Amai... von Lady_Shanaee (Zâdei x Tetei) ================================================================================ Kapitel 4: Mou nidotô... ------------------------ Kapitel 4 Mou nidotô… zum zweiten Mal Keiner der beiden Dämonen schlief jedoch. Zâdei beobachtete das morgendliche Farbenspiel auf den geweißten Wänden, die aussahen, als würden sie brennen, bevor ihre Farbe in Bernstein überging, je höher die Sonne stieg. Die Möbel waren aus hellbraunen Holz, türkisgrüner Samtbezug auf den Sitzgelegenheiten und den Vorhängen – fast der gleiche Ton wie Teteiyus’ Augen. // Nur daß die eher Hellgrün als Blau sind… ob sie sich auch verdunkeln können? Bei Laures und Suna haben sie das, wenn sie sauer wurden… // Der Duft von Jasmin stieg Zâdei in die Nase, doch es dauerte eine Weile, bis dieser merkte, dass er von Teteis Haaren ausging. Stirnrunzelnd strich der Shôgun mit der Nase über Schultern, Schlüsselbein und Halsansatz der schönen Kreatur, um herauszufinden, wie die Haut von ihr riechen mochte. „Schnee und Wind“ waren das einzige, was ihm dazu einfiel, gemischt mit etwas Staub und Salz. Keine schlechte Mischung befand der Neugierige, es roch nach Fleiss und Arbeit, ohne aufdringlich zu wirken. Leicht geknickt überlegte Zâdei, daß er selbst wohl eher nach Schweiss, Drachen, Schmutz und Blut stank – dass Teteiyus davon noch nicht umgefallen war… „Was machst du da?“ Als der Shôgun nach oben sah, begegnete ihn Teteis Blick. Zâdei grinste und blieb wo er war. „Ich schwelge in deinem Duft“, kam es verträumt. Einem ungläubigen Stirnrunzeln folgte ein trockenes Lachen. Teteiyus dachte sicherlich an ein Bad. Er versuchte, sich aus Zâdeis Umarmung herauszuwinden, doch dieser hielt ihn fest, indem er sich über den Engel kauerte. Die Beine ineinander verschlungen, spürte der Dämonenengel die Erregung das Shôguns und hielt still. Überraschenderweise tat der hitzköpfige Dämon nichts weiter, nur ein seltsamer Ausdruck glitzerte in seinen Augen. // Wehr’ dich, oder du kommst den ganzen Tag nicht mehr aus dem Bett! // „Habe ich eine ernsthafte Chance?“ fragte die geflügelte Kreatur, als hätte sie Zâdeis Gedanken tatsächlich gelesen. „Oder zerreisst du mich wieder?“ Jetzt erkannte er auch Zâdeis Gesichtsausdruck wieder: Genau so hatte dieser ihn angeschaut, als Tetei ihm gesagt hatte, was er von dieser Art der Liebe hielt. Es war der Blick von jemandem, der soeben etwas festgestellt hatte, was er sich bislang nicht hatte eingestehen wollen. Innerlich seufzend eroberte sich der General die geschwungenen Lippen, fest entschlossen, eine Reaktion – ganz gleich, welcher Art – zu erzwingen. Entweder der schöne Dämon warf ihn aus dem Zimmer oder erwiderte die Zärtlichkeiten, keinesfalls würde Zâdei sich mit Gleichgültigkeit und Resignation zufrieden geben. Teteiyus hielt weiterhin still, und der Hitzkopf versuchte, seine aufkeimende Wut im Zaum zu halten. Er hatte den Engel mit der schmerzhaften Gewalt seines Kusses auf der Matratze fixiert, ließ den fragilen Körper fast sein ganzes Gewicht tragen. Nun wurde der Kuß sanfter, seine Hände strichen hektisch durch das lange glänzende Haar, über die bleich gewordenen Wangen, hilflos und aufgeregt. Der Shôgun gab sich Mühe, vergangene Fehler nicht zu wiederholen, Bemühungen, die den Dämonenengel rührten. Sein angespannter Körper wurde weich und nachgiebig, damit der kommende