Das Leben und seine beschissenen Seiten von abgemeldet (Wieder mit dem HamHam-Humans) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Die Augenblicke, an denen du dir wünschst, jemand anders zu sein. Die Tage, an denen du dir einen Messer in dein Herz rammen könntest. Die Monate, in denen deine schmerzen unerträglich sind. Die Jahre, die sich so lange hinziehen, da du immer alleine bist. Das Leben, das du hasst, weil es dich hasst. Das Leben ist scheiße. Dein Bruder nimmt Drogen, deinen Vater hat man vor vier Jahren tot in seiner Wohnung liegend gefunden, nachdem er zwei Wochen Zeit zur Verwesung hatte. Deine Mutter ist ne Alkoholikerin, die einen Mann nach dem anderen hat, sich mit Schlaftabletten und Alkohol das Leben nehmen will. Irgendwie bist nur du anders. Du hast dich auch schon mal dazu verführen lassen, Drogen zu probieren. Doch bei dir setzt das nicht an. Du willst raus. An die frische Luft. Du willst ein anderes Leben. Du willst Freunde, Liebe und Sex. Mädchen, du bist so süß und sexy. Mach was aus deinen Hoffnungen und aus deinem Leben. Kein Typ kann dir widerstehen. Sandy lief schweißgebadet die Treppe runter. In ihrem Haus stank es nach Alkohol und Rauch. Ihr Bruder Stan schlief noch, das hatte sie im Vorbeigehen gemerkt. Ihre Mutter ebenfalls, nach der Packung Schlaftabletten, die sie am Abend zuvor genommen hatte. Sandy schnappte sich von der staubigen Garderobe ihre zerfetzte Jeansjacke und schlüpfte in ihre Schule. Dann öffnete sie die Tür und lief raus. Sandy, ein sehr verschlossenes Mädchen, das mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Stan in einem alten Haus wohnte, das schon ziemlich runtergewohnt war. Ihre Mutter, starke Alkoholikerin. Sie schlief sehr viel, da sie oft ganze Packungen an Schlaftabletten nahm. Stan, rauchte, nahm Drogen, war extrem selbstmordgefährdet. Von dieser Familie wollte Sandy weg. Ihren Vater hatte man vor 4 Jahren in seiner Wohnung gefunden, nachdem er 2 Wochen dort tot gelegen hatte. Sandy hatte sich endlich in den Kopf gesetzt, frei zu sein. Ihr war bewusst, dass sie ihre Mutter und ihren Bruder so schnell nicht wieder sehen würde, doch ihr war das egal. Sie hatte in ihre Sporttasche ein paar Schulsachen gepackt und wollte bei ihrer Freundin untertauchen. Ihr rosa Gymnastikband durfte natürlich nicht fehlen. Sandy glitt zur Tür raus und die frische Luft zerzauste ihre rotbraunen Haare. Es war ein sehr kalter Novembertag. Die Sonne schien, trotzdem war die Luft eisig, trotzdem ließ Sandy ihre Jacke auf. Sie lief die Veranda runter und über die Straße. Dann drehte sie sich noch einmal um und warf einen Blick auf ihr altes Heim, bevor sie über die kleine Mauer verschwand. Sandys Freundin wohnte in einer anderen Stadt, und sie war bis jetzt noch nicht dazu gekommen, ihren Besuch anzukündigen. Sie musste mit dem Bus fahren aus der Stadt. Sandy lief die Straße bis zur Bushaltestelle entlang. Einige Leute starrten sie an, als sie an ihnen vorbei lief. Sie hielten Sandy offensichtlich für eine Pennerin, da sie so dreckige, zerfetzte Kleidung trug. Sie ließ ihre Jacke sehr hängen, und da sie ein ärmelloses Top trug, konnte man ihre nackte Schulter und den Träger ihres BHs sehen. Sie trug einen sehr kurzen Rock, zu große Kniestrümpfe und ausgelatschte Turnschuhe. Ihr Aussehen schien sie aber nicht zu stören. Es vergeht kein Tag, an dem du dich nich fragst, was du auf dieser Erde eigentlich sollst. Tag für Tag hängst du mit deinen Freunden rum, gehst nicht zur Schule, störst Passanten allein schon mit deiner Anwesenheit. Du singst tiefgründige Lieder, du rauchst, du nimmst Drogen. Du gehst mit wildfremden Mädchen ins Bett, damit sie dir dafür Geld geben. Trotzdem bist du kein Stricher. Du machst es