Das Haus des Phönix von Altron (Harrys 6. Schuljahr in Slytherin!!!) ================================================================================ Kapitel 5: ZAG-Nachprüfungen ---------------------------- So... es ist wieder soweit!! und ja, es ist wieder einiges los, aber mehr verrate ich nicht! :-) Allerdings erst mal ein Riesen *knuddel* an die drei die wieder all ihren Mut zusammen genommen und etwas geschrieben haben: @ HunterX: mmh.... *grins* mal sehen, was du in absehbarer Zeit darüber denkst.... Ich spinne da gerade ein wenig rum... *lach* so leicht wird das alles nicht.... @ Dax: =:-o @ Blue Star: *mmpf* so was war irgendwie geplant... aber nach der Prophezeiung wird es sooo nicht passieren, aber meistens kommt es anders, oder??? ZAG-Nachprüfungen Harry eilte in seinen Schlafsaal. Er hasste Malfoy. Warum musste er nur mit Draco in einem Haus sein? Noch schlimmer, warum musste er sich mit Draco einen Schlafsaal teilen? Harry wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn Simon nicht eingegriffen hätte. Er hoffte inständig Simon würde Draco in dem Klassenzimmer fertig machen, ihm irgendeinen Fluch aufhalsen, oder sonst etwas. Harry versuchte sich ein wenig zu beruhigen. Er setzte sich ans Fenster und sah hinaus. Als er endlich wieder den Kopf frei hatte, machte er sich erneut an seine Zaubertranktheorie. Die Prüfung war schon bald, aber Harry hatte ein gutes Gefühl sie diesmal zu bestehen. *** Die nächsten Tage lernte er ausschließlich für seine Prüfung. Jede freie Minute die er erübrigen konnte, verbrachte er mit Simon zum Üben. Ihm ging es nicht sonderlich gut. Er war oft übermüdet und sehr leicht reizbar. Er konnte Gesellschaft im Moment nicht ertragen. Jedes Mal wenn er in der Schule, in einem Gang angesprochen wurde, konnte es passieren, dass er kurz vor dem Explodieren war. Es war egal, wer ihn ansprach. Er hatte sogar Hermine mit seiner schlechten Laune verscheucht, was ihm sehr Leid tat. Immerhin war sie eine Freundin und er sollte sich wenigstens bemühen mit ihnen in Kontakt zu kommen, wenn er Ron und Hermine weiterhin als Freunde haben wollte. Die einzige Ausnahme machte er bei Simon, der ihn mit seiner ruhigen und verständnisvollen Art immer vor Wutausbrüchen bewahrte. *** Der Tag der ZAG-Nachprüfung war gekommen. Es war ein recht kühler Samstag. Das Wetter hatte vor zwei Tagen umgeschlagen und seitdem war es permanent am regnen. Harry war am Tag zuvor sehr früh ins Bett gegangen und zur Prüfung überraschend wach und ausgeschlafen. Am Frühstückstisch unterhielt er sich noch einmal mit Simon über die wichtigsten Zaubertrankzutaten, die wahrscheinlich in der Theorie dran kommen würden, dann machte er sich auf zu dem Klassenraum im dritten Stock, wo die theoretische Prüfung abgenommen wurde. Etwa zwanzig Schüler warteten bereits vor dem Raum. Unter anderem konnte Harry Ron erkennen, der alleine in einer Ecke stand und mit geschlossenen Augen Zaubereigeschichte wiederholte. Seine Lippen bewegten sich dabei, ohne dass er etwas sagte. Harry konnte sich vage vorstellen, dass er Namen und Daten herunterbetete, die er für seine Prüfung brauchte. Neville dagegen stand neben Pavarti und versuchte mit ihr zu reden. Er war kreidebleich und wirkte sehr unsicher. Neville musste ebenfalls eine Nachprüfung in Zaubertränke machen. Harry ging ein wenig nervös auf und ab. Grundsätzlich konnte er den Stoff, aber er hatte Angst in der Prüfung ein Blackout zu bekommen. Was ist, wenn er etwas vergessen würde. Außerdem