Spinne sich zu den anderen um und rief: "Das-müsst-ihr-euch-anse_hen." Sofort drängten neue Gesichter sich ans Loch und stimmten ins Lachen mit ein. Die Oberspinne unterdessen, welche immer noch hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken lag, hatte aufgehört zu versuchen sich umzudrehen und hatte die Arme verschränkt und die Augen hatten längst eine Farbe der Kränkung angenommen. Anders ausgedrückt: Anu'Barak schmollte. Schließlich lagen alle Gruftspinnen, abgesehen von Anu'barak natürlich, auf dem bauch und lachten Tränen, jedenfalls hätten sie es getan wenn sie es gekonnt hätten. Aber sie konnten es nicht, dazu fehlte ihnen einfach die biologische Ausstattung, also begnügten sie sich damit herzlich zu lachen und Bauchschmerzen zu bekommen. "HELFT-MIR-ENDLICH-AUF-DIE-FÜßE!!!", schrie ihr Anführer wütend und vergaß erstmal ganz dass er unentdeckt bleiben wollte. Vier Gruftspinnen rissen sich zusammen, krabbelten aus dem Loch und schoben Anu'Barak so herum, dass dieser wieder auf seinen sechs Beinen laufen konnte. "Wurde-aber-auch-Zeit.", grummelte die größte Spinne und von den charakteristischen Klackgeräuschen begleitet setzte sie sich in Bewegung. "Wo-wir-sowie_so-schon-alle-hier-sind-kommt-mit." Begeistert folgten die anderen Spinnen ihm, ebenfalls gefolgt von jeweils drei Aaskäfern und eine Prozession aus Klacklauten resultierte daraus. //Das-ist-ein-Desas_ter.//, dachte der Anführer dieser Chaostruppe noch, praktisch direkt bevor er mit zwei Bewaffneten Dunkelelfen zusammen stieß. Der erste zog sofort sein Schwert, doch ein unglaublicher Schmerz, ausgelöst von einem Aaskäfer der seine Zangen um sein Bein geschlossen hatte, ließ ihn zusammen zucken. Und sofort schnitt ein gewaltiger Stachel durch seinen Leib, riss seinen rechten Lungenflügel weg und schleuderte ihn gegen die Wand. Der andere kam gar nicht mehr dazu sein Schwert zu ziehen, denn ein gebogener Stachel schoss geradezu durch seinen Schädel, durchschnitt das Gehirn, durchschlug den Hinterteil des Kopfes und dann hing er am Stachel in der Luft. "Was-für-eine-Sauer_rei.", meinte einer der Krabbler und dadurch lachten die anderen wieder auf. - "Sie kommen!", schrie ein Dunkelelf so laut er konnte über den Lärm der Schlacht hinweg. Hätte er gewusst was geschehen würde, hätte er sich wohl andere letzte Worte ausgesucht. Bevor das ,n' verklungen war fetzte ein Schwert durch seinen Brustkorb, riss den oberen Teil von ihm weg und lies den Rest in einer Fontäne aus Blut zu Boden gehen. Gron schritt einfach über den leblosen Körper hinweg und stampfte im Lautschritt weiter, wobei er kaum darauf achtete was er tat, das geschah alles von selbst. Die meisten Dunkelelfen versuchten ihm so fern wie möglich zu bleiben und die Geistermagie die ihm entgegen geschleudert wurde prallte harmlos an seiner Rüstung ab, so dass er eigentlich nur durch zu marschieren brauchte. Er stieg über den niedrigen Erdwall, zerschmetterte mit einer Hand den Schädel eines Dunkelelfen und stand dann auf der anderen Seite des Walls. Seine Ghoule drängten an ihm vorbei auf die Feinde zu, welche vollauf damit beschäftigt waren die Zombies zurück zu halten. //Durch die Wand.