Die traurige Geschichte des Engels Hans Rudi von LOKInst ================================================================================ Kapitel 4: Gar biblische Ereignisse! ------------------------------------ Im Laufe der Geschichte vollbrachten Vertreter der Spezies Homo sapiens immer wieder ganz erstaunliche Leistungen, wie zum Beispiel den Bau der Pyramiden, den Flug zum Mond oder die Erfindung des Buchdrucks und der Tasse für Linkshänder. Außerdem widerfuhren den Menschen recht häufig sehr außergewöhnliche Dinge, wozu unter anderem diverse UFO-Begegnungen, Naturkatastrophen und Dieter Bohlen zählen. Einige dieser bemerkenswerten Taten und Begebenheiten finden sogar in der Bibel Erwähnung. Natürlich wird die Rolle, die Engel dabei gespielt haben, kaum erwähnt, doch es sein euch versichert, dass wir bei den meisten der Geschichten, die im Alten Testament stehen, mitwirkten. Von den gigantischen Leistungen, die ich dabei erbracht habe, könnt ihr euch nun selbst ein Bild machen. 1. Sodom & Gomorrha - Die Geschichte zweier Städte Einer der einfachsten, aber auch der traurigsten Eingriffe in die Geschicke der Menschen war für mich die "Abrissaktion" in Sodom und Gomorrha. Als ich meinen Einsatzbefehl zur Vernichtung der beiden Städte bekam, war ich sehr traurig (dazu später mehr!). Ich beschloss, die Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und so machte ich mich am Morgen des nächsten Tages, direkt nach dem Frühstück, 14:37 Uhr auf den Weg. Ich floge gemächlich aus dem Himmelstor, schaltete mein Navigationssystem ein und düste ab Richtung Sodom. Leider geriet ich mitten in den Berufsverkehr, weswegen ich für die Strecke über 4 Stunden benötigte! Endlich angekommen brachte ich , um bei den Einwohnern etwas Aufmerksamkeit zu erregen, sofort das größte Gebäude der Stadt zum Einsturz. Der riesige, in den Himmel ragende Turm - ein Musterbeispiel menschlicher Architekturkunst - brach durch meine Einwirkung wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Da bekam ich plötzlich ein ungutes Gefühl in der Magengegend und holte meinen Touristenführer heraus. Mein Verdacht wurde leider bestätigt. In Sodom gab es überhaupt keinen großen Turm! Durch eine Fehlfunktion im Navigationssystem war ich in der falschen Stadt gelandet. Ich konnte nur hoffen, dass dieser kleine Fehler keine all zu großen Nebenwirkungen für die Weltgeschichte haben würde. Nachdem ich die Macke im Navigationssytem behoben hatte, konnte ich endlich zum echten Sodom aufbrechen, wo ich meine Arbeit, wie kurze Zeit später auch in Gomorrha, ohne Probleme erledigte. (Die Details plaudere ich an dieser Stelle nicht aus, da einiges davon recht unappetitlich ist.) Die Zerstörung Gomorrhas tat mir wahnsinnig leid, denn die Stadt lag mir sehr am Herzen. Erst eine Woche vorher hatte ich beim Reiseveranstalter Engeltour einen zweiwöchigen Erholungsurlaub in Gomorrha gebucht. Nicht davor gewarnt, dass dieser Gegend Gefahr durch den Zorn Gottes drohen würde, lehnte ich die Reiserücktrittsversicherung dankend ab! Mein Urlaub und mein Geld waren damit unwiederbringlich flöten gegangen. Ich hatte mir meinen eigenen Urlaub ruinieren müssen und war noch Wochen später sehr deprimiert deswegen. 