Drei kleine Worte von Edweyrd ================================================================================ Drei kleine Worte ----------------- Alohà und Hé, sei gegrüßt, meine nahezu nichtexistente Leserschaft! Weyrd_Ed versucht eine weitere Kurzgeschichte an euch! Naja, ganz so nichtexistent ist sie ja nicht und deshalb wird diese Geschichte einer besonderen Person und ausgezeichneten Fanfiction-Autorin gewidmet: Sony3 ... für Dich, Du großartige Person! Eine Anmerkung hätte ich da noch: Mit dieser Geschichte habe ich im Prinzip nur eine kleine Gedankenspielerei zu Papier gebracht, nämlich die Überlegung, unter welchen Umständen oder in welchen Situationen zwischen Bulma und Vegeta die berühmten 'drei kleinen Worte' fallen würden. Habt ihr also etwas gegen KITSCH oder gelegentliches uncharakteristisches Verhalten, auch bekannt als der berüchtigte OOC-FAKTOR, dann lest bitte nicht weiter, bzw. beschwert euch nicht, denn ihr wurdet ausdrücklich gewarnt. ...Da das Vorwort nun fast so lang ist, wie die Geschichte ist es an der Zeit den Mund zu halten und euch viel Freude zu wünschen! ED Drei kleine Worte Dunkelheit lauerte am Rande seines Bewußtseins und wartete darauf, ihn zu verschlingen. Doch noch durfte er ihr nicht nachgeben. Er würde loslassen. Im richtigen Moment würde er loslassen und das Böse mit einem Schlag verbrennen. Er würde den Dämon Boo ein und für alle Male vernichten Bilder aus glücklicheren, friedlicheren Tagen zogen an seinem inneren Auge vorbei, während die Energie an ihm zog und zerrte. Bilder von Menschen, die ihm etwas bedeuteten, von Menschen, die er liebte. Bulma. Angesichts des Todes wäre es falsch, sich selbst zu belügen. Ja, er liebte sie. Von ganzem Herzen. Er hatte es ihr nie gesagt, zumindest nicht so deutlich. Die Schwärze drohte ihn zu überwältigen, jede Zelle seines Körpers schien zu brennen. Schmerz zerfaserte sein Denken. Es war so weit. Er mußte jetzt loslassen. Mühsam sammelte er noch einmal seine Gedanken. Dann ... Helligkeit. Stille. Schwärze. Bulma sah ein gleißendes Licht am Horizont. Vor Schreck ließ sie fast den Steuerknüppel des Flugzeugs los und die kleine Maschine, die sie zu dem Palast Gottes bringen sollte, machte einen Satz. Eine Hand der Frau flog zu ihrem Herzen. Ein leises Echo hallte durch ihre Gedanken: Ich liebe dich. "Vegeta?" ... ****** "... Vegeta? Vegeta! Hörst du mir überhaupt zu?" Ärgerlich strich sich Bulma ihr blaues Haar hinter das Ohr und stemmte die Hände in die Hüften. "Ich habe keine Zeit, dein dummes Spielzeug zu reparieren! Glaubst du etwa ich sitze den ganzen Tag im Labor und warte darauf, daß der Gravitationsraum repariert werden muß oder ein Trainingsroboter in die Brüche geht? Oh nein, Mister!" Zornesröte war der Frau ins Gesicht gestiegen und sie hielt dem Saiyajin einen ausgestreckten Zeigefinger unter die Nase. Dieser stand mit verschränkten Armen da und ließ die Schimpftirade scheinbar unberührt über sich ergehen. Als Bulma geendet hatte und nun schweratmend und ihn mit blitzenden Augen anstarrte, beugte er sich ein wenig vor und erwiderte: "Ich kann dich wohl schlecht überhören, bei deinem Gekreische, Onna! Außerdem müßte ich nicht ständig in dein Labor rennen, wenn du den GR oder die Roboter von Anfang an besser und stabiler konstruiert hättest! Und glaubst du, daß es mir Spaß macht, ständig mein Training unterbrechen zu müssen, weil deine unzulänglichen Gerätschaften den Geist aufgeben?" "Dummer Affenprinz," zischte sie, "jetzt bin ich also Schuld, ja? Würdest