hatte er Angst in den Grundkurs zurückgestuft zu werden. Snape hatte seine Ansichten von denen er nie im Leben abweichen würde: Im UTZ-Kurs waren ausschließlich die Schüler, die er für fähig hielt, aber der Grundkurs bestand aus Schülern, die in seinen Augen dumm und faul waren. Das hatte er schon von anderen gehört und er hatte Angst, davor Snapes Schikanierungen wieder ertragen zu müssen. Professor McGonagall schob sich durch die Schülermenge und öffnete den Klassenraum. Für jeden Schüler gab es einen kleinen Tisch, der namentlich gekennzeichnet war. Harry ließ sich an seinem Platz nieder. Seine Hände waren bedeckt mit kaltem Schweiß. Professor McGonagall erläuterte den Ablauf und verwarnte noch einmal eindringlich, dass auf keinen Fall geschummelt werden durfte. Dann hob sie ihren Zauberstab. Ein blauer Strahl erhellte kurz den Raum, dann erschienen auf jedem Tisch mehrere Bögen Pergament, eine Feder und ein Tintenfass. Harry betrachtete das oben liegende Pergament und las sich die Fragen durch. Sie waren nicht gerade einfach, aber er hatte von allem eine Grundidee. "Was sind die Eigenschaften von Myzelium aquaris und wie wird es gewonnen." murmelte er kaum hörbar vor sich hin. Er überlegte angestrengt. Myzelium war schon immer etwas, was er nie so ganz verstanden hatte. Gerade seine Gewinnung war sehr schwierig. Denn es kam dabei ganz darauf an, um welchen Myzeliumtyp es sich handelte. Er hatte keine Ahnung was aquaris bedeutete. Er überlegte einige Zeit, brachte etwas auf das Papier, aber dann ging er erst mal zu den anderen Fragen über, die ihm wesentlich leichter von der Hand gingen. Harry hatte die übrigen Fragen schon zu seiner Zufriedenheit beantwortet als er sich noch einmal dem Myzelium zuwendete. Er wusste, dass ihm noch ein sehr wichtiger Faktor fehlte, aber er kam nicht drauf. Was bedeutete aquaris? Je mehr Zeit verstrich desto größer wurde seine Panik. "Simon, wenn man dich braucht, bist du nicht da," dachte Harry angestrengt, "Wie war das noch mal mit dem Myzelium aquaris?" Harry dachte darüber nach. Was hatte Simon noch einmal gesagt? 'Myzelium aquaris ist ein Wasserpilz' hörte er Simons Stimme in seinem Kopf ganz leise sprechen. War das wirklich Simons Stimme, oder hat er sich so stark auf den Nachhilfe-Unterricht konzentriert, dass er sich in die Stunde zurück erinnerte. Doch Harry konnte nicht weiter darüber nachdenken. Aquaris = Wasser, das war das Stichwort, nachdem er gesucht hatte. Er beugte sich erneut über das Pergament und schrieb mehrere Sätze über die schwierige Gewinnung von Wasserpilzen. Dann warf er einen Blick auf die Sanduhr, die neben Professor McGonagall auf dem Tisch stand. Er hatte noch Zeit. Noch war genug Sand in der Uhr. Er las sich noch einmal seine Antworten durch. 'Du solltest dein Rezept vom Trunk des Friedens ansehen' ertönte erneut Simons Stimme in seinem Kopf. Harry blätterte zurück und betrachtete das Rezept. Harry las es sich durch und konnte doch keinen Fehler entdecken. 