Schmerz nicht zu groß würde. Seine Hände legten sich auf Zâdeis Schultern, um die ungewohnte Vorsicht festzuhalten, schlanke Finger strichen durch tintenschwarzes Haar, das überraschend weich war und wie Rabenfedern schimmerte. Zâdei zuckte vor den Berührungen zurück, die wie Streicheleinheiten aussahen. Er starrte verblüfft in Teteiyus’ Gesicht, versuchte in dessen Augen zu lesen, obwohl er wußte, daß er dort nur Leere finden würde, eine Maske, die alles verbarg. Doch die Kälte in ihnen war weg. „Ist das der Preis, den ich dafür zahlen muß, damit du an meiner Seite bleibst?“ antwortete der Dämonenengel in seiner gewohnten Ernsthaftigkeit auf die nicht ausgesprochene Frage mit einer Gegenfrage. „Oder ist es dir lieber, ich hielte still und überließe dir den Rest?“ „Nein…!“ Ein Lächeln erhellte die ebenmäßigen Züge ein wenig, und Zâdei staunte. Doch eine winzig kleine Bewegung von Teteiyus’ Bein brachte den Shôgun dazu, daß sich alle Gedanken und Gefühle auf seinen Unterleib konzentrierten, um von dort aus durch seinen ganzen Körper zu rasen, was dem Dämonenengel nicht entgehen konnte. „Gefühle oder nicht, es ist gleich, für was du mich hältst“, sagte er leise. „Was du willst, ist schmutzig. Ich bin ein Mann, auch wenn ich weiße Flügel und langes Haar habe.“ „Gefühle sind schmutzig? Warum?“ Zâdei weigerte sich stur, seine Liebe in den Dreck ziehen zu lassen. Zugegeben, die Art und Weise, mit der er sich Teteiyus gefügig gemacht hatte, war nicht ganz richtig gewesen, doch daß er den Engel liebte, würde ihm kein Moralapostel nehmen lassen, egal wer es versuchte… Seltsamerweise schien Laures das zu verstehen. „Wenn nur alles so einfach wäre“, seufzte der Shôgun und verschloß die Lippen des Engels abermals mit seinen. Ein sanfter und kurzer Kuß, nicht heiß oder lustvoll. Dann begann Zâdeis Hand eine behutsame Entdeckungsreise, während sein Blick auf Teteis Augen haftete, bemüht, sich nicht darin zu verlieren. Die glatte, warme Haut kribbelte unter seinen Fingerspitzen, die Decke glitt von diesem Meisterwerk von Körper, so daß Zâdei nicht anders konnte, als dem Pfad seiner Hand mit den Lippen zu folgen. Der Griff von Teteiyus’ Händen in seinem Haar verstärkte sich ein wenig, und er hielt den Atem an. Der schwarzhaarige Dämon fuhr mit seinen Liebkosungen fort, kostete von der sahnigen Haut und legte eine feuchte Spur, die den Hals hinabführte. Als er das Gesicht seines Engels streichelte, sein es beinahe, als schmiegte dieser seine Wange in Zâdeis rauhe Handfläche. „So sanft heute?“ kam eine leise gestellte Frage. Für das Lächeln, daß Teteiyus ihm nun schenkte, hätte der große Dämon alles getan, weil er es sich immer zu sehen gewünscht hatte. Er hörte zwar auch die Ironie, die in den Worten mitschwang, doch das Lächeln nahm ihr die Schärfe. „Auch wenn du diese Art der Liebe nicht magst, kann es nicht doch schön für uns *beide* werden?“ murmelte Zâdei. „Ich denke, du hältst das nicht lange durch.“ War das ein Kichern, was Zâdei da heraushören glaubte?! Er wußte selbst, daß sein Temperament, sein Jähzorn ihm oft einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, auch wenn er sich diese Tatsache nicht eingestehen wollte. „Warum lachst du mich aus?“ wollte er verletzt wissen. „Ich kann nichts dafür, daß ich…“ „Nein, dafür nicht“, entgegnete Teteiyus grinsend. „Aber es ist interessant. Reicht es wirklich schon aus, wenn du mich ansiehst? Das ist erstaunlich.