Das Haus des Phönix von Altron (Harrys 6. Schuljahr in Slytherin!!!) ================================================================================ Kapitel 7: Wieder einmal Askaban -------------------------------- Das war schon viel besser, was die Anzahl der Rückmeldungen angeht... Ich weiß ja dass man dies nicht mit den ganzen Slash und Lemonsachen vergleichen kann, die auch wenn sie Grottenschlecht sind zig Kommis kriegen... das versteh ich einfach nicht... BlueStar85: Danke dir für deine Treue!!! und ja die Hoffnung ist ja eingetreten Dax: :-) oOfeeOo und Ca: Ja,ja,ja, ich gebe mein bestes! Illya: Danke das war nen Riesen Lob! ... und davon kann man bekanntlich nie genug kriegen... :-) Eigentlich sollte das näxte Chap erst morgen kommen, aber da ich ja Geburtstag habe, ... kriegt ihr es heute schon! ... aber jetzt geht's los! Wieder einmal Askaban Alle Schüler waren nun mucksmäuschenstill und starrten gebannt auf ihren Lehrer. Professor Snape war nicht bewusstlos, aber seine Kräfte schienen ihn so weit verlassen zu haben, dass er sich nur mit mühe wieder aufrappelte und leise etwas zu Dumbledore sprach. Professor McGonagall stand auf und verließ die Große Halle. Eine Zeit lang passierte gar nichts. Einige Schüler wandten sich vom Lehrertisch ab und begannen leise zu tuscheln an. Auch der Lärmpegel unter den Slytherins stieg zu einem stetigen Murmeln an. Harry drehte sich zu Simon um, der aber immer noch mit blassem Gesicht zu Snape aufblickte. Harrys Blick wanderte über den Slytherintisch und seine Augen trafen auf die Malfoys. 'Draco freut sich' kam Harry in den Sinn und er wandte sich angewidert von ihm ab. Das Schlagen einer Tür ließ ihn wieder zum Lehrertisch aufsehen. Professor McGonagall betrat, gefolgt von Madame Pomfrey, die große Halle. Sie trug ein kleines Gefäß mit dampfendem Inhalt und übergab dieses Professor Snape, der es in einem Zug ausleerte. Langsam richtete sich Professor Snape in seinem Stuhl wieder auf und warf einen Blick zu Dumbledore. Dumbledore erteilte ihm die Erlaubnis zu den Schülern zu sprechen. Mühsam erhob Snape sich und schien kurz zu überlegen, was er sagen sollte. Dann richtete er sich mit matter Stimme an die Schüler: "Der dunkle Lord hat am frühen Abend einen Anschlag auf Askaban ausgeübt. Er befreite seine Anhänger und schickte die Dementoren von der Insel, damit sie sich auf dem gesamten Festland verteilen." Ein Raunen ging durch die Halle. Professor Snape setzte erneut an, aber Dumbledore unterbrach ihn. Er schickte die Schüler in ihre Häuser und bat sie dort zu warten bis man nähere Informationen hatte. Die Lehrer würden sich derweil zu einer Lagebesprechung zurückziehen. Harry schloss sich nur widerwillig den Slytherins an und folgte ihnen zum Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg wurde das Gespräch zunehmend lauter und dort angekommen, konnte Draco seine Freude über den Askabanausbruch nur schwer unterdrücken. So ging es einigen anderen auch. Fast jeder Slytherin schien irgendjemanden zu kennen der zuletzt noch dort gesessen hatte und jetzt vielleicht, durch Voldemorts Anschlag auf das Gefängnis die Freiheit wiedererlangt hatte. Harry hatte vor ein paar Monaten mit Hilfe von Dumbledores Orden einige Todesser gefangen: 'Lucius Malfoy, Crabbey, Goyle, Nott, McNair, ...' Er wusste dass es noch mehr waren, aber er konnte sich momentan nicht an ihre Namen erinnern. Viele von ihnen hatten Söhne oder Töchter, die mit Harry zusammen in die Schule gingen. Er warf erneut einen Blick auf Draco, der sich gutgelaunt mit Vincent Crabbey, Gregory Goyle und Theodor Nott unterhielt. Sie alle schienen sich über Snapes unheilvolle Nachricht zu freuen. 'Antonin Dolohow, Rodolphus Lestrange ... Lestrange' Weitere Namen an die sich Harry nun erinnerte und er sah sich im Gemeinschaftsraum nach Simon um. Dieser saß in einem Sessel vor dem Feuer. Bei ihm saß Frederic, aber sie schwiegen sich an. Harry konnte nicht ausmachen, was Simon über die Befreiung der Gefangenen dachte. Er wusste nicht, ob Simon einen Grund hatte sich über die Befreiung seines Vaters zu freuen, oder ob der Hass auf ihn so groß war, dass er sich ärgerte. So sehr Harry sich auch bemühte, er kam einfach nicht an Simons Gedanken ran. Schließlich gab er auf und setzte sich auf einen Stuhl in der hintersten Ecke des Gemeinschaftsraums. Er ärgerte sich, dass er sich damals gegen das Phönixhaus entschieden hatte. Dann könnte er sich jetzt wenigstens mit Hermine unterhalten. Voldemort würde jetzt seine treuen Anhänger wieder um sich gescharrt haben. Und noch schlimmer, er hatte die Dementoren unter seiner Kontrolle. Harry mochte sich nicht ausmalen, welche Auswirkungen diese Tatsache auf die Zaubererwelt und Muggelwelt haben könnte, aber er vermutete, dass es nicht lange dauern würde bis Voldemort erneut in Erscheinung treten würde. Harry Gedanken wurden durch eine unnatürliche Stille im Gemeinschaftsraum