Kuroi Niji von Ahega (:: Chapter four : female Kyoto complex ::) ================================================================================ Kapitel 4: female Kyoto complex ------------------------------- so~ da man mir nen Weisheitszahn gezogen hat und ich frei hatte *gg* hab ich n bissl weitergeschrieben und dacht mir ich lads hoch damit die die wolln was zu lesen haben *nich weiß wann Zeit hat zum Weiterschreiben* Hey, kleiner Mini-wettbewerb: wer versteht diesen Titel? XD' Kyo-ko ist von der Teilnahme ausgeschlossen *lol* und noch n paar Kommi-reviews: @Kyo-ko: dies Kommi is so genial *lol**fast weggeschmissen hat vor Lachen* XD~ @Annaleinchen: warts ab.. >> des wird (meiner Meinung nach) noch schlimmer y-y @Luna: *-* arigato Schatzü~ @SilveryRaven: ;_________;~ wah... ich weiß gar nit was ich sagen soll @Feary: +_____+ oh mein Gott... ich danke dir... sowas geniales von jemanden gesagt zu bekommen der dermaßen gut schreibt is wirklich toll *voll rumgehüpft is als das gelesen hat* >///> ... is mein Kyo (hier darf ichs endlich ma segn *lol*) wirklich so anti? oo'' .. XD~ es soll ja auch nich passen...y-y ich mag ihn mit roten Haaren.. okay, blond is besser >> geb ich ja zu... XDDD~ so n Shinyaspruch hab ich schonma von jemanden gehört *lach* armes Shin *ihn mag* aber je nach Ansichtssache wird er noch.. nya.. fies >> is halt Ansichtssache.. *gg* *freu* ich freu mich immer wenn die Leute das denken, von dem ich glaube was sie denken *gern in die Irre führt* Ano~ .////. und vielen Dank für diese Empfehlung! *ganzen Tag lang happy war* So >> und bevor der Text hier noch länger wird als das Chapter gehts endlich weiter XD'' Chapter four :: female Kyoto complex :: part one Eine seiner neuerstandenen Zigaretten rauchend stand er am Automaten gelehnt da. Shinya und ich... auf ne noch blödere Idee hättest du nicht kommen können Toshiya... und überhaupt, wer könnte sich schon in mich verlieben? Bitter lächelnd spielte er etwas mit dem Ärmel von Shinyas Pullover rum. Nachdem er seiner Zigarette noch einen letzten Zug entlockte drückte er diese dann aus und ging zurück in ihren Raum. Langsam schlurfte er den langen Gang entlang und seufzte leise als er vor der Tür stehen blieb. Ob sie gerade über ihn sprachen? Und wenn schon, er wollte es nicht wissen, nicht dieses mal. Er atmete einmal tief durch und öffnete dann schwungvoll die Tür. Alle sahen auf um sich kurz darauf wieder in ihre Vorbereitungen zu vertiefen. Auch Kyo hatte sich noch um sein Outfit und seine Haare zu kümmern. Die Zeit des Auftritts war herangekommen und die Member von Dir en grey begaben sich hinter die Kulisse. Nacheinander wurden sie auf die Bühne zu den Moderatoren gerufen und es begann die übliche Fragerunde in die am Ende auch das Publikum mit einbezogen wurde. Ein junges Mädchen das sichtlich nervös war durfte eine Frage stellen. Kyo betete innerlich das dieser Kelch an ihm vorüber ziehen würde. Fanfragen waren immer gefährlich. "Kyo-san..." War ja klar... Er schaute das Mädchen Lasst mich raten, die nächsten Worte werden sein ,ich hab gehört' ... "Stimmt es..." Okay, fast. Der Sinn ist der gleiche... "... dass sie mal mit einem ihrer Bandkollegen zusammen waren?" Auf diese Frage hin hörte man die 80 Prozent des Publikums die weiblich waren quietschen. Toll, kannten die kein anderes Thema?! Liebe, Liebe, Liebe... und dann auch noch zu einem aus der Band... na sicher! "Und was, wenn es so war?", fragte Kyo zurück. Sie wollen eine Show haben? Gut, die sollen sie auch bekommen. Kyo schnappte sich den ersten, den er zu fassen bekam und zog ihn zu sich. "Vielleicht war es ja Kaoru...", hauchte der Vokal ins Mikro. Einige Mädchen standen kurz vor der Ohnmacht und Die kurz vor einem Lachanfall, was er sich aber nicht anmerken ließ, schließlich wollte er Kyo nicht den Spaß verderben. Wie zur Bestätigung küsste der Sänger kurz den Hals des Leaders, welcher das Spiel geduldig mitspielte. Bevor das ganze Publikum wegkippen konnte brach der Moderator hier ab und kündigte nun die Live-Performance an. Kyo ließ Kaoru auf der Stelle los und ging zur Bühne rüber, wo er sich ans Mikro stellte und sich förmlich daran festhielt. Was hatte er da nur getan? Yomi würde ihm das nie verzeihen und er sich auch nicht, aber er hatte kein Stück nachgedacht, sondern einfach nur gehandelt. Erst im nachhinein bekann sein Herz unnatürlich zu schlagen. Was hatte er nur getan? Die anderen hatten inzwischen auch ihre Positionen eingenommen und die ersten Töne von ,Aoi Tsuki' erklangen. "I am captivated by the crimson sky, by the blue moon" Hör auf zu schlagen "mirred in the conterfeit dream that was burried against my will" es gibt keinen Grund dazu "falling" ich liebe nicht "turning" oder doch? "falling" nein... "to the depths of degration, clumsily" warum sollte ich auch? "I am captivated by the crimson sky, by the blue moon" also hör endlich auf so zu schlagen "in your blue moon I am brought into relief beautifully" es schmerzt "my insides on display" Warum musstest ausgerechnet du da stehen? "blue and die" Aber ich bin nicht verliebt... "Well, if I can be with you forever" Liebe zerstört alles "I'm happy" es ist gut so wie es ist "gently I grip your hand" ich brauche keine Nähe "forever staring into that sky" besonders deine nicht "well, if you keep smiling forever" ich würde dich nur kaputt machen "maybe I'll be happy" dabei will ich dich nur lächeln sehn "next time, together" nur einmal "let's watch that blue-coloured sky forever" für mich... Nachdem das Licht ausgegangen war verließ Kyo sofort die Bühne. Kaum war er in ihrem