Diebesg(l)ut von Muraki_Kazutaka (Oder: Andersartigkeit ist relativ!) ================================================================================ Kapitel 5: Murphy strikes back! ------------------------------- (Hav fun) Nach dem Frühstück sitzen die Beiden noch eine Weile im Gasthaus. Eigentlich nur, weil sie nicht wissen, was sie jetzt tun könnten. „He, Tsuzuki. Wolln wir uns nicht langsam wieder aufn Weg machen? Rein theoretisch müssen wir nach Osten.“, entfährt es Muraki nach einer kleinen Zeit des Überlegens. Tsuzuki blickt ihn nur etwas dämlich an. „Wieso gerade nach Osten?“ „Weil... also rein theoretisch sind wir irgendwo in der Ecke vom Hongkong unserer Welt, und im Osten siehste einen Berg, der unserem Fuji-san bis aufn letzten Kiesel gleicht.“ „Woher weißtn du vom letzten Kiesel des Fuji?“ „Äh...das war nicht wörtlich gemeint.“ „Wie dann?“ „Mann, du kannst Fragen stellen. Der Berg hier sieht dem Fuji-san eben ziemlich ähnlich.“ Und so macht sich das ungleiche Paar auf den Weg in den Osten und sie wissen nicht, was sie erwartet. Wie auch. Sie stehen an einer Klippe und grübeln, jeder für sich, darüber nach, wie sie über diese enorme Menge Wasser zum Gegenstück ihrer Heimat kommen sollen. „Schwimmen!“ „Überschiffen!“ Ein dummer Blick zum jeweils Anderen. „Wir werden hier jämmerlich verrecken.“, meint der Schönling trocken, den Blick stur auf den Horizont gerichtet, die Arme vor der Brust verschränkt. Tsuzuki hebt beschwichtigend die Arme. „Is’ ja gut, war doch nur’n Scherz!“ „Warum glaub ich dir bloß nicht?“ „Halt’ mich doch nich’ immer für ’nen kompletten Volldeppen! Mit deinen Spötteleien schneidest du dir doch ins eigene Fleisch!“, erwidert Tsuzuki sauer, den ironischen Kommentar mehr oder minder ignorierend. Muraki erwidert daraufhin nur: „Und, gibt’s noch was, was du mir gerne mitteilen würdest?“ „Du könntest einen Diener beschwören oder sowas... meine Kräfte sind hier blockiert.“ „Ach, und meine nicht, oder wie?! Klar, ich kann ja einfach mit’m Finger schnippen und schon lösen sich all unsere Probleme.“ Er schnippt. Langsam materialisiert sich ein Drache. Stünde Muraki direkt am Rande der Klippe, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich mal eben den Mund mit Salzwasser ausspülen könnte. (Wieviel hast du nochmal für deinen Doktor bezahlt? Muraki:*hüstel*) Muraki senkt den Blick und murmelt etwas vor sich hin, bedeckt das Gesicht mit einer Hand. Tsuzuki sieht ihn an und verbeißt sich in letzter Sekunde noch seinen bissigen Kommentar und verhindert somit wahrscheinlich das vorzeitige Ende der Reise. (Muraki wäre seinerm Unterkiefer in die Brandung gefolgt? XD) „Okay, das Thema wäre geklärt. Aufsteigen bitte.“, presst der nun um einiges Klügere in Sachen ‚Theorie’ und ‚Praxis’ heraus, und klettert ohne weiteres Federlesen auf den kräftigen Rücken des, übrigens, weiß geschuppten Tieres. Tsuzuki folgt ihm und sinniert derweil ein wenig über den Sinn der Sprüche: ‚Außen hui, innen pfui’ und ‚Blond = Blöd’ nach. Wenig später wünscht er sich, er wäre geschwommen und abgesoffen. Der Rotz gefriert ihm schon in der Nase, der Wind nimmt ihm den Atem und rauscht im Übrigen so laut, dass er nicht mitbekommt, was Muraki versucht ihm ins Ohr zu brüllen. Dieser sitzt nämlich hinter ihm, hat einen Arm um ihn gelegt –zumindest diese Stelle ist warm- und nutzt scheinbar die Gelegenheit, dem Tier beizubringen, was eine dreifache Todesrolle mit anschließender Schraube und Looping ist. Er, der Trottel vom Dienst, muss ja drauf bestehen, wortgetreu die ‚Vorreiterrolle’ zu spielen. Seine Gedanken wandern schon in die Richtung, einfach zur Seite zu kippen und hoffentlich tot zu sein, bevor er aufschlägt, da wird eine der vom Arm bedeckten Stellen kalt und ebendieser Arm fuchtelt wie wild in eine Richtung. Da Tsuzuki nicht so ganz versteht, wird das Gefuchtel erst heftiger, dann versiegt es. Murakis Lippen formen die Worte: „Auf acht Uhr!