Gedanken von Nessi-chan ================================================================================ Kapitel 3: Einfach nur glücklich sein ------------------------------------- So, *tada* jetzt tritt endlich Sev(i) in Aktion! *stolzsei* Viel Spaß und weiter so schöne Kommis schreiben! *ganzdollfreuundfröhlichhinundherhüpf* eure Nessi-chan **************************** Einfach nur glücklich sein (Kapitel 3) "Kinder, ihr sollt doch nicht alleine so nahe an den Wald gehen.", rief eine Frau mit mittelbraunem Haar, zu Schnecken gesteckt, der Gruppe von Kindern zu, die am Waldrand spielte. "Ja, Mama!" "Ja, Mrs Johnson!" Die fünf Kinder, drei Jungen und zwei Mädchen, gingen ein Stück vom Waldrand weg und setzten sich auf eine Bank nahe dem Marktplatz. Der erste Blick auf diese Gruppe machte einen schon stutzig. Zwei der Jungen und das etwas größere Mädchen waren ganz normal gekleidet: Jeans, T-Shirts und drüber dünne Jacken. Aber die beiden anderen Kinder sahen schon irgendwie seltsam aus. Sie sahen sich unheimlich ähnlich. Beide hatten längeres schwarzes Haar, sie ein bißchen gelockt, er glatt; beide waren ziemlich blass und hatten irgendetwas geheimnisvolles an sich. Doch noch auffälliger war ihre Kleidung. Der Junge trug eine schwarze Hose, schwarze Stiefel und ein dunkelblaues Hemd. Das Mädchen hatte ein dunkelgrünes, knöchellanges Kleid an, darunter einen dünnen, weißen Pulli und flache, dunkelgrüne Schuhe. Doch zu allem Überfluss trugen beide lange schwarze Umhänge und wirkten somit ein bißchen mittelalterlich. "Warum ist eure Mutter denn so aufgebracht, Thomas?", fragte der dunkelhaarige Junge. "Ach, ich weiß nicht, Severus.", antwortete Thomas. "Seit wir mal mit Lala gespielt haben, ist sie völlig aus dem Häuschen." "Versteh ich nicht." Das dunkelhaarige Mädchen schüttelte ihre Mähne. "Dabei weiß doch jeder, dass Wölfe ganz harmlos sind." "Wem sagst du das, Lydia?", fragte das andere Mädchen aufgebracht. "Aber Mutter behauptet immer, ihr wärt zu ausgeflippt." "Wahrscheinlich hat sie nur einfach Langeweile.", vermutete der übrige Junge achselzuckend. "Nun, Frank, das könnte man ändern." Severus zwinkerte Lydia zu, die beiden fassten sich an den Händen und konzentrierten sich auf Mrs Johnson, die gerade eine Tüte mit Kartoffeln ins Haus bringen wollte. Wie von Geisterhand riss die Tüte unten plötzlich auf und der gesamte Inhalt fiel heraus. Die Kinder kicherten. Es sah lustig aus, wie Mrs Johnson über den Boden kroch und ihre Kartoffeln aufsammelte. Sie fluchte leise vor sich hin, als eine klare Frauenstimme fragte: "Kann ich Ihnen helfen?" Mrs Johnson sah hoch. Vor ihr stand eine junge Frau, schwarze, lange Locken, in einem weiten, tiefvioletten Kleid und mit einem ebenfalls violetten Umhang bekleidet. "Nein, danke, Miss Lillith, es geht schon.", erwiderte Mrs Johnson und legte auch die letzten Kartoffeln in ihren Korb. "Die Zwillinge haben doch nicht wieder irgendetwas angestellt, oder?" Ihr Blick wanderte zu den Kindern. "Nein, nein," versicherte Mrs Johnson, "nur ein kleines Missgeschick." "Na, wenn das so ist." Sie nickte und trat auf die Kinder zu. "Hallo, ihr drei, Thomas, Ronja, Frank!", grüßte sie die anderen Kinder. "Guten Tag, Miss Lillith!" Die