'Nieswurz' hörte er noch einmal Simons Stimme und Harry überflog erneut das Rezept. Das Nieswurz hatte er tatsächlich vergessen und fügte es in die vierte Zeile ein. Er überflog es erneut, konnte aber keine weiteren Fehler finden. Er sah noch einmal auf die Sanduhr. Die Zeit war fast abgelaufen. Er legte seine Arbeit auf den Tisch und betrachtete wie die letzten Körner der Uhr verrannten. "Schluss jetzt, Federhalter und Papier bitte beiseite legen. Ich werde die Arbeiten einsammeln." ertönte McGonagalls Stimme und Harry konnte das Stöhnen einiger Schüler vernehmen. Er beobachtete Neville, der nur widerwillig seine Feder ablegte. Nachdem die Schüler sich wieder beruhigt hatte, sammelte McGonagall mit einem Sammelzauber die Arbeiten ein, dann erhob sie das Wort: "Alle die noch eine praktische Prüfung absolvieren müssen, finden sich bitte um halb drei wieder in diesem Raum ein. Die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung werden in zwei Wochen bekannt gegeben." Professor McGonagall nahm den Pergamentstapel an sich und verließ das Klassenzimmer. *** Harry verließ den Raum und wollte sich auf den Weg zum Mittagessen machen, als sein Blick auf Hermine fiel. Er trat zu ihr hinüber: "Hallo Hermine, ähm... ich..." Harry wollte sich für seine schlechte Laune vor ein paar Tagen entschuldigen, aber er wusste nicht was er sagen sollte. "Wie ist Zaubertränke gelaufen." fragte Hermine interessiert, aber Harry nickte nur. Er hatte ein sehr gutes Gefühl und vermutete es könnte ein E, vielleicht sogar ein O, geworden sein. Hermines Blick war wieder auf die Tür fixiert. "Du wartest auf Ron?" fragte Harry und sah ebenfalls zur Tür. "Ron und Neville. Die waren beide ja so nervös heute morgen." bestätigte Hermine. "Ist Ron immer noch so wütend auf mich, wegen dem Quidditch-Spiel?" "Nein, ich glaube er ist nicht wirklich wütend auf dich, er ist..." doch was Ron war, erfuhr Harry nicht, denn in dem Moment kamen Ron und Neville aus dem Klassenzimmer und Hermine lief zu ihnen und umarmte Ron herzlich. Harry betrachtete sich die beiden kurz und wollte sich dann aus dem Staub machen. "Harry," rief Hermine ihn zurück. Harry drehte sich zu den dreien um und ging zu ihnen. "Was ist?" fragte er. "Na ja, ich dachte, vielleicht können wir mal was zusammen machen?" Harry hob die Augenbraue. "Wie wäre es wenn wir nächstes Wochenende zusammen nach Hogsmeade gehen," schlug Hermine vor. "Ich gehe vielleicht mit Simon und Frederic." sagte Harry, "aber ich denk mal darüber nach." "Du willst mit diesem Lestrange nach Hogsmeade," fragte Ron verärgert. Harry nickte. "Lestrange?" fragte Neville leise und verängstigt. Neville wurde blass. "Keine Angst, er ist echt OK," erklärte Harry, "ich verdanke ihm eine ganze Menge." "Harry, er ist ein Lestrange!," sagte Ron fassungslos, "Du wirst ihm doch nicht trauen." "Doch, das tue ich," verteidigte Harry Simon, "Simon ist nicht so wie die anderen. Er ist kein Malfoy!" "Aber seine Eltern," fing Neville an, der inzwischen kreidebleich war, "Sie haben meine ... Eltern ... gefoltert." Harry nickte. "Das haben seine Eltern getan. Nicht er." sagte Harry genervt und wandte sich von ihnen ab. Er ging in die große Halle zum essen. Er konnte verstehen, dass Neville, Simon mit Vorurteilen belastete. Immerhin hätte er genauso reagiert, wenn er in seiner Haut stecken würde. Er vermutete, dass Neville sehr unter dem Schicksal seiner Eltern litt. Harry hatte Nevilles Eltern kennen gelernt und ihr Zustand war alles andere als gut. Er konnte sich vorstellen, wie schwer es Neville gefallen war sich damit zu arrangieren. Beim Mittagessen fragte Frederic, wie die Prüfung verlaufen war, doch Harry antwortete nicht, sondern beendete stumm sein Essen und zog sich danach in seinen Schlafsaal zurück. *** Vor der praktischen Prüfung hatte Harry weniger Angst als vor der Theorie. Er hoffte nur inständig, dass Snape die Prüfung nicht abnehmen würde. Snape hatte schon durch seine bloße Anwesenheit, eine erdrückende Aura um sich, die Harry dazu