Vergessen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: Vergessen Teil: 1 Autor: Mimet Email: Amy347927@web.de Bewertung: ab 16 Warnung: depri Inhalt: Alexanders Freund liegt im Koma. Als er endlich erwacht ist nichts mehr so wie es war. Vergessen Wer bin ich? Wo bin ich? Ich habe Schmerzen... Jemand hält meine Hand... Warm, so warm und sanft... Eine Stimme ruft mich. Sie klingt verzweifelt. So verzweifelt... Wer bist du... Eine zweite Stimme. Sie klingt verärgert. Die Hand löst sich von meiner. Nein, bleib da, bleib bei mir... Aber ich kann dich nicht halten. Mein Körper ist so schwer, so schwer Ich bin müde... BLEIB BEI MIR!!! ~*~*~*~*~* "Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass er Ruhe braucht! Sie können sich nicht immer reinschleichen und ihn stören. Ihretwegen wacht er bestimmt nicht auf. Wenn Sie das noch einmal machen, lasse ich Sie rausschmeißen und sorge dafür, dass Sie Hausverbot bekommen!" "Ja aber... aber", er begann leise zu schluchzen. Langsam stiegen ihm Tränen in die Augen. Er wandte sich abrupt ab. Er durfte es nicht zulassen, dass er weinte, er hatte es versprochen. Traurig schaute er neben sich in die Glasscheibe. Da lag er. An alle möglichen Geräte angeschlossen. /Er schläft nur, erwacht bald auf, er ist nur müde./ Er belog sich selbst, das wusste er, aber es half ihm erst einmal über den Schmerz hinweg. Bis er dann wieder in die leere Wohnung gehen würde und allein in dem großen Bett einschlafen würde. ~*~*~*~*~* "A..L..E..X..A..N..D..E..R.." seine Lippen bewegten sich langsam und mühsam. Sofort rannte eine Krankenschwester zu ihm. Er lag wieder stumm und mit geschlossenen Augen da. Kurzerhand wurde ein Arzt gerufen. "Patient 34 hat gesprochen." Rief die Krankenschwester aufgeregt. ~*~*~*~*~* Alexander war inzwischen auf den Weg nach Hause. Er nahm einen Umweg durch eine hellerleuchtete Straße. Überall drängelten sich Menschen. /Und das um die Uhrzeit./ dachte er sich. Die Turmuhr ließ verlauten, dass es 23.00 Uhr war. In letzter Zeit blieb er so lange möglich wie draußen. Er hatte Angst vor der Einsamkeit, die ihm in der Wohnung entgegen schlagen würde. Vielleicht sollte er ihn aufgeben. Inzwischen war er schon 3 Monate allein. Allein, ohne seinen Namen von Andrè's Lippen zu hören. Ohne seine wunderschönen blauen Augen zu sehen. Ohne seine zärtlichen Berührungen... "He, du!" Alexander drehte sich um. Er sah einen großgewachsenen, schwarzhaarigen Mann. Alexander sah ihn fragend an. "Was ist?" Ihm war nicht nach Reden zumute. "Ich hab nur eine Frage an dich. Kannst du mal kurz mitkommen?" "Warum fragen sie nicht einfach?!", gab Alexander barsch zurück. Der Mann kam auf ihn zu und legte ihm einen Arm um die Schultern. "Was soll das?" Alexander riss sich los und sah ihn zornig an. Der Mann gab keine Antwort, sondern ging wieder auf ihn zu, griff ihm am Arm und zog ihn in eine dunkle Seitengasse. Dort presste er ihn gegen die nächste Wand. Voller Angst wagte Alexander sich nicht zu rühren. Der Mann sah ihm fest in die Augen. Sie glühten vor Verlangen. "Ich hab dich in letzter Zeit ziemlich oft hier gesehen. Hast wohl im Moment kein großes Glück mit Kunden? Ich würd dich aber gerne ficken. Also, wie viel verlangst du?" Alexander sah den Fremden erschrocken an. Doch dann wurde er wütend. Er riss seinen Arm hoch und schlug den Fremden die Faust ins Gesicht. Dieser ließ ihn sofort los. "Was bilden Sie sich eigentlich ein? Seh ich vielleicht aus wie ein Stricher? Suchen Sie sich gefälligst einen oder machen Sie es sich selber, aber lassen Sie mich in Ruhe." Der Mann wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel und griff den davonlaufenden Alexander am Arm. Seine Augen blitzten bedrohlich. Dann grinste er. "Wenn du mal in Geldnot bist, steh ich dir gern zur Verfügung." Dann ließ er ihn los und ging davon. Völlig verwirrt ging Alexander jetzt auch. Er schloss die Wohnung auf und ließ sich auf das Bett fallen. Müde drehte er sich auf die Seite. /Was für ein Tag./ Er legte einen Arm auf die andere Seite des Bettes. Das Laken war kalt. Und das schon seit 3 Monaten. "Gute Nacht, Andrè.", flüsterte Alexander noch, bevor er einschlief. ~*~*~*~*~* Als Alexander den nächsten Tag in das Krankenhaus ging bekam er einen Schreck. Andrè's Zimmer war leer. Das Bett war neu bezogen worden und die Geräte standen ausgeschalten daneben./Ist er etwa... NEIN! / "Nein, das darf nicht sein!" Alexander sank kraftlos auf die Knie. Wie lange er dort saß, wusste er nicht, als sich plötzlich eine Hand sanft auf seine Schulter legte. /Bitte lass es Andrè sein./ bettete er innerlich. Doch als er den Kopf zu der Person drehte sah er in das Gesicht einer Krankenschwester. Er fuhr sie an. "Wo ist er?" Traurig ließ er den Kopf hängen. "Ist er etwa.." "Nein" Dieses kleine Wort sorgte dafür, dass er der Krankenschwester sofort um den Hals fiel. Doch dann machte sich die alte Sorge in ihm breit. Er ließ die überraschte Krankenschwester wieder los. "Hat sich sein Zustand verschlechtert?" Die Frage kam so leise von seinen Lippen, dass die Krankenschwester sie mehr erriet, als dass sie sie verstand. Sie schüttelte den Kopf und lächelte. Alexander sah sie erstaunt und zugleich hoffnungsvoll an. "Ist er etwa erwacht?" "Ja." Seine Augen leuchteten auf. Am liebsten hätte er die ganze Welt umarmt. "Kann ich zu ihm?" Die Krankenschwester nickte ihn freundlich zu. "Folgen Sie mir einfach." Voller Ungeduld lief er der Krankenschwester hinterher. Er sprang von einem Bein auf das andere. Vor der Zimmertür wurde es noch schlimmer. /Machen Sie doch endlich die verdammte Tür auf./ dachte er. Vor Vorfreude, endlich Andrè's waches Gesicht zu sehen, das ihn anlächelte, wäre er fast gestorben. Als die Tür nun aufging und er ihn auf dem Bett sitzen sah, konnte er sich nicht mehr zurückhalten, zu lange war er schon allein. Stürmisch umarmte er ihn. Am liebsten hätte er ihn geküsst. Doch dann sagte Andrè etwas, dass ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Wer bist du?" Alexander sah ihn erstaunt an. "Ich bin es Alexander. Erkennst du mich nicht?" "A l e x a n d e r. Nein, den Namen hab ich noch nie gehört." Alexander starrte ihn nur an. Sein Blick wurde traurig. Die Krankenschwester mischte sich mit ein. "Ihr Freund hat Amnesie, aber es ist nur vorübergehend." "Wie lange wird es dauern?" "Bestenfalls 1 Monat. Im schlimmsten sogar 2 Jahre. Aber auf keinen Fall länger." Er sah Andrè immer noch unaufhörlich traurig an. "Du erinnerst dich wirklich nicht?"; er spürte wie brüchig seine Stimme war. Als Andrè wieder den Kopf schüttelte, konnte Alexander es nicht mehr unterdrücken