drei freuten sich immer sie zu sehen. Miss Lillith war immer eine sehr freundliche und humorvolle Frau. "Habt ihr denn schön miteinander gespielt?", fragte sie. "Ja, wir hatten viel Spaß!", antwortete Severus und konnte sich ein stolzes Grinsen nicht verkneifen. "Na, dann ist ja gut." Mit einem etwas tadelnden Blick sah sie ihre Zwillinge an. "Wir müssen dann gehen." "Ja, Mama! Tschüss!", riefen sie ihren Freunden im Laufen noch zu. "Tschüss, Severus! Tschüss, Lydia! Auf Wiedersehen, Miss Lillith!" Mit den Zwillingen rechts und links von sich machte sich Lillith auf den Weg zum Schloss. Erst als sie eine Lichtung im Wald erreicht hatten, wandte sich Lillith an ihre Kinder. "Severus, Lydia, wie oft habe ich euch gesagt, dass ihr vor den Muggeln nicht zaubern sollt?" "Sehr oft, Mama.", antwortete Lydia und senkte nun, etwas beschämt über ihr eigenes Handeln, den Kopf. "Wir haben ja nicht richtig gezaubert!", warf Severus nun verteidigend ein. "Es war doch nur ein kleiner Streich." "Warum habt ihr das gemacht? Ihr wisst, dass das nicht nett war." "Naja, ..." Die Zwillinge sahen sich an und konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Frank hat gesagt, Mrs Johnson müsste einfach nur ein bißchen was erleben, damit sie lockerer wird." "Lockerer?" Lillith musterte ihren Sohn. "Na, weil sie doch, seit wir mal mit Lala gespielt haben, so streng ist." Lillith lächelte. ,Typisch, Mrs Johnson!', dachte sie. "Nun gut.", beschloss sie dann. "Aber macht das ja nicht noch mal." Mit gespielter Strenge hob sie den Zeigefinger. "Bestimmt nicht, Mama!", versprachen die beiden. Daraufhin fasste Lillith ihre Kinder bei den Händen und mit einem ,Plopp' waren sie verschwunden. Den Bruchteil einer Sekunde später tauchten die drei wieder auf. Nun standen sie allerdings im Innenhof des Schlosses. Warum sollte man den mühseligen und auch gefährlichen Weg zum Schloss hochkrakseln, wenn man apparieren konnte. "Das ist immer wieder super klasse!", beurteilte Lydia. "Wann bringst du uns das bei?" "Wenn ihr bereit dazu seid, mein Kind.", erwiderte Lillith lächelnd, auch wenn Lydia etwas beleidigt tat. Sie wollte gerade zum Betteln ansetzen, als Kathryn auf die Gruppe zu geeilt kam. "Lillith, gut, dass Sie wieder da sind!" "Wieso? Ist etwas passiert?" Lillith geriet nun etwas in Sorge und trat mit schnellen Schritten hinter Kathryn ins Haus. "Nein, nicht wirklich.", antwortete diese. "Aber seit Sie weg sind, ist Maxine so unruhig." Jetzt traten die beiden Frauen durch Nicodimus' und Lilliths Schlafzimmer in einen kleinen angrenzenden Raum und an ein sich dort befindliches, kleines Bett. Dort drin befand sich ein kleines Mädchen, das sich unruhig im Schlaf wand. Lillith hob die Kleine aus dem Bett und legte deren Kopf an ihre Schulter. Schon schmiegte sich die Kleine an und Lillith war beruhigt. Für einen Moment hatte sie wirklich Angst um ihre Tochter gehabt. "Ist ja gut, Max," flüsterte sie, "Mama ist ja wieder da." In ihrer ganzen Hektik hatte Lillith die Zwillinge total vergessen. Zuerst waren Severus und Lydia ihrer Mutter noch nachgelaufen, aber als sie sahen, dass es ihrer kleinen Schwester anscheinend gut ging, waren die beiden leise und unbemerkt in ihr Spielzimmer in