unterbrochen. Er drehte sich um und sah Professor Snape, der gerade in die Mitte des Gemeinschaftsraums trat. Alle Schüler sahen zu ihm auf. Er sah nicht sehr viel besser aus als vorhin in der Großen Halle, aber er schien wieder einigermaßen bei Kräften zu sein. "Ich darf euch nicht viel mehr sagen, als ich bisher gesagt hatte. Es hat sich erwiesen, dass die Kräfte des Lords unaufhaltsam stärker werden." sagte Snape immer noch mit matter Stimme. Er sah von einem Schüler zu anderen, die alle mit tiefer Unschuldmiene und voller Erfurcht zu ihm aufsahen, dann setzte er fort: "Wir werden zwar mit erhöhter Wachsamkeit in die Welt schauen müssen, doch momentan ist Hogwarts noch nicht in Gefahr ... Der Schulbetrieb wird normal fortgesetzt." Snape wandte sich nach diesen Worten zum Gehen, als ein Drittklässer ihn aufhielt: "Wie hat er es geschafft," fragte er zögernd. Snape sah zu ihn hinüber und ein sehr mattes Lächeln entstand auf seinem Gesicht: "Nun Mr. Perish, kluge Frage, aber ich darf ihnen dazu keine Informationen geben." dann richtete er sich erneut an alle Schüler: "Ich denke ihr solltet ins Bett gehen, vielleicht gibt es bis morgen neue Informationen. Mal sehen wie das Ministerium auf die Botschaft reagiert." Damit verließ er den Gemeinschaftsraum. Keiner war müde, der Redebedarf war zu groß und sobald sich die Wand hinter Professor Snape geschlossen hatte, wurde es schlagartig wieder lauter. Harry hatte nicht das Bedürfnis sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Simon hatte sich nach der Rede von Snape in Richtung Schlafsäle verzogen. Harry dagegen stand auf und verließ den Gemeinschaftsraum durch die Steinwand. Er wusste, dass es ihm nicht erlaubt war um diese Zeit durch das Schloss zu laufen, aber er konnte das Gerede im Slytheringemeinschaftsraum nicht ertragen. Hogwarts war wie ausgestorben, als Harry sich leise schleichend durch die Gänge bewegte. Er wandte sich langsam die Wendeltreppe zur Eulerei hoch. Nicht das kleinste Geräusch war zu hören. Dort angekommen setzte er sich auf den kalten Steinboden. Hedwig schien unterwegs zu sein. Vielleicht war sie jagen, dachte Harry und vergrub niedergeschlagen sein Gesicht in seine verschränkten Arme. Er zwang sich an nichts zu denken, aber es gelang im nicht. Immer wieder schlichen sich Gedanken ein, die er loswerden wollte: Dementoren, Voldemorts stärker werdende Kräfte, Angst und erneut die Prophezeiung. Er stand auf und ging leise auf und ab. Gelegentlich warf er einen Blick hinaus auf den fast schwarzen Nachthimmel. Kein Stern war zu sehen. Die Wolken verschluckten alles. Er konnte nur schemenhaft Hagrids Hütte erkennen und den dahinter liegenden verbotenen Wald. Dann plötzlich ließen ihn Schritte auf der Treppe aufhorchen. Er durfte nicht hier sein, aber die Möglichkeiten sich zu verstecken waren gleich null. Er stellte sich hinter die Tür, so dass er zumindest nicht sofort gesehen wurde, wenn derjenige die Tür öffnete. 'Bitte,' dachte Harry, 'lass es nicht Filch sein.' Die Tür wurde aufgestoßen und Harry beobachtete, wie die Person direkt zu den Eulen ging. Es war Ron und Harry wagte sich aus dem Schatten hervorzutreten, welchen die Tür auf ihn warf. "Hallo Ron," sagte Harry. "Schreibst du an deine Eltern?" Ron erschrak. Die ganze Farbe verschwand aus seinem Gesicht. Er hatte anscheinend mit schlimmeren gerechnet, als mitten in der Nacht Harry in der Eulerei zu treffen. "Was geht dich das an?" fuhr Ron ihn an und wandte sich an Pigwidgeon, der zu Ron hinuntergesegelt kam. Harry stockte mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, doch Harry versuchte freundlich zu bleiben. "Richte ihnen ein paar Grüße aus." Ron drehte sich zu Harry um, sah ihn aber immer noch abweisend an. "RON, JETZT HÖR MIR MAL KURZ ZU. VOLDEMORT NIMMT GERADE DIE ZAUBERERWELT AUSEINANDER UND JEDER GLAUBT, DASS ICH IHN DABEI UNTERSTÜTZE. HAST DU EIGENTLICH EINE AHNUNG; WIE SCHEIßE ES MIR DABEI GEHT???" Harry konnte seine schlechte Laune nicht mehr unterdrücken. Er hatte die Nase gestrichen voll. Rons Verhalten wollte er sich nicht weiter gefallen lassen. Er hatte ganz vergessen, dass er leise sein musste. Wütend wandte er sich von Ron ab, der ihn entgeistert ansah und verließ die Eulerei. Er rannte die Treppe hinunter. Ron rief ihm noch irgendetwas hinterher, aber er wollte es nicht hören. Im Korridor angekommen stoppte er. Er kochte zwar immer noch vor Wut, aber er hörte Filchs Stimme. Harry sah sich hastig um und floh in ein leeres Klassenzimmer. Filch schien Harry nicht gehört zu haben und ging an dem Klassenzimmer vorbei. Harry atmete ein paar Mal tief durch. Er ärgerte sich, dass er die Karte des Rumtreibers nicht eingesteckt hatte und lauschte an der Tür, aber er konnte Filch nicht mehr hören. Er öffnete sie leise und wollte sich gerade heraus schleichen, als er Ron hörte. "Mr. Filch bitte, ich musste ..." versuchte Ron Filch zu erklären. Harry verschwand wieder in dem Klassenzimmer. "Keine Widerrede, Sie kommen jetzt mit in mein Büro," hörte Harry Filch sagen. Harry lauschte den Schritten, die sich rasch von ihm entfernten. Das war seine Chance. Filch war für einige Minuten beschäftigt und das Büro lag weit weg vom Slytheringemeinschaftsraum. Er öffnete die Tür, sah sich um und rannte los. Dort angekommen ging Harry sofort in seinen Schlafsaal und legte sich auf sein Bett. Er hatte Filch auf sich und Ron aufmerksam gemacht. Wenn er Ron nicht angeschrieen hätte, wären sicher beide wohlbehalten in den jeweiligen Schlafsälen angekommen. 