brachte, sich nicht auf das Tränke brauen zu konzentrieren. Er verließ um kurz nach zwei den Schlafsaal und machte sich auf den Weg. Simon fing ihn unterwegs ab und begleitete ihn bis in den dritten Stock: "So, wie ist es gelaufen," fragte er interessiert. "Super, ich habe alles gewusst, bis auf ..." Harry hatte sich an die komische Sache während der Prüfung erinnert und hielt inne. "Bis auf die Gewinnung von Myzelium aquaris?" sagte Simon ruhig und sah Harry an. Harry stoppte: "Woher weißt du das?" und sah Simon verdutzt an. "Während der Zauberkunsthausaufgaben, die ich oben in der Bibliothek gemacht habe, hatte ich irgendwie das Gefühl deine Stimme gehört zu haben, aber sicher war ich mir nicht." erklärte Simon. "Du hast geantwortet," sagte Harry erstaunt, "Ich konnte deine Stimme hören." "Harry," sagte Simon und sah ihn plötzlich ernst an, "Du beherrscht nicht zufällig Legilimentik?" "Legilimentik?," wiederholte Harry. "Ich ... ähm ... nein" "Hast du noch nie die Gefühle von anderen wahrgenommen, wenn sie in deiner Nähe sind?" fragte Simon und wandte sein Blick wieder von Harry ab und sah sich im Korridor um. Harry dachte an Voldemort. Er hatte immer gemerkt, wenn Voldemort extreme Gefühle verspürte. War das auch schon Legilimentik? Er glaubte immer dass Legilimentik eine Beeinflussung von außen sei... Er sah zu Simon auf und beantwortete seine Frage mit einem Nicken. Beide machten sich wieder auf den Weg weiter zum Prüfungsraum. "Aber Legilimentik beinhaltet auch, andere mit seinen Gedanken zu beeinflussen." fragte Harry Simon, als sie Treppe hinaufstiegen. "Ja, auch. ... Selbst wenn man die Gefühle anderer wahrnimmt, ist es doch noch ein großes Stück Arbeit, diese bewusst zu beeinflussen." erklärte Simon. "Du hast heute eher unbewusst ein Signal ausgesandt." Harry wollte noch eine Frage stellen, aber sie standen schon fast vor dem Klassenraum und einige Prüflinge waren schon da. Er zog es vor zu Schweigen, damit nicht ein daher gelaufener Schüler irgendwelche Gesprächsfetzen aufnehmen konnte. Simon wandte sich Harry zu. "Wir sollten unser Gespräch besser unter anderen Umständen und unter vier Augen fortsetzen" sagte er zu Harry und blickte zu den anderen Schülern hinüber. Sein Blick blieb auf Neville hängen, der Harry und Simon genau beobachtete. "Ich wünsche dir viel Glück," sagte Simon zu Harry und wandte seinen Blick von Neville ab. Harry bedankte sich und Simon ging. "Das war dieser Lestrange, nicht?" fragte Neville der zu Harry hinüber kam. Harry nickte, wusste aber nicht, was er sagen sollte. In Nevilles Gesicht konnte Harry genau erkennen, dass er Simon nicht mochte. Noch schlimmer Nevilles Augen sprühten vor blankem Hass, als er Simon hinterher sah. "Du kennst ihn nicht. Er ist ein sehr netter Typ und wenn er nicht gewesen wäre, würde ich meine Prüfung nie packen," versuchte Harry zu erklären. "Mag sein, aber er ist ein Slytherin," sagte Neville verachtend, "und sieh dir seine Eltern an." "Ich bin auch ein Slytherin." sagte Harry genervt, "Das hat nicht zu bedeuten, dass ich auch schlecht bin." "Ich sag ja auch nichts gegen dich, ich meine..." sagte Neville unsicher, "aber Simon ist..." "ES REICHT, DU KANNST IHN DOCH GAR NICHT BEURTEILEN; DU KENNST IHN EBEN NICHT!" Rasend vor Wut wandte er sich von Neville ab. Er musste einen klaren Kopf behalten, sonst könnte er die Zaubertrankprüfung gleich vergessen. *** Professor McGonagall öffnete um Punkt halb drei die Tür. Die Prüflinge betraten den Raum, der inzwischen wieder, wie