//, gab er seinem Truppen den gedanklichen Befehl und sofort stoppten alle seine Soldaten. Die Ghoule verstanden sofort was er wollte, was nicht zuletzt daran lag dass man Gedanken in einer einzigen Millisekunde wesentlich komplexer gestalten kann als man es mit Worten jemals könnte. Sie setzten ihre abgewetzten Krallen an der Wand an und begannen zu scharen, wobei der Dreck nur so durch die Gegend flog. - "Wir müssen fliehen.", knurrte die Oberste Priesterin. "Nein. Wir dürfen die Stadt auf keinen Fall aufgeben!", kam ein Einwand von einem der anderen Teilnehmer der Beratung. "Wenn wir alle tot sind nutzt uns unsere Stadt auch nichts mehr. Sie hat recht, wir sollten fliehen.", warf ein anderer ein. "So lange sie nicht in der Stadt sind ist nichts verloren." "Genau. Noch haben wir nicht verloren und noch ist unsere Stadt nicht gefallen." Erst einmal folgte Schweigen, doch dann rief einer: "Aber nicht mehr lange! So weit ich weiß haben wir praktisch jetzt schon verloren!" "So ein Unsinn! Unsere Truppen sind noch am Kämpfen!" "Wir verlieren! Wir müssen flieh..." Der Rest des Satzes ging ein einem Laut unter, der geschrieben wohl so ausgesehen hätte: Ttssssssccccccchhhhhk! Alle sahen erschrocken zum Auslöser dieses Geräusches, inklusive diesem selber. Aus seiner Bauchhöhle ragte ein chitinener, gebogener Stachel der über und über mit Blut benetzt war welches an ihm herab lief. Ein Mitglied des Rates wirbelte herum und wollte die Flucht ergreifen, doch etwas Klebriges traf ihn von hinten am Kopf, lies ihn zu Boden stürzen und klebte dort fest. Ein Nachbar von dem gerade eben Gepfählten zog in Windeseile eine Klinge, sprang einfach nach vorne weg und entging so nur knapp einem Stachel der ihn aufspießen sollte. Der dritte auf dem Balkon hatte nicht so viel Glück: Trotz seines Versuches zu verschwinden rauschte eine der natürlichen Waffen heran, traf ihn am Arm und ließ ihn in seinem Sprung nicht ganz so fliegen wie er wollte. Schmerzhaft kam er auf den Boden auf und hielt sich die Wunde. Ihm folgten sieben, gewaltige Spinnen, von denen eine ihre Krallen in seinem Gesicht vergrub. Schreiend blieb er liegen und rollte sich herum, die Gegner kümmerten sich nicht weiter um ihn. Statt dessen wanden sie sich unverzüglich den übrig gebliebenen Dunkelelfen zu, von denen einige so aussahen als wenn sie niemals ein Schwert gehalten hätten weil sie zu jung waren und einige andere so wirkten als wenn sie jeden Moment zu Staub zerfallen würden. Die Spitzohren zogen ihre Schwerter, Armbrüste oder beschworen einige Geister. Die Spinnen ließen ihre Arme zu Klingen werden, beugten sich aggressiv nach vorne, klackerten mit ihren Mandibeln und wirkten so als wenn sie jeden Moment angreifen würden. Aber keine der beiden Seiten tat den ersten Schritt. Ein Schatten schob sich über den Balkon, auf dem bis gerade eben noch Dunkelelfen gestanden hatten und Anu'Barak schob seinen massigen Leib vorwärts. Seine Stacheln kratzten über die Steinwände und ganz langsam hob er den Kopf, musterte die Anwesenden Spitzohren mit seinen Facettenaugen und legte dann den Kopf schief. "Ihr-hättet-fliehen-sollen.", rarrte er und grinste, was seinen Gesprächspartnern allerdings verborgen blieb. Sein rechter Arm tockte auf das Geländer vor ihm, sein linker ab und zu ebenfalls und er musterte weiterhin die Elfen. "Nur-Narren-kämpfen-so-sehr-für-ihre-Heimat-die-nicht-die-ihre-ist.", murmelte er mehr zu sich als zu den Dunkelelfen. "Es ist alles was wir haben.", knirschte ein alter Mann, der Anu'Barak genau gegenüber stand und sich auf einen verzierten Stock stützte. "Ihr-hättet-wirklich-fliehen-sollen.-Ihr-hättet-ja-zurück-kehren-können." Die Hohepriesterin sah zu ihren beiden Begleiterinnen und nickte. "Schweig du elendes Spinnenvieh. Wir werden uns niemals vor solchen Monstern wie dir ergeben.", zischte sie und intonierte ein Gebet an Kardis, ihre beiden Novizinnen taten es ihr gleich. Anu'Barak lächelte matt, aber überlegen. "Mutig.