2. Moses - Meere teilen leicht gemacht! Um das Rote Meer zu teilen, mußte Moses nur seine Arme heben. Das war alles! Damit diese kleine Geste jedoch zu dem uns allseits bekannten Resultat führen konnte, bedurfte es einiger Anstrengungen der himmlischen Mächte. Andernfalls hätte Moses mit seinen Armen in der Luft herumfuchteln können, bis er alt und grau gewesen wäre, es wäre nicht das Geringste geschehen. Da Gott nun zu dieser Zeit gerade mit einer schlimmen Verstopfung auf der Toilette festsaß, mußten meine Kollegen und ich mal wieder dafür sorgen, dass alles planmäßig verlief. Dazu mußten wir uns aber erst einmal eine Methode überlegen, mit der das Meer geteilt werden konnte. Das war recht zeitaufwendig, denn es mußten viele mehr oder weniger sinnvolle Vorschläge auf ihre Durchführbarkeit hin untersucht werden. Kurt hatte die Idee, dass man einfach zwei riesige Glasscheiben ins Meer rammen und diese dann auseinander drücken sollte, wodurch sich das Meer teilen müßte. Die Idee war sehr gut, hatte jedoch einen Hacken. Das Glas war zu der Zeit noch nicht erfunden worden. Dieter meinte, es ginge , wenn man genügen Engel über dem Wasser postierte, die dann das Meer auseinander bliesen. Diese Idee war absolut bekloppt, inspirierte mich aber zu meinem grandiosen Plan. Nicht Engel sollten die Wassermassen pustender Weise beiseite drücken, sondern zweihundert leistungsstarke Turbinen. Da sich keiner von uns so richtig sicher war, welche Leistung die Turbinen haben müßten, um den erwünschten Effekt zu erzielen, starten wir einige Versuche auf dem Mars, dem Planeten mit dem größten und schönsten Ozean, den Gott jemals erschuf. Bei den Tests stellte sich raus, dass eintausend PS viel zu wenig waren. Diese Leistung reichte gerade einmal aus, um sehr hohe Wellen zu erzeugen. Dann probierten wir es mit einer Million PS. Was geschah, als wir die Turbinen mit dieser Leistung laufen ließen war einfach atemberaubend. Durch den riesigen Druck, den die Turbinen erzeugten, kam das Meer in Bewegung, teilte sich und wurde innerhalb weniger Sekunden hinaus ins Weltall geblasen. Ob dieses Ergebnisses standen wir alle erst etwas verdutzt in der gegen herum, einigten uns dann aber auf einhunderttausend PS. Diese sollten laut unseren Schätzungen ausreichend sein. Am Morgen des Tages, an dem Moses am Roten Meer aufkreuzen sollte, bereiteten wir alles vor. Die Turbinen waren in Position gebracht, die Hometrainerfahrräder auch. (Was hattet ihr denn gedacht, woher wir den Strom bekommen würden?) Dann schalteten wir die Dynamos zu, mit deren Hilfe wir die Kraft unserer Beine auf die "elektrischen Blasebälge" übertragen wollten. Die zweihundert besten Radfahrer des Himmels, fast alles Postboten, bestiegen die Geräte und warteten auf den großen Moment. Als Moses kam und das Startsignal gab, traten wir wie wild in die Pedale, dabei immer darauf bedacht, genau einhunderttausend PS einzuhalten! Die Turbinen setzten sich in Bewegung und ein ohrenbetäubendes Tosen schallte uns entgegen. Für die Menschen waren dieser himmlische Lärm zum Glück nicht wahrnehmbar, sonst wären sie, genau wie einige Engel, die nicht auf mich hören wollten und ihre Ohrenstöpsel nicht benutzten, taub geworden. Bis auf die Hörschäden verlief aber alles nach Plan. Das Rote Meer teilte sich und Moses führte sein Volk in die Freiheit. 