Pandora - A World full of Secrets von Malinalda (~KaiXRay~ and others) ================================================================================ Kapitel 57: In Spite Of The Difficult Times There Are Still Beautiful Moments ----------------------------------------------------------------------------- Disclaimer: Name: Pandora- A World full of Secrets Autoren: Malinalda und Yingzi Genre: Romantik, Drama, Fantasy, Shounen-Ai Warnung: AU, OOC, Dark Zeichenerklärung: "..." - Sprechen ,...' - Gedanken ~*~*~*~ - Erinnerungen, Erzählungen (in der Art von Flashbacks) ~~~ - Träume ***~*** - Visionen (Vergangenes sowie auch Zukünftiges) Kursives - widerhallende Sätze im Bewusstsein, Auszüge aus Schriften, Briefe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 57: In Spite Of The Difficult Times There Are Still Beautiful Moments (dt. Trotz der schwierigen Zeiten gibt es noch schöne Momente) Traurig sahen seine Augen auf das Land hinaus. Der Horizont hatte sich dunkelrot verfärbt und tauchte auch die Umgebung in dasselbe wunderschöne rote Licht. Schon bald würde die Nacht Einzug halten und alles in einem Mantel aus Dunkelheit unter sich vergraben. Dann würden nur noch die Sterne und der Mond wie Hoffnungsschimmer an den Weiten des Himmels zu sehen sein. Es würde die letzte Nacht sein, die er hier verbrachte, ehe er morgen davonreiten und alles hinter sich lassen würde, was ihm wichtig war. Zwei schlanke Arme legten sich um seine Taille und ein Körper lehnte sich an seinen. Langsam wand er seinen Kopf etwas zur Seite, erblickte den orangenen Haarschopf seiner Geliebten. Er sah die dünnen Tränenspuren in ihrem Gesicht und merkte, mit welcher Verzweiflung sie sich an ihn drückte. "Ich will nicht, dass du morgen gehst.", drangen die nur leise geflüsterten Worte an seine Ohren. Er drehte sich in der Umarmung um und legte seinerseits seine Arme um den Körper der jungen Frau, zog sie an sich. "Ich weiß, Emily, ich weiß, aber ich muss es tun." Noch enger schmiegte sich die Angesprochene an ihren Geliebten. "Wieso bleibst du nicht hier und hilfst Michael?" Sie öffnete ihre Augen, sah ihn bittend, nein flehend an. Max hielt diesem Blick nicht stand, sah stattdessen an die gegenüberliegende Wand. "Du weißt, dass ich es nicht kann, Emily. Ich habe dir schon versprochen gegen mein Land in den Krieg zu ziehen, halte mich nun nicht auch davon ab, zu kämpfen. Ich will nicht tatenlos zusehen, wie alles, was mir wichtig ist, zerbricht. Ich will für das kämpfen, was ich liebe, verstehst du das?" Erst jetzt sah er sie wieder an, bemerkte, wie neue Tränen sich in ihren Augen bildeten und über ihre Wangen liefen, dennoch nickte sie tapfer. Max lächelte, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie. Emilys Lippen schmeckten salzig, als er sie berührte. Aus den ersten zögerlichen Momenten entwickelte sich eine Leidenschaft, die nur sie spüren konnten. Schwer atmend lösten sie sich voneinander. Ein roter Schimmer lag auf Emilys Wangen, als Max sie ansah. "Ich akzeptiere deine Entscheidung, Max. Nur bitte, pass auf dich auf." Kurz löste sie sich von ihm, zog etwas aus ihrer Tasche und drückte es dem Blonden in die Hand. Verblüfft öffnete Max seine Handfläche und starrte auf das, was Emily ihm gegeben hatte. Es war ein Tuch aus feinster Seide in dessen Mitte der Kopf eines Adlers gewebt worden war. "Das ist für dich. Es soll dich immer an mich