freiwillig, arbeitest für niemanden. Du warst noch nie richtig verliebt, es ging dir immer nur um das eine. Du weißt, dass du gut aussiehst und hast schon unheimlich vielen Mädchen die Unschuld geraubt. Junge, dein Leben ist gelaufen! Du hast es verbaut, bevor es angefangen hat. Schnallst du es denn nicht? Die Welt braucht und will dich nicht! Sandy stand an der Bushaltestelle. Es war die runtergewohnteste in der ganzen Stadt. Die Eisenstange des war in der Mitte durchgebrochen. Die Glasscheiben waren alle eingeschlagen und die Scherben lagen auf dem Boden. "Boah!!! Guck dir mal den Arsch von der da an!", hörte sie hinter sich. Sie wagte, sich kurz umzudrehen, drehte sich aber schnell zurück. Hinter ihr, auf den Gittersitzen der Bushaltestelle saßen vier Jungs. Vier Punks. Einer von ihnen saß auf dem Boden, er hatte graue Haare, graue Ohren und rauchte. Auf seinem Schoß, einer mit schwarzweißen Haaren. Er hatte schwarze Ohren und rauchte ebenfalls. Dann auf der Bank. Ein Junge, eine Hälfte seiner Haare war orange, die andere weiß. Er hatte orangefarbene Ohren und auch er rauchte. Er saß gerade auf der Bank, seine Füße berührten den Boden. Er hatte eine Hand auf die Brust eines weiteren Jungen gelegt. Diesen hatte Sandy am meisten bemerkt. Er hatte blonde Haare, oben am Scheitel waren sie braun und hochgegelt. Er hatte blonde Ohren und rauchte, so wie alle anderen auch. Er lag mit dem Kopf auf dem Oberschenkel des weiß-orangehaarigen. Sein Bein stemmte er gegen eine Eisenstange, die mal dazu gedient hatte, eine Glasscheibe zu halten. Die vier Jungs waren schwarz gekleidet. Sie sahen ziemlich runtergewohnt aus. Sandy hatte gleich erkannt, dass sie Punks waren, an ihren Klamotten. Sie wollte ein Gespräch mit ihnen vermeiden, doch noch weniger wollte sie, dass sie Sprüche über ihren Arsch rissen. Die vier redeten weiter über sie. "Geiles Gerät!", bemerkte der weiß-orangehaarige. "Was meinst du, Jingle, welche Körbchengröße hat die wohl?", fragte der grauhaarige. "Keine Ahnung! B oder C glaub ich!", lachte der Gefragte. Sandy wurden ihre Sprüche schnell zu viel. Die vier lachten, als sie merkten, dass sie sauer wurde. Sie stöhnte und drehte sich um. "Oh, bitte, könnt ihr euch nicht ein anderes Opfer suchen, über dessen Körper ihr Witze machen könnt?", fragte sie genervt. Sie lachten. "Das machen wir jeden Tag!", erklärte der mit den schwarzweißen Haaren. Sandy wurde noch saurer. "Ich bin aber keins von den Mädchen denen so was gefällt!!", schrie sie. "Mann ey! Bist du von der Sorte ,Ich hasse Jungs und sterbe als alte Jungfer'?", der, der Sandy am meisten aufgefallen war stand auf. "Oder magst du keine Punks?", er sah sie an. "Ich finde Punks toll, aber ich hasse Straßenpenner!", erklärte Sandy und drehte sich wieder von dem Typ weg. "Sieh es als Kompliment! Wie machen nur Sprüche über Mädchen, die wir geil finden!", erklärte der grauhaarige. Sandy wurde rot. Ziemlich spät merkte sie, dass der auffällige neben ihr stand. "Wo fährst du denn hin?", fragte er. Sandy erschrak. "Das geht dich nichts an!", meckerte sie. "Ich frage ja nur!", beruhigte er sie. "Ich fahre zu meiner Freundin, weil meine Mutter ne verdammte Alki ist, mein Bruder Drogen nimmt und ich es zuhause nicht mehr aushalte!", platzte es aus ihr heraus. Der Typ lächelte. "Ich heiße Jingle. Komm doch mit zu uns. Uns allen ergeht es ähnlich!", bat er ihr an. Sandy schaute ungläubig. Dann sah sie zwischen Jingle und den anderen hin und her. Jingle drehte ihr den Rücken zu. "Kannst es dir ja überlegen!". Seine grüne Armeehose war hinten in die Springerstiefel gesteckt und hin so weit runter, dass man seine schwarze Unterhose sehen konnte. Das schien ihn allerdings überhaupt nicht zu stören. Er trüg eine Jacke aus