Der ewige Krieg von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Wir befinden uns im 41.Millenium. Die Menschheit eroberte die Galaxis und breitete sich als ein gigantisches Reich darüber aus. So entstand das gloreiche Imperium. Regiert vom weisen gerechten und unsterblichen Imperator. Und beschüzt von den mächtigsten Männern der Menschheit, den Space Marines des Adeptus Astartes. Diese Elite der Menschen schüzt das Imperium vor dem Mutanten und dem Ketzer, dem Feind im Innern und vor dem Außerirdischen, dem Feind Außen. Doch hat die Menschheit einen schweren Konflickt hinter sich,... Den Bruderkrieg. Ein rebellischer Space Marine- Patriarch namens Horus, verriet den Imperator und bekämpfte mit seinen treuen Dienern seine Brüder und den Imperator. Im Entscheidungskampf wurde Horus getötet, seine Armee und seine Generäle flohen in den Warpraum (eine Paralleldimension), doch... der Imperator wurde tödlich verwundet. Um ihn am Leben zu erhalten entschließ sich der Adeptus Mechanicus den Leib des Imperators an eine Lebenserhaltungsmaschine anzuschließen. So überlebte der Imperator bis heute, an eine Maschine gekettet, unfähig sich zu erheben. Doch dieser Schlag war ein Startzeichen für die wahre Bedrohung. Die Außerirdischen griffen immer wieder an, schlugen Konolisierungsversuche zurück, doch zum Schrecken Aller kamen SIE zurück... Die Brut des Horus kam aus dem Warp und schleppte grausige Alptraumhafte Dämonen hinter sich her, bereit sich das Imperium zu erobern... Oder es niederzubrennen... Kapitel 2: Das Flackern der Flamme ---------------------------------- Ein schwacher Wind zieht langsam über die verbrannte Erde, streift an zerschossenen Leichen und im Staub liegenden Bannern vorbei. Nach einem langen Weg über das schwarzrote Land kam er zu den Aufgesprengten Toren der Deprois-Zitadelle. Im innern streiften große schatten umher, scharten unter den Leichen der einstigen Bewohner nach Beute und durchsuchten die Räume nach Schätzen. Einer der Schatten gehörte einem Mann der in eine vielfarbene Robe gekleidet war. Sein Gewand war anzuschauen wie ein blutbefleckter Paradiesvogel und sein Stab trug ihn als drittes Bein die Korridore entlang. Niemand stand ihm im Wege, denn keiner wollte sich seinem Zorn aussetzen. Ja, er war mächtig. Ein mächtiger Hexer des Chaos, namens Akarth. Seine Schritte hallten durch die leeren Gänge und schallten tief in den Altarraum. Ein Knirschen und Knacken von zerschmetterten Mosaiken und geborstenen Adamantium drang vom gesprungenen Boden. jungfrauenlutgefüllte Risse zogen sich zur Mitte des Raumes zu einem meterhohen Hügel von Leichen der Schwestern der Zitadelle. Auf diesem schreckenerregenden Hügel ruhte eine hünenhafte Kreatur, in schwere Ceramit-Panzerplatten gehüllt, stillschweigend mit einem abgerissenen Frauenschädel in der Hand. Der Hexer stellte sich vor den provisorischen Thron und hob die Stimme. "Herr, die Zitadelle ist nun erobert, wann beginnen wir mit der Opferung?" Die Rüstung bewegte sich keinen Millimeter, saß nur ruhig da. Nach einer Weile regte sich die Hand die den Schädel hielt und wurde vor das visier des gehörnten Helms geschoben. es klang eine dunkle Stimme aus dem Helm heraus. "Sie sind selbst im Tod noch ein Rätsel für mich, diese Sororita, nun... versteh einer die hieligen Frauen." Die Worte des Hünen verwirrten Akarth wider ihrer Bedeutungslosigkeit gegenüber seiner Frage. Als Akarth die Verwirrung vertrieben hatte, kündigte das Erheben der bulligen Rüstung eine weitere ansprache an. "All diese Frauen, dahingemetzelt wegen ihres Kampfgeists.Schade das sie nur wegen ihres Vertrauens und ihrem unerschütterlichen Glauben an einen einfachen Menschen, den ach so prachtvollen spalzüngligen Imperator, gegen die einzig wahren Heiligen kämpfen." er schüttelte das Haupt "Nur die Mächte des Warp wissen warum." Der Hüne erhob sich und zerdrückte beiläufig mit lautem Knacken den Schädel in seiner Hand und ließ ihn zu den anderen unbedeutenden Leichen fallen. "Sag den Männern sie sollen ihre Beute in die Schiffe schaffen und die Abreise vorbereiten." Er ging schweigend an Akarth vorbei und setzte seinen Weg durch den Korridor fort, während Akarth unter unheimlichen Gesängen die Feuer des Tzeentch beschwor und meilenhohe Rauchsäulen, dunkle flammen und längst verhallte Schreie löschen die Erinnerung an die zerstörte Zitadelle und ihre verdammten Bewohner aus. Kapitel 3: Erstes Flüstern -------------------------- In der Stille des Alls zog sich träge ein Gigant seinen Weg durch die Leere. Er war riesenhaft, sein Körper metallisch und gedrungen, seine Glieder steif, seine Augen weit geöffnet und nach vorn gerichtet. Er trug den Namen, Chaoshammer und schwebte mit Tausendschaften an Kriegern im Innern dahin. In den dunklen Gängen hallten Schritte wieder, huschten Schemen umher und streiften verschiedenste Geräusche das Ohr. Durch einen dieser Korridore tänzelte eine grazile, feminine Gestalt. Sie war schlank, dornenversehn und schwarz gepanzert. Auf ihrem Rücken wippte ein Energieschwert ihren Hüpfern nach und am Gurt hob sich eine Boltpistole im Takt. Diese Gestalt war eine Kämpferin des Slaanesh, des finsteren Prinzen der Ausschweifungen. Sie war mächtig und bekleidete den Rang eines Leutnants. Ihr fröhlicher Tanz führte sie zu einer großen Halle, in der schwere Geräte ruhten die zur körperlichen Ertüchtigung dienten, an den Wänden hingen Waffen und trockene Blutspritzer, in der Mitte befand sich ein Ring und darin vier Gestalten, zwei am Rande, die anderen in der Mitte. Die eine Gestalt war ein Hüne in einer bronzenen Rüstung, die aus Fratzen und Mäulern geschmiedet schien. Die andere war kleiner und trug eine rot angehauchte Rüstung. Ihre Hände waren bis auf die Handschuhe ihrer Panzer bloß, sie standen voreinander und belauerten sich, ihre Fäuste hoch erhoben, die Knie gebeugt. Der Kleinere preschte brüllend auf den Hünen zu und suchte ihn mit seinen Fäusten den Schädel zu zerschmettern. Doch der Hüne trat nach vorn aus, ließ den Angreifer zu Boden gehn und trat mehrmals mit lauten Krachen und Knirschen nach. Der Rote blieb liegen und bewegte sich kaum noch, die anderen zwei traten vor und hoben ihn auf die Füße, dann erhob der Hüne seine schmetternde Stimme. "HA! Und du willst ein Champion werden? Du Wurm könntest nie eine Einheit führen, dein Blut und dein Schädel werden dem Blutgott gehören solltest du bei deiner zweiten Prüfung versagen!" Er schnaubte wutentbrannt und blickte den Dreien zornig nach als sie hinaus gingen, sein Blick fing kurz darauf die Tänzerin ein. Als er sie erblickte spuckte er verächtlich auf den Boden. "Was willst du?" fuhr er sie an "Soll ich dein Gesicht ummodeln?" Die Täzerin lächelte amüsiert. "Nein, du Dummkopf. Ich wollte dir Bescheid geben das wir in kürze Arx erreichen." Der Hüne hob die Brauen und ein erfreutes Grinsen entblöste seine bestialischen Zähne. "Endlich! Es wird wieder einmal Zeit die Klauen zu wetzen. Das Blutvergießen beginnt von neuem." Er zog von dannen und die schmunzelnde Tänzerin tappste fröhlich durch die Halle hindurch und in einen weiteren Korridor, auf dem Weg dem zweiten Ziel entgegenzutreten. Eine schwere Tür schob sich ächzend zur Seite und ein übler Geruch drang ihr entgegen. Sie trat mit gerümpfter Nase ein und versuchte ihren Ekel in Grenzen zu halten. Doch jeder Schritt brachte sie dem Gestank und einem würgenden Erbrechen näher. Vor ihr bäumte sich in der stickigen, fauligen Luft ein Berg von einem Krieger auf. Seine Rüstung