Pandora - A World full of Secrets von Malinalda (~KaiXRay~ and others) ================================================================================ Kapitel 72: A Building Friendship --------------------------------- Disclaimer: Name: Pandora - A World full of Secrets Autoren: Malinalda und Yingzi Genre: Romantik, Drama, Fantasy, Shounen-Ai Warnung: AU, OOC Zeichenerklärung: „…“ – Sprechen ‚…’ – Gedanken ~*~*~*~ - Erinnerungen, Erzählungen (in der Art von Flashbacks) ~~~ - Träume ***~*** - Visionen (Vergangenes sowie auch Zukünftiges) Kursives – widerhallende Sätze im Bewusstsein, Auszüge aus Schriften, Briefe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 72: A Building Friendship (dt. Eine sich aufbauende Freundschaft) Helle Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster, tauchten Stallgebäude und Tiere in ein angenehmes Licht. Staub wirbelte durch die Luft, während leise Mahlgeräusche der kauenden Pferde die friedvolle Ruhe vervollständigten. Auch Ambassador kaute mit gleichmäßigen Bissbewegungen auf dem Heu herum, welches sich in seinem Futtertrog befand, und genoss einfach sein ruhiges Dasein. Ab und an wandte der Araberhengst seinen Kopf, um nachzusehen, ob es seinem Freund auch gut ging und er noch nicht eingeschlafen war. Aber immer wieder erblickten die dunklen Pferdeaugen dieselbe Person in derselben Haltung. Seit nun mehr fast zwei Stunden saß Tala in der Box seines Pferdes, versuchte Abstand zu den Aufgaben zu finden, die im Schloss auf ihn warteten und fast seine gesamte Zeit vereinnahmen. Doch an diesem Morgen wollte der Rothaarige nicht an diese Dinge denken, sondern einfach die Nähe zu seinem treuen Pferd genießen, welches in den vergangenen Wochen gänzlich hatte Nachwert nehmen müssen. Ein kleines Lächeln zauberte sich auf Talas ernste Gesichtszüge, als Ambassador gegen seine Schulter stieß, ihn aus dunklen, wachen Augen ansah und leise schnaubte. „Endlich fertig mit Fressen, Dicker?“, grinste Tala und streichelte die Stirn des Schimmels. „Weißt du, was wir jetzt tun? Ich werde mich mal wieder deiner Fellpflege widmen. Sonst glaubt mir keiner, dass du ein Schimmel bist.“ Damit stand Tala auf, klopfte sich das Stroh von den Sachen und schob die Boxentür auf. Ambassador sah seinen Herrn an und lief dem Rothaarigen schließlich einfach nach. Tala wusste, dass er seinem Pferd vollstes Vertrauen entgegenbringen konnte, und so schloss er die Box wieder, lief einfach die Stallgasse entlang nach draußen und Ambassador folgte wie ein Hund. Für einige Zuschauer schien dieses Bild skurril zu sein, doch für die beiden war es einfach eine Sache der Verständlichkeit. An einer Mauer, in der vereinzelte Metallringe verankert waren, blieb Tala stehen und wandte sich um, schickte einen Stallburschen an Striegel und Bürste zu holen. Der Junge stutzte kurz. „Aber Hoheit, das kann ich doch für Euch tun.“, sagte er. Tala, etwas überrascht durch die Anrede, schüttelte den Kopf. „Nein. Ich mache es selbst. Nun geh!“, entgegnete er gewohnt kühl und der Stallbursche lief davon, um das Gewünschte zu bringen. Tala wartete geduldig und als ihm jemand die Putzutensilien entgegenhielt, entriss er sie der Hand. „Geht das nicht etwas sanfter?“, fragte eine ihm nur allzu gut bekannte Stimme. Leicht überrascht wandte er den Blick, traf genau auf ein kaminrotes Augenpaar. „Christine, was machst du hier?“, fragte er im Gegenzug. „Nichts weiter. Ich sah dich und Ambassador vom Fenster aus und dachte mir, ich komme zu dir runter.“, lautete die unspektakuläre, simple Antwort. „Verstehe. Dann entschuldige diese ruppige Art eben.