Zimmer angekommen begann er damit das Make Up abzuwaschen. Die anderen waren schon im Flur zu hören. Schwungvoll öffnete Dai die Tür und grinste Kyo an. "Jetzt hast du ihnen aber wieder Stoff für Gerüchte gegeben!" Der Sänger sah ihn nur kurz an und erwiderte nichts. "Hoffentlich ist Shinya nicht eifersüchtig geworden...", stichelte der Gitarrist weiter. Der Drummer schenkte ihm einen finsteren Blick während Kyo ein "Halt die Klappe!" rausschmetterte und sich auf den Weg zu ihrem Auto machte, was sie wieder zu ihrem Hotel bringen würde. Am besten er würde sich für den Rest des Tages in sein Zimmer verziehen damit er seine Ruhe hatte. Aber würde er damit ihre Theorien nicht noch bekräftigen? Draußen wehte ihm frische Herbstluft ins Gesicht. Sie tat gut auf dem erhitzten Gemüt. Kyo kroch im Auto auf seinen Platz und lehnte den Kopf gegen die kühle Scheibe, die Augen dabei leicht geschlossen haltend. Die Szene wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Kaoru. Ausgerechnet Kaoru. Die Fingernägel des Sängers bohrten sich in seinen linken Arm. Er wollte nicht darüber nachdenken. Es war passiert und damit war's gut. Es war nur für die Show. Die Show stand immer im Vordergrund. Nicht mehr und nicht weniger. Der Rest von Dir en grey war inzwischen auch soweit und nahm seine Plätze ein. "Wo wollen wir heute abend hingehen?", stellte der Akustik-Gitarrist gut gelaunt eine Frage in den Raum. "Lasst uns in eine Spielhalle gehen!", strahlte Totchi alle an. Die war sofort begeistert, was man leicht an dem strahlenden Lächeln erkennen konnte, welches sich auf sein Gesicht gelegt hatte. Toshiya streichte ihm kurz und liebevoll über die Wange, was Kyo aber nicht sah, da sie hinter ihm saßen, zusammen mit Shinya. "Mmh... Spielhalle...", überlegte Kao laut. "Warum nicht. Wird bestimmt lustig." Also war es beschlossene Sache. Jetzt etwas dagegen zu sagen hätte bestimmt nichts außer Ärger gebracht, schließlich waren sich alle einig. Kyo fügte sich also seinem Schicksal, obwohl er nicht gerade Lust darauf hatte mit aufgesetzter Fröhlichkeit seinen Abend zu verbringen. Er wollte viel lieber... ja, was wollte er denn eigentlich? Nachdenken! Genau, nachdenken, und zwar darüber, was er nun wollte. In seinen Gedanken würde er einschlafen, am nächsten Morgen ohne Antwort erwachen und sein Leben genau so weiterleben, wie er es bis jetzt getan hatte... ohne Antwort, ohne Änderung, ohne Besserung... aber auch ohne Verschlechterung, oder? Gott, am besten er gewöhnte sich das Denken einfach ab! Inzwischen hatten sie vor dem Hotel gehalten und die Tür wurde aufgemacht, so dass ein kühler Lufthauch durch das Auto fuhr. Kyo erschauderte kurz und kroch dann über Kaorus Sitz nach draußen. Nachdem eine ungefähre Zeit verabredet wurde begaben sich alle in ihre Zimmer. Der Sänger öffnete die Tür und betrat den Raum. Wie aus Reflex schloss er hinter sich ab. Das Licht ließ er ausgeschaltet, so dass die einzige Lichtquelle das Fenster war, durch das die letzten Strahlen der Dämmerung, die ziemlich zeitig einsetzte, traten. Der Rothaarige ging zu jenem Fenster und schaute hinaus. Die Laternen waren schon angesprungen und verteilten nun ihr kaltes Licht. Kyo freute sich auf den Winter. Im Winter mochte er dieses kalte Licht, denn zusammen mit der Dämmerung verlieh es Schnee ganz besonders schöne Farben. Aber tagsüber war wieder alles hässlich. Die Bäume kahl und leer und der Schnee nicht mehr geheimnisvoll glitzernd, sondern eingetreten und abweisend. So abweisend wie dieses Zimmer. Irgendwie sahen sie immer alle gleich aus. Seufzend löste der Sänger sich von seinem Platz und setzte sich aufs Bett. Ohne einen Blick daran zu verschwenden streckte er seine Hand nach den Zigaretten auf dem Nachttisch aus. Danach angelte er nach seinem Feuerzeug, welches allerdings kläglich seinen Dienst verweigerte und daraufhin fast krachend in einer Ecke gelandet wäre, wenn es nicht geklopft hätte. Murrend erhob Kyo sich und trottete zur Tür um diese zu öffnen. Das sperrige Holzstück gab den Blick auf Die frei, welcher Kyo leicht irritiert anschaute. "Du schließt ab?" Ohne eine Reaktion abzuwarten zuckte der Akustik-Gitarrist mit den Schultern und sprach weiter. "Kannst dich langsam fertig machen. Wir gehen ein bisschen eher." Kyo nickte nur und wurde dafür mit einem Lächeln seines Gegenübers belohnt. "Also, dann bis gleich!" Dai wandte sich ab um den anderen noch bescheid zu geben. Kyo schloss die Tür, allerdings diesmal ohne sie abzuschließen, und lief zu seiner Tasche. Ob er sich umziehen sollte? Ach, warum nicht. Wozu hatte er schließlich die ganzen Sachen eingepackt? In bequemen sowie unauffälligen Klamotten und nur mit dem Nötigsten ausgerüstet machte der kleine Sänger sich auf den Weg in die Empfangshalle, wo Dai schon mit Toshiya stand. In der Öffentlichkeit sah man ihnen nicht an das sie zusammen waren. Das lag nicht einmal an der Presse oder den Fans. Es war eher ihre Einstellung Privates zu Hause zu lassen, wo es auch wirklich privat bleib. Kyo gefiel diese Einstellung. Aber eigentlich... seid ihr auch nichts weiter als kleine Egoisten... ihr seid so glücklich, dass ihr anderen nicht einmal erlaubt einen Blick auf dieses Glück zu werfen... außer mir, wie an jenem Morgen vor ein paar Tagen... weil ihr genau wisst, dass ich mit diesem Glück nichts anfangen kann... Aber dennoch ärgerst du dich, dennoch bist du eifersüchtig... hör auf dir einzureden damit nichts anfangen zu können und sieh endlich ein, dass du dich danach sehnst geliebt zu werden... Jeder sehnt sich danach... Liebe der Eltern, Freundschaft als eine Art