schwarzem Leder und einen Piercing am Ohr. Seine Haare waren zerzaust. Was bedeutete für Sandy, er musste sich ewig nicht gewaschen, trotzdem roch er gut. Und er sah gut aus. Er hatte überall Ketten, am Hals, an der Jacke, an der Hose... Sandy gefiel er. Die anderen sahen nicht viel anders aus. Was ihre Überlegung erleichterte. Welches Mädchen würde sich nicht darüber freuen, mit so süßen Jungs rumzuhängen? Sie rief: "Warte, Jingle!!" und lief ihm hinterher. Er lief einfach weiter und sie neben ihm her. Jingle brachte Sandy zu einem alten Springbrunnen in einem abgelegenen Teil der Stadt. Im Springbrunnen floss kein Wasser mehr. Alles war mit Graffiti übersäht. Um den Springbrunnen herum verlief eine schräge Kreismauer und ein paar Meter weiter war die Mauer der Brücke. Lief man die Kreismauer hoch, konnte man über den ganzen Fluss gucken. Sie wurde von Säulen gestützt, hinter denen man sich gut zurückziehen konnte. "Hier lebt ihr?", Sandy war fasziniert. "Wir leben, wo's uns gefällt!", erklärte ihr Jingle. Er kletterte auf die Kreismauer und balancierte sie hinauf. Sandy tat das gleiche. Er setzte sich oben hin und sie setzte sich neben ihm. "Gleich stell ich dir meine Leute vor. Die coolsten, die du in deinem Leben je kennen lernen wirst. Vorher wüsste ich gerne deinen Namen!", er lächelte. "S...Sandy!", erklärte sie. Jingle sah sie an. "Sandy! Und wie alt bist du?", "16!". Er lächelte. "Hui! Süße 16. 2 Jahre jünger als ich! Ich bin 18!". Sandy sah ihn an. Beide schwiegen. Nach einer viertel Stunde hörte sie das Rattern eines Motorrades. Sie sah noch unten. Der Schwarzweißhaarige und der Grauhaarige von der Bushaltestelle saßen darauf. "Der mit den schwarzweißen Haaren, das ist Panda! Er ist ein echtes Genie. Das Motorrad zum Beispiel hat er selbst gebaut aus alten Schrottstücken. Der Grauhaarige, das ist Sabu. Er kann echt mies sein und ziemlich brutal. Kaum vorstellbar, dass er schwul ist!", berichtete Jingle. Sandy sah ihn verwundert an. "Du hast richtig gehört! Er ist mit Panda zusammen!". Panda und Sabu liefen die Mauer hoch und setzten sich zu Jingle und Sandy. Nach 5 Minuten kamen zwei weitere. Einer hatte graublaue Haare. Der andere war noch ziemlich kein, Sandy schätzte ihn auf 13. Er trug eine grüne Mütze und hatte braune Haare. "Das sind Dex und Cappy. Dex ist echt schlau. Normalerweise trägt er ne Brille, aber er findet, sie steht ihm nicht. Deswegen is er manchmal Blind wie 'n Maulwurf. Der kleine, das ist Cappy. Er ist erst 13. Seine Mum und sein Dad sind tot. Sie sind besoffen Auto gefahren. Cappy wollte weder zu seinen Großeltern noch ins Heim, deswegen kam er zu uns!", erklärte Jingle. Auch Dex und Cappy kamen die Kreismauer hoch und setzten sich zu den anderen. "Sag mal, Jingle, hast du ihr eigentlich auch schon was über dich erzählt?", fragte Panda. "Du musst wissen, Jingle ist nicht so ohne!", Sabu klärte sie auf. Sandy sah ihn verwundert an. "Haltet die Klappe!", giftete Jingle und die anderen waren still. Dann kamen der mit den orangeweißen Haaren und ein weiterer Grauhaariger. "Das, das sind Taro, eigentlich Hamtaro, und Oxi, eigentlich Oxnard. Der mit den grauen Haaren ist Oxi, er ist verfressen und ne echte Heulsuse. Aber trotzdem total cool!", erklärte er. Dann zeigte er auf Taro. "Taro kennst du schon! Er ist ziemlich beliebt bei uns. Zu dem ist er total geil auf eine der beiden Stripperinnen, die ich dir gleich noch vorstelle!". Sandy musterte Oxi und Taro. Die beiden kletterten zu den anderen und setzten sich ebenfalls hin. Nach und nach versammelte sich der ganze Trupp oben auf der Mauer. Die Clique hatte 16 Mitglieder. Einer der älteren, Boss, er war 20, brachte Bierdosen, für jeden eine, mit, sogar für Cappy und Penelope, eine 