und ein paar Tränen rollten über seine Wangen. "Ich hab solange gewartet. Das ist nicht fair!" Die Krankenschwester legte ihm tröstend den Arm um die Schultern. "Das wird schon wieder. Aber ich muss Sie noch fragen, wann seine Eltern ihn nach Hause holen." "Er hat keine Eltern. Er teilt sich schon seit 2 Jahren mit mir eine Wohnung." "Oh, dann kommt er wohl mit Ihnen mit." Er nickte und wandte sich an Andrè. "Ok. Gehen wir?" Andrè nickte langsam und erhob sich. Nachdem die Krankenschwester ihnen noch Hinweise gegeben hatte, verabschiedeten sie sich. So, das war teil 1. Endlich geschafft. Für mich ist das meine erste längere Geschichte die ich veröffentliche. Bitte mal wieder um Feedback. Ohne könnt ich manchmal gar nicht weiter schreiben. Eure Mimet P.S.: Neuen teil gibs erst bei kommis *g* Kapitel 2: ----------- Titel: Vergessen Teil: 2 Autor: Mimet Email: Amy347927@web.de Bewertung: ab 16 Warnung: depri Inhalt: Alexanders Freund liegt im Koma. Als er endlich erwacht ist nichts mehr so wie es war. An dieser Stelle möchte ich meiner Beta-leserin Ineksi danken. Ohne sie wär es warscheinlich mehr ein Rätselraten als lesen geworden. Ihr Kommentar "Kauf dir eine Kommataste". Danke für alles. In der Wohnung war es dunkel, da es schon abends war, als sie endlich ankamen. Alexander führte Andrè in das Schlafzimmer, da dieser ziemlich müde war. Er legte sich sofort in das Bett, nachdem er sich umgezogen hatte und kuschelte sich in die Decke. Auch Alexander war ziemlich fertig von dem Tag und legte sich kurz darauf zu ihm. Aus alter Gewohnheit legte er seinen Arm auf Andrè's Bauch und seinen Kopf an dessen Brust und kuschelte sich eng an ihn. Andrè wachte sofort auf und erschrak, als er den Jungen, der sich an ihn gekuschelt hatte, entdeckte. Mit einem kräftigen Stoß beförderte er ihn aus dem Bett. "Aua! Hey, spinnst du?", meckerte Alexander, der auf den Boden lag. Andrè fauchte aufgebracht: "Was sollte das eben?! Hast du kein eigenes Bett?" "Natürlich nicht! Wir sind seit 2 Jahren fest zusammen!" "WAS???" Alexander sah ihn traurig an. Leise sprach er: "Hast du das etwa auch vergessen?" Mit diesen Worten stand er auf und stürzte aus dem Raum. In der Küche brach er über den Tisch zusammen und weinte hemmungslos. /Ist alles vorbei? Hat er wirklich alles vergessen? / Schließlich riss er sich zusammen, ging in das Schlafzimmer und zog sich an. Andrè saß immer noch auf dem Bett und starrte ihn an. Noch bevor er etwas sagen konnte, ging Alexander wieder aus dem Raum. Kurze Zeit später hörte man wie die Wohnungstür ins Schloss fiel. ~*~*~*~*~* Alexander ging wieder die Straße entlang. Endlich war Andrè erwacht und nun das. Er seufzte gequält auf. Das Leben erschien ihm mit einem Mal sinnlos und so leer. Er erinnerte sich daran, wie sie sich das erste Mal begegnet waren. Das war in der 9.Klasse der Mittelschule. Er war gerade aus Berlin hierher gezogen und er fand es erst einmal zum Kotzen. Seine Eltern hatten sich getrennt und die neue Wohnung war extrem klein. Alexander lebte bei seiner Mutter, da sein Vater keine Zeit hatte, um sich um ihn zu kümmern. Alle seine Freunde hatte er zurücklassen müssen. Keiner in der neuen Klasse beachtete ihn außer Andrè. Er erinnerte sich genau an diesen Moment. Andrè's schwarzen, kurzen Haare. Seine blauen Augen. Er war sofort verzaubert. Als er ihm gestand, dass er sich in ihn verliebt hatte, leuchteten Andrè's Augen auf. Er hatte sich ebenfalls in ihn verliebt. Sie verbrachten viele Nachmittage zusammen. Andrè hatte aber leider nie genug Zeit, um über Nacht zu bleiben. Da seine Eltern gestorben waren, lebte er in einer WG, die ziemlich strenge Regeln hatte, was die Ausgehzeit betraf. Am Anfang hatten sie ihre Beziehung geheim gehalten. Bis zum Abschlussball. Sie hatten sich fast den ganzen Abend an der Bar aufgehalten. Bis ein richtig schlunziger Schmusesong erklang. Da nahm Andrè Alexanders Hand und zog ihn auf die Tanzfläche. Engumschlungen tanzten sie dort. Alles um sie herum verschwamm langsam. Als das Lied endete, versanken sie in einen langen Zungenkuss und kuschelten sich eng aneinander. Bis sie merkten, dass das Lied schon längst vorbei war und sie langsam in die reale Welt zurückkehrten. Die gesamten Abschlussklassen standen um sie im Kreis herum. Alexander errötete sofort und wollte sich von Andrè losreißen, doch er hielt ihn fest und sah ihm fest in die Augen. Zu der versammelten Mannschaft der Schule sagte er: "So, nun wisst ihr alle das ich mit ihm zusammen bin. Und wehe es kommt eine blöde Bemerkung." Alle blieben stumm und sahen die beiden überrascht an. Zufrieden wandte sich Andrè wieder an Alexander. Er lächelte ihn an und sagte leise: "Ich liebe dich." Alexander fühlte sich glücklich wie nie zuvor, da es das erste Mal war, dass er ihm das sagte. Überglücklich fiel er ihm um den Hals. "Ich dich auch." Dann küssten sie sich erneut. Zu ihrer Überraschung begannen die Leute um sie herum zu klatschen. Ein Mädchen kam zu ihnen und meinte: "Wurde ja auch endlich Zeit." Andrè sah sie verblüfft an: "Habt ihr es etwa gewusst?" "Nur geahnt. So wie ihr euch andauernd angestarrt habt. Nur gab es ja keinen Beweis." Die Toleranz der Leute war überwältigend. Das hätte keiner der beiden vermutet. Bei dem, was man so alles hört. Ein Mitschüler kam sogar angerannt, bat sie sich noch einmal zu küssen und hielt einen Fotoapparat hin. "Für die Abschlusszeitung. Wir müssen ja noch unser Traumpaar wählen und ich bin mir sicher das ihr gewinnt." An diesen Abend ging Andrè nicht in die WG. Auch wenn er riskierte, rausgeschmissen zu werden. Bei Alexander daheim stießen sie mit Wein an. Als Alexander so an diesen Abend zurückdachte, machte sich ein wohliges Gefühl in ihm breit. Diesen Tag und diese Nacht würde er nie vergessen. Genauso wie den Tag, an dem sie ihre gemeinsame Wohnung suchten und ab da gemeinsam lebten. Und vor einem halben Jahr hat Andrè sogar um seine Hand angehalten. In einem Restaurant, das mit Leuten überfüllt war. Ein paar Leute hatten sie schief angeguckt, andere hatten gelächelt und manche hatten, wie er selbst, Tränen in den Augen. Dann der Tag, der alles veränderte. Sie waren gerade Einkaufen gewesen. Alexander hatte sich einen Pullover gekauft. Eigentlich mochte er keine. Er zog es vor, lange Hemden zu tragen. Aber weil Andrè meinte, dass er ihm gut stand und er für ihn darin so sexy aussah, hatte er sich doch entschlossen, ihn zu kaufen. (Nicht ohne Hintergedanken versteht sich) Er wollte ihn an Weihnachten tragen und einen wunderschönen Tag mit Andrè verbringen. Voller Vorfreude auf übermorgen plapperte und sprang er um Andrè herum. Dieser tat genervt und zog ihn an sich heran und wuschelte ihm durch die Haare. Plötzlich kam ein Wagen um die Ecke gerast. Viel zu schnell, um auszuweichen. Andrè schlang die Arme um ihn, da die Gasse zu eng war, um ihn wegzustoßen. Andrè schützte ihn mit seinen Körper und auf die Gefahr hin sein eigenes Leben zu verlieren. Alexander kam mit einer leichten Gehirnerschütterung davon, aber Andrè fiel ins Koma. Es war fraglich gewesen, ob er je wieder aufwachen würde. Der Autofahrer war betrunken gewesen und wurde ins Gefängnis gesteckt. Allerdings kam er nach einer Woche wieder heraus. Mit 150 Euro Geldstrafe und 2 Monaten Führerscheinverlust war alles erledigt. Alexander allerdings blieben 3 Monate Einsamkeit. Jeden Tag wachte er mit der Hoffnung auf, dass Andrè erwachen würde. 