Verwirrte Gedanken von abgemeldet (Wer kein Licht in seinem Herzen trägt, verliert sich selbst in der Dunkelheit) ================================================================================ Kapitel 3: Angst ---------------- Kapitel III: Angst Im Schloss herrschte große Aufregung. Es war mittlerweile Morgen und Tiger war noch immer nicht wieder aufgetaucht. Ihre Freunde waren in großer Sorge. Boss wanderte aufgebracht durch den Raum. "Ich glaub das alles nicht! Erst kommt der Hohepriester mit seiner tausend- Mann- Armee und dann verschwindet auch noch Tiger spurlos! Wo sind wir denn hier?!" Die anderen schwiegen. Princess und Doc kümmerten sich um die Kinder, die mit der neuen Situation vollkommen überfordert waren. Schließlich wandte sich President an Boss. "Wir müssen irgendetwas unternehmen." Boss blieb endlich stehen. "Natürlich." Asuka stand von ihrem Thron auf. "Die Frage ist nur, was wichtiger ist." "Was schon? Die Suche nach Tiger natürlich." "Aber wir müssen auch verhindern, dass der Hohepriester die Maschine entdeckt." "Das ist schließlich unsere einzige Chance, diesen Planeten zu retten." "Das wollte Tiger doch auch." "Schon... aber ihr muss doch etwas passiert sein. Sie ist niemand, der einfach ohne ein Wort verschwindet." Boss, der nachdenklich geschwiegen hatte, seufzte. "Stimmt schon. Wir müssen uns zu aller erst um den Hohepriester kümmern." "Was?!" President ballte die Fäuste. "Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Und was wird aus Tiger? Wir können sie doch nicht im Stich lassen!" "Hat ja auch keiner vor! Aber ich glaube nicht, dass ihr irgendetwas passiert ist. Sie braucht manchmal einfach ein bisschen Zeit, um nachzudenken." "Ach... und was ist mit ihrer Jacke? Die lässt sie doch nicht einfach liegen!" "Stimmt auch wieder..." Boss ballte die Fäuste. "Wir werden uns um den Hohepriester kümmern und auch um Tiger. Asuka, durch Bureit und seine Leute habt ihr hier ja genügend Kämpfer. Princess, kümmer dich um die Kleinen. Tank, du und ich, wir werden Tiger suchen." "Ich komme auch mit." Alle sahen President überrascht an, doch niemand sagte etwas. Boss nickte. "Alles klar. Macht euch mal keine Sorgen. Wir finden unsere Ausreißerin schon wieder." An seine beiden Freunde gewandt meinte er nur: "Lasst uns am besten sofort aufbrechen." Die beiden anderen Jungen nickten. "Ja. Wir dürfen keine Zeit verlieren." ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Während sich nun der Rebell Bureit und seine Männer um die drohende Gefahr durch den Hohepriester und dessen Armee kümmerten, wanderten Boss, Tank und President suchend durch die langen Gänge. Es herrschte Schweigen unter ihnen. Schließlich seufzte President niedergeschlagen. "Wisst ihr... das hat doch so überhaupt keinen Sinn. Wir haben doch schon alles doppelt und dreifach abgesucht. Wir müssen der Wahrheit ins Auge blicken. Sie ist nicht mehr im Schloss. Sonst hätten wir sie schon längst gefunden." Seine beiden Freunde sahen ihn an und mussten ihm, so schwer es ihnen auch fiel, Recht geben. Tanks Blick wanderte zu einem der vielen Fenster. "Vielleicht sollten wir draußen weitersuchen. Auch wenn ich's für unwahrscheinlich halte, kann es ja sein, dass sie einen Nachtspaziergang gemacht hat und sich dabei den Fuß verstaucht hat... oder so was in der Art." President runzelte besorgt die Stirn. "Meinst du? Dann müssen wir sie schnell finden." "Stimmt." Die Jungen gingen schweigend weiter. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Schließlich kamen sie in einen großen Raum. Es war ein leerer Raum, der von einigen Steinsäulen gestützt wurde. Boss seufzte. "Na fein. Dann lasst es uns mal anfangen. Da hinten ist die Ausgangstür." Seine Freunde nickten. Gemeinsam gingen sie auf den Ausgang zu. Plötzlich blieb Boss stehen. Die beiden anderen blickten ihn verwirrt an. "Was ist?" "Was hast du? Warum bleibst du stehen?" Boss sah sie nicht an. "Irgendetwas stimmt hier nicht." "Was?" Tank sah sich nun ebenfalls um. President, der nicht ganz so mutig wie seine Freunde war, lachte nervös. "Jetzt spinnt hier mal nicht rum. Habt ihr etwa vergessen, weswegen wir hier sind?" Boss wandte sich immer noch nicht um, schüttelte aber den Kopf. "Natürlich nicht. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir nicht allein hier sind." Und wirklich löste sich da eine Gestalt aus dem Schatten einer der Steinsäulen. Sie trug einen schwarzen Umhang, der ihre Formen verdeckte und auch das Gesicht war durch eine Kapuze nicht zu erkennen. Boss bemerkte die Gestalt als erster. Sofort ging er in Verteidigungsposition. "Wer ist da?" Die Gestalt rührte sich nicht, blickte die Freunde stumm an. Tank und President folgten dem Blick des Brünetten. President wich überrascht einen Schritt zurück während Tank die Fäuste ballte. "Wer bist du?!" Langsam ging die Figur einen Schritt auf die Pfadfinder zu. Noch immer gab sie sich nicht zu erkennen, doch Boss spürte innerlich, dass sie nichts Gutes vorhaben konnte. Instinktiv ergriff er seine Waffe. "Verdammt, rede endlich! Wer bist du und was willst du?" Seine Augen verengten sich. "Hast du vielleicht irgendetwas mit Tigers Verschwinden zu tun?! Rede endlich!" Die Gestalt tat einen weiteren Schritt. Während sie ging, nahm sie ihre rechte Hand hervor, die bislang unter dem langen Umhang verborgen gewesen war. Die Jungen wichen geschockt zurück, als sie das Schwert erblickten, dass die Gestalt in der Hand hielt. Das Licht, das durch die Fenster fiel, ließ es gefährlich strahlen. Plötzlich beschleunigte die Figur ihr Tempo und rannte auf Boss zu. Dieser war von dem Geschehen so überrascht, dass er erst im letzten Augenblick seine Waffe hochreißen konnte, um den gegnerischen Angriff abblocken zu können. Das Schwert traf auf die Pistole und verfehlte so ihr eigentliches Ziel. Boss musste all seine Kraft aufbringen, um dem Schlag stand halten zu können. So plötzlich wie sie ihn erreicht hatte, schwang die Gestalt sich wieder zurück und blieb mit bedrohlich erhobenem Schwert vor den Teenagern stehen. Boss, der mit diesem plötzlichem Rückzug nicht gerechnet hatte, verlor durch den Verlust der Gegenkraft das Gleichgewicht und stürzte nach vorn. Tank war sofort an seiner Seite. Alle drei blickten die Gestalt an. President zitterte. "Also doch. Ich wusste es..." Boss schüttelte wütend den Kopf und sprang wieder auf. Er versuchte gar nicht erst, seine Wut zu unterdrücken. "Wer bist du?! Warum greifst du uns an?! Und vor allem..." Seine Fäuste zitterten. "Was hast du mit Tiger gemacht?!" Die Gestalt reagierte nicht, schien ihn nicht einmal gehört zu haben. Sie betrachtete die drei nur unter der schwarzen Kapuze hervor. Das Schwert, das sie hielt, funkelte gefährlich. Tank, der die Wut seines Freundes spürte, legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter und blickte die Gestalt mit finsteren Augen an. Auch er vermutete, dass sie etwas mit Tigers Verschwinden zu tun haben musste. Allerdings wusste er auch, dass sie nicht voreilig handeln durften. Deswegen versuchte er, soviel Ruhe wie möglich in seine Stimme zu legen. "Hör zu! Es ist uns egal, was