11jährige, die aus dem Heim abgehauen war. Da er Sandy nicht mit eingeplant hatte, ließ Jingle sie aus seiner Dose trinken. Taro und Bijou, eine der beiden Stripperinnen, rührten ihre aber nicht an, da sie viel zu sehr mit knutschen beschäftigt waren. Sandy fing mit der Zeit an, Jingle zu mögen, ihn von allen am liebsten. Sandy fühlte sich bei den Punks nicht wohl. Egal, wie nett Jingle zu ihr war, es war ihr unangenehm. Außerdem redete außer Jingle keiner mit ihr. Sie saß den Rest des Tages still auf der Mauer und sah den anderen beim Leben zu. Abends verzog sich die Clique in einen Bunker oder dem Springbrunnen und feierte ab. Im Bunker stank es nach Rauch, es war stickig und ziemlich laut. Viele Bierkästen standen in den Ecken und Sandy fragte sich, wo Punks, die auf der Straße leben und kein Geld haben, so was hernehmen. Jingle feierte genauso ausgelassen wie all die anderen und kümmerte sich nur Teils um Sandy, die sich wünschte, mitzufeiern, doch dazu noch zu unentschlossen war. Für Sekunden glaubte sie sogar, sich falsch entschieden zu haben, mit den Jungs zu gehen. Vielleicht hätte sie doch zu ihrer Freundin fahren sollen. Sandy wurde aus ihren Gedanken gerissen. Taro und Jingle ließen sich neben ihr hinfallen. "Na, Sandy, alles klar soweit?", fragte Taro und warf den Kopf in den Nacken und sah zu ihr rüber. Jingle legte seinen Arm um sie, was sie erröten ließ. "Musst wissen, so geht das bei uns öfter ab. Hatten schon oft Ärger mit den Bullen!", erklärte er ihr. Sandy sah ihn schweigend an, dann sah sich zu Taro und dann wieder zu Jingle. Sie fuhr vor Schreck zusammen, als Taro sie plötzlich über sie beugte, um Jingle etwas zu sagen. "Bei aller Liebe, Jingle, was du hier abziehst, ist echt unfair!", flüsterte er. Jingle sah ihn fragend an. "Ich versteh nich ganz!", flüsterte er zurück. "Du bist unehrlich. Hinterher verliebt sie dich oder schlimmer, dann hat sie keine Ahnung, worauf sie sich einlässt!", "Ach lass mich doch in Ruhe!", Jingle war sofort genervt, schubste Taro hoch und ließ sich nach hinten kippen. Sandy hatte das Gespräch mitgehört und beliebte sich nicht. Taro stand auf. Seine Stimme wurde laut. "Hör mal zu! Ich hab dir was zu sagen. Bin betrunken aber das muss ich jetzt loswerden! Du kennst die kleine doch nur!! Warum? Du kennst sie so lange doch noch nicht!!", sagte er. Jingle stand ebenfalls auf. "Ich verarsche sie nicht!! Und warum interessiert dich das überhaupt? Liebst du sie oder was??", entgegnete ihm Jingle. Sandy schwieg. "Laber net dumm! Du weißt, dass ich eine andere liebe!!!". "Dann lass mich gefälligst in Ruhe und zweifel' net an meiner Ehrlichkeit!!". "Dann solltest du ihr vielleicht sagen, wenn du dich für so ehrlich hältst, dass du 'n richtiger Mörder bist!". Taros Wange fing an, zu glühen. Kaum hatte er seinen Satz vollendet, hatte Jingle ihm eine geknallt. Jingle keuchte und seine Stimme war extrem heiser. Ihm stiegen Tränen in die Augen. Dann drehte er sich um. Und verließ den Bunker. Alle anderen sahen ihm nach. Auch Sandy, die nicht mehr wusste, was sie eigentlich denken sollte. Draußen regnete es in Strömen, doch Jingle war das egal. Er lief über den Platz, trat auf seinem Weg mal mit voller Wucht gegen eine Mülltonne, lief zur Brückenmauer und lehnte sich dagegen. Das kalte Regenwasser lief seine Wangen runter und vermischte sich mit seinen Tränen. Sandy sah zwischen Taro und den anderen hin und her. Sie fasste sich an die Stirn, überlegte kurz, warf noch einen schnellen Blick zu Taro und stand auf. Sie verließ ebenfalls den Bunker. Draußen zog sie sich ihre Jeansjacke über den Kopf um nicht so nass zu werden, obwohl ihr klar war, dass es keinen Sinn hatte. Sie musste nicht lange suchen, bis sie Jingle sah. "Jingle!!", rief