ein gewöhnliches Klassenzimmer aussah. Es waren einige Lehrer da. Unter anderem Professor McPherson, Professor Flitwick, Professor Snape und Professor Sprout. Als die Schüler in einer Reihe standen und es ruhiger wurde, erhob Professor McGonagall das Wort. Harrys schlimmste Befürchtungen waren wahr geworden. Die Fachlehrer würden die praktische Prüfung abnehmen. Das hieß, er musste gleich drei Stunden mit Professor Snape in einem kleinen Raum verbringen und seinen Trank brauen. Harry graute es. Er folgte Professor Snape und vier anderen Schüler die ihre Prüfung abzulegen hatten, hinunter zu den Kerkern in den Klassenraum für Zaubertränke. Der Klassenraum war für nur fünf Schüler viel zu groß und die Kessel standen so weit auseinander, dass es unmöglich war von einem anderen abzugucken oder sich gegenseitig zu helfen. Harry stellte sich an seinen Kessel. Als Harry hörte, was Snape von ihnen verlangte, wurde ihm sehr viel leichter ums Herz. Den Fortunatrank beherrschte er sehr gut und es würde ihm nicht schwer fallen den Trank zu brauen. Professor Snape setzte sich an sein Pult, von wo er einen guten Blick auf alle Schüler hatte und gab die Prüfung frei. Harry holte die Zutaten aus dem kleinen Schränkchen, das jeder Schüler neben seinem Platz hatte und begann mit dem Zuschneiden von Zitronengraswurzeln. Gleichzeitig erhitzte er Wasser in seinem Topf. Harry sah gelegentlich zu Snape auf, doch er beachtete Harry nicht. Er beobachtete schon irgendwie, was die Schüler mit ihren Tränken machte, aber er kommentierte nichts, nicht einmal seine Mimik und Gestik konnte Harry in irgendeine Richtung deuten. Die Zeit verstrich und nachdem er das Arachnotoxin hinzugefügt hatte, entstieg rosiger Dampf seinem Kessel. Das war das beste Zeichen, dass der Trank gleich fertig sein würde. Er rührte noch ein paar Mal kräftig um, bis der Trank aufgehört hatte zu dampfen, dann füllte er eine Flasche ab und stellte sie auf seinen Tisch. "Sind sie fertig, Mr. Potter?" fragte Snape und sah Harry scharf an. Harry nickte. "Ettiketieren sie Ihre Flasche und lassen Sie sie an Ihrem Platz stehen, dann können sie gehen." Harry tat, wie ihm gesagt wurde und verließ als Erster die Prüfung. Er war froh, dass Snape ausgerechnet diesen Trank für die Nachprüfung ausgewählt hatte. Denn er hatte ihn mit Simon drei Mal gebraut, bis er ihn hätte im Schlaf brauen können. Er musste allerdings noch zwei Wochen warten, bis er die Gewissheit über Bestanden oder Nicht-Bestanden hatte, doch sein Gefühl war sehr positiv. Er könnte der glücklichste Mensch auf Erden sein, wenn er diese Probleme mit Ron und Neville nicht gehabt hätte, die beide glaubten, dass Simon sich der dunklen Künste bediente. *** Immer wenn er sich in den nächsten Tagen mit Simon in der Öffentlichkeit sehen ließ, hatte er den Eindruck, als ob über ihn gesprochen werden würde. Hauptsächlich beobachtete er alte Bekannte, bei denen er vermutete, dass sie über ihn redeten. Ernie mit Neville oder Pavarti mit Seamus. Früher wurde er von ihnen als Held verehrt und jetzt stand er vermutlich im Verdacht mit dem Feind zu paktieren. Die Ausnahme bestand in Hermine, die immer noch mit ihm sprach. Sie bestätigte, dass es ein großes Gerede im Phönixhaus über Harrys derzeitiges Verhalten und gab. Doch Hermine erwähnte auch andere Personen, die sich nicht an Harrys Umgang störten. Sie gab allerdings auch zu, sich sehr lange mit Terry über Simon unterhalten zu haben. Sie sagte ernsthaft, sie sei froh, dass Harry endlich