2 Tage saß er an seinem Bett. Ohne zu essen, ohne zu schlafen. Vor Erschöpfung brach er schließlich zusammen und durfte nur noch zu den Besuchszeiten zu ihm. Und nun da Andrè endlich erwacht war, erinnerte er sich an nichts. Er hatte ihn einfach weggestoßen und sogar angewidert angesehen. Und er? Er war einfach weggelaufen! Weggelaufen, ohne ihm alles zu erklären. Vielleicht sollte er Andrè erzählen, was zwischen ihnen ist. Oder war? Was, wenn Andrè ihn verließ? Wenn der Unfall ihn so verändert hat, dass wenn er sich erinnert, er alles, was war, als falsch und widerwärtig empfindet? Ihn zu verlieren, würde er nicht verkraften, das wusste er. Als er wieder in die Wohnung zurückkehrte, sah er, dass Andrè im Wohnzimmer saß. Er war in eine Decke eingekuschelt und schlief seelenruhig. Alexander musste lächeln. Er sah so süß aus, wenn er schlief. Er ging zu ihm und rüttelte ihn an der Schulter. Nur ganz leicht und sanft. Andrè schlug die Augen auf und sah sich erst einmal desorientiert um. Dann erblickte er Alexander. Andrè blickte beschämt zu Boden und murmelte: " Entschuldige. Ich wollte dich nicht verletzen." "Schon gut. Ich hätte mich auch nicht gleich an dich ranschmeißen müssen, aber ich hab dich so vermisst. Für den Moment hatte ich vergessen, dass du dich an nichts erinnerst." Es entstand eine peinliche Stille. Andrè war immer noch müde und sank langsam wieder in sich zusammen. Alexander bemerkte dies natürlich und ging auf ihn zu. "Komm, du gehörst ins Bett." Mit diesen Worten half er ihm auf und brachte ihn ins Schlafzimmer. Er beugte sich aus alter Gewohnheit über ihn und wollte ihn küssen, konnte sich aber rechtzeitig davon abhalten. Statt dessen flüsterte er: "Schlaf gut." Er selbst rollte sich auf dem Sofa zusammen und schlief kurz darauf ebenfalls ein. So, das war die Vergangenheit der beiden. Hoffe er gefällt euch. Leider hab ich nur ein Kommi von meiner besten Freundin bekommen *schnief*. Kapitel 3: ----------- Titel: Vergessen Teil: 3 Autor: Mimet Email: Amy347927@web.de Bewertung: ab 16 Warnung: depri Inhalt: Alexanders Freund liegt im Koma. Als er endlich erwacht ist nichts mehr so wie es war. Sonnenlicht blendete Alexander, als er langsam die Augen öffnete. Er drehte sich wie jeden Morgen noch einmal genüsslich auf die Seite. Zu spät erinnerte er sich, dass er auf dem engen Sofa schlief und fiel mit einen dumpfen Laut auf den Fußboden. "Aua." /Warum lande immer ich auf den Boden. Hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit./ Langsam erhob er sich. Als sein Blick auf die Uhr fiel, wurde seine Laune auch nicht besser. Schon 10.00 Uhr. /Scheiße! Den Job kann ich vergessen./ Alexander war in den letzten Monaten so unregelmäßig gekommen, dass der Chef meinte, wenn er noch einmal zu spät kommen würde, würde er rausfliegen. Schnell hechtete er zum Telefon um zu retten, was zu retten war. Schon war die Nummer eingetippt. Wie erwartet gab es keine Gnade mehr. Das war's endgültig. Und das gerade heute! Die Miete war schon 2 Wochen überfällig und spätestens heute musste er zahlen oder er musste die Wohnung räumen. Der Tag begann echt beschissen. Und wo sollte er das Geld hernehmen? Seine Mutter konnte er nicht fragen, die hatte selbst nie welches. Sie verstand es, es immer schnell in etwas flüssiges umzusetzen. Das Konto war leer. Mit den 3 Euro kam man auch nicht weit. Alexander seufzte, wo sollte man so schnell soviel Geld hernehmen? Bliebe also nur noch den Vermieter zu erreichen und um Gnade zu flehen. Kurz entschlossen rief er auch diesen an. Und wie sollte es auch an solch einen Tag sein? Er bekam keine Gnadenfrist. Der einzige Ausweg, der ihm noch einfiel, war diesen Mann von neulich aufzusuchen. Aber diesen Gedanken verwarf er so schnell, wie er gekommen war. Nein, so erledigt konnte er nicht sein. Leise ging er in Richtung Schlafzimmer und öffnete die Tür. Andrè schlief immer noch. /Wie kann man nur so verschlafen sein?/ Das hatte er sich früher oft gefragt. Er beschloss Frühstück zu machen und es Andrè ans Bett zu bringen. Ein Blick in den Kühlschrank und seine Laune ging in den Minus-Bereich. Ein kleiner Joghurt stand dort. Einsam und verlassen. Wenigstens war das Verfallsdatum noch nicht abgelaufen. Kurzerhand schnappte er ihn, dann noch einen Löffel und schlich sich wieder ins Schlafzimmer. Er betrachtete Andrè ganz genau. Das schmale Gesicht, die schwarzen Haare. Das Gesicht das er so sehr liebte. Alexander setzte sich auf die Bettkante und streichelte das Haar von Andrè. Wie weich es doch war. Genauso wie damals. Verträumt streichelte er weiter, bis Andrè schließlich die Augen öffnete. Erschrocken fuhr dieser auf. "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Hier, zum Frühstück. Was anderes ist leider nicht da." Er reichte ihm den Joghurt hin und wartete gespannt. Andrè ergriff ihn zögernd und betrachtete ihn erst einmal kritisch. /Das nennt er Frühstück?