Abraxas von CriD (Die Sehnsucht in mir) ================================================================================ Kapitel 9: Lass uns gehen ------------------------- Hiho danke wieder für die Kommis und die vielleicht noch folgenden. *mal eben Ifnaka knuff* mal eben so ne frage... ist das eigendlich noch jugendfrei was ich hier geschrieben habe??? ich bin an bisel erstaunt über mich selbst... das ist die weihnachtstimmung! die schlägt mir aufs gemüt XD ************* Lass uns gehen Der Wind schien durch ihn hin durchzuwehen, so sehr hatten ihn Rachels Worte bis auf die Grundrisse erschüttert. "Zu Meantoris... zurück?", wiederholte er langsam. "Zu Lord Meantoris, wohlgemerkt!",antwortete Rachel schnippisch und drehte sich von Abraxas weg. "Verwandeln kannst du dich wohl nicht, sonst hättest du dich ja befreien können, dann müssen wir eben laufen. Tss, man hat es nicht leicht mit dir!" Während sie sprach marschierte sie keck vorneweg. Ihre Hüften wiegten sich sanft bei jedem Schritt. "Ich werde nicht mit zurück kommen." "Klar du schlägst dich ganz alleine durch. Man hat ja eben gesehen wo hin das führt",lachte die Frau höhnisch. "Ich meine es ernst!" Irgendetwas in Abraxas Stimme bewog Rachel dazu, stehen zu bleiben. Langsam drehte sie sich wieder zu ihm. Der wallende Stoff ihrer Kleider wehte dabei im immer kälter werdenden Wind. Abraxas begegnete ihrem Blick ruhig und ohne Furcht, aber es lag eine Entschlossenheit darin, die Rachel klar machte wie ernst er es meinte. "Du... willst also nicht mit zurück", stellte sie zögernd fest. Abraxas nickte lies Rachel dabei aber keinen Moment aus den Augen. "So ist es. Ich weiß noch nicht wohin ich gehe, aber auf alle Fälle weit weg von der Burg." "Alleine bist du verloren. Du hast keine Chance. Der nächste Jäger wartet schon auf dich!", entgegnete Rachel mit einem Kopfnicken in Richtung Dylans Leiche. Der Untergrund unter ihm hatte sich rot gefärbt und dickes Blut stand in schillernden Pfützen in den Ritzen des Kopfpflastersteins. Abraxas drehte es bei diesem Anblick sprichwörtlich der Magen um. Er hatte Dylan nie gemocht, nein er hatte ihn abgrundtief gehasst. Trotzdem machte dieser Umstand nichts an der Tatsache, dass er kein Blut sehen konnte oder zumindest nicht ein derartiges Gemetzel. Aber in ihm begann sich der Vampir zu regen. Nach der langen Zeit des Schlafes machte er sich wieder bemerkbar. Er war noch da und er war durstig. "Ich komme auch alleine zurecht",antwortete Abraxas trotzig, den Instinkt in sich mühevoll zurückdrängend:"Du kannst es ja auch!" Rachel lachte gehässig auf. Böser Spott lag in ihrer Stimme während sie sprach:"Ich? Ich? ICH bin ein Vampir!" "Das bin ich auch!" "Du?", wieder lachte die Frau:"Nein, du bist kein Vampir. Du bist nur ein schlechtes Abbild eines Vampirs." langsam war sie an ihn herangetreten und hatte eine Hand auf seine rechte Wange gelegt. Abraxas wagte nicht zu atmen. Die Roten Augen Rachels hielten ihn gefangen, zogen ihn in ihren Bann und suchten ihn zu verschlingen. Sie riefen ihm zu. Komm zu mir, zu mir! Ein stechender Schmerz riss den Vampir ruckartig zurück in die Realität. Rachels Fingernägel hatten sich in seine Wange gegraben und rissen dort blutige Wunden. Warmes Blut begann an ihrem Handgelenk nach unten zu fließen, aber bevor es hinab tropfen konnte, fing die Vampirlady es bereits mit ihrer Zunge auf. "Nein du bist kein Vampir. Irgendetwas unterscheidet dich von uns grundlegend, auch wenn ich nicht weiß, was es ist", kicherte sie, während sich ihre Nägel tiefer in Abraxas Fleisch gruben. Der wagte immer noch nicht zu atmen. Er spürte den Schmerz, aber auf der anderen Seite auch nicht. Was war schon körperlicher Schmerz zu dem was er tief in sich drin empfand. Was war nur aus ihr geworden? Wo war sie hin, das Mädchen, was er geliebt