Itsumo - Immer von Edweyrd ================================================================================ Kapitel 12: Itsumo - Kapitel 12: Immer -------------------------------------- Hallo! Nachdem es jetzt doch einige Zeit gedauert hat (ENTSCHULDIGUNG!!!) kommt jetzt endlich das letzte Kapitel von "Itsumo". Es freut mich sehr, dass ihr diese Geschichte lest/gelesen habt. Mein besonderer Dank gilt san_suter - ich denke mal, sie weiß warum. Eine besondere Bitte hätte ich an alle: Wenn es eure Zeit zulässt, dann würde ich mich sehr über eine Art Fazit von eurer Seite sehr freuen. Was hat euch an der Geschichte (besonders) gefallen, und was (überhaupt) nicht, zum Beispiel. Ihr würdet mir damit einen großen Gefallen erweisen. Und jetzt viel Freude mit dem 12. und letzten Kapitel von "Itsumo"! ED Disclaimer & Distribution: Dragonball ist in jeglicher Form Eigentum von Akira Toriyama, dessen Charaktere ich mir, Nichtprofitables im Sinn, entliehen habe, um eine Geschichte zu erzählen, die ich mir ausgedacht habe. Meine Wenigkeit erhebt keinen Anspruch auf die Charaktere, wohl aber auf die Geschichte, also wendet euch bitte an mich, wenn ihr sie andernorts veröffentlichen wollt. Besten Dank. Fanfiction-Diebe sollte man fesseln und dazu zwingen, sich einen 24 Stunden Marathon 'Best of Musikantenstadl' anzusehen!!! CAVEAT!!! Noch wie in keinem Kapitel zuvor gilt hier die Warnung a) vor KITSCH und b) vor extremem uncharakteristischem Verhalten!!! Itsumo - Kapitel 12: Immer Die ersten blassen, orangefarbenen Streifen, die am Horizont den Sonnenaufgang ankündigten, tauchten die Welt in ein merkwürdiges Zwielicht. Nicht mehr ganz dunkel, aber auch nicht mehr ganz hell. Vegeta schaute nachdenklich aus dem Fenster in das Halbdunkel. Was jetzt? Noch nie in seinem Leben hatte er sich Gedanken um seine Zukunft machen müssen. Was kam als nächstes? Worin bestand seine Aufgabe jetzt? Jetzt, wo ... . "Vegeta?" Erklang es verschlafen hinter ihm. Er drehte sich um. Bulma hatte sich halb im Bett aufgerichtet und blickte ihn verschlafen an. "'lls okay?" Er nickte nur. Sie sank zurück in die Kissen. "Dann komm' zurück ins Bett." Ihr Kopf lag auf seiner Schulter und mit einer Hand streichelte sie schläfrig über seine Brust. Er hatte einen Arm um ihre Taille geschlungen und spürte ihre warme, weiche Haut unter seiner Hand. An ihren Atemzügen merkte er, dass sie noch nicht wieder eingeschlafen war. Er musste es wissen. Er musste. "Karkarott ist tot," sagte er. Keine Frage, nur eine Feststellung. Sie versteifte sich augenblicklich. "Woher weißt du ... ," fragte sie, auf einmal hellwach. "So eine Ahnung. Außerdem konnte ich die ganze Zeit seine Aura nicht finden. Welchen Grund sollte er haben, sie zu löschen?" Mit den Fingerspitzen malte sie ein unbestimmtes Muster auf seine Haut. "Ich hätte es dir gesagt ... nur ... später," sagte sie leise. Vegeta schlang seinen Arm fester um sie. "Ich weiß." Er schwieg und lauschte ihren Atemzügen, die sich verlangsamten, als sie wieder einschlief. Wahrscheinlich würde sie sich am Morgen nicht an dieses kurze Gespräch erinnern, und wenn, es als wirre Traumsequenz abtun. Es war nicht etwa, dass es um seinen Rivalen trauerte. Es war sein Leben. Oder Nicht-Leben. Sollte es ihm doch egal sein, was der Idiot damit anfing. Es war dieses Gefühl der Unsicherheit, dass ihn beunruhigte. Über drei Jahre war es sein Ziel, sein Lebensinhalt gewesen, den anderen Saiyajin zu übertrumpfen, besser zu sein, ihn zu besiegen. Und jetzt? Alles vergebens? Sollte ihm durch seinen Tod nicht nur sein Triumph sondern auch noch sein Leben genommen worden sein? ... Vor ein paar