“, erwiderte Tala. „Schon in Ordnung.“ Christine schritt zu Ambassador und streichelte dessen Kopf, während Tala damit begann, den verschmutzten Hals des Schimmeln mit dem Striegel zu bearbeiten. „Onkel Bernardo hat dich vorhin gesucht. Es ging wohl um einige Verhandlungen im Bezug auf Kronos.“, sagte Christine, hauchte einen Kuss auf das weiche Fell Ambassadors, kraulte diese Stelle und sah schließlich Tala an. Der Rothaarige hörte nicht auf die Fellpflege seines Pferdes fortzuführen. „Ich werde nachher gleich zu ihm gehen.“, entgegnete er kurzbündig. Christine beobachtete Tala genau. „Das wird nicht nötig sein. Er erwartet dich morgen früh.“ Einen Moment hielt Christine inne, ehe sie hinzufügte. „Kai wird auch dort sein.“ Kurz verhärteten sich Talas Züge und für den Sekundenbruchteil hörte er auf Ambassador zu bürsten, machte dann aber unbeirrt weiter. „Aha… Was hat er mit Kronos zu tun, sodass er dieser Besprechung beiwohnt?“ Deutlich erkannte die junge Frau die Kälte in den Worten. „Das weiß ich nicht… Aber…“ Kurz brach sie ab. Ihr Blick ruhte auf den blauen Augen des Rothaarigen. „Meinst du nicht, dass es langsam an der Zeit wäre, diese Fehde zwischen euch endlich zu beenden?“ Tala hielt nun vollständig in seinen Bewegungen inne, erwiderte ihren Blick und ließ den Arm mit der Bürste sinken. „Christine, wieso mischst du dich in diese Angelegenheit ein? Sie geht nur ihn und mich etwas an!“ Talas Stimme war schärfer, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Christine ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Sie wollte und konnte sich dieses Fiasko nicht mehr mit ansehen, denn egal wie sich Tala und Kai auch sträubten, schon allein um des Volkes Willen mussten sie sich endlich zusammenraufen. Außerdem war dieser brennende Hass, der die beiden jungen Männer zu erbitterten Feinden gemacht hatte, nur durch lauter Intrigen und dem geplanten Handeln Voltaires entstanden. „Tala! Ich mische mich ein, weil ich anscheinend die Einzige von uns bin, die sieht, wie schwachsinnig dieser Streit zwischen euch ist. Du hasst Kai, weil er dich zu einem Lykantrophen gemacht hat und du wegen ihm immer bestraft wurdest. Aber ist dir inzwischen nicht klar, dass das alles von Voltaire kaltblütig geplant wurde? Du weißt doch inzwischen, was er deiner Familie angetan hat!“ Auch ihre Stimme wurde lauter, sodass einige Stallburschen und Hofdiener ihre Arbeit niederlegten und neugierig zu ihnen sahen. Tala sah die Schwarzhaarige leicht erstaunt an. Er wusste um das Temperament der jungen Frau, aber so direkt hatte es ihn bisher selten getroffen. Und dann noch diese harten Worte. „Christine! Ich denke nicht, dass wir das hier klären sollten!“, sagte er plötzlich und legte nun vollständig die Bürste und den Striegel beiseite. Dann winkte er einen Stallburschen heran, beauftragte ihn damit Ambassador zurück in seine Box zu bringen und den stattlichen Hengst zu Ende zu striegeln. Dann wandte er sich an die Schwarzhaarige, sah sie ernst an. „Gehen wir in meine Gemächer.“, sagte er knapp und die Schwarzhaarige nickte. Auf dem Weg über den Hof wurden sie von zahlreichen neugierigen Augenpaaren gemustert und kaum war das Pärchen im Schloss verschwunden, fing das Getuschel an. Christine und Tala jedoch bekamen davon nichts mehr mit. Zielsicher schritt Tala auf seine Gemächer zu, welche ihm für den Aufenthalt auf Albion zugesprochen worden waren. Er ließ zuerst Christine eintreten, bevor er selbst die Räumlichkeiten betrat, die Tür hinter sich zuzog und sie abschloss. Die junge Frau indes hatte auf dem weichen Sofa Platz genommen und wartete nur noch darauf, dass Tala es ihr gleichtat. Der junge Prinz setzte sich auch sogleich neben sie und blickte sie offen an. Noch immer lag die Ernsthaftigkeit und auch ein Funken Missverständnis in seinen Augen. „Also, ich möchte jetzt genau wissen, wieso es dir so wichtig ist, dass Kai und ich uns vertragen. Wir streiten doch schon nicht mehr und tun uns auch sonst nichts, wenn wir uns über den Weg laufen!