hatte? Warum hatte sie sich so verändert? "Wer bist du?", flüsterte er leise. Rachel antwortete nicht, statt dessen fanden sich ihrer beider Lippen. Oh wie lange hatte er sich danach gesehnt. Ihre schmalen Lippen, die Zungen die sich voller Leidenschaft zärtlich umspielten.. Nichts hatte sich geändert. Wie hatte er nur zweifeln können? Nichts... In ihm bäumte sich der Funke vor lauter Glück auf, drang nach oben und schien sein ganzes Innerstes erfüllen zu wollen. Strahlendes Licht, welches sich die Dunkelheit anschickte aufzufressen. Panisch stieß Abraxas Rachel von sich, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und sein Atem ging schwer und keuchend. Rachel schien über seine Reaktion nicht sonderlich überrascht zu sein. Etwas enttäuscht stand sie auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. "Warum hast du das gemacht?",kreischte Abraxas hysterisch. Um seine Beherrschung war es nicht allzu gut bestellt. Lächelnd fuhr sich Rachel durch die Haare und strich sie über die Schulter. "Was gemacht? Es ist mir doch nicht gelungen deine Seele zu fressen. Was hast du?", kicherte sie. Vorsichtig machte Abraxas ein paar Schritte rückwärts. "Genau das! Warum?" Rachel schüttelte kichernd den Kopf. "Du weißt es nicht, was? Du weißt nicht was für einen Wert deine Seele hat, nicht wahr? Ich kenne nicht den Grund dafür, aber sie strahlt, strahlt viel heller als bei allen anderen Lebewesen, als ob sie nicht von dieser Welt wäre. Meantoris will diese Seele haben. Du weißt wie der Hase läuft. Zum Überleben braucht ein Vampir Blut und die Seelen anderer, da er die Eigene verloren hat. Nur diese können ihn stärken." Abraxas verstand immer noch nicht richtig. "Aber warum du?", flüsterte er verzweifelt. Er wollte es einfach nicht glauben. Nicht Rachel. "Ich führe nur den Willen Meantoris' aus. Wenn es mir nicht möglich sein sollte dich zum Mitkommen zu bewegen soll ich deine Seele eben so in meine Gewalt bringen. Vielleicht hast du Glück und du erwachst einfach ganz normal als Vampir, wahrscheinlich wirst du zum Goul. Also was muss ich dir im Austausch geben, damit ich deine Seele bekomme?", fragte sie fröhlich. Abraxas war immer weiter zurückgewichen. Verzweifelt schüttelte er den Kopf. "Ich will nichts von dir! Ich will ich bleiben!", würgte er voller Panik hervor. Langsam machte Rachel einen Schritt nach vorne, ihre Augen hatten einen verklärten Ausdruck angenommen. "Was ist es was ich dir geben soll? Jeder ist irgendwo käuflich. Was willst du? Freiheit von dem Vampiren? Du kannst gehen, wenn ich deine Seele habe... niemand wird dich behelligen. Macht? Geld? Ansehen? Das alles kann ich dir verschaffen. Meantoris Einfluss reicht weit. Oder willst vielleicht..." "Ich will gar nichts!", schrie Abraxas nun schon fast. Sie sollte weg bleiben, weg von ihm. Verschwinden dahin wo sie hergekommen war und all ihre bösen Dämonen mit sich nehmen. "Oder willst du vielleicht mich?" fassungslos hob Abraxas den Kopf und starrte die Frau an. Rachel hatte begonnen sich ihre Kleidung vom Leib zu streifen, während sie ihm immer näher kam. "Oder willst du vielleicht mich?", flüsterte sie singend. "Diesen Körper hier? Gib es doch zu! Das wolltest du doch immer! In mich hinein! Mich spüren mit allem was du hast. Hat es dich nicht immer aufs Maßlose gestört, dass nur Meantoris Anspruch auf mich hatte? Wie oft hast du dich danach gesehnt, dass du doch an seiner Stelle wärst. Ich habe deine Blicke doch gesehen und ich habe deine Küsse gespürt. Du wolltest viel mehr als wir getan haben!" Panik begann sich in Abraxas auszubreiten. "Nein, nein!", schüttelte er panisch den Kopf. "Nein das wollte ich nie! Es hat mir gereicht, so wie es war." "Hör auf zu Lügen!",herrschte Rachel ihn kalt an. "Ich kenne dich. Besser als jeder andere. Mich kannst du nicht