'Geschieht ihm recht,' sagte eine gehässige Stimme in seinem Kopf. Harry schob die Gedanken weit weg und versuchte zu schlafen... Er stellte sich vor, was passieren würde, wenn mitten in der Nacht die Dementoren Hogwarts erreichten. Harry klammerte seinen Zauberstab fest an sich. Es dauerte sehr lange bis er endlich in einen leichten Schlaf fiel. *** Die nächsten zwei Tage verliefen sehr unruhig. Auf allen Gängen war ein ständiges Gemurmel der Schüler zu hören. Die Slytherins waren anscheinend die einzigen, die nicht ängstlich und beunruhigt wirkten. Harry schämte sich dazu zu gehören. Er hielt sich kaum noch im Gemeinschaftsraum auf und ließ sich kaum noch bei den abendlichen Partys blicken. Die Lehrer hielten sich weiterhin sehr verschlossen was Informationen anging und auch der Tagesprophet hatte bisher nur eine kurze Notiz darüber geschrieben, da weder die genauen Umstände, noch die entflohenen Häftlinge bekannt waren. Am Samstagmorgen beim Frühstück wurde Harry schließlich von Simon angesprochen. "Harry, was ist los mit dir?" Harry zuckte mit den Achseln, sah aber nicht zu ihm auf. "Warum ziehst du dich zurück." "Keine Ahnung!" sagte Harry kurz angebunden. "Gehst du wenigstens zum Spiel?", fragte Simon weiter. Heute war das zweite Quidditchspiel der Saison: Gryffindor gegen Ravenclaw. Harry nickte "Muss ja sehen wie die Konkurrenz spielt." sagte er mit vollem Mund. "Das ist wahr, gerade die beiden Häuser haben es in sich." Harry schüttelte den Kopf. "Die Gryffindors haben genauso wie wir eine ganz neue Mannschaft. Ich bin mir nicht so sicher, dass wir viel von denen lernen können. Wir spielen erst nächstes Jahr gegen sie, bis dahin haben sie viel an Erfahrung zugelegt." Das Gespräch wurde unterbrochen. Die Post kam und damit etwa hundert Eulen, die durch die oberen Fenster in die große Halle flogen. Harry sah gespannt nach oben in der Hoffnung Hedwig zu sehen. Eine große graue Eule ließ sich neben Simon nieder um ihm den Tagespropheten zu bringen. Kurz darauf landete eine kleine braune Eule in Harrys Haferbrei. Erst glaubte Harry es sei Pigwidgion, die Winzeule von Ron, aber es handelte sich um eine sehr junge Schuleule, die einen Brief von Hagrid am Bein hatte. Harry fischte die Eule aus seinem Schälchen und setzte sie auf den Tisch. Die Nachricht von Hagrid war sehr kurz und erwies sich als eine Einladung zum Tee heute nach dem Quidditchspiel. "Soso, du hast ein Rendez-vous mit Hagrid," bemerkte Simon skeptisch, "Gehst du hin?" Harry nickte. Simons blaue Augen starrten Harry durchdringend an. "Du bist mit ihm befreundet?" "Was dagegen?" fragte Harry nun in einem leicht patzigen Ton. Simon wandte den Blick von ihm ab und schüttelte den Kopf. "Das ist deine Sache, mit wem du befreundet bist." Simon schlug die Zeitung auf und blätterte etwas darin herum: "Wurde auch mal Zeit," murmelte er und zeigte Harry einen Artikel: *** Askaban außer Kontrolle: Dementoren auf Abwegen Wie wir bereits vor zwei Tagen berichteten gab es an Halloween einen erneuten Massenausbruch aus Askaban. Wie der Sprecher des Krisenstabs Arthur Weasley gestern Abend verriet, hat der dunkle Lord eine Lücke in den laufenden Umstrukturierungsmaßnahmen entdeckt und diese ausgenutzt. Wie der dunkle Lord an diese Informationen heran kam ist momentan noch unklar. Die Dementoren haben offensichtlich Askaban verlassen und die Gefangenen unbeaufsichtigt zurückgelassen. Den meisten Gefangenen gelang daraufhin die Flucht zum sieben Kilometer entfernten Festland. Es ist allerdings auch nicht auszuschließen, dass ihnen geholfen wurde. Die Zahl der geflohenen Häftlinge steht noch nicht ganz fest, aber es wird eine Größenordnung von etwa hundert bis zweihundert Gefangenen erwartet. Sobald etwas zu den flüchtigen Personen bekannt ist, werden wir uns bemühen, sie ausführlich darüber in Kenntnis zu setzten. Die verbliebenen Häftlinge waren zu dieser Sache noch nicht Vernehmungsfähig. Das Ministerium hat eine Sonderkommission eingerichtet, die für die Aufklärung des Falls beitragen soll. Hinweise auf flüchtende Gefangene und über den Verbleib der Dementoren, sollen unverzüglich dem Ministerium mitgeteilt werden. *** Harry las sich den Artikel durch. Er war alles andere als zufrieden stellend. 'Warum waren die Dementoren noch nicht längst von Askaban abgezogen worden?' dachte Harry. 