-Aber-völlig-sinnlos." Bevor er überhaupt ausgesprochen hatte steckte auch die Hohepriesterin auf einem Stachel, der ihr von hinten durch den Körper gejagt wurde. Aus der Finsternis hinter ihr tauchten zwei weitere Spinnen auf, wobei eine ihr gerade eben den Arm durch den Körper gerammt hatte. "Ich-sagte-doch-sinnlos." Hinter Anu'Barak krabbelten zwei Spinnen aus dem Gang, kraxelten die Wand entlang und hingen dann Kopfüber an der Decke, von wo aus sie begannen die Spitzohren mit ihren klebrigen Sekreten einzudecken. Zwei Dunkelelfen schossen vor, hieben mit ihren Schwertern auf die Spinnen ein trieben die überraschten Untoten zurück. Es entbrannte ein wilder Kampf in dem kalter Stahl auf organisches Chitin traf, Gebete an Kardis von Beschwörungen an die Spinnenkönigin gekontert wurden und Käfer mit dämonischen Dienern ihre Kräfte maßen. Anu'Barak stand immer noch einfach auf dem Balkon und wehrte ab und zu einen Bolzen ab oder schlug ein Schwert weg, aber sonst kämpfte er nicht. Ein Schwert fuhr herab und trennte den Stachel am Unterarm einer Spinne vom restlichen Körper, woraufhin der nun Einarmige schmerzerfüllt aufschrie. Überrascht, dass diese Untoten schmerzen empfinden zögerte er, was ihm das Leben kostete. Bemerkend dass der Elf zögerte griff ein nebenstehender Neruber ein und enthauptete das Spitzohr kurzerhand einfach, erwischte dabei auch noch den dahinter stehenden Elf und im Übermut stürzte er dann noch weiter nach vorne... genau in einen Zauber hinein der ihn von den Füßen riss und gegen die Wand klatschte wo sich seine Körperflüssigkeit schlagartig verteilte. Insgesamt neun Käfer drangen gleichzeitig auf den Zauberwirker ein, rissen ihn zu Boden und rächten grausam das Ende ihres großen Cousins. Zwar wehrten die Dunkelelfen sich tapfer, aber die Überzahl der Spinnen machte sich bemerkbar und ließ ein Spitzohr nach dem anderen das Zeitliche segnen. Und immer noch hatte Anu'Barak nichts getan... abgesehen davon, sich vor dem Ausgang zu platzieren und niemanden entkommen lassen. "Ich ergebe mich!", rief auf einmal eine junge Novizin, eine der Begleiterinnen der Hohepriesterin. "STOPP!", schrie die große Spinne und alle, wirklich alle, hielten inne. Ganz langsam schob Anu'Barak sich vorwärts, genau auf die besagte Novizin zu, wobei seine Facettenaugen in einem unheiligen Funkeln glitzerten. "Endlich-wird-jemand-vernünf_tig-von-euch-Spitzoh_ren." "Verräterin.", zischte die zweite Novizin wütend, zog einen Dolch und holte aus um ihn ihrer Schwester im Geiste in den Rücken zu stoßen. Was dann geschah wusste niemand so recht, bis auf den der es tat: Anu'Barak schlug mit der bloßen Faust auf den Boden, Stacheln schossen aus selbigem, bewegten sich mit rasender Geschwindigkeit auf die Novizin mit dem Dolch zu und spießten sie dann auf. Der Marmor selbst hatte sich verformt und gewaltige Felsnadeln gebildet auf der die Dunkelelfe langsam nach unten rutschte. "Will-sonst-wer-weiter-kämpfen?" Mehrere Waffen fielen zu Boden, was die Oberspinne grinsen lies, jedenfalls sein Äquivalent dazu. "Na-also." - "Gebt die Stellungen auf! RÜCKZUG!! RÜCKZUG!!", schallte die Stimme der Befehlshaberin der Dunkelelfen über das Schlachtfeld. "ZURÜCK ZUR HAUPTHALLE!! RÜCKZUG!!" Sie wehrte den Schlag eines Skelettes ab, lenkte die Wucht um und schlug dem Angreifer den knochigen Kopf vom knöchernen Hals, drehte sich um die eigene Achse und rollte sich unter dem nächsten Hieb hinweg. Es ging alles viel zu schnell als dass sie hätte begreifen können was geschieht. Bilder rasten an ihr vorbei, Bilder die sie lieber niemals gesehen hätte. Ghoule die über einen der ihren Trampelten und ihn unabsichtlich zerfetzten; ein einstürzendes Haus unter dem ein Arm hervor lugte; eine Frau die von einer Fleischbestie in der Luft zerrissen wurde; ein Rumpf aus dem eine Fontäne von Blut sprudelte; Kinder die sich vor Angst in einer Ecke zusammen kauerten; eine laufende schwarze Rüstung die ohne zu zögern einem Elf den Kopf zertrümmerte. //Die Hölle ist aufgestiegen und hat uns erreicht.