du hier machst. Wir wollen nur unsere Freundin wieder haben." Da schien etwas in der Gestalt vor sich zu gehen. Sie zuckte zusammen und schien zu zögern. Der Griff um ihr Schwert verstärkte sich. Überrascht beobachteten die drei Jungen diesen Vorgang. Boss runzelte verwirrt die Stirn und wandte sich zu Tank um, der nur mit der Schulter zuckte. Da schrie die Gestalt auf und stürzte erneut auf die Jugendlichen zu. Überrascht sprangen die Drei aus dem Weg. President stürzte zu Boden. Von Natur aus eher ängstlich, zuckte er zusammen und hielt sich schützend die Hand vors Gesicht. Doch der Angreifer kümmerte sich nicht um ihn, auch nicht um Tank, der neben ihn gestürzt war. Er konzentrierte sich ganz auf Boss, der den gefährlichen Schlägen nur immer wieder ausweichen konnte, da er sein Gewehr verloren hatte. Seine beiden Freunde konnten nur vom Boden aus zusehen. Sie wollten ihm helfen, wussten jedoch nicht, wie sie das anstellen sollten. Boss derweil bekam arge Schwierigkeiten. Sein Gegner war ihm nicht nur durch seine scharfe Waffe überlegen, sondern auch an Schnelligkeit, Wendigkeit und Ausdauer. Schließlich stürzte er völlig entkräftet zu Boden. Er atmete schwer und versuchte, sich wieder aufzuraffen, schaffte es jedoch nicht. Entsetzt mussten Tank und President dabei zu sehen, wie die Gestalt auf ihn zuging und ihr Schwert hob. Sie zeigte kein Zögern, kein Mitleid, als sie die Waffe hob und auf den zitternden Jungen unter sich erbarmungslos herabsausen ließ. Boss riss die Augen geschockt weit auf. In seiner Panik suchte er instinktiv mit den Händen den Boden ab, nach irgendetwas, womit er sich wehren konnte. Er hatte Glück; Seine rechte Hand fand etwas passendes, bekam sein Gewehr zu fassen. Er konnte es kaum glauben. Sofort verstärkte sich sein Griff, er hob die Waffe und blockierte so erneut den Angriff. Mit seinem letzten bisschen Kraft und dem Mut der Verzweiflung gelange es ihm, sein Gewehr herum zu reißen, so dass die Gestalt ihr Schwert verlor. Geistesgegenwertig nutzte Boss diese Chance, wandte das Gewehr geschickt herum und traf dabei seinen Gegner am Kopf, so dass dieser es nun war, der zu Boden stürzte. Sofort stürzte Boss zu seinen Freunden. President betrachtete ihn besorgt. "Alles in Ordnung mit dir? Bist du verletzt?" Boss schüttelte nur den Kopf. "Bei mir ist alles bestens. Aber dieser Typ hat echt was drauf... man... fast schon nicht mehr menschlich..." Leicht benommen hielt er sich den Kopf. Als er seine Freunde wieder ansah runzelte er verwirrt die Stirn, denn sie hatten auf einmal ihre Augen weit aufgerissen. "Was ist?" Tank schluckte nur schwer während President geschockt den Kopf schüttelte. "Nein... das... das kann nicht sein..." Boss verstand gar nichts. Also wandte er sich ebenfalls in die Richtung, in die President und Tank blickten, und... erstarrte ebenfalls. Die ganze Zeit über, in der sie sich unterhalten hatten, hatte ihr Gegner am Boden gelegen. Boss hatte hart zugeschlagen. Mittlerweile schien sich die Gestalt jedoch erholt zu haben. Sie setzte sich erst auf, um sich dann langsam aufzurappeln. Dabei war ihre Kapuze herunter gerutscht und gab den Blick auf ihr Gesicht frei. Den drei Jungen stockte schier der Atem, denn sie blickten geradewegs in das Gesicht des Mädchens, nach dem sie so lange nun schon verzweifelt gesucht hatten. Boss schluckte schwer. "...Tiger..." Das Mädchen stand nun wieder auf den Beinen. Diese wackelten jedoch. Auf ihrer Stirn zeigte sich ein Riss, aus dem ein wenig Blut heraustrat und über die Wange lief. Es war zwar nicht