war dick und von Unrat und Blut verkrustet, seine Arme schwärig und von Beulen geplagt, seine stämmigen Beine trugen einen aufgeblähten Wanst, Schläuche wanden sich vom Bauch zum Rücken und vom Rücken zum Helm hinauf. Der Riese senkte seinen Blick zu ihr. "Wie erbaulich, dich hier zu sehen, Xissthra, was kann ich führ dich tun?" sprach er keuchend. Xissthra unterdessen antwortete. "Ich wollte mich nach deinem Wohlbefinden erkundigen." ihre Erklärung wurde durch ein schleimiges Husten unterbrochen "Wie ich sehe geht es dir ja bestens." über ihre Lippen huschte ein schelmisches Lächeln "Und zum Zweiten bin ich gekommen um dir zu sagen das Arx nicht mehr fern ist." Der Riese zog gierig Luft durch seine Atemmaske ein und sprach mit seiner rasselnden Stimme. "Seht gut, ich freue mich schon darauf unsere Kontrahenten zu beschenken." Er blickte zur Seite auf einen klobigen, übergroßen Bolter der an der Wand lehnte. "Es wird ein frohes Schlachten geben." Ein rasselndes Lachen verließ die geschundene Kehle des Riesen und gemeinsam mit einem heiteren Kichern tanzten diese zwei Stimmen durch das gigantische Raumschiff. Bis zum Ohr von Akarth. Er lehnte in seiner Bibliothek an einem Regal und lächelte diabolisch. "Bald beginnt es. Bald." Und ein stilles schmunzeln erfüllte die Bibliothek, gepaart mit dem Wiederhall des Gelächters. Fern ab des Giganten, in, für das Auge, unendlicher Ferne, befand sich Arx. Arx, war ein toter Planet der vom Imperium für Forschungen gebraucht wurde. In der großen Anlage befanden sich nicht nur die eigentlichen Forschungskomplexe, nein, auch Unterkünfte und Trainingsparcoure fanden sich in dem sterilen Gemäuer. Die Trainingsanlagen waren installiert worden um die Imperialen Soldaten der 12. Kompanie Fratika's, "Wessel's Würger", Gelegenheit zur sportlichen Ertüchtigung zu geben. Aber für die Fahrer der Kompanie war es Training genug durch die Dünen und Klüfte des roten Sandes von Arx zu fahren. Wie auch heute. Es rasten drei Chimären, mit dem 11., 14. und Dritten mobilen Infantrietrupp bemannt durch die rote Landschaft. Auf einer Dünen besetzten Ebene hielten die Panzer und die Soldaten strömten unter dem hetzenden Drillgebrüll ihrer Sergeanten aus den Fahrzeugen und bezogen Stellung, sicherten das Gebiet, stellten zwei Verteidigungsringe auf. Die Soldaten trugen rot-braungefleckte Tarnkleidung und jeweils ein Messer und ein Lasergewehr. Sergeant Huck von dritten Zug betrachtete misstrauisch die stille Umgebung. //Es müsste bald anfangen...// Dachte er sich. Er hatte ein Gespür dafür wann ein Feind auftauchte und angriff. Sein Gefühl trügte ihn auch nicht, die Männer des siebten Rekrutenzugs hatten sich zum Angriff bereit gemacht und harrten hinter ihrer Stellung, sie warteten. Und Huck wusste auf was... beziehungsweise auf wen. Er drehte sich um zu seinem Spezialwaffen-Trio mit den Rauchgranaten und gab Befehl die Dünen auf zwölf Uhr unter Beschuss zu nehmen. Gelber dicker Rauch stieg auf als die Geschosse hinter den Dünen einschlugen, lautes Husten und wankende Schemen waren zu sehen. Er hatte recht behalten hinter ihnen waren ungefähr... 15 Mann in Stellung gegangen wollten aus dem Rücken angreifen. Clever, aber nicht clever genug für Huck. Dann griffen sie von vorn an. Huck ließ noch eine Salve Granaten abfeuern und lockerte damit die Formation stark auf. Dann startete der Gegenschlag und es blitzten Lichtstrahlen durch die Luft, die viele der Rekruten gewaltig unter Strom setzten. Die Reihen lichteten ich allmählig, als von den hinteren Flanken plötzlich nocheinmal, jeweils fünf Mann angriffen. Aber da hatten sie nicht mit Becker und Stahler gerechnet. Diese beiden Hunde hatten sich mit zwei Mann hinter den Dünen versteckt und griffen den aufgefächerten Zug seinerseits von hinten an und beendeten die Manövermöglichkeiten der Rekruten. Doch der Kampf, Auge in Auge, dauerte nicht lang und die Rekruten lagen alle hustend und zuckend vor Schmerz im Staub. Huck trat vor die geschlagene Truppe. "Ich muss sagen, das ihr Staubmaden, euch langsam macht. In eurem ersten Einsatz werdet ihr eine gute Figur machen." Diese kargen Worte des dürftigen Lobs waren alles was zu sagen war, laut den Sergeanten. Und die Trupps machten sich daran die Chimären einsatzbereit zu machen, der Staub der Ebenen verdreckte gerne die Motoren und verzögerte die Rückfahrt eine ganze Weile. Stahler gab per Funk weiter das sich ihre Ankunft verzögern könnte, aber es kam keine Bestätigung. "Muss ein Warp-Flackern sein." Beschwichtigte Becker seine Kollegen. Aber Huck war da anderer Ansicht. Es machts sich in seinem Bauch ein ungutes Gefühl breit. Und wie er es immer tat wenn er sich nicht wohl fühlte klopfte er sich mit seiner Kettenklinge auf die Schulter und schaute nervös in die Ferne. Plötzlich... "Was zum Henker..." Er schaute verdutzt in Richtung Station. "Rauch!" Rief Becker. "Alle Mann zurück in die Fahrzeuge! Rekruten! Abmarsch zum Stützpunkt! Bewegung!" Schrie Stahler mit seiner dröhnenden Stimme und ihm leistete die Truppe umgehend folge. Kapitel 4: Augen im Schatten ---------------------------- Weit offen, wie der Schlund eines erschlagenen Ungetüms stand das Hangartor. Die Wände waren rußgeschwärzt und Flammen fauchten über verstreuten Trümmern. Entsetzt standen die Sergeanten vor diesem grauenhaften Bild. Aber so sehr die wachsamen Augen auch suchten, kein Blut, keine Leichen, keine Feinde waren zu entdecken. Stahler und Becker bezogen mit jeweils einem mobilen Infantrietrupp im Hangar Stellung, während Huck mit dem dritten Trupp vorrückte. Ihre roten Schemen huschten von Trümmerhaufen zu Trümmerhaufen, in Nischen und Türrahmen. Zielstrebig hielt der Trupp auf Sektor Delta 2 zu, die Kommunikationszentrale. Wenn Huck einen Notruf absetzen konnte wäre das Schlimmste überstanden. Doch der Trupp kam an einer Kreuzung zum Stehen und blieb dort. der späher hatte etwas entdeckt. Flüsternd gab er seine Entdeckung an Huck weiter. "Etwas großes macht sich an dem Schott zu Forschungskomplex H451 zu schaffen." Plötzlich hörte man ein dröhnendes Brüllen, wie von einer Kettensäge, dann sprühten Funken gegen die riesenhafte Gestalt und zeigten dicke Ceramitpanzerplatten, von Dornen und unheiligen Ornamenten übersät, einen hornbewährten Helm, zwischen hohen Schultern und einen rauchenden schweren Flammenwerfer. Ein Chaos-Terminator. Die Infanteristen schluckten schwer, keiner von ihnen hatte es jemals darauf angelegt einem Elite-Kämpfer des Chaos zu begegnen. Sie kannten die imperialen terminatoren, mit ihren glänzenden Rüstungen, den schweren Waffen und den teleportsensorgesteuerten Angriffen. Aber die Terminatoren des Chaos waren ein noch furchterregenderer Anblick. Heulend und schreiend verzog sich das Metall unter der Kettenfaust des Ungetüms, während zwei der Infanteristen unbemerkt hinter ihm Stellung bezogen. Einer der Soldaten holte eine Rauchgranate von seinem Gurt und schärfte sie, der andere setzte sein Gewehr in den Anschlag und harrte aus. Die Granate rollte unter das Ungetüm und entfesselte eine dicke gelbe Wolke. Der Riese stoppte sein Werk und wand sich blind um, der Tank des Flammenwerfers kam ins Sichtfeld des Schützen, ein kurzes Blitzen und mit einem dumpfen Knall und lautem Fauchen explodierte der Tank. Schreie voller Schmerzen drangen aus der Rüstung, die Flammen fraßen sich unter die Platten und verschlangen sengend das Fleisch. Doch der Riese entdeckte seine Peiniger und donnerte auf den Grenadier zu. Starr vor Angst, unfähig