du besser damit umgehen und nicht wie ein Primitivling darauf einkloppen, dann würden sie auch länger halten!" "Primitiv? Ich?" Aufgebracht trat Vegeta einen Schritt vor. "Primitiv sind höchstens deine Methoden! Auf Vegeta-sei hätte ein Zwölfjähriger bessere Trainingsgeräte entworfen!" Bulma grinste bösartig. "Weil dieser Planet aber nur noch eine Staubwolke im Weltall ist, mußt du dich wohl mit dem zufrieden geben, was ich dir liefern kann. Und weil ich diese Roboter konstruiert habe, mußt du wohl warten, bis ich Zeit habe, die Dinger zu reparieren." Sie standen fast Nasenspitze an Nasenspitze und funkelten sich wütend an. In diesem Moment der zornigen Stille knisterte und knackte der Empfänger des Babyphons, das auf dem Schreibtisch neben Bulma stand, und das Quengeln eines Säuglings wurde kurz hörbar und verstummte wieder. Vegeta lehnte sich zurück und verschränkte wieder die Arme vor der Brust; Bulma schaute auf ihre Füße. Schließlich sagte der Saiyajin: "Wenn ich nicht trainiere, wenn ich nicht kämpfe, gibt es keine Zukunft. Nicht für ihn, nicht für dich, nicht für ... ." Er sprach nicht weiter, sondern hob ihr Kinn, so daß sie ihm in die Augen sehen mußte. "Keine Zukunft für unseren Sohn heißt auch keine Zukunft für uns, kleine Onna," sagte er leise. Der Ausdruck in Bulmas Augen wurde weich. Vegeta grinste und zog eine Augenbraue hoch. Er hatte gewonnen. "Und jetzt sein ein liebes Mädchen und reparier' den Roboter." Er nutzte den kurzen Moment der Verwirrung und verließ das Labor, weshalb der Schraubenzieher, den sie nach ihm warf, auch sein Ziel verfehlte und an der Tür abprallte. Im Flur hörte Vegeta Bulmas frustrierten Aufschrei und dann: "Ich liebe dich auch, Arschloch!" ****** Jeden Tag bestand die Gefahr, daß er nicht zurückkehrte. Jedesmal, wenn ihm Radio ein Angriff der Cyborgs gemeldet wurde und er loszog, um sie mit den anderen zu bekämpfen, konnte es das letzte Mal sein, daß sie ihn sah. Bis jetzt war er immer zurückgekommen. Doch heute war es anders. Heute würde er nicht zurückkommen, das wußte sie. Sie hatten sich schon vor Monaten abgewöhnt, ein großartiges Abschiedsritual durchzuführen. Entweder er kam zurück, oder nicht. Aber heute ... . Wahrscheinlich hatte er etwas geahnt. Sie fuhr mit der Hand über den Rand der Wiege und betrachtete ihren schlafenden Sohn, während die Kampfgeräusche in der Ferne wie Geschützfeuer dröhnten. Anfangs hatte es sich wirklich um Geschütze gehandelt, als das Militär noch geglaubt hatte, die beiden Cyborgs besiegen zu können. Jetzt waren die Kämpfer der Gruppe Z die einzigen, die überhaupt noch etwas ausrichten konnten. Tränen drohten, ihre Wangen hinunterzulaufen; sie wischte sie energisch fort. Was nützte weinen schon? Sie wartete. Die Geräusche in der Ferne verstummten. Sie wartete. Die Nacht brach herein. Schließlich trat eine Gestalt in das Blickfeld der Überwachungskameras, deren Monitore sie in den letzten Stunden beobachtet hatte. Hoffnung regte sich in ihr. Vegeta? ... Nein, es war Gohan. Und es blieb bei Gohan. Kein anderer folgte ihm. Kuririn, Yamchu ... Vegeta. Sie lächelte traurig. Sie weinte nicht. Sie weinte auch nicht, als Gokus Sohn ihr von dem Kampf berichtete, der ihren Freunden und ihrem Geliebten das Leben gekostet hatte. Erst als die Wunden des jungen Saiyajin versorgt waren, ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und vergrub das Gesicht in ihren Händen. Trauer legte sich wie eine eiserne Faust um ihr Herz. Sie erinnerte sich an ihren Abschied. "Paß' auf