sie und lief zu ihm. Als sie sah, dass er die Mauer verließ, als sie auf ihn zukam, blieb sie stehen. "Wo willst du denn hin?", rief sie. Er verließ den Platz um den Springbrunnen und lief die Straße runter. Sie lief ihm hinterher. Sie liefen ein ganzes Stück. Irgendwann kamen sie an ein großes Gittertor, Jingle trat es einfach ein und betrat das Gelände. Sie wieder hinterher. Da es dunkel war, konnte sie erst ziemlich spät erkennen, dass sie sich auf einem Friedhof befand. Es roch nach alter, matschiger Erde. Nasse und zum Teil umgefallene Grabsteine überall. Sie hatte ein wenig Angst, doch das war ihr im Moment egal. "Wieso sind wir auf dem Friedhof?", rief sie zu Jingle. Dieser drehte sich noch immer nicht um. Sie lief weiter hinter ihm her. Unter ihren Füßen knirschte der Matsch. Dann wurde es ihr zu viel. "Hör mal!", rief sie, "es ist mir egal, was Taro meint! Ehrlich!". Plötzlich blieb der Punk stehen. "Sandy, du hast doch gar keine Ahnung, was er meint!", er drehte sich um, "ich glaube nicht, dass du noch so denken würdest, wenn du es wüsstest!". Sandy lief zu ihm. Endlich hatte sie ihn erreicht. Er sah sie an. "Ich will es gar nicht wissen!", erklärte sie ihm. Jingle kratzte sich am Hinterkopf. "Na dann...", ihm war die Sache zwar unangenehm. Er seufzte. "Und wenn das stimmt, was Taro sagt, und du dich in mich verlieben könntest, dann tut mir das Leid, aber für so was bin ich leider nicht zu haben, musst du wissen!". Sandy sah ihn zweifelnd an. "Schon klar!", sie sah auf den Boden. Jingle hob ihr Kinn an. "Kein Grund, gleich so betrübt zu sein, kleines Mädchen!" . Sandy sah ihm erneut in die Augen. Jingle sah sie verwundert an. Ihr stiegen die Tränen in die Augen. "Warum heulst du denn gleich?!", fragte er. Sandy konnte sich nicht mehr zurückhalten und umarmte ihn. Jingle tat erst geschockt und zog die Arme hoch. Dann ließ er sie wieder sinken und streichelte Sandy über den Kopf. Sandy konnte sich wieder nicht zurückhalten, drückte ihn von sich weg und küsste ihn. Jingle vergaß, was er eben zu ihr gesagt hatte und erwiderte ihren Kuss. Das Regenwasser lief ihnen die Körper runter. Auch Jingle konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er nahm Sandy auf die Arme, ihre Lippen ließen sich nich los. Er trug sie zu der kleinen Engelstatue, die in der Mitte des Friedhofs stand. Er setzte sie auf den Sockel, sodass sie auf einer Höhe waren. Jingle streifte Sandy über die Wange, fuhr ihr mit den Händen unter das Shirt und streichelte ihren Bauch. Sandy, die voraussah, was sich gleich ereignen würde, unterbrach eben den Kuss. Jingle sah sie an. "Ich muss dir was gestehen!", hauchte sie, "ich bin Jungfrau!". Jingle zog eine Augenbraue hoch. "Na und? Ich bin Schütze!", sagte er. Sandy musste lachen. "Ich meine doch nicht mein Sternzeichen..." erklärte sie. Jingle sah sie zweifelnd an. "Ich weiß! Warn blöder Witz! Mach dir keine Sorgen! Ich kenn mich zur Genüge mit Frauen aus, ich tu dir nich weh! Außerdem, dass du es noch nie getan hast, wusste ich schon!", beruhigte er sie. Sandy wunderte sich. "Woher de...", sie konnte den Satz nicht beenden. Jingle hatte bereits wieder angefangen, sie zu küssen. Sandy beließ es darauf und vertraute ihm. Sie drehte ihre Beine zur Seite und zog sich den Slip unter dem Rock aus. Jingle musste in den Kuss grinsen, als Sandy sich wieder zu ihm drehte und ihre Beine so spreizte, dass er dazwischen stand. Er überließ es auch ihr, seine Hose zu öffnen. Hinten hielt er sie fest, dass sie nicht weiter runterrutschte. Jingle fummelte ein Portemonnaie aus seiner Hosentasche. Er tat sich schwer, es mit einer Hand zu öffnen, schaffte es dennoch. Er ließ aus dem Portemonnaie ein Gummi neben Sandy fallen. Dann steckte es