erinnern, wenn du alleine bist. Du gehörst zu mir, Max. Ich möchte, dass du das weißt." Gerührt umarmte Max die junge Frau erneut. Nun war er es, dem Tränen über das Gesicht liefen. Er wusste, was dieses Geschenk bedeutete und wie wichtig es für Emily war. Mit diesem Geschenk hatte sie ihn gebeten für immer an ihrer Seite zu bleiben. "Ich danke dir, Emily. Eine größere Freude hättest du mir nicht machen können.", erwiderte er und seine Stimme zitterte. Emily lächelte. Das liebte sie an ihm. Diese Seite, die Gefühle zuließ und sich um andere kümmerte, wenn sie Hilfe brauchten. Keinen anderen wollte sie an ihrer Seite haben. Niemanden. Inzwischen war die Sonne vollends hinter dem Horizont verschwunden. Lange standen Emily und Max sich umarmend vor dem Fenster. Erst, als Max' Tränen versiegt waren, lösten sie sich voneinander. Emily hatte ihm etwas geschenkt, das kostbarer als jedes Geschenk oder Versprechen war, nun wollte er ihr im Gegenzug etwas geben. Etwas, dass sie sich schon so lange wünschte, etwas, das er ihr bisher enthalten hatte. Sanft hob er sie auf seine Arme, trug sie zu dem Bett, welches in der Mitte des Raumes stand, und legte sie auf den weichen Daunen nieder. Emily sah ihn aus dunklen Augen an und Max erwiderte ihren Blick. In diesem Moment sah sie etwas, was sie bisher noch nie in seinen blauen Augen gelesen hatte. Unendliche Liebe und Leidenschaft. Sie wusste, was in den nächsten Stunden passieren würde. Es war ihre letzte Nacht auf unbestimmte Zeit und in diesen wertvollen Stunden würden sie sich ganz ihrer Liebe hingeben. *** Viel zu schnell kam der nächste Morgen. Das laute Krähen eines Hahns weckte sie im Morgengrauen. Schlaftrunken öffnete Emily ihre Augen. Ihr Körper fühlte sich anders an als sonst. Etwas hatte sich in ihr verändert. Sie wusste nicht, was es war, aber etwas hatte sie verändert. Sie spürte eine Bewegung neben sich. Langsam wanderten ihre Augen zu Max, der ebenfalls erwacht war und sie nun ansah. Noch immer lag Leidenschaft und Liebe in seinen Augen, aber auch eine unerschöpfbare Ruhe und Ausgeglichenheit. Nicht nur sie war es, die sich in dieser Nacht verändert hatte, auch Max war nicht wie vorher. Er war vom Jungen zu Mann gereift. Es vergingen etliche Minuten, die sie damit verbrachten, sich richtig im Klaren zu werden, was in der vergangenen Nacht mit ihnen passiert war. Es war Max, der aufschreckte, als Hufgetrappel durch das Fenster drang. Auch Emily zuckte unbewusst zusammen. Für beide war es das Zeichen, dass sie nun aufstehen mussten und somit den Zauber der vergangenen Stunden endgültig beenden würden. Max schlüpfte in seine Sachen, die wahllos auf dem Boden verteilt lagen, und verabschiedete sich von seiner Geliebten. Er würde jetzt erst einmal in sein Zimmer zurückkehren und seine Sachen zusammenpacken, die er für die Reise gebrauchen würde. Und erst, wenn alle letzten Ungereimtheiten geklärt waren, würde der endgültige Abschied vor ihnen stehen. Sowohl Max als auch Emily fürchteten diesen Augenblick. In den nächsten zwei Stunden füllte sich das Schloss mit Leben. Alle waren auf den Beinen und bereiteten den Abschied der letzten Soldaten vor, die dann ihre Reise nach Phyrra antreten würden. Mägde und Köche sorgten für genügend Reiseproviant, während sich Michael, Stephan und Max um die letzten Vorbereitungen kümmerten. Es war früher Mittag, als sich die Generäle, Offiziere und Soldaten