Zone of the Enders von abgemeldet (Perfect Doubt) ================================================================================ Zone of the Enders - Perfect Doubt Das einsame Kind Der Eintritt des kleinen Keith in das kalte stählerne Gebäude kündigte den langen einsamen Weg der Erziehung an. So beschrieb zumindestens sein Vater Keith's "rosige" Zukunft.... Der kleine Junge erinnerte sich gut an seine Worte.... "Einsamkeit ist Erlösung...... Kampf ist Erlösung....." Diese Worte spiegelten sich in dem Aussehen des Jungen wieder. Er war blass, wie eine Porzellanpuppe....., dennoch schien sein Körper sehr athletisch und kräftig. Einsamkeit spiegelte sich in den Augen des Fünfjährigen wieder und sein Schmollmund schien sich in kein Lachen verformen zu können. Keith tritt in den Flur des Gebäudes, groß prangte ein Schild in blauen Buchstaben - "Forschungskolonie Ranul" Über den großen Flur drängelten sich viele Menschen in weißen Kitteln. Der Junge blickte den Flur hoch....Treppen, mit gläsernen Geländern führten in schier unendliche Höhen..... Niemand schien Notiz von dem schwarzhaarigen Fünfjährigen zu nehmen. Bis ein Mann auf ihn zu schritt, die dunkelblaue Uniform verriet Keith, dass es sich um einen Wachmann handelte. "Bist du....", der wuchtige Mann schaute auf ein schwarzes Klemmbrett: "Keith Hardimann?" ".....ja.....", antwortete Keith gelangweilt. Der Wachmann hob die Augenbrauen und brummte mürrisch: "Folg' mir...." Verträumt nickte der Fünfjährige und nuschelte: "....verstanden...." und folgte den blauenuniformierten Fremden schleppend. Dieser führte ihn rechts in einen kleineren Gang, die Beschilderung erläuterte Keith seinen Weg. - Ostflügel Forschungsabteilung 6 Der Wachmann führte ihn weiter zu einem großräumigen Fahrstuhl. Er verzog sein Gesicht, bis der wuchtige Mann seine Anwiderung unterbrach: "Bist du angewachsen?" Der Kleine blickte zu den großen mürrischen Mann auf und antwortete kurzgebunden: ".....Nein...." Die Fahrstuhltüren zogen sich hinter Keith zusammen, in der Wand spiegelte er sich wieder und fragte sich was nun mit ihm passiert. Er war vieles gewöhnt, Unmengen von Spritzen hatte er bekommen, hartes körperliches und mentales Training..... Und nun zum ersten Mal, hatte er Angst....große Angst Der Fahrstuhl stockte und je näher sie ihrem Ziel kamen desto mehr Angst bekam Keith. Trotzdem folgte der schwarzhaarige Junge wie geheißen. Er sah sich nicht um und hoffte fest, das er hier nicht alleine leben müsse. Einsamkeit machte ihm immer noch Angst..... Donnerndes Klopfen riss Keith aus seinen ängstlichen Gedanken. "Frau Mervel!?", schrie der Mann die Tür an. Etwas raschelte und ein kühle Frauenstimme antwortete gelangweilt: ".....einen Moment....." Mit einem Zischen schwang die silberne Tür beiseite. Eine junge Frau trat aus einem dunklen Raum. Sie war schlank, hatte dunkelbraune lange Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden waren und trug einen roten Pullover und einen schwarzen Rock, ihre grauen Augen sahen so müde aus als hätte sie tagelang nicht geschlafen. "Was wollen sie?", fragte sie genervt. "Verzeihen sie, aber.....", er neigte seinen Kopf zu Keith hinunter. "Verstehe....", ihr Blick wanderte von dem Wachmann zu Keith, so bald sie seinen Blick traf, loderten in ihren Augen Flammen der Begeisterung. Je länger sie den Fünfjährigen anstarrte desto unwohler fühlte er sich. "Danke.....sie können gehen.....", sagte die junge Frau wie in Trance zu den Wachmann. Dieser antwortete verbittert: "Danke, schönen Abend noch Frau Mervel.....!" ".....Ja,.....Sie auch.", erwähnte sie aus gespielter Höflichkeit. Sie beugte sich vor und beäugte Keith wie einen Gegenstand. Der Kleine fühlte sich noch unwohler und unterbrach sie: "Wie....Wie lange wollen