zu flüchten sah der Soldat der Kettenklinge des Riesen entgegen, bis seinem Kumpan, dem Schützen, blutspritzend ein abgetrenntes Stück zerfetzten Fleisches entgegen rollte. Dann wand sich der Riese dem Schützen selbst zu, wie vom Wahn ergriffen zog der Schütze den Abzug, Salve um Salve schlug auf der Panzerung ein. Blitze bohrten sich durch dir Platten und Servos der Rüstung, bis der Riese erneut brüllend die Säge schwang, doch spritzte kein Blut an die Wände, es flogen nur Betonsplitter durch die Gänge und der Riese ging zu Boden. Endlose Erlösung und Dank an den Imperator ströhmten dem Soldat über die zitternden Lippen. Huck eilte mit zwei weiteren Soldaten zu ihm und holte ihn unter dem Riesen hervor. "Ist alles Ordnung, Soldat?" fragte ihn Huck. "Sir, ja, Sir." antwortete der Soldat unvermittelt und salutierte zitternd. "Gut. Komm auf die Beine und zurück ins Glied." befahl Huck und der Trupp formierte sich neu. Dann rief der Funker Huck zu sich. "Sir! Stahler lässt melden das die Rekrutenzüge eingetroffen sind." "Endlich." antwortete Huck erleichtert. "Stellung halten! Warten auf weitere Befehle!" Der Funker gab die Instruktion durch und unterbrach die Verbindung, dann setzte sich der Trupp wieder in Bewegung. Stahler und Becker verteilten die Rekruten im Hangar und dehnten ihre Formation in die umgebenden Korridore aus. Es war still, viel zu still. Eine Gänsehaut schlich über die Haut und ein bedrückendes Gefühl legte sich auf den Geist. Es kribbelte im Finger am Abzug und in den Stiefeln. Eine sichere Stellung war gut und schön, aber im Kampf überlebte nur der, der in Bewegung blieb. Wachende Augen zogen ihre Runde durch Räume und Korridore, dann gab Becker zwei Fünfertrupps Rekruten den Befehl die umliegenden Gänge zu sichern und Meldung zu machen. Geschwind verschwanden die Soldaten in den Gängen und man harrte nun nicht nur einem möglichen Angriff sondern auch der Rückkehr der Rekruten. Seufzend gab Becker zum Besten: "Ich hätte mich versetzen lassen sollen." Minuten verrannen wie Stunden, dann kamen die ersten ohne weitere Feindkontakte zurück, die nächsten folgend, der dritte und fünfte Trupp waren auch bald zurück. Der vierte Trupp ließ lange auf sich warten. Becker wurde unruhig. Wo waren seine Jungs geblieben? Dann sah man die Schemen der soldaten durch den Gang spurten, wie vom Teufel gehetzt. Als die Rekruten den Hangar betraten schrien sie entsetzt. ?FEINDKONTA...? der Schrei brach in einem lauten Kreischen und einem fauchenden Knall ab. Als ein Schwarm von Feuerbällen die Rekruten einhüllte. Die schreckgeweiteten Augen der Soldaten sahen durch den Rauch der brennenden Leichen eine Schar von bulligen Schemen, mit Hörnern und Klingen übersät. Dann kreischten wieder Geschosse durch die Luft und schlugen lautstark in die schützenden Trümmer vor den Imperialen. ?FEUER! FEUER!? brüllte Stahler und die Soldaten folgten dem Befehl. Ein farbenfrohes Lichterspiel zischte in den Korridor aus dem die Schemen traten. Laserfeuer prallte funkensprühend an glänzender schwarzer Panzerung ab und unter einem wahnsinnigen Lachen brüllten die Waffen des Feindes tödlichen Hohn den Soldaten entgegen. Huck unterdessen kam gut voran, sein Trupp bewegte sich schnell und präzise durch die Anlage, dann stand der Trupp plötzlich wieder. Der Späher hatte die Waffenkammer entdeckt und konnte einen Flammenwerfer, Fragmentgranaten und ein Plasmagewehr finden. Huck verteilte die Waffen unter den Spezialisten des Trupps. Als Huck einem der Spezialisten das Plasmagewehr gab, legte er ihm die Hand auf die Schulter und sah ihm direkt in die Augen. ?Du trägst unsere stärkste Waffe. Pass auf deine Munition auf.? Der Soldat salutierte. ?Sir, ja, Sir!? Huck nickte und setzte den Trupp wieder in Bewegung, nach einer Weile kamen die Soldaten an einem gähnenden Loch in der Wand an, die Ränder waren schwarz und rochen stechend. Nur mit zugehaltenem Mund wagten die Soldaten sich in die Forschungshalle C231 hinein, die verwüstet vor ihnen lag. Alles war umgeworfen, zerschlagen oder entfernt worden. die Eindringlinge suchten etwas. Nur was? Kapitel 5: Das Blitzen einer Klinge ----------------------------------- Laserfeuer peitschte zischend durch die lärmschwangere Luft, Explosionen brüllten in die grausige Melodie, Schreie bildeten einen schrecklichen Chor und schallendes Gelächter trieb das Grauen in den Wahn. Ein Alptraum war in diesem Hangar entfesselt. Blut, Schreie, Lachen, Gedärm, Feuer, alles verschmolz zu einem Wirbel der Vernichtung. Zitternd und bangend hockte Becker in seiner Deckung und klammerte sich an seine Laserpistole. Seine Zähne knirschten und klapperten, seine Glieder schlackerten und sein Geist driftete in den Strom der Angst. Ein Knall riss seine Deckung ein Stück auf und entblößte ihm den Blick auf die Mörder seiner Kameraden, diese Teufel in Rüstung, mit ihren verfluchten Waffen und ihrem schallenden Lachen, das ihm die Furcht tief in den Verstand rammte. Taub, und verkrampft legten sich seine Arme um seine Knie und er kauerte sich hinter den Trümmern zusammen. ?Imperator, hilf! Hilf, in sch-schwerer S-Stunde u-und erlöse meine Seele!? Plötzlich riss eine starke blutige Hand den Ängstlichen Mann aufrecht und ein zerfurchtes Gesicht schrie ihn zornig an. ?Steh auf, Feigling und kämpfe! Der Imperator ist mit uns! Und diese Ketzer werden der Verdammnis anheim fallen!? Die angsterfüllten Augen erkannten Stahler, er redete immer so um andere zu inspirieren, aber Becker hing nur lahm in seiner Hand. Was sollte er schon ändern können? Stahler knurrte und sprang über die Trümmer, schwang sein Kettenschwert und feuerte, zum Kampf schreiend, auf die Häretiker. Das Feuer prallte auf hartes Ceramit und blitzte an den Platten auf. Das Lachen der Krieger war unerträglich. Sie lachten. Über ihre schwachen Gegner, die Furcht in den Augen der Soldaten, den kläglichen Widerstand und den Zorn dieses Sergaenten. Voller Wut schlug Stahler brüllend seine Klinge gegen den Panzer des Kriegers vor sich, die Zähne kratzten funkenstiebend über die Platten und den Helm des über zwei Meter großen Teufels. Lachend griff er eisern nach Stahlers Hals und hob den Mann in die Höhe, die Füße schwebten über dem Boden und der Atem quälte sich durch die Kehle. Stahler verschwamm das Bild vor den Augen, aber dieses Lachen, dieses verdammte Lachen, ein letztes Mal schrie Stahler wutentbrannt auf, schwang seine Klinge und hörte wie die Kettenzähne über Panzerung fauchten und sich schmatzend in Fleisch fraßen. Stahler spürte wie er hart aufschlug, und hörte etwas vor sich stürzen, dann war es still. Endlich hörten sie auf zu lachen, endlich. Stahler wagte einen Blick auf den Feind, der ihn wohl töten würde, aber er sah wie die Krieger ihre Waffen senkten, schulterten und schweigend den Hangar verließen. Ihren toten Mitstreiter würdigten sie keines Blickes. Und dann als die Soldaten zögerlich aus ihrer Deckung krochen, verschwanden sie in dem Nebel aus Schwefel und Schießpulver. Ungläubig ihres Glückes, ihres Lebens, standen die Soldaten verdutzt da und starrten in den Gang, in dem ihre Feinde verschwunden waren. Huck durchsuchte flüchtig die Dateien des letzten intakten Archivierungs-Speichers und entdeckte Dateien die von dem Vorangehen der Forschungen berichteten, der Forschung an Projekt Beta-4, Philamanos. ?Philamanos...? wiederholte Huck in Gedanken, schloss die Dateien und führte seine Männer weiter zur Kom-Station. Sie durchstreiften eilig die Gänge, etwas übertönte die