einem Turm verschwunden. "Ich finde das gemein!" Damit ließ sich Lydia auf das Sofa fallen. "Warum will uns Mama das Apparieren nicht beibringen?" "Ist doch egal!" Ihr Bruder winkte ab. "Ich weiß was viel besseres." Mit diesen Worten schob er den Teppich etwas zur Seite und öffnete eine sich im Boden befindliche Luke. "Was ist denn da?", fragte Lydia neugierig. "Das hier!" Stolz präsentierte Severus seiner Schwester eine Kristallkugel. "Damit können wir ins Dorf sehen, ohne überhaupt dort zu sein." "Das klappt nicht." Lydia schüttelte den Kopf. "Ich habe sowas ähnliches schon mal versucht und es hat nicht funktioniert." "Allein nicht." Severus zwinkerte verschwörerisch. "Aber zu zweit können wir das bestimmt schaffen." Auf Lydias etwas skeptischen Blick fügte er hinzu: "Allein hätten wir heute auch Mrs Johnsons Tüte nie zum Reißen gebracht, jedenfalls nicht ohne Zauberstab. Aber zusammen haben wir es geschafft. Also, was ist?" Neugierig wie sie war, konnte auch Lydia nun nicht länger widerstehen und kniete sich zu ihrem Zwillingsbruder auf den Boden. Nun streckten sie ihre Hände über der Kugel aus und begannen sich zu konzentrieren. Plötzlich leuchtete die Kugel auf und Severus sprach mit klarer Stimme: "Zeig uns das Haus der Johnsons!" Dann begann sich alles um die Zwillinge zu drehen, sie packten sich bei den Händen und das nächste, was sie mitbekamen, war ein Auftauchen in einem ihnen unbekannten Raum. Nervös sahen sie sich um. Sie befanden sich offensichtlich in einer Küche. In der Mitte des Raumes befand sich ein Tisch mit sechs Stühlen. Auf einem saß die alte Mrs Johnson, die die Zwillinge nur vom flüchtigen Sehen kannten. Ihr gegenüber saß Mr Johnson, der strenge Vater von Thomas, Ronja und Frank. Seine Frau stand am Herd und bereitete anscheinend noch das Abendessen vor. "Was machen wir denn jetzt?", flüsterte Lydia nervös. "Abwarten.", riet ihr Bruder. "Und was sagen wir, wenn die uns fragen, wie wir hierher kommen?" Lydia warf immer wieder unruhige Blick auf die Erwachsenen, die sie jedoch nicht zu bemerken schienen. Jetzt drehte sich Mrs Johnson vom Herd um und sah die Zwillinge direkt an. Doch anstatt auf sie zu reagieren, rief sie: "Thomas! Ronja! Frank! Kommt runter, das Essen ist fertig!" Von oben drangen die Stimmen der drei, die ungefähr ein "Ja, gleich!" ergaben. Wieder zog Lydia ihrem Bruder am Ärmel. Auf ihre unausgesprochene Frage nickte Severus und flüsterte: "Ja, sie sehen uns nicht, nur wir sie." Die Zwillinge stellten sich an die Wand, um die Szene besser verfolgen zu können. Mrs Johnson hatte inzwischen das Essen auf den Tisch gestellt und nahm nun neben ihrem Mann Platz. "Ich finde," begann sie sofort, "wir sollten unseren Kindern den Umgang mit den Snape-Zwillingen verbieten." "Wieso?", fragte Mr Johnson beiläufig, während er sich Essen auftat. "Weil die einfach nicht gut für unsere Kinder sind.", beharrte Mrs Johnson. Nun kamen auch Thomas, Ronja und Frank die Treppe herunter und setzten sich an den Tisch. "Schon wie die immer rumlaufen!", fuhr Mrs Johnson fort. "Wie aus dem Mittelalter ausgebrochen! Aber viel schlimmer ist noch die Mutter, diese Lillith." Severus ballte in der Ecke die Fäuste, doch Thomas sprang schon für ihn