//, dachte sie bei sich, als sie etwas Abstand zwischen sich und den Angreifern gebracht hatte. Keuchend stützte sie sich auf ihrem Schwert ab und holte erstmal tief Luft, der Kampf war ziemlich anstrengend für sie gewesen. Auf einmal fuhr sie erschrocken herum, riss ohne darüber nachzudenken das Schwert hoch und wehrte so gerade noch den Hieb eines Ghouls ab. Sie kniff die Augen zusammen, zog die Klinge zurück, schwang sie in einem Bogen herum und lies sie tief in das verrottete Fleisch tauchen. Gepeinigt schrie der Ghoul auf, doch anstatt zurück zu taumeln stürzte er sich noch tiefer in die Waffe, drang mit wild herum fuchtelnden Krallen auf die Elfe ein und lies sie einen Satz nach hinten machen. Den winzigen Moment ausnutzend in dem der Ghoul etwas taumelte weil er nicht mehr gestützt wurde, zog sie zwei kleine, gebogene Klingen aus dem Gürtel und rammte sie scherenartig mit all ihrer Kraft in den Hals ihres Gegners. Der Untote schien überrascht zu sein, denn in seinen Augen funkelte so etwas wie Erstaunen, doch das wich sehr schnell wilder Entschlossenheit. Wissend, dass sie Krallen spüren würde wenn sie nicht schnell reagiert, zog sie die Klingen mit voller Wucht zurück und trennte damit den Kopf vom Rumpf. Der Ghoul plumpste zu Boden, trieb damit das Schwert noch tiefer in seinen geschundenen Leib und blieb dann liegen. Mit einem verächtlichen Schnauben drehte die Dunkelelfe den Körper herum, zog ihre Waffe heraus und stützte sich dann erstmal an einer Wand ab. Aber ihr wurde keine Zeit zum Ausruhen gelassen, denn es dauerte nicht lange und schon hatte eine Gruppe von Skeletten sie ausgemacht. //Verdammt.//, knurrte sie gedanklich und begann zu rennen. Bemerkend, dass ihr der Weg zur Haupthalle abgeschnitten war, nahm sie einen anderen Weg. //Ihr seid zwar viele aber ich kenne diese Stadt.// Das dachte sie jedenfalls, bis sie vor einer zusammengestürzten Brücke stand. "Verdammt.", fluchte sie leise, machte dann aber eine hundertachtzig Grad Drehung und nahm die Beine in die Hand. Sie raste um eine Kurve, stoppte aber als sie mehrere Ghoule auf sich zustürmen sah. Und erneut rannte sie los. Sie achtete kaum darauf wo genau sie hinlief, aber dafür hatte sie auch keine Zeit, immerhin saßen ihr mehrere mordlustige Monster im Nacken. Sie nahm eine Treppe nach unten, sprang dabei immer mehrere Stufen auf einmal und raste einen Steg entlang der über eine endlose Schlucht führte. Sie dachte nicht wirklich darüber nach wo sie hinrannte, einfach immer weiter weg von den Ghoulen. Eine weitere Treppe führte etwas weiter nach unten, dann noch eine. Ein schmaler Säulengang, zur Schlucht hin nur durch eine Brüstung gesichert, führte weiter und es folgte eine lange, schmale Treppe in die Tiefe hinab. Erst als sie das Kratzen der der Krallen auf dem Boden nicht mehr hörte, erlaubte sie sich zurück zu sehen. "Ich bin sie los.", jubelte sie still und total erschöpft, woraufhin sie erschöpft auf den Boden plumpste. Erstaunt, aber nicht wirklich darüber nachdenkend, bemerkte sie dass der Boden weich war und nicht wie sonst überall in der Stadt steinhart, sogar wortwörtlich. "Friedlich hier, findest