im Schlosshof versammelt hatten und auf Michael warteten, der sie nun mit einigen letzten Worten verabschieden würde. Der Braunhaarige stand etwas erhöht, auf einem kleinen Podest, neben ihm sein Vater und Max, als er zu reden begann. "Ihr seid die letzten Männer, die wir gehen lassen um Kreios und Phyrra im Krieg gegen Kronos, Beriah, Dolio und Rhaya zu unterstützen. Ihr seid diejenigen, die wir mit Hoffnung auf Frieden verabschieden. Eure Frauen und Kinder werden mit euch sein und an euch denken. Wir hoffen, dass ihr alle gesund und munter wiederkehrt, und mit euch der Frieden über Pandora. Nun geht und kämpft für euer Land, eure Würde und das, was ihr liebt." Beifall ertönte, der tausendfach von den Wänden des Schlosses zurückgeworfen wurde. Max sah mit traurigen Augen, wie die Soldaten ihre Helme aufsetzten und die Generäle ihre Pferde bestiegen. Alle waren zum Abmarsch bereit, alle, nur nicht er. Emily, die bis hier hin tapfer den Worten ihres Bruders gelauscht hatte, konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie lief zu Max, der sie mit offenen Armen empfing. Laute Schluchzer verließen ihre Kehle und sie vergrub ihren Kopf in den Gewändern ihres Geliebten. Max versuchte sie zu beruhigen, indem er ihr leise Worte ins Ohr flüsterte und langsam über ihren Rücken strich. Nahezu alle Augen waren auf sie gerichtet und jeder Mensch auf dem Hof gönnte ihnen den Abschied. "Ich werde zurückkommen und dann, Emily, werde ich dich niemals wieder verlassen. Wenn das vorbei ist, werde ich sehen, wie du mir entgegenläufst. Ich liebe dich." Diese Worte hauchte Max seiner Geliebten ins Ohr, ehe er ihr einen letzten Kuss gab und auf sein Pferd zuschritt, das ein Soldat bereitgehalten hatte. Emily sah ihm nach und nickte. Sie würde hier warten und an dem Tag, wenn Max zurückkam, die Erste sein, die ihn begrüßte und in die Arme schloss. Mit diesen Gedanken entließ sie Max in eine ungewisse Zukunft. *** "Na komm schon, Kevin! Wenn du noch länger trödelst, sind wir heute Abend noch nicht in Albion." Genervt drehte er sich nach seinem Helfer um, der bereits etliche Pferdelängen zurückgefallen war. Er knirschte mit den Zähnen und zog an den Zügeln, brachte somit den Braunen vor dem Karren zum Stehen. Ungeduldig trommelte er mit den Fingerspitzen auf seiner Hose herum, bis Kevin endlich neben ihm auftauchte. Der Grünhaarige hatte etliche Probleme mit der Führung der Kutschenzügel, arbeitete er doch noch nicht lange mit ihnen. "Da bist du ja endlich. Ich frage mich wirklich, was Vater sich dabei gedacht hat, dich in die Lehre zu nehmen und mitzuschicken.", grollte der junge Mann auf dem Kutschbock neben ihm. "Entschuldigen Sie, Tyson.", sagte Kevin reumütig. Er wusste, würde er noch weiter die Missgunst des jungen Mannes auf sich lenken, wäre seine Lehre bei dessen Vater in Gefahr. Tysons Züge wurden weicher. "Schon gut, Kevin. Du musst dich erst damit zurechtfinden, aber wir müssen uns beeilen, wenn wir heute noch in Albion ankommen wollen, denn nachts sind die Wälder gefährlich und die Lebensmittel werden dringend gebraucht.", sagte er. "Ich verstehe.", erwiderte Kevin. "Ich gebe dir einen Tipp. Lass die Zügel lockerer, dann haben die Pferde mehr Freiraum und können sich schneller bewegen." Tyson zwinkerte dem Jüngeren zu und fuhr wieder an. Kevin befolgte den Rat und tatsächlich, es ging besser. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, während er Tyson folgte. Da Kevin nun schneller vorankam, erreichten sie Albion in der Abenddämmerung. Während sie der Straße weiter zum Schloss folgten, kamen sie an den Lagern der Soldaten vorbei. Staunend sah Kevin auf die vielen Zelte und beobachtete interessiert das Treiben, welches vor und neben ihnen herrschte. Auf einer Anhöhe sahen sie zwei Soldaten, die sich einen Kampf lieferten, wobei der Kleinere allerdings seinem Gegner zu unterlegen schien. Er brach immer wieder seitlich weg, während sein Gegner ihn unbarmherzig nach hinten drängte. Währenddessen waren einige Soldaten damit beschäftigt, Holz aus den nahe gelegenen Wäldern zu holen und sie zu großen Haufen aufzuschichten. "Kevin, komm!", rief Tyson nach hinten. Auch ihn hatten diese Massen an Soldaten überrascht. Es stand außer Frage, dass sie für den bevorstehenden Krieg trainierten, der in weniger als einem Monat beginnen würde. Schon jetzt graute es dem Blauhaarigen davor. Er selbst hätte auch mitkämpfen sollen, hätte sein Vater sich nicht so für ihn eingesetzt und ihn als Lebensmittellieferanten eingestellt. Noch während sie an den Lagern vorbeifuhren, wanderten Tysons Gedanken in die Vergangenheit. Er dachte an seine Freunde, an Max, der wohl jetzt irgendwo unter diesen Soldaten war und trainierte, an Gabriel, Kai und Mireille, die er nach Kreios gebracht hatte und die versucht hatten diesen Krieg zu verhindern, es aber nicht geschafft hatten. Das hatte er eines Nachts bei einem Gespräch belauschen können und er dachte auch an die Begegnung mit dem Rothaarigen, dessen Augen kälter als Eis gestrahlt hatten, denn obgleich er so gemein zu ihm gewesen war, hatte er das Gefühl gehabt, dass er eigentlich gar kein so schlechter Kerl war, wie er allen weismachen wollte. Wie es ihnen allen wohl ging? Zu gern wollte er das wissen. Er selbst riss sich von diesen traurigen Gedanken los und konzentrierte sich wieder auf die Zügel in seiner Hand. Die Straße war rutschig, denn es war Schnee gefallen, der sich zu Eiskristallen gebildet hatte und die Straße damit überzog. Kevin schien auch Probleme zu haben, denn Tyson hörte seine Worte, die er zu den Pferden sprach. Vorsichtig dirigierte Tyson das Pferd über die Straße und achtete sorgsam auf jeden Schritt, den es setzte. Es war nicht mehr weit, allenfalls eine Meile, dann hatten sie Albion erreicht. Groß und wunderschön erhob es sich gegen den Sonnenuntergang. Der Schnee glitzerte auf den zahlreichen Zinnen. Genau vor dem Tor hielten sie an. Zwei Wachposten waren vor ihm eskortiert und forderten nun ihre Ausweispapiere. Tyson zeigte den einem ihre Zulassung, während der andere die Karren kontrollierte. Erst als dieser bestätigte dass alles in Ordnung war, durften sie passieren. Im Schlosshof erwartete man sie bereits. Vier Soldaten forderten sie auf anzuhalten. Sofort kamen einige Mägde und Küchenjungen aus dem Schloss gelaufen und begannen damit, die Karren abzuladen. Tyson währenddessen unterhielt sich mit einem der Soldaten, zeigte nochmals seine Zulassung und überreichte die Lebensmittelliste, auf der alles notiert worden war. Der Soldat nahm sie entgegen, beauftragte dann einen seiner Kameraden Tyson und Kevin die Stallungen zu zeigen, damit sie ihre Pferde unterbringen konnten. Der Soldat nickte, wartete, bis die Karren vollständig gelehrt worden waren, und wies Tyson und Kevin dann an ihm zu folgen. Als Erstes