wieder ein. Sandy nahm es, öffnete die Folie und rollte es aus. Dann streifte sie es Jingle über. Währenddessen saß Taro im Regen auf der Kreismauer und machte sich Vorwürfe. Bijou saß neben ihm und versuchte, ihn zu trösten. "Wie konnte ich nur so was zu meinem besten Freund sagen? Ich bin so ein Arschloch!", warf er sich selbst vor. Seine Stimme war heiser. Er hatte den Kopf auf Bijous Schulter gelegt. "Mach die keine Vorwürfe!", sagte sie. "Du meinst es Sandy gegenüber gut!". Taro sah sie an. Oxi kam aus dem Bunker, gefolgt von Panda und Sabu. Die drei setzten sich zu ihnen. "Taro! Überleg mal! Vielleicht hat Jingle ja jetzt endlich mal eine gefunden, mit der er was anfangen kann! Immer nur Sex für Geld ist bestimmt nicht das Wahre!", sagte Panda. "Du musst ihm die Entscheidung selbst überlassen, was er tun will! Irgendwann wird er ihr die Wahrheit über seine Vergangenheit schon sagen!", Sabu stimmte Panda zu. Die beiden küssten sich. Oxi legte die Hand auf Taros Schulter. "Vertrau ihm einfach!", sagte er. Jingle hatte den Arm um Sandys Rücken geschlungen. Mit dem anderen hielt er noch immer seine Hose fest. Sandy hatte sich entspannt und lehnte sich gegen die Statue. Sie atmete hörbar, versuchte aber, ein Stöhnen zu vermeiden. Sie drückte die Kante der Statue und biss sich auf die Unterlippe. Jingle hatte derweil den einen oder anderen Knutschfleck an ihrem Hals hinterlassen, seinen Unterleib bewegte er langsam auf und ab. Sandy gefielen diese Gefühle, sie konnte noch nicht mal darüber nachdenken, dass sie ihre Unschuld gerade auf einem Friedhof verlor. Jingle hielt sein Versprechen. Sandy hatte keine Schmerzen. Überhaupt nicht. Sie konnte es nicht unterdrücken, doch leise zu stöhnen. Jingle atmete nur laut. Sandy spürte ziemlich schnell, wie eine Welle sie überkam. Sie klammerte sich noch fester an die Statue und sah zu Jingle. Er hatte die Augen geschlossen. Ihn überkam ebenfalls die Welle. Sandy zuckte einmal kurz heftig zusammen und ließ dann locker. Jingle löste sich von ihr und drehte sich schnell um. Er zog sich das Kondom ab, warf es in den nächsten Müll und machte seine Hose zu. Sandy zog sich ihren Slip wieder hoch. Dann sah sie zu Jingle. Der lief zurück zum Tor und sie folgte ihm. Die beiden redeten auf dem ganzen Weg nicht mit einander. Als sie wieder zum Platz zurückkamen, waren Taro, Oxi, Bijou, Panda und Sabu noch immer draußen. Sandy ging zu Bijou, Taro sprang auf, als er Jingle sah. "Jingle, ich...", setzte er an, doch Jingle hatte ihn zu diesem Zeitpunkt schon umarmt. Er warf den anderen Jungs einen Blick zu, die standen auf und gingen mit ihm runter. Die anderen schenkten ihnen wenig Beachtung. In dem Bunker gab es zwei Türen. Eine führte in einen alten, unterirdischen Weinkeller, in dem zu Kriegszeiten Nahrung gelagert wurde für die Menschen, die sich in dem Bunker versteckten. Alter Stoff und Sperrmüllmatratzen lagen herum, das Licht aus dem Bunker war das einzige, was ihn beleuchtete. Hinter der anderen Tür war der alte Wassertank für den Springbrunnen. Auf dem Boden lagen ebenfalls Matratzen. Jingle und die anderen betraten den Raum. Er ließ sich erschöpft auf eine der vielen Matratzen fallen. Er, Taro, Sabu und Panda mussten sich eine teilen, da nicht genug da waren. Das schien den vieren aber nichts auszumachen. Oxi setzte sich auf eine der anderen Matratzen. Jingle drehte sich auf den Rücken. Hamtaro setzte sich neben ihn und Sabu ans Fußende. Panda setzte sich auf seinen Schoß. Nach einer Weile fing Jingle an, seinen Freunden alles, was auf dem Friedhof passiert war, haarklein zu schildern. Sie hörten ihm gespannt zu. Taro kam zu einem Entschluss. "Jingle, das war nur 'n One-Night-Stand!", beschloss er. Jingle nickte. "Weiß ich