von Liebe, Liebe von anderen in Form von Anerkennung... und Liebe von einem ganz speziellen Menschen... eine einzigartige Liebe die nur dir gilt und die kein anderer jemals so bekommen kann... ja ich will sie... ich will sie nur von dir... Als Die und Totchi Kyo entdeckten begrüßten sie ihn mit einem freundlichen Lächeln. Toshiya hatte gerade dazu angesetzt etwas zu sagen, als auch Kaoru und Shinya schon zu ihnen kamen. "Dann kann's ja losgehen!", rief der Bassist vergnügt und ging dicht gefolgt von Die raus. Kyo folgte mit Kao und Shinya die sich angeregt unterhielten. Genau genommen war es eigentlich Kaoru der lang und breit erklärte. Shinya hörte geduldig zu um dann kurz zu kommentieren, was den Leader nur weiter antrieb. Der Sänger hatte es schon nach den ersten paar Sekunden aufgegeben zu zuhören und lief nun ein Stück hinter den beiden. Ihr Grüppchen kam an einem Kiosk vorbei, wo Kyo sich schnell ein Feuerzeug kaufte. Mit dem Wechselgeld und der neuerstandenen Gerätschaft in der Hand drehte er sich zu den anderen um. Sie waren in der kurzen Zeit ein recht großes Stück voran gekommen und er musste sich beeilen, wenn er den Anschluss nicht verlieren wollte. Aber anstatt weiter zu gehen blieb er nur stehen und schaute ihnen nach. Nichts wird sich ändern... alles bleibt beim alten... ihr geht weiter und ich bleibe stehn... und keinem von euch fällt es auf... so war es schon immer... so wird es immer bleiben... ob ich da bin oder nicht ist gleich... ihr braucht mich nicht... Er fühlte ein wehmütiges Lächeln auf seinen Lippen. "Alles in Ordnung junger Mann?" Die ältere Frau die verkaufte schaute Kyo mit einem gutmütig besorgten Blick an. Der Angesprochene blinzelte und sah die Verkäuferin etwas verwirrt an. Er hatte völlig vergessen das er noch vor dem Kiosk stand. "Ano... hai...", sagte er schließlich stockend, woraufhin das Mütterchen nickte, ihm aber dennoch ein Taschentuch unter die Nase hielt. "Hier, nehmen sie das." Verständnislos griff der Sänger das weiße Tuch und besah es sich. Ein Tropfen fiel darauf. Er weinte. Er weinte schon wieder und hatte es nicht einmal gemerkt und das auch noch in der Öffentlichkeit. Verlegen senkte Kyo den Kopf und murmelte ein "Arigato" in seinen Pullover. Die ältere Dame lächelte ihm noch einmal gut zu und nickte. Kyo erwiderte es andeutungsweise und ging dann weiter. Unterweg verwischte er die verräterischen Spuren auf seinen Wangen, allerdings mit dem Ärmel seines Pullovers. Das Taschentuch hatte er schon sorgsam weggesteckt. Der Rothaarige war recht schnell gelaufen und hatte nach kurzer Zeit zu den anderen aufgeschlossen. Er lief wieder hinter ihnen als hätte es diese Distanz zwischen ihnen nie gegeben. +++ TBC +++ Oh mein Gott! Ich hab tatsächlich weiter geschrieben! *.* ... aber dummerweise ist es mir absolut nicht gelungen.. tut mir leid.. aber nach dieser längeren Pause muss ich erstmal wieder reinkommen .. klingt blöd, is aber so.. ich hoffe ihr seid nicht allzu sehr enttäuscht von der Fortsezung >.< diesmal schreib ich auch schneller weiter! (hoff ich...) bis dahin, take care! ^^ Nichts hatte sich verändert. Kaoru erklärte immer noch lang und breit und Toshiya schmachtete immer noch seinen Freund an. Nach ein paar weiteren Minuten des Laufens hatten sie endlich ihr Ziel erreicht. Die Halle war eigentlich schon von Weitem zu erkennen gewesen, da sie im Dunkel des Abends übernatürlich hell beleuchtet war. Nacheinander betraten sie das Gebäude, welches eine recht große Fläche einnahm. "Wie toll!", freute sich Toshiya. "Was wollen wir als erstes machen?" Der Bassist ließ seinen Blick hin und her schweifen. "Ich besorg uns erst mal das nötige Kleingeld.", meinte Die siegessicher und steuerte auf eine Art Einarmigenbanditen zu. Der Gitarrist warf Geld in den dafür vorgesehenen Schlitz und betätigte den Hebel. Mit seriösem Blick schaute er auf das Glücksspiel, als könne er es auf diese Weise beschwören, und tatsächlich waren drei gleiche Symbole erschienen. "Strike!", grinste der Rothaarige und schnappte sich eine Tüte um seinen Gewinn zu verstauen, der aus lauter goldenen Münzen bestand. Toshiya angelte sich eine von ihnen. "Hast du nicht gesagt du wolltest Geld besorgen?" Grinsend zog er die schimmernde Folie ab. "Anstatt Schokotaler?" Dai lachte. "Ob du nun Geld gewinnst und dir davon Essen kaufst oder gleich Essen gewinnst... außerdem sieht's doch wie Geld aus... " Er zog einen Schmollmund. "Nicht schmollen!", lächelte sein Freund woraufhin Daisuke nachgab und jedem erst mal ein paar Taler in die Hand drückte. "Die~", raunte Toshiya gefährlich. "Wie wär's mit einem Autorennen?" "Ich wusste es! ... Aber nur wenn Shinya mitmacht! Er verliert immer so grandios schlecht..." "Was? Das stimmt doch gar nicht!", mischte sich der Jüngste nun ein. Die strubelte ihm durch die Haare. "Getroffene Hunde bellen." Als der Drummer nichts mehr erwiderte machte sich das Grüppchen auf die Suche. Fast auf der anderen Seite der Halle wurden sie endlich fündig. Toshiya, Die und Shinya setzten sich auf die bereitgestellten Plätze und begannen. Kyo und Kaoru stellten sich etwas abseits und schauten zu. Der Vocal gab vor sich voll auf den Anblick zu konzentrieren nur um nicht möglicherweise in ein Gespräch mit Kaoru verwickelt zu werden. Der Leader durchschaute den anderen, sie kannten sich schließlich schon seit vielen Jahren und auch Kyo bemerkte an der Stimmung zwischen ihnen, dass Kao um sein Verhalten wusste. Gerade weil sie sich so gut kannten begann Kyo nun doch sie Stille zu brechen. "Hör mal... das im Fernsehstudio heute..." Der Gitarrist