spannten die beiden ihre Pferde aus. Die beiden Karren wurden mit einem Tuch bedeckt und unter einen Unterstand geschoben. Der Soldat zeigte ihnen die beiden Boxen für die Pferde. "Ihr werdet bei ihnen schlafen. Das Schloss ist restlos überfüllt. Für ein Abendessen werde ich sorgen und auch für zwei Decken." Tyson nickte, fragte aber noch nach Futter für die Pferde. Der Soldat verwies ihn an das Ende der Stallungen. Er sollte den Stalljungen fragen, dieser wüsste besser Bescheid als er. Tyson bedankte sich und schickte Kevin zum Futterholen. Für ihn war es nicht schlimm, bei den Pferden schlafen zu müssen. Sie würden sowieso nur zwei bis maximal drei Tage hier bleiben und dann zurück nach Amarango reisen. Sein Vater wollte es so und Tyson hatte es ihm versprochen. Der Blauhaarige nahm zwei Büschel Stroh und begann damit, den Braunen abzurubbeln. Das Pferd dankte ihm, indem es seinen Kopf an seiner Schulter rieb. "Ja, du hast gut gearbeitet. Ruh dich aus. Kevin bringt dir gleich Futter und Wasser.", sagte er zu ihm und klopfte den schlanken Hals. Dann verließ er die Box und beschloss sich etwas umzusehen. Mit wachsamen Augen ging er durch die Stallungen und betrachtete die Pferde. Es waren zweifellos alles sehr gute Tiere ohne Makel. Einige gefielen ihm besonders. Darunter ein stämmiger Fuchs mit breiter Blesse und eine Schimmelstute mit guter Hinterhand. Dieses Pferd würde seinen Reiter sehr schnell über die weitesten Strecken bringen. Tyson liebte Pferde. Wenn er eines Tages das Gut seines Vaters übernehmen würde, wollte er eine Pferdezucht aufmachen. Deshalb sah er sich immer nach guten Tieren um. Sein Weg führte ihn weiter in das nächste Stallgebäude. Die Tiere, die hier untergebracht worden waren, waren noch um einige Ränge edler als die im Stall eben. Tyson vermutete, dass dies die Zucht des ehemaligen Königs war, die jetzt von Herzog Bernardo verwaltet wurde. Es waren Pferde aus bester Zucht und Abstammung. Plötzlich fielen ihm zwei Pferde ins Auge, die er glaubte schon einmal gesehen zu haben. Eines von ihnen war ein Rappe, der impulsiv mit dem Kopf nach seinen Nachbarn stieß, welcher die Ohren anlegte und mit dem Schweif schlug. Langsam ging Tyson näher an es heran. Das Tier sah ihn aus den Augenwinkeln kommen, ließ das andere Pferd in Ruhe und spitzte die Ohren in seine Richtung. Es schien ihn ebenfalls zu erkennen. Er hatte es fast erreicht, als eine herrische Stimme ihn zusammenzucken ließ. "Hey, du! Was machst du hier?! Diese Ställe sind für Soldaten nicht zu betreten!" Tyson drehte sich um und wollte antworten, als er erstarrte. Vor ihm stand keinesfalls ein Soldat oder etwas dergleichen, sondern eine junge Frau. Ihre goldenen Augen sahen ihn misstrauisch funkelnd an. Neben ihr stand ein kleines Mädchen, welches ihn ebenfalls anstarrte, aber nicht mit Misstrauen, sondern mit Neugier in den blauen Augen. "Antworte, Soldat! Was machst du hier?!" Tyson zuckte erneut zusammen. "Ent... entschuldigt, My Lady. Ich... ich wusste nicht, dass... dass hier kein Zutritt ist.", stotterte er und wischte seine Hände am Saum seiner Jacke ab. Der Rappe neben ihm schlug mit Kopf und es sah so aus, als würde er ihn auslachen. "Hör auf damit!", zischte Tyson dem Pferd zu, das ihn nur aus dunklen Augen ansah. "Was hast du gesagt?!", ertönte wieder die Stimme der jungen Frau. Tyson zuckte augenblicklich zusammen und das Pferd stieß ein