Inutaisho & Izayoi (Sternstunden) von Sesshoumaru-sama (auch tragische Geschichten haben ihre Sternstunden) ================================================================================ Kapitel 9: Vergangenheit oder Dämon <> Dämon -------------------------------------------- Als sie eines Nachts, mehr oder minder ziellos durch die Haupthallen des Hauses lief, entschied sie ihn deswegen zu fragen. Sie war nicht fähig gewesen zu schlafen und wollte so ein wenig im privaten Hofgarten verweilen. Sie fand ihn dort und machte nichts weiter als den Himmel anzustarren. Er hatte sie sofort bemerkt und sie hatten angefangen zu reden. Nur als der Wind begann sie zu frösteln gingen sie zurück in das Haus. "Wie genau ist die Übereinkunft hier?" fragte sie. "Mit Dir und den Kikuchi meine ich. Wie begann es? Bist Du nicht immer hier?" "Ich komme her, wenn ich keine anderen Sachen erledigen muß oder ich nur auszuruhen möchte. Ich bleibe für einige Tage, eine Woche bzw. wonach mir zu mute ist. Ich habe ein Zimmer im weit entfernten Ende des Gebäudes." "Du bleibst für Dich? Das ist was mir von jemandem erzählt wurde", fügte sie schnell hinzu. "Meistens, ja." Er warf ihr einen Blick zu. "Bis vor kurzem." "Wie funktioniert das alles? Du bist offensichtlich wichtig, aber eigentlich machst Du nichts oder habe ich etwas verpasst?" Inutaisho führte sie hinüber zu einigen Wandteppichen, die auf einer Mauer ausgebreitet waren. Einer von ihnen zeigte zwei Männer in kunstvollem Kimono, welche vor einem Mann mit weißem Haar nieder knieten. Izayoi runzelte die Stirn und sah sich die Szene dann näher an. "Bist Du das?" fragte sie. "Ja, aber es war nicht so wie dargestellt. Wenn ich mich korrekt erinnere, war dieses Geschehnisse am Rand eines besonders grauenhaften Schlachtfeldes, mit zwei anderen Kriegsherrn, von dem bei einem gerade erst die Amputation eines Beines beendet war." "Und sie haben es so dargestellt?" "Geschichte entwickelt sich und Leute verherrlichen ihre Vorfahren", sagte er. "Außerdem gibt es niemanden mehr der sich erinnert und ich bezweifle das noch jemand anderes da ist der die richtige Geschichte kennt." "Stört es Dich nicht, daß es ihnen egal zu sein scheint was wirklich passiert war?" "Nicht wirklich. Lass Sie ihre Geschichten haben. Aber Du fragtest, wie es begann. So war es. Ich wollte einen Ort zu dem ich ab und zu zurück kommen könnte, wenn ich wollte und der keine ständige Präsenz erforderte". Er seufzte. "Obwohl dies vor so langer Zeit war,..., Aber als Gegenleistung bekamen sie die Garantie, daß ihre Ländereien vor anderen Dämonen sicher wären. Sie starben, natürlich, aber es setzte mit ihren Nachkommen bis heute fort". "Wie alt bist Du?", fragte sie und wunderte sich warum sie nicht schon früher dran dachte. "Alt genug" sagte er mit einem Grinsen. "Alt genug?" wiederholte sie für sich. "Alt genug." "Mm. Aber wie funktioniert das?" sie fragte und ging zum vorherigen Thema zurück. "Du herrscht nicht?" "Nein." "Aber ich hörte wie diese Länder als Deine Länder bezeichnet wurden." "Das! Ich herrsche nicht über alles, aber alle anderen gehen mir aus dem Weg und machen was ich ihnen sage." Es lag ein amüsierter Unterton in seiner Stimme. Izayoi bekam das Gefühl, daß er dieses genoß. "Und das ist nicht herrschen?" "Nein. Die Menschen hier, zum Beispiel, haben ein spezielles Abkommen mit mir. Sie machen was immer sie wollen und kümmern sich um ihre Angelegenheiten. Ich habe kein Interesse an menschlicher Politik. Aber wenn ich etwas erbitte, dann bekomme ich es. Die Grenzen der Dämonen stimmen nicht notwendigerweise mit den menschlichen überein. Außer den Kikuchi verstehen nur mehr oder wenig andere Menschen, daß ich hier in diesem Gebiet bin. Du kannst Dir das Verhältnis zwischen Dämonen und Menschen wie das zwischen Wölfen und Vögeln vorstellen. Beide bewohnen den selben Lebensraum, aber größtenteils existieren die Territorien unabhängig. Keiner kümmert sich wirklich um die Existenz des anderen." "Warum?" "Ich mag Menschen." "Die meisten anderen Dämonen dann nicht?" "Vielleicht als Essen." "Ich nehme an, daß ich das wußte", sagte Izayoi. "Aber sie hören auf Dich, wenn Du ihnen etwas sagst? Bist Du so anderes als andere Dämonen?" Inutaisho schaute sie an. "Es ist nur -- ich meine, Menschen sind Menschen", sagte sie. "Sind Dämonen nicht Dämonen?" Er grinste. "Nicht wirklich." Als Izayoi plötzlich seine spitzen Eckzähne bemerkte, erkannte sie, daß sie ihn nie wirklich bis jetzt lächeln gesehen hatte. "Was?" "Es ist erfrischend jemanden zu treffen, der keine Ahnung hat wer ich bin - das ist alles. Die meisten Menschen wissen es wenigstens," er erklärte, "besonders jene in diesem Gebiet. Und jeder andere Dämon würde es sich, wegen unserer speziellen Sinne, ausrechnen können. Aber hast Du irgendwelche Geschichten von Hundedämonen gehört?" "Ja", sagte Izayoi. "Ach", erkannt sie. Diese Dämonen waren nicht nur Dämonen. Es gab Jahrhunderte alte Legenden, in welchen von den Hundedämonen als Wesen mit fast der Macht von Göttern gesprochen wurde. Sie sah zu ihm zurück. "Du... Du sagtest Du seiest 'The White Dog'?" erinnerte sie sich. Er nickte und hatte diesen amüsierten Ausdruck immer noch auf seinem Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)