lächelte. "Schon gut. Yomi sieht das nicht so. Du solltest mal sehen was er mit seinen Bandkollegen anstellt...", grinste er. "Ja..." Der Rothaarige betrachtete seinen Freund eine Weile. "Willst du deine Maske nicht mal fallen lassen?" Kaoru sah den Sänger verständnislos an. "Wie...?" "Was du gerade gesagt hast... solche Aktionen von ihm passen dir nicht." Ruhig hielt der Leader dem durchdringenden Blick Kyos stand, sah allerdings nach ein paar Augenblicken wieder weg um weiter seine anderen Freunde anzuschauen. Er sah wie sie lachten, wie Die den Chibi neckte, wie unbändig Toshiya sich freute, und wieder legte sich ein Lächeln auf die Lippen des Älteren. "Ist alles okay." Natürlich... alles okay... Belügst du dich selbst genauso wie uns? Oder gestehst du dir ein, wie sehr du unter seinem Verhalten leidest? Ich glaube schon, dass du es weißt... aber du wirst es dir nicht eingestehen, weil du ja sonst ganz glücklich bist... oder nicht einmal das? Du erzählst nichts... oder vielleicht habe ich auch nicht zugehört... Ich bin nicht gut für dich... aber das ist mir egal.. im Moment.... verzeih mir meinen Egoismus, ich bin schwach... nur ein Mensch Kyos Gedanken, dass er Kaoru kein Stück glaubte, spiegelten sich in seinen Augen wieder. "Nun schau nicht so.", interpretierte der Leader richtig. "Außerdem hast du sicher genug Dinge in deinem eigenen Leben um die du dich kümmern musst." "Mag sein, aber falls du es vergessen haben solltest: du und ich, wir beide, gehören in eine Band, eine Band die mir sehr viel bedeutet und somit ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Also bist auch du zwangsläufig ein Teil meines Lebens... sonst mischt du dich immer ein, gesteh dieses Recht also auch anderen zu." Sichtlich verblüfft betrachtete Kaoru den Sänger. "Du... bist ganz schön gesprächig heute...", stellte er ausdruckslos fest und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem restlichen Geschehen um sich zu. Zögerlich ließ Kyo seinen Blick von Kaoru schweifen. Irgendwie ärgerte ihn das. Nahm Kao ihn nicht ernst? Das konnte er sich bei ihm zwar nicht vorstellen, da der Gitarrist grundsätzlich alles ernst nahm, aber ausschließen konnte er es auch nicht so ganz. "Jaaa~", schrie Die plötzlich das gesamte Gebäude zusammen. Daraus konnte man nur schließen, dass er gewonnen hatte. Siegesbewusst strahlte der Rothaarige seine Umgebung an. Totchis Aufmerksamkeit richtete sich allerdings nicht auf seinen Freund, sondern auf die Bilder, die während des Spieles von ihnen gemacht worden waren und nun auf den Bildschirmen in all ihrer schillernden Hässligkeit aufgezeigt wurden. Kaoru machte ein paar Schritte nach vorne um auch einen Blick darauf erhaschen zu können. Grinsend wandte er sich an den zweiten Gitarristen. "Das nenn ich doch mal gelungen... Wann läuft dein Personalausweis ab? Ich würde dir das nämlich als neues Bild vorschlagen..." "Danke, ich hab dich auch gern...", murrte Die gutmütig. Kyo hingegen hatte keine Lust sich der allgemeinen Fröhlichkeit anzuschließen, also zog er es vor sich etwas von der Gruppe zu entfernen, kurz auf die Toilette zu gehen. Die anderen hörte er noch aus einigen Metern Entfernung. Genervt verdrehte Kyo die Augen. Diese Kindsköpfe! Manchmal konnte er sich mit diesem Verhalten einfach nicht anfreunden, auch wenn er des öfteren selbst mit von der Partie war. Nachdem der Sänger sich erleichtert hatte stand er nun vor dem Spiegel und betrachtete sein Gesicht im blassen Schein des Neonlichtes. Hässlich. Das war alles, was ihm dazu einfiel. Abgrundtief hässlich. So was wollte geliebt werden? Lachhaft! Wütend starrte er das Spiegelbild an. "Verschwinde!", murmelte der Rothaarige. "Ich will dich nicht mehr sehn... Ich ertrage deine Gegenwart nicht!" Er schlug zu. Einmal. Zweimal. Dreimal. Solange, bis der Spiegel völlig zerborsten war, die Wirklichkeit nur noch erahnen ließ. Doch Kyo sah noch genug. Langsam kratzte er sich übers Gesicht, den Druck seiner Fingerspitzen immer weiter erhöhend. Er wollte sich bis zur Unkenntlichkeit zerreißen, seine Haut in Fetzen sehen. Immer weiter, immer schneller. Dann ein erschrockenes Keuchen. Fest presste der Sänger die Augen aufeinander. Schon wieder eine dieser Fantasien. Er hasste es, wenn er sich so etwas vorstellte. Doch gleichzeitig sehnte er sich danach es Wirklichkeit werden zu lassen. "Baka", murmelte er leise zu sich selbst. Langsam richtete er sich aus seiner gekrümmten Position auf, wusch sich die Hände und verließ der Raum. Auf dem Weg zurück kam ihm Die entgegen. "Da bist du ja!", sagte er fröhlich. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht." "Nicht nötig.", lächelte der Vokal und ging am zweiten Gitarristen vorbei zu den anderen. Sorgen... So so, na wenn du meinst... Der Sänger näherte sich langsam seinen Freunden, die anscheinend in ein interessantes Gespräch vertieft waren. "Stimmt schon...", es war der Bassist, der sprach. "Manchmal übertreibt er echt in seinem Verhalten, aber na ja..." Der Blauhaarige lachte unbeholfen. Über wen sie wohl redeten? "Übertreiben ist lieb ausgedrückt... ich würde ihn manchmal am liebsten aus der Band schmeißen..." "Kaoru!" Toshiya sah den Leader geschockt an. "Tut mir ja leid, aber so denke ich ab und zu über Kyo...Wenn er bei Konzerten abgeht, gut... aber selbst bei den Proben...", sagte der Gitarrist kopfschüttelnd. Über mich? Du würdest mich am liebsten rausschmeißen? ... Und dir passt es nicht, dass ich immer alles gebe? "Und in letzter Zeit wird es immer schlimmer..." Ach? Du hattest wohl noch nie Probleme mit dir und deinem Leben, was? Oder bist du