/ Dann sah er auf Alexander, der ihn entschuldigend ansah. In wenigen Minuten war der Joghurt aufgegessen. Alexanders Magen knurrte zu seinen Ärger laut auf. "Hast du noch nichts gegessen?" Andrè klang besorgt. "Nein, aber ich geh gleich einkaufen. Also, du bleibst schön hier. Ich bin gleich wieder da." Schon sprang er auf und verließ den Raum so schnell wie möglich. Irgendwie war es eigenartig. Sonst musste er immer beschützt werden. Er konnte sich immer an Andrès Schulter anlehnen und sich geborgen fühlen. Doch nun war Andrè es der Schutz und Sicherheit brauchte. Gedankenverloren ging er auf die Straße. ~*~*~*~*~* Nach 4 Stunden gab er es auf. Überall wo er fragte, wies man ihn ab. Dabei brauchte er dringend Geld. Die Miete musste noch heute bezahlt werden und verhungern konnten sie ja auch nicht. So sehr er sich auch sträubte und innerlich wehrte, er kehrt auf die Straße, wo er den Mann getroffen hatte, zurück. Es waren kaum Menschen unterwegs, da dies eine Straße war, in der es nur Bars und Nachtclubs gab. Sollte er es wirklich wagen? Aber er durfte nicht egoistisch sein, schließlich musste er sich um Andrè kümmern. Er schluckte seinen Widerwillen herunter und atmete noch einmal tief durch. Dann lief er zu der Gasse, wo er das letzte Mal so belästigt wurde. /Wär wohl zuviel verlangt, wenn er wirklich kommen würde./ Er setzte sich mit den Rücken an die Wand. In Gedanken ging er noch einmal alle Möglichkeiten durch, wie man schnell Geld verdienen könnte. Aber die einzige Lösung, die ihm einfiel, war diese. Hätte er mehr Zeit, könnte er sich bestimmt einen angenehmeren Weg aussuchen, um Geld zu bekommen. Alexander zog die Knie an, schlug die Arme um sie und legte den Kopf auf die Knie. /Was für ein beschissener Tag./ Das Schicksal aber wollte es, dass der Mann wirklich vorbei kam. Alexander überlegte einen Moment, ob er dem Schicksal danken sollte oder nicht. Der Mann lief an der Gasse vorbei und schaute nur nebenbei hinein. Dann blieb er abrupt stehen. Mit hämischen Grinsen ging er auf ihn zu. "Na, wen haben wir denn da?" Alexander stand auf. Innerlich seufzte er und trat den Mann entgegen. Dieser schaute ihn genau an. "Haben wir es uns anders überlegt?" Er lachte hochmütig auf. /Du kannst noch zurück. Hau einfach ab./ sprach seine innere Stimme. Doch Alexander blieb nur stehen und schaute auf den Boden. "Also, was muss ich machen?"; erstaunt über seine eigenen Worte starrte er noch fester auf den Boden, als wären die Pflastersteine das Interessanteste, dass er je gesehen hatte. "Wer weiß, ob ich überhaupt noch will." "Dann lassen Sie es eben." Alexander wurde wieder wütend. So erniedrigt hatte er sich noch nie gefühlt. Innerlich packte ihn die Panik und sein Körper hätte nur allzu gern nachgegeben, wenn der Mann ihn nicht grob an die Schultern gefasst hätte und gegen die Wand drückte. Noch ehe er wusste was genau geschah, spürte er schon fremde Lippen auf seinen. Eine fremde Zunge forderte grob Einlass. Alexander gab nach. Es fühlte sich so eklig an, als sich ihre Zungen berührten. Am liebsten hätte er zugebissen. Schließlich beendete der andere den Kuss endlich. Ohne zu überlegen, spuckte Alexander vor die Füße des Mannes. ~*~*~*~*~* Es war kalt um ihn herum. Alexander öffnete zögernd die Augen und sah das er noch immer in der Gasse lag. Seine Hose war samt Boxershorts heruntergerissen worden. Langsam erhob er sich und zog sich wieder an. Sein Hintern schmerzte. Ein Bündel Geldscheine lag neben ihm. Schnell ergriff er es. Wage erinnerte er sich daran, was passiert war. Nach dem Kuss hatte er den Mann vor die Füße gespuckt, in der Hoffnung, den ekligen Geschmack von ihm loszuwerden. Ein kalter Schauder lief seinen Rücken hinauf, wenn er an die Zunge des anderen dachte. Der Mann hatte ihm darauf hin eine so starke Ohrfeige verpasst, dass er hinfiel. Dann hatte er ihm am Kragen gepackt und wieder zu sich hinauf gezogen. Die Schmerzen in der Schulter erinnerten ihn daran, wie er mit Kraft gegen die Wand gestoßen worden war. "Du kleines Stück Scheiße!", hatte der Mann gebrüllt. Dann hatte er ihm die Hose runtergezogen und seinen Penis fest umklammert, so das er vor Schmerz aufgeschrieen hatte. Der Mann hatte zufrieden gelacht. Schließlich hatte er ihn umgedreht und ihn vergewaltigt. Er spürte immer noch, wie ihn der Schmerz regelrecht betäubt hatte. Als der Mann endlich fertig war, war alles schwarz geworden. Immer noch in der schrecklichen Erinnerung gefangen, lief er in Richtung Supermarkt. Sie brauchten Brot, Milch und andere Lebensmittel. Für die Miete reichte das Geld außerdem noch. Trotzdem war der Preis dafür ziemlich hoch gewesen. Zu seinem Glück hatte er gemerkt, das der Mann ein Kondom benutzt hatte. /Da hab ich echt Schwein gehabt./ Völlig erledigt ging er noch zum Vermieter und schleppte sich anschließend nach Hause. ~*~*~*~*~* "Wo warst du?" "Oh. Hallo Schatz. Ich hab ein bisschen Geld verdient und war einkaufen." "Ich bin nicht dein SCHATZ!" Andrè sah ihn aufgebracht an. Schließlich war es schon 17.00 Uhr. Alexander schmunzelte. /Wenigstens hat er schon einen seiner alten Charakterzüge zurück. Schnelle Aufgebrachtheit./ Zu Andrè sagte er beruhigend: "Entschuldige, das konnte ich mir nicht verkneifen. Ich hab dir auch extra Schoko-Eis mitgebracht." Andrè sah ihn verdutzt und fragend an. Alexander wunderte sich. "Früher bist du rumgehüpft wie ein Gummibärchen, wenn ich welches besorgt habe." Mit diesen Worten ging er schnell an ihm vorbei in die Küche. /Nicht mal das weiß er noch/ Nachdem er alle Einkäufe verstaut hatte, machte er sich daran, Essen zu kochen. Das Essen verlief schweigend. Alexander erinnerte sich, wie das vor den Unfall war. Er hatte die ganze Zeit geredet und Andrè hatte lächelt zugehört. Nur ab und zu wurde er durch einen Kuss unterbrochen. Als sie fertig waren, wusch Alexander noch schnell ab und setzte sich dann ins Wohnzimmer. Andrè saß schon dort auf dem Sofa und sah sich die eingerahmten Fotos an. Alles Fotos von ihnen. Das Foto in der Mitte hatte einen besonders schönen Rahmen. "Wo war das?" fragte er. Alexander drehte den Kopf in die Richtung, wo Andrè hinsah. "Auf den Abschlussball unserer Schule. Wir wurden zum Traumpaar der Schule gekürt." Traurig sah er das Foto an. Ob es je wieder so sein würde? "Erzählst du mir irgendwann wie wir uns kennen gelernt haben?" "Ja, natürlich. Jetzt gleich?" "Nein, heute nicht mehr. Ich bin müde." Andrè erhob sich und ging Richtung Schlafzimmer davon. Alexander merkte erst jetzt, wie erschlagen er sich fühlte. Sein Hintern schmerzte immer noch fürchterlich. Mit einem vor Schmerz verzogenen Gesicht rollte er sich wieder auf den Sofa zusammen. ~*~*~*~*~* Die gesamte nächste Woche beschäftigte Alexander sich damit, Andrè alles zu erzählen, was er aus seinen Leben wusste und auch was zwischen ihnen ist? war? Nur die Verlobung verschwieg er. Er wollte Andrè nicht zu sehr aufregen. Und natürlich nicht, was er getan hatte, um an Geld zu kommen. Als Andrè erfuhr, wie es zu seinem Gedächtnisverlust kam, schaute er Alexander nur ungläubig an. Er hatte für diesen Jungen sein Leben riskiert? Ihn sogar geliebt. Es erschien ihm irgendwie absurd. Leider halfen all die Erzählungen nichts. Andrè hatte wirklich alles vergessen. Alexander kam es vor, als würde er jeden Tag mehr absterben. Seine fröhliche und liebenswerte Art, wegen der Andrè ihn einst so liebte, verschwand irgendwie immer mehr, bis irgendwann nichts mehr davon übrig zu sein schien. Einen Job fand er ebenfalls nicht. Eine Lehre konnte er sich