doch!", sagte er und gähnte. Dann schloss er die Augen. Hamtaro legte sich neben ihn. Und Panda und Sabu blieben am Fußende. Es dauerte nicht lange, bis alle vier, inklusive Oxi, eingeschlafen waren. Bijou, Pashy, Penny und Sandy hatten im anderen Raum über das Selbe geredet. "Mach dir keine Hoffnungen! Bei Jingle ist noch kein Girl wegen dem Sex gelandet!", erklärte Pashy. Sandy sah sie an. "Aber ich musste ihn dafür nicht bezahlen!", erzählte sie. "Egal!", sagte Bijou. Sie legte sich neben Sandy auf eine Matratze und Pashy schlief mit Penny. Es dauerte nicht lange, bis die drei eingeschlafen waren. Sandy drehte sich noch einmal auf den Rücken, warf einen Blick zur Decke und schlief dann ebenfalls ein. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Als Sandy aufwachte, begann sie plötzlich am ganzen Körper zu zittern. Ihr rechtes Bein war eiskalt. Sie zog es zu sich und merkte, dass es pitschnass war. Sie schaute zur Decke und bemerkte, dass es von oben reintropfte. Sie rubbelte mit ihrer Jacke ihr Bein trocken. Dann stand sie auf und verließ den Raum. Draußen im Bunker war noch niemand. Sie setzte sich an den Tisch und versuchte, richtig wach zu werden. Fast wäre sie im sitzen eingeschlafen, doch dann hörte sie draußen ein lautes Motorengeräusch. Sie stand langsam auf, öffnete die schwere Tür und sah draußen erst nichts. Dann hörte sie erneut die Geräusche. Sie lief in die Richtung, aus der sie kamen. Hinter der Kreismauer stand eine rote Vespa, sie war total verschrottet. Jemand hatte sie an ihrem Vorderrad mit einem rostigen Wagenheber angehoben. Dieser jemand lag unter ihr, auf einem Skateboard und schien etwas am Vorderrad rumzuschrauben. Sandy ging auf die Vespa zu und wurde sofort bemerkt. Das Skateboard rollte unter der Vespa hervor und Sandy sah in das süße Gesicht von Panda. Er schob seiner Fliegerbrille hoch, strich sich schwarzweiße Haare aus dem Gesicht und setzte sein unheimlich süßes Grinsen auf. "Hi!", begrüßte er sie. "Morgen!", murmelte Sandy. Panda stand auf und begrüßte sie mit Backenküsschen. Er hatte Flecken von Motoröl im Gesicht. "Schon so früh wach, Schätzchen?", fragte er und grinste noch immer. Panda war unheimlich lieb und süß. Sandy nickte. "Du doch auch!", entgegnete sie. "Ja! Das ist die einzige Zeit am Tag, an der ich hier ungestört rumschrauben kann!", erklärte Panda. Er legte sein Werkzeug weg. "Hast du auch so Hunger wie ich?", fragte er sie. "Ja etwas!", gestand Sandy. "Komm! Wir gehen uns was zu essen besorgen!", sagte er, nahm sie bei der Hand und führte sie zu seinem Motorrad. Panda und Sandy fuhren in die Stadt. Unterwegs fuhren sie an Sandys Haus vorbei und das war ihr unangenehm. Weiter weg gab es einen 24-Stunden-Laden. Panda hielt an einem Zaun und kettete dort sein Motorrad fest. Kurz darauf betrat er den Laden, als wäre er ein ganz gewöhnlicher Kunde. Der Besitzer sah ihn an. "Hast du überhaupt Geld?", fragte er misstrauisch. "Logo!", antwortete Panda und hielt einen 1-Dollar-Schein hoch. Der schein war total dreckig und zerfleddert. Der Ladenbesitzer wendete sich wieder wichtigeren Dingen zu. Sandy flüsterte zu Panda: "Sag mal, du hast doch nicht vor, hier was zu bezahlen oder?". "Nee! Ich benutze den Schein nur als Vorwand um hier reinzukommen!", erklärte dieser. Panda schnappte sich einen der Wagen und setzte Sandy rein. Sandy verstand nicht, was das sollte. "Such dir alles raus, was du gerne magst!", lachte Panda. Er raste mit dem Wagen durch die Gänge. Jetzt lachte Sandy ebenfalls. Sie schnappte sich aus jedem Gang alles was sie mochte, aß selbst etwas und fütterte Panda. Sie hatten ne Menge Spaß und sie schloss Panda sofort in ihr Herz. Sie nahmen nichts zu essen mit raus und der Besitzer merkte nichts. Am