'Dumbledore hatte dies doch gefordert?' Er schlang den Rest seines Haferbreis herunter und ging dann mit Simon zum Quidditchfeld. Harry staunte nicht schlecht. Ravenclaw hatte drei geniale Jäger, die es den Gryffindors besonders schwer machten, den Quaffel überhaupt in die Hand zu bekommen. Doch Harrys besonderes Augenmerk galt den Sucherinnen beider Mannschaften: Cho Chang und Ginny Weasley. Ein Blick auf die Punktetafel verriet Harry das Ginny schleunigst den Schnatz fangen sollte, wenn Gryffindor noch gewinnen wollte, doch obwohl Harry sich bemühte, auch er konnte den Schnatz nirgends entdecken. Terry Boot schoss wieder ein Tor. Achtzig zu null für Ravenclaw. Harry war klar, dass die Slytherins noch viel zu üben hatten, wenn sie diese Mannschaft nächstes Jahr schlagen wollten. Zumindest wenn Nott weiterhin Hüter war. Nach etwa einer Stunde und einem Punktestand von hundertsechzig zu zehn fing Ginny den Schnatz. Ein überraschendes Unentschieden. Das Ginny eine gute Sucherin war, wusste er. Harry hatte ihr während des Spiels immer wieder die Daumen gedrückt. Er hatte Cho lange Zeit verehrt, aber bis auf den einen Kuss vor Weihnachten und der Pleite an dem Hogsmeadewochenende ist nie wieder etwas gelaufen. Außerdem war sie mir Michael Corner zusammen, einem Treiber des Ravenclawteams. *** Harry kam nur schwer durch das Getümmel, welches sich am Ausgang des Stadions sammelte. Er ging hinunter zu Hagrids Hütte. Er hatte seine Einladung diesmal nicht vergessen und er beeilte sich auf die letzten Meter. Als er nun endlich an Hagrids Tür klopfte, hörte er im inneren die Stimmen von Ron und Hermine. Harry wollte erst weglaufen, aber die Tür öffnete sich schon: "Harry, komm rein!" sagte Hagrid mit rauer, aber freundlicher Stimme. Er trat ein und warf einen skeptischen Blick auf Hermine und Ron: "Sag bloß, die hast du auch zum Tee eingeladen." sagte Harry mit kühler Stimme und warf ganz besonders Ron einen verachtenden Blick zu. "Dachte das könnte nicht schaden, da ihr euch die ganze letzte Zeit weitestgehend angeschwiegen habt." sagte Hagrid mit einem verschmitzten Lächeln: "Setzt euch, der Tee ist schon fertig." Hagrid stellte einige Teetassen auf den Tisch und setzte sich zwischen Ron und Harry. Keiner sagte ein Wort während sie ihre erste Tasse Tee tranken. Harry vermied es Ron anzusehen. "Na hört mal," sagte Hagrid schließlich, um das Schweigen zu brechen, "Was ist'n los mit euch?" "Nichts," sagte Ron hastig und warf Harry einen finsteren Blick zu. Hermine, die dies ebenfalls bemerkte gab Ron einen Stoß in die Rippen. "Ron, begrabt jetzt endlich euren kleinen Streit, das bringt doch nichts." sagte sie und sah Ron hoffnungsvoll an. "Hast du vergessen, dass ich seinetwegen zwanzig Hauspunkte verloren habe?" "Nein, aber was musst du auch mitten in der Nacht durch das Schloss laufen?" gab Hermine genervt zurück. "Außerdem sollten wir uns über wichtigere Dinge unterhalten!" "Ach ja, was denn," zischte Ron sie an. "Hast du heute schon Zeitung gelesen?" Ron schüttelte den Kopf. "Hättest du besser mal tun sollen. Da stand was über Askaban drin." Hermine zog eine etwas zerknitterte Seite des Tagespropheten aus ihrer Manteltasche und hielt sie Ron unter die Nase, der zögernd anfing zu lesen. "Warum hast du nicht schon vorher was gesagt?" sagte Ron und legte den Zeitungsausschnitt auf den Tisch. "Weil du vor und während des ganzen Quidditchspiels nichts anderes als diesen dämlichen Sport im Kopf hattest..." "War doch auch'n klasse Spiel, nicht Harry?" sagte Ron und warf Harry einen Blick zu der weder gehässig noch abweisend war. Harry nickte. "Zum Glück ist unser nächstes Spiel gegen die Gryffindors... obwohl Withby Schwierigkeiten haben wird, wenn er Ginny schlagen will... Sie ist halt ein Weasley," fuhr Ron schwärmend fort. Doch ein Blick auf Harry, Hermine und Hagrid war klar, dass keiner von ihnen über das Quidditchspiel reden wollte. "Harry?" sagte sie etwas zögernd und sah zu ihm auf, "du hast nicht zufällig etwas mitbekommen, wie es Du-Weißt-Schon-Wer geschafft hat, die Dementoren von der Insel zu locken?" Harry schüttelte den Kopf. "Ich war die letzten Tage selten im Gemeinschaftsraum und Snape hat auch nichts gesagt, obwohl ich glaube, dass er mehr darüber weiß, als er zu gibt." "Klar," sagte Ron, "Er ist doch ein Todesser." "Professor Snape WAR ein Todesser und ist ein Spion." sagte Hagrid nun mit seiner rauen Stimme, "aber dass ihr das ja nicht weiter erzählt." "Klar so blöd sind wir nun auch wieder nicht," verteidigte sich Ron, aber Hagrid meinte mit seiner Mahnung gar nicht ihn, denn er sah Harry scharf an: "Was ist mit dir? Du bist doch mit diesem langen Siebtklässler befreundet, diesem Lestrange?" "Keine Angst, Simon ist okay," sagte Harry rasch und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, "außerdem wusste er bereits, dass Snape ein Spion ist." "WAS???" sagten