“ Tsuzuki blickt auf seine Armbanduhr, die, wie er jetzt bemerkt, stehen geblieben ist. Nun ist es Muraki, der überlegt, wie man am effektivsten stirbt. Seufzender Weise legt er beide Hände an Tsuzukis reifbedeckte Wangen und dreht seinen Kopf auf acht Uhr. –Knack- Dieser fährt zusammen, versteht und grinst. Sie machen sich bereit für die Landung. Dennoch, als das edle Tier unbeholfen aufkommt, wird Tsuzuki mit einem erschrockenen Aufschrei von seinem Rücken katapultiert – und Muraki mit ihm, da er an ihm klettet wie... nun ja... eine Klette. Der Bremsweg des Drachen ist zu lang… und da das Gelände abschüssig ist, zum Land hin, verliert er das Gleichgewicht und rumpelt direkt ins Gehölz. Man hört etwas krachen, man weiß nicht ob es Äste sind, oder die Knochen des Tiers, wahrscheinlich aber Beides. Das Gehölz, bestehend aus alten, knorrigen Laubbäumen und jungen, biegsamen Nadelgewächsen, ist alt genug, um den Drachen nachhaltig zu verletzen – sein lang gezogener ‚Nägel-auf-Schiefertafel-Schrei’ bestätigt es. Benommen schlägt Tsuzuki die Augen auf. Muraki liegt auf, unter und an ihm. „Heiliges Kuddelmuddel!“, entfährt es diesem mit einem leisen Stöhnen, er versucht, sich an den Kopf zu fassen, scheint aber momentan seinen Arm nicht zu finden. „Alles noch dran, Tsuzuki?“ „Ja… alles was dran is, tut weh. Muraki, du bist schwer und unbequem! Nie wieder reite ich auf einem deiner Drachen!“ „Is ja gut! Nimm dein Knie aus meinem Gesicht!“ „Wie denn, dein Arm klemmt irgendwie unter meiner Hüfte!“ „Oh. Ähm… Moment.“ Von einem leisen Knacken begleitet windet Muraki seinen Arm heraus, renkt ihn ein, Tsuzuki schafft es, sein Knie zu entfernen. Kurz darauf ist der Knoten gelöst und Murakis selige Stimme schallt in der Nähe seines Hinterteils. „Ich liebe diesen Anblick. Zum Anbeißen!“ Und dann kommt das, was kommen muss: Ein Biss. „IAAAAAAAAH“ Dann ein Tritt und ein gedämpftes Stöhnen. Muraki rappelt sich hoch, , renkt die Nase ein. Streckt sich, dehnt sich – es knackt genau dreiundvierzig Mal. (bedenke den Fußabdruck in seinem Gesicht!) und klopft sich den Staub aus dem Mantel. „Ein Jahr, ein Knacks.“ „Spätestens jetzt weiß ich, dass du einen weg hast, Alterchen.“ „Du sei still, du hast dein Schonjahrhundert schon durch! Ich geh jetzt nach meinem Reptil sehen.“ Tsuzuki richtet seine Knochen und versucht sich vom Dreck zu befreien, während Muraki sich ungehalten fluchend seinen Weg durch das dornige Unterholz bahnt. Ein paar Minuten später hört man das Gurgeln eines Wesens, dem gerade die Kehle aufgeschnitten wird. Danach kommt Muraki wieder, besprenkelt mit gesundem Rot. Gut, es hätte auch gewundert, wäre er bei dieser Unmenge heraus schießenden, arteriellen Blutes völlig unbesudelt geblieben. Obwohl… bei dem Mann, der den Titel ‚Klorix-Werbeträger’ durchaus verdient hätte… naja. „Na ganz klasse. Dein Drachenverschleiß ist enorm.“ (Bedenke Nagasaki…) „Heilen konnte ich ihn nicht und ein flugunfähiger Drache is'n größerer Klotz am Bein als du, wenn du hungrig bist.“ Ein verdutzter Blick und dann ein Seufzen. Muraki, der mit Gebrüll gerechnet hat, lockert sich wieder. „Du hast ja Recht… „ „…Wie es des Öfteren der Fall ist. Komm jetz. Nich, dass es dunkel wird, während wir den Wald durchqueren… Schließlich könnten Äste mein Gesicht zerkratzen!“ Nun lächelt er selbstzufrieden. „Ähm… wie auch immer.“ Tsuzuki's Gedanken in jenem Moment: 'War er schon immer so komisch oder wird er einfach noch ein bisschen mehr balla-balla?!' (Womit wir wieder beim Thema 'Bedenkliche Unnormalität wären^^) Und wieder machen sie sich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)