An Angel's Story von KilmaMora (Ein Jahr) ================================================================================ Kapitel 10: Etwas für sich behalten... -------------------------------------- Asch-kenn-dorr^^ So, ich habe mich entschieden, dann und wann von meinen geplanten Überschriften abzuweichen. Ist wohl auch besser so. Viel gibt es ansonsten nicht zu sagen, außer, dass dieses Kap etwas kürzer ist. Sie blieb bis zum Nachmittag bei Tokago, dann brachte er sie nach Hause, wo sie sofort von ihrer besorgten Mutter in die Arme genommen wurde. Den Rest des Nachmittags verschlief sie bis zum Abend. Am nächsten Tag blieb sie zu Hause. "Ran, was ist nur andauernd los mit dir? Erst versuchst du, dich umzubringen und dann kippst du immer wieder um." Die Sorge in der Stimme von Eri war nicht zu überhören. Sie seufzte. Was wusste ihre Mutter denn schon? Sie wusste immer noch nicht, was sie von alldem, was sich abgespielt hatte, wirklich halten sollte, außer dass sie Shinichi am liebsten nie wieder sehen wollte. "Weißt du, was mit Shinichi passiert ist?" Die Frage stellte sie einfach so. Dann war es still. "Nein." Ihre Mutter kam aus der Küche und setzte sich zu ihr ins Wohnzimmer. "Weißt du etwas darüber?" Ran fing an zu erzählen. "Ich habe ihn erkannt... er war eigentlich nie weg gewesen... bis zu dem Tag, an dem ich ihn hasste... er war die ganze Zeit da gewesen... und er hat mich belogen... die ganze Zeit..." Ran schaute mit leicht feuchten Augen zu ihrer Mutter. "Er war Conan." Eine Zeit lang sagte Eri nichts. "Wie meinst du das? Er war Conan?" Ran ließ sich auf das Sofa zurücksinken. "Irgendwie ist er zu einem Kind geworden. Ich weiß nicht, wie, warum, oder überhaupt. Eigentlich ist das Einzige, was ich weiß. Und, dass er vor seinem Verschwinden zwei Männer beobachtet hat." Man konnte ihrer Mutter ansehen, dass sie angestrengt nachdachte. "Am besten, wir behalten erst einmal alle Fakten für uns. Ich kann das mit Conan zwar noch nicht ganz glauben, aber irgendwie kommt mir das bei dem Verhalten des Jungen irgendwie logisch vor. Weißt du noch etwas? Vielleicht können wir ja herausfinden, was er so treibt." "Vergiss es, Mama. Ich will nichts mehr mit diesem Hirni zu tun haben!" Ran wurde schon wieder wütend. Warum bloß immer Shinichi? "Hast du etwa alles andere vergessen? Nun ja, die Ärzte meinten ja, dass dein Erinnerungsvermögen beeinträchtigt wurde, da du zu lange gehangen hast. Aber denk doch mal nach: Wenn Shinichi Conan war und dein Vater am gleichen Tag verschwunden ist, an dem auch er endgültig untergetaucht ist, gibt es wohl einen Zusammenhang." VATER! Ran traf es wie ein Schlag. Warum hatte sie auch nie an ihren Vater gedacht? Eri fuhr aber unbeirrt fort und Ran brauchte einige Sätze, um sich wieder zu fangen. "Und denken wir mal weiter. Shinichi oder auch Conan kannte Heiji, Kazuhas Freund. Dieser ist seltsamerweise auch verschwunden. Da muss es einen Zusammenhang geben." Ran nickte leicht. Ja, das war wohl war. Immerhin schuldete sie es ihrer Freundin, wenn Heiji wegen Shinichi verschwand, ihr zu helfen. Und ihren Vater wollte sie auch wieder sehen, die Erinnerungen an ihn waren sehr verschwommen. Beeinträchtigtes Erinnerungsvermögen? Hatte sie deshalb nicht bemerkt, wie sie die anderen vergessen hatte? Aber sie hatte sich wohl damit auseinander zusetzen... Am Abend weihten sie Kazuha ein. Sie zeigte sich sehr überrascht und wäre wohl auf Ran losgegangen, wenn sie Shinichi mittlerweile nicht abgeschoben hätte. Zusammen sammelten sie alle ihnen bekannten Fakten, was sich durch mehrere Erinnerungsschübe von Seiten Rans etwas schwierig gestaltete. Spät in der Nacht vereinbarten sie, niemandem etwas davon zu erzählen, egal wie nah sie der Person standen. Das Thema war einfach zu heikel, da sie noch nicht wussten, woran sie waren. Danach gingen Eri und Kazuha schlafen. Ran stieg aufs Dach, sie musste einmal gründlich nachdenken. Der Wind wehte ihr durch die Haare während sie am Geländer des Daches lehnte und nach unten schaute. Die Stadt unten war belebt, sie schlief nie. Autos schlängelten sich durch den Verkehr, gelegentlich konnte man das Hupen von verärgerten Straßenbenutzern vernehmen. Manchmal heulte ein Motor auf. Doch in dieser Höhe verschwamm alles und rückte in weiter Ferne. Von der Helligkeit des Bodens schaute sie auf. Der Himmel war klar, man konnte die Sterne sehen. Es war Vollmond, er leuchtete hell in ihr Gesicht, während sie in ihrem Kopf kramte. Was hatte das alles zu bedeuten? Alle verschwinden? Was steckte dahinter? Aber desto mehr sie versuchte, die Fakten zu ordnen, desto öfter stieß sie auf Shinichi, mit dem sie nichts mehr zu tun haben wollte. Nach einiger Zeit stoppte sie ihre Gedankengänge und betrachtete nur noch das Geschehen unter ihr und den Himmel über ihr. Hin und wieder glitt ihr Blick auch über die anderen Hausdächer, wo aber niemand war. Niemand? Ran spähte genauer durch die Nacht. Plötzlich vernahm sie einen Schuss. Was war das? Ein Schrei ertönte, dann war alles ruhig. Zitternd glitt Ran an der Absperrung hinab, während der Wind ihr das Haar ins Gesicht wehte. Sie schaute noch einmal in die Richtung, von der die Geräusche gekommen waren. Jetzt konnte sie erkennen, was sie erspäht hatte: Ein schwarzer Schatten bewegte sich mit einer Kletterausrüstung von Haus zu Haus, immer über das Dach. Dann rollte sie sich zitternd ein. Wer war das? Was wollte er von ihr? Wieso kam er hierher? Ein Geräusch, das das Treffen von Metall auf Metall verkündete, verriet ihr, dass er bis hierher käme. Leise fing sie an zu schluchzen. Eine weitere Abfolge von Geräuschen folgte, welche mit einem Geräusch, welches das einrollen von irgendetwas war, beendet wurde. Hoffentlich würde er sie nicht bemerken. Hoffentlich würde er einfach weitergehen. Sie flehte ihn in Gedanken an. ,Bitte, geh! Bitte, geh einfach!' Doch ein kurzer Schluchzer verriet sie. Sie konnte vernehmen, dass die Person anhielt, sich umdrehte und langsam auf sie zu kam. "Nein", wimmerte sie. Immer wieder nur "Nein..." Aber es passierte nichts... Nach einiger Zeit des Weinens spürte Ran plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter und eine merkwürdig verzerrte Stimme sagte: "Schh... beruhige dich..." Asch-kenn-dorr^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)