du nicht?", fragte auf einmal eine leicht amüsierte, leicht melodische aber vor allem unheimliche Stimme die scheinbar aus purer Dunkelheit bestand in all ihren Facetten. - Spark drehte sich ruckartig um, vergaß dabei aber dass er Neese noch in den Armen hielt und riss sie einfach mit. Diese kreischte auf, verstummte aber als sie den Besitzer der unheimlichen Stimme sah. Dürr und mit überlangen Armen ausgestattet, auf der Stirn zwei Hörner die nach schräg Hinten verliefen, aschgraue Haut und scharfe Zähne. Aber das Auffallendste waren die ledrigen Flügel auf dem Rücken. Sogar so auffallend dass man die verzierten schwarzen Schulterschützer und die lederne Hose glatt übersah... den langen dünnen Schwanz, der beständig hin und her wippte, auch. Mit den Krallen an den Füßen hielt er sich problemlos am Mast fest und sah hinab auf die Menschen unter ihm. "Wer bist du?", fragte Spark, lies Neese einfach fallen und zog sein Schwert. Zwar kassierte er dafür von ihr einen bösen Blick, aber damit konnte er leben. "Mein Name ist Maranthras, Schreckenslord im Dienste der Geißel und direkter Untergebener von König Arthas.", stellte der Fremde sich vor und verbeugte sich förmlich, was irgendwie ein wenig lächerlich wirkte aber das war ihm egal. "Schön Maranthras... was willst du hier?" Der Ritter von Flaim war jederzeit bereit anzugreifen, auch wenn er sowieso nicht an seinen Gesprächspartner heran kam. "Ah, gut dass du fragst mein Lieber. Ich bin hier, um eine Warnung zu überbringen." Er lächelte geheimnisvoll und schwieg erst einmal um den Worten die richtige Wirkung zu verleihen. "Haltet euch von Marmo fern. Es ist nun unser Land. Mehr habe ich nicht zu sagen. Ich empfehle mich." Er verbeugte sich erneut und mit einem einzigen Flügelschlag katapultierte er sich nach oben und glitt auf den Winden einfach weg, schraubte sich nach oben wo er erwartet wurde. Krächzende, kreischende Wesen mit riesigen Flügeln anstatt Armen, wie grausame Parodien von Menschen mit Gesichtern versehen und in der ganzen Erscheinung eher Fledermäusen gleichend, begrüßten ihn mit lautem Kreischen und kreisten in einem riesigen Schwarm über den Schiffen, jederzeit bereit auf die Holzkolosse loszustürzen. - Ein Körper fiel zu Boden und damit fiel die letzte Verteidigung der Stadt der Dunkelelfen. Die Überlebenden drängten sich zusammen und schoben die kleinsten in die Mitte, möglichst zu den Toren der großen Haupthalle hin, die sich einfach nicht öffneten. Die Ghoule und Skelette zögerten. Sie hatten den Befehl bekommen alle Dunkelelfischen Kämpfer zu töten, aber nun war keiner mehr übrig. Während die hirnlosen Skelette einfach still standen, schienen die Ghoule über etwas nachzudenken. Sie waren es gewohnt alles zu zerstören und mussten sich nun entscheiden zwischen ihrer Gewohnheit und den Befehlen. Sie tendierten eher zum Befehl, dennoch dachten sie weiter darüber nach. Quietschend und mit quälender Langsamkeit öffneten sich die Tore der Haupthalle und obwohl viele versucht waren, hinein zu rennen hielt sie etwas davon ab. Vielleicht die Tatsache dass es nach Blut und Tot stank, vielleicht aber auch die Tatsache dass vor ihnen mehrere gewaltige Spinnen standen. An der Spitze der Krabbelviecher in Übergröße stand ein wahres Monster von Spinne: Mit einem dunkelgrünen, glänzenden Panzer versehen aus dem Stachel ragten, das Gesicht eine Parodie auf alles Humanoide und die Hände, sofern man es so nenne konnte, mit Blut besudelt. Der Blick der Spinne schweifte über den Platz auf dem sich die Dunkelelfen versammelt hatten, dann grinste sie ihr Nerubergrinsen. "Wer-sich-erge_ben-will-soll-es-tun.