Ron und Hagrid gleichzeitig und alle starrten Harry entsetzt an. "Du hast mit ihm darüber geredet?" fragte Ron weiter. Harry nickte. Harry wusste dass er ihnen jetzt eine Erklärung schuldig war und beschrieb grob das Verhältnis zwischen Snape und Simon. Aber er ließ Snapes Geschichte aus. Das würde ein wenig zu weit gehen und er wollte Simons Vertrauen nicht missbrauchen. "Wie kannst du dir sicher sein, dass Simon vertrauenswürdig ist?" fragte Ron misstrauisch. "Ich weiß nicht... vielleicht, weil er, wie ich, nur durch einen dummen Zufall nach Slytherin gekommen ist?" sagte Harry. Im Hinterkopf allerdings geisterten Simons Worte herum: Das Leben ist nie zufällig, jeder muss sich seinem Schicksal beugen, aber Harry schob den Gedanken weg. Harry schenkte sich noch einen Tee ein. Er bemerkte, dass Ron ihn immer noch skeptisch ansah, doch Harry beschloss, nichts mehr dazu zu sagen. Hagrid stand auf und machte sich an seinem Kessel zu schaffen. Er wollte noch eine Kanne Tee machen. "Harry," flüsterte Hermine zu ihm rüber und vergewisserte sich, dass Hagrid gerade nicht hinhörte, "Wie kommst du eigentlich mit Malfoy zurecht?" "Mal so mal so, unterschiedlich, wieso?" "Der weiß doch bestimmt mehr über die Dementoren, ... ich meine dem sein Vater?" "Hermine was hast du die ganze Zeit mit diesen Dementoren?" fragte Ron, "Du-Weißt-Schon-Wer kann ihnen einfach mehr bieten." "So einfach ist das nicht, Ron" sagte Hermine ruhig und schüttelte den Kopf, "Die Dementoren sind durch verschiedene Zauber an das Ministerium gebunden. Sie können sich nicht einfach so einen neuen Meister suchen." Hermine wandte sich nach einer kurzen Pause wieder Harry zu. "Wie haben die Slytherins auf Snapes Nachricht reagiert?" "Sie waren begeistert und haben ..." Harry stockte: "Hermine!" "Was?" "Ich denke nicht, dass ich euch das erzählen sollte..." "Komm, Harry," sagte Hermine und sah Harry beunruhigt an, "Draco weiß bestimmt eine Menge über V-Voldemorts Pläne." "Und, was willst du machen, wenn du was über Voldemort herausbekommst?" fragte Harry direkt an Hermine gerichtet. Hermine hob die Schultern. "Schaden kann es nicht, oder?" sagte Hermine, "Dann wissen wir wenigstens, auf was wir uns vorbereiten können. Bitte Harry!" Harry sah Hermines flehenden Blick. 'Warum eigentlich nicht', fragte sich Harry. Es würde nichts Schaden ein wenig herum zu schnüffeln. Draco, Crabbe, Goyle, die müssten sicher eine Menge wissen, nur zweifelte Harry, dass irgendjemand freiwillig mit Informationen herausrückte. Schließlich nickte er: "Ich kann sehen, ob ich irgendetwas ganz zufällig in Erfahrung bringen kann. Nach seinen zweiten oder dritten Becher achtet Draco nicht mehr darauf, was er erzählt." Ron und Hermine sahen ihn verwirrt an und Harry wusste sofort, warum: "Simon macht echt gute Zaubertränke!" "Du trinkst die doch nicht auch, das ist verboten" "Hermine! Snape weiß davon, aber er hat noch nie etwas dagegen gesagt." Hermine legte hastig den Finger auf den Mund und gab Harry zu verstehen jetzt besser still zu sein. Hagrid kam mit einer großen dampfenden Kanne mit Kräutertee an den Tisch zurück. Er bemerkte das plötzliche Schweigen: "Na, hab ich was verpasst oder heckt ihr schon wieder irgendwelche Streiche aus?" "Weder noch," sagte Ron rasch und schob Hagrid seine leere Tasse zu. "Was machen die Zauberkaninchen?" fragte Harry. Hagrid grinste. "Sind, glaub' ich soweit, dass wir sie einsetzen können. Eulenpost ist bei weitem nicht mehr so sicher wie früher. Dumbledore hat eine unerwartet hohe Fehlerquote festgestellt. Schätz' mal, dass Du-Weißt-Schon-Wer dahinter steckt." "Du-Weißt-Schon-Wer fängt die Post ab?" fragte Ron und wurde etwas bleich. "Schon möglich, muss ja auf'n laufenden sein, was die Konkurrenz gerade macht." "Dann, hoffe ich, hatte Pig Glück. Ich habe nämlich meinen Eltern geschrieben und ich will nicht, dass es jemand ließt." "Warum sollte jemand so'ne Minieule abfangen?" fragte Harry. "Du kennst doch Pig, der schafft es doch nie, seine Briefe einwandfrei zu überbringen, dazu ist er viel zu tollpatschig." Alle lachten. Lange hatte Harry nicht mehr so viel Spaß gehabt. Mit Ron und Hermine Probleme auszudiskutieren, war trotz der Ernsthaftigkeit des Themas amüsanter, als mit Simon, der eher abwägend und berechnend an so etwas heranging. *** Als die Teesitzung bei Hagrid zu Ende war, fühlte Harry so etwas wie Glück. Er hatte seine alten Freunde wieder. Doch er hatte auch zugesagt, die Slytherins auszuhorchen, und dabei war ihm etwas mulmig zumute. 