belügen. Vielleicht weißt du es selbst nicht, aber dein Körper verrät mir mehr als tausend Worte aus deinem Mund es vermögen würden. Du willst mich!" Rachel hatte ihre Kleidung komplett ausgezogen und stand nun nackt vor dem blauhaarigen Mann. Wie zart sie ihm erschien, wie unschuldig. Alles Lüge. Abraxas Körper bebte, als sie ihn sanft an den Schultern griff und vorsichtig , aber zugleich auch mit einer unerbittlichen Gewalt nach unten drückte. Warum wehrte er sich denn nicht? Er war auch ein Vampir! Er sollte in der Lage sein, es mit ihr aufzunehmen. Warum tat er nichts? Weil es Rachel war und sie hatte recht. Er hatte es gewollt, mit Rachel... Aber mit dem Menschen, mit dem MENSCHEN Rachel, nicht mit dem Dämon, der aus ihr geworden war. "Ich will das nicht!",flüsterte er zitternd. Rachel sass nun auf ihm und schmiegte ihren nackten Unterleib an den seinen. Schweigend beugte sie sich nach unten. Ihre langen, schöne, dunkle Haare fielen Abraxas auf die Schultern und ins Gesicht und noch immer hielt sie ihn mit gnadenloser Gewalt am Boden festgenagelt. Abraxas spürte ihren warmen Atem an seinem Ohr und hörte wie sie ein paar zarte Worte hinein hauchte: "Aber ich will! Und danach gehörst du mir oder das was von dir übrig bleibt." Abraxas schrie wütend auf und stieß Rachel von sich. Rachel hatte den plötzlichen Angriff nicht kommen sehen, wurde so brutal von ihm weggeschleudert, knallte gegen den nächsten Bretterverschlag und fiel dort mit einem erstickten Schrei zu Boden. Keuchend versuchte der Vampir sich wieder aufzurichten, als plötzlich ein dunkler Schatten auf sie fiel. Als sie verwirrt aufsah, bemerkte sie, dass es Abraxas war, der nachdenklich auf sie herabsah. Aber etwas war anderes an ihm. Das Gesicht war ernst und sein Körper war stolz aufgerichtet. Er sah auf sie herab mit... Verachtung?! "Was...?",keuchte Rachel und schickte sich an wieder auf die Beine zu kommen. Bevor sie aber selbst aufstehen konnte hatte Abraxas sie schon am Hals gepackt und nach oben gezogen. Immer noch hatte er kein Wort gesagt. "Was tust du?",fragte Rachel erschrocken, schwieg aber sofort als sich Abraxas Griff fester um ihren Hals schloss. "Du... erwürgst mich!" "Das ist Sinn und Zweck der Übung", meinte Abraxas mit einem kalten Lächeln auf dem Lippen, dass Rachel Angst einjagte. Das war nicht derselbe Vampir wie noch kurz zuvor! Er hatte sich grundlegend verändert. "Wie war das eben? Erst schläfst du mit mir und dann holst du dir meine Seele?",fragte Abraxas leise in einem trällernden Ton. Rachel wagte nicht zu antworten. "Der erste Teil ist in Ordnung...",lachte Abraxas hämisch und griff zur gleichen Zeit an ihren nackten Schenkel und drückte ihn beiseite. "Über zweitens müssen wir noch einmal reden. Ich schlage vor, dass wir einen kleinen Teil ändern. Nicht du holst dir meine Seele, sonder ICH fresse DICH, Abgemacht?" Rachel war der Angstschweiß auf der Stirn ausgebrochen. Panisch versuchte sie sich aus Abraxas Griff zu befreien, aber der Vampir war stärker als sie. Wieso? WIESO? Langsam begann Abraxas Hand nach unten zu wandern, stoppte einen Moment als Rachel wieder stark anfing zu zappeln und drückte dann mit unverminderter Gewalt nach unten. Abraxas lächelte Rachel böse an, während seine Hand schon fast das verbotene Dreieck gefunden hatte. Die Augen glühten stechend rot, aber wo war der Funken hin? In seinen Augen war es nur noch dunkel?! "NICHT!" Schreiend ließ Abraxas Rachel plötzlich los und griff sich an den Kopf. "Du Narr...",würgte er wütend hervor und schlug sich anschließend selbst ins Gesicht. Dann war der Spuk genauso schnell vorbei, wie er gekommen. Zitternd hob Abraxas den Kopf und sah Rachel verzweifelt an. Diese verstand und zögerte keinen weiteren Moment. Abraxas überschlug sich mehrmals als sie ihm ihre Faust ins Gesicht donnerte