3. Die Sintflut Die schrecklichste Strafe, welche sich der Herr jemals für die Menschheit ausdachte, hatte nicht nur für die Erdenbewohner wahrhaft grausige Folgen, sondern auch für uns, die wir das Gottesurteil zu vollstrecken hatten. Die katastrophalen Auswirkungen der großen Flut auf die Menschen liegen klar auf der Hand. Es gab Millionen Tote, die Infrastruktur brach, abgesehen von der Schiffahrt, völlig zusammen und die Weltwirtschaft stürzte in eine tiefe Krise - besonders schlimm traf es die Versicherungsgesellschaften, die die Schadensersatzforderungen, die wirklich ein biblisches Ausmaß annahmen, nicht begleichen konnten. Das war jedoch noch nicht alles. Mit dem Wasser stiegen auch die Bodenpreise, so dass sich gewiefte Spekulanten eine goldene Nase verdienten, während die meisten Menschen in bitterer Armut lebten. Es dauerte nicht lange und das gesamte Sozialsystem brach zusammen, da es fast nur noch Bedürftige gab. Und als wäre das alles nicht schon genug gewesen, fiel aufgrund der lang anhaltenden Regenfälle auch noch Wimbledon aus! Im Gegensatz zu diesen meist schon bekannten Sachen, fand unser Leid in der Bibel nie Erwähnung. Das Martyrium der Engel unterteilte sich in zwei Phasen - Sintflut und Nach-Sintflut. Während der Sintflutphase setzten wir unsere ganze Kraft dafür ein, Gottes Willen in die Tat umzusetzen, auch wenn uns der Plan, den der Allmächtige zu diesem Zweck ausgetüftelt hatte, etwas seltsam vorkam. Über ein Röhrensystem sollte das Wasser aus riesigen, im Himmel stationierten Behältern auf die Erde geleitet werden. Ein wirklich guter Plan, dessen einziger Haken in der Füllung der Wassertanks bestand. Ich werden den Anblick meiner Engelskollegen, die mit mir im Fitneßstudio Liter um Liter ihres Schweißes ließen, nie vergessen. Wir gingen bis an die Grenzen unserer Belastbarkeit - ich persönlich hatte noch Monate nach diesem Kraftakt Muskelkater - um den Tank mit unseren Körperflüssigkeiten zu füllen, einige gingen sogar darüber hinaus. Zuzusehen, wie jemand wegen extremen Schweißverlusts ausdörrt wie eine Rosine, ist ein Erlebnis, auf das ich gut hätte verzichten können. Etwas später beschloß Gott die Erde zu entwässern, wobei wir wieder die Drecksarbeit erledigen durften. Durch kilometerlange, bis in den Himmel hinaufreichende Strohhalme sollten wir den Planeten entwässern. Eine Arbeit, die erstens nicht sehr appetitlich war und zweitens sehr anstrengend! Wer schon einmal versucht hat, eine große Menge Flüssigkeit durch ein dünnes Röhrchen zu saugen, weiß, wovon ich spreche. Wir saugten also los. Dabei nahm ein jeder von uns so viel Flüssigkeit an einem Tag zu sich wie sonst in einem ganzen Jahr. Kein Wunder also, dass viele Engel nach dieser sehr traumatischen Erfahrung jahrelang nicht mehr in die Nähe von Wasser kommen konnten, ohne dass ihnen schlecht wurde. Dies führte dazu, dass sich einige wirklich sehr lang nicht wuschen, wodurch es bei uns zeitweise zum Himmel stank. Ihr seht also, auch wir haben unter der Sintflut wirklich sehr gelitten! 4. Jesus - Retortenbaby zeugen leicht gemacht! Jesus - König der Juden, Erlöser der Menschheit, Kind von Maria und Josef. Verzeihung, natürlich Kind von Maria und Gott. Über den kleinen, bärtigen, Ökosandalen tragenden Unruhestifter gibt es viel zu berichten. Von vielen geliebt, von noch mehr Leuten gehaßt, polarisierte er die Massen; sogar in der eigenen Familie! Während Maria ihn abgöttisch liebte, hegte Josef vom Tag seiner Geburt an einen tiefen Groll gegen dieses Kuckuckskind, welches ihm da in die Wiege