Stille, drängelte sich mit jedem weiteren Meter an dem Hall der Stiefel vorbei in den Vordergrund. Schreie. Schreie wie von Tieren fast. Huck verharrte und erschauderte furchtsam vor diesen Lauten. Er schüttelte heftig den Kopf. Er würde sich davon nicht ablenken lassen. Und unter den Schreien, huschten, auf ein Handzeichen die Soldaten zur Kom-Station, einen Hilferuf ersehnend. Schweigend marschierten die unheiligen Krieger tief in das Gemäuer, folgten den Schreien. Wie Motten von Licht angezogen strömten die Krieger in die korrumpierte Halle, in deren Mitte ein Mann in farbenfroher Robe blasphemische wirbeltönige Gesänge sang, von diesen hallenden Schreien begleitet. Diese fanden ihren Ursprung in den geschundenen Kehlen gequälter Leiber, den Körpern der Forscher. Hallend tönte die Stimme des Berobten durch den Raum. ?Aysh'nii nadr dru'ul! Tzeentch! Khorne! Nurgle! Slaanesh!? Wie auf Befehl stimmten knapp hundert Kehlen einen dunklen Gesang an, der schwer wie blei durch die Luft hallte. ?Ryll va'aqshin!? Auf die verdammten Silben begannen die Wände sich zu krümmen, der Beton bröckelte und der tragende Stahl schrie gequält auf. ?Tzeentch!? Flammen fauchten auf und hüllten die Schreienden Menschen ein. ?Khorne!? Vor Blut glänzendes Fleisch quoll aus den Rissen im Beton und überzog die Wände in dicken triefenden Strängen. ?Nurgle!? Beulen überzogen das aufquellende Fleisch, rissen es auf und ließen stinkenden Eiter herausströmen, der die singende Menge übergoss. ?Slaanesh!? Über die Sterbenden, welche die Flammen verzehrten, erhoben sich weiße Gestalten unweltlichen Lichts, ergriffen die Opfer ihrer Gier und bohrten ihr Verlangen nach Schmerz und Lust in die Geschundenen, ergötzten sich heulend und fauchend lachelnd an diesem Opfer. In einem ohrenbetäubenden Chor aus schreien barsten die Körper der Gequälten blutspritzend unter dem brennenden Schwall der Erfüllung ihrer dämonischen Schänder und diese verworren sich selbst in einen brüllenden Schlund, farbenfroh, lärmend, ehrfurchtgebietend. Die Gesänge gingen in einen gemeinsames Rufen über und aus dem Schlund strömten sie, die Kreaturen des Chaos, die schrecklichsten Bestien der unheiligen Götter, die die Verdammnis bringen, deren Hand der Tod ist, deren Schrei Verderben lautet. Die Dämonen des ungeteilten Chaos. ?Heil Chaos! Heil Chaos! Heil Chaos!? Rufen die Häretiker begeistert die Fäuste erhebend. Und der Berobte stimmt alles übertonend ein. ?Hüter des Verderbens! Erfüller göttlichen Willens! Boten unseres Triumphes sollen eure Schreie der Schlacht uns sein, unsere Götter erwarten Opfer in Massen. So holt euch was euch versprochen!? Der Berobte wendet sich um und weist auf die aufgerissenen Türen. ?DAS MAHL IST ANGERICHTET!? So schnellt ein Strom aus dämonischer Horde und gepanzerten Kriegern durch die Gänge, bahnt sich seinen Weg unter Heulen, Brüllen, Fauchen, Zischen. Der Schwall infernalischer Laute quilt durch die Gänge und dringt durch die meterdicken Wände, wie durch Luft. So findet dieser Chorus des Verderbens Gehör in den entsetzten Ohren Huck's und frisst sich wie eine wütende Bestie in den Geist. ?Nein...? hauchte der Sergeant als er auch schon erblickt was ihm blüht. Nicht einmal Zeit zu schreien bleibt den Mannen, als das blanke Entsetzen sich wie eine Klinge in ihre Seelen bohrt und die Schar der Verdammten wie eine Flut des Schmerzes und der Qual über sie herniederging. Ihre Leiber brachen unter Hieb und Biss, Stoß und Schlag. Ihre Ohren wurden betäubt vom Gekeife ihrer Feinde. Ihre Augen blind angesichts des Grauens. Ihre Kehlen stumm vom Keuchen und Röcheln. Ihre Seelen zerfetzt von Klauen äetherischer Macht. Und nicht ein Quäntchen blieb von ihnen zurück, nur die Gier nach mehr. Mehr Blut, Leid, Qual, Angst. Und der Schwall rauschte weiter verschlingend durch das Gemäuer, dem Geruch nach Opfern folgend, dem süßen Duft der Angst. Kapitel 6: Der Schreck in den Gliedern -------------------------------------- Das Schlachten war vorüber. Die Dämonen waren fort. Die Häretiker bauten die Station um. Im Innern einer großen halle stand er der Hexer, Akarth.Er stand da und sah durch die Decke hindurch in den Himmel und flüsterte vor sich hin. "Sie wird kommen. Eine Flut wird uns überschwemmen und wir müssen standhalten." In den Weiten des Raums, der die Welten umringt schwebte lautlos ein Schwarm von klobigen Schiffen und maschinisierten Felsbrocken. In der vordersten Reihe dieser eigenartigen Flotte flog einer dieser Felsen mit Triebwerken dahin, im Innern liefen geschäftig und hastig kleine Gestalten herum, schwer bepackt mit allerlei Tand. Sie wuselten wie nackte grüne Ratten mit Werkzeug behangen durch die Gänge. Der Weg einiger dieser Zwerge führte in eine große Halle in deren vorderer Mauer eine weite Reihe von Fenstern ein Panorama bildete, den Ausblick für einen Berg aus Muskeln, Sehnen, Stahl und giftig grüner Haut, dunkel und zäh. Rote Augen starrten messerscharf aus tiefen Höhlen in die Sterne und ein tiefes Grummeln rollte aus dem zahnbewehrten Maul. Eine lange rote Zunge leckte über einen von zwei furchterregenden Hauern. Stahlbewehrte Klauen kratzten ungeduldig über die Konsole vor dem Stahl-Fleisch-Koloss. Einer der Zwerge kam nah heran, sein hellgrünes rattenartiges Gesicht verzog sich eingeschüchtert beim Anblick des Hünen. "Ähm... eua obatürannigsta Moschbrenna?" fiepste die schrille Stimme. "Scraggit un Zarry ham n klitzäkleines Winzel-Problem innen Maschinänz unten." Der Hüne wand den Blick auf den zitternden Winzling der ihm nicht mal ans Knie reichte. "Un was für einz?" grollte eine Stimme so tief wie ein Höllenschlund. "Ähh... ähh... d-die Düsenz wolln nich mehr. W-wia könn nich mehr langä weitafliegn." stammelte er leise. Eine gewaltige Stahlklaue ergriff den kleinen Grünling und es entbrannte ein Donnerschall aus der riesigen Kehle des Hünen. "DANN MACH DAZ ES WEITAGEHT!! ODA ICH FREZ DICH, DU IMBIZGROT!!" Der wuchtige Stahlarm warf sich zurück und schleuderte den Grot wie einen grünen, kreischenden Spielball durch die Halle in den Gang zurück aus dem er kam. Dann wand er sich wieder den Sternen zu. Im Panorama sah sein scharfer Blick einen schlohweißen Planeten, ein Schneeball im All, mit dem klangvollen Namen: Gardan IV. Die Pranke schnappte nach einem klobigen Metallklumpen, der entfernt an ein Mikrophon erinnerte. "Vollä Kraft auf die weißä Kugäl da!" Grollte er in den Klotz und die Maschinen heulten und ratterten angestrengt, um den Felsbrocken in Bewegung zu setzten. Die Kom-Kanäle hätten schon rauchen müssen so viele Feindmeldungen erreichten die Station. In der Kommando-Zentrale der imperialen Garnisonsleitung war alles in Aufruhr. Funksprüche rauschten zu den Hangars und Starports der Armee. Immer wieder vielen die Worte 'gewaltig', 'Flotte' und 'Orks'. Die Armee verschwendete keine Sekunde mehr. Die Flotte war noch weit entfernt, hatte jedoch ein nicht zu ignorierendes Tempo, nicht zu vergessen die beängstigende Menge an Schiffen. Ein Geschwader nach dem anderen startete aus den Hangars und sogar ein glattes Dutzend Kreuzer verließ ihre angestammten Plätze um die Grünlinge zu empfangen. Flotte gegen Flotte. Dreihundertsechsundachtzig Jäger, zweiundvierzig orbitale Verteidigungssatelliten und ein Dutzend schwere Kreuzer gegen eintausenddreihundertsechsundvierzig Jäger, hundertdreiundfünfzig Transporter, einunddreißig Kreuzer und drei mobile Asteroiden. Ein ungleicher Kampf. Aber das Imperium war bekannt sich in solchen Situationen an die eigenen