dich auf," hatte sie gesagt. Er hatte genickt und sich zum Gehen gewandt. In der Tür hatte er sich noch einmal umgedreht und sie mit einem sonderbaren Blick bedacht. Und dann ... ein erster Schluchzer schüttelte sie ... und dann hatte er es gesagt: "Ich liebe dich." ****** Behutsam legte die Krankenschwester das kleine Bündel in die Arme der erschöpften Frau. "Ihre Tochter, Frau Briefs," sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. Bulma schaute liebevoll auf das kleine, zerknautschte Gesicht. Ihre Tochter. "Können sie jetzt meinen Mann holen," fragte sie. Die Schwester nickte. "Natürlich. Aber nur kurz, sie müssen sich jetzt ausruhen." Ungewöhnt zögerlich betrat Vegeta einen Moment später das Zimmer. Bulma lächelte matt, als er am Fußende des Bettes stehenblieb und sie argwöhnisch beäugte. Sie winkte ihn zu sich. "Eine kleine Prinzessin," sagte sie leise und strich die Decke zur Seite, damit er das Gesicht der Kleinen sehen konnte. Blauer Flaum bedeckte das Köpfchen. Vegeta lächelte. Kein höhnisches Grinsen, sondern ein ehrliches Lächeln, das auch nur Bulma von ihm kannte. "Prinzessin," wiederholte er beinahe ehrfürchtig. Bulma lehnte sich in den Kissen zurück. Sie war blaß von der Anstrengung und das blaue Haar klebte ihr am Kopf. Vegeta starrte wie gebannt auf den Winzling in ihren Armen, so daß er überrascht aufsah, als Bulmas Fingerspitzen seine Wange berührten. Erschöpft sah sie ihn durch halbgeschlossene Lider an. Sie lächelte müde und glücklich. "Ich liebe dich," flüsterte sie. ****** Sie lag auf dem Bauch, den Kopf auf die Arme gelegt, die Augen geschlossen und ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen. Das Bettlaken bedeckte sie nur bis zur Hüfte und ihr nackter Rücken schimmerte von einem dünnen Schweißfilm im sanften Licht der Nachtischlampe. Er drehte sich zur Seite und betrachtete sie aus dunklen Augen. Milde amüsiert zog er eine Augenbraue hoch. Die Leidenschaft der kleinen blauhaarigen Frau überraschte ihn immer wieder. Das blaue Feuer in ihren Augen und ihr widerspenstiges Temperament hatten ihn von Anfang an fasziniert. Er hatte sie besitzen wollen, sie zähmen wollen, doch sie hatte sich nicht zähmen lassen, hatte gegen ihn aufbegehrt und sich so immer mehr in seine Gedanken und sein Leben geschlichen. Jetzt, nach all den Jahren, besaß er nicht mehr von ihr, als sie von ihm. Nach vielen Streitereien, harten Worten und anderen Erlebnissen gehörten sie einander. Er streckte eine Hand aus und fuhr mit dem Zeigefinger langsam ihre Wirbelsäule entlang. Träge öffnete sie die Augen. Für einen Moment sahen sie sich an, dann sagte er leise, gerade noch hörbar: "Ich liebe dich." Die Frau sagte nichts, doch er fühlte, wie sich unter seiner Hand die Härchen auf ihrer Haut aufrichteten. Sie hatte eine Gänsehaut. Er zog abermals eine Augenbraue hoch. "Was ist?" Sie drehte sich ihm zu und berührte zärtlich sein Gesicht und strich durch sein schwarzes Haar. Sie lächelte und legte den Kopf an seine Brust. "Nichts. Ich liebe dich auch, Vegeta." ****** Sie lauschte seinen Atemzügen in der Dunkelheit. "Vegeta?" "Mmmh?" "Ich liebe dich." "Ich weiß." "Wollte nur sicher gehen." "Ich liebe dich auch, Onna. Schlaf jetzt." "Gute Nacht, Vegeta." "Mmh." ENDE Wem die Szene im Krankenhaus bekannt vorkommen mag ... ja, sie ist mit voller Absicht an eine Szene aus "Doppelt hält besser" der genialen Sony3 angelehnt, und das auch noch mit Erlaubnis ^^ Hosted by Animexx e.V. 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