Stunden hatte er sich diese Frage schon selbst beantwortet. Er hatte nicht nur allein für seine eigenen Ziele gekämpft. Es war nicht mehr er allein, der zählte. Vielleicht musste er nicht aufhören zu kämpfen. Vielleicht musste er nur den Grund für seinen Kampf ändern. Vielleicht lohnte es sich, zu trainieren und besser zu werden nicht der Rivalität wegen, nicht wegen seiner selbst. Dieser Planet konnte ihm gestohlen bleiben. Sollte sich Karkarotts Ableger darum kümmern. Er und seine Z-Jungs. Sie war es, die es zu beschützen galt. War es nicht Grund genug weiterzukämpfen damit sie lebte? ... Durchaus ein Gedanke, mit dem sich Vegeta anfreunden konnte. Nicht der Menschen wegen. Nicht des Planeten wegen. Wegen der kleinen Frau, die sich so eigensinnig und sturköpfig den Weg in sein Herz gebahnt hatte, deren Berührung Gefühle in ihm weckten, die er verloren geglaubt hatte, und die jetzt so friedlich in seinen Armen lag, sollte sich sein Leben lohnen. ... Sollte das ausreichen? Sollte sie allein der Inhalt seines Lebens sein? Sollte er an einer einzigen Erdenfrau den Grund seiner Existenz festmachen? ... Wer war er überhaupt, dass er alle Probleme in einer Nacht lösen wollte?! Erst gestern hatte er dafür gesorgt, dass er überhaupt eine Zukunft hatte. Eine Zukunft, von der er nie geglaubt hatte, dass er sie haben würde. Er würde weiterkämpfen ... ob nun für sie oder für einen anderen Grund ... das würde sich schon zeigen ... obwohl ihm der Gedanke, weiterzumachen, um seine Frau zu beschützen, noch immer gefiel. Karkarott war tot. Na und? Sein Leben ging weiter. Es ging weiter. Für einen Augenblick presste er Bulmas schmalen Körper fest an seinen, lauschte ihrem Herzschlag und ihren ruhigen Atemzügen, genoss das Gefühl, sie so nahe bei sich zu haben. Friedlich und vertrauensvoll lag sie in seinen Armen. Ja, sein Leben ging weiter. Als der Saiyajin einige Stunden später erwachte, fand er die andere Seite des Bettes leer vor. Leicht verärgert schlug er die Bettdecke zurück und sah sich nach etwas um, um seine Blöße zu bedecken. Ein unangenehmes Déjà-vu. Das letzte Mal war er auch alleine aufgewacht und danach ging es nur weiter bergab. Eigentlich unbegründet steigerte sich Vegeta in seinen Ärger hinein. Wenn sie glaubte, er würde sich wieder irgendwelche Spielchen gefallen lassen, dann hatte sie sich aber geschnitten! Schließlich fand er die Hose seines Pyjamas halb unter dem Bett versteckt, schlüpfte hinein und verließ, leise vor sich hin grummelnd, das Schlafzimmer. Der obere Flur war leer und von unten konnte er Mrs. Briefs in der Küche rumoren hören. Dann hörte er jemanden leise ein ihm unbekanntes Lied singen. Der Gesang drang durch die Tür, die zu dem Zimmer gehörte, das nach Trunks Geburt als Kinderzimmer eingerichtet worden war. Lautlos stieß er die ohnehin nur angelehnte Tür auf. Trunks saß in Windeln auf dem Wickeltisch, während Bulma leise singend Kleidungsstücke für das Kleinkind zusammensuchte. Ihr Gesang war keineswegs bühnenreif, befand Vegeta, aber die Melodie war fröhlich und dem Kind schien es zu gefallen: Trunks lachte und schlug mit einem Gummielefanten auf die Wickelunterlage. Vegeta stellte sich hinter Bulma, die mit dem Rücken zu ihm stand, und sagte: "Ich hoffe, dass ich mich nicht daran gewöhnen muss, alleine aufzuwachen, wenn ich mit dir zusammen einschlafe, kleine Onna." Sie zuckte zusammen und wirbelte herum. "Vegeta! Du legst es aber auch darauf an, mich zu erschrecken!" Sie strahlte. Die blauen Haare standen ihr noch wirr vom Kopf ab, der Rest von ihr steckte in dem verwaschenen Capsule Corporation Sweatshirt und, wie der Saiyajin