Grenzen zu peitschen, aber die Orks waren für ihre brachialen und schonungslosen Manöver bekannt. Das erste was die imperiale Flotte sah waren die Asteroiden und ein verschwommener Schwarm von Schiffen, der wie Schmeißfliegen um die anderen Schiffe flog. Die Jäger-Geschwader beider Seiten preschten durch den Raum und verschmolzen miteinander zu einer Woge von Explosionen und Rauchschwaden. Die Kreuzer gaben unterstützend Deckungsfeuer und die Feuerbälle mehrten sich Sekunde für Sekunde. Dann schwärmten aus den Asteroiden winzige Schiffe. Sie waren unglaublich schnell und hielten auf die Kreuzer des Imperiums zu. Die Schwärme prallten gegen das Schild der Giganten und explodierten an dieser unsichtbaren Mauer. Im vordersten der schweren imperialen Kreuzer, der 'Eisenlilie', befand sich ein stolzer Admiral des Imperiums in der Brücke und beäugte das Geschehen aufmerksam. "Blaues Geschwader, Feuer auf Orkkreuzer richten. Rotes Geschwader, auffächern und Angriff auf Jägerstaffel fortsetzen." gab der Admiral den Befehl und er wurde sofort weitergeleitet. Die Jäger nahmen ihre neuen Formationen ein und feuerten auf die feindlichen Schiffe. Die Explosionen konzentrierten sich auf die vorderen Orkkreuzer und ließen drei der Kolosse in Flammen aufgehen. Doch die Jäger im Schwarm der Orkschiffe zahlten einen hohen Tribut für ihre Kameraden. Bereits die Hälfte der imperialen Jäger war vernichtet als die Kreuzer wieder das Feuer in voller Stärke erwiderten und es sprengte den Schleier von Orkschiffen in Fetzen auf. Der Waaaghboss schlug wuchtig auf die Konsole und riss den Stahlkasten scheppernd auf. "MEGAWUMMENZ!! FEUA!!" Schrie er in den Funk und Sekunden später erschütterten die übergroßen Geschütze der Asteroiden die Orkflotte und fegten mit ihrer Salve vier Kreuzer vom Feld. Die Kreuzer des Imperiums fächerten auseinander. "Neuformieren und Feuer erwidern! Direktes Salvenfeuer auf die Asteroiden!" Die Kanonen und Raketenlafetten der Kreuzer ließen einen Hagel von Geschossen los, der Hunderte von Jägern zerschmetterte und einen Tödlichen Schlag auf die asteroiden richtete. "TRANSPORTAZ ZU MIA!!" Die Orkflotte formierte sich dicht um den vordersten Asteroiden, während der Hagelschlag näher kam. "DA SCHILD HOCH!!" Ein schimmernder Wall bildete sich vor dem Asteroiden und der Hagel schlug auf. Gewaltige Feuerbälle erhellten das All als einer der Asteroiden zerfiel. Der Schild der Orks wirkte. "WAAAGH!!" Die Flotte ließ die Triebwerke aufheulen und fegte vorwärts unter einem Sturm aus Geschossen, der die Kreuzer ihre Existenz kostete. Dann begannen die Satelliten zu feuern und zerstörten Jäger, Kreuzer und Transporter der Orks, bevor die Asteroiden mit ihren Kamonen auch den letzten der Satelliten wegfegten. Die Kanonen richteten sich auf die Oberfläche des Planeten und feuerten auf die Städte in den Schneewehen. Feuerbälle säumten die weißen Flächen und der Schwarm von Schiffen durchbrach die Atmosphäre, direkt dahinter ein Geschwader von Transportern, an Bord der Waaaghboss und seine bösartigsten Krieger. Die Schiffe schlugen hart auf dem Schnee auf und fluteten die weiße Ödnis mit grünen Wellen von Kriegern und Abgaswolken speienden Fahrzeugen. Brüllend, Klingen schwingend, Gewehrsalven ratternd rollte die grüne Lavine auf die imperiale Garnisonsleitung zu. Ganz vorn, auf der Ladefläche eines der gepanzerten Fahrzeuge, der Waaaghboss und seine Leibwache, zur Schlacht rufend. Das Gemetzel stand kurz bevor. Kapitel 7: Panische Augen ------------------------- Weiter westlich der Zentrale stand einsam in seinen wallenden, bunten Roben ein Mann mit einem furchteinflößenden Helm der klingenartige Hörner in die Luft ragen ließ, neben ihm standen zwei große Krieger in ihren verzierten schwarzen Rüstungen und wiegten ihre Bolter in den Händen. Der gehörnte Farbklecks betrachtete die imperiale Garnison und die anrollende Lawine der Orks. Unter seinem Helm lächelte er zufrieden als die Explosionen des Gefechts sich auf seinem blanken Helm wiederspiegelten. Dann meldete sich einer der Krieger zu Wort. "Verzeiht mir, Meister Akarth, aber was tun wir hier? Dieser Kampf ist für unseren Kreuzzug des Erwählten nicht von Bedeutung." Der Mann blieb eine Weile still, dann antwortete er mit einem Blick über die Schulter. "Ja, Bruder Tharin... das ist er wohl..." Die Stimme klang etwas verträumt aus der Maske des Helms heraus. "Aber was hat unser Aufbruch für einen Sinn?", fragte der Krieger namens Tharin verwirrt. Der Hexer rieb mit der rechten Handfläche über seine Schulter. "Keinen, fürchte ich..." Tharin verstand nun gar nichts mehr. Er trat vor Akarth und blickte ihm etwas verärgert in die Sichtschlitze seines Helms. "Ihr habt uns unnütz mitgeschleift? Meister, bei allem Respekt, aber wir haben Besseres zu tun, als das!" Der Mann heftete seinen Blick stechend an den Tharins und packte ihn mit der Linken seitlich am Schädel. Die Krallen des Metttallhandschuhs schnitten kalt ins Fleisch der Glatze Tharins und schienen sich bis in seine Seele zu graben als sie über seine Schädelknochen kratzten. "Mag sein, kleiner Tharin. Aber was ist wenn ich das hier als eure im Moment wichtigste Aufgabe erachte? Was ist daran falsch deiner sinnlosen Existenz einen Sinn zu geben, indem du eine unnötige Eskorte für mich mimst?" Der Krieger schrie gequält auf als die Krallen zu seinem rechten Ohr hinabwanderten und es kalt umschlossen. Der Schmerz war unerträglich, die Krallen schienen immer länger zu werden und seinen Kopf zu durchbohren. "Dummer Wurm. Lerne stillen Gehorsam und ergib dich in die Ordnung die unsere glorreichen Götter dir bestimmten." Die Stimme Akarths wurde lauter und zorniger mit jedem Wort das er sprach, dann wurde er wieder ruhiger und senkte die Stimme. "Bist du willens dich zu bessern und in Zukunft ehrerbietend zu gehorchen, kleiner Mann?" Tharin nickte und verkniff sich die Schreie die in ihm aufstiegen. Akarth's Lächeln ließ sich selbst mit dem Helm auf dem Haupt noch erahnen, dann lößten sich kurz die Klauen vom Ohr des Kriegers, ehe sie wieder zusammenschnellten und das Ohr glatt vom Kopf abschnitten. Tharin schrie schallend auf, doch verhallten seine Schreie im Heulen des Windes. Seine Kniee gruben sich tief in den Schnee als er niedersank und sich die bluttriefende Wunde hielt. Der zweite Krieger faste erbost seinen Bolter fest in die Hände und legte seinen Finger an den Abzug, die Mündung der Waffe richtete sich geräuschlos auf Akarth. Der Finger zog den Abzug bis zum Druckpunkt zurück, nur noch ein kurzes Zucken im Finger und eine Salve von Geschossen würde dem Hexer den Rücken zerfetzen. "Nicht doch, Lokorr." Sagte der Hexer, den Blick auf den gequälten Tharin gerichtet. "Willst du das ich dir die Finger abreiße? Oder soll ich dir lieber die Augen ausstechen?" Lokorr ließ die Waffe leise knurrend sinken, half seinem Waffenbruder auf die Beine und in den Innenraum des Schiffes zurück. "Irgendwann... schieß ich ihn über den Haufen...", keuchte Tharin leise. "Sag mir Bescheid, ich mach gern mit." gab Lokorr zu hören und stieß seinem Kumpan neckisch die Faust gegen die Schulter. Draußen betrachtete Akarth weiter das Schauspiel des Todes vor ihm, das mittlererweile in die entscheidende Phase gegangen war. Der grüne Strom von Orks hatte die Artillerie überwunden und war durch die Tore in den Garnisonshof geschwemmt. Gespannt, beinahe aufgeregt spielten Akarths Finger mit dem abgeschnittenem Ohr und er verfolgte das Spektakel erfreut. Unten im Garnisonshof