'Was passierte wenn irgendjemand etwas herausbekommt,' dachte Harry. Gedankenverloren betrat er den Gemeinschaftsraum. Alle Slytherins waren, wie jeden Samstag in Feierlaune, aber Harry ging ohne sie zu beachten in seinen Schlafsaal. Er hatte über eine Menge neuer Eindrücke nachzudenken und er musste einigermaßen nüchtern bleiben, wenn er Draco diesen Abend aushorchen wollte. Aber diese Rechnung ging nicht auf. Simon hielt Harry am Abend noch lange mit dem heutigen Quidditchspiel auf. Außerdem versuchte er mit Harrys Hilfe neue Spielstrategien für das Spiel gegen Hufflepuff im kommenden Monat zu entwerfen. Harry sah keine Chance sich aus diesem Gespräch herauszuziehen. Er beobachtete Draco aus dem Augenwinkel, der sich mit seinen beiden Freunden Crabbe und Goyle unterhielt. 'Warum fragte er nicht einfach Simon, ob er etwas über Askaban wusste,' dachte sich Harry. Immerhin hatte Harry ihn auch noch nicht gefragt. Doch Simon zuckte nur unwissend mit den Schultern: "Keine Ahnung, was geht mich das an?" sagte er zögernd und füllte seinen Becher erneut mit Verwirrungstrank. "Hab'im Moment anderes im Kopf." "Ja, Erdbeeren, Schokolade und eine Portion Vanilleeis," sagte Harry beiläufig und fing an zu Lachen. Simon stimmte in sein Lachen ein. "Na Potter, amüsierst du dich schön," zischte Draco Harry zu, als dieser sich einen neuen Becher holen wollte. Harrys Lachen endete abrupt und er sah Draco scharf an. Wenn er ihn jetzt fragte, würde Simon Verdacht schöpfen und das wollte er nicht riskieren, aber er musste versuchen Draco in ein Gespräch zu verwickeln, um dann eine Chance zu finden sich von Simon loszueisen. "Draco, hast du deinen Aufsatz für Geschichte schon fertig?" Malfoy sah Harry irritiert an und schüttelte den Kopf. "Den musst du wohl selber machen, Potter. Ich bin doch nicht dein Kindermädchen" sagte er und gab ein kaltes Lachen von sich. Simon sah sich derweil nach Frederic um, entschuldigte sich kurz bei Harry und verschwand im Durchgang zu den Schlafsälen. "Na, worüber habt ihr euch amüsiert?" fragte Draco hämisch, seine blassen Augen immer noch auf den Vorhang gerichtet, hinter dem Simon gerade verschwunden war. "Das geht dich gar nichts an!" sagte Harry. Draco wandte nun den Blick von dem Vorhang ab und sah Harry eindringlich an. "Ich habe dich vorhin mit deiner Freundin gesehen," Harry schüttelte verdutzt den Kopf. "Diese Granger" setzte Draco verachtend hinzu. "Hast du ihr nicht auch geraten sich dringend zu verdünnisieren?" "Wieso?" Harry war nun vollends durcheinander und der Verwirrungstrank tat den Rest. Bis gerade glaubte er noch klar denken zu können, aber Draco brachte ihn aus dem Konzept. "Hast du meine Rede vor ein paar Wochen vergessen?" sagte Draco und sah grinsend zu Harry auf. "Der dunkle Lord wird stärker! Er hat seine treuesten Gefolgsleuten zusammen." Er warf Harry einen verachtenden Blick zu und trank einen Schluck Verwirrungstrank. Harry schwieg und sah nervös zu einigen Drittklässlern hinüber die gerade einen Knaller gezündet hatten. Der Raum wurde für kurze Zeit durch rot-grüne Lichtfontänen erhellt. "Weißt du etwas über die Befreiung von Askaban?" fragte Harry nun zögernd. Man konnte Draco ansehen, dass er mit so etwas nicht gerechnet hatte, denn er brauchte einige Zeit, bis er antwortete: "Warum sollte ich es dir erzählen? Angst vor den Dementoren?" Harry schüttelte den Kopf. Er war es Leid mit Draco das Gespräch angefangen zu haben, also drehte er sich um und ging ohne ein Wort zu sagen weg. Im dunklen Gang, der zu den Schlafsälen führte, hörte er ein Flüstern, das abrupt endete, als Harry ihn betrat. Im Vorbeigehen erkannte er Simon, Frederic und Ethan. Im Schlafsaal legte Harry seinen Umhang ab und machte sich fürs Bett fertig. Heute würde er keine neuen Erkenntnisse einholen können. *** Den ganzen Sonntag verbrachte er damit die, von Professor Snape geforderten, zwei Rollen Pergament über den rechtlichen Gebrauch von Veritasserum zu schreiben. Außerdem musste er noch den Aufsatz für Professor Binns beenden. Doch er musste vergnügt feststellen, dass er nicht der einzige war, der seine Hausaufgaben noch nicht erledigt hatte. Crabbe und Goyle saßen an einem Tisch weiter und versuchten bei Draco abzuschreiben, der sie aber nicht ließ. Schließlich hielt Draco das nicht mehr aus, packte wütend seine Sachen und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Crabbe wollte ihm folgen, doch Draco richtete drohend seinen Zauberstab auf ihn, dann verschwand er durch die Wand zu den Kerkern. Draco blieb den Rest des Tages fort und Crabbe und Goyle saßen betrübt, schweigend in den Lehnstühlen. Keiner der beiden machte seine Hausaufgaben. Sie versuchten es nicht einmal. Aber wenigstens ließen sie Harry in Ruhe. *** Nach der ersten Zaubertrankstunde, die Professor Snape nach seiner Abwesenheit abhielt, rief er einige Schüler zu sich. Unter anderem Harry und Neville. Er drückte jedem Schüler schweigend ein Pergament in die Hand und verließ den Klassenraum. Harry warf entgeistert einen Blick auf das Papier. Mr. Harry Potter, Hiermit teile ich ihnen mit, dass Sie die Nachprüfung in Zaubertränke bestanden haben. Theorie: Ohnegleichen Praxis: Erwartungen übertroffen In Harry tat sich eine kleine Explosion auf. Er hatte bestanden. Er konnte es nicht fassen. Er