“ Christine seufzte. Genau das hatte sie erwartet. Sie änderte ihre Sitzposition so, dass sie Tala genau in die blauen Augen sehen konnte, griff nach seinen Händen und lächelte sanft. „Das ist aber noch nicht genug, Tala. Kai und du, ihr werdet bald das Amt der führenden Könige einnehmen und wenn ihr Pandora zu richtigen Entscheidungen verhelfen wollt, müsst ihr eure Fehde endlich beenden, und ich meine es so wie ich sage. Es reicht nicht, dass ihr euch nicht mehr offen streitet und aus dem Weg geht. Schon bald werdet ihr Hand in Hand miteinander arbeiten müssen.“ Kurz brach die junge Frau ab, sah Tala tief in die eisblauen Augen und streichelte seine Hände, spürte die Spannung, welche in dem Rothaarigen herrschte. Tala wollte etwas erwidern, doch das leichte Kopfschütteln Christines hielt ihn davon ab. „Das ist noch nicht alles.“ Ihre Stimme war leiser, sanfter und auch ruhiger geworden. „Allem voran möchte vor allem ich, dass ihr euch wieder vertragt. Lass die Vergangenheit ruhen, Tala, und blicke nach vorn. Dir und mir zuliebe.“ Einen Moment wich Tala dem Blick der Jüngeren aus, fand jedoch wie automatisch zurück zu den tiefen Seen der Schwarzhaarigen, welche ihn in ihren Bann zogen. Noch einmal ließ er sich die Worte der Schwarzhaarigen durch den Kopf gehen, erkannte einerseits, dass sie Recht hatte, doch andererseits wusste er, dass das, was sie verlangte, fast ein Ding der Unmöglichkeit war. Kai und er. Ihr Hass aufeinander war praktisch von Kindesbeinen an geschürt worden, hatte seinen Höhepunkt auf dem Kampffeld gefunden. Noch jetzt wurde Tala schlecht, wenn er an diese Bilder dachte, an Christine, wie sie blutüberströmt in seinen Armen gelegen hatte, und wie Ray Kai beinahe getötet hatte. Aber der Knackpunk war gewesen, dass Kai und Tala sich gegenseitig getötet hätten, wäre seine Geliebte nicht rechtzeitig aufgetaucht. Ein leises Seufzen durchfuhr die von spannender Stille geprägte Räumlichkeit. Tala entzog sich dem leichten Griff der Hände der jungen Frau, umfasste stattdessen ihr Gesicht und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. Dann blickte er tief in ihre Augen, erkannte die Hoffnung in ihnen, dass Tala ihr zustimmen würde. Noch einmal seufzte er tief, begann dann aber zu sprechen. „Christine, ich verstehe dich sehr gut, verstehe auch deine Argumente, aber dennoch… Das mit Kai und mir ist nicht so einfach. Egal wie sehr ich mir wünsche, dass ich alles vergesse, ich kann es nicht. Es ist einfach zu viel geschehen, um es in einem einzigen Moment einfach zu begraben.“ Tala hob das Kinn der jungen Frau an, als er sah, wie die Hoffnung in den roten Augen zu verschwinden begann, Schwermut an ihre Stelle trat. Christine wollte Talas Blick ausweichen, aber der Rothaarige zwang sie dazu, ihn weiterhin anzusehen. Und das, was sie plötzlich in den eben noch ernst aussehenden Augen fand, ließ sie blinzeln. Das eisige Blau glitzerte so sanft und zuversichtlich wie noch nie und das zärtliche Lächeln auf Talas Lippen ließ ihr Herz höher schlagen. „Nun muss ich dich bitten mir bis zum Ende zuzuhören, Christine, denn auch ich war noch nicht fertig mit dem, was ich sagen wollte.