gelegt wurde. Er hatte jahrelang um Maria gefreit, er ist ihren Eltern in den Hintern gekrochen, um sie heiraten zu können. Und das nur, weil er unbedingt mit ihr ins Bett wollte, doch dann geschah so etwas. Der arme Mann hatte noch nicht einmal mit seiner Frau gepimpert und schon durfte er Unterhalt zahlen, welch göttliches Geschenk. Kein Wunder, dass er "seinen Sohn" des Öfteren geschlagen hat. An der jungfräulichen Bestäubung, die zu dieser kleinen Familientragödie führte war auch ich beteiligt. Nachdem der Schöpfer einigen Engeln - darunter auch ich - den Befehl erteilt hatte, die Menschheit mit Hilfe seines noch zu zeugenden Sohnes zu erlösen, machten wir uns wie fleißige Bienchen an die Arbeit. Alles, was wir brauchten, war eine Leihmutter, ein kleines Laboratorium und etwas von Gottes Samen. Die zukünftige Mutter war schnell gefunden, per Losentscheid aus allen geschlechtsreifen Jungfrauen wurde die Eine erwählt, der das Glück zu Teil werden sollte, die unbefleckte Empfängnis am eigenen Körper erleben zu dürfen. Die Empfängnis mußte unbefleckt sein, um keinen Zweifel an der Göttlichkeit dieses Ereignisses aufkommen zu lassen. Das Laboratorium, in dem das "Wunder von Betlehem" vorbereitet werden sollte, war auch schnell gefunden, die Forschungseinrichtungen der Skylabs. In diesem High-Tech Labor standen uns die modernsten Gerätschaften der damaligen Zeit zur Verfügung. Faustkeile, Steinäxte und der Babymaker3000, eine Maschine, die so außergewöhnlich ist, dass ein Mensch mindestens 248 Jahre brauchen würde, um sie zu verstehen. Deswegen erspare ich es mir und euch, an dieser Stelle einen Erklärungsabsatz einzuschieben. Nur so viel. Man nehme eine Jungfrau, Gottes Samen und eine Zitronenscheibe, kippe alles in den Babymaker3000 und heraus kommt eine unbefleckt geschwängerte Frau. Da wir die Jungfrau, die Zitronenscheibe und den Babymaker3000 bereits hatten, brauchten wir also nur noch Gottes Samen. Da sich der Allmächtige nicht zu einer Samenspende zur Verfügung stellen wollte - das läge unter seiner Würde - mußten wir die Samenzellen aus einer seiner frisch besudelten Playgirlausgaben extrahieren, die wir auf der Toilette gefunden hatten. Aus all dem Sperma (Gottes Ejakulationsmenge liegt deutlich über den wenigen Millilitern des Menschen), entnahmen wir dann die perfekte Samenzelle. Das Beste war gerade gut genug. Dann flogen wir mit einem mobilem Minilabor zu Marias Haus und transportierten sie an Bord. Diesen Vorgang bezeichnen wir als "Beamen". Mittels des Babymaker3000 befruchteten wir schließlich die Jungfrau. Die erste UFO-Entführung - inklusive Schwängerung - der Geschichte war somit erfolgreich beendet. Nun ja, fast 100%ig erfolgreich, denn als wir wieder zurück in den Skylabs waren, bemerkten wir, dass sich das Reagenzglas, in dem sich die perfekte Samenzelle befand, noch an seinem Platz aufhielt! Welches Spermium hatten wir dann Maria eingepflanzt? (Mehr zum Leben Jesu erfahren Sie in meinem anderen Buch, "Jesus - Sein Leben, seine Milliarden", erhältlich beim LOKI Verlag für 19,95€) Natürlich war ich nicht der einzige Flügelträger, der Anteil an der Historie der Menschheit hatte, aber da mir die Anderen Engel die Veröffentlichungsrechte an ihren Storys nicht abtreten wollten, konnte ich hier leider nur von meinen Taten berichten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)