An Angel's Story von KilmaMora (Ein Jahr) ================================================================================ Kapitel 12: Nicht selbstverständlich ------------------------------------ Asch-kenn-dorr... So, ich melde mich dann auch mal wieder^^ In letzter Zeit bin ich entweder vollkommen übermüdet und Lustlos oder ich stecke bis zum Hals in Arbeit... oder gerade beides... -.- Deshalb hat es etwas länger gedauert. Nun, und bei Rotauge kann man nicht einfach sagen 'es ist der und der', da ichdiesen Charakter ziemlich kompliziert gestaltet habe. Und wirklich viel mehr erfährt man erst ziemlich spät... Am nächsten Morgen musste sie früh aufstehen, da Schule war. Eigentlich war sie eine Frühaufsteherin, aber sie war am Abend zuvor zu lange wach geblieben, da sie noch auf Rotauge getroffen war. Dies beschäftigte sie am Morgen allerdings nicht im Geringsten. Tokago hatte sich angekündigt, um sie abzuholen. Sie war viel zu früh fertig und wartete schon geraume Zeit, als es klingelte. Er stand vor der Tür. "Hi, wie geht's?", fragte Tokago sie. Sie lächelte ihn an. "Danke, gut." Ihr ging es ja auch wirklich gut, was hauptsächlich an die Merkwürdige Begegnung letzte Nacht lag. Außerdem war er jetzt bei ihr. Später gingen sie zur Schule, während Ran die ganze Zeit vor sich hin summte. In der Schule fing Sonoko sie ab, während Himitsu sich mit anderen unterhielt. Er schien sie irgendetwas zu fragen, Sonoko vermutete gleich mal haarscharf, dass es sich hierbei um Rans Vorlieben handeln musste, da er ja an ihr interessiert war. Außerdem machte er sich Notizen. Ran hingegen verweilte beim letzten Abend. Rotauge... wer war diese Person? Auf jeden Fall war er freundlich und konnte sehr liebevoll sein. Anscheinend hatte er sich Sorgen um sie gemacht, sonst hätte er ihr ja nicht den Umhang geschenkt. Aber wieso schenkte er ihr einen Umhang, bei dem es gefährlich war, wenn ihn jemand sieht? Das konnte sie nicht verstehen. Wenn es nicht mehr schlimmer kommen kann... Eigentlich konnte es immer schlimmer kommen, oder irrte sie sich? Bevor sie genauer darauf eingehen konnte, schellte es. Den Rest des Tages dachte Ran nicht mehr an ihn, sie war mit Tokago zusammen und verdrängte Rotauge. Sie gingen zusammen einkaufen und redeten dabei sehr viel. Allerdings kam ihr Gespräch ins stocken, als er sie auf Shinichi ansprach. "Warum weichst du immer aus, wenn man dich auf ihn anspricht?", wollte er wissen. Ran fühlte sich schuldig. Wie sollte sie jemals ernsthaft daran denken, mit ihm zusammenzukommen, wenn sie ihn nicht über die Vergangenen Ereignisse aufklärte? Sie streckte sich auf der Parkbank und sah kurz in den Sonnenuntergang. Dann senkte sie ihren Kopf und begann zu erzählen. "Wegen ihm habe ich mich mal fast selbst umgebracht. Er war einfach verschwunden und ich habe angefangen, ihn zu hassen. Und niemand war da, dem ich all das hätte anvertrauen können... Niemand war da, der mich verstanden hätte..." Dass sie kurz vor dem Verlust des Bewusstseins noch etwas über ihn herausgefunden hatte, verschwieg sie ihm. Was sollte sie ihm denn auch sagen? Dass sie es vergessen hätte? Sie kam sich bei diesen Gedanken leicht dämlich vor. "Aha. Was wusstest du denn von seinem Verschwinden, dass du ihn so gehasst hast?" Ran fand diese Fragestellung irgendwie...seltsam. Was sollte sie denn von seinem Verschwinden wissen, dass sie ihn hasste? Nichts, das war es doch, was sie wusste. Nichts. "Nichts. Ich wusste rein gar nichts. Weder wo er war, noch warum er sich konkret versteckte." Er schien aufzuhorchen. "Was ist?" Er winkte jedoch ab. "Nein. Was sollte denn sein?" Was hatte er? Hatte es etwas damit zu tun, dass er sie verstand? "Und was ist dir denn so in der Vergangenheit passiert?" Mittlerweile wollte sie auch mal wissen, warum sie sich bei ihm so verstanden fühlte. Er senkte ebenfalls seinen