-Alle-ande_ren-sterben.", erklang die klackende Stimme Anu'Baraks und viele erzitterten bei seinem Rarren, einige weniger Kinder begannen noch mehr zu heulen als vorher. "Keiner?-Sicher?-Gut...-sterbt." Das war der Befehl auf den die Untoten gewartet hatten: Mit einem unheiligen Kreischen wie aus einem Mund stürzten sich alle unter seinem Kommando auf die Spitzohren und zerfetzten alles. Nichts überlebte dieses Massaker. Nichts bis auf eine kleine Novizin die wimmernd in einer Ecke der Haupthalle saß und versuchte die Augen vor diesem Schauspiel zu verschließen. - Sylvanas beobachtete belustigt wie ihre Widersacherin sich erhob und ihr Schwert zog. "Bist du der General dieser Abscheulichkeiten?", fragte die noch lebende Elfe und spie jedes Wort geradezu aus. "Oh, entschuldige bitte wenn sie dich erschreckt haben, das lag nicht in meiner Absicht.", kicherte Sylvanas gehässig und wich dem stechenden Blick ihres Gegenübers galant aus indem sie einfach eine Grabeinschrift las. "Ja oder nein?", beharrte die andere auf ihrer Frage. "Du musst nicht gleich so aggressiv werden. Die Antwort ist ja." Die Elfe nickte und studierte eingehend das Erscheinungsbild der untoten Elfe. "Warum tut ihr uns das an?" "Denk doch mal nach... die Lösung ist sehr einfach." Sylvanas sah sie immer noch nicht an, sondern las lieber Grabeinschriften. "Ihr fürchtet uns und hasst uns.", sagte die Dunkelelfe bestimmt. Die Antwort war ein schallendes Gelächter, das von den Wänden wieder zurück geschleudert wurde und sich hundertfach verstärkte. "Was ist daran so witzig?!" "Nichts..." Sylvanas beruhigte sich langsam wieder und sah dann endlich die Elfe an, welche sofort automatisch einen Schritt zurück machte. Aus der Dunkelheit unter der Kapuze starrten sie zwei weiße Löcher in der Realität an, darunter ein unheimliches Lächeln. "Aber du überschätzt dein Volk... du überschätzt es gewaltig." "Was soll das heißen?", knirschte die noch Lebende und umschloss ihren Schwertgriff so fest, dass die Knöchel weiß hervor traten. "Dass wir euch nur aus zwei Gründen töten. Erstens: Ihr seid im Weg und zweitens: Wir wollen eure Leichen." Das war zu viel. "WAS? Ihr metztelt uns nieder... um uns zu töten?! Nur deshalb?!" "Ja, du hast es erfasst Süße." Sylvanas erhob sich geschmeidig und grinste sie überlegen an. "Ihr seid für uns nicht mehr als Vieh. Ihr seid das Korn und wir sind die Sense des Schicksals." Zufrieden beobachtete die Untote wie die Worte ihre Wirkung entfalteten und der Zorn geradezu sichtbar in das Gesicht der Elfe stieg. "Ich spare mir jegliche Beleidigungen, sie wären nicht angemessen für solche Wesen wie euch." "Verbieg nicht dein Schwert vor Wut Süße.", hauchte Sylvanas und kicherte überlegen, womit sie auf den starken Griff um den Schwertgriff anspielte. "Halts Maul!!", wurde ihr entgegen geschrieen und die Elfe mit dem Schwert stürzte vorwärts, ohne irgendwelche Bedenken an ihre Sicherheit. Sie kam nur einige Schritte weit, dann schlug ein schwarzes Geschoss in ihre Stirn ein und lies sie zu Boden sinken. Sylvanas grinste immer noch als sie auf die Dunkelelfe zutrat und ihren Kopf mit dem Ziegefinger hob. "Wer ist deine Herrin?", hauchte sie und freute sich diebisch auf die Antwort. "Ihr Herrin Sylvanas." -- Fertich^^ Irgendwie kamen Neese und Spark viel zu kurz... na ja, das kann man ja noch ändern. Marmo gehört nun also vollständig der Geißel, aber ich denke dass vor allem die Hochelfen nicht sehr darüber erfreut sein dürften... mal sehen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)