“ Der Dämonenengel klang wirklich beeindruckt. Der Shôgun hingegen schluckte. „Ich kann nichts dagegen machen. Ich will alles von dir, auch wenn ich kein hübsches Mädchen bin, das du reinen Gewissens lieben kannst.“ Eine von Zâdeis Händen strich über Teteis kalte Wange, den Nasenrücken und schließlich den Mund. „Ich weiß, daß wir beide Männer sind, na und?“ Seine Stimme wurde rauh. „Ich *will* deine Seele, dein Herz und nicht nur deinen kalten Körper. Kann ich dich denn gar nicht glücklich machen? Nicht mal ein wenig? Was, außer Laures, verlangst du nich? Ich geb 's dir…“ „Zâdei, du wirst albern.“ Wieder flammte Schmerz in den goldbraunen Katzenaugen auf, die so viele Gefühle widerspiegeln konnten. Der Dämongeneral biß die Zähne so fest aufeinander, daß man es knirschen hören konnte. Erneut senkte er den Kopf und erkundete langsam, mit federleichten Berührungen Teteiyus’ Körper, seine Lippen strichen über die Hüften zur empfindlichen Innenseite seiner Schenkel. Als Zâdei merkte, daß sein Engel den Atem anhielt, drückte er einen Kuß auf die sensible Haut dort, dem noch viele weitere folgten. Nach und nach bekam jeder Zentimeter dieser vorlockenden Vorderseite diese Art von Zärtlichkeiten zu spüren. Es gefiel dem schönen Dämon, Zâdei bei seinen Liebkosungen zu betrachten. Die Morgensonne ließ seine Haut wie Bronze schimmern und die Bewegungen sahen ungewöhnlich geschmeidig aus... Gemischt mit den lackschwarzen Haaren ergab das eine sehr warm wirkende Erscheinung. Teteiyus beobachtete den Shôgun, ohne seine Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken: Zâdei wirkte auf eine seltsame Art weniger abweisend als Laures’ kühle Schönheit – seine Hände waren groß und warm, ihre Haut rauh, aber sie waren stark, und ihre Hitze verbrannte ihn. Der Dämonenengel erkannte, daß er die Nacht gern mit ihm verbracht hatte, denn sein harter Körper hatte die Kälte und Leere aus dem Raum vertrieben. Teteiyus genoß widerwillig, was mit ihm geschah, auch wenn er jeden Moment mit einem Boten von Laures rechnen mußte, oder damit daß das Lamm zum Wolf wurde. „Woran denkst du?“ wollte der goldäugige Dämon wissen und richtete eben diese Augen auf seinen Engel. „Läßt du deine Gedanken abschweifen, damit du nicht mitkriegst, was hier passiert?“ „Ich beobachte dich,“ antwortete der Geflügelte ruhig, den drohenden Unterton in Zâdeis Stimme ignorierend. „Warum?“ „Weil mir gefällt, was ich sehe.“ Das war zuviel für den Shôgun: Ein lächelnder Tetei war wunderschön, ein sarkastischer Tetei war nichts Neues, und ein schweigender Tetei war normal. Aber einer, der scherzte?! Was sollte er nun machen? Während er noch überlegte, richtete sich der Engel auf, so daß sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, da Zâdei noch auf seinem Schoß kauerte. Dessen Lächeln – so sinnlich es auch wirkte, weil es verträumt war – hatte etwas an sich, was dem Hitzkopf flau im Magen werden ließ, von der Leere in seinen Kopf ganz zu schweigen. Die Luft schien auf einmal zu knistern, und der Shôgun beobachtete wie hypnotisiert, wie sich das Gesicht des Dämonenengels… Vor Überraschung hielt er völlig still, als die korallenfarbenen Lippen seine Wange berührten. Dann glitt Teteiyus langsam mit den Händen über seinen Rücken, und Zâdei unterdrückte einen Schrei, als der Engel mit der Zunge über