so kühl berechnend, dass du diese völlig ignorierst? "Du machst dir ga-", setzte Toshiya an, verstummte aber sofort, als er ein Murmeln vernahm. "Und dich habe ich auch noch bemitleidet...", es war Kyo. "Kuso...", hauchte der Gitarrist, der den Kleineren mit geweiteten Augen betrachtete. Toshiya sah nicht minder schockiert aus. Schon wieder betrogen... Macht dir das Spaß? Nach Außen den Besorgten spielen und in Wahrheit verachtest du mich... Kyo hatte in der Zwischenzeit den Kopf gesenkt. Als er sprach war seine Stimme vollkommen ruhig. "Jetzt weiß ich ja wenigstens woran ich bin..." Hab ich dich jemals gekannt...?Warum bist du mir so oft nachgekommen um dich nach meinem Befinden zu erkundigen? Wolltest du nur deinen Sänger behalten? Langsam, fast anmutig hob er den Blick, die Lippen umspielt von einem wehmütigem Lächeln mit starren Augen voll brüchigem Glanz, im Herzen erfroren. Aber ihr habt schon Recht... eigentlich bin ich untragbar für eine Band. Eine Band ist eine Gemeinschaft... doch das ist nichts für mich. Ich kann und will mich nicht an andere anpassen. Komisch... normalerweise müsste ich jetzt wütend sein, euch niederbrüllen, fragen was das soll, ob ihr noch ganz dicht seid. Aber ich bin nicht wütend... nein... "Kyo... also... versteh' das nicht falsch! Kaoru meinte sicher..." Der hilflos stotternde Bassist wurde von dem sanften Kopfschütteln des Rothaarigen unterbrochen. "Schon gut, Toshiya." Wieder dieses Lächeln, das Lächeln was man nur hat, wenn man sich selbst aufgibt. Resignation die droht mit Zufriedenheit verwechselt zu werden. Nein, es ist ungleich schlimmer als Wut... ungleich schmerzhafter... ungleich zerstörerischer... Kaoru hatte es immer noch nicht geschafft sich zu rühren. Es ist Enttäuschung. "Nein! Nichts ist gut! Verdammt Kaoru, jetzt sag doch was!" Der Gitarrist tat nichts dergleichen. Enttäuschung... "Kyo, es tut mir leid! Das war nicht so böse gemeint, wie es klang!" Der Größere mühte sich vergebens ab, Kyo hörte ihm nicht mehr zu, er schaute nur noch in die Augen Kaorus. Mmh... Wenn man das Wort mit dem Gefühl vergleicht haben sie eigentlich kaum etwas gemeinsam... ent-täuscht, man ist hinter eine Täuschung gekommen... man sollte also froh sein endlich die Wahrheit zu kennen... vielleicht sollte ich auch einfach froh sein... ? "Wir sehen uns dann morgen.", sagte der Vokalist sich leise lächelnd umdrehend. Unglaublich, was für eine Ruhe von ihm ausging. Totenstille. Schmerzhaft...- Wirklich? ... nein... ich fühle nichts... das ist gut... Ein letztes Lächeln, ein letztes Lächeln bevor er die Halle verließ. Am Rande seines Bewusstseins nahm Kyo noch Toshiyas verzweifelte Stimme wahr. "Kaoru! Kaoru, mach doch was! Willst du, dass Dir en grey so endet?!" Kaoru, was er wohl denken mochte? Kyo zuckte mit den Schultern. Was ging es ihn an? Mit dieser sonderbar lähmenden Ruhe in sich ging Kyo durch die Straßen Kyotos. Straßen von denen er viele gut kannte. Sie führten ihn fast von alleine, ohne das er den Ort der Bestimmung kannte. Ruhe, Gleichgültigkeit, düstere Gewissheit. Ein dumpfer abgeschotteter Zustand, als stünde er fernab von Allem, als würde es um eine fremde Welt gehen. Wie oft hatte er dieses Gefühl in der letzten Zeit schon gehabt? Er vermochte es nicht zu sagen. Aber es war oft genug um dieser Empfindung Glauben zu schenken, sich von ihr wie von einer warmen Decke einhüllen zu lassen. Wie eine Schneeflocke im Sommer... schmelze ich vor mich hin... das Weiß, was mich kleidet, passt nicht zu den Wärme spendenden Farben der blühenden Zeit... langsam schwebe ich zur Erde... Schweben wandelt sich zu Fallen... Wann wohl der Aufprall kommt? Die Wege, denen Kyo gefolgt war, waren verschwunden. Er hatte sein Ziel erreicht. "Tadaima.", hauchte er in die kalte Nachtluft, die seine regelmäßigen Atemzüge sichtbar machte. +++ TBC +++ Oi~ ^^ Auf zum letzten Teil von Chap 4! Hab ja versprochen das es schneller geht. Ano~ persönliche Musikempfehlung zu diesem Stück: The Trax - Over the Rainbow (Piano Version) Beim nächsten Upload gibts auch wieder Kommireviews (falls jemand welche schreibt >>''') Anyway, here you go for the final part of chapter 4! Da stand der kleine Sänger, am Grab seiner Mutter. Warum es ihn gerade hierhin geführt hatte, konnte er in diesem Augenblick nicht sagen. Mit kleinen zögerlichen Schritten ging er näher und sah auf das Denkmal hinab. "Tadaima...", wiederholte er, noch eine Spur leiser als beim ersten mal. Langsam ließ er sich neben den kalten polierten Stein sinken und lehnte sich an ihn. "Mutter?" , fragte er kaum hörbar. "Siehst du, Mutter, schon wieder wurde ich verlassen. Seit dem du gegangen bist hat nichts mehr Bestand. Alles löst sich auf... Aber es ist okay, ich bin es gewohnt. Meine Lieder kann ich auch allein singen.." Wenn du dir sicher bist, dass du diese Stimme auch hören willst... verzerrt durch unterdrückte Tränen, gepresst, damit man das Zittern nicht sieht... mit abstoßenden Texten, hässlich wie die Wirklichkeit... "Die Wirklichkeit ist doch nur eine Reflektion unseres Selbst..." Trocken schwangen die Worte in der klirrenden Luft, eine bloße Feststellung der bestehenden Tatsachen. Kyo musste leise lachen. Die Augen schließend rutschte er in eine etwas bequemere Position, nur, um kurz darauf seine Umgebung wieder schweigend anzustarren. Grau und dunkel war die Welt um ihn herum. Der Weg, den Kyo gegangen war, hatte ihn weg von den Lichtern der Stadt geführt, weg von allem Lebendigen, zum Ruheplatz der Seelen. Der Ort war erfüllt von raschelndem Laub, abgestorbene Blätter, steinernen Mahnmalen, die die am Tag