trompetendes Wiehern aus. Tyson warf ihm einen giftigen Blick zu. "Nichts, My Lady. Ich... ich habe nur mit dem Pferd geredet." ,Wow, ganz klasse Antwort Tyson. Jetzt denkt sie, du bist verrückt!' Tatsächlich erschien nun ein Lächeln auf den Lippen der jungen Frau. Tyson erschien es, als würde sie jetzt noch viel hübscher sein, als dass sie ohnehin schon war. "Soso, du redest also lieber mit Pferden als mit mir, Soldat?", fragte sie und ihre Augen blitzten belustigt aus. "Ja... äh... nein, My Lady. Wie könnte ich das wagen.", verhaspelte sich Tyson immer mehr. Sein Gesicht war inzwischen schon ganz rot vor Scham. Diese junge Frau brachte ihn so in Verlegenheit, wie es noch keine vorher getan hatte. "Dann sei dir noch einmal verziehen. Du bist neu hier, oder?", fragte sie jetzt und ihr Misstrauen war endgültig aus ihren Zügen verschwunden. Sie kam langsam auf ihn zu und blieb fast genau neben ihm stehen. Tysons Herz schlug höher, als er ihre Bewegungen verfolgte. So anmutig und elegant. Diese junge Frau war zweifelsfrei von hohem Rang. Er wandte seinen Kopf etwas von ihr ab, als er antwortete: "Ja, My Lady. Heute Abend bin ich hier angekommen." Die junge Frau nickte. "Ich verstehe. Dann konntest du nicht wissen, dass der Zutritt in diese Stallungen nur einigen wenigen gestattet ist. Aber du magst Pferde?" "Ja, ich liebe sie. Ich möchte einmal eine Zucht eröffnen, deshalb sehe ich mich immer nach guten Tieren um. Diese hier gehören zu den schönsten, die ich je gesehen habe.", plapperte Tyson einfach drauf los, stoppte aber, als er das leise Lachen der jungen Frau hörte. "Das ist amüsant. Ich kenne nicht viele Soldaten, die eine Pferdezucht eröffnen wollen. Die meisten, die ich kenne, wollen kämpfen.", erwiderte sie und ihre goldenen Augen lachten so wie ihr Gesicht. "Oh ähm... Verzeihung, aber ich bin kein Soldat, My Lady.", sagte Tyson, dem das sichtlich peinlich war. Nun sah sie ihn verblüfft an. "Nicht?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin der Sohn eines Kaufmannes und komme aus Amarango. Zwar sollte ich auch kämpfen, aber ich habe mich lieber zum Zivildienst eingetragen. Ich habe Lebensmittel nach Albion gebracht, deswegen bin ich hier." "Oh, dann entschuldige. Ein Kaufmann also. Dann kann ich verstehen, dass du Pferde magst. Du hast übrigens ein gutes Auge. Dieser Rappe hier ist eines der besten Pferde im ganzen Stall." Die junge Frau tätschelte dem Tier die Stirn. "Ja, er ist sehr edel. Besonders der kleine Kopf und der gerade Verlauf des Halses deuten auf eine edle Zucht. Araber, nicht wahr?" Sie nickte. "Ja. Er gehörte meiner Cousine." Ein Anflug von Trauer überfiel die weichen Gesichtszüge der jungen Frau. Tyson merkte, was geschehen sein musste. "Tut mir leid.", sagte er. Sie sah auf. "Das muss es nicht. Sie war nur sehr jung und hat ihn über alles geliebt. Ich bin froh, dass wenigstens er wieder zu Hause ist.", sagte sie und lächelte bitter, streichelte noch einmal über die dunkle Stirn des Rappen, dann sah sie Tyson direkt in die Augen. "Wie ist dein Name?" "Tyson, My Lady, Tyson Vincent Granger." "Dann möchte ich mich dir auch vorstellen, Tyson Vincent Granger. Mein Name ist Mariah Lianna van Fanél. Und das hier ist Anne." Das Mädchen, welches bis jetzt still dem Gespräch der beiden Älteren gelauscht hatte, nickte und lächelte. "Es ist mir eine Ehre, zwei so hübsche Damen kennen zu lernen." Tyson verneigte