Saint Heritage von Yamiku ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Anfang --------------------------- Vor vielen Tausenden von Jahren regierten höhergestellte Wesen, als es die Menschen waren, die Welt und versetzten diese in Angst und Schrecken. Doch nicht alles, was sie taten, fügte den Lebewesen des Planeten Erde Schaden zu. Viele von ihnen sahen es einfach nur als Aufgabe, die, die ihnen unterlegen waren, zu beschützen, wofür sie lange verehrt und sehr geschätzt wurden. Diese Macht, die den Menschen half, ist mit den Jahren in Vergessenheit geraten, und wurde verdrängt. Trotzdem gibt es immer noch vereinzelte Idividuen, die an sie glauben. Die Wesen, die ausgesandt wurden, um Frieden und Glückseligkeit zu bringen, die aber alles in Aufruhr und Hungersnöte stürzten. Ihre Stärke und Kraft ist allgegenwertig. Dies ist ihre Geschichte. Die Geschichte des"Saint Heritage". Ein neuer Anfang Es ist ein warmer Sommertag in einem etwas abgelegenerem Teil von Amarantus. Ein paar Sonnenstrahlen fallen durch den Grauschleier der endlos wirkenden Wolkendecke.Der erste Schultag nach den Sommerferien. Trotz der etwas getrübten Stimmung, erhellen Gelächter und laute Schreie die Umgebung. Auf dem Hof des Internates herrscht buntes Treiben. Ein paar Kinder aus den unteren Klassen spielen Fangen, während sich die Älteren über das Ferienende beklagen. Aus der Ferne sind Motorengeräusche zu hören,die stetig lauter werden. Ein Motorrad fährt mit quietschenden Reifen bis zum Schulhofszaun vor. Fahrer: Bist du dir sicher,dass wir hier richtig sind? Beifahrer: Zweifelst du etwa an meinen Fähigkeiten!? Fahrer: Bei dir weiß man ja nie... Beifahrer: Also auf dem Schild, das ich vorhin gesehn hab, stand eindeutig "Dragon Hill Boarding School". Fahrer: Ich hoffe du bist wenigstens noch in der Lage richtig zu lesen! Beifahrer: Was soll das jetzt schon wieder? Fahrer: ... Nichts! ... Halt dich fest!!! Beifahrer: Hä? Was soll das denn hei... Der Fahrer wendet seine Maschine in Richtung Schuleingang und dreht am Gas. Das Motorrad hebt die Vorderseite nach oben und fährt im hohen Bogen über den ganzen Schulhof. Währenddessen versuchen sich alle Schüler, die sich zufällig in der Fahrbahn befinden in Sicherheit zu bringen, weil der Motorradfahrer überhaupt nicht auf die Idee kommt auszuweichen, oder zu bremsen. Erst als sie sich vorm Haupteingang des Internats befinden, bringt er die Maschine langsam zum Stehen. Der Beifahrer springt von der dunkelblauen Kawasaki, holt mit seiner rechten Hand zu einem Schlag aus und Versucht den Fahrer zu treffen, woran ihn dieser allerdings hindert, indem er seine Hand abfängt. Beifahrer: Dein Fahrstil wird auch immer schlimmer! Irgendwann wirst du mich noch mal umbringen, Sam! Sam steigt ab und bockt ihr Motorrad auf dem Ständer auf. Da die Szene logischerweise nicht unbemerkt geblieben ist, versammelt sich fast die gesamte Schülerschaft um die beiden. Sam: Reg dich ab, Alex! Was wär das schon fürn Verlust, wenn du drauf gehen würdest!? Alex zieht ihren Helm hastig ab. Ihre langen, hellbraunen Haare wehen ihr in das mit Schweißtropfen übersähte Gesicht. Sie schaut sich um und erkennt, dass sie von einer großen Menschenmenge beobachtet wird, dann dreht sie sich wieder zu ihrer Freundin. Alex: Mußt du dich eigentlich immer in den Mittelpunkt stellen? Es hätte auch vollkommen gereicht, wenn du das Motorrad vor dem Schulgelände abgestellt hättest! Sam: Klar, damit du dich wieder beschwert hättest, dass du immer soviel laufen sollst, obwohl ich ja anmerken muß,dass dir n bisschen mehr Bewegung gar nicht schlecht tun würde! Sie zwickt Alex in ihren Bauch, die sich dann schlagartig wieder ein Stück wegbewegt und stumm auf die Erde schaut. Als Sam den Helm abzieht, und ein langer, brauner Haarzopf zum Vorschein kommt, geht ein Raunen durch die Menge. Schüler A: Das ist nicht wahr. Schlag mich! So ein genialer Fahrstil und dann ist das auch noch n Mädchen!? Gott muß mich lieben!... Schüler B: Quatsch, Gott muß mich lieben! Schüler C: Ich werd mir die Kleine mal aus der Nähe angucken! Er bewegt sich langsam auf die beiden Mädchen zu,als ihn plötzlich jemand am Arm packt. Schüler D: Übernimm dich nicht, Ryu! Ryu guckt ihn genervt an. Ryu: Ach halt die Klappe, Jin! Ich hab dir schon tausendmal gesagt du sollst deine Nase nicht in meine Angelegenheiten stecken! Wenn du nicht mit Weibern umgehn kannst, ist das dein Problem! Nach mir hingegen sind sie ganz verrückt! Jin: Na, wenn der Herr meint... Ryu dreht sich um und bewegt sich wieder vorwärts. Er klopft Sam leicht auf ihre Schulter. Sie dreht sich langsam um und sieht ihn gelangweilt an. Ryu: Na Kleines! Wie wärs mit uns beiden? Sam: Nicht in einer Millionen Jahre! Da müßtest du erst die Wunder der plastischen Chirugie zu deinem Vorteil benutzen! Das Gelächter der anderen Schüler ist schwer zu überhöhren. Sam wendet sich von ihm ab und schaut wieder zu Alex, die Sam mit bösen Blicken durchlöchert. Ryu: Andere Mädchen würden sich sehr geehrt fühlen, wenn sie von mir angesprochen würden! Sam: Höchstwahrscheinlich nur, weil sie keine Augen im Kopf haben und so hässlich sind,dass sie noch nicht mal n notgeiler alter Sack betrachtet! Ryu legt seine Hände auf ihre Schultern, dreht sie zu sich um und schaut ihr tief in ihre dunkelblauen Augen. Sam: Nimm deine Griffel von mir, sonst wirst dus bereuen! Sie hängt ihren Motorradhelm über ihren linken Unterarm. Ryu: So so, das würd ich ja gern mal sehn,wie ich das bereuen soll! Sam: Wenn du unbedingt willst... Sam nimmt Ryus Hände von ihren Schultern. Alex rennt zu ihr und versucht sie an ihrer linken Hand zu sich zu ziehen. Alex: Geht das schon wieder los? Er ist es überhaupt nicht wert! Lass uns jetzt lieber zum Direktor gehn! Sam dreht sich um und geht in Richtung Gebäudeeingang. Ryu: Was ist jetzt? Ich bereus immer noch nicht! Wie sollte mich auch ne halbe Portion wie du dazu bringen!? Sam schlägt Alex Hand weg, dreht sich zu Ryu um, holt aus und verpasst ihm einen Kinhaken. Dieser bewirkt das Ryu ersteinmal zwei Meter zurück fliegt und auf dem Boden des Schulhofes landet. Sam bleibt vor ihm stehen, wird dann aber von Alex an ihrem Ärmel zurückgezogen und ins Gebäude geschleppt. Nach ein paar Minuten Totenstille, hört man wieder Gelächter über den Hof tönen. Während ein paar Mädchen zu Ryu rennen, um ihm aufzuhelfen und zu sehen, ob ihm etwas passiert ist, schallt das Leuten der Pausenglocke über den Hof. Jin bewegt sich zu dem am Boden liegenden Weiberhelden, bleibt vor seinen Füßen stehen, und beugt sich über ihn. Jin: Ja ja, alle Mädchen sind verrückt nach dir, wie!? Ich wußte nicht das es ein Zeichen der Zuneigung ist, wenn man jemanden fast k.o. schlägt, aber man lernt ja immer wieder dazu!... Ryu: Ach, halt doch deine verschissene Klappe, du Vollidiot! Jin dreht sich von ihm weg und geht mit höhnischem Gelächter in das Internatsgebäude. Ein Freund von Ryu setzt sich neben ihn. Freund: Die sogenannte Kleine, hat wohl nen ganz schönen Schlag drauf, was? Da wirst du dir wohl noch die Zähne dran ausbeißen! Ryu stellt seine Hände neben sich und richtet sich langsam wieder auf. Ryu: Ich krieg sie schon rum,das wirst du noch sehn! Inzwischen ist das Schulgelände wie lehr gefegt. Die beiden Jungs gucken sich überrascht in der Gegend um. Freund: Scheiße, jetzt verpass ich auch noch den Unterricht!... Er rennt plötzlich los. Ryu ruft ihm hinterher... Ryu: Reg dich ab, wir kommen ohnehin zu spät! Da hilft dein Rennen auch nicht mehr! Währenddessen im Klassenraum.... Der Geschichtsunterricht hat schon längst begonnen, als es plötzlich an der Tür klopft... Geschichtslehrerin: Ja? Die Tür öffnet sich und die beiden Zuspätkommer treten in den Raum. Lehrerin: Soso, die Herren Matsuda und Taneba erbarmen sich auch noch mal zu meinem Unterricht zu erscheinen. Vielen Dank! Ryu: Gerngeschehn! Lehrerin: Ich werde dir dein freches Benehmen schon noch austreiben!Matsuda, zurück auf deinen Platz! Und du, mein lieber Herr Daijiro Taneba, für dich werd ich mir wohl oder übel noch eine Bestrafung ausdenken müssen! Ryu: Wollen sie mich vielleicht bestrafen, indem sie sich ausziehn? Das würde mich höchstens zum Kotzen bringen und mich blind machen! Die Klasse lacht über Ryus Unverschämtheiten,wie bisher schon in jeder Geschichtsstunde vor den Ferien. Lehrerin:Beweg deinen Hintern auf deinen Platz, Daijiro! Wir sprechen uns nach dem Unterricht noch einmal! Ryu bewegt sich langsam zu seinem Tisch in der hinteren Fensterecke des Raumes. Frau Saniba fährt mit dem Unterricht fort, als es erneut an die Klassentüre klopft! Die Lehrerin guckt sich im Klassenraum um und fragt erstaunt... Frau Saniba: Wer fehlt denn jetzt noch? Der Internatsdirektor öffnet die Tür und tritt mit zwei weiteren Schülerinnen herein. Ryu schaut die beiden verwundert an und dreht sich dann zu Juliano, der am Tisch neben ihm sitzt. Ryu: Is dat nich die Kleine von vorhin?! Juliano: Ich denke du hast Recht. Soll das heißen,dass sie... Direktor: Ich bitte um Ruhe! Darf ich euch mit euren neuen Klassenkameraden bekannt machen!?In der linken Ecke mit einem Kampfgewicht von 62 Kilo-kleine -Anmerkung:Der Direktor ist ein total Boxfanatiker und lässt sich auch durch nichts und niemanden davon abringen,auch im Alltag wie ein Ringkommentator zu sprechen,obwohl er schon mit zwei Kilo Schokolade gelockt wurde,konnte man ihn nicht davon überzeugen es bleiben zu lassen...- das wandelnde Lexikon aus Gratiola, westliches Benignitas... Alexis Takanari!!! Alex: *Tropf!*... -so schwer bin ich nun auch wieder nicht!...*heul*- Äh... Ha...llo! Es ist ihr nur noch ein verlegenes Winken abzugewinnen, weil die Ansprache des Direktors sie etwas irritiert hat. Sie verschränkt ihre Arme anschließend auf ihrem Rücken und spielt an ihrer neuen, weiß dunkelroten Schuluniform herum. Als der Direktor sich zu Sam dreht und anfangen will auch sie in seiner bekannt liebenswürdigen Art vorzustellen,schreitet sie ein. Sam: Wenn sie gestatten, würd ich mich gern selbst vorstellen, bevor sie wieder anfangen irgendwelche Scheiße zu fabrizieren! ... Direktor: ...Wenn dir meine Ansprache nicht gefällt, ... bitte, tu was du nicht lassen kannst! Der Direktor verlässt das Zimmer und schließt hinter sich die Türe. Sam: ... Also, mein Name ist Samantha Sullivan, aber wenn mich irgendwer so anspricht, bring ich ihn um! Ich bevorzuge den Namen Sam! Ich komme wie Alex aus Gratiola und bin dort von der Schule geflogen, weil ich irgendeinem bescheuertem Kerl die Fresse poliert hab. Leider konnte keiner verstehn, dass das für ihn eigentlich ne echte optische Verbesserung darstellte... Frau Saniba: So, ich glaube das reicht fürs erste! Alexis, du setzt dich dann bitte neben Kioko, hier vorne vor mich, da wo der Platz frei ist! Alex schlendert gemächlich zu ihrem neuen Sitzplatz. Frau Saniba: Und Samantha... Sam: Ich habe doch grad gesagt,dass ich es nicht wünsche mit diesem Namen angesprochen zu werden oder hören ihre alten Ohren nicht mehr so gut?! Frau Saniba: Was nimmst du dir eigentlich heraus, junge Dame? -Gott, warum werd ich immer mit diesen Problemkindern gestraft!? War ich denn nicht immer gut zu dir, Herr?!- Das ist dein erster Schultag hier und ich denke ich kann als deine neue Klassenlehrerin etwas Respekt von dir erwarten! ... So, und jetzt setzt du dich bitte... Ihre Augen fahren durch den Klassenraum. Der einzige Platz, der noch frei ist, ist der neben Ryu. Frau Saniba: -Toll,noch ein Platz frei und der befindet sich ausgerechnet neben unserem abgestempeltem Baggerkönig- ... Setz dich da hin ,wo noch ein Platz frei ist! Sam guckt mit obercoolem Blick zu Ryu und schreitet elegant an ihren neuen Mitschülern vorbei, wobei sie von ihnen angestarrt wird,als würde sie von einem anderen Stern kommen. Das Getuschel der Klasse, wird immer lauter. Schüler A: Hast du den Arsch von der gesehn? Echt n geiles Teil! Schüler B: Ganz deiner Meinung, Alter. Kommt mir nur irgendwie so vor als wär ihr Rock viel kürzer als der der anderen Mädchen... Sam bleibt stehen und wendet sich zu den beiden, die sie mit offenen Mündern anstarren. Sam: Liegt wohl daran,dass ich meinen Rock mit nem Messer etwas gekürzt habe! Sie geht weiter und setzt sich, als sie bei Ryu angekommen ist auf den Stuhl neben ihm. Schüler A: "Etwas" gekürzt?! ... Kaum hatte Sam Platz genommen, beendete auch schon das Schellen der Schulglocke den Unterricht. Frau Saniba, die schon bei der Vorstellung der neuen Schüler die Stunde komplett aufgegeben hatte, packt letztendlich ihre Sachen und huschte aus dem Klassenzimmer. Die männliche Schüler der Klasse versammeln sich währenddessen um ihre neue Mitschülerin mit dem etwas zu freizügigen Kleidungsstil. Sam wackelt mit dem Stuhl und legt dann ihre Füße auf den Tisch vor sich. Ryu legt seinen rechten Arm auf ihre Stuhllehne. Ryu: So sehn wir uns wieder, mein stürmischer Engel! Sams Augen fahren, etwas gelangweilt von einer Seite des Klassenraumes zur anderen, bis sie bei Alex stehenbleiben, die einen deprimierten Eindruck zu machen scheint. Auf einmal fängt Ryu an in Sams, inzwischen offenen, Haaren herumzuspielen. Sam: Du lernst wohl nie dazu, wie? Willst du noch ne Abreibung? Ryu: Ich mag deine Schlagvertigkeit! Hier kann mir sonst keiner die Stirn bieten! Du gefällst mir! Wenn du nichts besseres vor hast, hättest du nicht Lust mit mir auszugehn? Ich könnte dir n bisschen die Stadt zeigen! Sam: Sorry,hab schon ne Verabredung! Nerv doch Alex,wenn du ne Beschäftigung brauchst! Ryu: Ich habe mir aber vorgenommen dich zu meiner neuen Freundin zu machen! ... Was gibt es denn interessanteres, als sich mit mir zu verabreden? Sam wendet sich zu ihm, legt ihre Hände auf seine Beine und schaut ihm mit einem verführerischem Blick, tief in die Augen. Sam: Dem Gras beim wachsen zuzugucken! ... Sie wendet sich von ihm ab, steht auf und geht zu Alex hinüber, die sich in der Zwischenzeit in den Flur gestellt hat, und aus dem Fenster in den von der schummerigen Mittagssonne erhellten Schulhof guckt. Sam stellt sich neben sie und schaut ebenfalls aus dem Fenster. Im Klassenraum: ... Juliano: Tja Alter,die hats voll drauf! Ryu: Ich krieg sie schon noch dazu mit mir auszugehn! Da wär sie die Erste, die ich nicht ins Bett bekomme! Tatsuja, der Schläger der Schule, bei dem es alle tunlichst vermeiden, ihm näher als drei Meter zu kommen, stellt sich hinter Ryu und dreht seinen Stuhl in seine Richtung. Tatsuja: Was glaubst du eigentlich wer du bist, Ryu?W as gibt dir das Recht überhaupt nen Anspruch auf sie zu haben? Ryu: Mein unwiderstehliches Aussehn, du riesen Hamsterverschnitt! Alle anderen weichen zurück und sehen Ryu ungläubig an. Tatsuja packt Ryu mit beiden Händen an dessen Kragen und hebt ihn hoch, sodass er mit beiden Beinen in der Luft hängt. Tatsuja: Was fällt dir eigentlich ein? Wenn du Bekanntschaft mit meiner Faust machen willst, brauchst du das nur zu sagen! Ryu wirft ihm ein hämisches Lächeln zu. Tatsuja hebt ihn in Richtung des offenen Fensters. Als er versucht ihn über die Fensterbank zu hiefen, klopft ihm plötzlich Jin auf den Rücken. Jin: Du hattest deinen Spaß, Tatsuja! Hör auf mit dem Scheiß, er ist es beim besten Willen nicht wert, so nen Aufstand zu machen! Tatsuja: Was mischst du dich da ein, du Zwerg? Er lässt Ryu wieder ein Stück Richtung Boden ab, bevor er ihn mit Schwung durch den Raum und gegen das Lehrerpult befördert. Als er versucht Jin zu schlagen,weicht dieser aus und stellt sich an die Wand hinter ihm. Nach einem erneuten Schlagversuch und einem wiederholten Ausweichen von Jin, trifft Tatsuja mit voller Wucht die Wand. Jin: Mach lieber das du Land gewinnst! Der Riese zieht sich rumorend und seine Hand haltend zurück in die Nebenklasse. Im Vorbeigehen nur noch fauchend... Tatsuja: Das wird dir noch leid tun! Jin, von den Jubelschreien seiner treuen Fangemeinde begleitet, -mit anderen Worten von Kioko,auch K genannt...spart mir den Platz für wichtigere Dinge...Ajumi und Xue- bewegt sich gemächlich auf Ryu zu, der inzwischen wieder aufgestanden ist und ihm einen grimmigen Blick zuwirft, bleibt knapp vor ihm stehen und lächelt ihn demonstrativ an. Ryu: Erwartest du jetzt nen Pokal für deine Heldentaten? Jin: Ein "Danke" würde mir auch reichen, aber wenn du meinst das ein Pokal angebracht wäre, bitte! ... Ryu: Spar dir deine bescheuerten Sprüche! Wenn ich dir son scheiß Blechteil holen würde, dann höchstens ums dir über die Birne zu ziehn! Aus dem Flur ist das Klackern von Schuhen zu hören, dass immer lauter wird. Allmählich begeben sich alle Schüler wieder auf ihre Plätze, während Ryu immer noch stinksauer vor dem Pult steht. Herr Subara kommt mit Sam und Alex im Schlepptau in die Klasse. Er bleibt vor der Tafel stehen,guckt auf Ryu und fängt an zu grinsen. Herr Subara: Da haben wir ja schon den Freiwilligen, der unseren neuen Schülerinnen, das Gelände des Internats zeigen darf ... Ryu dreht sich um und sieht seinem Englischlehrer etwas irritiert ins Gesicht. Herr Subara: Taneba, du wirst die beiden jetzt rumführen! Und für die anderen ist jetzt Englisch angesagt! Ryu kann seine Euphorie kaum noch verstecken und versucht zwanghaft sein fettes Grinsen, das sich immer mehr auf seinem Gesicht abzeichnet, zu unterdrücken. Unter neidischen Blicken der anderen,verlässt er mit Sam und Alex den Unterricht, während Herr Subara mit Englisch beginnt. Ryu führt die beiden durch das Gebäude. Während Alex aufmerksam neben ihm hertrabt, schländert Sam gelassen und mit zwei Metern Abstand hinter den beiden anderen. Sie wird erst hellhörig,als Ryu anfängt von der Trainingshalle im Keller zu reden... Ryu: ... Unser Internat unterscheidet sich blos in einem wesentlichen Punkt, von den anderen hier in Benignitas.Wir haben nicht nur eine Bibliothek für die Streber, sondern auch eine für uns Kampfsportbesessene. Alex: Wie soll ich das verstehn? Vielleicht was mit Bilderbüchern!? Sam schlägt Alex mit ihrer rechten Hand auf den Kopf. Sam: Er meint ne Trainingshalle, Dumpfbacke! ... Außerdem hab ich dir schon tausendmal gesagt, du sollst diesen Sport nicht in den Dreck ziehn! Die drei laufen während dem Gespräch die Treppen in den Keller hinunter und gehen langsam den Gang entlang. Ryu: Du interessierst dich für Kampfsport?! Wem willste das denn erzählen!? Is doch kein Sport für Weiber! Sam: Ich weiß, ich weiß! Deiner Meinung nach gehören wohl alle weiblichen Wesen dieser Erde hinter nen Herd, oder in einen großen Swimmingpool voller Barbies, was!? Da kannste Alex vielleicht hinverbannen, aber mich nicht... Alex: Hey, ich ... Sam: Halt die Klappe! Ich hab dir schon tausendmal gesagt, wenn ich rede, hast du still zu sein! Alex: Aber ich ... Sam: Ruhe! Alex bleibt plötzlich stehen und guckt traurig auf ihre Füße. Alex: Ich versteh schon. Ich störe dich wohl wieder bei deiner lebensnotwendigen Konservation. Dann werd ich mich jetzt lieber auf mein Zimmer zurückziehn, damit euer Hochwohlgeboren ihre wichtigen Unterhaltungen weiterführen kann! ... Sam geht an ihr vorbei und würdigt sie keines Blickes. Sam:T u was du willst! Alex dreht sich zu den Treppen herum und rennt diese hoch, bis sie hinter der weiß gestrichenden Wand verschwunden ist. Alex: - Warum? Warum? .... Warum ist sie so hart zu mir? Sie ist so kühl, wie das tiefste Schneetreiben in der eisigsten Kälte des Winters,o bwohl ich mich dort momentan viel lieber befinden würde, als hier. Denn selbst die undurchdringbarsten Schneemassen, lassen immer noch auf den Sommer hoffen, dessen Wärme selbst die hartnäckigsten Eisfelder in blühende Paradiese zu verwandeln im Stande ist, doch ich glaube bei ihr ist alle Hoffnung verloren...