“ Die plötzliche Überraschung in Christines Augen ließ Tala leise lachen. Er zog die Schwarzhaarige an seinen Körper und in eine warme Umarmung. „Ich sagte dir, dass es nicht möglich ist, all das Geschehene in einem Moment oder Augenblick begraben zu wollen, aber ich verspreche dir, dass ich versuchen werde mich mit Kai zu vertragen und zwar auf eine Weise, wie du es dir wünscht. Aber versprechen, dass es klappt, das kann ich dir nicht.“ Ehrlich gemeinte Worte, die mehr nicht erreichen konnten, als sie es taten. Überglücklich und überwältigt vergrub Christine ihr Gesicht in der Halsbeuge des jungen Prinzen und heiße Tränen der Freude bahnten sich den Weg aus ihren Augen. Längst hatte sie geglaubt, Tala würde ihr sagen, es bestehe niemals Hoffnung, dass er und Kai den Weg zueinander zurückfanden und als Partner Hand in Hand arbeiten würden, doch nun hatte er ihr genau das Gegenteil bewiesen, die Hoffnung und auch die Zuversicht wieder aufkeimen lassen. „Hey, nicht weinen. Es ist doch alles in Ordnung.“, drang Talas leise, fürsorgliche Stimme zu ihr und sie spürte sanfte Lippen, die ihr die Tränen von den Wangen küssten. Christine richtete sich auf, wischte sich die erneut aufkeimenden Tränen aus den Augen und lächelte etwas schief. „Ich… Tala… ich habe…“ Sie brach ab, bemerkte, dass es nicht möglich war, ihre Gefühle in Worten auszudrücken, also tat sie das Einzige, was sie für sinnvoll hielt. Sie streckte sich, kam Tala immer näher, bis sie ihre Lippen zu einem gemeinsamen Kuss gefangen nehmen konnte. Sofort begann Tala diesen zu erwidern, legte seine Arme fester um den zierlichen Körper der Schwarzhaarigen, drückte sie näher an den seinigen. Er begann ihn zu vertiefen, indem er über die Unterlippe der Kleineren strich, um Einlass bat, der ihm sofort gewehrt wurde. Zielsicher erkundete Tala das neugewonnene Territorium, strich über Gaumen und Zähne, bis er schließlich seine Partnerin zum Mitspielen anfachte. Und Christine spielte. Schon bald umfingen ihre Zungen sich in einem feurigen Tanz, der auch die Leidenschaft in ihren Körpern anfachte. Völlig außer Atem trennten sie sich, sahen sich in die Augen und erneut fanden sie sich in einem Kuss, der heißblütiger und ungeduldiger war als der vorherige. Langsam stand Tala auf, hob Christine auf seine Arme, ohne den Kuss zu unterbrechen, und legte sie auf den weichen Daunen nieder und glitt über sie. Ihr Kuss fand ein Ende, doch zurück bleib das brennende Verlangen nach mehr, welches sich deutlich in den Augenpaaren beider spiegelte. Und keiner von beiden wollte länger warten, länger nach der Verzehrung dursten, die ihnen solange verwehrt geblieben war. *** Sein Gesicht glich mehr denn je einer Maske und seine Augen ruhten gedankenverloren auf dem Weg vor seinen Füssen. In seinem Kopf drehten sich die Gedanken, er versuchte sich innerlich auf das folgende Geschehen vorzubereiten, doch dazu war er nicht in der Lage, war der Ausgang doch viel zu ungewiss. Er wusste weder, wie er sich seinem Konkurrenten von frühsten Kinderalter an gegenüber verhalten sollte, noch was er zu erwarten hatte. ‚Verdammt! Diese Lage ist so verzwickt.’ Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als er den Raum erreichte, hinter dessen Türen sich in den nächsten Minuten, vielleicht auch Stunden, ein ganzer Teil seines Lebens verändern würde. Tala blieb stehen, blickte auf das kunstvoll verzierte Holz der Flügeltür und zögerte kurz, bevor er jedoch mit wilder Entschlossenheit die Klinke packte und sie nach unten drückte. Um nichts in der Welt würde er einen Rückzug machen, denn noch nie hatte er sich vor etwas gedrückt. Im Innenraum erstarben die Gespräche und die Anwesenden drehten sich zur Tür, durch welche Tala nun den Raum betrat. Einer der beiden Anwesenden verzog etwas die Augenbrauen, blieb aber ruhig. Die rubinroten Augen blickten dem Rothaarigen entgegen, suchten zielsicher das blaue Augenpaar des anderen und waren nicht überrascht, einen ebenso festen Ausdruck zu erkennen, wie sie ihn auch versprühten. Ein leises Räuspern der dritten und letzten Person im Raum richtete die Aufmerksamkeit wieder allein auf sich. „Guten Morgen, Tala. Ich freue mich, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid.“ Damit deutete Bernardo auf die weichen Sitzpolster eines elfenbeinfarbenen Sessels genau gegenüber dem Silberhaarigen. Tala dankte und setzte sich, lenkte einen kurzen Augenblick seinen Blick zurück auf Kai, bevor er sich völlig dem goldenen Augenpaar Bernardos zuwandte. Dessen ruhten jedoch auf dem Silberhaarigen, der im Moment die Arme vor dem Brustkorb verschränkt und die Augen geschlossen hielt. Es hatte den Anschein, als dachte er angestrengt und intensiv nach. Nach einem kurzen Moment der Stille öffneten sich auch die Rubine des Silberhaarigen und mit einem klaren, wachen Ausdruck blickte er Bernardo an. Dieser nickte und faltete dann die Hände. Er konnte nun beginnen. „Ohne lange um den heißen Brei herumzureden. Der Grund, weshalb ich euch beide herrufen ließ, ist der, dass ich sowie einige andere finden, es sei an der Zeit, dass ihr beide gemeinsam entscheidet, wie es nun mit Beriah und auch Kronos weitergehen wird und-“ Er unterbrach sich für einen Augenblick und suchte nach den richtigen Worten, ehe er fortfuhr. „-und wie es sich mit euch beiden verhält?“ Da war sie also. Die Frage, die Tala und auch Kai einiges an Kopfzerbrechen bereitet hatte. Erneut herrschte Stille und automatisch fanden sich die Blicke von Kai und Tala und schließlich war es Kai, der nickte und die Stimme erhob. „Ich denke, dass die Formalitäten, die Kronos und Beriah betreffen, bereits feststehen. Tala, als rechtmäßiger Erbe, wird Kronos sicher als führenden Sitz übernehmen. Wie es bei mir steht weiß ich noch nicht genau, doch ich denke, dass ich das auch nicht alleine entscheiden kann und werde.“ Kurz erschien Schmerz in den roten Augen. „Was jedoch nun wie und wo genau vereinbart wird, wird an anderer Stelle klar entschieden werden.“ Damit endete der Silberhaarige, sah zu Tala, der nur ein zustimmendes Nicken zustande brachte. Was hätte er hierzu auch noch sagen sollen. Einziger Problempunkt, und das hatte von vornherein festgestanden, war der zweite Teil des Zusammentreffens. Bernardo, der bereits mit dieser Antwort gerechnet hatte, sah beide nun direkt an. Man sah ihm deutlich an, dass seine Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren und auch woran es lag. Tala richtete sich etwas auf und blickte erst zu Kai, dann zu Bernardo. „Sehr geehrter Lord. Ich möchte Sie bitten, mich und Kai allein zu lassen. Denn auch wir müssen über die Entscheidung dieser Frage noch beraten und in uns gehen. Sie verstehen sicher, dass die Antwort uns beiden nicht leicht fallen wird.“ Mit diesem Wunsch sprach Tala nicht nur sich selbst, sondern auch dem Silberhaarigen aus der Seele. Bernardo war über eine Antwort dieser Art nicht sonderlich überrascht, verstand er doch, wie schwer es den beiden einerseits so ungleichen und andererseits doch wieder so gleichen jungen Menschen fallen würde, ihre Vergangenheit nochmals völlig aufzurollen und umzugraben, auf der Suche nach einer endgültigen Lösung. Daher schlich sich ein verstehendes Lächeln auf die Lippen des schwarzhaarigen Mannes. „Sicher. Nehmt euch all die Zeit, die ihr braucht.