die pochende Vene an seinem Hals fuhr, die Spur immer wieder von kleinen Küssen unterbrochen. „Mehr… bitte“, flehte der schwarzhaarige Dämon, als die weiche Zunge weiter nach untern glitt, über sein Schlüsselbein und so tief sie kam, während die Hände, die er dieses mal nicht festhielt, in grausamer Frage über seinen Bauch strichen. Zâdei würde sterben, er wußte es. Verlangen raste in Wellen durch seinen Körper, brachte ihn zum Zittern, schmerzte beinah. Tetei lächelte, als er sich ungestüm einen Kuß eroberte, der seine Gedanken verriet und kurzentschlossen das, was er schon so lange begehrte unter sich in der Matratze begrub. Geduld und Vorsicht waren nie Zâdeis Tugenden gewesen, und der Engel entspannte seinen Körper so gut es ging, als der Shôgun ihn mit einem Grollen in Besitz nahm. Nur im letzten Moment gelang es diesem, sich soweit zusammenzureißen, daß er langsam mit den Hüften nach vorn stieß, damit die schöne Kreatur in seinen Armen nicht wieder zu der leblosen Puppe wurde, die sie die meiste Zeit zu sein schien. Dennoch hallte Teteis Schrei von den Wänden wider. Teteiyus hatte ergeben die Augen geschlossen, und zwang sich dazu, die Panik niederzukämpfen, die ihn zu überwältigen drohte. Der reißende Schmerz in seinem Unterleib breitete sich überall aus, und ließ die Luft nur zischend aus seiner Lunge entweichen. Er war willens gewesen, Zâdei entgegen zukommen, aber der Schmerz würde immer da sein, jedesmal neu. // Eigentlich ist es genau das, wovor ich Angst habe. Nicht vor Zâdei, nicht vor der Liebe… es ist dieser Schmerz, der alles lähmt, bis hin zu den Fingerspitzen. // Als der Engel die geschlossenen Augen wieder öffnete, war sein Blick noch verschleiert. Dann erkannte er Zâdeis goldene Augen über sich, die unter den langen Stirnfransen hervorzuleuchten schienen. In ihnen spiegelte sich eine Mischung aus Schmerz, Verlangen und Zorn wider, doch auch Bedauern und Verlegenheit standen in ihnen zu lesen. „Kapituliere nicht“, keuchte er, angestrengt bemüht, völlig stillzuhalten, damit Teteiyus sich an ihn gewöhnte. „Wehr’ dich, wenn du willst, oder gib dich mir hin… aber nicht auf!“ „Wie soll ich in dieser Situation noch irgend etwas tun“, zischte der schöne Dämon heiser. „Du hast den Verstand verloren, Zâ- “ Weiter kam er nicht, weil der Angesprochene sich ruckartig nach hinten umfallen ließ und Teteiyus mit sich zog, so daß dieser auf ihm zu liegen kam. Weiße Flügel hüllten sie ein. „So kannst du das Tempo bestimmen und langsam machen, wenn’s wehtut“, grinste Zâdei verlegen, wobei seine Wangen verräterisch rot wurden. Teteiyus richtete sich erstaunt auf und spürte im selben Moment, daß er Zâdeis Länge dabei tiefer in sich aufnahm. Der Schmerz hatte ein wenig nachgelassen und war einem etwas unangenehmen Ziehen gewichen, das allmählich ebenfalls abflaute. Der Shôgun strich ihm über die blaß gewordenen Wangen und murmelte eine Entschuldigung. Die Fingerspitzen der Linken, Zâdeis menschlicher Hand, strichen liebevoll über Teteis Lippen, federleicht über Kinn und Hals und wie suchend über den Brustkorb, den Bauch hinunter, bis sie auf der Hüfte des Engels zu liegen kamen. Den Erfolg seiner Bemühungen konnte Zâdei sehen, doch Teteiyus wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als sein Gesicht verbergen zu können. „Gib zu, daß es dir wenigsten ein bißchen gefällt“, hörte er den Shôgun heiser. „Es tut nicht mehr allzu weh,“ gestand er leise. „Aber es ist mir peinlich, daß du alles sehen kannst.