- Ryu:Sag mal,gehst du immer so mit deinen Freunden um? Solltest du ihr nicht lieber hinterherlaufen? Sam: Die wird sich schon wieder einkriegen und wenn nicht ... Pech! Ryu: - Diese Gleichgültigkeit kann einem echt Angst machen... Na ja, wenigstens bin ich jetzt mit ihr alleine! Haha! *smile*- Sam bleibt neben einer Tür stehen und blinzelt um die Ecke, während sich Ryu an ihr vorbei und in den Raum schiebt. Shen: Hi, du Sack! Ryu: Nenn mich nicht Sack, du Schleimscheißer! Sam: - Ja, sowas schimpft sich dann intelligente Konversation... Es würde mich nicht wundern, wenn Männer irgendwann mal vom Aussterben bedroht wären! ... - Shen,der ein sehr guter Freund von Ryu ist, springt vom Laufband ab, lehnt sich etwas nach rechts, und sieht Sam an, die noch am Türrahmen lehnt. Dann wendet er sich wieder zu Ryu. Shen: Wer isn die Süße da hinter dir? Deine neue Schnecke? ... Du weißt aber schon, dass das hier nichts für zartbesaitete Seelen ist?! ... Sam drückt sich vom Türrahmen ab, schließt die Türe hinter sich, geht auf Shen zu und bleibt knapp vor ihm stehen. Sam: Erstens bin ich nicht die Schnecke von dem Penner da und zweitens wird dich die zartbesaitete Seele gleich in den Boden stampfen! Sam nimmt ihre Angriffsposition ein, wobei sie von Shen nur belächelt wird. Shen: Bitte, wenn du mich in den Boden stampfen willst, versuchs doch! Ich werd mich auch nicht wehren! Ryu: Ähm, ... Shen! Pass lieber auf, sonst wirst du ein böses Erwachen erleben! Shen: Ach was, die wird mir höchstens nen Fingernagel verbiegen können! Sam beugt sich in Richtung Boden, schaut dann zu Shen hoch und lächelt ihm ins Gesicht. Im gleichen Moment sind Fußschritte zu höhren, die aus dem Flur zu kommen scheinen. Durch die Trainingshalle hallt das Geräusch der Knarrenden Türe, die sich langsam,aber stetig öffnet. Mit dem lauten Stampfen eines Riesen, tritt Tatsuja in den Raum. Er blickt sich um und schaut Ryu dann mit selbstsicherem Blick ins Gesicht. Tatsuja: Na, das ist ja der Volltrottel von vorhin wieder!!! Er wendet sich zu Shen,mit dem er in entfernter Weise eine freundschaftliche Beziehung pflegt und begrüßt ihn mit einem kurzen Winken. Shen lässt seinen Blick von Sam ab und grüßt ihn zurück. In dem Moment zieht Sam ihm mit einem kurzen Ruck mit ihrem Fuß seine Beine weg, sodass er rückwärts zu Boden fällt. Danach richtet sie sich unter den erstaunten Gesichtern von Ryu und Tatsuja langsam wieder auf und stellt sich vor Shen. Ihr Blick wandert über den am Boden liegenden. Sam: Unterschätze deine Gegner niemals und lasse sie nie aus den Augen! Die ersten Regeln in Sachen Kampfsport. Das solltest du, als "Meister" eigentlich wissen, meinst du nicht?! Ryu, der sich zwei Meter von Tatsuja entfernt, an eine Wand gestellt hat um ihn besser beobachten zu können, fängt plötzlich an laut loszulachen. Ryu: Tja, man kann nicht sagen, dass ich dich vorher nicht gewarnt habe, Shen! Shen stellt seine beiden Hände auf den Boden hinter sich und richtet sich langsam wieder auf. Shen: Ja ja, ich weiß schon! Wer konnte denn sowas ahnen? ... Scheiße noch eins! Er wendet sich vorsichtig zu Sam und schaut sie ungläubig an. Shen: Nicht schlecht... Sam: Für ein Mädchen?! Shen: Nein,allgemein! Tatsuja bewegt sich langsam in Sams Richtung und stellt sich rechts neben sie, während das Geschehen von Ryu beobachtet wird. Tatsuja: Nicht schlecht für den Anfang, Mäuschen! ... Du bist doch dat Schnuckelchen, das vorhin mit ner Kawasaki hier angetanzt ist, oder? Sam: Wer will das wissen? Tatsuja: Ich bin sozusagen das Oberhaupt dieser Einrichtung. Du wirst sicher schon von mir gehört haben. Tatsuja, mein Name. Und du bist ... die Tussi,nach der sich alle Kerle die Finger lecken. Vor allem der Spinner da hinten in der Ecke. Willste nich mal mit mir essen gehen? Sam: Sorry, kein Interesse. Da würd ich ja lieber mit dem "Spinner" ausgehn, als mit dir! Außerdem hätt ich extreme Angst, dass du mir die Haare vom Kopf frißt. Auf Ryus Gesicht zeichnet sich ein breites Grinsen ab. Als Sam sich in Richtung Ausgang bewegt, wird sie plötzlich von Tatsuja an der Hand festgehalten, der sie dann an sich zieht. Tatsuja: Ich glaube, du verstehst mich nicht ganz. Ich habe gesagt, dass ich mit dir ausgehen will, und das heißt, das dus auch gefälligst zu tun hast! Sam: Keine Chance, du Psychopat! Tatsuja hebt sie an ihrem Arm hoch, sodass sie mit beiden Beinen in der Luft hängt. Als Ryu einschreiten will, bekommt Tatsuja einen Schlag auf den Nacken, sodass er Sam plötzlich fallen lässt. Sie fängt sich mit ihren Füßen ab und springt dann ersteinmal zwei Meter von Tatsuja weg, der sich hektisch im Raum umschaut. Tatsuja: Wer zum Henker war das?Zeig dich, wo immer du auch bist! Ein lautes Lachen erhellt die Stille. Stimme: Na, fürchtet sich der große Junge etwa? Wie war das, Mister Supermann?Das Oberhaupt dieses Internates, was? Tststs! Ich hätte mehr erwartet! Tatsuja: Wer bist du? Von der Decke springt auf einmal eine Gestalt herunter, die genau hinter Tatsuja landet. Gestalt:Buh! Tatsuja zuckt zusammen. Nach ein paar Sekunden beginnt er langsam sich umzudrehen. Tatsuja: Was,du? Ich hab dir gesagt du sollst mich in Ruhe lassen,Zwerg! Ryu: - Ich wußte das ich diese Stimme kenne... - Jin: Stimmt, ich bin kleiner als du, aber das was mir an körperlicher Größe fehlt, macht mein Gehirn wieder weg,das bei deiner Erschaffung ja offensichtlich komplett vergessen wurden ist. Tatsuja: Verschwinde! Ich hab mit der aufmüpfigen Tussi dahinten noch was zu klären! Er bewegt sich auf Sam zu und versucht nach ihr zu schlagen,woran er jedoch von Jin gehindert wird, indem er dessen Faust festhält. Jin: Du lernst wohl nie dazu,oder?Man schlägt keine Mädchen, Vollidiot! Sam wendet sich zu Jin und guckt ihn gereizt an. Sam: Misch dich da nicht ein! Das geht nur das fette Schwein und mich was an! Jin: Was soll das? Sam: Ich mach den Kerl locker fertig! Jin: ... Du mußt ja wissen, was du willst... Er lässt Tatsuja langsam los, der dann sofort auf Sam zuläuft und nach ihr schlägt. Sie weicht allerdings aus und verpasst ihm anschließend einen Tritt in den Magen. Die beiden stellen sich in Kampfposition und belauern einander, wobei sie von den anderen beobachtet werden. Als Tatsuja den nächsten Angriff starten will, zerklirren auf einmal die Fensterscheiben des Trainingssaales und eine komische Gestalt mit weiß, türkisen Flügeln springt in den Raum. Während Shen wegläuft, schauen die anderen Kämpfer die Person aufmerksam an, die sich langsam auf Sam zubewegt. Gestalt: Samantha Sullivan... ich hab mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen! Tatsuja versperrt ihr den Weg. Tatsuja: Momentchen mal! Erst bin ich dran, verstanden!? Die Gestalt wendet ihren Kopf zu Tatsuja und beginnt weiterzugehen. Er versucht sie anzugreifen, aber wird durch einen Handschlag von ihr umgeschlagen. Der lange schwarze Mantel, den die unidentifizierbare Person trägt,wird von Tatsuja weggerissen, als dieser zur Seite befördert wird. Er landet bewusstlos in der anderen Ecke der Halle. Sam schaut ihren Angreifer zweifelnd an. Sam: ... Al... cyon?! ... Alcyon: Das wir uns so schnell wiedersehn, hättest du wohl nicht gedacht,was? Sam: Ich schein dir ja sehr wichtig zu sein,wenn du mich über den halben Kontinent verfolgst. Alcyon: So könnte man es auch nennen. Bilde dir bloß nichts ein! Es ist ein Auftrag von Linzo, den ich ausführen soll. Jin: - Linzo? ... Kommt mir irgendwie bekannt vor, aber... woher? ... - Sam: Und der Auftrag wäre genau?! Alcyon: Ganz einfach, dich auszulöschen! Also, hören wir auf mit dem Gelaber und fangen wir endlich an!!! Alcyon rennt auf Sam zu um ihr einen Fußtritt zu verpassen. Als Sam versucht ihr auszuweichen fliegt Alcyon über sie hinweg und beginnt einen Zauber vorzubereiten. Alcyon: Glacies... amb- uro!!!!! Ein riesiger Eisstrahl erscheint und hüllt Sam ein, sodass sie unfähig ist sich zu bewegen. Als das Eis beginnt ihr Gesicht zu umschließen, taucht plötzlich eine Frau mit gold, weißem Anzug auf. Frau: Ignis geno excidio!!!!!!!! Sie schießt einen hell leuchtenden Feuerball auf Sam, der ihr Eisgefängnis zum Schmelzen bringt. Während sich Alcyon und die andere Frau bekämpfen, versucht sich Sam langsam wieder aufzurichten. Jin und Ryu laufen schnell zu ihr,um ihr zu helfen,doch sie werden von einem von Alcyons Eispfeilen aufgehalten, der genau vor ihre Füße fliegt. Alcyon: Warum versucht ihr Sam zu helfen? Ihr kennt sie überhaupt nicht! Sie ist heut erst in euer Internat gekommen. Jin: Es ist egal wie lange man jemanden kennt ,man ist immer dazu verpflichtet einem Menschen zu helfen, wenn dieser sich in Not befindet! Alcyon: Soso,meinst du, ja!? ... Na wenn das so ist... Glacies... amb- uro!!!! Sie friert Ryu und Jin ein, die dann regungslos mitten im Raum stehen bleiben. Als Alcyon auf Sam zufliegen will, stellt sich ihr Sams frühere Retterin in den Weg. Alcyon kommt vor ihr zum Stehen und wird mit Faustschlägen angegriffen, denen sie aber mühelos ausweichen kann, indem sie sich wieder in die Lüfte begibt. Alcyon: Also wenn du den beiden Möchtegernwohltätern dahinten noch helfen willst, solltest du dich lieber beeilen, denn sonst geht denen bald die Luft aus! Bewusstlos sind sie ja schon. Die Frau dreht sich zu den beiden eingefrorenen Gestalten um und rennt auf sie zu. Als sie versucht sie mit einem erneuten Zauberspruch aufzutauen, zieht Alcyon plötzlich ein Schwert, fliegt auf sie zu und schlägt sie zu Boden .Während sich das Schwert immer tiefer in das Fleisch ihres rechten Armes bohrt, färbt sich der sonst in einem hellen weiß erstrahlende Hallenboden in ein tiefdunkles Rot. Sam: Alcyon!!! Du hast es doch auf mich abgesehn. Lass Cosyra in Ruhe!!!! Sie hat nichts damit zu tun! Alcyons Kopf dreht sich langsam in Sams Richtung. Sie zieht ihr Schwert mit einem Ruck aus Cosyra, die inzwischen, sich vor Schmerzen krümmend, auf dem Boden der Trainingshalle liegt. An der Klinge des Schwertes tropft langsam das noch warme Blut auf Alcyons rechte Hand. Sie fliegt auf Sam zu und greift sie mit dem Schwert an, das gerade noch in dem Arm ihrer Widersacherin steckte. Sam weicht dem Schlag aus, lässt sich auf den Boden unter Alcyon fallen und tritt sie mit beiden Füßen in die Luft. Danach springt sie wieder auf, verschränkt ihre Arme gekreuzt vor ihrer Brust und schließt die Augen. Sam: Shadow... of death!!!!! Sams Haare färben sich tiefschwarz und fangen an sich bis auf Schulterlänge zu verkürzen. Ihre Schuluniform verwandelt sich in einen weit ausgeschnittenen schwarzen Latexanzug und auf ihrem Rücken erscheinen lange, schwarze krähenähnliche -und damit meine ich den Flügeln einer Krähe ähnliche...- Flügel. Sam öffnet auf einmal die Augen, die sich von dunkelblau allmählich in ein sehr dunkles Braun verfärben. Sie blickt in Richtung Hallendecke und schaut Alcyon mit einem Mörderblick tief in die Augen. Alcyon: So sehn wir uns endlich wieder, Miles! ... Dann kanns ja los gehen! Alcyon fliegt im Sturzflug auf Miles zu, die einen Gegenangriff startet und Alcyon durch die kaputte Fensterscheibe nach draußen befördert. Miles fliegt ihr hinterher und landet vor Alcyons Füßen, die sich versucht,auf ihrem Schwert aufgestützt, wieder aufzurichten. Glasscherben des Fensters haben sich durch ihre Haut gebohrt. An ihren Armen läuft langsam ihr Blut herunter, das anschließend auf den steinigen, grauen Boden des Parkplatzes tropft. Miles packt Alcyon an ihrem Hals, hebt sie hoch und begibt sich mit ihr hoch über das Dach der Einrichtung. Sie reißt Alcyon die Waffe aus den Händen und steckt sie durch ihre Flügel. Alcyon versucht sich unter Schmerzen zu befreien, wird dann aber losgelassen und fällt wie ein Stein auf den Boden zu. Es gelingt ihr zwar noch das Schwert aus ihren Flügeln zu ziehen,aber sie kann ihren Sturz nicht mehr abfangen und landet auf der Frontscheibe eines blauen BMWs, die durch den Aufprall in tausend Stücke zerspringt. Alcyon krallt sich immer noch krampfhaft an ihrem, mittlerweile von ihrem eigenen Blut überströmten, Schwert fest, während sie langsam von dem Auto auf den Boden rutscht und dort, am ganzen Leib zitternd, liegen bleibt. Miles, die von einem dunklen Nebel umhüllt wird, schwebt zwei Meter über ihr. Cosyra hat sich in der Zwischenzeit erholt und versucht nun Jin und Ryu wieder aufzutauen, die momentan dem Tod näher stehen, als dem Leben. Cosyra: Ignis... intende!!! Das Eis, das die beiden einhüllt, fängt unter der Hitze Cosyras Feuerzaubers an zu schmelzen und tropft auf den Hallenboden, auf dem sich nach und nach eine Pfütze bildet. Ryu und Jin bleiben, nach Luft ringend, ersteinmal auf dem Boden liegen, während Cosyra sich nach Miles und Alcyon umschaut, die sie aber im ersten Moment nicht auszumachen im Stande ist. Erst als sie einen Schrei von draußen hört, beginnt sie zu handeln. Sie klettert die Sprossenwand hoch, die sich etwa einmeterfünfzig von dem Fenster befindet, aus dem Alcyon und Miles geflogen sind und versucht an die Fensterbank zu springen, -Im Gegensatz zu Alcyon und Miles,hat Cosyra nämlich keine Flügel und kann dementsprechend auch nicht fliegen...obwohl es auch noch Figuren geben wird,die auch ohne Flügel in der Lage sind zu fliegen,aber dazu später in der Story mehr!...- die sie nur knapp mit den Fingerspitzen erreicht. Sie zieht sich hoch und springt dann von dort aus weiter zu einem Baum,der sich neben dem Parkplatz befindet. Alcyon hat sich inzwischen wieder aufgerichtet und versucht erneut zu fliegen, was ihr aber nicht gelingt, denn ihre Flügel sind mit zwei tiefen Wunden geziert und von hunderten von Glassplitter durchbohrt. Auf ihrem Gesicht zeichnen sich ihr Schmerz und ihre Verzweiflung ab. Miles landet vor ihren Füßen und starrt sie gelangweilt an. Miles: Das war alles? Das langweilt mich. Du wolltest mich ernsthaft umbringen, bist aber nicht mal in der Lage mir einen Kratzer zuzufügen!? Alcyon: Halt deine vorlaute Klappe!!!! Dich mach ich locker fertig. Alcyon schlägt mit ihrem Schwert nach Miles, die den Schlag jedoch einfach abfängt indem sie mit einer Hand die Klinge festhält und das Schwert anschließend wegwirft. Sie tritt Alcyon mit ihren schwarzen Stiefeln in den Magen, sodass sie sich vor Schmerzen krümmt. Als Miles nach dem Schwert greift und zu einem Schlag ausholt um Alcyon unschädlich zu machen, greift Cosyra ein, indem sie einen Feuerball auf Miles schießt, die den Angriff aber mit dem Schwert abwehrt, das die dann auf Cosyra wirft, die anschließend an der Wand festgenagelt wird, weil die Waffe sich durch ihre Jacke gebohrt hatte und danach in der Wand stecken geblieben ist. Als Miles sich wieder zu Alcyon umdreht, ist diese verschwunden. Miles fängt plötzlich an sich nach vorne zu krümmen und krampfhaft ihren linken Oberarm festuzhalten. Ihre schwarzen Haare fangen an sich wieder braun zu färben und beginnen auf ihre normale Länge zu wachsen, während ihre Flügel verschwinden und langsam die Schuluniform erscheint. Miles verwandelt sich in Sam zurück und fällt bewusstlos, rückwärts auf den Boden, genau auf die Splitter der zerbrochenen Frontscheibe. Cosyras blonde Haare beginnen sich hellbraun zu färben und das Hellblau ihrer Augen wandelt sich in ein Dunkelbraun. Anschließend versucht sie sich von dem Schwert zu befreien, das nun im Oberteil ihrer Schuluniform steckt. Nach einigen Minuten des Kampfes, gibt der Stoff nach und reißt ab. Alex fällt nach vorne und fängt sich mit den Händen ab. Nachdem sie wieder auf ihren Beinen steht, geht sie auf Sam zu und hockt sich neben sie. Sie rüttelt an Sams Arm und als sie merkt,dass diese sich nicht rürt, versucht sie Sam hochzuheben,was ihr allerdings nicht zu gelingen scheint. Alex: .... Da sagst du mir ich könnte ne Diät vertragen, wiegst aber selbst drei Tonnen... Scheiße!!!! Was um Himmels Willen soll ich jetzt bloß machen?... Ich muß irgendjemanden holen... Alex guckt sich hektisch um. Als sie die Hintertür der Trainingshalle erblickt, rennt sie auf sie zu und versucht die Türklinke herunter zu drücken. Sie bricht jedoch zusammen und klopft dabei gegen die Metalltüre. Das Klopfen wird von Jin vernommen, der sich in der Zwischenzeit wieder aufgerafft hat, auf die Türe zu rennt und sie vorsichtig öffnet. Als er Alex am Boden liegen sieht, wirft er die Hallentüre auf, die mit einem lauten Knall gegen die Wand fliegt, hockt sich vor sie und versucht sie abzustützen,indem er seine Hände auf ihre Schultern legt und diese nach hinten drückt. Jin: Was ist passiert? Kann ich dir irgendwie helfen? Alex: Mach dir um mich keine Sorgen! Ich komm schon klar... Kümmer dich lieber um Sam!!! Alex richtet sich wieder auf und bewegt sich langsam in Sams Richtung. Jin guckt ihr hinterher und als er Sam erblickt, rennt er auf sie zu, hält dann aber an, weil Alex auf halbem Weg zusammenbricht, um ihr zu helfen. Jin: Ich sollte dich jetzt lieber auf die Krankenstation bringen, bevor noch was schlimmeres... Alex: Ich hab dir schonmal gesagt, dass du dich um Sam und nicht um mich kümmern sollst! Jin dreht sich zu Sam, die ein paar Meter von ihm entfernt immer noch regungslos auf den Steinen des Parkplatzbodens liegt ,auf denen sich inzwischen eine Blutpfütze gebildet hat. Alex: Du darfst keine Zeit verlieren! Beweg deinen Arsch!!!! Jin: Ich kann dich doch nicht einfach hier liegen lassen... Alex: ... Zerbrich dir nicht den Kopf! Es geht mir gut. Jin: ...I ch kann dich nicht... Hm... Ryu!!!! Beweg deinen fetten Arsch hier hin, aber n bisschen plötzlich wenn ich bitten darf! Ryu tritt ziemlich genervt aus der Halle auf den Parkplatz und schaut sich um. Er sieht Jin auf dem Boden hocken und läuft dann zu ihm. Ryu: Was hast du eigentlich für Komplexe? Wer von uns beiden muß denn in Seitenlage durch die Tür gehen,damit er nicht mit seinem breiten Arsch im Türrahmen stecken bleibt?! Jin steht auf und bewegt sich auf Sam zu. Jin: ... Sei einfach still und schaff Alex in die Krankenstation, während ich mich um Sam kümmer! Ryu guckt sich um und schaut dann auf Alex, die vor seinen Füßen liegt, während Jin sich zu Sam herunter beugt, seinen linken Arm unter ihre Beine und seinen rechten unter ihren Kopf legt, um sie anschließend vorsichtig hochzuheben. Ryu: Was, du kriegst Sam und mir wird die Ausschußware aufs Auge gedrückt?! Alex: ... -wenn ich noch die Kraft dazu hätte, würde ich ihm den Kopf abreißen... - Jin: Mein Gott! Wir haben keine Zeit uns wegen so nem Scheiß zu streiten! Jetzt hilf ihr schon verflucht noch mal!!! Jin geht an Ryu vorbei, zurück in das Schulgebäude und dann am Ende des Ganges zur Krankenstation. Ryu: ... Ja, ja, ja!!! Ich mach ja schon! -Immer bleibt die Scheißarbeit an mir hängen... - Ryu