“ Damit stand er auf und verließ den Raum mit einem letzten Blick auf die beiden Menschen, in deren Händen die Zukunft Pandoras lag. Als Bernardo gegangen war blieb eine Stille zurück, in der man sogar das Aufprallen einer Stecknadel gehört hätte. Tala und Kai saßen noch immer in den weichen Sesseln, blickten aber an dem jeweils anderen vorbei. Es war das erste Mal seit ewiger Zeit, dass sich die beiden ehemaligen Kontrahenten nun völlig allein untereinander befanden. Die Stille zwischen ihnen schwoll an, bis beide fast das Gefühl hatten, nach ihr greifen zu können. Und irgendwann wurde sie durch die Ungeduld beider gesprengt. „Ich-“ Irritiert hielten sowohl Kai als auch Tala inne, blinzelten. „Du zuerst.“, kam es erneut wie aus einem Munde und nun konnten sie beide ein Grinsen nicht unterdrücken. Tala atmete tief durch und erhob schließlich das Wort. „Nun ist es also doch soweit und wir müssen uns wohl oder übel zusammenraufen.“ Wache klare Augen sahen Kai an, warteten auf eine Antwort. Kai blickte sein Gegenüber aufmerksam an. Blieb er äußerlich noch sehr ruhig, war er im Inneren doch über die Worte des Rothaarigen verwundert. Er betrachtete Tala unauffällig näher, besonders den Ausdruck in den eisblauen Augen des Älteren und was er in ihnen fand, ließ sogar ihn etwas lächeln. Anstatt der grausamen Kälte und Gleichgültigkeit fand er nun Ansätze von Gefühlen wie Wärme und Menschlichkeit, selbst ihm gegenüber. Wem man diese Wandlung zu verdanken hatte, brauchte er nicht zu überlegen. Deutlich war Christines Präsenz bei Tala zu spüren. Die junge Frau hatte es geschafft, aus dem kalten, manchmal gefühlstoten Hauptmann einen Menschen zu machen, der mehr als jemals zuvor lächelte und der sich auf andere einließ. Selbst Kai musste sich eingestehen, dass der jahrelange Hass, den er für den Rothaarigen empfunden hatte, in den vergangenen Wochen begonnen hatte zu vergehen. „Sieht wohl ganz so aus.“, entgegnete er plötzlich und lächelte Tala leicht an, der bei dieser Geste nichts anderes tun konnte, als den Jüngeren überrascht anzusehen. Er hatte zwar mit diesen Worten, jedoch nicht mit diesen Lächeln gerechnet. Er nickte und auch auf seine Züge begann ein kleines Lächeln zu zieren. „Was hältst du dann von einem kleinen Ausritt? Ich finde diese Sachen lassen sich viel besser in der freien Natur als hier in diesen Mauern klären.“ „Ausgezeichnete Idee. Roteiro braucht sowieso wieder einmal Bewegung.“, stimmte der Silberhaarige dem Vorschlag des Rothaarigen zu. Somit verließen die beiden jungen Männer das Besprechungszimmer, sattelten ihre Pferde und ritten vom Hof. Bei dieser Aktion wurden sie von zahlreichen Augen beobachtet, die teils verwundert, teils lächelnd den einstigen Kontrahenten folgten. Lange blieben Kai und Tala dem Schloss an diesem Tag fern, redeten, beratschlagten und als sie schließlich zurückkehrten, lag auf beiden Gesichtern ein leichtes Lächeln. Sie hatten einen Anfang gefunden aufeinander zuzugehen. Der Hass, den Voltaire jahrelang in beiden geschürt hatte, war erloschen und begonnen hatte der Keim einer vielleicht baldigen auf Vertrauen basierenden Freundschaft. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *rasch reinwusel und Kapi mitbring* Heute mal wieder keine Kommentarantworten ^^“ Ich muss gleich wieder offline, hab noch so viel vor X_x“ *euch aber doch noch schnell das Kapi hochladen wollte oov* Vielen Dank an die Kommischreiber des letzten Kaps ^______^ *flauschn* Mali und Yingzi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)