ein. "Du sprichst von Lydia und Severus, oder?" Er sah seine Mutter an. "Die beiden sind total tolle Kameraden! Mit ihnen kann man super spielen!" "Ach, so wie beim letzten Mal?", höhnte Mrs Johnson und wandte sich wieder an ihren Mann. "Da haben diese beiden Satansbraten unsere drei in den Wald mitgenommen und haben da einen Wolf auf sie gehetzt!" "Lala ist total lieb!", rief Frank dazwischen. "Außerdem haben wir doch alle fünf mit ihr gespielt." "Spielen, spielen, ich höre immer spielen!" Mrs Johnson wurde immer ungehaltener. "Ich möchte wissen, was diese Miss Lillith von Erziehung hält! Die beiden gehen nicht in den Kindergarten und in der Schule hat sie sie auch nicht angemeldet. Diese Person ist einfach nur verantwortungslos!" "Miss Lillith ist auch immer höflich und nett!", gab Ronja ihrer Mutter trotzig zurück. "Sie hat in letzter Zeit nur nicht so viel Zeit für Severus und Lydia, weil sie sich um die kleine Max kümmern muss!" "Aber irgendwas umgibt diese Frau." Nun hatte die Großmutter das Gespräch unterbrochen. "Niemand weiß, wo sie eigentlich herkommt, niemand kennt ihren Geburtsnamen. Sie tauchte plötzlich auf und kurz darauf haben Mr Snape und sie schon geheiratet. Der Beamte, der sie getraut hat, hat kurz darauf Selbstmord begangen. Man weiß bis heute nicht warum. Sie hat offensichtlich auch keine Familie. Alles sehr seltsam." "Aber mit Mr Snape sind wir doch alle immer sehr gut klar gekommen, oder?" Der Vater wollte das Gespräch offensichtlich beenden. "Ja, aber den sehen wir ja auch immer seltener.", setzte seine Frau hinzu. "Eins steht fest: Die Frau hat Dreck am Stecken. Und ihre Brut ist wahrscheinlich auch nicht besser." Verächtlich verzog sie das Gesicht und sagte dann zu ihren Kindern: "Ihr werdet ab sofort nicht mehr mit diesen Snape-Kindern spielen, habt ihr verstanden?" "Mama!" "Habt ihr verstanden?" "Ja, Mama." Geschlagen senkten die Kinder den Kopf. "Na bitte." Mrs Johnson schien zufrieden mit sich. "In diesem Haus geht es ordentlich zu." Die Zwillinge waren in ihrer Ecke immer bleicher geworden. Lydia fasste die Hand ihres Bruders fester und murmelte: "Bring uns wieder nach Hause." Wieder drehte sich alles und, als wäre nichts gewesen, saßen sie sich wieder einander gegenüber auf dem Boden, die Hände über der Kristallkugel ausgestreckt. Doch jetzt sahen sie sich betreten und traurig an. Lydia ließ die Hände sinken und Severus packte schweigend die Kugel wieder weg. Nachdem er die Luke geschlossen und den Teppich wieder drüber gelegt hatte, setzten sich die Geschwister aufs Sofa und starrten vor sich hin. Dann schlug Severus mit der Faust neben sich. "Sowas gemeines!", fluchte er. "Ich mochte Mrs Johnson ja nie, aber dass sie so hinterhältig und gemein ist, hätte ich nicht gedacht." "Aber einiges stimmt doch." Lydia sah ihren Bruder an. "Selbst wir wissen nicht, wo Mama eigentlich herkommt. Auch Papa hat nie darüber gesprochen und Elisabeth scheint regelrecht Angst vor diesem Thema zu haben. Was haben die bloß?" "Um das herauszukriegen, gibt's nur eins." Severus sah Lydia direkt in die ebenso pechschwarzen Augen und sie beide wussten, dass es an der Zeit war ein paar Fragen zu stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)