sie mich noch anglotzen?" "Nicht so genervt junger Mann.....Du bist etwas Besonderes.....", ihre Augen verformten sich zu Schlitzen als wäre Keith ihre Beute.... Während der blasse Junge zurückwich, wandte Mervel sich von ihm ab. "Hier lang....ich muss noch einige Untersuchungen durchführen.....Keith." Die junge Frau streckte ihren Arm nach links aus.... Keith schritt voran, er ging den abbiegenden Flur an unzähligen Räumen vorbei, Fenster ermöglichten ihn den Einblick und er sah wuchtige Gerätschaften. Dies war ihm vertraut, die roten Anzeigen und die vielen Knöpfen gaben ihm ein Gefühl der Ruhe. "Die nächste Tür rechts" Keith stoppte an der besagten Tür und starrte Frau Mervel an. "Einen Moment......" Rechts von der Tür war ein Display mit einer Tastatur von den Zahlen 0-9. Routinemäßig gab die Brünette einen fünfstelligen Zahlenkombination ein und die Tür öffnete sich mit einem Zischen. Mervel trat ein und nahm sich ein Klemmbrett, das auf den Schreibtisch links im Raum lag. Als Keith eintrat ging er träge zu der weißen Lederliege rechts. Mervel ließ keine Sekunde verstreichen und untersuchte ihn. Während dieser Untersuchung kritzelte sie Unmengen an Notizen. Nachdem sie mit Begeisterung Keith's Reflexe testete, las sie ihre Notizen noch mal durch und bat ihn sich anzuziehen: "Ich bring dich gleich in dein Gruppenquartier, dort findest du neue Kleidung und etwas zu essen." ".....Gruppenquartiere?", fragte Keith unsicher. "Keine Angst, ihr seid nur zu zweit in einem Viererquartier.", sie schielte auf das Klemmbrett ".....ähm.....ich glaube es kommen noch zwei weitere dazu....., das dauert aber noch. Der Einreisezeitpunkt ist voraussichtlich in sechs Monaten...." Keith würgte nur: "Aha" vor. Als er zu ihr aufblickt, entdeckte er Sorge in ihrem Gesicht..... "Nun genug geredet......zum Quartier...." in Mervel's Stimme lag eine gespielte Kühle. Zurück zum Fahrstuhl und in den Nordflügel hieß es für Keith. Dort waren die Quartiere eng nebeneinander angeordnet. Mervel erklärte ihn den weiteren Weg. Mit halber Aufmerksamkeit schnappte Keith die Worte zweiter Stock, links und Nummer 276 auf. Abwesend bedankte er sich und schleifte sich zum Quartier..... Er trat in die Nummer 276 ein. Das Zimmer war mit großen Fenstern versehen, man konnte die Erde sehen, ein wunderschöner kleiner blauer Planet. Vor den Fenster standen vier Betten aufgereiht, links von Keith war ein kleines, dennoch geräumiges Badezimmer. Rechts am Bad vorbei war ein Raum, wo nur ein kleiner Tisch mit fünf Stühlen war. Doch nur der Anblick der Erde enthüllte Keith's Lächeln.... Ihre Entfernung machte ihm seine Einsamkeit klar...... Er ließ sich auf's ein Bett fallen und Tränen flossen über sein Gesicht..... eine nach der anderen. Sein Gesicht versuchte er in dem Kissen zu verstecken und still drückte er es an sich. Der einsame Junge wünschte sich nichts sehnlicher als eine Umarmung einer Person, der vertrauen kann. Doch es gab niemanden den er sein Herz ausschütten könnte.... Niemanden, den er erzählen könnte wie sehr er seinen Vater hasste, dafür das er etwas Besonderes ist. Ihm wurde eine Verantwortung aufgezwungen, die er gar nicht haben wollte.... ..... ..... Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter, er schreckte auf und sah ein kleines Mädchen. Dunkelblonde schulterlange Haare und sie schien genauso alt wie er selbst zu sein. Sie lächelte.... und schien genau zu wissen, was er jetzt brauchte, denn sie legte seinen Kopf auf ihre Schulter und sagte leise: "Nicht weinen....du bist nicht mehr alleine..." Dieses Gefühl kannte er nicht....so warm...... Er schlief ein und seine letzten Gedanken waren: "Geborgenheit.....vielleicht nennt man es Geborgenheit....." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)