tobte ein Kampf von verwirrendem Ausmaß. immer weiter drangen die Orks vor, unter dem Rattern und Bellen ihrer Waffen, dem Fauchen ihrer in der Luft geeschwungenen Klingen und dem Brüllen ihrer tiefen Kehlen. Die Soldaten wichen Stück um Stück zurück, dann ertönte in den Kanälen des Kommando-Funks: "Position halten!" Alle Infantriezüge fassten sich ihr gestähltes Kämpferherz und warfen sich gegen die Orkmobs. Klingen prallten scheppernd gegen Gewehrkolben, Fäuste zerschmetterten Schädel, Tritte brachen Knochen und Schüsse fetzten tief in Fleisch. Auf den Dächern der Barracken hatten sich einige schwere Waffenteams verschanzt. So auch Rekkil und Harry, die ihren schweren Bolter mit Orks fütterten. Rekkil zielte in die hinterenn Reihen der Orks die in den Nahkampf drängen wollten. Die massiven Geschosse fegten Grünling um Grünling von den stämmigen Beinen und feierten ein Blutbad. Der Gurt des Bolters war aufgebraucht, doch ehe Rekkil sich versah, war Harry schon dabei den Ersatzgurt anzuschließen. Rekkil lud die Waffe durch und feuerte weiter. Doch die Orks hinter dem Nahkampfgetümmel realisierten bald, das auf den Dächern jemand war der ihre Kumpanen über die Klinge springen ließ. Und schon bald waren die Waffenteams entdeckt und die Mobs feuerten auf die Dächer der Barracken. Rekkil ging in Deckung, feuerte weiter und sah Geschosse an dem Schützenschild seiner Waffe abprallen. Dann kam ein schwarzer Punkt auf ihn zugerast, einen dunklen, feurigen Schweif hinter sich herziehend. Eine Explosion fegte über das Dach, der Munitionskasten sprengte Geschosse durch die Luft, die Waffe trudelte und fiel in die kämpfenden Truppen hinein, so auch Rekkil. Es wurde dunkel um ihn herum und die Welt des Kampfes verschwand. Es muss eine lange Zeit gewesen sein die er dort lag, denn als seine Augen sich wieder öffneten sah er die Soldaten und Orks nicht mehr, er hörte sie weiter hinter sich an der zweiten Innenmauer. Er versuchte aufzustehen, doch seine zittrigen Arme und Beine ließen es vorerst nicht zu. Er sah sich genauer um. Er lag neben der Barracke auf dem Hof, neben ihm lagen, etwas weiter weg, drei Leichen, eine davon war Harry. Er drehte sich auf den Rücken und setzte sich auf. Sein linkes Bein war leicht verletzt, ein Schrapnellsplitter hatte das Schienbein einmal entlang geschnitten. Sein rechtes Ohr war taub, sein linkes piepte. Er dachte nach. "Okay... ich kann mich bewegen, aufstehen dauert wohl noch etwas... meine Ohren sind kaum zu gebrauchen... meine einzige Waffe ist ein verdammtes Bajonett... sieht ja wirklich rosig aus für mich..." Eine Weile blieb er sitzen, dann versuchte er erneut sich zu erheben und es gelang. Er konnte stehen und laufen. Dann übertönte plötzlich etwas das Piepen in seinem Ohr, er drehte sich um und entdeckte einen großen Grünling der seine Axt brüllend zum Kampf schwang und auf ihn zuhielt. "Ich bin sowas von tot..." Rekkil zückte sein Messer, der Ork kam näher. Der Schädel des Orks bestand mindestens zu einem Drittel aus Stahl, seine Schädeldecke war mit einer dicken Platte geflickt worden und ein Stahlkiefer war ihm an den Unterkiefer montiert worden. Narben, kleine Schnitt- und Schusswunden schmückten seinen, nur spärlich geschützten, Körper, auch seinen Waffenarm. Die Axt in der Hand, schwang der Ork einen mächtigen Hieb gegen Rekkil, dieser wich zur Seite aus und rammte sein Messer mit aller Kraft in das Handgelenk des Orks und trieb es bis zum Heft hinein, die Klinge trat aus der anderen Seite wieder heraus, doch hielt ihn das nicht auf. Der Ork brüllte laut auf und schlug Rekkil zu Boden. Der Ork hob seine Faust zum letzten Hieb. Rekkil schloss die Augen. Die Sekundennbruchteile waren wie eine Ewigkeit. Er konnte die Faust fast schon auf seine Rippen schmettern spüren, doch dann hörte er ein kurzes Zischen und ein Brüllen des Orks. Er sah wie der Hüne rückwärts taumelte, ein qualmendes Loch in seiner Weste und in seiner Haut. Er wand sich um und sah dort eine Gestalt, eine teerschwarze Scheme deren Konturen im Wind tanzten, einen ausgestreckten Arm mit einer Laserpistole und eine massive Energiefaust die halb im Schwarz verborgen war. Ein Gesicht sah er nicht. Der Wind nahm zu und ein Schneegestöber entfachte. Der Ork grollte, sprang durch den weiß flimmernden Vorhang der Gestalt entgegen und beide verschwanden im Schnee. Eine Weile herrschte Stille, Rekkil hörte nichts mehr, der Wind verschluckte alles. Dann hörte er ein lautes Knistern von Elektrizität und etwas Großes raste an ihm vorbei. Dann krachte etwas gegen eine Wand, oder zumindest etwas Vergleichbares. Der Wind flaute ab und Rekkil sah den Ork drei Meter hinter sich an der Wand hocken, leblos hing er da und ein roter Abdruck zierte die Wand an der Stelle. Die Gestalt trat an Rekkil heran und wurde deutlicher. Von Betonstaub getrübte schwarze Lederstiefel, eine schwarze Hose, eine dunkelrote Weste über einem schwarzen Hemd, goldene Abzeichen, ein dunkelroter Schal, weit ins Gesicht gezogen, ein schwarzer Ledermantel mit beeindruckendem Kragen und eine schwarze Mütze mit goldenem imperialen Totenschädel. "Aufstehen, Soldat.", sagte eine gedämpfte Stimme und Rekkil folgte zackig. "Jawohl, Sir!" "Soldat, es sieht schlecht aus. Der Feind hat die Innenmauer erreicht und droht sie bald zu durchbrechen." Rekkil dachte sich schon das es so düster stand. "Soldat, wo finde ich den Versorgungshangar?" "Ähm, dort hinten, Sir." Rekkil zeigte auf ein kahles Gebäude an der westlichen Seite der Garnison. "Aber, wozu?" "Kommen sie, Soldat. Wir haben zu tun." "Jawohl, Sir." Rekkil und der Schwarze machten sich auf den Weg zum Hangar. Zu ihrem Glück waren keine Nachzügler dort und sie kamen ungestört in den Hangar hinein. Rekkil überlegte die ganze Zeit angestrengt wer dieser Kerl war und vor allem was wollte er hier. Das Einzigste was er wusste war das seine schwarze Uniform und die Abzeichen ihn als imperialen Kommissar auszeichneten. Aber das erklärte noch nichts. Der Kommissar kletterte auf einen Tanklaster und überprüfte die Ladung. Der Laster war randvoll mit Treibstoff. Er wand sich an Rekkil. "Soldat, besorgen sie mir aus dem Lager ein paar Haftladungen und einen Fernzünder." Rekkil folgte dem Befehl, ohne zu fragen obwohl er gerne wüsste warum. Dann brachte er gehorsam, auf Anweisung, die Ladungen am Laster an und verstand allmählig. Der Laster wurde zur Bombe umfunktioniert. Dann drückte der Kommissar Rekkil ein Funkgerät in die Hand. "Soldat, das wird ein glorreicher Tag unserer Geschichte, oder ein Trauerspiel. Und wir beide, Soldat, werden diese Entscheidung zum Guten für unsere Männer da draußen kippen." Er fasste Rekkil auf die Schulter. "Mein Junge ich werde dir eine Schneise in die Reihen des Feindes legen, du musst die Bombe platzieren." Rekkil nickte, mit einem Kloß im Hals den er in hundert Jahren nicht hätte runterbekommen. Er stieg in den Laster, das Funkgerät im Anschlag und den Motor laufend. "Warte auf das Zeichen über Funk und dann fahr wie der Teufel, Soldat." Der Kommissar wand sich um und ging hinaus. Draußen sah er sich den keifenden, hauenden und schießenden Truppen gegenüber. Er zog seine Pistole und stürmte in den Kampf. Rekkil wartete angespannt auf das Zeichen. Ewigkeit um Ewigkeit verging. Er musste an alles denken was er hier erlebt hatte, alles Schöne und Schlechte. Dann fauchte der Funk und die Stimme des Kommissars röchelte in den Funk. "Der Imperator... sei... mit dir..." Dann wurde es still. Rekkil warf das Funkgerät weg