aufgenommene Wärme schon längst wieder abgegeben hatten und Asche, verbrannte Hüllen, bedeutungslos im Anbetracht der ewig währenden Zeit. Die Hand des Sängers fuhr mit fragilen Bewegungen über den Boden. Alles schwieg. Die Toten, die Lebenden, selbst der leichte Wind war verschwunden. Ohne großes eigenes Zutun ließ der Vokal die Hand zu seiner Tasche wandern um eine Zigarettenschachtel hervor zu ziehen, kurz gefolgt von einem Feuerzeug. Während er einen tiefen Zug nahm und die klare Luft mit Rauch versetzte, steckte er die Schachtel wieder ein. Kyo sah auf seine Hände, die Zigarette, die wie ein einsames Glühwürmchen vor sich hin leuchtete. Er beobachtete wie sie immer weiter runterbrannte. "Asche zu Asche...", murmelte er tonlos und erbarmte sich nun wieder selbst dem Genussmittel. Irgendwie war es makaber sich an so einem Ort die Lunge zu teeren, aber solche Ironie begegnete ihm zu oft, als das er sich darüber noch groß Gedanken machte. Kyos Zigarettenschachtel lichtete sich mit der Zeit, die hier genauso unbedeutend war wie die Verkaufszahlen im Dänischen Bettenlager für einen Bäcker, immer mehr. Es musste sicher bald dämmern, doch noch lag der neue Tag dunkel vor ihm. Was er wohl bringen mochte? Sicher nichts Gutes. Wann war der Rothaarige zum letzten mal aufgestanden um positiv überrascht zu werden? Er konnte sich nicht erinnern, was zum Teil auch daran lag, dass er es nicht wirklich ernsthaft versuchte. Im Moment war es ihm gleich. Leise ächzend, da seine Gliedmaßen völlig verkrampft waren, erhob sich der Vokalist, wobei er sich mit einer Hand festhalten musste um nicht vollkommen das Gleichgewicht zu verlieren. Tief atmete er ein, behielt den Sauerstoff ein paar Hundertstel Sekunden länger als benötigt in den Lungen und entließ das nun angewärmte Gasgemisch aus seinem Körper. Andächtig legte er den Kopf in den Nacken. Sterne. Sie waren zwar schon am Verblassen und teilweise mit Wolken verdeckt, aber sie waren zahlreich. Zahlreicher als in Tokyo. Und plötzlich kamen Kyo die Tränen, aus heiterem Himmel. Leise bahnten sie sich ihren Weg über die Wangen des Sängers wie die Sonne sich ihren Weg zum Horizont, nur ab und zu durchsetzt mit einem leisen Schluchzen. Kyo presste die Augenlider leicht zusammen und ließ den Kopf sinken. Hilflos hob er die angespannten Hände um sie sich dann auf die Brust zu drücken, die Finger in seine Sachen zu krallen. Der Sänger versuchte den stetigen Fluss des salzigen Wassers zu hemmen, aber vergebens. Es wollte einfach nicht aufhören. Immer wieder quoll das Nass in seinen Augen über. "Hör auf!", befohl er sich selbst erstickt. "Hör doch endlich auf..." Inzwischen brannten seine Augen, die Flüssigkeit verebbte langsam, ließ nur noch Platz für den von Tränen geprägten Atem. Der Sänger schniefte und erinnerte sich an das Taschentuch, das ihm die ältere Dame am Abend zuvor gegeben hatte. Kurz betrachtete er es. Der Gedanke an die freundliche Alte spendete Kyo flüchtigen Trost. Ohne weiter nachzudenken setzte er sich in Bewegung um den Kiosk aufzusuchen. Was der Rothaarige sich davon versprach wusste er selber nicht. Eigentlich nichts, aber irgendwas musste er doch tun und irgendwie hatte er das Gefühl dort hingehen zu können. In Gegenwart von Menschen würde er sich bemühen seine Gefühle zu unterdrücken, und von allen Menschen erschien ihm diese Frau gerade am erträglichsten. Kyo richtete seine tapsigen Schritte zum Ausgang. Der Weg dahin war mit Laub bedeckt, das der Wind, der jetzt wieder leicht wehte, über das sonst so gepflegte Gelände verbreitet hatte. Plötzlich blieb der kleine Sänger stehen und starrte entgeistert nach vorne. Der, der vor ihm stand schaute nicht minder überrascht, allerdings war in diesem Blick noch mehr zu lesen. Schmerz. Erleichterung. Sorge? "Kyo..." Verzweiflung. Der Angesprochene war allerdings momentan nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. "Was willst du?", fragte der Rothaare ehrlich. Er verstand nicht, warum Kaoru auf einmal vor ihm stand. Nur langsam meldeten sich andere Gefühle wie Verletztheit und daraus resultierende Wut zurück. Kaoru. Es war tatsächlich Kaoru, hier, auf diesem Friedhof, dem Friedhof, wo seine Mutter lag, in seiner Heimatstadt. Kaoru, dessen konsternierende Gegenwart er verabscheute und sich doch gleichzeitig wünschte. Was willst du? Wiederholte der Vokal in Gedanken. Ein plötzlicher Anfall von Vernunft, in dem du glaubst dich bei mir rechtfertigen zu müssen? Bereust du, dass ich deine Worte gehört habe? Die Lippen des Sängers zuckten in einem Anflug bitteren Lächelns. "Kyo...", wiederholte nun auch der Gitarrist seine Worte ungeachtet der gestellten Frage. Er wirkte atemlos. Dann ein vorsichtiges Lächeln. "Ich hab mir Sorgen gemacht..." Abfällig zog der Kleinere eine Augenbraue nach oben. "Wir sollten reden, meinst du nicht auch?" Kaorus Stimme war wieder seiner üblichen Gefasstheit geprägt. "Reden?! Ich glaube, ich habe in letzter Zeit genug von dir gehört." "Das ist ungerecht. Du hast nicht das ganze Gespräch gehört und solltest mich erklären lassen." "Kaoru, verdammt! Ich habe keine Lust mehr auf irgendwelche Erklärungen." Und es geht doch schon lange nicht mehr um nur ein Gespräch... es sind so viele... Du musst mich nicht anlügen um mir irgendwelche Hoffnungen zu machen. Die Hoffnung, das Vertrauen auf Freundschaft habe ich schon lange aufgegeben. Du wirst daran nichts ändern, gerade du nicht. "Aber diese Erklärungen sind wichtig! Damit du erkennst, dass du dich völlig umsonst fertig machst." Der Rothaarige verdrehte die Augen. Oh bitte! Das wollte er sich nun wirklich