guckt ihm gelangweilt hinterher und entschließt sich dann dazu Alex aufzuhelfen, indem er ihr seine Hand gibt. Als sie auf den Beinen steht versucht er sie zu stützen, indem er ihren Arm über seinen Hals legt.Doch als sie erneut zusammenbricht und zu Boden sackt, nimmt er sie auf den Arm und geht ebenfalls zur Krankenstation. Auf halbem Weg kommt ihm Jin entgegen, der von Ryu etwas verdutz angeschaut wird. Jin: Da Frau Anderson mal wieder nicht da ist, heißt es wohl auf zum Krankenhaus! Ryu: Was? Soll das etwa heißen, ich soll sie bis dahin schleppen? Hast du ne Ahnung, wieviel die wiegt?! Jin: Kannst du nicht einmal ernst bleiben? ... Das Krankenhaus ist höchstens hundert Meter von hier entfernt, also stell dich nicht so an! Nach knapp der Hälfte des Weges, fängt Sam plötzlich an sich zu bewegen, sodass Jin stehen bleibt und auf ihre Augen guckt, die langsam beginnen sich zu öffnen. Sam guckt Jin erschrocken in die Augen, bevor sie dann von seinem Arm springt. Sam: Was fällt dir eigentlich ein? Lass deine Finger von mir! Jin: Du bist verletzt. Ich wollte dich nur ins Krankenhaus bringen! Sam: Es geht mir prima! Könnte nicht besser sein. Also, wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, verschwind ich jetzt! Jin: Bist du jetzt total durchgeknallt? Ich kann genau sehn, wie du dein Gesicht immer noch vor Schmerzen verziehst, als sag mir nicht, dass es dir gut geht, das glaub ich dir nämlich nicht! Sam dreht sich von ihm weg und fängt an in Richtung des Waldes zu laufen, der sich in kurzer Entfernung zu der Straße befindet,auf der sie gerade stehen. Jin: Warte!!!! Während Sam im Schatten des Waldes verschwindet, schaut Jin auf seine Hände, die mit Blut verschmiert sind, und guckt ihr besorgt hinterher. Ryu drückt ihm Alex in die Arme und rennt dann Sam hinterher, während ihm Jin verwirrt nachschaut. Ryu: Viel Spaß noch, du Held!!!!!!! Jin:...Vollidiot. Sam rennt immer tiefer in den von der Nachmittagssonne erhellten Wald. Die Schatten der Bäume fallen auf den mit Kies übersähten Erdboden. Das Licht der Sonne verleiht ihren Haaren,die in einer lauen Spätsommerbrise wehen,einen leichten Goldschimmer. Das Knacken der Äste unter Sams Fußschritten scheucht ein paar Vögel auf, die zuvor am Wegesrand saßen. Sie läuft auf einen Steinbrunnen zu, der sich inmitten einer riesigen Blumenwiese befindet. Eine Landschaft wie aus einer Traumwelt scheint sich vor Sam zu erstrecken. Der Ort ist menschenleer. Einzig und allein die Vögel, die zuvor noch weggeflogen waren, tummeln sich nun auf der endlos erscheinenden Rasenfläche. Als sie am Brunnen ankommt, bleibt sie stehen und legt ihre Hände auf den steinernen Rand. Sie beugt sich erschöpft über das Wasser und schaut auf die Oberfläche, auf der sich ihr Bild widerspiegelt. Ein Tropfen Blut fällt in den Brunnen, woraufhin sich das Wasser plötzlich schwarz verfärbt und eine Szene aus längst vergangener Zeit zu offenbaren scheint. Häuser,aus denen heiße lodernde Flammen heraustreten und alle Menschen in Panik versetzen. Ganze Städte, die in Brand gesetzt werden. Das Schreie der Kinder, die brutal getötet werden und zuvor noch ansehen mußten wie ihre gesamte Familie ausgelöscht wurden. Pfeifende Kampfflugzeuge, die die Wolken durchschneiden und sich gegenseitig mit allen Waffen beschießen, die zur Verfügung stehen. Ein regelrechter Luftkrieg, der entfacht und der nicht nur die Piloten der Maschinen, sondern auch Zivilisten am Boden mit in den Tod zieht. Hungersnot und Verderben ziehen über das Land. Seuchen, die durch chemische Waffen ausgelöst wurden vernichten über Jahre Milliarden von Menschen. Ein Mann nutzt die Macht, die ihm von seinen Mitmenschen gegeben wurden und drückt einen winzigen Knopf, der das Schicksal der Menschheit besiegeln sollte. Eine Atombombe wird gezündet, die in einer Zeitspanne von 2 Stunden droht den Planeten und seine Bewohner auszulöschen. Eine Massenhysterie bricht aus. Es werden hunderte von Rettungskapseln zur Verfügung gestellt, die allerdings nur einen Bruchteil der Menschen retten können. Die militärischen Einrichtungen überall auf dem Planeten nehmen sich die Monopolstellung heraus, diese Kapseln nutzen zu dürfen, woraufhin ein erbitterter Kampf zwischen Zivilisten und Soldaten entsteht. Es gelingt wenigen Tausenden von Menschen ins Weltall zu flüchten, während die Bombe, die zurückgebliebenen Erdbewohner, Tiere, Pflanzen und alles was sich noch auf der Erde befindet mit in die Tiefe reißt. Dieser Tag ging als Ende des Dritten Weltkrieges in die Erinnerung der Überlebenden ein, die in den Raumkapseln in eine Art künstlichen Tod versetzt werden, um nicht zu altern und bei möglicher Rückkehr auf die Erde in guter Verfassung zu sein. Selbst im Weltraum sind die Auswirkungen des Krieges nicht unübersehbar geblieben. Die Erde ist in eine undurchschaubare, dichte, schwarz graue Wolkendecke getaucht. Die Stille des Todes verbreitet sich. Das Zwitschern der Vögel reißt Sam von diesen Bildern los und versetzt sie in die Gegenwart zurück .Sie spürt eine Hand auf ihrer Schulter und dreht sich daraufhin um, doch es ist niemand in der Nähe. Ein leichter Wind weht, der ein paar Blätter durch die Gegend wirbelt. Sie blickt noch einmal auf das Wasser, das inzwischen wieder Glasklar geworden ist und das Sonnenlicht auf Sams Gesicht reflektiert. Bei genauerem betrachten der Wasseroberfläche erkennt sie jedoch nicht nur die Umrisse ihrer selbst, sondern auch noch das Gesicht eines Mannes. Mann: Es ist ziemlich unvorsichtig sich mitten am Tag Träumen hinzugeben. Sam dreht sich erschrocken um und sieht vor sich einen Mann mit langen weißen Haaren und einem schwarzen Mantel, der sie diabolisch anlächelt. Ryu, der nach langem Suchen endlich den Weg gefunden hat, den Sam gegangen ist, bleibt am Ende des Kiesweges stehen und sieht Sam ungläubig an, die auf einer mit Trümmern übersäten Friedhofsähnlichen Fläche steht aus der ein alter, zerfallener Brunnen hervorragt. Ryu: - ... Warum... guckt Sam so erschrocken... in die Luft und verhält sich so, als wär jemand in ihrer Nähe?... - Mann: Wir werden uns bald wiedersehen! Ich verspreche es! Und jetzt... kehre in deine Welt zurück! Sam kippt plötzlich nach hinten um und fällt auf die Steine, wobei sie sich eine Wunde am Kopf zuzieht. Ryu rennt über das Trümmerfeld und versucht Sam "aufzuwecken" . Ryu: Sam! Sam!! Sag was!!! Er hebt ihren Oberkörper hoch, woraufhin ihr Kopf nach vorne kippt, das Blut über ihre Wange läuft und auf ihre weiße Bluse tropft. Ryu: Mach die Augen auf, verdammt!!! ... Sam!!!! ... Ryu hebt sie vom Boden auf und rennt mit ihr über den steinigen Pfad des Waldes auf die Straße zurück, von der sie gekommen sind. Als er auf dem asphaltierten Weg angekommen ist, bleibt er stehen und guckt auf Sams Gesicht. Ryu: Hm, ... und was mach ich jetzt mit dir?! ... Irgendwie scheinst du ja strickt dagegen zu sein, ins Krankenhaus zu gehen... oder besser dorthin gebracht zu werden... Vielleicht könnte ich... Er legt sie vorsichtig auf den Boden vor seine Füße, richtet sich wieder auf und faltet seine Hände vor seiner Brust zusammen. Ryu: Vigor... intendo!!!! Die Umgebung wird von einem gleißend, weißen Licht erhellt, dass Ryus uns Sams Gestalt verschwimmen lässt. Die Wunden, die zuvor noch Sams Körper überzogen hatten, verblassen langsam und verschwinden plötzlich komplett, sodass nur noch das Blut, das sich auf ihrer Wange und ihrer Bluse befindet, von ihren Verletzungen zeugt. Als die Helligkeit abnimmt und Ryu Sam anblickt, bemerkt er wie ihr Kopf langsam anfängt sich zu bewegen. Sie öffnet vorsichtig ihre Augen und wird mit einem warmen Lächeln empfangen. Ryu: Na endlich, wieder wach!? Ich könnt ja drauf wetten, dass du mit Absicht bewusstlos geworden bist, damit ich dir zur Hilfe eile! *smile* Er streckt ihr seine Hand entgegen um ihr aufzuhelfen, doch Sam schlägt sie weg, rollt sich auf die Seite und stützt sich mit ihren Händen vom Boden ab, um wieder auf die Beine zu kommen. Sie stellt sich vor Ryu, guckt ihn verärgert an und verpasst ihm eine Ohrfeige. Ryu belächelt sie nur. Ryu: Na das nenn ich ja mal ne stürmische Begrüßung,Engelchen! Sam: Nenn mich nicht Engelchen, du minderbemittelter Neandertaler! Ich wär auch ganz gut ohne dich zurecht gekommen! Während Ryus höhnisches Gelächter die Vögel verschreckt, die auf der trostlosen,steinigen Straße gesessen hatten,schaut sich Sam verstört in der Gegend um. Als sie bemerkt, dass niemand außer Ryu in ihrer Nähe ist, fängt sie an sich auf den Weg zum Internat zurückzumachen, auf dem ihr Ryu selbstverständlich Gesellschaft leistet, dabei aber nicht gerade sehr geschätzt wird. Zur gleichen Zeit im "Caurus" Krankenhaus: Inzwischen ist Alexs Arm, der mit einem Tuch, dass über ihren Hals gelegt wurden ist um ihn zu unterstützen, genäht und in einen Verband eingewickelt wurden. Sie sitzt auf einer Liege neben der Krankenschwester, die sich eigentlich mit ihr beschäftigen sollte, aber augenscheinlich viel mehr Gefallen daran findet mit Jin zu flirten. Krankenschwester: Sag mal, hast du eigentlich ne Freundin, Süßer? Jin: Ich glaube kaumm, dass das für den Gesundheitszustand von Alex erheblich ist. Krankenschwester: Für ihren nicht, aber für meinen! Jin: *Tropf* Krankenschwester: Mein Name ist übrigens Alyssa. Wie du heißt, weiß ich ja schon. Jin, nicht wahr?! ... Ein wirklich schöner Name und auch so zutreffend. Alyssa wirft Jin ein verführerisches Blinzeln zu, während der lieber aufsteht und aus dem Fenster auf die menschenleere Straße guckt. Alyssa: Los, lass uns heute Abend ins Kino gehen, o.k.? Jin: ... Alyssa: ... Scheinst wohl n bisschen schüchtern zu sein, was?! Das krieg ich schon hin. Bin ja nicht umsonst das Idol der gesamten Männerwelt. Jin: ... Alyssa steht von ihrem Stuhl auf und geht auf Jin zu, der sie komplett zu ignorieren scheint. Sie umarmt ihn auf einmal von hinten und wandert mit ihrer Hand zu seinem Reißverschluß, wobei Jin immer noch keine Regung von sich gibt. Alex: - ...jetzt reichts!Das geht jawohl mal echt zu weit... - Sie springt auf, läuft zu Jin und zieht ihn an seinem Arm zu sich. Alex: ... Jin, wir gehn! Alex verlässt das Krankenzimmer und schleift Jin bis auf die Straße mit, wo sie ihn dann endlich wieder losläßt und anfängt ihn mit bösen Blicken zu kontaktieren. Alex: Stehst du vielleicht auf Frauen, die dich so anbaggern oder ist dir das einfach nur alles egal? Die hatte doch echt nen Vollschaden. Aufgetakelte Mistkröte! ...Arg!!! Jin: ... Was regst du dich so auf? ... War doch Nix! Alex: Nix? Willst du mich verarschen? Die hat dich angegraben als wär ihr Hauptberuf Nutte. Ne ziemlich häßliche Nutte muß ich noch dazu sagen. Jin legt seine Hände auf Alex Schultern und blickt ihr lächelnd in die Augen, wobei Alex etwas errötet. Jin: Reg dich ab! Es ist nichts passiert... Und außerdem bin ich nicht scharf auf Weiber, die so tierisch aufdringlich sind. Aber, ... danke für deinen Rettungsversuch! Alex dreht sich verlegen zur Seite und geht weiter, bis sie zu dem Eingang des Waldes kommt, wo sie mit nachdenklichem Blick anhält. Jin stellt sich neben sie und schaut enttäuscht auf den Boden. Jin: Was wohl mit Sam passiert ist... Alex: Warum interessiert dich das überhaupt? Jin: ... Ich bin kein Mensch wie Ryu, dem alles außer sich selbst egal ist... Alex: ...Keine Panik! Die kommt schon klar... Is ja nicht das erste mal, dass es sie erwischt hat und das sie dann die Kurve gekratzt hat, als man ihr helfen wollte. Sie lässt sich grundsätzlich von niemandem helfen... inzwischen jedenfalls nicht mehr. Jin: Was soll das heißen, inzwischen nicht mehr? Zurück im Internat: Sam steht auf dem Dach und lehnt an der Mauer am Rande des Gebäudes. Das Licht der Sonnen verfärbt den Himmel in ein freundliches Orange, während sich ein paar Wolken in ihren Weg schieben. Die zerstörte Umgebung wird in eine geheimnisvolle Wärme getaucht. Das türkis, blaue Tuch, was Sam um ihren Hals trägt, wird weggeweht und fliegt nun, vom Wind getragen, immer höher in Richtung des Sonnenunterganges, wie ein Blatt, das von seinem Zweig gerissen, ein hilfloser Spielball der Naturkräfte wird. Das rötlich, orange Licht verblasst allmählich und die Bäume, die vereinzelt noch zwischen den Steinmassen stehen, werden von der Dunkelheit der Nacht verschlungen und wirken nun wie Schauergetalten, die nur dort sind um ihren Zuschauern Angst einzujagen und davon zu zeugen, was in vergangener Zeit geschehen ist. Sam stellt ihren Ellenbogen auf die Mauer, stützt ihren Kopf auf ihren Händen auf und blickt in den, inzwischen mit Sternen überzogenen, Nachthimmel. Alex: Sie wird mir immer fremder und ich weiß nicht was das zu bedeuten hat... Weiß nicht was der Auslöser dafür ist.I ch kenne sie nicht mehr... Ende des 1.Kapitels! Kapitel 2: Sonnenlicht verschlungen vom Nebel der Zeit ------------------------------------------------------ Sonnenlicht verschlungen vom Nebel der Zeit Die letzten Minuten der vierten Stunde sind angebrochen. Während in der Klasse "10 D" Herr Subara Englisch unterrichtet, liegen Sams Füße auf dem Tisch vor ihr, ihr Stuhl ist etwas nach hinten gekippt und ihre Arme hinter ihrem Kopf verschränkt. Ryu, auf dem Platz neben ihr, hat einen Ellbogen auf den Tisch gestellt, stützt seinen Kopf auf seine linke Hand auf und sieht sie aufmerksam an. Ein paar Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster auf Sams Gesicht, die dieses in eine kindliche Unschuld tauchen. Der Zeiger der Uhr tickt unaufhörlich auf halb zwölf zu. Das Klingeln der Pausenglocke, das von den Schülern schon sehnsüchtig erwartet wurde, veranlasst diese, ohne auf das Zeichen des Lehrers zu warten, aus der Klasse auf den Schulhof zu stürmen. Herr Subara schreibt mit einem Stück Kreide noch schnell die Hausaufgaben an die Tafel und packt nebenbei seine Tasche. Alex, die noch auf Sam wartet, und deswegen im Türrahmen steht, spielt an ihren dunkelroten Haarbändern herum, die dazu dienen, ihre beiden Haarzöpfe vor dem auseinanderfallen zu bewahren. Unter den aufdringlichen Blicken von den Mädchen aus ihrer Klasse,treten Alex und Sam auf den Pausenhof, wonach sie sofort wieder von Ryu belästigt werden. Ryu: Na, wie geht's uns denn so nach der ersten Nacht im Unbekannten? Alex: ... Wenn ich sagen würde, ich hätte gut geschlafen, wärs n Gerücht. Sam: Und wenn ich sagen würde, ich könnte bei deinem Geschnarche gut schlafen, wärs das größte Gerücht der Menschheit. Alex dreht sich zu Sam und giftet sie mit ihren Blicken an. Ryu: ... Tja, ich hätte euch auch Gesellschaft leisten können, dann wärs auf jeden Fall nich langweilig gewesen! Ein Lächeln zeichnet sich auf Alex Gesicht ab. Währenddessen, begibt sich Sam zum Zaun des Geländes, lehnt sich mit dem Rücken an und beobachtet das Geschehen um sich herum. Als Alex bemerkt, dass sie nun alleine mit Ryu ist, will sie sich auf den Weg zu ihrer Freundin machen, woran sie aber von Ryu gehindert wird, der sie am rechten Ärmel ihrer Bluse festhält, woraufhin Alex sich wieder zu ihm dreht. Alex: Was... willst du? Ryu: Warum denn so gereizt? Darf ich dich nicht einfach in meiner Nähe behalten? ... Natürlich ohne Hintergedanken, versteht sich! Alex: ... Wer war denn derjenige, der mich als Ausschußware bezeichnet hat?! Ryu legt seinen rechten Arm über Alex Schultern und lächelt sie an. Ryu: Selbst wenn ich sowas von mir gegeben haben sollte, meinte ich es auf keinen Fall ernst. Wie könnte ich auch, bei dem Anblick?! Alex: ... Juliano stellt sich zu den beiden und klopft Ryu auf seine Schulter, wonach er sich nach hinten wendet. Juliano: Na, du lässt wohl auch wirklich gar nichts anbrennen, was?! Dabei hab ich gedacht du stehst auf die Kleine mit dem extrem kurzen Rock. Ryu: ... Tja, das stimmt auch eigentlich, aber wenn man den Hauptgewinn nicht kriegen kann, nimmt man zur Not auch den Trostpreis! Alex dreht sich zu Ryu, lächelt ihm spitzbübisch ins Gesicht, nimmt seine Hand von ihrem Arm, dreht sich langsam zu ihm, und verpasst ihm eine Ohrfeige. Alex: Vollidiot!!! Sie schlendert in Sams Richtung,bei der inzwischen auch noch Jin steht, während Juliano und Ryu ihr verdutzt hinterherschauen. Ryu: Meine Fresse, haben eigentlich alle Weiber, die aus Gratiola kommen, son Temprament?!... Juliano: Da haste wohl noch was vor dir, Alter! Ryu: Ich denke, dass wird n interessantes Jahr. Juliano: Na, wenn du meinst... Währenddessen am Schulhofszaun: Jin: Wie geht's dir? Hast du dich wieder erholt, auch wenn du nicht beim Arzt warst?! ... Auch wenn mich die Veranlassung dazu schonmal interessieren würde, warum man nicht dorthin geht... Sam: Ich hasse Ärzte, das ist alles und mir gings nie besser. Warum zum Henker willst du das überhaupt wissen? Jin: Entschuldige bitte vielmals, dass mir dein gesundheitlicher Zustand was bedeutet! Ich warte einfach bis du das nächste mal zusammenbrichst, werd dich an n Krankenbett fesseln und frag dich dann nochmal, obwohl man deine Unverschämtheit wahrscheinlich erstmal extra mit nem Knüppel k.o. schlagen müsste. Sam: Hahaha, selten so gelacht. Wenn du dich noch n bisschen ins Zeug legst, kannste glatt meiner toten Oma Konkurrenz machen. Jin: ... Warum bist du eigentlich... so unnahbar? Sam: Um Leute wie dich von mir fern zu halten, damit mein Humor nicht auch so stumpfsinnig wird! Alex geht zu den beiden und stellt neben Sam an den Zaun. Alex: Tststs! Wie kann man nur so unhöflich sein? Sam: Halt die Klappe, Alex! Alex: Jajaja, die personifizierte Freundlichkeit. Sam stößt sich mit ihrem Fuß vom Zaun ab und bewegt sich auf die Sporthalle zu, wobei sie über den gesamten Hof geht und dabei von neidischen Blicken verfolgt wird. K: Warum hat sie jetzt schon nen Sonderstatus bei Jin und Ryu? Ajumi: Das is ja nich nur bei den beiden so. Sieh dir bloß mal an, wie ihr die ganzen Kerle hinterherstielen. Widerlich! Xue: Ich will ja nix sagen, aber was tun wir denn grade? K: Das steht doch überhaupt nicht zur Debatte! Du nervst. Verdammt nochmal, was muß du einem immer die Laune verderben, du kleines mieses... Ajumi: Krieg dich wieder ein! ... Ich will trotzdem wissen, was sie hat, was wir nicht auch haben. Imago geht an den dreien vorbei zur Turnhalle, wo sie schon von Ryu erwartet wird. Imago: Intelligenz, gutes Aussehen, Spontanität, Schlagfertigkeit, Selbstbewustsein, ne faszinierende Ausstrahlung, ein Motorrad... Frag lieber was ihr habt, was sie nicht hat. Das würde die Liste um einiges verkürzen. Nämlich auf, eine aufdringliche, nervtötende, stumpfsinnige Art. Das Klingeln der Glocke durchdringt die Gespräche der Schüler. K: Gott, ich hasse dieses Miststück!!! Diese kleine verschissene, froschaufblasenede, verlogene, hässliche Frankensteinimitation. Ich könnte sie in tausend Stücke reißen und sie als Konfetti auf nem Jahrmarkt an kleine Kinder verteilen, die sie dann mit ihren Schokoladen verschmierten Händen in die Gegenden befördern würden,die noch nie zuvor ein normal denkendes Wesen gesehen hat und die auch nie jemand sehen wollte!!!!!!!!! K guckt sich um und als sie erkennt, dass Xue und Ajumi, so wie der Rest ihrer Klasse schon längst beim Sportunterricht sind, rennt sie zur Sporthalle los, die aber leider