“ „Und was soll ich sagen?“ entgegnete Zâdei. „Ich war einst der mächtigste Shôgun in MaKai, und ein zierliches Ding wie du hat mich jetzt völlig in der Hand.“ Der Blick aus grünen Augen verschmolz mit dem aus goldenen, musterte eindringlich, währen rote Wangen um die Wette glühten. Als der geflügelte Dämon sich dann langsam hinunterbeugte, um Zâdei einen unsicheren Kuß zu geben, wünschte dieser den Rest MaKais zur Hölle. Teteis Atem tränkte und sättigte ihn, der Geruch von Jasmin wurde zu seiner einzigen Umgebung… Sein Engel lag auf ihm, war um ihn herum, in seinen Armen – überall. Das war mit Sicherheit das Paradies. Teteiyus ließ so etwas wie ein Schnurren hören, als Zâdei noch während des Kusses nicht widerstehen konnte und seine Hüften, samt ihrer süßen Last ein wenig anhob. Als er sie senkte, keuchte das schöne Geschöpf auf, und der Shôgun wiederholte das Spiel. Verlegen vergrub die geflügelte Kreatur das Gesicht in seiner Schulter, doch Zâdei spürte den wachsenden Druck in seiner Magengegend. Seine Hände strichen über die zitternde Gestalt, manche Stellen nur flüchtig berührend, an manchen länger verweilend. Teteiyus paßte sich seinem Rhythmus an, und Zâdei vergrub seine Fänge spielerisch in dessen Schulter, damit er ihn ansah. Der Blick mit dem er seinen Engel betrachtete, ließ vermuten, daß seine goldenen Augen glühten, und als Tetei die Beine der Bequemlichkeit halber anwinkelte, um in eine kniende Position zu gelangen biß sich der dunkelhaarige Dämon auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Mit dem Keuchen, was zwischen ihnen hervorbrach, war es nicht ganz so einfach… Noch nie hatte Teteiyus derart unverhüllte Lust gesehen, und seine Hände strichen verloren durch Zâdeis so seltsam weiches Haar, streichelten über dann die Haut, deren goldbraune Farbe dem Dämonenengel mehr gefiel, als er zugeben wollte. Sie war schweißnaß und heiß, die kräftigen Muskeln, die sie umspannte, zitterten unter seinen Fingerspitzen. Zâdei eroberte sich die Lippen Teteis, um die weiche Mundhöhle zu plündern, strich vorsichtig mit den Fingern durch die Flügelfedern, damit er nichts zerriß. Grinsend registrierte er den Schauder, der daraufhin durch den zierlichen Körper rann, der köstlich eng über seine eigene Härte rieb. „Bitte…“ flüsterte er dann, gegen Teteis Lippen, als der schöne Dämon sich aufrichtete und die schmalen Hüften in einem eigenen Rhythmus langsam über seine eigenen bewegte. Die Spannung in ihm wurde unerträglich, als die heißen Muskeln unablässig über ihn strichen, genauso wie die Hände, bevor sie sich auf Zâdeis Schultern abstützten, um einen festeren Halt zu haben, während der Shôgun fieberhaft versuchte, sein Verlangen im Zaum zu halten, damit seine Klaue mit der nötigen Vorsicht durch Teteis sensible Flügelfedern strich. Doch als der Dämonenengel die Geschwindigkeit erhöhte, weil Zâdei ihm mit seinen Hüften entgegenkam, versank die Welt schließlich um ihn. Mit einem kehligen und markerschütternden Schrei explodierte der dunkelhaarige Dämon in seinem Engel, Schwall für Schwall brach seine salzige Lust aus ihm hervor, während Teteiyus die Arme um ihn schlang, bis sich sein bebender Körper wieder beruhigt hatte. Zâdei atmete zufrieden den Duft von Teteis Haaren ein und strich über dessen schweißnassen Rücken. Nur mit den Fingerspitzen fuhr er an den Ansätzen der Schwingen entlang und der Dämonenengel gab ein ersticktes Geräusch von sich, das an ein Schnurren erinnerte. „Das gefällt dir, was?