und peitschte die Maschine bis zum Letzten und die grüne Horde vor der Innenmauer rückte näher. Dies war wohl Rekkils schönster Tag. Kapitel 8: Schreckensschreie ---------------------------- Es war still. Kein Laut erfüllte das Schlachtfeld. Selbst der eisige Wind schien es nicht zu wagen seine schneidende Stimme zu erheben. Rauch und Flammen säumten die Trümmerwand an der ein unerbittlicher Kampf getobt hatte. Orks und Menschen lagen gleichermaßen hernieder wie kaputte Puppen. Und sprachlos ob dieses plötzlichen Ereignisses standen die Überlebenden ewige Herzschläge fassungslos da. Dann ertönten wieder Schreie der Soldaten und Orks. Die Orks getrieben von Zorn und Blutlust prallten wieder auf die Soldaten, die das Opfer ihrer Kameraden nicht unnütz werden lassen wollten. Klingen prallten aufeinander, Körper zerfielen in Schmerzen, Geschrei bezeugte Triumph und Niederlage gleichermaßen, während die Kämpfer sich gegenseitig zerfleischten. Dieses blutige Schauspiel erfüllte die Augen Akarths mit einem Glanz, den man nur bei einem Kind wiederfinden konnte das sein Paradies vor Augen hatte. Schweigend genoss der Hexer das Spektakel. Das Blut schwemmte in seinen Verstand, die Schreie erfüllten seine Ohren und der Schmerz fegte durch seine Glieder. Er war völlig in den Kampf dort unten eingetaucht. Seine Arme weit ausgestreckt als wolle er die Mordlust die in der Luft schwebte liebevoll umarmen, verschwand seine Seele im Gemetzel. Sein Körper verlor seine Form und als wollte jede seiner Poren von diesem Blutbad etwas erhaschen, streckte sich sein Leib. Seine Haut wölbte sich und Tentakel wanden sich obszön in der Luft, sein Atem entwich ihm in schweren Dunstwolken aus der Kehle, seine Knochen verflüssigten sich und verformten ihn bis nur noch der Helm an den Hexer erinnerte. Nervös, fast schaudernd, stand Lekorr hinter dem Wirbel der einst der Hexer war und umschloss seine Waffe bereit jederzeit zu feuern. Seine Muskeln waren angespannt und seine Gedanken fortgeweht. Er fixierte sich völlig auf diesen Klumpen sich windenden Fleisches. Kaum merklich zitterten seine Beine und er biss sich auf die Lippe. Das hatte er schon seit fünfundsiebzig Jahren nicht mehr gefühlt. Diese Anspannung war ihm schon fremd geworden. Er verfluchte sich selbst, als er verstand. Er hatte Angst. Doch er war nicht allein damit. Unten in der Schlacht tobte die Angst auch durch die verzweifelten Menschen, doch sie kämpften weiter gegen den Feind. Alles hackte und schoss aufeinander ein, doch im Getümmel das sich auftat war es unmöglich zu erkennen wer die Oberhand behielt. Die grüne Welle schwemmte immer wieder mit aller Kraft gegen die unerbittliche Sandburg der menschlichen Verteidiger. Die Sandburg schwächelte, doch sie hielt. Aber Welle um Welle wurde die grüne Flut größer und stärker, bald würde alles darunter vergehen. Der Kommandostab des Stützpunktes bellte immer wieder Befehle in den Funk die eilig ausgeführt wurden. Lasersalven brannten sich in zähes Fleisch, Bajonette stachen Augen aus und Granaten fegten Leiber auseinander. Hieb auf Schuss, alles was sie hatten warfen die Soldatan ihren Feinden entgegen. Orks fielen in Scharen und häuften Hügel aus toten Körpern auf, doch die Orks preschten wie wilde Tiere weiter vorwärts und drängten die Verteidiger. Plötzlich öffnete sich das Haupttor des Stützpunkts und ein Hagel glühenden Bleis spie hinaus. Kugeln trennten wie ein Skalpell die erste Reihe der Orks aus dem Leben. Glühende Augen glommen auf und im Eilschritt hechteten dutzende gepanzerte Schützen aus dem Gebäude. Die imperiale Garde. Der Kugelhagel setzte sich fort und Granatenwerfer spuckten verächtlich flammenden Tod ihren Feinden zu. Das Blatt wendete sich und die Orks fielen Reihe um Reihe. Dann sprühten Funken und die Orks erwideten das Feuer. Krieger gehüllt in dicke Stahlplatten, mit klobigen Maschinengewehren ausgestattet waren in der grünen Menge verborgen geblieben und feuerten nun ihrerseits. Die Gardisten fielen mit geborstenen Leibern und die Unversehrten flohen ins Gebäude zurück. Das Tor schloss sich und die Garde trabte tiefer ins Gebäude in einen gewaltigen Saal. Dort versteckten sie sich, hinter Trümmerhaufen, provisorischen Barrikaden und Stützpfeilern. Draußen strömten die gepanzerten Orks ans Tor und suchten einen Weg hinein. Dann traten drei Orks an das Tor. Dicke dunkle Brillen bedeckten ihre Augen, große Tanks zierten ihren Rücken und lange Schweißbrenner erschwerten ihre Hände. Die Drei machten sich grinsend ans Werk und schmolzen glühende Striemen in die Tür. Funken stoben und der Schnee schmolz in der heißen Luft. Stück um Stück trennten die Brenner der Orks das Tor und bald stürzte es ein. Tobend, keifend und scheppernd stürmten die Orks die Korridore. In der Halle hörte man sie kommen und lauerte angespannt auf den Feind. Sichere Hände umklammerten Waffen, bereit zu töten. Die Luft wurde dick und kroch langsam und fast Übelkeit erregend den Rachen hinunter. Dann ertönte ein lautes Pfeifen und die Doppeltür fegte mit lauten Krachen und Feuerwalzen aus den Angeln. Im Zentrum des Raums erhob sich hinter den Trümmern Hauptmann Graunwald und brüllte laut in den Saal. "Für den Imperator! Feuer!" und jeder tat wie ihm geheißen. Die Luft wurde schwer von heißem Blei und Gebrüll. Kugeln fetzten klaffende Löcher in weiches Fleisch und splitterten Trümmer zu Staub. Mann um Mann, Ork um Ork, stürzten sterbend auf den kalten Boden und im Intermezzo von Blut und Pulverrauch riss ein Brüllen ohrenbetäubend das Getöse in Stille über. Die wenigen Überlebenden im Saal erstarrten und die Orks zogen sich zurück. Dann donnerten Schritte aus dem Korridor heran. Metall blitzte im rauchschwangeren Licht auf, von Russflecken, Blutspritzern und unkenntlichen Farbmarkierungen übersät. Eine gewaltige Gestalt türmte sich im Raum auf und zeigte seine furchterregende Größe. Mindestens drei Meter hoch und nicht viel weniger schmal stand dort, es strömte schwarzer Qualm aus Auspuffen am monströsen Rücken und aus einem Klotz von Schusswaffe am Arm. Eine blutige dreifingrige pneumatische Klaue schleifte kurz über den Boden um auf Graunwald zu deuten. Stahlkiefer bewegten sich schwerfällig und Worte drangen dunkel darunter hervor. "Du Mänschnboss! Komm spiäln." Die Klaue winkte und ein schmutziges breites Grinsen formte sich hinter den scharfen Stahlzacken. Graunwald kam hervor und schickte seine verbleibenden Männer mit einer flüchtigen Geste auf den Rückzug. //Wenigstens sie sollen sich retten.