nicht mehr antun. Ohne den Gitarristen eines weitern Blickes zu würdigen setzte er seinen Weg fort, kam aber nicht weit, als er sich an einem Arm gepackt fühlte. "Verdammt! Hör auf immer wegzulaufen!", fuhr der erste Gitarrist den Kleineren an. "Weglaufen?" Die Stimme des Sängers klang bei diesem Wort fast drohend. "Kaoru, ich habe keinen Grund wegzulaufen. Ich sehe nur nicht ein, deine und meine Zeit unnötig zu verschwenden. Dein Standpunkt ist klar, deine Worte wären sowieso nicht überzeugend... du wärst selbst nicht überzeugt von ihnen." Kyo sprach vollkommen ruhig und sachlich, so, als würde er einem Kind die Ursachen und Folgen der Gravitation erklären. Seine Stimme war gegen Ende nun kaum mehr ein Flüstern, ein Flüstern, das schon fast flehend anmutete. "Also erspar uns bitte diese Farce..." Betroffen sah der Ältere Kyo an. "Glaubst du das wirklich von mir?" Lange und undeutbar sah Kyo seinem Gegenüber in die Augen, diese dunklen, stets konzentriert und ernst aussehenden Augen. So viele Erinnerungen kamen ihm dabei hoch, an früher, wie sie sich kennen gelernt hatten, wie er ihn am Anfang nicht ausstehen konnte... Was glaubte er eigentlich von ihm? Die Zeit hatte ihn gelehrt, dass man Kaoru vertrauen konnte, doch die Gegenwart schien dies zu revidieren. "Niikura..." Ein kurzes Zögern, nicht einmal so lang wie ein Wimpernschlag. "... Scher dich zum Teufel...", sagte der Kyo ausdruckslos und befreite sich aus seinem Griff. "Das Gespräch ist beendet.", vermerkte der Sänger noch im Gehen. Kaorus fassungsloses Gesicht sah er nicht als er ging, aber er hörte die mühsam unterdrückte Wut, mit der er ihn noch einmal ansprach. "Du Arsch... Glaubst du immer den Masochisten spielen zu müssen?! Langsam komme ich in die Versuchung zu denken, dass dir das Spaß macht!" Ach... versuchst du mich zu reizen? Vergiss es! Den Gefallen werde ich dir sicher nicht tun! "Verreck doch in deinem Selbstmitleid..." "Selbstmitleid?", der Sänger war nun doch stehen geblieben und drehte sich langsam zu dem Gitarristen um. "Glaubst du, es macht mir wirklich Spaß?! Ja, Herr Gott ich leide und ich habe ein verdammtes Recht dazu!" "Oh bitte! Du tust ja so, als seiest du der einzige Mensch auf der Welt, dem's beschissen geht!" Kyo lachte hohl. "Das ausgerechnet du das nicht verstehst, Niikura, ist mir schon völlig klar. Ein Mensch der so wenig Emotionen besitzt wie du und jemand, dessen Leben so geregelt abläuft, kann mich gar nicht verstehen! Du hast doch keine Ahnung wie es ist sich selbst so sehr zu hassen, dass man sich mit Freuden leiden sieht! Und weißt du was das Schlimmste ist? Am Ende ist man doch so scheiß menschlich und sich selbst leid zu tun... Du weißt du hast es verdient allein zu sein, im Inneren zu verrecken, zu schreien, bis du keine Stimme mehr hast... du tötest dich immer und immer wieder... doch es wird nur schlimmer... du bemitleidest dich trotzdem, obwohl du weißt du hast es verdient. Und am Ende gibst du anderen die Schuld, klagst sie an, dass sie dir nicht helfen... doch du weißt, dass nur du dir helfen kannst. Mal davon abgesehen das du anderen deine Welt nicht zeigst. Wie also sollen sie, diese Ahnungslosen, dir helfen können? Ja, und wieder tust du dir leid, wieder willst du dich zerreißen... Sie gut hin, Kaoru. Das bin ich, das ist meine Welt. Schmerz geboren aus Schmerz... Ich sehe keine Farben mehr, nur noch Grau..." Kyo hatte den Kopf gesenkt, so dass ihm die Haare ins Gesicht fielen. In dieser Landschaft aus Steinmonumenten wirkte er noch kleiner und fragiler als sonst. Kaoru war diesem Vortrag mit sichtlichem Entsetzen gefolgt. "Ich hatte wirklich keine Ahnung...", flüsterte er fast lautlos. Nachdem er den Sänger noch ein paar weitere Sekunden ungläubig angestarrt hatte, war er zu ihm gegangen und hatte ihn in seine Arme geschlossen. "Dummkopf! Warum sagst du nichts?" Warum nicht? Das fragst du dich noch? Sind solche Gedanken denn normal...?Ich muss allein damit fertig werden... aber ich hab ja gerade eindrucksvoll bewiesen, wie ich das schaffe... "Es interessiert dich doch eh nicht...", hauchte der Sänger als Antwort und versuchte nun gleichzeitig sich aus der Umarmung zu lösen. Doch Kaoru hielt ihn unerbittlich fest, fast so, als müsse der Gitarrist sich selbst festhalten. Kyo schaute auf und sah, dass der Größere weinte, was er bei ihm noch nie gesehen hatte, zumindest nicht auf diese Weise. Auch der Gitarrist hob nun den Blick an und sah in Kyos verwunderte Augen. "So viel also zum Thema ich hätte keine Emotionen..." Der Ältere lachte unglücklich, versuchte seine Tränen zu überspielen. Kyo hob eine Hand und strich dem Anderen einen Teil der feuchten Spur von der Wange. Kaoru hielt diese Hand fest. "Natürlich interessiert es mich!" Was glaubst du, worum ich mir die ganze Zeit Gedanken mache? Kyo, du hast dich verändert..." "Warum?", fragte der Sänger leise. "Mhm? Warum was?" "Warum hast du gesagt du würdest mich am liebsten rausschmeißen?" Kaoru sah dem Kleineren in die Augen, die so groß und fragend, fast unschuldig und dennoch müde auf ihn gerichtet waren. "Hättest du Hitzkopf mich mal ausreden lassen hätte ich noch angefügt, dass du mal eine Pause nötig hättest... eben wegen dieser Veränderung die mir aufgefallen ist..." Kyo sah den Ernst in Kaorus Augen. Ruhig und vorsichtig machte er sich nun aus der noch immer anhaltenden Umarmung los. Der Sänger ging ein paar Schritte eine kleine Anhöhe hinauf um sich dort ins Gras zu setzen, den Blick nach Osten gerichtete, wo jeden Moment die Sonne aufgehen würde. Kaoru folgte dem Rothaarigen nach einigen Sekunden, setzte