“ fragte Zâdei erstaunt und grinste, als sein Geliebter seiner Schulter zunickte. Sie waren sehr empfindlich und seltsam warm, wie Zâdei feststellte, als er ermutigt mit beiden Händen durch die weichen Federchen fuhr, direkt dort, wo die Flügel aus dem Rücken erwuchsen. Die langen Flugfedern waren glatt und kühlten leicht. Der Shôgun spürte die Schauder, die durch den Körper auf ihm fuhren und küßte das wunderschöne Wesen mit den weißen Schwingen verliebt, als er sein Becken gegen Teteis rieb. Dieser keuchte in Zâdeis Mund, brach aber den Kuß nicht ab. Als der General verstohlen ein bernsteinfarbenes Katzenauge öffnete, stellte er fest, daß der Engel die Augen hingebungsvoll geschlossen hatte und sich die Lippen leckte, als sie den Kuß beendet hatten. Alles in Zâdei drängte danach, sich auf den schönen Dämonen zu stürzen und wie wahnsinnig in die enge Hitze zu stoßen, die ihn immer noch umfaßt hielt. Teteiyus erregt zu sehen, ließ dem Hitzkopf das Wasser im Mund zusammenlaufen, seine Augen funkeln und seine Hände besitzergreifend über dessen Körper streichen. Trunken richtete er sich auf und küßte die Schweißtropfen von der hellen Haut, der überall kleine Rinnsäle gebildet hatte. Teteiyus hatte jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren. Der anfängliche Schmerz war vollständig zu einem Kribbeln geworden, das seinen Körper überall durchzog, ausgelöst von Zâdeis Händen, deren Sanftheit sich seltsam anfühlte, weil sie bisher immer nur zerstört und Gewalt angetan hatten, wodurch auch die Haut der Finger und der Handflächen rauh geworden war. Wenn Teteiyus ehrlich war, mochte er diesen Gegensatz und rang hilflos nach Luft, während diese Hände vorwitzig überall entlang streichelten. Er keuchte, als sein Herz gegen die Rippen hämmerte wie ein Gefangener gegen die Kerkertür, und überließ sich dem gefährlichsten Dämonen MaKais, der genau jetzt verwundbar war wie ein Menschenkind. Und das Verlangen, das er auslöste wurde immer größer… „Zaaadeiiiiii-“, flehte er heiser, doch es klang mehr nach einem Wimmern als nach einem Namen und ging in einem dunklen Stöhnen unter, als Teteiyus den Kopf verloren in den Nacken warf. Eine dieser sehr warmen Hände hatte ihren Weg in Teteiyus’ Schoß gefunden und rieb dort über den sichtbarsten Beweis seiner Erregung. Diesmal konnte der schöne Dämon den Aufschrei, der aus ihm hervorbrach, nicht mehr unterdrücken. Nach hinten gelehnt und auf die ausgestreckten Arme gestützt, bot er Zâdei seinen Körper dar, der ihn umfaßt hatte und im gleichen Rhythmus streichelte wie der Engel seine Hüften hob und senkte. Der dunkelhaarige Dämon selbst schwelgte in dem Bild, das sich ihm bot und fuhr mit den Lippen über die glatte Haut seines Geliebten, wo er sie erreichte, bis dieser sich kurze Zeit später atemlos aufbäumte, die Schwingen ausgebreitet und jeden Muskel seiner Gestalt auf’s Äußerste angespannt. Zâdei glaubte zu verbrennen, als Teteiyus ihn dadurch noch enger umfaßte. Alles verschmolz, als er zum zweiten Mal in seinem Geliebten kam, der sich seinerseits in dem Wirbelsturm verfing, der sie beide mit sich fortriß. *** Keuchend lagen sie dann auf dem zerknitterten Stoff des Bettelakens, doch es dauerte eine Weile, bis Zâdei es wagte, den Dämonenengel erneut in seine Arme zu ziehen, nachdem er sich vorsichtig aus ihm zurückgezogen hatte. „Alles in Ordnung?