nicht leisten. Er hatte schon bange, wie er überhaupt die nächste Miete bezahlen sollte. Andrè merkte von all den Problemen nichts. Statt dessen überlegte er sogar ernsthaft, ihn zu verlassen. All seine Gefühle schienen mit seinem Gedächtnis verschwunden zu sein. Doch er blieb. Ein halbes Jahr lebten sie nebeneinander. Sie sprachen nur das Nötigste. Alexander, weil er Angst hatte, Andrè zu bedrängen. Andrè, weil er Angst hatte, ihm falsche Hoffnungen zu machen. Meist befasste Andrè sich mit alten Fotos und irgendwelchen Schriftstücken, in der Hoffnung irgendetwas wieder zu erkennen. Alexander ging jede Woche am Freitag aus. Als Andrè einmal fragte, ob er mitkommen dürfe, wies Alexander ihn sofort zurück. Auf keinen Fall durfte Andrè DAS erfahren. Dieser fühlte sich verletzt, denn er dachte, Alexander würde ihn noch lieben. Er hatte ihn einmal gefragt und er hat dies auch offen zugegeben. Als dieser ihn ebenfalls fragte, antwortete er nicht. Er wusste es wirklich nicht. Alexander schlief inzwischen wieder bei ihm im Bett, da das Sofa auf Dauer unbequem wurde. Anfangs hatte Alexander versucht, sich an ihn zu kuscheln, um zu zeigen, dass er ihn noch immer liebte, doch irgendwann gab er es auf. Andrè reagierte auf solche Annäherungsversuche sogar manchmal panisch. Auch schien Alexander immer sehr müde und traurig, wenn er von seinen "Freitagsausflügen" zurück kam. Wo ging er nur immer hin? Nachts hörte Andrè ihn immer leise schluchzen. Jeden Abend weinte Alexander sich in den Schlaf. Andrè hätte ihn nur allzu gern getröstet, doch wie sollte er das tun, ohne ihm Hoffnungen zu machen? Alexander wusste nicht mehr weiter. Seit nun mehr 6 Monaten verdiente er sich ihren Lebensunterhalt, indem er seinen Körper verkaufte. Und wozu das alles? Was für ein Sinn hatte sein Leben noch? Andrè liebte ihn nicht mehr, egal was er versuchte. Sein Geld verdiente er sich, indem er auf den Strich ging. Nachts weinte er immer. Er hatte Angst vor den nächsten Tag. Andrè würde ihn wahrscheinlich nie mehr so ansehen wie früher. Diese Hoffnung war schon gestorben, ganz langsam, immer, wenn er zurückgewiesen wurde. Manche Nacht wachte er schweißgebadet auf und schrie verzweifelt. Dann umarmte er sich selbst und versuchte die Panik loszuwerden. Nein, er hielt diesen Druck bestimmt nicht mehr lange aus. Wenn er in den Spiegel sah, erschrak er immer wieder aufs Neue. Er war mager geworden. Sein Haar lag glanz- und kraftlos auf seinen Kopf. Seine Augen schienen aus Glas. Nichts schien mehr daran zu erinnern, wie er einmal war. Seine Gefühle schienen ebenfalls abgestorben zu sein. Bis auf die zahllosen Nächte, in denen er sich in den Schlaf weinte, zeigten sich keine Gefühlregungen mehr. Heut Nacht fasste er einen Entschluss. Er musste mit Andrè reden. So konnte es nicht weitergehen und würde es wahrscheinlich auch nicht. Mit diesem Entschluss drehte er sich wieder auf die Seite und schlief wieder ein. Danke für die Kommis *richtig gerührt sein* Ich bin so froh das es euch gefällt. *glücklich schweb* Bleibt mir bitte bis zum ende treu. Kapitel 4: ----------- Titel: Vergessen Teil: 4 Autor: Mimet Email: Amy347927@web.de Bewertung: ab 16 Warnung: depri Inhalt: Alexanders Freund liegt im Koma. Als er endlich erwacht ist nichts mehr so wie es war. Als er die Augen öffnete, sah er Andrè neben sich auf der Bettkante sitzen. Als dieser bemerkte, dass er wach war, drehte er sich zu ihm um und reichte ihm eine Tasse Kaffee. Dankbar nahm er diese an. "Du schläfst in letzter Zeit ziemlich unruhig.", bemerkte Andrè. "Wie kommst du darauf!" Der Sarkasmus in seiner Stimme ließ sich schwer überhören. Andrè sah ihn traurig an. "Ist es wegen mir?" Alexander sah ihn an und beschloss ehrlich zu sein. "Ja, aber es liegt nicht nur an dir." Er stellte den Kaffee weg und stand auf. "Komm mit, ich muss etwas mit dir bereden." Andrè folgte ihm ins Wohnzimmer und setzte sich ihm gegenüber in den Sessel. Man sah ihm an, dass er nervös war. /Früher hatte er sich das nie anmerken lassen, wenn er nervös war... Ja, früher! Scheiß auf Früher, jetzt ist jetzt!/ Langsam begann er: "Du erinnerst dich immer noch an nichts?" Andrè bestätigte dies, indem er den Kopf schüttelte. "Das hab ich befürchtet. Also, möchtest du überhaupt hier bleiben?" Überrascht sah Andrè ihn an. "Natürlich, mir gefällt es hier sehr gut." "Was denkst du über mich?" Andrè runzelte die Stirn. "Du hast mich aufgenommen und gut behandelt." "Ich habe dich geliebt. Ich hätte nicht gedacht, dass du sogar das vergisst, obwohl du immer geschworen hast, dass das nie passiert." "Für den Unfall kann ich schlecht was!" "Jaja, reg dich ab. Ich werde dich nicht mehr bedrängen." "Heißt das, du verlässt mich? Du hast versprochen, dass du das nie tust!" Alexander horchte auf. "Wann hab ich das gesagt?" Andrè sah ihn verwirrt an. "Ich weiß nicht. Aber du hast es gesagt, da bin ich mir ganz sicher!" Alexander erinnerte sich. Es war in dem Restaurant, als er ihn den Antrag gemacht hatte. Er hatte feierlich versprochen, dass er immer bei ihm bleiben würde. Egal was passiert. "Das war an den Abend, an dem wir uns verlobt haben." "VERLOBT?" Er sprang sofort auf und packte Alexander am Kragen. "Warum hast du mir das nicht erzählt? Verdammter Mistkerl!" Mit glasigen Augen sah Alex ihn an. /Mistkerl?/ Tränen der Wut und Verzweiflung stiegen in ihm auf. Die Tränen flossen über seine Wangen, als er ihn anschrie: "Ich bin also ein Mistkerl für dich? Nichts weiter? Sind den alle Gefühle für mich erloschen? Warum tust du mir das an? Wozu tu ich mir das selber an? Wozu steh ich den jeden Tag auf? Wenn du mich so verachtest, sag es mir sofort und ich bin weg!" Andrè ließ ihn los und Alexander rollte sich auf dem Sofa zusammen wie ein kleines Baby und weinte jämmerlich. Andrè konnte nichts weiter tun als ihn anzustarren. Schließlich gab er sich einen Ruck und setzte sich neben ihn. "Entschuldige, ich wollte dich nicht verletzen. Nur es war so überraschend. Bitte wein nicht. Du weißt, dass ich das nicht mag." Kurz entschlossen nahm er ihn in den Arm und wiegte ihn langsam vor und zurück. Langsam ebbte das Weinen ab und Alexander kuschelte sich in Andrès T-Shirt. Andrè schlang seine Arme fester um ihn. Alexander spürte die langentbehrte Wärme und hielt sie so lang wie möglich fest. Schließlich löste er sich doch von ihm. Die Situation kam ihm so bekannt vor. Damals, als seine Mutter von ihrer Beziehung erfahren hatte und anfing zu trinken. Er hatte sich die Schuld daran gegeben, dass sie so abgerutscht war. Erst später erfuhr er, dass sie ihren Job verloren hatte und ihre neue Beziehung in die Brüche