warf noch einen Blick auf seine Mitschüler. Neville war sehr blass, aber Harry wusste irgendwie, dass er nur zu geschockt war, um sich zu freuen. Er hatte ebenfalls bestanden. Zu den anderen konnte sich Harry kein Urteil bilden. Er stürmte aus dem Klassenzimmer, um Simon aufzusuchen. Doch wo sollte er ihn suchen. Das Schloss war riesig und Harry wusste nicht genau wie Simons Stundenplan aussah. Er könnte überall sein. Nachdem er einige Korridore entlang gelaufen war, gab Harry auf. Er würde Simon auch noch in der Mittagspause danken können. Etwas außer Atem lehnte er sich gegen die Wand. "Hallo Harry," hörte er jemanden sagen. Er drehte sich um und sah Ginny. Er hatte sie gar nicht bemerkt. "Was hast du gemacht, du siehst aus, als wärst du durch das ganze Schloss gerannt." Harry nickte. "Fast, hätte ich das auch gemacht," sagte Harry und sah Ginny an, "Ich suche Simon." "Da kann ich dir nicht helfen, aber es muss wirklich sehr wichtig sein." sagte sie und lächelte. "Ich habe Zaubertränke bestanden." "Gratuliere," sagte Ginny erfreut. Harry entfernte sich von der Wand, sah noch mal kurz zu Ginny auf, ließ aber seinen Blick wieder auf den Fußboden ruhen. "Du warst letzten Samstag echt super." "Danke" sagte Ginny verlegen und Harry könnte wetten, dass wenn er aufsah, sie rot werden würde, aber Harry tat es nicht. "Na ja, ich will dann mal weiter." sagte er und machte sich auf den Weg zum nächsten Unterricht. *** Die folgenden Tage ergaben nicht viel Neues. Draco wirkte leicht reizbar und Harry mied es ihn noch einmal auf Askaban anzusprechen. In Pflege Magischer Geschöpfe hatten sie die Zauberkaninchen durch und Hagrid begann nun etwas über die widerlichsten Kreaturen zu Reden, die Harry je gesehen hatte: Schlammwesen. Sie lebten bevorzugt im Moor und kleineren Tümpeln. Sie waren zwar nicht gefährlich, aber ihr Aussehen war sehr gewöhnungsbedürftig. Sie hatten keine festen Körper und sie konnten sich dem Schlamm sehr gut anpassen, so dass sie schwer zu finden waren. Harry wühlte mit seinen Händen in der Matschgrube um ein Schlammwesen zu fangen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und Harry wurde nervös. 'Endlich' dachte er und zog einen tennisball-großen Schlammklumpen aus dem Matsch. Das Wesen fühlte sich extrem glitschig an und versuchte sich aus Harrys Griff zu lösen, doch er ließ nicht locker. Harry griff noch fester zu. Das Wesen wandte sich, hielt aber plötzlich inne und war mit einem lauten Knall verschwunden. Hagrid kam zu Harry herüber, der, wie seine Mitschüler, über und über mit Schlamm beschmutzt war. "Oh, das hatte ich ganz vergessen," sagte er amüsiert, "Schlammwesen neigen dazu zu explodieren, wenn man sie zu fest hält." "Toll gemacht, Potter." sagte Draco kühl und Harry sah zu ihm auf. Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Draco war gerade damit beschäftigt sein Gesicht und die Kleidung vom Matsch zu befreien. "Sorry," sagte Harry kurz und grinste Draco an. *** Schlechtgelaunt hasteten die Slytherins zurück zum Schloss. Auf den engen Gängen, die zu den Klassenräumen für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Geschichte der Zauberei führten, stießen sie unvorhergesehen auf Hermine und Ron, die den Slytherins ebenso eilig entgegen kamen. Draco und Hermine stießen dabei zusammen. Dracos Tasche fiel zu Boden und Hermine hielt sich mit Mühe an Ron fest um nicht zu stürzen. Sie verlor ihren Zauberstab, der mit einem Funkensprühenden Knall auf den Boden fiel und auf Draco zugerollt kam. "Na Super," schrie Draco und sah Hermine und Ron an. "Dieses Schlammblut hat mir gerade noch gefehlt." Ron, der Hermine schon immer tapfer verteidigt hatte, wenn Draco sie so nannte, wollte sich auf ihn stürzen, doch dieser zückte blitzschnell seinen Zauberstab und richtete ihn auf ihn. "Weasley, pass auf," sagte Draco verachtend, "sonst bist du noch vor deiner Freundin dran." Ron blieb starr stehen. Er hatte keine Chance schnell genug seinen Zauberstab aus der Tasche zu ziehen. "Heb die Tasche auf, Weasley," sagte Draco und ein sadistisches Lächeln trat auf seine Lippen. Ron schüttelte den Kopf und starrte Draco an. "Das werde ich nicht tun,..." sagte Ron leise, aber eindringlich "Das tut mir aber leid, ... " Draco schwang seinen Zauberstab und rief: "Rictussempra" und Ron warf sich lachend auf den Boden. Harry, der sich bisher noch nicht einmischen konnte, drängelte sich durch die Menge und zerrte an Dracos Schulter: "Hör auf Draco, du wirst uns in Schwierigkeiten bringen." Doch Draco lachte nur, gab Crabbe ein Zeichen und wandte sich jetzt wieder Hermine zu. Crabbe und Goyle hielten Harry fest, so dass er sich nicht losreißen konnte. Ron lag immer noch lachend am Boden und bekam vor lauter Lachen kaum noch Luft. Doch Draco beachtete ihn kaum noch. "Und nun zu dir Schlammblut, ..."sagte er verächtlich. "Für dich hätte ich eine Menge schöner Flüche parat. Ich weiß nur