jemanden kennen gelernt hatte, der ihn zum lernen animierte, da sie in den letzten fünf Jahren bei diesem Versuch kläglich gescheitert war. Da Hermine mit Ron zusammen nach Hogsmeade und Ron ebenfalls Vorurteile gegen Simon hegte, entschied sich Harry für Simon und Frederic. Er war die Diskussion leid. Am besten wäre es, wenn er die beiden Mal miteinander bekannt machte, wenn sich der Zeitpunkt dafür geben würde. Vielleicht könnte er Ron vom Gegenteil überzeugen. *** Ein Tag vor Hogsmeade stellte Harry beim Mittagessen fest, dass Simon nicht da war. Er fragte Frederic nach ihm. Doch er hob nichts ahnend die Achseln: "Keine Ahnung, hat sich anscheinend wieder einmal heimlich nach Hogsmeade aufgemacht. Er wird schon wieder kommen." Harry wusste nicht was er darauf antworten sollte, setzte sich an den Tisch und aß. Simon kam den ganzen Tag nicht wieder. *** Harry ging am nächsten Tag schließlich alleine nach Hogsmeade. Mit Frederic hatte er dann doch keine Lust, der sich kurzfristig Ethan und einem anderen Siebtklässler anschloss. Harry kaufte sich im Honigtopf eine große Tüte Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen und stand dann lange vor den Auslagen von Derwish und Banges, als er die Stimme von Frederic hörte, der sich mit jemand unterhielt. "Wir haben noch ein wenig Zeit. Um zwölf wartet Simon im Drei Besen auf uns..." Harry drehte sich um und sah Frederic mit seinen zwei Begleitern reden. Frederic stockte, als er Harry bemerkte, wandte sich dann aber wieder seinen Freunden zu, um den Vorschlag zu machen zum Postamt zu gehen. Harry wartete bis die drei nicht mehr zu sehen war, dann rannte er zu den Drei Besen. Irgendetwas stimmte doch nicht. Völlig außer Atem schlüpfte er durch die Tür sah sich kurz um und versteckte sich schnell hinter eine große Pflanze. Er hatte Simon entdeckt, wie er sich mit jemand unterhielt. Die andere Person konnte er nicht erkennen, aber er sah wie Simon versuchte auf ihn einzureden. Gelegentlich schüttelte der andere den Kopf. Ob er etwas sagte, konnte Harry weder sehen noch hören. Sie waren zu weit weg und der andere hatte seine Kapuze zu tief ins Gesicht gezogen. Er schlich sich an die Theke, wo er sich ein Butterbier bestellte. Harry ließ die beiden nicht aus den Augen, während er langsam den Becher mit dem heißen Butterbier leerte. Simons Gesicht wirkte etwas verbittert. Der andere stand auf, sagte anscheinend noch etwas und verließ den Tisch. Er ging sehr nah an Harry vorbei und Harry konnte einen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Es war: Professor Snape. Harry drehte sich abrupt um. Er war sich nicht sicher, ob Professor Snape ihn gesehen hatte. Er schlich sich zu den Toiletten und überlegte, was das zu bedeuten hatte. Er würde Simon heute Nachmittag fragen, nicht jetzt, da Frederic und die anderen jederzeit auftauchen könnten. *** Doch Simon hatte den Rest des Nachmittags wenig Zeit und vertröstete Harry immer wieder auf später. Es wurde Abend und Simon machte sich daran seinen Verwirrungstrank zu brauen. Harry ging zu ihm: "Ich habe dich mit Professor Snape gesehen." Simon sah verunsichert zu Harry : "Ich habe ihn zufällig dort getroffen. Er wollte wissen, warum ich mich gestern nicht gemeldet hatte." "Wo warst du?" fragte Harry und sah Simon scharf an. "Kannst du ein Geheimnis für dich bewahren?" Harry hatte keine Ahnung worauf das Gespräch hinauslief, aber er nickte. "Ich habe meine Freundin besucht. sie hat letztes Jahr die Schule beendet und ich musste