gegangen war. Damals als Andrè ihn so gewiegt hatte, musste er ihm versprechen, nicht mehr zu weinen, da er ihn so gern lächeln sah. Auch jetzt hatte Andrè wieder den selben Ausdruck in den Augen wie damals. "Erinnerst du dich etwa daran?" Zum ersten Mal seit Wochen oder gar Monaten hatte er wieder Hoffnung. Andrè nickte. "Ich weiß es noch ganz genau. Es war wegen deiner Mutter." Stürmisch umarmte Alexander ihn. Am liebsten hätte er gleich wieder losgeheult. "Du erinnerst dich daran. Lieber Gott, du erinnerst dich!" "Psst... ganz ruhig, mein kleiner Engel." Kleiner Engel... so hatte er ihn immer genannt. Kurzerhand wurde Andrè noch fester umarmt und ihm ging fast die Luft aus. Aber es tat so gut. Ja, er konnte einen Teil seiner Gefühle für diesen Jungen wieder erkennen. ~*~*~*~*~* Andrè machte weitere Fortschritte und innerhalb eines Monats erinnerte er sich an fast alles. Ein paar Kleinigkeiten wußte er zwar immer noch nicht, aber das war Alexander egal. Endlich hatte er seinen alten Andrè wieder. Sie unternahmen viele Dinge miteinander und waren wieder glücklich. Jedenfalls glaubte das Andrè und doch war es nicht so. Alexander ging immer noch jeden Freitag weg und kam meist erst spät zurück. Irgendwann wurde es Andrè zu Bund. Als Alexander das nächste mal erst um 1.00 Uhr nachhause geschlichen kam wurde er von Andrè überrascht der im Wohnzimmer auf den Sofa saß. So unbekümmert wie möglich sagte er: "Du bist ja noch wach. Endschuldige das ich so spät komme." "Wo warst du den schon wieder? Jeden Freitag das selbe. Und jetzt sag nicht wieder du warst spazieren und hast die Zeit vergessen!" /Oje, Andrè ist wirklich wütend. Aber die Wahrheit darf er auf keinen Fall erfahren!/ Er rief fröhlich und sorglos zurück: "Wenn du es unbedingt wissen willst, ich arbeite. Oder denkst du eine gute Fee bezahlt die Lebensmittel und die Miete?" "Du arbeitest?" "Klar, irgend jemand muß sich ja opfern!" lachend fiel er Andrè um den Hals und gab ihm einen Kuß. Andrè begann ihn zärtlich über den Rücken zu streicheln. Dann umfaßte er sachte seinen Po. Alexander zuckte vor Schmerz zusammen. "Was hast du?" "Nichts, ich bin nur unglücklich auf den Hintern gelandet." "Tolpatsch" Zärtlich strich Andrè Alexander über die Wange. Dieser kuschelte sich enger an ihn und gähnte verhalten. "Müde?" "Mmh" Andrè hob ihn auf und trug ihn ins Schlafzimmer. Alexander konnte sich kaum noch rühren. Er meinte zwar es liegt an der Müdigkeit aber in Wirklichkeit waren die Schmerzen diesmal kaum erträglich. Viele seiner Kunden waren brutal. Aber heut war wieder der Mann da. Ohne das er etwas tun konnte wurde er diesmal mehrmals vergewaltigt. Andrè war immer zärtlich, doch auch ihm ist schon aufgefallen das er ihm am Wochenende nicht anfassen durfte. Betrügte Alexander ihn etwa? Aber hatte auch so lange gewartet bis er aus den Koma erwachte und eh er sein Gedächtnis wieder hatte war viel Zeit vergangen. Vielleicht hatte er ja eine neue Beziehung? Keiner konnte fast 1 Jahr warten ohne zärtliche Zuwendung zu bekommen. Aber woher nahm er dann das Geld? Irgentetwas stimmte nicht. Ich sag es noch mal. Danke, danke, danke für all die Kommis. Inzwischen hab ich das mit den Schnuppertext auch geschafft... So und nun etwas Werbung. Ich hab noch 4 weitere Geschichten veröffentlicht und hoffe das ihr sie vielleicht auch lest. Viel spass noch bei dieser Geschichte. Teil 5 kommt bald. Weiß noch nicht ob das der letzte wird. Oder der vorletzte mal schaun. Bis bald eure Mimet Kapitel 5: ----------- Titel: Vergessen Teil: 5 Autor: Mimet Email: Amy347927@web.de Bewertung: ab 16 Warnung: depri Inhalt: Alexanders Freund liegt im Koma. Als er endlich erwacht ist nichts mehr so wie es war. Danke für die vielen Kommis. Vorallem Deedochan. Gleichzeitig mach ich hier nochmals Werbung für meine anderen Storys. Bitte schreibt weiter so viele Kommis. Und nun noch viel Spass mit Vergessen. "Andrè, was ist denn los?" Alexander schlang seine Arme von hinten um ihn. Andrè befreite sich gekonnt aus dem Griff. Er griff Alexander sanft an den Schultern und schob ihn auf das Sofa. Er selbst hockte sich vor ihn. Andrè sah ihn fest in die Augen. "Was ist los?", fragte er. "Nichts." "Willst du mir nicht endlich die Wahrheit sagen?" Alexander schaute betroffen auf den Fußboden. Er wusste schon, um was es ging. "Ich arbeite nur." Genervt stand Andrè jetzt auf. "Hast du eine neue Beziehung?" "WAS???" Nun stand Alexander empört auf. Beruhigend ging Andrè auf ihn zu. "Bitte sag mir die Wahrheit. Ich würde es verstehen. Schließlich warst du ziemlich lang allein." Alexander ging auf ihn zu und gab ihn eine schallende Ohrfeige. "Das würde ich dir nie antun und das weißt du genau." "Und wer hat dir das sonst angetan?" Andrè schrie jetzt. Alexander sah ihn erschrocken an. /Ist es ihm etwa aufgefallen?/ "Denkst du, ich bin blind? Außerdem riechst du immer nach einem anderen." Alex fiel auf die Knie. Sein Körper zitterte. Er spürte, dass er die Tränen nicht unterdrücken konnte. Andrè streute zusätzlich Salz in die Wunde. "Also hab ich recht. Und du sagst mir nicht einmal die Wahrheit. Ich bin echt enttäuscht von dir." Die Tränen rollten ihm nun ganz offensichtlich über die Wangen. Am liebsten hätte er gesagt ,Ich hab es getan um Geld zu beschaffen. Ich liebe nur dich. Ich schlafe nur mit anderen, damit wir leben können.' Aber sagte nichts. Er durfte es nicht erfahren! Andrè sah nur eisig auf ihn herab. Dann meinte er "Morgen will ich wissen, für wenn du dich entschieden hast." "Das kann ich dir sofort sagen." "Ach ja. Bestimmt für mich und nächsten Freitag bist du wieder verschwunden." "Ja, das stimmt." "Und das wagst du mir zu sagen? Und du behauptest mich zu lieben?" Alexander stand auf. Die Tränen liefen immer noch. Leise, dass man es kaum verstehen konnte, fragte er: "Liebst du mich noch?" "Wie sollte ich jemanden wie dich jetzt noch lieben können?" Alexander sah aus, als breche eine Welt für ihn zusammen. Und das tat sie schließlich auch. Er kniff die Augen voller Schmerzen zusammen und schrie. So laut und verzweifelt hatte er noch nie geschrieen. Seine Körperhaltung krümmte sich zusammen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Andrè ging vor Schreck einige Schritte zurück. Er sah wie der Junge zu Boden ging und sich in Krämpfen wand, ohne seinen Schrei zu unterbrechen. Er wälzte sich auf den Boden hin und her, schlug mit Händen und Füßen um sich. Sein Körper schlug gegen die Möblierung des Zimmers. Es sah aus, als ob Alexander zerrissen werden würde. "Hör auf hier, rumzuplärren. Willst du das wir auch noch mit den Nachbarn Ärger kriegen?" Zu seiner