“ fragte er rauh. „Tut nix weh?“ Dieser schüttelte müde den Kopf und strich sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Red’ mit mir, Tetei“, bat Zâdei. „Bist du böse auf mich? Hat’s dir gefallen? Blutest du…? Bitte, Tetei, ich muß es wissen.“ „Ich bin müde, Zâdei…“ Grüne Augen waren verschleiert, als sie den Blick des Shôguns suchten. „Es geht mir gut, außer daß ich völlig erschöpft bin. Es ist lange her, seit ich das letzte Mal so gefühlt habe…“ // Vielleicht ist deine Art zu lieben doch nicht so schrecklich, wie du sie mich zuerst gelehrt hast. // Die Besorgnis im Gesicht des Shôguns wich noch immer nicht. Zudem gesellte sich noch eine verlegene Röte in seine Wangen. „Bist… bist du... wund?“ fragte er, und Teteiyus brach wegen dieser naiven Frage in Lachen aus. „Ein bisschen schon“, feixte er, zufrieden, daß die Röte eine Nuance tiefer wurde. „Wie geht es... dir?“ Das Lächeln, das die Frage begleitete, verriet die Zweideutigkeit, die hinter der Formulierung steckte. „Tetei!“ Wieder lachte der Engel, und seine Augen funkelten. Unfähig sich zurückzuhalten, stürzte sich Zâdei auf dieses lachende Etwas und eroberte sich zum wiederholten Mal dessen Lippen. Das Verlangen, das sie gestillt zu haben glaubten, kehrte mit der gleichen Intensität zurück, wie beide überrascht feststellen mußten, und Teteiyus hatte einige Mühe, Zâdei dazu zu bringen, den hungrigen Angriff zu beenden. „Laß mich los“, bat er dann. „Nö“, kam es kurz und entschlossen, begleitet von einem breiten Grinsen. „Aber ich möchte schlafen…“ „Ja und? Das kannst du auch so.“ „Überspanne den Bogen nicht…!“ warnte der Dämonenengel und versuchte, sich unter dem muskulösen Körper über sich hervorzuwinden, wobei seine Flügel mehr als hinderlich waren. „Sag mir was, was ich hören möchte“, bot Zâdei gut gelaunt an. „Dann überleg’ ich’s mir vielleicht.“ „Laß mich *bitte* schlafen?“ fragte Teteiyus hoffnungsvoll. Doch der Sturkopf schüttelte denselben. „Nö. Ein bißchen lieber.“ „Zâdei...“ „Versuch’s mal mit: „Ich liebe dich“.“ „Spinner“, versetzte der Engel trocken. „Du kriegst eine Bitte mit viel Schlagsahne und Zuckerguß darauf, ansonsten rufe ich nach Laures-sama. Und jetzt runter von mir, und leg’ dich hin!“ „Is’ ja gut, is’ ja gut,“ schmollte der Shôgun und kam dieser Mischung aus Bitte, Drohung und Befehl mißmutig nach. Dafür legte Teteiyus, nachdem er sich auf die Seite gedreht und die dünne Decke über seine nackten Schultern gezogen hatte, seinen Kopf auf Zâdeis rechte Schulter und zog den anderen Arm um seine Taille. Auf diese Weise hielt er den Shôgun fest, so daß er keinen Unfug anstellen konnte und kurz nachdem er die Augen geschlossen hatte wurden seine Atemzüge auch schon tief und regelmäßig. // Versuchen wir’s also noch mal. // In Zâdei flackerte zaghaft Hoffnung auf, Hoffnung, die er sich schon lange gezwungen hatte, aufzugeben. Teteiyus gab ihm eine zweite Gelegenheit, alles besser zu machen, und er schwor sich, daß sich diesmal alles zum Guten zwischen ihnen beiden wenden sollte. Mou nidoto. *** ~ owari teil 4 ~ Übersetzung: [1] „Mou nidoto“ – „Zum zweiten Mal“ (Zâdei in Vol.8) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)