Gedanken von Nessi-chan ================================================================================ Kapitel 22: Grenzenlose Liebe ----------------------------- Wir nähern uns der 20%-Hürde! *g* Und nachdem wir im letzten Kapitel körperliche Grausamkeit hatten, kommt jetzt der Ausgleich: seelische Grausamkeit! Ich weiß, ich bin ein Sadist. Trotzdem viel Spaß, eure Nessi-chan. ****************************** Grenzenlose Liebe (Kapitel 22) Severus war doch froh, dass Kai ihn zu der Feier überredet hatte. "Es ist schließlich unser letztes Jahr.", hatte sie gesagt. "Und wir liegen alle so gut in den Prüfungen, dass wir schon fast nicht mehr durchfallen können. Außerdem würden sich James und Lily bestimmt nicht richtig amüsieren, wenn du nicht da bist." Das waren ihre Worte und sie hatte Recht. Die ganze Clique, zu der inzwischen auch Max und Alex gehörten, hatte sich verabredet, um gemeinsam ihr auf der ganzen Linie positiv laufendes letztes Schuljahr zu feiern. Zusätzlich hatten James und Lily noch eine überraschende Mitteilung zu machen. Doch er wusste, dass dies nicht die gewichtigsten Gründe waren. Er konnte Kai aber einfach keine Bitte guten Gewissens abschlagen. Wie üblich traf sich die Clique in der kleinen ,Höhle', die sie durch einen Geheimgang betraten. Hier konnten sie ihre Musik anmachen, feiern und einfach Häuser übergreifend Spaß haben. Im Hintergrund liefen Stücke von ihrer Lieblingsgruppe, Emma hatte gerade die selbstgemachten Cocktails ausgeschenkt und alle saßen und standen beieinander, als James sich räusperte und endlich ansetzte: "Also, Leute, ich hoffe, dass ihr am 8.8. diesen Jahres noch nichts vorhabt, denn Lily und ich sind seit ein paar Wochen verlobt und möchten euch alle zu unserer Hochzeit einladen." Die Versammlung schien baff, nur Severus und Kai grinsten sich an. Sie hatten ja Bescheid gewusst. Nach dem kurzen Überraschungsmoment brachen dann Jubel und Glückwünsche über James und Lily herein. Severus und Kai, die den beiden als erste gratuliert hatten, sonderten sich etwas von dem Trubel ab und Severus beobachtete, wie seine Freundin etwas verträumt zu ihrer Cousine hinübersah. "Wäre das eine Alternative für dich?", fragte er. "Was?", fragte Kai überrascht. "Nun, du siehst aus, als könntest du dir solch eine Zukunft auch vorstellen.", erklärte er. "Ich dachte, du wolltest nach deinem Abschluss Lehrerin werden." "Schon," gab sie zu, "aber welche Frau träumt nicht insgeheim von so einer Zukunft?" "Könntest du dir diese Zukunft auch mit mir vorstellen?" Jetzt sah er ihr direkt in die Augen. Wie lange hatte es gedauert, bis er sich getraut hatte, ihr diese Frage zu stellen. Kai schien erst etwas überrascht, dann lächelte sie jedoch und antwortete: "Lass mich überlegen: Könnte ich mir eine Zukunft mit dem Mann meiner Träume vorstellen? Die Antwort ist JA und wenn ich das je anzweifeln sollte, dann ohrfeig' mich bitte jemand." Dann trat sie näher an ihn heran und flüsterte: "Wir werden zusammen glücklich sein, wir drei." Damit legte sie seine Hand auf ihren Bauch und sah ihm in die Augen. Severus kam sich erst völlig überrumpelt vor, doch dann nahm er sie in die Arme und küsste sie. Er konnte sein Glück gar nicht fassen. "Seht an, da haben wir unser zweites Traumpaar!", rief Sirius rüber. "Dann haben wir ja wohl noch eine Verlobung zu feiern!" Ausgelassen gingen die Glückwünsche und Zukunftspläne hin und her, doch Severus bekam nicht viel davon mit. Er hatte Kai im Arm und war in diesem Moment wohl glücklicher als je zuvor. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ehe noch einer aus der Gruppe reagieren konnte, waren etwa 20 maskierte, schwarz-gekleidete Gestalten in den Raum gestürmt. Sie richteten die Zauberstäbe auf die Clique, einer von ihnen trat vor und sagte: "James Potter, Lily Evans, wir, treue Diener des dunklen Lords, sind hier, um seinen Willen auszuführen und den Widerstand, durch euch personifiziert, auszumerzen." James stellte sich vor Lily, doch bevor er irgendetwas tun konnte, waren Sirius, Remus, Severus, Kai und die anderen auf die Eindringlinge losgegangen. Diese schienen nicht mit Widerstand gerechnet zu haben: einige flohen gleich und der Rest schien auch keine überragende Ausbildung genossen zu haben. Die ganze Gruppe stellte sich schützend vor James und Lily, bis ein Teil geflohen und alle anderen am Boden lagen. "Todesser.", bemerkte Severus außer Atem und wandte sich um. "Seid ihr okay?" Alle nickten langsam, bis Severus plötzlich Kai schreien hörte und einen Stoß in seinem Rücken spürte. Den folgenden Augenblick würde er nie vergessen. Einer der Todesser hatte sich hochgestützt und auf Severus gezielt. Kai lag zusammengezogen und keuchend am Boden. Sie hatte ihn zur Seite gestoßen, den Fluch aber dadurch selbst abgekriegt. Er dachte gar nicht über seine Reaktion nach. "Avada Kedavra!" Der Todesser brach zusammen und rührte sich nicht mehr, doch keiner kümmerte sich um ihn. Severus hockte neben Kai, hielt sie im Arm und sah sie verzweifelt an. "Kai? Kai! Bitte sprich mit mir!" "Sev," brachte sie keuchend hervor, "es tut mir so leid." "Sag sowas nicht, bitte. Du musst jetzt durchhalten!" "Nein, ich kann nicht mehr." "Bitte, Kai!", flehte er den Tränen nahe. "Ich wollte dir noch sagen," begann Kai, "ich liebe dich. Die Zeit mit dir war die schönste meines Lebens. Bitte pass auf dich auf, Sev! Es tut mir leid, dass ich..." Plötzlich versagte ihr der Atem, ihr Kopf fiel zur Seite, ihre Augen waren geschlossen. Nach einem Moment der Stille trat Lydia an ihren Bruder heran, legte ihm die Hand auf die Schulter und flüsterte: "Es tut mir leid, Sev." Daraufhin zog er Kai noch näher an sich und stumme Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Lydia kniete sich zu ihm, nahm ihren Bruder in den Arm und streichelte ihm tröstend über den Rücken. Auch Lily hatte zu weinen begonnen und von den anderen konnte sich keiner rühren. Schließlich meinte Peter: "Wir müssen hier raus! Wenn die uns hier finden..." "Peter!", fuhr ihn Jenny fassungslos an, doch Severus wandte mit gezwungen ruhiger Stimme ein: "Doch, Jenny, Peter hat Recht. Es kann nicht lange dauern, bis die Lehrer hier sind und wenn die uns zusammen finden, dann könnte jedem von euch schnell das gleiche blühen." Er schluckte schwer, dann hob er Kai hoch und trug sie hinaus. Nacheinander brachten sie auch die inzwischen verendeten Todesser hinaus und verschlossen den Eingang zu ihrer Höhle. "Geht jetzt!", sagte Severus emotionslos an Max, Alex, Gabrielle und das ,Team Five' gewandt. "Ihr sollt da nicht mit reingezogen werden." "Wir stecken mittendrin!", erwiderte Max trotzig. Severus fuhr zu ihr herum und funkelte seine kleine Schwester wütend an. "Tu einmal was man dir sagt, Max, nur einmal!" Daraufhin verschwanden Alex und die Mädchen, gerade rechtzeitig um nicht den herannahenden Lehrern in die Arme zu laufen. --------------------------------------- Severus legte resignierend den Kopf in die Hände. ,Ich hätte diesen Fluch verdient.', dachte er verzweifelt. ,Aber doch nicht Kai! Sie war unschuldig, das Baby war unschuldig, der einzige mit Schuld beladene war und bin ich!' Hart schlug er mit der Faust neben sich auf den Zellenboden, worauf seine Hand auch sofort aus sämtlichen Rissen zu bluten begann. In der damaligen Situation hatte er das Heft in die Hand genommen. Den Lehrern hatte er einen Streit mit Sirius vorgespielt, der ihm auch prompt abgekauft wurde. Die anderen waren zu geschockt um irgendetwas zu tun. Er hatte alles völlig kalt und apathisch gemacht. Albus hatte die unter Schock stehenden Schüler daraufhin ins Bett geschickt und wollte sie am nächsten Tag sprechen. Dann sollten sie ihm den Vorfall schildern. ,Das größte Lügenmärchen, das ich je zustande gebracht habe.', dachte er, korrigierte sich aber gleich: ,Nein, das fast größte; das größte war mein Leben.' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)