und blieb stöhnend am Boden liegen. Als Abraxas aufsah, erkannte er wie Rachels Silhouette sich ihm wiegend näherte. "Beinah hättest du mich besiegt...",flüsterte sie, während ihre Augen ihn gierig betrachteten. "Aber nur beinahe. Ich fürchte es ist zu gefährlich sich noch mit dir zu vergnügen. Ich werde dich töten müssen bevor dein anderes Ich wieder zu Tage kommt.",sagte sie und packte ihn dann. Abraxas hatte aufgegeben. Er konnte nichts tun. Langsam näherten sich ihm Rachels Lippen, diesmal aber steuerten sie nicht seinen Mund an sondern sehr deutlich eine bestimmte Stelle an seinem Hals. Bevor sie ihn aber erreichte stockte die Vampirdame plötzlich und riss brüllend vor Schmerz den Kopf in den Nacken. "ABRAXAS! Schlag zu!", hörte der Vampir es rufen. Hastig drehte er den Kopf in Richtung der vertrauten Stimme. Am Eingang des Marktplatzes stand hochaufgerichtet Ensyis, die rechte Hand nach vorne gestreckt. Sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt und goldenen Funken sprangen aus seiner Handfläche, die sich alle gezielt auf Rachel richteten. Die Frau kreischte gellend und riss den Kopf wild hin und her. Es war ein mächtiger Zauber, der Dylan ihm ursprünglich für Abraxas gedacht, anvertraut hatte. Aber er hatte seinen Preis. Lange würde der junge Jäger den goldenen Segen nicht mehr aufrecht erhalten können. "MACH SCHON!",schrie er verzweifelt. Er wusste es genauso wie Abraxas, sie hatten nur diese eine Chance. "Ich kann nicht",flüsterte Abraxas traurig. *Aber ich* Im nächsten Moment wurde Abraxas Bewusstsein in einem Strom wilder, dunkler Gedanken hinfort gespült und der Vampir schlug die Zähne in Rachels Hals. Traurig stand Abraxas an dem kleinem Hügelgrab auf der Lichtung des Kristallsees. Noch immer kamen ihm die Tränen, wenn er daran denken musste, was mit Rachel geschehen war und wer es schlussendlich gewesen war, der ihren Lebensfaden durchschnitt. *Pff, sie lebt jetzt in dir! Was willst du denn?*,fauchte es wieder mal in ihm. Sein zweites Ich war seid er Rachels dunkles Selbst verschlungen hatte ziemlich aufmüpfig geworden und meldete sich viel häufiger zu Wort als früher noch. Abraxas schüttelte traurig den Kopf. Nein, in ihm war nur ihr Abbild, der Dämon, der von ihr Besitz ergriffen hatte. Nur den hatte er gefressen und zu einem Teil von sich gemacht. Aber das wahre selbst Rachels, das was sie ausmachte, ihre Seele?! Die war nicht da gewesen. Die hatte jemand anders und Abraxas kannte ihn nur zu gut. Aber noch war die Zeit nicht reif um sich holen was ihm zustand. Hinter ihm hörte er es plötzlich rascheln und er drehte sich müde nach dem Geräusch um. Ensyis war aus dem Schatten der Bäume getreten und sah Abraxas ausdruckslos an. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, auch ihm hatten die letzten Tage viel abverlangt. Die Beisetzung Natalias ist zu Ende", meinte er leise und lies den Kopf sinken. Abraxas wand unruhig den Blick zur Seite. Er war sich sicher, dass Ensyis nicht wollte, dass er sah wie er weinte. "Hey, Abraxas!" fragend sah der Gerufene wieder auf und musste im nächsten Moment in Deckung gehen. Ärgerlich sah er auf den schweren Gegenstand, den er beinahe an den Kopf bekommen hatte. "Was soll das?", fauchte er aufgebracht. "Na denkst du ich würde deinen Rucksack tragen? Das machst du gefälligst schön alleine!", gab Ensyis im nicht minder heftigen Tonfall zurück. Für einen kurzen Moment war es still auf der kleinen Lichtung , dann fanden sich ihrer beider Blicke und sie mussten beide lächeln, was schnell in ein befreiendes Lachen überging. Alles was in der letzten Zeit passiert war schien von den beiden abzufallen und zumindest für den Moment schienen alle Sorgen ganz weit weg. "Lass uns gehen", lächelte Ensyis. Ende 1. Teil Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)