//, dachte er sich und trat dem Feind gegenüber. Seine Hände ergriffen fest und bestimmt sein knisterndes Energieschwert und die verzierte Boltpistole, wohl zum letzten Mahl. Still standen sich der Ork und der Hauptmann gegenüber. Ihre Blicke waren ineinander verkeilt und schienen bis ins Ende nicht voneinander zu lassen. Zischend und ratternd schlich der Orkklotz um den Hauptmann herum. Graunwald ging langsam in die andere Richtung und so tanzten sie monoton miteinander. Graunwald war bis in die letzte Faser gespannt doch hielt er alles was ihn ablenkte zurück, die krampfartige Anspannung, die hinderlichen Bilder der Erinnerung in seinem Geist und die Sorge um seine Soldaten. Sein Gegner jedoch genoss die vor Tatendrang zuckenden Muskeln und das Brummen und Rattern seiner Rüstung. Seine Hand presste sich auf den Abzug seiner Waffe, dann riss er den Lauf in Richtung Graunwalds und die Waffe donnerte Geschosse in die Luft. Der Hauptmann tauchte ab und entkam den Kugeln, dann sprang er vor und sein Schwert traf die Waffe des Orks, die kreischend in zwei ging. Die Boltpistole bellte laut eine Salve von Geschossen zum Kopf des Orks. Funken flogen als die Geschosse am Kiefer abprallten und Blut spritzte als eine Kugel sein rechtes Auge zerfleischte. Schreiend riss er die Klaue durch die Luft und sie schlug den Hauptmann wie eine Papierfigur zur Seite. Fünf Meter weiter lag Graunwald blutspuckend im Staub. Seine Panzerweste hatte die Wucht gedämmt und doch war bei dem Schlag sein Körper fast geborsten. Das Schwert lag neben ihm, aber seine Pistole lag neben dem Ork. Der Ork grinste und stampfte knirschend auf die Pistole. Graunwald ergriff das Schwert, stand auf und stellte sich seinem Gegner stolz und entschlossen aufrecht entgegen. Laut brüllten der Ork und der Motor seiner Rüstung auf als er mit erhobener Klaue auf den Hauptmann zustürmte. Graunwald stob vor und hob die Klinge zum Stich in Schulterhöhe. Die Klaue fauchte durch die Luft und schmetterte in den aufsplitternden Boden. Graunwald war blitzartig zur Seite gewichen und stieß die knisternde Klinge in einen Zwischenraum der Panzerplatten. Die Klinge bohrte sich in zähes Fleisch und drang tief in den Körper ein. Der Ork schrie auf und schlug nach Graunwald. Der Hauptmann wich dem Stumpf der Orkwaffe aus und schlug nocheinmal zu, doch die Klinge kratzte nur über Metall und hinterließ qualmende tiefe Furchen. Ein Tritt kam Graunwald plötzlich zugeflogen. Er hob die Klinge und parierte, doch schleuderte ihn der Tritt wieder in Abstand. Der Ork stand keuchend und gebeugt da, sein stechendes rotes Auge blitzte aufgeregt und tiefrotes Blut perlte, auf den Boden tropfend, von den Adamantiumfliesen ab. "Moschig...", sagte der Ork grinsend und spuckte einen roten Schwall zu Boden. Graunwald hob das Schwert und der Ork stürmte brüllend los. Die Motoren röhrten laut auf und trugen den massigen Leib weiter vorwärts. Der Ork sprang. Ein Berg aus Metall und Fleisch hob sich in die Luft über Graunwald und die Klauen blitzten rostig und blutverschmiert im schummrigen Zwielicht. Die Beine Graunwalds erstarrten und ihm fiel der Mund wortlos auf. Seine Arme schwächelten und sanken langsam nieder. //Es hat keinen Sinn mehr... Ich bin verloren... der Stützpunkt steht in Flammen... meine Männer sind tot...//, plötzlich wogte Gewissheit in seinem Verstand auf. //Meine Männer! Sie sind verreckt um dieses Drecksloch zu verteidigen und ich werde nicht zulassen das dieser Fleischklopps von einem Ork hier lebend rauskommt!//. Graunwalds Stimme kehrte wieder und die Muskeln seines gesamten Körpers spannten sich bis kurz vor dem Zerreißen. Er schrie gegen den lärmenden Metallberg an der auf ihn zustürzte und sprang ihm mit erhobenem Schwert entgegen. Der Aufprall auf den Panzer des Orks ließ ihn das Gleichgewicht verlieren und er fiel mit Graunwald auf seiner Brust auf den Boden. Die Bodenplatten verbogen sich unter der Wucht des Aufschlags und die Motoren ratterten unruhig. Dann zischte die Klinge knisternd durch die Luft und schnitt durch den dicken Panzer tief ins zähe Fleisch, einmal, zweimal, dreimal, viermal. Dann stieß Graunwald das Schwert mit aller Kraft durch die Brustplatte, zwischen die Rippen, quer durch den Körper und in den Boden unter dem Ork. Ein tiefes gequältes Röcheln drang aus der Kehle des Orks, doch sein Arm raste wieder durch die Luft, packte Graunwald mit der Klaue am Brustkorb und klammerte seine Beine an sich, mit dem Stumpf seiner Schusswaffe. "WAAAAGH!!!!", donnerte der Ork trommelfellzerreißend und Graunwald spürte die stumpfen Krallen in sein Fleisch schneiden. Die Muskeln rissen, seine Knochen brachen, Splitter durchbohrten seine Organe, Blut füllte seine Lunge und seine Luftröhre, dann war alles schwarz und die Organe Graunwalds verteilten sich in einem roten Strom über dem schwer verletzten Ork. Dunkelrot glitzerte die Panzerung des Orks als er sich wieder aufrichtete und der Gestank von Treibstoff erfüllte die Luft. Als er an sich herabsah erkannte er wie eine klare Flüssigkeit aus seinen Rückentanks floss und er brachte die ratternden Motoren zum stehen. Scharniere quietschten und Schlösser schnappten auf, als der Grünling mit rotem Schimmer seine Rüstung ablegte. Seine Brust und sein Gesicht waren von Blut überströmt und auch in seiner Kehle sammelte sich blutiger Husten, der sich nach oben kämpfte, doch er war bis in die letzte Faser seines Leibes glücklich. Er hatte heute seinen bisher härtesten Kampf überlebt und es würden noch mehr folgen. //Jetz kann mich niemand mea moschen.//, dachte er sich triumphal und lachte brüllend in die leeren Korridore und Hallen des Stützpunktes, über dessen Himmel einzelne kleine Schiffe hinwegflogen und als funkengroße Feuerbälle am Himmel verglühten. Während die Asteroidenfestung ihre Kanonen abfeuerte. Nun war das Werk vollendet und dieser Planet gehörte ihnen. Die grüne Flut war über jeden der Stützpunkte dieses Planeten hinweggefegt wie über unbedeutenden Sand. Rauch stieg in schwarzen Säulen in den Himmel, blutrote Flammen züngelten überall zwischen den Kasernen umher, Triumphgeheul und jubelndes Maschinengewehrfeuer erfüllte die Luft. Doch über allem heulte der schneidende Wind und bedeckte alles mit einem weißen flimmernden Schleier, gerade so als wolle er alles vergessen machen. Durch diesen Schleier wich jemand der sich erinnern würde. Akarth und seine Begleiter machten sich mit ihrem Schiff auf den Heimweg. Doch flogen sie nicht durch den Raum. Das Schiff durchbrach die Atmosphäre und verschwand in einem regenbogenbunten Loch mitten im All, war fort, ohne jede Spur. Einen Augenblick später im Arx-Sonnensystem tauchte das kleine Schiff wieder auf und setzte zur Landung auf Arx an. Tharin machte sich auf den Weg seine Wunde zu versorgen, Lekorr nahm seinen üblichen Posten, als Wache, wieder ein und Akarth schlenderte entspannt lächelnd zu seinen Gemächern. Dort erwartete ihn jedoch unverhofft Besuch. Eine helle Stimme sprach aus dem Dunkel seiner Kammer zu ihm. "Na, euer Weisheit?", sprach die Stimme spöttisch. "Wie war euer Ausflug?" "Amüsant." antwortete Akarth knapp und grinsend. Er drehte sich zu der Ecke aus der die Stimme tönte und sah dort auf seinem Lesepult eine Gestalt in schwarzer Rüstung sitzen. Glänzende Platten eines harten Panzers schmiegten sich kalt und sanft über zierliche weibliche Kurven und ein neckisches Lächeln lag in dem sanften fuchsartigen Antlitz. "So? Na dann ist es ja gut. Denn ich bin hier um dir zu sagen..." Die Frau stand auf, stellte sich vor Akarth, lehnte sich an ihn und schmiegte ihren Körper an den Hexer. "... das unser General deine Unternehmungen nicht mehr lang mitmacht." Ihre Stimme wurde hauchend und lüstern. Der Hexer lachte leise und schob die Frau sanft, aber bestimmt, von sich weg. "Tja Xissthra, unser General kann mir ruhig alles versagen, ich werde dennoch meine Vorhaben durchbringen.", sagte er selbstbewusst. Xissthra lachte und tänzelte aus der Tür."Übernimm dich nur nicht. In ihm steckt vielleicht mehr als du glaubst.", sagte sie lächelnd und verschwand dann. Akarth setzte sich schweigend an das Lesepult und blätterte durch einen Stapel staubiger Pergamente. Er war in Gedanken und beachtete die alten Schriften nur halbherzig. Still grinste er unter der Maske über Xissthra's Worte und schmunzelte leise. Dann drang kein Geräusch mehr durch die Dunkelheit der Kammer, außer dem Rascheln alten Pergamentes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)