schon verschlossen ist, sodass K mit voller Wucht gegen die Hallentüre knallt, was die ihre Klassenmitglieder sehr zu belustigen scheint. Zur gleichen Zeit in der Turnhalle: Während sich Alex mit Jin unterhält, lehnt Sam, inzwischen mit einer kurzen, dunkelblauen Sporthose und einem engen, schwarzen Top bekleidet, an der Wand und schaut aus dem Fenster neben sich auf den leeren Schulhof, auf dem sich ein paar vereinzelte Blätter verirrt haben. Als die Stunde beginnt,veranlasst Herr Firas die Schüler dazu sich in Mannschaften aufzuteilen und Basketball zu spielen. Er stellt sich neben Sam und fordert sie auf auch teilzunehmen, doch Sam versteht kein Wort von dem was er von ihr will. Sie sieht zwar wie sich seine Lippen bewegen, aber es ist ihr beim besten Willen nicht ermöglicht etwas zu entschlüsseln. Das einzige was sie wahrnimmt ist der Wind, der aufgezogen ist, die Blätter über den Hof in die Lüfte trägt, und die Spitzen der meterhohen Tannenbäume zu bewegen. Mal nach links, mal nach rechts, nach vorne und nach hinten. Immer mehr und mehr. Ein Sturm zieht auf. Der Himmel verfärbt sich von seinem hellen, freundlichen Türkis zu einem tiefdunklen Schwarzgrau. Ein paar Regentropfen fallen auf die Fensterscheibe, aus der Sam wie in einen Trancezustand blickt, fließen diese langsam hinunter, so dass sie kleine Linien ziehen und werden dann vom kalten, naßschimmernden Steinboden des Hofes aufgefangen. Herr Firas, der es inzwischen aufgegeben hat mit Sam zu kommunizieren, steht nun am Rande des Spielfeldes und spielt den Schitzrichter, indem er ab und zu in seine hellgrüne Plastikpfeife blässt, wenn ihm irgendwas nicht rechtens erscheint. Ryu, der fünf Meter vom Korb entfernt ist und den Ball in seiner rechten Hand hällt, blickt zu Sam hinüber und schaut sie musternd an. Ryu: - hm... es stört mich ungemein, dass sie so tut als wäre das, was wir hier veranstalten Kinderkram. Ich werd sie mal aus der Reserve locken... - Er holt mit seiner rechten Hand aus und wirft den Basketball genau auf Sam zu, der aber von dieser mit Leichtigkeit mit ihrer linken Hand aufgefangen, und in den, etwa Vier Meter entfernten, Korb geworfen wird, ohne diesen eines Blickes zu würdigen, worüber ihre Klassenkameraden nicht gerade wenig staunen. Herr Firas: ... Äh ja, das nenn ich mal Einsatz! ... Wenn ihrs irgendwann hinkriegen sollte, den Ball in den Korb zu befördern, selbst ohne diesen wirklich zu sehen, dann könnt ihr euch von mir aus alle an ne Wand stellen und so dem Sportunterricht beiwohnen! K: Ach was, da steckt doch hundertprozentig n Trick hinter. Die spielt bestimmt mit Zaubern. Angeberin!!! Sam sieht immer noch auf den dunklen Himmel, aus dem immer mehr Regen auf den, mit der Zeit, aufgeweichten Erdboden fällt. K: Verdammt nochmal, ich rede mit dir! Ignorier mich gefälligst nicht!!! Sam: - Ob es heute noch mal aufhört zu gießen? ... Der Wind verheißt nichts gutes. Ich habe ein komisches Gefühl. Es wird noch etwas passieren, das spüre ich... - K geht sicheren Schrittes auf Sam zu und stellt sich neben sie, wobei sie von Imago beobachtet wird, während die anderen ihr Spiel fortsetzen. K: Was glaubst du eigentlich wer du bist?T auchst hier auf und machst einen auf obercool. Das kotzt mich volle Kante an. Sam: - Der Wind trägt die Botschaft einer verlorenen Seele durch die, vor Trauer und Gleichgültigkeit strotzende, graue,triste, ignorante Welt, an das Ohr eines Menschens, dem es ermöglicht ist, die Nachricht zu entschlüsseln, die ihm aufgetragen wird. Eine verhängnisvolle, unwiderrufliche Nachricht,die aufgegeben wurde von einem, sich in größter Not befindendem, Wesen, das dem Reich der Toten näher ist, als es ihm beliebt, nun die letzten Worte verfasst, die es noch im Stande ist anderen mitzuteilen. Der Schmerz und die Vergänglichkeit der Gegenwart zerfrißt den, zuvor vor Fröhlichkeit und Glück strotzenden Tag, und legt ihm ein so düsteres Gewand an, das es gleich der Nacht,so kalt und finsert wirkt... - K: Hallo! Is da überhaupt einer drin? ... Argh! Du machst mich wahnsinnig. Ich... fordere dich zu einem Kampf heraus! Sam dreht ihren Kopf gemächlich in Ks Richtung und blickt ihr ausdruckslos ins Gesicht. K: Was ist? Traust du dich gegen mich anzutreten, oder was? K guckt ihr aggressiv in die Augen, woraufhin Sam laut anfängt zu lachen. K: Was gibtsn da so blöd zu lachen? Willst du mich verarschen? K versucht Sam zu schlagen, wird aber von dieser abgefangen und auf den Hallenboden befördert. Sam stellt sich vor sie und guckt verächtlich auf sie hinunter. Sam: Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du auch nur den Hauch einer Chance gegen mich hast. Lächerlich! K versucht sich vorsichtig wieder aufzurichten, wobei ihr von Ajumi und Xue geholfen wird. Ajumi: Was fällt dir ein sie so grob zu behandeln? Sam verschränkt ihre Arme vor ihrer Brust und sieht die drei gelangweilt an. K: Denkst du eigentlich du bist was besseres als alle anderen? Imago bewegt sich auf sie zu und stellt sich neben Sam. Imago: Was zum Henker habt ihr überhaupt für Komplexe? K, du bist wohl alleine für die Geschehnisse verantwortlich. Erstens hast du dich selbst in Sams Nähe begeben. Zweitens hast du sie blöd von der Seite angequatscht und drittens hast du sie herausgefordert, obwohl es dir eigentlich klar sein sollte, dass sie sich sowohl körperlich, wie auch geistig auf einer viel höheren Ebene als du befindet. Was mich zur Schlußfolgerung kommen lässt, dass du einen extremen Minderwertigkeitskomplex hast, ständig den Drang verspürst dich in den Mittelpunkt zu stellen und es deswegen nicht gutheißt, wenn jemand anderes interessanter wirkt,als euer Gnaden. Und ich würde jetzt mal ganz spontan den Vorschlag in den Raum werfen, dass du dein Gefolge mitnimmst und dich aus meiner Optik entfernst, sonst kann ich nämlich auch ganz schön ungemütlich werden. Im Hintergrund ist Ryus Klatschen zu hören, der das Geschehen mit verfolgt hat und nun für Imagos Ansprache applaudiert. K: ... Ajumi: Ich weiß zwar nicht was Minderwertigkeitskomplex sind, aber für mich hört sich das an wie ne Beleidigung. Willst du etwa K beleidigen? K: Wir gehen! Ajumi: Hä? Wieso das denn jetzt? K: Ajumi! Ajumi: Ja. K: Du bist der größte Ochse, der mir je begegnet ist! K dreht sich von Sam weg und bewegt sich auf den Ausgang der Sporthalle zu, zudem ihr Ajumi und Xue folgen. Die Schelle der Fünfminuten Pause beendet den Unterricht. Imago: Individualistisch zu sein ist eine Sache, sich deswegen aber immer wieder in Konflikte verwickeln zu lassen, eine andere. Vielleicht solltest du einfach etwas über den Dingen stehen. Vor allem wenn diese Dinge K, Ajumi oder Xue genannt werden. Sie können es absolut nicht leiden, wenn man sich in ihr Revier begibt, was du, auch wenn es unbewußt war, schon getan hast. Zu akzeptieren das jemand anderes mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, als sie, ist nicht ihre Stärke. Imago legt ihre Hand auf Sams Schulter, woraufhin sie von ihr ziemlich giftig angestarrt wird, was sie dann dazu veranlasst ihre Hand wieder wegzuziehen. Imago: Gut, ich versteh schon. Bist wohl nicht wirklich der Typ, der sich in der Öffentlichkeit die Blöße von Freundlichkeit gibt, was!? Sam dreht sich in Richtung Türe und verlässt ebenfalls die Halle, woraufhin Imago und Ryu, der sich vor sie gestellt und seine Hände auf ihre Schultern gelegt hat,alleine sind. Ryu: Und, was denkst du? Imago: Ich denke das du n ziemlich ungewöhnlichen Geschmack in Sachen Frauen hast. Ryu: Wenn du meinst. Das heißt aber auch, dass du ungewöhnlich bist. Imago: Manche Leute behaupten das ja... Ob das der Wahrheit entspricht... Wenn es ein Maß für Normalität geben würde, würden die meisten Menschen von dieser Norm abweichen. Ryu: ... Also, was ist jetzt? Spann mich nicht auf die Folter! Imago:Deine Ungeduld ehrt dich auch nicht wirklich, Ryu! Ryu: Tja, ich bin eben nur ein mickriger Mensch, der von seinen Emotionen geleitet wird.Bekehre mich, oh Herrscherin des Lichts! Imago: Du bist... echt bescheuert! Ryu: Ja ja ja, weiter im Takt! ... Wenn ich bitten darf! Imago: Also, ich denke es wird ziemlich schwer dir das zu erklären, aber Sam hat die Seele eines Wesens, das schon lange vor ihrer Zeit gelebt hat. Was das zu bedeuten hat, kann ich dir nicht sagen, da es mir selbst nicht ganz klar ist. Sie hat etwas, das sie von anderen Menschen abhebt. Ich denke sie spürt den Schmerz der Lebewesen dieses Planeten. Nicht viele sind in der Lage den Todesschrei einer Seele wahrzunehmen und schon gar nicht, wenn sie menschlich sind... Spürst du nicht auch, das irgendetwas in der Luft liegt? Ryu: Ich hab keine Ahnung was du meinst... Imago: Mach dir nichts draus... Also weiter. Das was man von Außen her erkennen kann ist, dass sie sich ziemliche Mühe gibt ihren Individualismus zu wahren und das sie niemanden an sich ranlässst. Es scheint mir fast so, als hätte sie ein Schutzschild um sich herum aufgebaut. Auf mich macht sie den Eindruck als wär sie sehr kühl und berechnend, aber ich habe das Gefühl, dass in ihrem Inneren ein Krieg tobt. Sie scheint nicht sie selbst zu sein, was auch ihre manchmalige Abwesenheit erklärt. Irgendwas stimmt mit ihr nicht. Am Ende der Schulstunden auf einem der Zimmer: Sam, die ihre Arme unter ihrem Kopf verschränkt hat, um diese als Kissen zu benutzen, liegt auf ihrem, mit einem dunkelblauer Bettwäsche bezogenen, Bett. Der Regen, der inzwischen noch heftiger geworden ist, und mit seiner Windstärke fast an einen Sturm grenzt, plätschert auf die, von weißen Vorhängen umgebene,F ensterscheibe. Immernoch scheint der Anblick von diesem Unwetter faszinierender zu sein, als Sams restliche Umgebung. Auf ihrem Gesicht hat sich eine Ausdruckslosigkeit abgezeichnet, die auch ohne weiteres als Gleichgültigkeit angesehen werden könnte. Alex, die sich den ganzen Tag nicht mehr sehen gelassen hat, scheint bis jetzt auch noch keine Ambitionen zu haben, sich ihrer Freundin zu witmen. Die Stille des Raumes wird plötzlich durch das laute Knarren der Türe geschtört, die sich langsam öffnet. Jin tritt in das Zimmer und stellt sich neben Sam, der keine Regung abzugewinnen ist. Jin: Guter Wurf vorhin. Wo hast du das gelernt? Sam: ... Entweder man kanns oder man kanns nicht! Jin: ... Ist es dir eigentlich auch ermöglicht aufschlußreichere Antworten zu geben? Sam: Natürlich steht dies in meiner Macht, mein Herr, doch diese zu nutzen mißfällt mir! Jin: Na ja, eigentlich wars ja auch gar nicht das, was ich dich fragen wollte. Sam: Das war mir irgendwie klar. Du willst bestimmt hören, ob ich nähere Informationen dazu habe, was gestern in der Turnhalle passiert ist und wer diese Leute eigentlich sind, oder irre ich mich da? Jin: Äh... stimmt! Sam: Tut mir leid, da kann ich dir nicht helfen. Vielleicht fragst du einfach mal Alex, wenn du sie irgendwo siehst... Und jetzt, lass mich alleine! Jin: Ich glaube du willst mich verarschen. Du kannst mir nicht ernsthaft weismachen wollen, dass du nichts darüber weißt. Diese Frau... Alcyon, kannte deinen Namen und du ihren, willst du mir tatsächlich sagen das du keine Ahnung hast?! Sam: ... Du hast es kapiert! Jin: Natürlich und blaugestreifte Schweine tanzen auf der Todesgrenze Limbo. Sam: Das mag vorkommen... Wenn man genug Alkohol intus hat... Verzieh dich! Jin: Wirklich, von dieser netten Art kann man sich einfach nur angezogen fühlen. Jin dreht sich zur Türe zurück und verlässt den Raum dann durch diese, die er hinter sich, von außen, schließt und läuft genervt durch den Flur, auf dem er auf halbem Wege Ryu begegnet, der ihn auch sofort anhält. Ryu: Warum ist unser Moralapostel denn so mies drauf? Jin: Das geht dich n Scheiß an, Ryu! Ryu: Mag sein. War eh nur ne Höflichkeitsfrage. Als ob mich tatsächlich interessieren würde, was dich bedrückt! Jin: Stimmt, sonst müßt ich wahrscheinlich auch die Presse informieren und mit deiner Anteilname angeben. "Das große, unwiderstehliche Idol der Fünf- bis Sechsjährigen, Daijiro Taneba, gibt sich die Blöße sich um einen anderen Menschen, als sich selbst zu sorgen. " ... Ja, das wär echt ne Schlagzeile! Ryu: Na, wir sind ja heute wieder sehr witzig. Wenns noch schlimmer wird lauf ich noch die Gefahr zu hyperwentilieren, vor lauter Lachkrämpfen. Jin: Ryu, du würdest nicht mal nem Kleinkind Konkurrenz machen! Ryu: Was solln das jetz heißen?! Sag mal, willste Streß oder was? Jin: Schon möglich! Die beiden starren sich gegenseitig an und belauern sich,doch bevor noch schlimmeres passieren kann, stellt sich Imago zu ihnen, legt ihre Hände um Ryus Hals und blickt über seine Schulter zu ihm. Imago: Na, sind wir wieder etwas unausgeglichen und brauchen Beschäftigung, Ryu? Ryu: Hm... wär mir viel zu langweilig gegen ihn zu kämpfen. Imago:Das du auch nie ojektiv sein kannst! ... Hi, Jin! Ich entschuldige mich für Ryus Benehmen, manchmal ist er etwas aufbrausend und... Ryu: Du bist nich meine Mutter, hör auf son MIst von dir zu geben! Imago: Stimmt, ich bin nicht deine Mutter. Trotzdem brauchst du jemanden, der dir den richtigen Weg zeigt. Ryu: Aha, und das bist du, ja? Imago: Jetzt tu nicht so als würdest es dir missfallen, wenn man dich ein bisschen an die Leine nimmt! Ryu: Jetzt geht's echt zu weit! Imago: Los, wir machen uns auf den Weg. Imago greift nach Ryus Hand und zieht ihn von Jin weg, in Richtung ihres Zimmers. Imago: Ciao!!! Ryu: Mach dir keine falschen Hoffnungen, Jin! Wir sehn uns noch! Imago: Nanana, wir wollen uns doch nicht schon wieder aufregen, oder? Immer cool bleiben! Ryu: Grrr!!! Jin: ... Das nennt man dann wohl harmonische Beziehung... Die wirken auf mich eher wien Liebespaar,als wie Freunde... Als sich Jin auf die Treppen zubewegt,ertönt hinter ihm plötzlich eine helle Frauenstimme. Stimme: Kayano!? Jin bleibt stehen und dreht sich um, woraufhin sich herausstellt, dass die Person Frau Saniba ist. Jin: Warum diese Förmlichkeiten? Ich habe ihnen schon hundertmal gesagt, dass sie mich Jin nennen können... Was gibt's? Frau Saniba: Sie nennen mich doch auch nicht Yasui, oder... Shintaro? Jin: Hm, ... wenigstens schon mal n Anfang! Frau Saniba: Ich bin nur hier um dir zu sagen, dass wir uns wegen der Besprechung der baldig folgenden Tanzveranstaltung im Klassenraum treffen. Diejenigen, die ich bis jetzt gesichtet habe, wissens schon. Also, wenn dir noch einer begegnet, sag ihm bitte bescheid, dass wir uns versammeln! Das wär dann alles. Wir sehn uns dann ja gleich noch! Bis dann! Frau Saniba geht an Jin vorbei, die Treppen hinunter, während er noch zaghaft seine rechte Hand hebt und ihr, wenig intosiastisch hinterherwinkt. Er wendet sich dann kurzendschlossen vom Geländer ab und schlendert ebenfalls die Holztreppe, deren Bretter bei jedem weiteren Schritt zu knarren beginnen,hinunter. Als die Uhr vier schlägt,i st die gesamte Klasse, mit Ausnahme von Alex, die nicht ausfindig gemacht wurden konnte, im Raum versammelt. Frau Saniba sitzt auf dem Pult, das vor der Tafel steht, und versucht der Klasse etwas zu erleutern, die ihr zum größten Teil auch aufmerksam zuhört. Frau Saniba: Wie ihr sicherlich noch alle wißt, hatten wir vor den Ferien beschlossen ein Tanzfest mit allen Zehner Klassen zu veranstalten. Das Datum dieser Veranstaltung liegt nun nicht mehr in weiter Ferne und ich möchte jetzt wissen, wer sich freiwillig dazu bereit erklären würde, beim Organisieren mitzuhelfen. Ryu, der wie immer neben Sam sitzt, die gelangweilt aus dem Fenster starrt, lehnt, mit seinem Oberarm auf den Tisch gestützt, auf seiner Hand, und begutachtet Sam. Ryu: Sag mal, was machst du eigentlich heut Abend so, mein Engel? Sam: Was ich mache spielt keine Rolle! Was ich sicherlich aber nicht machen werde, ist mich mit dir zu treffen! Ryu: Wieso das nich? Hast du etwa Angst vor mir, oder biste einfach nur etwas schüchtern? Keine Panik, ich beiß nicht, es sei denn es wird von mir verlangt. Sam: Aha... Ryu: Also, wie siehts aus? Nur wir beide heute Abend? Kino oder was persönlicheres?! Ryu legt seinen Arm um Sam und schaut ihr tief in die Augen. Sam: Hättest du die Güte dies zu unterlassen, bevor ich mich dazu verpflichtet fühle dir die Knochen zu brechen? Ryu: Hmm, ich steh auf diese Schlagfertigkeit. Macht die Sache interessanter. Frau Saniba:T aneba und Sullivan, ihr setzt euch jetzt bitte an die freien Plätze direkt vor mir, weil es glaube ich nicht die gesamte Klasse interessiert, wie mißlungene Baggerversuche aussehen. Ein leises Kichern fährt durch den Raum. Sam steht von ihrem Stuhl auf und bewegt sich wie im Schlaf auf Frau Saniba zu. Auf halbem Weg bleibt sie stehen und fasst sich mit ihrer rechten Hand an ihren linken Oberarm, wobei sie vor Schmerzen ihr Gesicht verzieht. Ihre Fingernägel bohren sich immer tiefer in ihre Haut, woraufhin sich ein kleiner, dunkelroter Fleck auf ihrer weißen Bluse abbildet, die sie seit der vierten Schulstunde trägt, und bis jetzt noch nicht für nötig befunden hat auszuziehen. Sie schließt ihre Augen,ihre Hand rutscht langsam ihren Arm hinunter und sie kippt nach hinten um. Bevor sie jedoch auf dem Boden aufkommt, wird sie von Ryu aufgehalten, der noch knapp seine Hände unter ihren Rücken bewegen konnte, um sie von der Seite abzufangen, und der sie nun auf dem Arm trägt, während ein Bluttropfen, der sich an ihren Fingerspitzen gesammelt hat, auf die weißen Kacheln fällt. Frau Saniba rennt unverzüglich auf Sam zu und schaut ihr geschockt ins Gesicht, während sich alle anderen, ebenfalls etwas überrascht, zu ihr umdrehen. Frau Saniba: Samantha,kannst du mich hörn? Ryu:I ch glaube nicht das sie darauf reagieren wird. Vielleicht sollte ich sie lieber zu Frau Anderson bringen. Frau Saniba: ... Ja ,das wird wohl das Beste sein... Aber ich lass dich nicht alleine gehen. Bei dir weiß man auch nie ob du die Situation nicht ausnutzen würdest... Imago, geh mit ihm!... Und die anderen hören mir jetzt wieder zu. Ich warte immer noch auf Vorschläge. Ryu und Imago verlassen gemeinsam mit Sam das Klassenzimmer und gehen auf die Krankenstation ,wo sie ausnahmsweise einmal auf Frau Anderson treffen, die, nachdem Ryu Sam auf der Liege plaziert hat, auch sofort ihr Stethoskop aus ihrer Kitteltasche holt , Sam ihre Bluse auszieht und sie anschließend abhört. Frau Anderson: Was ist passiert und warum hat sie Blutspuren auf ihrem Arm? Is das irgendne neue Art von SM? Ryu: Frau Anderson,manchmal benehmen sie sich echt wien Schulkind... Sie ist im Klassenraum plötzlich zusammengebrochen. Ich hab keine Ahnung warum. Frau Anderson: Aha... Wie kommts überhaupt, dass du dich darum kümmerst? Hast wohl n Narren an der Kleinen gefressen, was? Imago: Ich glaube sie haben die Situation vollkommen richtig erfasst. Ryu: ... Meine Nerven! ... Frau Anderson misst Sams Blutdruck, holt danach einen Verband aus einer der Schubladen der Komode, die im hinteren Teil des Raumes steht und beginnt Sams Arm darin einzuwickeln, während Imago auf die Tätowierung sieht, die sich auf diesem befindet. Ein schwarzes Zeichen, das aussieht, wie zwei Buchstaben, ein "C" und ein "J" , die irgendwie ineinander verschlungen sind. Imago: Woher hat sie diese Tätowierung?... Ryu: ... Wieso, was is denn damit? Imago: Es ist nur... das Zeichen der... Ach,nichts weiter! Ich hab mich wohl geirrt! Ryu: ... Frau Anderson: Also, der Blutdruck ist normal, und um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, was ihr fehlen könnte. Alle Werte sind vollkommen im Normbereich. Imago: Seltsam! Frau Anderson: Wem sagst du das!? ... So, ich werd jetzt verschwinden. Hab nämlich noch ne Verabredung. Viel Spaß noch! ... Ach ja, und ihr wird schon nichts weiter passieren. Ihr könnt ruhig zu eurer Klasse zurück! Frau Anderson zieht ihren weißen Kittel aus, wirft ihn über die Lehne eines Stuhles und öffnet die schwarze Spange,die sie trägt,sodass ihre dunkelblonden Haare auf ihre Schultern fallen. Sie dreht sich zur Türe und winkt noch einmal kurz, bevor sie hinter der Mauer verschwindet, wobei ihr Ryu und Imago ziemlich zweifelnd zusehen. Ryu: Das war doch nicht ihr Ernst, oder? ... Die Frau hatn Knall! Imago: Also, wenn sich so etwas Ärztin schimpft, werde ich nie wieder dergleichen aufsuchen. Sag mal, willst du nicht wieder zurück zu den anderen gehen? Ich kann auch auf sie achten. Ryu: Ich, freiwillig zurückgehen zu Frau Saniba!? Du spinnst. Warum willst du dann überhaupt hierbleiben? Imago: Nennen wir es einfach Nachforschungen, bei denen du mich nur behindern würdest, Schatz! Ryu: Na, wenn das so ist... werd ich mal wieder in den Krieg mit dieser eitlen Nilpferdkuh ziehen. Imago: Deine Ausdrucksweise lässt wirklich zu wünschen übrig! Ryu: Jaja, schon gut, euer Hochwohlgebohren. Ryu verlässt die Krankenstation und lässt Sam und Imago alleine zurück, die sich einen Stuhl greift und sich damit neben Sam setzt um sie genau sehen zu können. Immer noch ist das Plätschern des Regens zu höhren, der inzwischen nicht nachgelassen hat, sondern eher stärker geworden zu sein scheint. Das Grollen des Donners ertönt, der stetig näher kommt. Die Lampe, die hoch oben, in der Mitte des Raumes hängt wirft ihr flackerndes Licht auf den kahlen, grauschimmernden Boden, bis es auf einmal vollkommen Dunkel wird. Ein paar Blitze, die draußen am Himmel zu erkennen sind, fallen durch das kleine Gitterfenster, direkt auf Sam, die sich langsam anfängt wieder zu bewegen. Ihre Augen beginnen zu zucken, bevor sie sie langsam öffnet. Sie schreckt auf und sieht sich verwundert im Raum um, bis ihre Blicke an Imago hängen bleiben, von der sie selbst in der vorherrschenden Dunkelheit noch beobachtet wird. Sam: ... Wo... bin ich hier? Imago: Auf der Krankenstation. Falls du dich nicht erinnern kannst, du bist mitten im Klassenraum bewusstlos geworden. Daraufhin haben dich Ryu und ich hierher befördert. Wenn es dir zu dunkel sein sollte, kann ich gerne etwas dagegen unternehmen. Sam: ... Imago: Myonus, höchstgestellter Gott der Zwischenwelt, Herscher der alles erwärmenden Sonne. Schenk mir etwas von deinem Lichterglanz und erhelle diesen Raum! Schicke dein Licht und vertreibe die Dunkelheit! Myonus, höchstgestellter Gott der Zwischenwelt, Herscher der alles erwärmenden Sonne. Schenk mir etwas von deinem Lichterglanz und erhelle diesen Raum!Schicke dein Licht und vertreibe die Dunkelheit! Myonus, höchstgestellter Gott der Zwischenwelt, Herscher der alles erwärmenden Sonne. Schenk mir etwas von deinem Lichterglanz und erhelle diesen Raum!Schicke dein Licht und vertreibe die Dunkelheit! Hilf deiner untergebensten Dienerin!!! Eine faustgroße, weiß strahlende, Flammen taucht aus der Dunkelheit auf erhellt den Raum und taucht Sams Gesicht in eine unbekannte Wärme. Imago: Na, angenehmer? Sam: ... Was bist du eigentlich? Imago: Ich könnte dich genauso gut fragen, was du bist,da du auf mich nicht den Anschein machst, dass du ein gewöhnlicher Mensch bist, vor allem nicht mit dem Wappen der Conjurer auf dem Arm. Sam dreht ihren Kopf von Imago weg und blickt neben sich auf den Boden. Sam: Wappen der Con... Hm... wenn du meinst. Imago: Was soll das heißen?... Du weißt selbst nicht warum du es trägst, lieg ich da richtig? Sam: Das spielt keine Rolle. Nichts spielt eine Rolle in dieser, von Ignoranz und Stummheit zerfressenen Welt der Menschen, die einzig und allein nur dafür existieren sich irgendwelchen idealistischen Träumen hinzugeben, und lieber mit Lügen vor sich hinwigitieren, als mit der Wahrheit in Frieden zu leben, lieber einen Pakt mit Illusionen eingehen und sich die Blicke trüben lassen, als sich mit der Realität und somit mit der Zerstörung ihrer Idealwelt einzulassen. Imago: Wie poetisch...und so wahr! Sam steht von der Liege auf, dreht sich zu Imago um und verharrt kurz in dieser Position, bevor sie langsam in Richtung Flur schreitet. Imago: Was ist los? Warum verlässt du mich denn schon? Willst du mich nicht länger mit deiner Anwesenheit beehren? Sam: ... Imago: Du spürst Alcyons Gegenwart, nicht? An deiner Stelle würde ich mich beeilen! Ein kurzes Zucken durchfährt Sams Körper. Sie hält für einen Moment an, bevor sie anfängt durch die Türe in den Flur und dann auf den Schulhof zu rennen. Als sie ins Freie tritt, wird ihre Kleidung vom Regen durchnässt. Ein paar Haarsträhnen kleben in ihrem Gesicht fest, während der Rest, zufor zu einem Zopf zusammengebunden, auf ihren nackten Rücken fällt. Ihre Bluse, die nur noch dadurch gehalten wird, das sie in ihrem Rock steckt, weht, vom Wind getragen, in der schwülen Luft. Ihr weißer BH ist durch die Nässe vollkommen durchsichtig geworden. Der Verband, der ihr um ihren Oberarm gewickelt war, fliegt im hohen Bogen in Richtung Himmel. Als sie sich auf dem Schulhof umsieht, erblickt sie in geringer Entfernung Cosyra, die von Alcyon an ihrem Hals festgehalten, mit ihren Beinen in der Luft hängt. Als Alcyon Sam entdeckt, bewegt sie sich auf sie zu, bleibt vor ihr stehen und wirft dann Cosyra mit Leichtigkeit gegen ein paar Müllcontainer, die nicht weit weg von ihr an der Mauer des Internatsgebäudes stehen. Sam sieht ihr ausdruckslos hinterher, danach blickt sie wieder in Alcyon türkis, blaue Augen. Alcyon: Ich habe dich erwartet, Samantha. Ich hatte solche Sehnsucht nach dir! Sam: ... Alcyon: Was ist los? So sprachlos wegen mir? Hast wohl nicht mit mir gerechnet, was? Sam: ... Im Gegenteil. Ich habe schon den ganzen Tag gespürt, dass du zu mir kommst. Alcyon: ... Wie auch immer. Verwandel dich, damit wir endlich da weiter machen können, wo wir aufgehört haben! Sam: ... Willst du unbedingt sterben? Alcyon: Was soll das denn heißen? Ich werd dich fertig machen! Sam: Deine Emotionen machen dich blind. Im Grunde weißt du genau, dass ich dir weit überlegen bin. Alcyon: Laber mich nich zu, verwandel dich endlich! Sam: ... Alcyon: Du willst nicht? Nun gut, dann werde ich eben so gegen dich antreten. Alcyon greift nach Sams rechter Hand und fliegt mit ihr ca. fünf Meter über den Schulhof. Sam sieht ihr immer noch emotionslos in die Augen, mit denen Alcyon über Sams nassen Körper fährt und an ihrer Tätowierung stoppt. Alcyon: Wa... Warum trägst du unser Wappen? Was hat das zu bedeuten? Sam: ... -Wenn ich das nur selbst wüßte... Ich will nicht mehr, kann nicht mehr. Ich werde mir selbst immer fremder... Warum? Warum? WARUM? ... Was geschieht mit mir? ... Ich werde nicht solange warten, bis ich das Ergebnis zu Gesicht bekommen werde. Ich halt es nich mehr aus. ICH WILL NICHT MEHR! - Alcyon: LOS, REDE ENDLICH!!! Alcyon hebt Sam auf Blickhöhe und lässt sie los. Sam fällt wie ein Stein,regungslos zu Boden und schlägt auf die, mit Pfützen übersähten, Steine, woraufhin das Wasser, von der Wucht ihres Aufpralls beeinflußt, an die Seiten wegspritzt. Sam, die nun auf ihrem Rücken liegt, dreht ihren Kopf zur Seite, woraufhin ein Wassertropfen über ihre Nase, dann über ihre Lippen läuft und auf den Boden fällt. Im Eingang des Gebäudes,sieht sie wie Imago im Türrahmen, das Bein als Stütze angewinkelt und ihren Fuß gegen die Wand gestemmt, lehnt. Ihre Arme hat sie vor ihrer Brust verschränkt und ihren Kopf in Alcyons Richtung gedreht, die sie gelangweilt beobachtet, während sie sich langsam wieder auf Sam zubewegt und ein paar Meter vor ihr, in der Luft, anhält. Alcyon: Gut, wenn du weder reden, noch kämpfen willst, werd ich dich eben so erledigen. Vor Alcyon erscheint, in ein helles Licht gehüllt, ihr Schwert, mit dem sie auf Sam zufliegt und ausholt, doch als sie zuschlägt, fängt Sam die Klinge mit ihrer Hand ab und hält sie fest. Sie richtet sich langsam auf, reißt Alcyon ihre Waffe aus der Hand und wirft sie neben sich auf den Boden. Sam: Wenn du dir wirklich den Tot wünscht, so sei es denn! ... Shadow... of death!!! Ein starker Wind zieht auf und Sam wird in einen dunklen undurchsehbaren Nebel gehüllt. Alcyon, deren langen weißen Haare ihr ins Gesicht geweht werden, weicht ein Stück zurück, als der dunkle Rauch von schwarzen Flügeln durchschnitten wird, und allmählich wieder verschwindet. Alcyon: Hat dein Stolz dich doch noch zum Kämpfen bewogen, Miles! ... Das wird dir nur nicht mehr viel nutzen... Somnus!!!! Ein gräulicher Schleier legt sich um Miles, die diesem jedoch problemlos entkommen kann und sich in die Lüfte begibt. Alcyon folgt ihr und greift sie mit Zaubern an. Alcyon: Algus ad-ustus!!! Eisspeere fliegen auf Miles zu, denen sie ausweicht und ebenfalls einen Angriff startet, indem sie Alcyon einen Fußtritt in den Magen verpasst, die daraufhin zu Boden sackt. Sam fliegt auf das am Boden liegende Schwert zu, hebt es auf, schreitet zu Alcyon, die sie wieder aufrichtet und stützt, indem sie mit ihrer linken Hand gegen ihre Schulter drückt. Sie lächelt ihr verwegen ins Gesicht und rammt ihr das Schwert in die Brust. Alcyon bricht zusammen und bleibt, nach vorne gekrümmt, mit ihren Händen auf dem, in ihrem Fleisch steckenden, Schwert aufliegend, auf dem trostlosen Schulhof sitzen. Mit letzter Kraft zieht sie ihr eigenes Mordwerkzeug, das nun ihr selbst Verderben schenckt, aus ihrem Körper und lässt es vor sich fallen. Das Wasser der Pfütze unter ihr, färbt sich rötlich, durch das Blut, das aus ihrer Wunde auf ihren weißen Anzug tritt und davon herunter tropft. Sie kippt rückwärts um, bleibt auf ihrem Rücken liegen und beginnt Blut zu spucken, das auf ihrer hellen Haut kleine Pünktchen hinterlässt. Alcyon: Das... wird dir... ung! ... noch... leid tun... Mi... Miles setzt sich hinter Alcyon auf den Boden, nimmt deren Kopf in ihre Hände, hebt ihn ein Stück an und dreht diesen ruckartig nach rechts. Ein leises Knacken erhellt die, sonst nur vom Plätschern des Regens heimgesuchte, Stille. Ein paar Blitze zucken über den tiefschwarzen Abendhimmel, als Miles Alcyons Kopf zurück auf den Boden fallen lässt, sich wieder auf ihre Beine stellt und sich in der Gegend umsieht. Der Hof ist vollkommen leer. Imago steht nicht mehr, wie zuvor im Eingang und Alex liegt nicht mehr vor den Abfallcontainern. Miles Flügel verschwinden, sie verwandelt sich wieder in Sam zurück, deren Haare nun auf ihre Schultern fallen und dort kleben bleiben. Sie wischt sich Alcyons Blut ab, das ihr zuvor ins Gesicht gespritzt ist und wirft ihrer toten Feindin noch einen letzten Blick zu, bevor sie zurück zu der Tür geht,aus der sie vor kurzer Zeit herausgetreten ist. Sie begibt sich die Treppen hoch auf das Dach, während sie ihre Arme, durch ihre Bluse steckt, sie über die Schultern streift und langsam die Knöpfe schließt. Dort angekommen bleibt sie in der Mitte stehen, lässt sich vorsichtig auf den Boden fallen und schließt ihre Augen. Der Regen scheint langsam nachzulassen. Es fallen nur noch vereinzelte Tropfen auf Sams Haut. Der eisige Wind vertreibt die letzten Wolken, die sich noch am Himmel befinden und enthüllt das schwarze, von Sternen überzogene Firmament. Das Knallen der Dachtüre, die mit einem energischen Wurf geschlossen wird, reißt sie aus ihrer Ruhe. Fußschritte dringen an Sams Ohr, die erst abklingen, als sie neben ihr sind. Stimme: Findest dus nicht ein bisschen kalt hier draußen? Du wirst dich noch erkälten und das wär doch wirklich jammerschade. Sam öffnet ihre Augen und erkennt die Siluette eines Jungen, der sich bei näherem Hinsehen als Jin entpuppt. Sie setzt sich auf, stellt ihre Hände neben sich und bringt sich in aufrechte Position zurück. Jin geht auf den Rand des Daches zu, stützt sich auf die Mauer auf und blickt in den Himmel. Jin: Man sagt, jeder Stern verkörpert die Seele eines Menschen, sei sie nun eine noch auf dieser Welt verweilende oder eine im Jenseits befindliche. Je reiner die Seele, desto heller der Glanz des Sternes. Sam stellt sich neben ihn, legt ihre Hände auf die Mauer und sieht auf den Schulhof hinunter, um Alcyons Leiche zu suchen, die seltsamerweise wie vom Erdboden verschwunden ist. Sam: ... Eine eigenwillige Vorstellung, dass jeder Mensch mit diesen Himmelskörpern in Verbindung gebracht wird. Jin: Eigenwillig, aber romantisch. Sag mal, warum bist du eigentlich immer so kühl? Wie kann ein Mensch, dem die Schönheit des Nachthimmels bekannt ist, und der sie liebt,nur so abweisend sein!? Sam: ... Jin legt seine Hand auf Sams Wange, dreht sie zu sich und lächelt ihr ins Gesicht. In Sams dunkelblauen Augen glitzert das Sternenlicht. Sie blickt ihn stumm an. Jin: Ich weiß, das wird sich jetzt sicher total bescheuert anhören, aber kann ich nicht mit dir befreundet sein? Sam: ... Du hast Recht. Das hört sich echt bescheuert an. Jin: Ich habe keine Ahnung was es ist, aber irgendetwas an dir fasziniert mich, zieht mich an. Glaub mir, ich bin nicht der Typ Mensch, der dich nur anspricht mit der Absicht dich flachzulegen. Ich würde dich nur gerne kennenlernen. Sam: ... Ich lasse grundsätzlich niemanden in meine Nähe. Jin: Was tust du denn gerade!? Sam: ... Jin zieht seine dunkelblaue Jacke aus, nimmt sie in beide Hände, breitet sie aus und legt sie Sam um. Jin: So leicht gebe ich nicht auf. Wir sehn uns! Du solltest aber nicht so lang hier oben bleiben, sonst fängst du dir wirklich noch was ein. Jin dreht sich von ihr weg, verlässt das Dach und macht die Tür hinter sich zu. Sam dreht ihren Kopf zurück zum Schulhof, betrachtet Jins Jacke und starrt dann in den Nachthimmel. Eine Sternschnuppe fliegt weit über ihrem Kopf vorbei und zieht einen langen Schweif hinter sich her. Vollkommende Stille, nur gestört durch das Heulen einer Eule, die sich in nicht allzu weiter Ferne befinden muß und durch das Leuten der Kirchenglocken, die mitteilen, dass es inzwischen zehn Uhr geschlagen hat. Sam: ... Vielleicht liegen irgendwo da draußen die Antworten... Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort: Eine Frau in einem bordeauroten Gewand steht vor einer Art Kristallkugel und legt ihre Hände darauf. Frau: Verdammt, Alcyon wurde besiegt. Eine tiefe, männliche Stimme hallt durch den, von einem undurchdringbaren weißen Schleier umgebenen, Raum. Stimme: Vollkommen egal! Wir haben noch viele solcher Spielzeuge. Aus dem Nebel tritt ein junger Mann mit schwarzen Haaren, der einen langen Umhang trägt. Mann: Ich habs euch gleich gesagt. Ihr habt Miles Fähigkeiten unterschätzt und ich kann nicht behaupten, dass mir der Verlust von Alcyon, für euch leid tut. Sie war zu schwach. Frau: Du hoffst wohl, dass sie mit jedem Gegener, den wir ihr schicken so leicht fertig wird, was? ... Das kannst du vergessen! ... Ich werde mir Mühe geben. Mann: Was, du willst persönlich eingreifen?! Als ob das ne Herausforderung für sie wäre. Zum Schreien. Frau: ... Nur weil du hier höher gestellt bist, als ich, heißt das noch lange nicht,dass ich mich einfach von dir beleidigen lasse muß. ?: Ruhe! Ich dulde es nicht, wenn ihr euch benehmt wie kleine Kinder! Wenn ihr was zu regeln habt,KÄMPFT! ... Ich werde Miles beobachten... Ende des 2.Kapitels!! Kapitel 3: Vergänglichkeit der Freude ------------------------------------- Vergänglichkeit der Freude Es ist jetzt genau zwei Wochen her, dass Alcyon von Miles umgebracht wurde. Inzwischen ist eine ungewöhnlich, befremdliche Ruhe und Friedlichkeit in Amarantus ausgebrochen. Eigendlich scheint alles wie eh und je zu sein. Die Wärme spendende Sonne strahlt vom hellblauen Himmel auf die verdorrten Graslandschaften. An den wenigen Bäumen, die noch vereinzelt am Rande der vielen, meist mit Kies überzogenen, Straßen stehen, öffnen sich langsam die gelb, orangen Blüten und ein lauer Wind weht zwischen ihren Äßten, sodass die Blätter, die an ihnen hängen, ein leises Rascheln von sich geben, doch irgendetwas ist anders. Irgendetwas macht den Unterschied zwischen jetzt und den vergangenen Wochen. Keine einzige Wolke befindet sich am hellen Himmel des Tages, wohingegen sie in der Nacht das Firmament bedecken und nicht einmal dem Licht des Mondes sein Erscheinen gewähren. Kein einziger Regentropfen, der den Erdboden durchtränkt, kein Zwitschern der Vögel, die sonst den Menschen mit ihrem Gesang eine Wohltat bescheren, nicht einmal eine Feder von ihnen ist auffindbar. Für die Zehner Klassen der Dragon Hill Boarding Scholl stand am frühen Morgen eine Besichtigung der Höhlen am Rande Eulogias an, die sich bis in die späten Mittagsstunde zog. Nachdem sich einige Schüler mit Bussen zurück ins Internat begeben haben, befindet sich ein Großteil noch in Eulogia und zieht nun durch die Innenstadt dieses Ortes. Während Alex Sam von einem Modegeschäft ins andere zieht, guckt diese sich gelangweilt in der Gegend um. Alex: Hey~ , nich einschlafen~ !!! Sam: ... Wie könnte ich?! Ich krieg fast nen Herzinfakt vor lauter Aufregung, dass ich in jeden verfickten Klamottenladen dieser beschissenen Stadt gehen darf... Faszinierend!!! Alex: Jetzt mach aber mal n Punkt! Schließlich kann ich nix dafür, dass wir keine Kleidung zum wechseln mitgenommen haben. Wer wollte denn so schnell wie möglich aus Gratiola raus, ohne fürs Packen Zeit zu haben!? Sam: ... Hast du eigentlich schonmal deine Gehirnzellen angestrengt, ich meine die wenigen, die überhaupt vorhanden sind!? ... Wie soll ich auf meiner Kawasaki Koffer mitschleppen!? Soll ich mir vielleicht n Anhänger hintendran schnallen!? Alex: Bäh!!! ... Trotzdem... Ich brauch neue Klamotten und du solltest auch nicht immer in deiner Schuluniform rumlaufen. Modisch is anders. Also... los~! Alex stellt sich hinter Sam, legt ihre Hände auf deren Schultern und schiebt sie energisch ins nächste Geschäft hinein, wo sie vor einem großen Regal mit Hosen und Blusen stehen bleibt. Alex: So, jetzt such dir was aus, bevor ich das für dich übernehm und dann kann ich für nix garantieren! Sam: ..................................................... Wer denkst du bezahlt das? Alex: Na du! Sam: Dir ham se wohl ins Gehirn geschissen, was?! Alex: Jetz hör mir mal zu! *stamp* Du bist dafür verantwortlich, dass ich meine ganzen Kleider zu hause lassen mußte und sie wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht bekomme und du bist auch diejenige, die von uns beiden die meiste Kohle hat. Schließlich hast du bei deiner Tante alles mitgehen lassen, also kannst du deine Fehler bei mir auch wieder gutmachen... verstanden!? ... *hechel hust* ... Sam: ... Wovon träumst du eigentlich nachts? Alex: Von vielen großen, muskulösen, braungebrannten, dunkelhaarigen Typen, die mir Freude bereiten, aber das tut hier jetzt nichts zur Sache... Kauf ein~! Sam:... Alex greift zwischen die Stangen und zieht eine weiße Schlagjeanshose heraus. Alex: Na, wär das nichts für dich? Sam: .................... Alex: Ich seh schon wie du dich vor Begeisterung kaum noch auf den Beinen halten kannst. Ich weiß, mein Geschmack ist unübertroffen. Sam: ................... Alex: Was? Beschwerden?! Sam: Dein Geschmack bei Kleidung ist genauso unübertroffen, wie der bei Kerlen. *smile* Alex: Stimmt! ... Was hälst du überhaupt von Jin? Ich finde ihn ja voll knuffig und diese Augen erst. Haaaa.... Einmalig. Ich denke außerdem er hat n sehr guten Körperbau, obwohl man das ........ Sam steckt ihr Portemonnaie in Alex linke Jackentasche, geht ein Stück zur Seite, dreht sich ... -vortsetzung von alex schwärmerei^^- ja unter seinen weiten Hemden nur erahnen kann. Ob er sich für mich ausziehen würde!?... zur Türe und schleicht sich langsam aus dem Geschäft auf die, von Menschen überfüllte, -und sie redet immer noch-.- Na ja,wer weiß?!Ryu is ja auch nich schlecht,aber sein Charakter lässt echt zu wünschen Straße, während Alex weiter vor sich hin lamentiert, dabei nun alleine im Raum steht und .. -tei 3 ^^v- übrig. Vielleicht kann man das mit n bisschen gutem Willen wieder hinbiegen... Hmm... Marc.... von den anderen Kunden etwas irritiert angestarrt wird. -schlussstrich- ...den könnt ich mir auch gut nackt vorstellen... Sam: *tropf* ... Sam bleibt einen Augenblick stehen, bis sie ein Antiquitätengeschäft erblickt, darauf zusteuert und vor dem Schaufenster zum Stillstand kommt. Sie blickt nach oben und liest das Schild, das über dem Eingang hängt. Sam: "Nonaja Antiquitäten" ... - ... Entweder hat der Besitzer keinen Sinn für Namen oder er weiß nicht, was er eigentlich auf sein Schild geschrieben hat... "Untergang" ... kein wirklich einladender Name. Der Laden kommt mir ernsthaft verdächtig vor... - Sie öffnet langsam die Türe,die daraufhin ein lautes Bimmeln von sich gibt, weil über ihr ein paar Glocken befestigt sind, tritt ein und sieht sich im Geschäft um, in dem niemand zu sein scheint. Vor einer langen Glasvitrine, in der ein paar bunte Steine, die von dem durch das Fenster fallende Sonnenlicht, in allen möglichen Farben glitzern, auf einem schwarzen Samttuch liegen, bleibt sie stehen. Ihre Blicke werden von einem türkisen ,ründlichen Stein angezogen, in der ein Drache eingeschlossen zu sein scheint. Bei genauerem Hinblicken scheint es fast so, als würde er sich bewegen. Als sie ihre Blicke auf die anderen Steine lenkt, fallen ihr auch bei ihnen ungewöhnliche Muster auf. Ein seltsames Wesen mit einem Ziegen- , Drachen- und Löwenkopf, ein Vogel mit langen Federn, die in ein goldenes Licht gehüllt sind, ein riesiger, schwarzer Wolf, mit dunkelroten Augen, ein weißes Pferd mit goldenen Flügeln, einer metallenen Kopfbedeckung und Krallen an den Hufen, das an Stelle eines Schweifes fünf nach obenhin abstehende, breite Federn hat. Sam: ...Calator?! Stimme: Wie ich sehe kennst du dich mit Beschwörungszaubern aus?! Sie dreht sich um und erblickt einen Mann, der einen schwarzen Umhang trägt, dessen Kapuze sein halbes Gesicht verdeckt. Er zieht die Kapuze von seinem Kopf, woraufhin ihm seine weißen, langen Haare vor seine dunkelroten Augen fallen, blickt auf Sam herunter und lächelt sie, etwas verkniffen, an. Sam: ... - Ist er der Besitzer? ... Der ist höchstens neunzehn.... -... Ein... wenig... Mann: Wenn du dich für Magie interessierst, kann ich dir helfen. Wie siehts aus? Sam: ... Ich will mich ja nich beschweren, aber sollte das nich eigentlich n Antiquitätengeschäft sein? Seit wann hat Magie was damit zu tun? Mann: Ich denke kaum, dass dein Interesse sich auf alte, halb zerfallen Möbel und Figuren beschränkt. Du suchst vielmehr nach Dingen, die man auch verwenden kann, ohne das man befürchten muß, dass sie zu Staub zerfallen, wenn man sie berührt. Wenn man es genau nimmt, gehört die Magie auch zu den so genannten Antiquitäten. Schließlich existiert sie schon seit Menschengedenken und ist nicht minder wertvoll als ein uralter Schaukelstuhl. Sam: .................................... Der Mann tritt hinter die Theke, bückt sich unter sie und stellt dann eine Kassette auf den Tresen. Sam stellt sich vor ihn und blickt in die Kassette. Sam: Hm... Medaillons....... Schutzzauber... Anfängerlevel! Mann: Es gibt nicht viele Menschen, die mit mehr spiritueller Kraft umgehen können. Sag mir doch einfach nach was dein Herz sucht und ich werde sehen, was ich für dich tun kann! ... Ach übrigens, mein Name ist Liobas, sehr erfreut dich kennen zu lernen. *smile* Sam: ... Aha... Wenn du Bücher über Satis-Zauber, Bajora- und Marvas-Steine in deinem Repertoire hast, kannst du mir wirklich helfen. Liobas: Du verstehst anscheinend viel von deinem Werk, was!? Eigendlich müsstest du dir jedoch auch darüber im Klaren sein, dass die Bücher, die du begehrst, wegen ihrer starken Kraft verboten sind und selbst, wenn du sie in deiner Hand halten würdest, könntest du doch nichts damit anfangen, da sie in der Alunschrift geschrieben sind... Wenn du dir auch nur den kleinsten Fehler erlauben solltest, wird es dich dein Leben kosten. Sam: Über die eventuellen Konsequenzen bin ich mir vollkommen im Klaren und das mit der Übersetzung dürfte kein größeres Problem darstellen. Also, was ist? Liobas sieht mit einem durchdringenden Blick in Sams, Selbstsicherheit ausstrahlende Augen, wendet sich der Wand hinter sich zu, setzt sich in Bewegung und schreitet durch sie hindurch. Nach einer Weile kommt er mit einem dunkelbraunen Stoffbeutel, der durch ein schwarzes Lederband zugebunden ist, und drei in Leder gebundene Büchern, die er unter seinem rechten Arm trägt, zurück, legt die Sachen auf den Tisch und öffnet den Beutel, aus dem ein weißes Licht heraustritt. Liobas: Ich gehe davon aus, dass du weißt wie man Marvas von Bajora unterscheidet... Sam: Oberflächlich gesehen, gar nicht! ... Sie sind nur erkennbar durch ihre Aura! Liobas: Brauchst du sonst noch irgendwas? Sam: ...... Nein! Liobas: Das macht dann genau... 30.000 Midos! Sam: ... Sam greift nach ihrem Rucksack, den sie auf ihrem Rücken trägt, nimmt ihn in die Hand, öffnet ihn, zieht sechs 5.000 Midos-Scheine heraus und legt sie auf den Tresen. Liobas nimmt dass Geld, öffnet die Kasse die rechts hinter ihm auf einem kleinen Regal steht und legt das Geld hinein. Er nimmt einen großen Stoffbeutel und steckt die Gegenstände in sein Inneres, kommt hinter dem Tresen vor, geht auf Sam zu und drückt ihr die Tasche in die Hände. Liobas: Hoffentlich weißt du, was du tust. Ich stelle mich jederzeit zur Verfügung, wenn du Probleme bekommst und Hilfe brauchst. Sam nickt ihm ausdruckslos zu, dreht sich um, bewegt sich auf die Glastür zu, ergreift deren silbernen Türknauf und öffnet sie. Liobas: Auf wiedersehen, ...... Sam! Sie tritt aus dem Geschäft zurück auf die Straße. Alex, die mit der Zeit gemerkt hat, dass sie von Sam alleine gelassen wurde, hat vor lauter Wut alles gekauft, was ihr auch nur im entferntesten gefallen hat und läuft nun mit drei riesigen Einkaufstaschen durch die Gegend, bei denen ihr Jin, den sie vor einem Brunnen getroffen hat, und der sie nun begleitet, zur Hand geht. Sie steuern auf ein Café zu und setzen sich dort an einen Tisch, während sie die vollbepackten Taschen neben ihre Stühle stellen. Alex: Gott, diese blöde Kuh! Lässt mich einfach ganz allein... Wenn ich die erwische verarbeite ich sie Hundefutter... Jin(lächelnd): Na dann, .... guten Hunger! Eine Kellnerin stellt sich zu den beiden. Kellnerin: Was kann ich euch bringen?! Alex: Einen großen Erdbeerbecher, bitte! ... Haha, ich werd jetzt soviel essen, bis ich platze! So, dann wolln wir doch mal sehn, wie lang Sams Geld noch reicht~ ! Jin: ...................... Eine Cola. Die Kellnerin notiert sich mit einem Kugelschreiber die Bestellungen, dreht sich dann vom Tisch weg, und wandert in das Gebäude zurück. Jin: Ich will ja wirklich nichts falsches sagen, aber denkst du ernsthaft, dass sie dir ihr ganzes Geld gegeben hat?! ........... Alex: ........ Unwichtig~! Es geht hier ums Prinzip.......... Aber wenn ich wirklich die ganze Kohle, die ich gekriegt habe für Essen ausgebe... werd ich noch platzen. Ich wette, dass hat sie schon mit eingeplant, wo ich doch so groß getönt hab, dass ich ne Diät mache................. *heul* Ich hasse sie!!!!! Jin: .............................. *tropf* ....... -Da soll einer die Weiber verstehen können............. - Nachdem die Kellnerin die Cola, und den Erdbeerbecher gebracht und abgerechnet hat, sitzt Alex betrübt vor ihrem Eis und stochert mit einem Löffel darin herum, wobei sie von Jin kritisch beobachtet wird. An einem anderen Teil von Eulogia: Ryu sitz auf einem großen Steinbrunnen, während Imago mit ihrem Rücken an seinem Arm lehnt, ihre Füße auf den Brunnen gestellt hat, die Hände neben ihr auf dem grauen Steinsims aufliegen und sie in den strahlend blauen Himmel blickt. Ryu: Was ist los? Imago: ..................... Ryu: Ich weiß, ich bin deiner Meinung nach genauso viel wert, wie ne Mücke, nur der schenkt man wenigstens noch Aufmerksamkeit, auch wenn sie nur dafür dient, um sie zu zerquetschen.... Imago: Red keinen Unsinn ,Ryu! ....... Ryu: ................... Beunruhigt dich was? Imago: .... Ist es nicht seltsam, dass es seit Al.............. zwei Wochen überhaupt nicht mehr regnet? Das weder eine Wolke am Himmel zu sehen, noch ein Windhauch zu verspüren ist? Das ist doch nicht mehr normal. Ich weiß, wir haben Sommer, aber selbst dann müssten ab und zu mal ein paar Regentropfen auf die Erde fallen. Ich könnte akzeptieren, wenn wir eine Dürrezeit hätten, aber es ist weder schwül noch außergewöhnlich heiß. Das Gras ist trocken, aber nicht total verdorrt... die Bäume beginnen zu blühen... und das alles ohne Feuchtigkeit?! Das ist biologisch absolut unmöglich. Ryu: Hm............... Imago: Mehr bist du nicht im Stande zu sagen? Ryu: .................. Logisch ist das nich normal, aber......... es hat wohl kaum n Sinn, sich darüber endlos den Kopf zu zerbrechen. Wird schon nix schlimmes sein. Imago: ................ Wenn du meinst. Imago nimmt ihre rechte Hand und hält sie in das helle Wasser des Brunnens, das bei Berührung sofort kleine Wellen schlägt, die gegen den steinernen Rand prallen. Sie dreht sich zu der Statue, die in der Mitte steht und anscheinend ein Einhorn darstellen soll. Auf ihrem Gesicht zeichnet sich ihre Beunruhigung ab. Ryu hockt sich auf den Rand, schöpft mit seinen Händen etwas Wasser, richtet sich auf, stellt sich neben Imago und lässt es auf sie fallen. Imago (sich schüttelnd): .... Spinnst du? Ryu: Warum?! Imago: Na warte! Imago richtet sich ebenfalls auf, stellt sich neben ihn und versucht ihn vom Rand zu schupsen, was ihr auch gelingt, doch Ryu hält ihre Hand fest und zieht sie mit sich. Mit einem lauten Platschen fallen die beiden in die Tiefe. Das hüfthohe Wasser spritzt in die Luft und schwappt auf den Bürgersteig. Die Glocken der Kirchenuhr unterbrechen für einen Moment das bunte Treiben der Leute und zeugen davon, dass es zwei Uhr ist. Ryu sieht Imago verdutzt an, woraufhin sie anfängt ihn laut auszulachen. Imago: Geschieht dir recht! Nachdem Ryu beginnt Imago vollzuspritzen, entsteht eine regelrechte Wasserschlacht. Jin und Alex kommen an den beiden vorbei und bleiben vor ihnen stehen. Jin: ... Is das jetzt in Mode? Du siehst aus wien begossener Pudel, Ryu. Ryu dreht sich zu ihm, grinst ihn an und schleudert ihm eine Wassersalve entgege, die Jin genau ins Gesicht trifft. Jin: ............... Ryu: Buahahahaha! .... Tja, das Schicksal trifft immer die, die unnötig die Klappe aufreißen! Imago stellt sich hinter Ryu, springt auf seine Schultern und drückt ihn unters Wasser. Alex hält ihre rechte Hand vor ihren Mund und beginnt leise zu lachen. Als Ryu wieder auftaucht, bleiben seine blonden Haare in seinem Gesicht kleben, die er danach mit seiner Hand erst wieder nach hinten wischt. Jin: Sagt mal, ... weiß eigentlich irgendwer wo Sam ist? Ryu: K A ! Imago: Ich würde mal blind auf die Bushaltestelle tippen, schließlich solln wir ja um drei wieder an der Schule sein und ich denke der nächste Bus müsste in ein paar Minuten kommen... weswegen ich jetzt mal spontan vorschlage, dass wir langsam aufbrechen, sonst können wir nämlich zu Fuß laufen und das wird ein weiter Weg. Ryu: Da hast du vollkommen Recht. Ryu zieht sich auf den Sims, reicht Imago seine Hand, die noch versucht ihre rote Haarspange, die sie beim Sturz verloren hat, wieder einzusammeln, und hebt sie hoch. Die beiden springen zurück auf die Erde und Ryu zieht sein weißes Hemd, das durch die Wassermassen inzwischen eher grau wirkt, aus und bindet es sich um seine durchnässte, blaue Baggyhose. Auf dem dunklen Kiesboden zeichnen sich langsam,durch die herabfallenden Wassertropfen, Fützen ab. Er versucht Imago böse anzugucken, was ihm allerdings nicht wirklich gelingt, da sich durch ihr breites Grinsen, eher ein Lächeln auf seinen Lippen abzeichnet. Imago: Freu dich doch! So kannst du wenigstens mit deinen Muskeln angeben! Ryu: Der Anblick deines schwarzen BHs, den man durch dein weißes Top sehen kann, ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Sie sieht an ihrem Körper herunter auf ihr Top ,dass mittlerweile durchsichtig ist, hebt ihren Kopf wieder und streckt Ryu die Zunge raus. Die vier Schüler gehen in Richtung Bushaltestelle, neben dessen Laterne Sam lehnt, deren, mit der Zeit angesammelte zwei Taschen, neben ihr auf dem Boden stehen und die mit ihrer dunklen Sonnenbrille genau in die Sonne blickt. Anstelle ihrer Schuluniform trägt sie nun eine sehr kurze, am Saum ausgefranste, marine farbende, Jeanshose und ein schwarzes, bauchfreies Top, das durch Schnitt und Größe mehr an ein Bikinioberteil erinnert. Ein braungebrannter, junger, offensichtlicher Schüler einer Klasse von Dragon Hill, worauf sich durch seine Uniform schließen lässt, legt seine Hände auf Sams Schulter und blickt über die selbige. Sam ballt ihre rechte Hand zu einer Faust zusammen, schlägt einmal nach hinten und trifft ihn genau im Gesicht, woraufhin er langsam zu Boden sackt. Sie verschränkt ihre Arme wieder vor ihrer Brust und blickt weiter unbeeindruckt in den Himmel. Alex rennt auf sie zu und bleibt neben ihr stehen. Alex: Sag mal, tickst du noch ganz sauber!? Erst dich aus dem Staub machen und dich dann hier rumtreiben, um irgendwelchen aufdringlichen Schwachmaten in die Fresse zu hauen.... Du gehst mir voll auf die Nerven! Schon mal dran gedacht n Psychologen aufzusuchen!? Sam: .................. Alex: Verdammt! Ignorier~ mich nich! .... Grrrr!!! Sam dreht gemächlich ihren Kopf zu Alex und den anderen, die sich in der Zwischenzeit neben sie gestellt haben, schiebt ihre Haare mit der Sonnenbrille, die sie anschließend auf ihrem Kopf aufliegen lässt, nach hinten und blickt ihr ins Gesicht. Sam: Reg dich ab! Hab ich dem Knilch etwa gesagt, dass er mir auf die Pelle rücken soll? ...... Und beschweren solltest du dich auch nicht, denn wie ich sehe hast du dich prima mit meinem Geld, auch ohne meine Anwesenheit vergnügt. Alex dreht sich von ihr weg und blickt ärgerlich auf die Kieselsteine unter ihr. Jin: Meinst du nicht dein Outfit ist etwas zu freizügig?! Sam: Jetzt sag mir noch das würde dir nich gefallen! Jin: ..... Ich bin auch nur n Kerl..... Wie soll ich mich objektiv dazu äußern, wenn meine Gehirnzellen aussetzen!? ...... Sam: hm.... Der Bus hält mit quietschenden Reifen an der Haltestelle und öffnet langsam die Türen. Imago: Ich unterbreche euch ja wirklich nur ungern, aber unsere Mitfahrgelegenheit ist eingetroffen. Während die anderen schnellen Schrittes in den Bus steigen, schleicht Sam gemächlich hinterher und setzt sich auf den Fensterplatz vor Alex, die sich daraufhin auf die Lehne des Sitzes stützt und sich zu Sam herunter beugt. Alex: Sag mal, wie kommts eigendlich, dass du dich tatsächlich selbst auf die suche nach Kleidung begeben hast, obwohl man das, was ich bis jetzt sehe, eher als Stoffreste bezeichnen kann!? Sam: ............ Was soll die Frage? Es ist mein Geld und mein Problem was ich damit anstelle, verstanden!? Alex: Jetzt sei doch nich direkt wieder so abweisend! Sam: ....................... Alex: ...... Interessiert es dich eigendlich überhaupt nicht, warum wir wieder so früh im Internat sein müssen!? Sam: ....... Nein! Alex: Ach komm, jetzt lass erzählen~ ! Hab mich extra erkundigt.... Außerdem hab ich dir den ganzen Tag noch nicht die Ohren vollgelabert und ich finde es wird langsam Zeit. Quasi~ als Entschädigung dafür, dass du mich allein gelassen hast. Sam: ........... Tu dir keinen Zwang an! Alex: A~ lso, wir haben nachher noch Unterricht und soviel ich das verstanden hab, nicht theoretisch, sondern praktisch.... Ich glaub irgendwas von wegen der richtigen Anwendung... Sam stützt ihren Arm auf die Stuhllehne auf, legt ihren Kopf auf ihre Hand und blickt auf die endlos erscheinende Sandwüste, die sie gerade durchfahren. Sam: - ....Dieser Kerl vorhin in dem Geschäft, dieser.... Liobas... wer war er eigentlich? Warum hat er mir die Satisbücher so billig verkauft? Jedes einzelne von ihnen dürfte an die 50.000 Midos wert sein.... - Alex: ... von Zaubern, oder so. Deswegen müssen wir auch in den Stadtpark gehen, weil das Anwenden von Magie ja auf dem Internatsgelände nicht erlaubt ist. Außerdem soll der Lehrer voll süß sein und.... Sam? Sam, hörst du mir überhaupt zu?! Sam: ....... - Er wird von einer seltsamen Aura umgeben. Und dieser Blick... Fast so, als könnte er durch einen durchsehen... - Jin steht von seinem Platz auf, geht auf Sam zu und setzt sich neben sie. Jin: .... Übt die Wüste Fiox so eine faszinierende Wirkung auf dich aus?! Sam: ......... Sollte....... sie das? Jin: Wer weiß? Immerhin ist sie die einzige Wüste, die noch auf unserem Planeten existiert. Sam: .......... Jin: Jeden Tag, genau um sechs Uhr, beginnt es hier schlagartig dunkel zu werden, unabhängig davon welche Jahreszeit wir haben und ob es in den anderen Gebieten auch schon dunkel ist. In Fiox herrschen unvorstellbar starke Wirbelstürme, was auch der Grund dafür ist, warum man sie ab einer gewissen Uhrzeit nicht mehr durchqueren sollte. Viele Geschichten ringen sich um diesen Ort. Manche Leute glauben, dass hier verschiedene Welten miteinander verschmelzen, da man hier schon seltsamen Gestalten begegnet ist. So soll zum Beispiel ein Wanderer mit dunklem Umhang und roten Augen aufgetaucht und kurz darauf wieder im Nichts verschwunden sein. Ob es nun eine Wahnvorstellung oder eine Fatarmorgana, durch die extreme Hitze, die manchmal schlagartig auftreten kann, ist oder, ob dieser Mann wirklich existiert, kann niemand mit Gewissheit sagen. Sicher ist nur, dass die Menschen, die ihm begegnet sind ihn mit Satis, dem großen Zauberer aus Ebydos in Verbindung bringen, der Aufgrund der Tatsache, dass er vor Jahrhunderten von Jahren lebte, schon längst im Jenseits verschwunden sein sollte, aber was steht auf dieser Welt schon noch hundertprozentig fest? Sam: ....... Rot leuchtende Augen und weißes Haar?! .... Jin: Genau. Kanntest du die Geschichte schon? Sam: ............. Irgendwas stimmt hier nicht. Jin: Hm? Sam: ..................... Jin: Schade, du scheinst immer noch nicht gesprächiger geworden zu sein. Kann man wohl nichts machen. Liegts vielleicht an mir!? Sam: ..... Jin!? Jin: Ja. Sam: Wer hat dir eigentlich gesagt, dass du mir irgendwelche belanglosen Geschichten erzählen sollst? Wenn ich was wissen will, kauf ich mir n Prospekt. Jin: Jaja, die personifizierte Abweisung. Sam: ...... Bist du immer noch hier? Jin: Schon gut ,hab verstanden. Jin steht auf und begibt sich wieder auf seinen Platz zurück, während Sam nachdenklich auf die vorbeiziehenden Sandwehen blickt, die die Fenster des Busses mit hellbraunem Staub bedecken. Zurück im Internat: Alex steht vor dem Spiegel in ihrem Zimmer und flechtet sich gerade ihre Haare zu einem Zopf zusammen, als es an der Tür klopft, die sich kurz darauf öffnet. Imago tritt langsam in den Raum, sieht sich um und stellt sich neben Alex, die sie nun anblickt. Imago:... Alex: Was gibt's? Imago: Ich.... wollte nur wissen wann du denn gedenkst loszugehen. Wir haben schließlich schon Zwanzig vor Drei. Alex dreht sich zu der Uhr, die über dem Türrahmen hängt und wendet sich danach wieder Imago zu. Alex: Eigentlich... wollte ich gleich losgehen, warum? Imago: Du weißt doch überhaupt nicht wo du hinmußt, oder irre ich mich da?! Na ja, jedenfalls wollte ich dich nur fragen, ob du nicht mit Ryu und mir gehen willst, das heißt natürlich nur, wenn du ein paar Minuten mit ihm klar kommst, ohne das du suizidgefährdet bist. Alex: .... Ich denke, das werd ich grad noch so hinbekommen. Imago: Dann schlage ich vor, dass du jetzt mit mir kommst, aber natürlich nur, wenn du schon fertig bist..... Wo ist Sam überhaupt!? Alex: Sam? Ach, die is schon vor ner halben Stunde abgehauen. Meinte sie braucht ihre Ruhe vor mir, weil ich ihr aufn Zeiger geh und sie würde ohnehin lieber mit ihrem Motorrad fahren, als zu Fuß zu latschen. Imago: Hm... mit ihrem Motorrad also.... Alex: Is das neuerdings was ungewöhnliches? Imago: Ach was, ich habe nur nachgedacht.... Los, lass uns aufbrechen! Imago geht auf die Tür zu, bleibt im Rahmen stehen, wartet bis Alex im Flur ist, und schließt die Türe hinter sich wieder. Dann geht sie auf das Zimmer schräg gegenüber zu, klopft an und geht dann hinein, während Alex draußen wartet und sich etwas gelangweilt in der Gegend umguckt. Nach ein paar Minuten tritt Ryu auf den Flur, der von Imago aus dem Raum geschoben wird und bleibt vor Alex stehen. Langsam begeben sich die drei auf den Weg nach draußen. Das Knarren der alten Holztreppe des Internates,die sie gerade hinunter schreiten,wird immer lauter und scheint keinen sehr vertrauensvollen Eindruck bei Alex zu erwecken,die sich krampfhaft an das Geländer krallt und eher die Stufen hinunter rutscht,als zu gehen.Als sie über den Schulhof laufen ruft ihnen plötzlich jemand hinterher. Stimme: Hey, wartet mal! Sie bleiben stehen und drehen sich zu Julino um, der auf sie zurennt und vor ihnen nach Luft ringend stehen bleibt. Ryu: Na, alter Sack! Was treibt dich hierher?! Julino: Was denn, was denn?! Darf man sich nicht einfach mal zu guten Freunden gesellen!? Ryu blickt ihn ungläubig an. Ryu: Bist du krank!? Imago sieht Juliano skeptisch an, dreht sich dann zu Alex, fasst nach ihrer Hand und zieht sie mit sich von den beiden Jungs weg. Imago: Wir sollten die zwei lieber alleine lassen. Das, was die sich erzählen, ist erstens nicht jugendfrei und trägt zweitens nicht gerade zum Fördern unserer Intelligenz bei. Alex: ... Wenn du meinst! Alex geht bereitwillig mit Imago mit, die sich noch einmal im gehen zu Ryu wendet. Imago: Bis später, Ryu! Ich gehe schonmal weiter! Ryu: Tu, was du nicht lassen kannst! Bis dann!!! Imago und Alex verschwinden hinter der nächsten Biegung und gehen langsam den Weg hinunter, deren Kieselsteine unter ihren Turnschuhen klackernde Geräusche von sich geben und teilweise durch die Fußschritte an die Seiten auf die Erde, neben den Steinen befördert werden. Alex: .... Sag mal, was ist überhaupt mit Jin?! .... Ich meine, wo ist er jetzt? Imago betrachtet sie aufmerksam. Imago: Du scheinst Interesse an ihm zu haben, richtig?! Alex blickt verlegen auf die Bäume rechts neben ihr, die im geringen Abstand am Wegesrand stehen und ein wenig Schatten auf die beiden Mädchen werfen. Imago: Jin ist schon vor längerer Zeit aufgebrochen. Er scheint sich auch lieber mit seinem Motorrad zu vergnügen, als sich die Beine zu vertreten. Alex: ... Er hat ein Motorrad!? ... Imago: Das verträgt sich deiner Ansicht nach nicht mit seinem Auftreten, was ich gut nachvollziehen kann, aber Jin ist vielleicht nicht ganz das, was du dir unter ihm vorstellst..... Genauso wenig, wie Sam das ist, was sie vorgibt zu sein. Alex: ........ Iamgo: Woher kennt ihr euch überhaupt, du und sie!? Alex: .... Ich kenne Sam schon seit ich denken kann. Sie hat früher, das heißt vor dem Dritten Weltkrieg, als es LA noch gab,direkt im Haus neben mir gewohnt. Wir sind zusammen in den selben Kindergarten, wie in die selben Schulen gegangen, sind schon immer befreundet gewesen.... doch irgendwas ist mit ihr passiert, nachdem der Krieg ausgebrochen ist...... Es ist seltsam, ich hab nich mal ne Ahnung, wie wir überhaupt gerettet wurden. Das einzige, was ich noch weiß, ist das ich irgendwann auf einem Feld oder so was in der Art aufgewacht bin und um mich herum überall Trümmer von zerstörten Gebäuden und Autos lagen. Was für ein Glück es war, dass wenigstens Sam noch bei mir war, die ein paar Meter von mir entfernt, auf einer Art Erhöhung stand und mich ansah...... Na ja, wie auch immer. Das ist sowieso nicht so wichtig. Imago: Hm, ...ein Feld. Und verletzt wart ihr nicht? Alex: Nein, überhaupt nicht. Nicht einen Kratzer hatte ich. Nichtmal meine Klamotten waren irgendwie kaputt. Seltsam, oder!? Imago: .......... Als sie am Ende der Strecke ankommen, schwenken sie in den schmalen, mit Erde bedeckten Waldweg ein. Nach einer erneuten Linksbiegung stehen sie auf einem großen, mit Baumstämmen übersäten Platz. Auf einem dieser Stämme sitzt Sam mit übereinandergeschlagenen Beinen und dreht Jin, der neben ihr Platz genommen hat, den Rücken zu, was ihn offensichtlich jedoch nicht davon abhält, mit ihr ein Gespräch anfangen zu wollen. Imago und Alex bewegen sich auf sie zu und setzen sich, eine neben Jin, die andere neben Sam, ebenfalls auf die, durch den Moos, der in einigen Rissen des Holzes gewachsen ist, grünlich gefärbten Überreste einst stattlicher Riesen. Imago klopft Jin, der sich sofort zu ihr dreht, von der Seite auf die linke Schulter. Imago: Na, wie war denn dein Ausflug in die unbekannte, noch nie von Menschen berührte, Umgebung? Jin deutet kurz mit einem etwas genervten Blick auf Sam, die gerade dabei ist ihren rechten schwarzen Lerderstiefel mit beiden Händen bis hoch zu ihrer Kniekehle zu ziehen, und somit in seine ursprüngliche Position zurück zu befördern. Jin: Er ist noch längst nicht vorbei. Imago: Glaube mir, es ist reine Zeitverschwendung sich ihr näher zu witmen!Merkst du denn nicht, dass sie dem Interesse, was du ihr entgegenbringst, nichts abgewinnen kann? Schenk deine Aufmerksamkeit lieber den Menschen, die sie auch zu schätzen und etwas damit anzufangen wissen, wie mir zum Beispiel! Jin grinst Imago ins Gesicht, die daraufhin zurücklächelt. Jin: ..... Wo hast du eigentlich Ryu gelassen? In ihrem Gesicht zeichnet sich wieder eine ernstere Mimik ab. Imago: Was kümmert dich Ryu, wenn neben dir eine bezaubernde Frau sitzt, mit der du dich beschäftigen könntest!? ............. Wie dem auch sei, er ist bei Juliano. Viel schwieriger wäre die Frage, wann er denn hier aufzutauchen gedenkt. Jin: Seltsam, weißt du nicht sonst auf alle Fragen, die man dir stellt, die richtigen Antworten? Imago: Nun ja, alles vermag ich nun auch wieder nicht vorherzusagen. Sagen wir einfach, ich habe ein umfangreicheres Wissen,als ein Großteil der anderen Erdbevölkerung, was nur daran liegt, dass ich meinen Horizont nicht nur auf das beschränke, was meine Augen im Stande sind wahrzunehmen, sondern auch das in meine Gedankengänge mit aufzunehmen, was für meine Sinne im Dunkeln verborgen liegt, und somit nicht auf Anhieb erkennbar ist. Jin: ....... Oh Mann, wenn mein Sprachschatz nicht von Shakespeare erweitert wurden wäre, würde ich kein Wort verstehen, mit dem du dich auszudrücken versuchst...... Gott, jetzt fang ich auch schon so an.... Imago: Ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten, Jin, schließlich bist du kein normaler Junge, .... Mann, ...... kein normales, männliches Wesen, wie alle anderen, die in dieser Dimension verweilen. Jin hebt seine linke Augenbraue an und wirft Imago, deren geheimnisvolles Lächeln Jin unruhig zu machen scheint, einen fragenden Blick zu. Jin: Aha, und das heißt? Imago: Wieso?I ch habe doch gar nichts weltbewegendes verlauten lassen oder ist das ein Irrtum?! Es ist lediglich meine Ansicht, dass du mehr bist und mehr kannst, als du dir selbst eingestehen willst. Jin: ..... Hm, ....... du bist echt ein seltsames Wesen. Imago: Wenn du seltsam darauf beziehst, dass ich mich von der Masse eklatant unterscheide, bist du wohl im Recht. Eine Hand fast plötzlich auf Imagos Schulter. Sie gehört Ryu, der sich von hinten über sie beugt, ihr einen Kuss auf die Wange gibt, und sich anschließend, den Arm über ihre Schulter gelegt, neben ihr hinsetzt. Ryu: Na Mia, wie ist es dir so ergangen, ohne meine Anwesenheit? Sie würdigt ihm keines Blickes und starrt lediglich den Boden vor sich an, aus dem ein paar unidentifizierbare, blaue Blumen herausragen. Ryu: Was ist los? Hab ich was falsches gesagt oder getan? Imago: Ich habe dir bestimmt schon hundertmal mitgeteilt, dass du mich nicht auf die Wange küssen sollst. Wenn es für dich schon eine Notwendigkeit ist, dann tu es gefälligst richtig! Imago dreht sich schlagartig zu ihm, stützt ihre Hände auf Ryus Knie, beugt sich zu seinem Gesicht, schaut ihm erst in die eisblauen Augen, dann auf die Lippen und küsst ihn auf den Mund. Nach ein paar Sekunden begibt sie sich in ihre Ausgangsposition zurück und sieht ihn emotionslos an, während Jin und Alex irritiert das Geschehen verfolgen. Ryu nimmt seinen Arm von ihrer Schulter und verschränkt ihn, mit Hilfe seines anderen Armes, vor seiner, immer noch nackten, Brust. Ryu: Sorry, das war mir doch glatt entfallen.......... Aber, wenn du DAS RICHTIG küssen nennst, fehlt dir irgendwie was an Erfahrung: Imago: Du machst mir vielleict Witze. Soll ich dich etwa mit einem Zungenkuss begrüßen?! Ryu: Das wär wenigstens mal was anderes. Vielleicht gefällts dir ja. Das sollten wir wirklich mal ausprobieren Jin mischt sich in das Gespräch der beiden ein. Jin: Wie nötig hast dus eigentlich, wenn du sogar schon so weit gehst und dich an deiner besten Freundin vergreifen willst?! Ryu wirft ihm einen gehässigen Blick entgegen. Ryu: Was kann ich denn dafür, wenn ich so eine anziehende Wirkung auf Frauen ausübe? Das du sowas nicht zu Stande bringst, ist mir bei deiner Verklemmtheit auch klar.D u würdest doch nichtmal ne Chance erkennen, wenn sie direkt neben dir sitzen würde. Jins Augen wandern kurz zu Sam, dann wendet er sich wieder Ryu zu. Jin: Wenigstens benehm ich mich nicht wien notgeiler Bock, der sich gerade in der Brunftszeit befindet und seinen Paarungstanz aufführt. Du bist echt das Letzte! Ryu: Das von jemandem zu hören, dessen einzige körperliche Zuneigung, die ihm je entgegengebracht wurde, aus dem Kuss seiner Mutter bestand, hört sich in meinen Ohren eher wie Neid, denn wie Spott an. Tut mir leid für dich, dass du nichts zu Stande bringst, Alter, aber du bist einfach zu passiv! Weiber wollen erobert werden. Hartnäckigkeit, Direktheit, Initiative und ein bisschen Brutalität sind gefragt. Auf jeden Fall, bei denen, auf die ich scharf bin, obwohl sie es nie zugeben würden. Die Tugenden des Rittertums, wie Freundlichkeit, Höflichkeit, Respekt und Anstand gehören längst zum alten Eisen und sind in der heutigen Zeit absolut langweilig und die Fahrkarte ins Singleleben. Jin: .......... Ich bin beeindruckt, ein paar Fremdörter scheinst du offensichtlich nutzen zu können. Liegt wohl eher an Imagos Einfluss, als an deiner eigenen Intelligenz. Ryu: Willst du mich verarschen, du Menschenaffe? Jin: Ups, alle Pluspunkte vertan! Ryu: Du blöder Wichser, wenn du Streß haben willst, brauchst dus nur zu sagen!Ich mach dich fertig! Wir haben eh noch ne Rechnung offen! Jin: Tu dir keinen Zwang an! Während sich Ryu und Jin unterhalten haben, hat Imago Sam beobachtet, die ihre Augen geschlossen und ihren Kopf in den Nacken gelegt zum Himmel gerichtet hat. Immernoch ist keine einzige Wolke zu erkennen. Die Sonne strahlt ungehindert auf die hohen Tannenbäume, die rings um den Platz stehen, ein und lässt sie ihre langen Schatten auf die, vereinzelt mit kaputten Steinplatten übersäten, dunkelbraune Erde fallen. Ein paar Fußschritte sind aus dem Dickicht zu hören, die scheinbar immer näher kommen. Nachdem einige Mädchen aufgesprungen und den Geräuschen nachgelaufen sind, erscheint plötzlich ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren, einer schwarzen Jeanshose und einem am Oberkörper anliegenden, ermellosen, schwarzen Netzhemd, um ihn herum die Mädchen, die ihm zuvor entgegengekommen sind und ihm nun mit einem Strahlen ansehen. Er setzt sich auf einen kleinen Mauerrest vor die Klasse, stellt den dunkelbraunen Rucksack, den er über seiner rechten Schulter trägt, neben sich ab und blickt in die Menge. Nachdem nun alle Schüler Platz genommen haben und ihm mehr oder weniger ihre ungeteilte Aufmerksamkeit entgegenbringen, fällt sein Blick auf Sam, die inzwischen auf die Bäume neben sich schaut. Mann: Entschuldige bitte vielmals, junges Fräulein, aber ich wäre sehr erfreuht, wenn auch du mir deine Aufmerksamkeit schenken würdest! ...... Was ist? Sind die Bäume interessanter als ich? Als Sam nicht auf ihn reagiert, springt er von der Mauer herunter, bewegt sich auf sie zu und bleibt unmittelbar vor ihr stehen. Mann: Nun, sieh mich zumindest erstmal an, danach kannst du dich dann gerne wieder den Pflanzen dieses Waldes widmen, wenn dir das lieber ist! Sam wendet sich langsam zu ihm und starrt ihn wie versteinert an. Eine Träne läuft über ihre Wangen, als sie in seine dunkelblauen Augen blickt. Ohne Vorwarnung springt sie plötzlich auf und umarmt ihn,während ihre Klassenkameraden das Geschehen verwundert verfolgen. K: Ich packs nicht, jetzt schmeißt die sich sogar schon an unseren Elementarlehrer ran. Ich glaub die Tussi hatn gewaltigen Schatten. Ryu: Was solln das werden? Hat unser Lehrer mehr Sexappeal als ich? ........ Warum fällt sie mir nicht so um den Hals? Sam klammert sich immer fester an ihn und flüstert ihm etwas zu.... Sam: Ich freuhe mich dich endlich wieder zu sehen. Ich hab dich so vermisst, Ben. Erschrocken sieht er auf sie herunter. Mann: Ben? Woher....... kennst du diesen Namen? Er fährt mit seiner rechten Hand unter ihr Kinn, drückt ihren Kopf nach oben und beginnt sie zu mustern. Ben: .................. Bist du das, ...Cherry? Sie antwortet nicht. Ihre Lippen formen nur ein stummes "Ja" . Er nimmt seine Hand von ihrem Kinn, umarmt sie ebenfalls und legt seine Stirn auf Sams hellbraune Haare, die ihren Kopf inzwischen an seine Brust gebettet hat. Nach einigen Minuten der Stille,b eginnt die Klasse unruhig zu werden. SchülerA: Hallo, wird das heut noch was oder veranstalten wir jetzt n Kaffeeklatsch mit anfassen? Ben blickt, seine Arme immer noch um Sam gelegt, auf, in die Richtung, aus der der Zuruf kam. Ben: Es tut mir leid. Natürlich ist die Frage, wenn auch etwas unvorteilhaft gestellt, durchaus berechtigt....... Der Unterricht fällt heute aus. Ich werde mich diese Woche an der Schule melden, um Bescheid zu geben, wann die Stunde nachgeholt wird..... Sie dürfen sich jetzt entfernen! Von dieser Mitteilung sichtlich irritiert, stehen die ersten Schüler von ihren Plätzen auf und begeben sich langsam Richtung Internat zurück. K, Xue und Ajumi bewegen sich auf ihren Lehrer zu und bleiben unmittelbar neben ihm stehen. K: Was soll das denn werden? Sie lassen den Unterricht ausfallen, nur weil sich irgend so ne billige, hässliche Schlampe an ihren Hals wirft? Das ist doch voll das letzte! Ben wendet sich zu ihr und sieht sie skeptisch an. Ben: Wenn hier überhaupt irgendetwas das "Letzte" ist, dann ist das deine Ausdrucksweise. Erstens steht es dir nicht zu meine Entscheidungen anzuprangern, zweitens hast du meinen Anordnungen Folge zu leisten und drittens, meine Beziehungen zu anderen Menschen als absolut irrelevant anzusehen und sie unter keinen Umständen niederzumachen! Hab ich mich deutlich ausgedrückt?! Ajumi: Aber K wollte doch nur... Ben: Hab ich nicht deutlich zu erkennen gegeben, dass der Unterricht beendet ist? Es gibt keinen Grund mehr für euch hierzubleiben. K: Wir gehn! Ajumi: Was? Willst du dich schon so schnell geschlagen geben? Was soll das? Bist du krank,oder hat dir einer ins Hirn geschissen? K: WIR GEHN!!!! Ajumi: Is ja gut, ........ brauchst ja nich so zu schrein! K dreht sich, einen grimmigen Gesichtsausdruck auflegend, in Richtung Waldeingang und bewegt sich darauf zu, während ihr Ajumi und Xue wortlos, auf den Boden blickend, folgen. Ryu, der bis jetzt sitzen geblieben ist, steht nun auf und stolziert in Bens Richtung, wird aber auf halbem Weg von Imago aufgehalten, die ihn zum Stillstand bringt. Ryu: Willst du etwa durchgehn lassen, dass sich son verklemmter Psychopath an Sam ranschmeißt? Schließlich ist er ein Lehrer und nicht annähernd in unserem Alter, verdammt! Sowas ist gesetzlich verboten. Imago: Richtig, er ist unser Lehrer, aber nicht annähernd so alt, wie du es vielleicht gerne hättest. Außerdem hat Sam ihn umarmt und nicht umgekehrt. Anscheinend kennen sich die beiden schon etwas länger und ich glaube ernsthaft, dass du nur so ein Furore machst, weil du eklatant eifersüchtig bist. Ryu: ........ Also, da hört sich doch alles auf! ...... Willst du ihn etwa verteidigen? Jin: Ich finde nicht, dass uns die ganze Situation überhaupt etwas angeht. Wir sollten die beiden lieber in Ruhe lassen. Vielleicht wolln die noch irgendwas wichtiges klären. Ryu wendet sich hastig Jin zu, der inzwischen den bordeauroten Motorradhelm, den er zwischen beiden Füßen auf dem Boden abgestellt hatte, in den Händen hält und sich aufgerichtet hat. Ryu: Mußt du immer deine Nase in Angelegenheiten stecken, die dich n Scheiß angehen !? Jin: Was denkst du was du gerade vorhattest? Wie nennt man das denn!? Ryu: ..... Ach, halts Maul!!! Imago: Er hat Recht. Lass uns gehen,Ryu! Imago greift nach Ryus Hand und zieht ihn freundlich, aber bestimmt, auf Jin zu, dem sie einen kurzen Blick zuwirft, dann aber weitergeht. Jin sieht hinter ihr her, bis sie mit Ryu um die Biegung geht und von den riesigen Bäumen verschlungen wird. Danach wandert sein Interesse zu Alex über, die an einer Blume zupfend, die sie zuvor aus der Erde gerissen hat, an den Überresten einer alten Mauer lehnt und Sam aus der Ferne beobachtet, während sich Jin nun mit selbstsicherem Blick auf Ben zubewegt, der die Umarmung währenddessen löst und sich zu ihm dreht, als Jin sich neben ihn stellt. Jin: Weißt du, ich will wirklich nicht an deiner Moral und an deinem Urteilsvermögen zweifeln, Masaharu, aber meinst du nicht, dass es nicht angebracht ist, wegen einer Schülerin, die dich einfach unvermittelt umarmt, den Unterricht abzubrechen? Ben: Du verstehst das falsch! Sie ist nicht nur EINE Schülerin, sie ist meine kleine Schwester, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Kannst du dich nicht mehr an sie erinnern? Ich hab dir doch schon mal von ihr erzählt. Jin sieht Sam musternd an, die ihm daraufhin einen verachtenden Blick entgegenwirkt. Jin: Bei dem Namen Sullivan, hätts eigentlich bei mir klingeln müssen, aber hast du deine Schwester nicht immer Cherry genannt? Außerdem sieht sie bei weitem nicht so aus, wie auf dem Foto...... Sam soll das kleine Mädchen mit dem Strohhut und den Schmetterlingsspangen im Haar sein? Ben: Richtig! ... Samantha Cherry Ikalu Sullivan. Kein Wunder, dass sie keine Ähnlichkeit mehr mit dem Foto aufweist, das du zu Gesicht bekommen hast, schließlich sind seitdem auch schon sieben Jahre vergangen und sie ist kein Kind mehr..... Bei weitem nicht... Sam stemmt ihre Hände in ihre Hüfte und grinst ihrem Bruder verwegen ins Gesicht. Jin: Wenn das so ist.... .sollte ich euch jetzt lieber ein bisschen alleine lassen. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen. Du kannst ja heut Abend irgendwann mal vorbeikommen. Ich denke für nen gewissen Zeitraum kann ich Ryu irgendwie loswerden........ Wie siehts aus? Ben: Gut, ich lass mich dann nachher bei dir blicken....... Bis dann! Sich mit einer nebensächlichen Handbewegung verabschiedend, geht Jin auf Alex zu und bleibt ein Stück von ihr entfernt stehen. Jin: Was ist? Willst du hier Wurzeln schlagen oder soll ich dich mitnehmen? Alex sieht ihn fragend an und lässt die Blume fallen, deren Blätter inzwischen schon Spielball des Windes wurden, der mit der Zeit aufgezogen ist. Alex: Du willst mich wirklich mitnehmen? ...... Aber ich hab doch gar keinen Helm. Er umfaßt seinen Schutzhelm mit den Fingern seiner rechten Hand und wirft ihn Alex zu, die ihn, einen Schritt nach hinten tätigend, letztendlich fängt. Danach setzt er sich, auf ein schwarz dunkelblaues Crossrad zusteuernd, das am Eingang des Platzes steht, in Bewegung. Alex trottet ihm in geringem Abstand hinterher. Alex: Du bist aber ziemlich optimistisch, mir den Helm einfach zuzuwerfen. Jin bleibt neben dem Motorrad stehen, auf dessen Tank sich die rötlich gefärbte Sonne widerspiegelt, kramt in seiner Hosentasche, holt einen Schlüssel hervor und steckt ihn in das Schloss. Alex einen durchdringenden Blick zuwerfend, umschließt er mit beiden Händen das Lenkrad und setzt sich, das rechte Bein vorraus auf seine Maschiene. Alex, die inzwischen Jins Helm aufgezogen hat und nun versucht dessen Verschluß fachgerecht zu betätigen, wird von Jins auffordernder Kopfbewegung dazu veranlasst sich hinter ihn zu setzen. Nach einer kurzen Überlegungspause, entschließt sie sich dazu ihre Arme um ihn zu legen, was ihm lediglich ein leichtes Kopfschütteln abgewinnt. Nach einer beherzten Drehung des kleinen schwarzen Plastikschlüssels, wird das, sonst nur von dem Rascheln der Blätter heimgesuchte, Wäldchen von den durchdringenden Motorengeräuschen erhellt. Jin: Tu mir n Gefallen und halt dich gut fest! Ich hab keinen Bock deine Knochen nachher von der Straße aufzusammeln. Als Jin beschleunigt, klammert sich Alex, durch den verursachten Whealy, noch mehr an ihn, als sie es ohnehin schon getan hat. Das letzte, was man sieht bevor die beiden im Dickicht verschwinden, sind Alex' Haare, die nun, da ihr Haarband gerissen ist, im Fahrtwind wehen. Ben widmet sich wieder Sam zu, indem er seine Hände auf ihre Schultern legt und ihr tief in die Augen schaut. Ben: Ich hätte dich fast nicht wieder erkannt, Cherry. Du hast dich..... ganz schön entwickelt.... Sag mal, woher wusstest du überhaupt wo du mich zu suchen hast, oder besser, dass ich noch am Leben bin. Sam: Woher ich wusste, dass du noch nicht das Zeitliche gesegnet hast?! Nun ja, sagen wir einfach ich habe es gespürt. Es war vollkommen inakzeptabel anzunehmen du wärest gestorben. Ich hoffte inständig, dass du dich irgendwie in Sicherheit bringen konntest...... Dich ausfindig zu machen, war ein sehr geringes Problem. Man braucht nur ein paar hilfreiche Bezugspersonen, bzw.Kontakte. Ben bewegt sich ein Stück von ihr weg und bleibt vor einem tailienhohen Gebüsch, dessen Zweige sich langsam im Wind bewegen, stehen. Danach dreht er sich wieder zu ihr, die ihm einen erwartungsvollen Blick zuwirft. Ben: Du hast schon immer das bekommen, was du haben wolltest...... Es freut mich sehr, dich nach so langer Zeit wieder sehen zu dürfen. Ich habe dich vermisst, kleine Schwester. Er grinst sie an,was von Sam erwidert wird. Plötzlich sackt er unter ihrem schockierten Blick zusammen. Ihre Augen fahren hektisch über seinen Körper und machen an seiner Brust Halt,durch die sich anscheinend messerartige, spitze Gegenstände gebohrt zu haben scheinen. Hinter ihm erblickt sie eine Frau mit schwarzen, hochgesteckten Haaren, die ihr einen verächtlichen Blick zuwirft. Als sie ihren rechten Arm an ihrem Körper zieht, fällt Ben vorwärts Richtung Boden und fängt sich mit seinen Unterarmen ab. Mit all seiner Kraft versucht er sich nach oben zu drücken und bewegt sich, nachdem er dies endlich geschafft hat, mit instabilem Gang und gequältem Gesichtsausdruck fast wie in Zeitlupe auf Sam zu. Auf halbem Weg kommt er zum Stillstand, drückt seine linke Hand zitternd auf seinen Bauch und fällt auf die Knie. Blut tritt aus seinen Muntwinkeln, weil er sich vor lauter Verkrampfung auf die Unterlippe gebissen hat. Auf allen Vieren kriecht er weiter auf seine Schwester zu, die ihm apathisch in ca. Zwei Metern Abstand gegenüber steht. Als er fast bei ihr angelangt ist, hält er an und blickt zu ihr auf, wobei sich sein Mund zu einem auffällig gespielten Lächeln verzieht. Keuchend versucht er einen vollständigen Satz zu sprechen, gerät dabei jedoch immer ins Stocken. Ben: ...... Du hast... mir...... sehr ge.... fehlt......... Cher...... Als seine Kraftreserven verbraucht sind, sackt er, seinen linken Arm in Sams Richtung streckend, auf die Steinplatten zurück. Seine Hand kommt auf Sams rechtem Stiefel zum Stehen, auf dem sich kleine, dunkelrote Spritzer bilden, die langsam an der Seite hinunterlaufen. Ein kurzes Zucken durchfährt ihren Körper. Langsam sieht sie über Ben, dann über den Boden hinweg und betrachtet anschließend die Frau, anderen Handschuhen sich lange, rasiermesserscharfe Krallen befinden, die leicht, von den Sonnenstrahlen erfasst, zu glitzern scheinen. Sie hebt ihre rechte Hand zu ihrem Gesicht und fährt mit der Klinge ihres Zeigefingers über ihre schwarz geschminkten Lippen, öffnet dabei ein wenig ihren Mund und leckt mit ihrer Zunge vorsichtig das Blut, was sich daran befindet und langsam auf ihre Haut tropft, ab. Danach lässt sie ihre Arme neben sich nach unten hängen und beginnt diabolisch zu lachen. Frau: Wir werden dir alles wegnehmen, was dir lieb und teuer ist, solange, bis du nichts mehr besitzt, an das du dich klammern kannst. Sie schreitet gemächlich auf Sam zu, bleibt knapp vor ihr stehen und bückt sich zu Bens Leiche hinunter. Mit einer Hand hebt sie seinen Kopf an, richtet sich wieder und entfernt sich, Ben hinter sich herschleifend, von ihrem jetzigen Standort, um sich auf ihren Ausgangspunkt zurück zu bewegen. Bei jedem Schritt, den sie tätigt, wird ihre Erscheinung immer unklarer, bis sie letztendlich vollkommen verschwindet und Sam allein zurücklässt, die immer noch regungslos vor dem frischen Blutfleck auf den zerbrochenen, hellen Steinplatten steht. Ein dumpfes Grollen ertönt über dem Park. Es beginnt immer dunkler zu werden, da die Sonne von dichten, dunkelgrauen Regenwolken verschlungen wird, aus denen sich sturzbachartig Regen ergießt, der den Erdboden aufweicht und in Morast verwandelt. Alex sitzt an einem Fenster des Internates und blickt nach draußen. Die Standuhr, die sich im anderen Ende des Zimmers befindet, gibt zu erkennen ,dass es bereits Acht Uhr ist. Jin, der neben Alex sitz, starrt besorgt auf das Zifferblatt. Jin: Ist Sam immer noch nicht zurück? .... Die können unmöglich so viel zu bereden haben. Auf jeden Fall nichts, was man nicht auch hier besprechen kann. Außerdem müsste Masaharu doch wissen, dass alle Schüler des Internates um Acht hier zu sein, oder sich vorher persönlich abzumelden haben. Alex dreht sich zu ihm, stützt ihre Ellenbogen auf dem Tisch vor sich auf und bettet die rechte Hälfte ihres Gesichtes in ihre Hand. Alex: Ich würde auch zu gern wissen, was los ist. Wenn sie bei dem Wetter fährt, könnte das leicht in die Hose gehn......... Ich mach mir Sorgen. Sie dreht ihren Kopf wieder zum Fenster zurück und sieht erneut auf den stockdunklen Schulhof, der nur von ein paar vereinzelten Laternen beleuchtet wird, die wahllos verstreut, rings um das Gelände plaziert sind. In einiger Entfernung erblickt sie eine Gestalt, die sich auf den Vordereingang zubewegt. Als diese näher kommt, erkennt Alex, dass es sich bei der Person um Sam handelt, die vollkommen durchnässt, wie eine Maschine über den, mit Pfützen übersähte, Schulhof läuft. Alex springt auf, läuft um den hellen Kieferntisch herum, an den Schülern, die an ein paar anderen Tischen sitzen und Karten spielen, oder ein Programm im Fernseher verfolgen, vorbei, der an einer, ansonsten ziemlich karg wirkenden Wand steht, und Sam entgegen. Auf dem Flur wird sie noch schneller und hält erst an, als sie vor den beiden riesigen Eingangstüren steht, um sie aufzureißen. Sie fällt Sam sofort um den Hals, als diese das Gebäude betritt. Alex: Ein Glück, dass dir nichts passiert ist. Ich hab schon mit dem schlimmsten gerechnet. Als Sam nicht reagiert, löst Alex die Umarmung, stellt sich vor sie und begutachtet sie musternd. Von ihren Händen tropft langsam etwas Wasser auf den Boden, auf dem sich schon ein kleiner See gebildet hat. Wie versteinert blickt sie vor sich. Alex: Was ist los? Irgendwas nicht in Ordnung? Sam bewegt sich wieder vorwärts, geht an Alex vorbei und steuert auf die Treppen zu, die sich im hinteren Teil des Ganges befinden. Nach drei Viertel des Weges wird sie von Jin aufgehalten, der sich ihr in den Weg stellt. Jin: Was hat denn so lange gedauert? Anscheinend gabs ja viel zu besprechen. Wieder ist Sam keine Regung abzugewinnen. Jin: Ich bins ja gewohnt, dass du nicht mit mir komuniziertst, aber kannst du nicht wenigstens so tun, als würdest du mir zuhören? Vom Inneren des Raumes ertönt Ryus Stimme. Ryu: Hey, Jin!!!! Beweg deinen Arsch hieher, dass dürfte dich interessieren!! Er sieht kurz durch die Türe, dreht sich dann noch einmal zu Sam um, geht aber, als er merkt, dass sie schon weiter den Flur entlang schreitet, in den Aufenthaltsraum. Alex rennt über die schwarzen Fliesen und bleibt ebenfalls an der Türe stehen. Sam einen besorgten Blick hinterherwerfend, geht sie langsam auf Jin zu, der in der Mitte des Zimmers steht und auf den Fernseher starrt und kommt neben ihm zum Stillstand. Sie blickt erst ihn und dann den Fernseher an, über dessen Bildschirm grade die Abendnachrichten flimmern. Nachrichtensprecher: ........ auf der Wiskoklippe ein Unfall passiert. Ein Auto fuhr ungebremst durch die Leitplanke und stürzte in die Tiefe. Es wurde zwar relativ früh entdeckt,w ar jedoch schon komplett ausgebrannt. Der Fahrer war ein junger, etwa Mitte Zwanzig jähriger Mann, der aufgrund der verheerenden Brandverletzungen noch nicht identifiziert werden konnte. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Opfer um einen Lehrer der Dragon-Hill Boardingschool handelt, da in der Nähe der Unfallstelle eine Mappe mit dem Schulemblem sichergestellt werden konnte, die seltsamerweise von dem Feuer nur angesengt wurden ist. Näheres über Person und Unfallhergang sind uns bis jetzt noch nicht bekannt. Wenn aktuellere Informationen vorliegen melden wir uns...... Als die Bilder vom Unfallort gezeigt werden, wagt es keiner auch nur einen Ton von sich zu geben. Ein Polizeihubschrauber kreist über den Klippen und fängt mit einer Kamera zuerst die zerbrochene Leitplanke und dann den von den Flammen komplett entstellten Porsche ein. Eine bedrückende Stimmung breitet sich unter den Schülern aus. Alex sieht sich verwundert um. Alex: Was ist los? Stimmt es, was der Kerl da labert? .......... Wisst ihr wer den Unfall hatte? Ein Mädchen, das inzwischen begonnen hat weiter Karten zu spielen, wendet sich ihr zu. Mädchen: Vor ein paar Stunden hattest du noch Unterricht bei ihm.... Komisches Gefühl, dass wir ihn nie wieder sehen werden. Alex blickt sie nachdenklich an, danach wendet sie ihr Augenmerk auf Ryu, der wütend die Hände auf den Tisch vor sich schlägt. Ryu: ..... Frag doch deinen hochgeschätzten Jin, der wird's dir bestimmt erklären können! Ryu(zu Jin): Na, willst du ihr nicht auf die Sprünge helfen? Sie dreht sich zu Jin um, der immer noch regungslos auf den, inzwischen schwarzen,Bildschirm starrt. Alex: Sag, weißt du wer...... Er wirft ihr einen verachtenden Blick zu, woraufhin ihr Körper kurz zusammenzuckt. Er greift in seine Hosentasche und holt einen Schlüssel hervor. Unter dem Klimpern des Schlüsselanhängers verlässt er hastig den Raum, schlägt die Eingangstüren so feste auf, dass sie mit lautem Knallen gegen die Wände prallen und verschwindet in der Dunkelheit. Imago steht von ihrem Platz auf und gesellt sich zu Alex. Imago: Einfühlungsvermögen und logisches Denkens sind nicht gerade deine Stärken, oder!? Alex: ..... Warum? Imago: .......... Derjenige, dem das Fahrzeug gehört, beziehungsweise gehört hat, ist Herr Sullivan, Sams Bruder und Jins bester Freund. Alex: .... Könnte es sein, dass Sam deswegen so abwesend ist? Wusste sie davon?.... Sie wird doch nicht irgendwas dummes tun....... Alex dreht sich blitzschnell zum Ausgang, rennt durch die Türe, den Flur entlang und sprintet die Treppen hinauf, bis sie im Zweiten Stock angelangt ist. Das Klackern ihrer Schuhe tönt durch den Gang. Als sie an der Türe ihres Zimmers angekommen ist, bleibt sie stehen und drückt die silberne Türklinke hinunter, um feststellen zu müssen, dass die Türe abgeschlossen ist. Alex: Sam? Sam, mach die Tür auf! Sam!!!! Energisch klopft sie gegen das dunkelbraune Holz. Als nach einigen Minuten noch immer niemand reagiert, hört das aufdringlich, hämmernde Klopfgeräusch auf. Fußschritte entfernen sich. Sam, die ihre nassen Sachen mittlerweile ausgezogen und über die Wanne im Badezimmer gelegt hat, sitzt in einem dunkelblauen Pyjama, mit einem gleichfarbigen Handtuch über ihren Schultern,unter dem flackernden Licht zweier Kerzen, im Schneidersitz auf dem Laminatboden. Vor sich den Beutel aus dem Antiquitätenladen plaziert, greift sie mit einer Hand an die linke, mit der anderen an die rechte Seite des Stoffes, hebt den Beutel an und lehrt den Inhalt vorsichtig auf dem Boden aus. Sie greift nach den Satisbüchern, stapelt sie aufeinander, fasst mit beiden Händen das unterste Buch und richtet sich langsam auf. Vorsichtigen Schrittes bewegt sie sich auf ihr Bett zu, legt die Bücher darauf, wühlt unter ihrem Kissen herum und holt aus dem Bezug einen silbernen Schlüssel hervor. Mit diesem öffnet sie das Schloß der kleinen, schwarz lackierten Komode, die sich neben ihrem Schlafplatz, am Fuße des Bettes befindet, klappt die quitschenden Türen nach außen, nimmt wieder die ledergebundenen Bücher zur Hand und plaziert sie im inneren des kleinen Schrankes, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch vollkommen leer war. Als sie damit fertig ist ihren "Lesestoff" in die hinterste Ecke des Trennbrettes zu schieben,begibt sie sich wieder zu den anderen Zauberutensilien und setzt sich vor sie. Als sie über die Gegenstände blickt, fällt ihr auf, dass sich außer den, aus dem geöffneten kleinen braunen Säckchen gefallenen, Marvas-und Bajorasteinen auch noch Vier, ca.Sechs Zentimeter große, verschieden farbige andere Steine und ein kleiner Zettel auf dem Boden befinden. Bei näherem Begutachten der Vier Steine stellt sich heraus, dass es sich um Calator handelt, genauer gesagt um den Drachen, der im Geschäft schon ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, den schwarzen Wolf, mit den leuchtend roten Augen, der ebenfalls in der Vitrine plaziert war, einen weiteren Drachen, der schwarz, dunkelrot gefärbt ist und einen wesentlich aggresiveren Eindruck macht, als sein Vorgänger und ein riesiges schlangenartiges Wesen mit Krähenflügeln. Sam nimmt den Zettel zur Hand der ihr ebenfalls sehr unbekannt vorkommt und wirft einen Blick darauf. Mit den Augen fährt sie über die verschiedenen Wörter und stellt fest, dass sie in der Alunschrift geschrieben sind. Sam: ....... - Wenn du im Stande bist zu entziffern, was in dieser Nachricht geschrieben steht, dann bezweifel ich nicht, dass du auch in der Lage bist, die Sätze zu entschüsseln, die sich in Satis' Buch befinden. Zu den Calator: Ich bin mir sicher, dass sie dir noch von großem Nutzen sein werden, jedoch muß ich dich vor Zwei dieser Wesen warnen. Zilvas, das riesige schlangenartige Wesen und Crisantus, der schwarze Drache, sind extrem gewalttätig und gefährlich. Du solltest sie erst verwenden, wenn du genug Übung mit Calator hast, und dich mit ihrer Stärke messen kannst. Überschätze dich nicht! Lerne deine Fähigkeiten objektiv zu beeurteilen, denn momentan, auch wenn du dies nicht glauben willst, sind sie dir weit überlegen. Wenn du trotz mangelnder Erfahrung Gebrauch von ihnen machst, werden sie sich gegen dich wenden und dann kann sie niemand mehr aufhalten. Falls du irgendwann Probleme haben solltest, kannst du dich gerne bei mir melden. Meine Handynummer befindet sich auf der Rückseite. Ansonsten, viel Glück! - Sie faltet den Zettel zusammen und steckt ihn in ihre hintere, rechte Hosentasche. Die Satis und Bajorasteine befördert sie wieder in den kleinen Beutel zurück, der dafür vorgesehen war, und bindet ihn mit dem Lederband zu, das sich ein wenig geöffnet hatte. Die Vier Calator in der linken und den Beutel in der rechten Hand begibt sie sich wieder zu der Komode, legt die Gegenstände hinein, schließt die Türen wieder und dreht den Schüssel, der sich immer noch im Schloß befindet, zweimal nach links. Anschließend wirft die die leere Tasche in den Mülleimer unter dem dunkelbraunen Schreibtisch neben der Türe, kickt den Rucksack der in der Mitte des Zimmers liegt, unter ihr Bett und legt die andere Tasche, in der sich Kleidungsstücke befinden in den Schrank an der rechten Wand des Raumes. Sie bläßt die weiße Kerze, die in einem silbernen ständer ist, der auf dem Schreibtisch steht aus, bewegt sich auf ihr Bett zu und lässt sich rückwärts darauf fallen, woraufhin die andere Kerze, die sich auf der Fensterbank knapp über Sams Bett befindet, durch den erzeugten Luftzug erlischt. Sam verschränkt die Arme unter ihrem Kopf und schließt die Augen. Unter dem Grollen des Donners und den Blitzen, die am schwarzen Abendhimmel zucken, gelangt sie langsam ins Land der Träume. Ende des 3.Kapitels!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)