noch nicht mit welchem ich anfangen soll." Wieder füllte Dracos kaltes Lachen den engen Gang. Und ohne Vorwarnung rief er: "Tarantallegra". Hermines Beine begannen sich zu bewegen ohne, dass sie es wollte. Die Slytherins lachten, bis auf Harry, der immer noch versuchte sich loszureißen. Aber Crabbe hatte ihn nun fest im Griff und es war sinnlos. Goyle zückte seinen Zauberstab und trat neben Draco. "Nach dir," sagte Malfoy freundlich und überließ ihm die wehrlose Hermine. Harry bekam nicht mit was dann passierte. Er versuchte gerade in Crabbes Finger zu beißen um sich doch noch befreien zu können, doch als Hermine immer noch mit ihren schlackernden Beinen in die Lüfte schwebte hielt er inne. Goyle hatte sie mit einem Schwebezauber belegt und sie stieg immer höher, bis sie mit dem Kopf gegen die Decke knallte. Dann sah Harry wieder zu Ron. Der Kitzelfluch ließ langsam nach und Ron versuchte mühsam sich aufzurichten. Aber er brach immer wieder lachend zusammen. Schließlich gelang es ihm dennoch seinen Zauberstab aus der Tasche zu ziehen. Er zielte auf Goyle und, ganz außer Atem, krächzte er ein heiseres "Expelliarmus.". Goyles Körper wurde von einem heftigen Stoß zurückgeworfen und fiel auf Crabbe, der Harry zwangsläufig losließ. Goyles Zauberstab flog durch die Luft und fiel hinter Ron auf den Boden. "Petrificus Totalus!" ertönte Dracos Stimme und Rons Körper zog sich zusammen. Er verlor seinen Zauberstab und blieb wie ein Päckchen zusammengeschnürt reglos am Boden liegen. Harry hatte sich von Crabbe befreit und trat nun mit seinem Zauberstab bewaffnet vor Draco. "Ein kleines Duell gefällig?" fragte Harry und starrte Draco tief in seine blassen Augen. Crabbe und Goyle hatten sch inzwischen aufgerafft und wollten sich wieder auf Harry stürzen, doch Draco hielt sie zurück. Er nickte kaum merklich und hob seinen Zauberstab. Draco zählte das Duell leise ein. Und Harry rief: "Furunkulus" zur gleichen Zeit wie Draco: "Expelliarmus" rief. Beide Zauber taten ihre Wirkung. Nur das Draco trotz der Tentakel, die aus seiner Haut sprossen immer noch seinen Zauberstab hatte und Harry nicht. Harry lag nun hilflos am Boden und sah auf Dracos Zauberstabspitze, die auf seine Stirn gerichtet war. "Du hast verloren, Potter, keiner mehr übrig, der dir jetzt noch helfen kann. Dracos Blick schweifte über Hermine, die immer noch in der Luft schwebte und Ron, der ein Meter hinter Harry auf dem Boden lag. Draco wollte noch einen Fluch auf Harry richten, als Schritte hinter Harry ihn zögern ließen. Es war Neville Longbottom. Neville erstarrte als er Draco und die anderen sah. "Ach, Longbottom," sagte er mit gelangweilter Stimme und wandte sich wieder Harry zu. "Weil es so schön war:" fing Draco lachend an: "Rictussempra!" Harry krümmte sich vor Lachen und bekam nicht mehr alles mit, was danach passierte. Er hörte Schritte. Jemand stieg über ihn und dann hörte er Nevilles stotternde Stimme. "Fi- Fi- Finite incantatem!" rief Neville laut, den Zauberstab erhoben. Hermine fiel mit einem lauten Knall von der Decke und auch Ron und Harry gewannen ihre alte Verfassung wieder. Neville richtete seinen Zauberstab auf Draco, der ihn immer noch fassungslos anstarrte. Die Tentakel auf Dracos Gesicht waren verschwunden. Neville entwaffnete Draco und fing den Zauberstab auf. Dann ging er zu Ron und Hermine. "Professor Sprout schickt mich um euch zu holen. Sie wollte doch heute zehn Minuten früher anfangen, wegen der Atropin-Ernte. Ich dachte ihr hättet es vergessen und... na ja." Neville verstummte, denn Hermine und Ron umarmten und dankten ihn für die unerwartete Rettung aus der Misere. Neville lief rot an. Harry ging etwas zögernd auf ihn zu, klopfte ihm auf die Schultern und bedankte sich. Neville sah Harry etwas verlegen an, drückte ihm Dracos Zauberstab in die Hand und verschwand mit Ron und Hermine in dem Gang zur großen Halle. Draco rappelte sich wütend auf und klopfte sich den Staub von seinem Umhang. "Longbottom," flüsterte er drohend und nahm den Zauberstab, den Harry ihn hinhielt. Er würdigte Harry keines Blickes und ging schweigend den Slytherins voran zum Klassenraum für Zaubereigeschichte. *** Harry saß am Nachmittag bei Simon. Harry hatte zwar die Zaubertrankprüfung bestanden, aber es gab immer noch einige Dinge in dem Fach die für ihn sehr schwierig waren. Sie sprachen gerade über den Unterschied zwischen Duboisia und Scopolia, als Harry ein plötzliches brennen an seinem Hosenbein spürte. Harry griff in die Tasche und zog eine Galleone hervor, die immer noch leicht glühte. "Was ist das?" fragte Simon interessiert und warf einen Blick auf die Münze. Harry sah sich die Münze genauer an. Er hatte nicht mehr an sie gedacht, obwohl er sie unbewusst immer bei sich trug. "Heute Abend ist ein Treffen der DA-Gruppe," sagte Harry erstaunt und sah zu Simon auf. ***** to be continued ***** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)