viel, dennoch warf Boss sofort seine Waffe fort. President hatte sich wieder gefasst. Ein glückliches Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit. "Tiger! Gott sei dank ist dir nichts passiert. Wir haben überall nach dir gesucht." Er wollte auf sie zugehen, wurde jedoch von Tank zurückgehalten. Verwirrt wandte der Blonde sich zu ihm um. Tank hatte die Augen nicht von Tiger genommen. Seine Stimme klang warnend. "Da stimmt was nicht..." President stutzte, sah sich dann wieder um. Auch Boss wirkte angespannt. Da fiel es ihm auch auf. Tiger wirkte verändert, schließlich hatte sie die drei angegriffen. Was President und wohl auch seine beiden Freunde jedoch am meisten verwirrte, waren ihre Augen. Sie schienen ihren üblichen Glanz verloren zu haben. Ihre gesamte Statur war anders. Sie wirkte wie eine Besiegte, mit hängenden Schultern, gesenktem Blick und leeren Augen. Ihre Bewegungen wirkten auf einmal steif, als sie sich langsam bewegte und ihr Schwert wieder aufnahm. Kaum hatten ihre Hände es umschlungen, da wurde ihr Griff wieder fest. Langsam, wie in Zeitlupe, wandte sie sich zu den Jugendlichen um und ging erneut in Kampfstellung. Als sich ihre Augen verengten, die kleine Gruppe förmlich anvisierte, fuhr Boss aus seiner Starre. Angespannt ballte er die Fäuste. "Tiger! Was ist mit dir? Warum greifst du uns an?!" Seine Fragen blieben unbeantwortet. Stattdessen ging das Mädchen langsam auf sie zu, beschleunigte dann und rannte schließlich. Mit einem geradezu wütenden Aufschrei riss sie die Waffe hoch. Die Jungen erschraken, waren jedoch nicht in der Lage etwas zu unternehmen. Sie hatten es schließlich nicht mit irgendeinem Gegner zu tun, sondern mit ihrer Freundin. Doch bevor sie sie erreicht hatte hielt sie plötzlich inne. Ihre Augen schienen zu zittern, schwankten zwischen den dreien hin und her, als könne sie sich für keinen als Gegner entscheiden. Eine angespannte Stille machte sich breit. Den Jungen stieg Schweiß auf die Stirn; auch wenn es keiner von ihnen zugegeben hätte, sie fürchteten sich. Mit solch einer Situation hatte keiner gerechnet. Tigers Augen flackerten, schienen sich nicht auf einen Punkt konzentrieren zu können. Plötzlich sah sie auf, an die Decke, blickte zurück, und ließ ihre Waffe sinken. Bevor auch nur einer der Jungen reagieren konnte, war sie mit einem Schritt hinter eine der Säulen getreten. Verwirrt sahen sich die drei Pfadfinder an. Boss atmete tief durch und ging dann langsam auf die Säule zu. Tank schluckte erneut. "Boss, warte! Du weißt nicht, was sie vorhat." Sein Freund nickte, ohne sich umzusehen. "Ich weiß. Aber wir müssen doch rausfinden, was mit ihr passiert ist! Sie muss doch einen Grund haben..." Mittlerweile war er bei der Säule angekommen. Unsicher blieb er stehen. Er schlich langsam weiter, war stets alarmiert, zu fliehen. In diesem Teil des Raumes war es dunkeler, die Sonne die durch die Fenster schien, erreichte ihn nicht mehr. Boss' Anspannung wuchs. Seine Augen suchten die ganze Gegend ab. Als ihm nichts weiter auffiel, nahm er all seinen Mut zusammen und seine Hände zu Hilfe. Und sie fanden... nichts... "Boss? Was ist?" Er runzelte misstrauisch die Stirn und wandte sich dann zu seinen Freunden um. "Sie ist fort." Ende von Kapitel III Fortgesetzt in Kapitel IV: Wahrheit Anm.: Puh. Endlich habe ich es geschafft, weiter zu schreiben. Tut mir leid, dass es so lange dauert... ich glaube auch nicht, dass dieses Kapitel so gut geworden ist. Kampfszenen muss ich wohl noch üben... ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)