erstaunt feststellte, in einen von seinen Boxershorts. Die Frau bemerkte seinen musternden Blick und ein Hauch von Röte stahl sich auf ihre Wangen. "Ich musste schnell was überziehen. Mutter bereitet das Abschiedsessen für den großen Trunks vor, da musste ich mich um den kleinen Mann hier kümmern." Mit diesen Worten nahm sie den Jungen auf den Arm, der seinen Vater interessiert aus blauen Augen anstarrte. "Glaub' mir," sagte sie und strich mit der Hand über sein Brustbein, "ich wäre gerne mit dir aufgewacht." Den anfänglichen Ärger vollkommen vergessen, legte Vegeta eine Hand in ihren Nacken und zog sanft ihr Gesicht näher an seines. Erst küsste er sie auf die Stirn, dann auf den Mund. ... Diesen Moment nutzte der kleine Trunks, um seine Kräfte zu testen und schlug seinen Vater mit dem Gummielefanten kräftig auf die Schulter. Vegeta betrachtete seinen Sohn mit hochgezogener Augenbraue, während Bulma verlegen lachte. "Das ist dein Erbe. Ich weiß nicht, ob er stark ist für sein Alter, aber er ist auf jeden Fall stärker als normale Kleinkinder. Den einen oder anderen blauen Fleck habe ich sicher von ihm." Vegeta schwieg und schaute zu, wie sie Trunks weiter anzog und ihm schließlich die schwarze Kappe mit den Katzenohren aufsetzte. Dann setzte Bulma ihn in seinen Laufstall, an dessen Gitterstäben sich der Junge sofort hochzog - sehr zum Entzücken seiner Mutter: "Sieh' nur, er steht! Nicht mehr lange und er läuft wie ein Weltmeister." "Ich werde ihn trainieren." Sie bedachte Vegeta mit einem sonderbaren Blick. "Wirklich?" Er nickte. "Halbsaiyajinns sind stark - Karkarotts Junge hat das bewiesen. Ich werde es nicht zulassen, dass mein ... Sohn ... ein Schwächling wird!" Seine Miene war steinern, aber Bulma wusste seine Worte richtig zu verstehen. Innerlich zitterte sie vor Freude. "Danke." Noch bevor er etwas darauf erwidern konnte, klopfte es sachte an der Tür und Mrs. Briefs steckte den Kopf ins Zimmer. "Vegeta-kun, wie schön dich so gesund und munter zu sehen! ... Besuch für dich, Bulma-Schatz, Yamchu wartet im Wohnzimmer." Mit einem letzten Blick auf Vegetas freien Oberkörper verschwand sie wieder. Bulma drehte die Augen gen Himmel. "Perfektes Timig, Yamchu," murmelte sie, dann an Vegeta gewandt: "Ich werde ihn schnell auf einen anderen Zeitpunkt vertrösten. Hab' doch bitte kurz ein Auge auf Trunks, ja?" Sie küsste ihn auf die Wange und entschwand. Etwas verdattert blieb er neben dem Laufstall stehend zurück. Was war er? Ein Kindermädchen? Verdrossen starrte er auf den kleinen Jungen, der seinen Blick unter zusammengezogenen Augenbrauen erwiderte. Pah! ... Und doch konnte er ihr die Bitte nicht abschlagen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Wickeltisch. "Glaub' nicht, dass ich mit dir rede oder dir was vorsinge ... Blag," raunzte er. Während Vegeta Trunks aus dem Augenwinkel beobachtete, ließ er seinen Gedanken freien Lauf. Abschiedessen für den anderen Trunks. Heimweh, was? ... Natürlich sah Mrs. Briefs wieder eine Gelegenheit darin, Unmengen Essen zuzubereiten und Bulmas lächerliche Freunde einzuladen. ... Auch wenn er es nie zugeben würde, eigentlich hatte er den zurückhaltenden jungen Mann ganz gerne um sich. Seine Gesellschaft war unkompliziert. Leider hatte er sich zu gut mit den ganzen anderen Deppen verstanden. Genervt verlagerte der Saiyajin das Gewicht von einem Bein auf das andere. Was brauchte sie so lange? Wollte sie den Schwächling nicht schnell abwimmeln? Und überhaupt - warum trat sie ihrem Ex-Freund in diesem Aufzug entgegen? Der Idiot hätte gewartet, hätte sie sich erst angezogen. ... So weit war es also schon mit ihm gekommen ... Eifersucht. Außerdem fand er, dass der ehemalige Bandit sein Recht, sie in weniger als ihrer Alltagskleidung zu sehen, mit dem Tag ihrer Trennung verwirkt hatte. Vegeta öffnete die Tür zum Flur einen Spalt. Nichts. Stille. Dann Stimmen. Zu leise, um sie vom Zimmer aus zu verstehen. Vom Treppenabsatz konnte er sie bestimmt hören. Hab' doch bitte kurz ein Auge auf Trunks, ja? Das Blag. Er warf dem Jungen einen skeptischen Blick zu. Schließlich hob er ihn mit gestreckten Armen aus dem Laufstall. Peinlich berührt, auch wenn ihn keiner sah, arrangierte er das Kind so auf seinem Arm, wie er es zuvor schon bei Bulma gesehen hatte. Als er in Hörweite war, schien Bulma ihren Ex-Freund gerade zu verabschieden. "... und du kommst dann später wieder, wenn wir Trunks verabschieden, ja?" Bulmas Stimme. "Klar, es tut mir leid, dass ich so reingeplatzt bin, ich wollte nur wissen, ob's dir auch gut geht." Der Schwächling. "... Es geht mir gut. Er ist zurück. Es geht mir gut." Bulma. "Ich weiß, wir hatten das Thema eigentlich vom Tisch, aber wie kannst du ihn so einfach wieder aufnehmen? Ist nicht ein bisschen viel zwischen euch vorgefallen? Warum verzeihst du ihm?" "Yamchu ... ich bin nicht ganz unschuldig und außerdem ... außerdem solltest du am besten wissen, dass eine Frau dem Mann schnell vergeben kann, den sie liebt." "... Du weißt, was ich von ihm halte, Bulma, aber wenn er dich glücklich macht. Wehe er krümmt dir ein Haar!" Vegeta schnaubte verächtlich, als er die lächerliche Drohung hörte. Was wichtiger war ... sie liebte ihn. Nicht dass er wirkliche Zweifel gehabt hatte, nach der vergangenen Nacht, aber es so explizit zu hören ... jetzt würde er sie nie wieder gehen lassen. Zum Glück bekam er mit, wie die Haustür ins Schloss fiel - schnell ging er zurück in das Kinderzimmer, setzte Trunks in den Laufstall und lehnte sich gegen den Wickeltisch, als sein nichts gewesen. Eine oder zwei Minuten später öffnete sich die Tür und Bulma kam herein. "Alles klar bei euch?" Vegeta zog lediglich eine Augenbraue hoch und bedachte sie mit einem sonderbaren Blick. Wortlos zog er sie in seine Arme. Diesmal wurden sie nicht durch einen Angriff mit einem Gummielefanten unterbrochen. Er strich mit einer Hand über ihr noch immer wirres Haar und sah ihr tief in die Augen. "Ich ...," setzte er an. "Onna ... Bulma, ich ... ." Wieder entstand eine Pause. Sie strich mit den Fingerspitzen über seine Wange. "Was ist denn," fragte sie sanft, wobei ihre Augen nie seine verließen. Er lehnte seine Stirn gegen ihre und schloss die Augen. So lange ... schon so lange war es her, dass er jemandem diese Worte gesagt hatte. "Ich lie...". Weiter kam er nicht, denn sie verschloss seinen Mund mit ihren Lippen. Ungesagt aber nicht ungehört hingen die drei Worte in der Luft, die er endlich bereit gewesen wäre ihr gegenüber auszusprechen: Ich liebe dich. Stille. Er öffnete die Augen und richtete sich auf. Bulma biss sich auf die Unterlippe, stumme Tränen rannen ihr die Wangen hinunter. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und wischte mit den Daumen die Tränen weg. Sie blinzelte und lächelte. "Für immer?" Er zog sie fest in seine Arme. "Für immer." Immer. Itsumo ENDE Ich danke nochmals recht herzlich für's Lesen! Es freut mich, wenn es euch gefallen hat. Eine Randbemerkung zum Schluß ... hier habt ihr eine spontan leicht veränderte Version des Schlusses (betrifft den letzten Absatz), da mir gesagt wurde, dass das zu sehr aus dem Charakter geraten sei. Auf Wunsch lade ich auch die 'Originalversion' hier hoch. Besten Dank nochmal! ED *nya* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)