sich leicht und Anne und Mariah lachten. "Wie lange bleibst du, Tyson Vincent Granger?", fragte Mariah. "Nicht sehr lange, My Lady. Vielleicht zwei oder drei Tage. Aber nennt mich doch Tyson." "Sehr gern. Dann nenne du mich aber auch Mariah." "Sehr wohl, My Lady... äh, Mariah." Verlegen kratzte sich Tyson am Hinterkopf. Mariah lachte. Anne beobachtete die beiden. Sie freute sich, dass Mariah wieder fröhlich war. Diesem jungen Mann war das gelungen, was bisher nur ihr gelungen war; Mariah zum Lachen zu bringen. Sie hatte etwas bemerkt, was wohl die beiden vor ihr erst noch entdecken mussten. Schon als Tyson sie erblickt hatte, hatten seine Augen einen merkwürdigen Glanz angenommen und er war rot angelaufen. Und auch Mariah hatte er sofort gefallen. Sie wusste, wie ihre große Freundin sonst auf Soldaten reagierte und auch wenn Tyson kein Soldat war, hatten sie es anfangs doch angenommen. Anne war es, als sei die Begegnung Schicksal gewesen, und dass Tyson sich ausgerechnet an Glacies herangetraut hatte und der Hengst ihn akzeptierte, war ein gutes Omen. Still und heimlich belächelte Anne den Umgang der beiden Älteren. Schon bald, dass hoffte sie, würde aus anfänglicher Zuneigung der Samen der Liebe wachsen. Etwas, das in den bevorstehenden Zeiten sehr schwer zu finden sein würde, denn dann würden nicht Liebe und Frieden Pandora beherrschen, sondern Hass und Krieg. Da war es wichtig, dass wenigstens einige Menschen das Gute in sich tragen und nicht alle Hoffnung verlieren würden, denn nur wenn dieses weiter existierte, würde in Pandora eines Tages wieder Frieden herrschen können. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Thanks to all who reviewed ^____^ @Keira: Anne~ xD ^______^ @BlackSilverLady: Das Treffen/Wiedersehen von Ray und Kai kommt so gegen Ende der 60er Kapis Oo Aber es wird nicht sehr schön, also nicht zu sehr freuen, erst müssen sie wieder richtig zueinander finden und Ray Voldies Lügen überwinden können ^^" Yuriy kriegt seinen Wolfauftritt erst etwas später ^^" Den wollten wir nie offiziell als Wolf dastehen lassen, erst gegen Ende des Krieges wird das dann der Fall sein xD Und Bryan und Maresa: Wie kommst du den darauf xD? *ganz unschuldig weg gucken* *lol* @datErdbeerschn: Ja, hat ich xDD" Blöde Viechers, müssen die so viel aufs Klo xD""? Probiers *__* Please, please, please. *betel xD* @nest5678: Deine Fragen haben wir ja schon über ENS geklärt ^___~ @Katzengirl: Du träumst davon o__o Wow ^///^ Ach, diese Visionen und alles ist absichtlich etwas verwirrend *grin* Es soll ja auch nicht gleich alles auf einen Schlag klar sein, ein bisschen Überraschung muss dann schon da sein ^^ Auf die Idee kamen wir gemeinsam. Also ich wollte eine Lykantrophengeschichte schreiben und habe es Yingzi erzählt und dann haben wir zusammen rumgesponnen und Ideen entwickelt und beschlossen, dass wir das zusammen schreiben werden ^__^ Entstanden ist die Grundidee vor circa 2 Jahren xD" Und da wir seit zwei Jahren immer zusammen Sommerferien machen, haben wir genügend Zeit uns in schlaflosen Nächten solche Sachen auszudenken XD @Hayan: Jaaa~, Wolfies XDD~ Und ich beachte dich aber, wie du schön im Kreis hüpfst XP Und auch ein grosses Danke an alle anderen Kommischreibern ^__^ lolli_pop, Koni-Chan, MissKai und masumi Bis zum nächsten Kapi ^____^ *alle umflauschen* Mali und Yingzi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)