Mittag sammelten sich Jingle, Panda, Sabu, Taro, Bijou, Pashy und Sandy bei der Mauer. Jingle und die anderen drei Jungs wollten heute wieder in der Band proben. Bijou und Pashy waren immer dabei und wollten Sandy mitnehmen. Am Rande der Stadt lag eine verlassene Turnhalle. Die Fenster waren durch Folie ersetzt, die Tapeten blätterten ab und Ratten liefen herum, schienen aber niemanden zu stören. An der hinteren Wand war eine Bühne, auf der mit Leinen abgedeckte Instrumente standen. Sabu entfernte die Leinen und die anderen kletterten auf die Bühne. Sandy und die anderen beiden Mädels stellten sich vor die Bühne. Es gab nicht viel vorzubereiten und sie fingen gleich an, zu spielen. Sandy fand schon, dass sie spielen konnten, aber noch viel Übung brauchten. Jingle schrie sich beim singen die Seele aus dem Leib. Sie spielten ungefähr eine halbe Stunde. Nach einem Lied, das Jingle "Heut Nacht" getauft hatte, hörten sie am Halleneingang ein klatschen. Sandys Kopf fuhr zum Eingang. Dort stand ein ziemlich großer Typ, mit Glatze, Lederjacke, Armeehose und Tody am Schüsselbund. Sabu sprang auf und ballte seine Hände zu Fäusten. "Hake!! Was willst du?!", schrie er. "Das ist unser Revier, Dreckspack!", entgegnete der Skinhead. Sabu rannte zu dem Typ und stürzte sich auf ihn. "Sabu!!!", schrie Panda. Sandy und die anderen waren total erschrocken. Zum Eingang der Halle stürmten noch mehr Skinheads rein. Jingle, Panda und Taro rannten auf sie zu. Die Mädchen hielten sich im Hintergrund. Pashy wandte sich zu Sandy. "Die kämpfen immer, wenn sie sich sehen. Das liegt in ihrer Natur. Punks und Skinheads sind Todfeinde!", erklärte sie. Sandy bekam Angst. Ein riesiger Typ mit breiten Schultern und riesigen Fäusten stand plötzlich hinter ihnen. Pashy und Bijou griffen ihn zusammen an und Sandy konnte nicht anders, als ihnen zu helfen. Von allen fiel Sabu am meisten auf. Er war unheimlich stark. Der Typ, mit dem Panda gerade beschäftigt war, feuerte den kleinen, schwarzweißhaarigen mit dem Rücken gegen die Wand und alle stürzten sich auf Sabu und gingen sogar mit Messern auf ihn los. Panda schossen die Tränen in die Augen und er schrie wieder seinen Namen. Er versuchte, aufzustehen und seinem Freund zu helfen. Jingle lag ebenfalls in einer Ecke und hielt sich den Bauch und krümmte sich. Die drei Mädchen stützten sich gegenseitig. Taro versuchte, Sabu zu helfen. Der Kampf wurde unterbrochen, als draußen Polizeisirenen zu hören waren. Die Skinheads liefen aus der Halle und die Polizeiwagen fuhren hinter ihnen her und kümmerten sich nicht weiter um die Punks. Hake, der gerade dabei war, Sabu zu würgen, ließ ihn fallen und rannte hinter den anderen her. Mit einem Mal war es in der Halle still. Panda sah sich nach Sabu um. Er sah ihn nicht. Jingle stand krampfhaft auf. Er sah Sabu in der Ecke liegen und Taro saß neben ihm und traute sich nicht, ihn anzufassen. Jingle ging zu Panda, half ihm aufzustehen und deutete in die Ecke. Als der schwarzweißhaarige sah, dass sich sein Freund nicht mehr bewegte, erschrak er sich zu Tode. Er vergaß seine Schmerzen und rannte zu ihm. Er hatte wahnsinnige Angst. Taro machte ihm Platz. Er stand auf und stellte sich neben Jingle. Panda nahm seinen Freund in die Arme und schüttelte ihn und wiederholte immer wieder seinen Namen. "Bitte verlass mich nicht!", sagte er immer wieder. Jingle und Taro stiegen ebenfalls die Tränen in die Augen. Panda ließ Sabu wieder zu Boden sinken und schluchzte laut. Er war drauf und dran, seinen Freund aufzugeben, als er Sabu ein "Idiot" murmeln hörte. Panda riss die Augen auf und sah Sabu an. "Du bist ein Idiot, Panda!", murmelte Sabu. "Als ob ich dich je verlassen könnte..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)