sich neben ihn und stützte sich mit einer Hand hinter sich im Gras ab. Mit der anderen nahm er die Zigarette an, die Kyo ihm, ohne einen Blick zur Seite zu werfen, dargeboten hatte. Still nebeneinander sitzend beobachteten sie den Sonnenaufgang, der alles in Pastelltöne tauchte. Auch wenn Kyo ihn nicht sah, so konnte er doch jede von Kaorus Bewegungen hören, so still war es. Das eigentümliche Rascheln, das der Stoff von Kaorus Jacke machte, wenn er die Zigarette zu den Lippen führte, einige Sekunden Pause, in denen er dem Glimmstängel Rauch entlockte, dann wieder das Rascheln. Der Rothaarige musste unwillkürlich lächeln. "Wie sieht's eigentlich mit dir aus?", fragte er in die Stille hinein und musste die Augen, auf Grund des immer intensiver werdenden Lichtes, schon etwas zusammenkneifen. "Mh?", machte Kaoru. "Was meinst du?" Er sah den Sänger, dessen Gesichtszüge in diesem Licht sanfter als sonst wirkten, an. Kyo erwiderte den Blick. "Ich meine deine Beziehung... du siehst auch nicht immer glücklich aus." "Seit wann interessierst du dich für das Leben anderer Menschen?", lächelte der Ältere. Seit dem so ein Leben ein Teil meines Lebens ist... ob ich will oder nicht... "Weich nicht aus." Kyos Stimme klang fast ein wenig trotzig. Das, und sein jugendliches Gesicht gemischt mit der leicht eingeschnappten Mimik brachte den Gitarristen nun richtig zum Lachen. "Auf die Gefahr hin das du mich jetzt umbringst... aber im Moment siehst du einfach niedlich aus! Wie ein kleiner Junge." Kyo wandte den Blick ab, froh darüber, dass die Sonne von sich aus alles in ein frisches Rot tauchte, so dass sein eigenes verborgen blieb. Du nimmst mich nicht ernst... "Hey! Nun schau nicht wieder so!" Der Gitarrist war ein Stück rangerückt und hatte den Anderen leicht in die Rippen gepiekst. Bevor Kyo irgendetwas erwidern konnte, hielt ihm Kaoru etwas unter die Nase. "Da, für dich..." Er lächelte sanft. Verwundert nahm der Rothaarige den kleinen Gegenstand an und besah ihn sich. Kaoru... das ist doch deine Lieblingskette... Schnell sah er zu dem Gitarristen auf. "Kaoru, was so-" Erwurde von dem Kopfschütteln des Anderen unterbrochen. "Schau auf den Anhänger. Es ist ein Opal. Wenn du ihn im Licht hin und her drehst spiegelte er sämtliche Farben des Regenbogens wieder. Wenn's die schlecht geht, schau ihn dir an und lass die von diesem kleinen Stück Regenbogen Hoffnung machen." Wieder lächelte der Gitarrist. Kyo gab es, auf eine traurig anmutende Weise, wieder. "Danke...", flüsterte er und umschloss die Kette völlig mit seiner Hand. Wenn es doch nur so einfach wäre... Wenn es regnet, soll ich auf den Regenbogen schauen... leider hast du dabei eine Tatsache vergessen... willst du einen Regenbogen sehen brauchst du Licht... Licht, das deine Tränen bricht... "Und was meine Beziehung mit Yomi angeht... du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen." Der Sänger schaute auf. "Ich hänge ziemlich an ihm und vermisse ihn. Nichts weiter... Und das wie uns ab und zu mal streiten ist auch nichts besonderes. Kommt doch in jeder guten Beziehung vor. Eigentlich sind wir glücklich." Undeutbar sah der kleine Sänger dem Gitarristen in die Augen. "So..." Hasse mich dafür... aber ich hätte lieber das Gegenteil gehört... "Aber sag mal... Totchi hat da so was verlauten lassen..." Der Ältere grinste. Kyo überlegte einen Augenblick, bis er die Augen verdrehte. "Ach nein!" Leicht genervt schüttelte der Sänger den Kopf. "Sag bloß, er hat dir diesen Floh ins Ohr gesetzt von wegen ich wolle was von Shinya..." Als das Grinsen des Gitarristen breiter wurde sah er seine Vermutung bestätigt. "Ich muss dich leider enttäuschen... Ich will sicher nichts von unserem Kleinen." Der Rothaarige verzog bei dem Gedanken leicht das Gesicht. "Sicher? Was nicht ist kann ja noch werden...", stichelte der Andere vergnügt weiter. "Nur weil ihr alle im Moment der Meinung seid nur noch paarweise auftreten zu müssen muss ich das noch lange nicht... und mal so nebenbei, Shinya wäre nicht mal als Frau mein Typ.", sagte der Vokal trocken. "Och wie schade... aber das kriegen wir noch hin!" "Untersteht euch!", knurrte das Warumono woraufhin Kaoru lachte. "Ano... wie hast du mich eigentlich gefunden?" "Na ja... nachdem ich erst mal so gesucht habe kam der Chibi dann zu mir und meinte wir sollten mal sämtliche Friedhöfe abgehen..." Er zuckte leicht ratlos mit den Schultern. "Frag mich nicht, aber am Ende hat er ja Recht gehabt." Leicht grimmig folgte Kyo den Worten. Und wieder hast du einfach was weiter erzählt... aber eigentlich bin ich dir dankbar dafür, Kleiner... Plötzlich schreckte Kaoru auf. "Verdammt! Ich muss Shinya ja noch bescheid sagen! Er sucht dich sicher immer noch!" Hastig suchte der Leader nach seinem Handy, wurde aber unterbrochen. "Nicht nötig, Kaoru." Der Angesprochene drehte sich um und musste mit Erstaunen feststellen, dass auch der Drummer inzwischen den Weg hier her gefunden hatte. Besagter Drummer schaute nun zu Kyo, der sich neugierig umgewandt hatte. Die beiden schauten sich schweigend an, ein Blick unergründlicher und tiefer als der andere. "Tja...", ergriff der Gitarrist, sichtlich ein wenig irritiert von diesem wortlosen Gespräch, wieder das Wort. "Wo wir das nun geklärt hätten können wir ja langsam zurückgehen. Schließlich wartet noch ein Photoshooting auf uns." Der Rothaarige nickte und stand auf. "Hai. An die Arbeit." Er ging, dicht gefolgt von Kaoru, an dem Drummer vorbei, der ihm noch einige Sekunden starr nachschaute, bis auch er sich endlich in Bewegung setzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)