Kopf und schüttelte diesen leicht. "Darüber kann ich nicht reden." Damit war es für Ran erledigt. Er konnte halt nicht darüber reden und das respektierte sie. Was sollte sie denn jetzt auch sagen? Sollte er ihr alles erzählen und dadurch vielleicht zusammenbrechen? Nein, das konnte sie nicht. Einiges später verabschiedeten sie sich und Ran kehrte nach Hause zurück. Unterwegs kam sie noch an der Detektei vorbei. Ja, hier hatte sie lange gewohnt... So vieles hatte sie an diesem Ort erlebt... hier ruhte ihre Vergangenheit... hier ruhte Shinichi... Nein! Nicht schon wieder er! Geh! Geh! Geh weg von mir! Sie wollte ihn nicht mehr sehen! Aber er war doch gar nicht da. Er hatte sich in ihren Gedanken eingenistet, wie ein Parasit. Er lebte von ihr. Sie hielt sich den Kopf. "Sieh nach vorn." Was zum...? Sie sah auf. Das konnte doch nicht... Rotauge? Hier? Er saß auf dem Dach der Detektei ihres Vaters. Was wollte er hier? Sein Umhang wehte in der leichten Brise, die mit dem Abend aufgezogen war. Sein Umhang? Ja, anscheinend hatte er einen neuen. Der sah genauso aus wie der Alte. Dann sah sie in seine Augen. Sie wusste es nicht, aber sie hatte den Eindruck, als würde er etwas voller Hass anstarren. Was, das wusste sie nicht. Er lächelte geheimnisvoll, bevor er sich erhob. Dann zog er sich die Kapuze über und verschwand. Aber warum? Warum war er gerade hier aufgetaucht? Was hatte er hier zu suchen? Verfolgte er sie? Mit diesen Fragen im Kopf merkte sie nicht, wo sie hinlief. Irgendwann hörte sie eine bekannte Stimme, die ihr schon fast vertraut war. "Shiho?" Was machte sie denn hier? "Sag mal Ran, was treibst du hier? Es ist doch schon spät." Irgendwie klang ihre Stimme leicht sorgenvoll. Aber warum sollte sich Shiho um sie sorgen? "Ich war bis gerade noch mit einem Freund einkaufen und bin jetzt auf dem Nachhauseweg", antwortete Ran wahrheitsgemäß. Allerdings drängte sich unbewusst eine Frage in ihr Unterbewusstsein. Wo war ihr Zuhause? Bei ihrer Mutter? In der Detektei? Bei Tokago? Richtig Zuhause fühlte sie sich an keinem dieser Orte... Shiho nickte zur Antwort. "Und was machst du so?" Ran unterhielt sich gerne mit ihr, auch wenn sie sich immer nur zufällig auf der Straße trafen. Ihr erschienen die Gespräche ausgewogen. Shiho fasste sich mit ihrer linken Hand ans Ohr und nickte leicht. Dann schaute sie leicht irritiert und antwortete auf Rans Frage. "Nun ja, ich gehe etwas spazieren." Ran wurde neugierig. Konnte sie sie öfters treffen und besser kennen lernen? "Machst du das immer?" Shiho verneinte. "Öfters, aber nicht immer. Außerdem bin ich fast jeden Tag woanders, hin und wieder auch auf einem anderen Kontinent. Nur in letzter Zeit habe ich mehr in Tokio zu tun, aber das kann sich schnell ändern. Eigentlich kann man mir immer begegnen..." Ran glaubte ihr. Das passte einfach gut. Sie begegnete ihr nämlich immer in den ungewöhnlichsten Situationen... Am Abend lag Ran noch lange wach. Was tat Rotauge bei der Detektei? Ihr fiel einfach nichts ein. Aber Rotauge war für sie eh ein Rätsel. Er schien viel über sie zu wissen. Er schien sie so zu behandeln, als wüsste er, wie sie dachte. Aber das war ja unmöglich. Außerdem hatte sie nie jemanden kennen gelernt, der rote Augen hatte. Obwohl... er hatte seines ja auch erst seit sie ihn ins Krankenhaus verfrachtet hatten... Aber ihr fiel auch sonst keiner ein, der so jemand sein könnte... es war verhext... Sie seufzte. Wenn er doch nur so offen wäre wie Tokago... Aber dann wäre er auch nicht so... Ran erschrak. Sie fand Rotauge doch tatsächlich attraktiv. Seine geheimnisvolle Art, seine scheinbare Unberührbarkeit... gleichzeitig konnte er hart und sanft sein... Ihr Kopf begann zu schmerzen. Was hatte das denn schon wieder zu bedeuten? Zwei Aspirin später schlief sie ein. Asch-kenn-dorr Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)