sie unbedingt wieder sehen." Er hielt kurz inne und warf eine Hand voll gehackter Kohlblätter in den Zaubertrank. "Ich habe sie gestern Abend bei ihr zu Hause besucht und es ist sehr spät geworden. Auf jeden Fall hatte ich keine Lust gestern nach Hogwarts zurück zu kehren. Also schrieb ich Frederic eine Eule, um mich mit ihm im Drei Besen zu treffen. Leider hat Snape mein Verschwinden bemerkt und als er mich heute dort gesehen hatte, musste ich ihm erklären wo ich war." Das alles sagte Simon ohne je zu Harry aufzublicken. Erst als er geendet hatte, sah er zu Harry auf. Harry war immer noch skeptisch, aber er beließ es dabei, setzte sich in eine Ecke und wartete darauf, dass Simon seinen Trank fertig gebraut hatte. Die Zeit verstrich. Simon hatte angefangen seinen Trank auszuschenken. Er gab Harry einen Becher und setzte sich auf den leeren Stuhl neben ihn. "Sei mir nicht böse," sagte er zu Harry, "aber ich habe im Moment viel um die Ohren. Snape will mich für die nächsten Abende Strafarbeiten aufbrummen und er will mich im Auge behalten, dass ich nicht noch einmal unerlaubt das Schloss verlasse." *** Harry nickte und trank aus seinem Becher. Der Trank schmeckte diesmal ein wenig anders und Harry verzog das Gesicht. Simon zuckte mit den Schultern, als er Harrys Reaktion sah. "Ich habe ein wenig an der Zusammensetzung gefeilt. Schmeckt nicht ganz so gut, hat aber gute Nebenwirkungen." Vielleicht übertrieb Simon mit seinem Kommentar, 'gute Nebenwirkungen', denn Harrys Gehirn schien nach kurzer Zeit zu rebellieren. Er fühlte sich gleichzeitig heiß und kalt, seine Geschmacksnerven meldeten alles, was es gab, alle Farben wirkten grell und bunt, die Konturen der Leute nahmen verzerrte Gestalten an. Harry schloss die Augen, sein Kopf fuhr Karussell. Das war die Hölle, dachte er. Irgendwann fiel Harry in einen tiefen Schlaf. Es war als hätte jemand in seinem Kopf einen Schalter gedrückt und die Reizvielfalt, wurde gegen die schwarze Unendlichkeit ausgetauscht. *** Harry spürte einen starken Schmerz auf seiner Narbe, der ihn aufwachen ließ. Es war dunkel im Gemeinschaftsraum. Nur noch das Flackern des Feuers erhellte den Raum. Er sah sich um. Ein Großteil der Slytherins lag auf den Sesseln oder auf dem Boden. Es sah aus, wie auf einem Schlachtfeld. Harrys Narbe schmerzte immer noch. Er versuchte sich auf den Schmerz zu konzentrieren. Was war passiert? Und dann als er seine Augen schloss erschien langsam ein verschwommenes Bild von Snape, welches allmählich klarer wurde. Professor Snape krempelte sich den Ärmel seines Umhangs hoch. Das dunkle Mal brannte klar und deutlich auf seinem Unterarm. Snape schloss die Augen und sah nicht im Mindesten glücklich aus. Er murmelte undeutlich irgendetwas, daraufhin verließ er sein Büro und verschwand. Der Schmerz auf Harrys Stirn ließ allmählich nach. Harry öffnete die Augen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sein erster Gedanke war, zu Dumbledore zu gehen, aber es war mitten in der Nacht und alle würden schlafen. Vielleicht folgte Snape gar nicht Voldemorts Ruf und ging ebenfalls zu Dumbledore. Harry nahm sich vor, wenigstens bis zum nächsten Morgen zu warten. Er bahnte sich einen Weg zu den Schlafsälen. Dabei wäre er beinahe über Goyle gestolpert, der im dunklen Gang auf dem Boden lag. Er legte sich ins Bett zu legen und versuchte ein wenig zu schlafen, doch die Gedanken kreisten um Voldemort und Snape. ******to be continued****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)