Überraschung schien er ihn gehört zu haben. Er blieb zusammengekrümmt auf den Boden liegen. Kein Laut kam über seine Lippen. Er starrte vor sich hin, ohne etwas zu erkennen. Seine Hände und Füße bluteten, aber er schien es nicht wahrzunehmen. Andrè überlegte, ob er zu ihm gehen sollte. Aber er hatte sein Vertrauen missbraucht und ihn enttäuscht. Wütend sagte er: "Jetzt hoffe bloß nicht, dass ich Mitleid mit dir habe! Ich such mir ein Hotel und ziehe aus." Alexander erhob sich. Er ging auf ihn zu und sah ihn an. Alexanders Blick schien merkwürdig fremd. Er blickte regelrecht durch Andrè hindurch. Den Kopf legte er schief. "Kommst du wieder?" Keinerlei Emotion klang in seiner Stimme. Andrè schüttelte den Kopf. "Versprichst du es?" Andrè sah ihn geschockt an. "Versprechen?" Alexander lächelte ihn an. "Ja, ich will es wissen." "Was soll das für ein Spiel sein?" "Mmh...eigentlich gar keins." Fröhlich sprang er um ihn herum. "Weißt du was? Wenn du es versprichst, erzähl ich dir ein Geheimnis." Andrè wurde wütend. Er packte den herumspringenden Alexander am Arm und hielt ihn fest. Der Kleine schien immer noch nicht ganz bei sich zu sein. Er kicherte und sprach: "Hihi, eben nicht. Ich wird dann gleich gehen und du musst nie wieder mein Gesicht sehn." "Hör auf so komisch zu sein. Du machst mir Angst." Alexander kicherte nur noch mehr. "Hihi, weißt du, was ich lustig finde? Ich hab die ganze Zeit auf dich gewartet. Hihi, und eh du dich wieder an alles erinnert hast musste ich dafür sorgen das wir nicht auf der Straße landen. Hihi, ich hab meinen Job verloren. Es war kein Essen im Haus und ich hatte kein Geld für die Miete. Ein Mann hat mich am Abend als du erwacht bist, angesprochen. Und weißt du, was er dachte? Ich bin ein Stricher." Er kicherte wieder unheimlich und umarmte Andrè. Andrè stieß ihn weg. Alexander flog haltlos gegen die Tür. Kichernd hob er wieder die Augen. Andrè hatte jetzt ernsthaft Angst um ihn. War er etwa verrückt geworden? Alexander kicherte zur Antwort und erzählte weiter. "Erinnerst du dich an den Morgen, als es zum Frühstück Joghurt gab?" Alexander sah ihn wartend an. Schließlich nickte Andrè. "Du hast dich so aufgeregt, dass ich so spät zurückgekommen bin. Hihi, ich wusste keinen Ausweg mehr und hab den Mann aufgesucht. Weißt du, er hat mich regelrecht vergewaltigt, aber wenigstens konnte ich die Miete und die Lebensmittel bezahlen." Alexander kicherte immer noch wie ein Wahnsinniger. Andrè starrte ihn mit großen Augen an. "Heißt das, du verkaufst dich an andere?" "Jeden Freitag, na klar. Schließlich wollte ich mit dir in Ruhe leben und das war es mir wert." Andrè rannte auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. "Oh Gott, wenn ich das gewusst hätte." Die ganze Zeit also vergewaltigten ein Haufen Männer seinen kleinen Engel. Seinen kleinen unschuldigen Engel und er merkte es nicht einmal. Der Junge kicherte wieder. "Leider hast du es doch mitbekommen. Schade, das alles umsonst war. Schließlich verlässt du mich. Hihi. Und ich dachte wirklich, dass es Liebe gibt, wie naiv. Hihi." Er wand sich aus Andrès Griff und rannte zur Wohnungstür. Er verbeugte sich noch einmal und lächelte ihn an. "Also Adieu. Weißt du, es klingt vielleicht kitschig, aber ich liebe dich trotzdem. Goodby my love." Dann war er weg. Völlig verwirrt stand Andrè noch im Wohnzimmer. Sein kleiner Engel hatte die ganze Zeit so gelitten und er hatte es nicht einmal bemerkt. Die ganze Zeit hatte er immer nur in der Wohnung gesessen und keinen Gedanken daran verschwendet, womit die Mitte bezahlt wurde. Und dann war er jedes Mal wütend, wenn er völlig fertig nach Hause kam. Und jetzt hat er sein Herz gebrochen. An seinen Gefühlen gezweifelt und sie zertreten. Er musste ihm sofort hinterher, bevor er sich etwas antat. Daran zweifelte er nicht. Er hatte alles verloren, als er ihm gesagt hatte, dass er ihn nicht mehr liebte und ihn verlassen wollte. Das alles, weil er glaubte, dass Alexander ihn betrogen hatte. Dabei hatte er sogar so etwas getan, nur um ihn glücklich zu machen. So schnell er konnte, rannte er aus der Wohnung und auf die Straße. /Scheiße, wo ist er nur hingerannt/ Vor der Haustür standen ein paar Jugendliche, die sich unterhielten. Er ging auf sie zu. "Habt ihr einen Jungen gesehen, der aus den Haus gekommen ist?" "Nicht, das ich wüsste." gab einer von der Gruppe zurück "Bist du dir sicher?" "Ja" das Mädchen tat genervt. /Wenn er nicht rausgegangen ist, wo ist er dann hin?/ Er überlegte eine Weile. Dann wurde es ihm schlagartig klar. Das Dach! "SCHEIßE!" Er hatte seine Jacke mit dem Schlüssel in der Wohnung gelassen. "Habt ihr einen Schlüssel für die Tür?" "Hey Alter, geht das auch ein bisschen netter?" "Habt ihr einen oder nicht? Es geht um Leben oder Tod!" Die Jugendlichen lachten. "Nur weil du noch mal ins Haus musst, wohl kaum." In den Moment hörte man ein Kichern, das der Wind vom Dach aus zu ihnen trug. Die Jugendlichen schauten nach oben. In Andrès Gesicht spiegelte sich blanke Panik. Auf dem Dach stand ein Junge. Er war schon über die Brüstung geklettert und hielt sich nur noch an einer Hand fest. 6 Stockwerke ging es nach unten bis auf den Asphaltweg. Einer der Jugendlichen sagte: "Scheiße, will der etwa springen?" So. Das wars ersteinmal für heute *g*. Bis bald. Nächstes mal kommt der 6. Und letzte teil. Eure Mimet Kapitel 6: ----------- Titel: Vergessen Teil: 6 Autor: Mimet Email: Amy347927@web.de Bewertung: ab 16 Warnung: depri Inhalt: Alexanders Freund liegt im Koma. Als er endlich erwacht ist nichts mehr so wie es war. So, das ist also der letzte Teil. Weiß garnicht was ich jetzt so schreiben soll... Danke nochmal an alle die es lesen und kommis schreiben. Und wie immer wünsche ich euch viel spass beim lesen. Andrè packte ihn an den Schultern und rief verzweifelt.: "Schließ doch endlich die verfluchte Tür auf!" Sofort sprang das Mädchen von vorhin zur Tür und kurze Augenblicke später war sie auf. Ohne sich zu bedanken, hastete Andrè die Stufen nach oben. Als er die Tür zum Dach öffnete, schlug ihm kalter Wind entgegen. Alexander stand zum Glück noch immer am Geländer und schaute gedankenverloren in die Tiefe. Andrè ging bis auf 5 Schritte Entfernung auf ihn zu. Mit leiser und beruhigender Stimme sprach er: "Alexander, komm bitte zurück." Alexander wandte den Kopf zu ihm und kicherte wieder. "Hihi, wieso sollte ich?" "Weil ich dir sonst hinterher springe!" "Glaub ich nicht, glaub ich nicht.", sang Alexander. Zum Beweis ging Andrè einen weiteren Schritt auf ihn zu. Alexander kicherte schon wieder und meinte: "Dann bin ich wenigstens nicht allein, oder?" Die letzten Worte kamen ernst herüber. Das erste ernste Wort seit seinem Anfall. Alexander lehnte sich weiter vor und lächelte in die Tiefe. /Frieden. Dort werde ich ihn finden./ Unten gab es inzwischen die ersten Schaulustigen, die aufgeregt durcheinander redeten. Keinen von ihnen fiel es ein, die Feuerwehr oder die Polizei zu rufen. Alexander schaute sie gespannt an. Andrè nutzte die Gelegenheit und überwand die letzten 4 Schritte zwischen ihnen. Ohne lange zu zögern, schlang er seine Arme unter Alexanders Armen um dessen Brust und zog ihn zurück. Alexander gab keinen Ton von sich, als er über das Geländer geschliffen wurde und schließlich in Andrès festen Griff mit diesen auf den Dach lag. Wie eine leblose Puppe ließ er sich vom Dach tragen. Andrè atmete erleichtert, auf als er feststellte, dass er die Wohnungstür nicht geschlossen hatte. Kurzerhand wurde Alexander aufs Bett verfrachtet. Als Vorsichtsmaßnahme fesselte er Alexanders Hände an den Bettpfosten. Dann ging er zur Wohnungstür und verschloss diese. Den Schlüssel versteckte er. Wieder im Schlafzimmer betrachtete er Alexander genau. Noch immer starrte dieser mit leerem Blick gerade aus. "Alexander?" Er reagierte nicht. Andrè setzte sich zu ihm aufs Bett und löste die Fesseln. Ohne Reaktion ließ sich Alexander in den Arm nehmen. Sanft wiegte Andrè ihn hin und her, wie er es immer tat um ihn zu beruhigen. Sanft strich er ihn über die Haare. Kurz darauf war Alexander eingeschlafen. ~*~*~*~*~* Kalter Wind umspielte sein Gesicht. Unter ihm, weit unten standen Leute und sahen ihn an. Jemand rief ihn. Er hielt ihn zurück. Nein, ich will nicht zurück, ich will endlich Frieden. Er ließ los, doch er fiel nicht. Alexander schrak auf. Tränen liefen über sein Gesicht. Warum war er noch hier? Er wollte nicht mehr. Verzweifelt schlug er die Hände vor sein Gesicht. Er fühlte, dass jemand seine Arme um ihn legte und ihm über die Haare streichelte. "Psst, ist ja gut. Ich bin bei dir." Andrès Stimme war wieder so sanft. /Scheiße, was ist eigentlich genau passiert?/ Als Alexander sich einigermaßen beruhigt hatte, lies Andrè ihn los. "Alles wieder Ok?" "Nichts ist Ok." "Tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich wusste doch von nichts." "Ist doch jetzt auch alles egal." Alexander klang irgendwie müde. Mit verträumtem Blick strich er sich über die verbundenen Hände und Füße. "Alles egal." Wiederholte Alexander traurig. Andrè hatte Angst, Angst, dass er ihn wirklich so sehr verletzt hatte. "Alexander?" "Mmh?" "Liebst du mich?" Alexander sah ihn aus immer noch glasigen Augen an. Dann senkte er den Kopf. "Ich weiß es nicht." Andrè sah Alexander an, wie betroffen er war. Wieder schloss er die Arme um ihn und zog Alexanders Kopf an seine Brust. "Ist schon gut, ich kann es verstehen. Gibst du mir noch eine Chance?" Schweigen legte sich über das Zimmer. Nach einer Ewigkeit, wie es Andrè schien, nickte Alexander schließlich zögerlich. "Danke, mein Engel. Ich liebe dich und werde dich nie mehr so verletzen." Mit diesen Worten drehte Andrè Alexanders Gesicht und gab ihm einen Kuss. ~*~*~*~*~* Es dauerte lange bis Alexander alles überwunden hatte. Andrè gab sich die größte Mühe. Aber dennoch verkroch sie Alexander die meiste Zeit in seine Welt. Er hatte Angst davo,r ihm wieder zu vertrauen und damit vielleicht erneut enttäuscht zu werden. Nur mit viel Geduld und noch mehr Zärtlichkeit gelang Andrè es, ihn langsam wieder aufzutauen. Zum Glück fand er einen Halbtagszeit-Job und verdiente genug Geld, so das Alexander sogar eine Lehre anfangen konnte. Auch wenn Andrè nicht ganz so begeistert war, dass es unbedingt Installateur sein musste. Sein kleiner Engel ein Handwerker. Das konnte er sich nicht vorstellen. An Weihnachten nahm sich Andrè extra frei. Alexander kochte ein wunderbares Essen. Später wollten sie sich gemeinsam einen Film ansehen. Andrè brachte den Glühwein ins Wohnzimmer, während Alexander den Fernseher einschaltete. Noch immer war eine Distanz zwischen ihnen, die sich keiner traute zu durchbrechen. Andrè setzte sich auf das Sofa, während Alexander es sich auf den Sessel gemütlich machte. Andrè konzentrierte sich ganz auf den Film. Alexander focht mit seinem Inneren einen Kampf aus. Schließlich beschloss er auch die letzte Hürde zu überbrücken. /Du weißt genau, dass er dich liebt, also sei nicht so stur, nur weil du Angst hast, enttäuscht zu werden. Willst du ihm den ewig Vorwürfe machen? Dann denk erst einmal daran, was du falsch gemacht hast! Und nun los!/ Vorsichtig erhob er sich und setzte sich ebenfalls aufs Sofa. Seit über einem Jahr gab es außer ein paar Küssen und Streicheleinheiten keine weiteren Zärtlichkeiten zwischen ihnen. Alexander rutschte langsam und vorsichtig etwas näher an Andrè heran. Dieser wusste nicht, wie er reagieren sollte und starrte weiter auf den Fernseher. Doch Alexander nahm ihn alle Entscheidungen ab. Indem er sich an ihn kuschelte. All seine Gefühle, die er damals vergraben hatte, brachen schließlich hervor. Ohne es verhindern zu können, gab er dem völlig überraschten Andrè einen leidenschaftlichen Kuss. Als sie sich endlich wieder voneinander lösten, sah Alexander ihn mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen an. Er schlang seine Arme fester um Andrè und flüsterte: "Ich liebe dich." Das Ende des Films bekam keiner der beiden mehr mit. ~ENDE~ Nachwort: In dieser Geschichte zeigt sich deutlich das jeder Mensch einmal stark und ein anderer mal schwach sein kann. Andrè ist nur 1 Jahr älter als Alexander. Trotzdem nennt er ihn immer einen Jungen. Als wenn er soviel älter wäre! Ich geb zu die Geschichte wirkt ganz schön übertrieben. Aber es sind ziemlich viele persönliche Sachen mit hinein geflossen. Ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. Nachwort zum Nachwort. Es ist entstanden als ich die Geschichte zuende geschrieben hatte. Ich hatte die Geschichte in Kapitel geteilt um die spannung zu erhöhen. Die Story ist jetzt ca. 3 Jahre alt. Oder sind es schon vier? Ich weiß nicht mehr. Ich danke allen die mich unterstützt haben. Vorallen meinen Beta-leser Ineksi die mich ermutigt hat die Geschichte zu veröffentlichen. Auch meiner Freundin S. vielen dank. Dank ihr habt ihr ein Happy end. In meiner erstfassung wäre er gesprungen...Aus nostalgiegründen habe ich die Story nicht neu bearbeitet. Ihr habt also eine echt alte Geschichte gelesen *g*. Werde bald eine neue Fanfic veröffentlichen. Bin nur noch nicht ganz fertig. Also schaut mal wieder vorbei. Ich würde mich sehr freuen. Danke nochmals für alles eure Mimet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)