Pandora - A World full of Secrets von Malinalda (~KaiXRay~ and others) ================================================================================ Kapitel 45: Not To Stop Anymore ------------------------------- Disclaimer: Name: Pandora- A World full of Secrets Autoren: Malinalda und Yingzi (ehemals Beyblader-Rayw, umbenannt ^.~) Genre: Romantik, Drama, Fantasy, Shounen-Ai Warnung: AU, OOC, Dark Zeichenerklärung: "..." - Sprechen ,...' - Gedanken ~*~*~*~ - Erinnerungen, Erzählungen (in der Art von Flashbacks) ~~~ - Träume ***~*** - Visionen (Vergangenes sowie auch Zukünftiges) Kursives - widerhallende Sätze im Bewusstsein, Auszüge aus Schriften, Briefe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 45: Not To Stop Anymore (dt. Nicht mehr zu stoppen) Das dunkle Tuch fest um seinen Kopf geschlungen und die Zügel Roteiros in seiner Hand, so verließ Kai das Händlerschiff. Hinter ihm, das wusste er, betrat auch Max die Rampe zum Festland. Kai erkannte die Gassen und Hafenbecken, die Häuser und Hütten der kleinen Stadt. Mîo. Ein kleines Seufzen entfuhr ihm. Das letzte Mal war er mit Ray hier gewesen, doch das schien ihm soweit entfernt. "Kai?" Die helle Stimme seines Begleiters holte ihn aus seinen Erinnerungen. "Was?" Max zuckte bei der Schärfe von Kais Stimme zusammen. "Du wirkst so abwesend, das ist alles.", sagte der Blonde unsicher. Kai knurrte nur etwas von "Lass mich in Ruhe!", dann drehte er sich um und stieg in den Sattel seines Pferdes. Max schüttelte nur insgeheim den Kopf. Er kannte Kais Launen inzwischen recht gut und wusste, dass es besser war, den Älteren in Ruhe zu lassen. Auch er schwang sich in den Sattel, nahm die Zügel und folgte Kai im Schritt durch die Straßen Mîos. Sie verließen die Stadt und befanden sich bereits nach einigen Minuten in einer weiten Grasebene wieder. Kai nutze es und trieb Roteiro zu einem kräftigen Galopp an. Es fühlte sich wunderbar an, frei wie ein Vogel über die Ebene zu galoppieren, obwohl diese Leichtigkeit durch einen dumpfen Schmerz in seinem Herzen getrübt wurde. Er vermisste Ray schrecklich. Es verging nicht einen Tag, an dem der einst Silberhaarige nicht an seinen Freund dachte. Aber er wusste auch, dass nun etwas anderes sein Weg sein sollte, ein Teil seines Schicksals. Mit einem leichten Schenkeldruck verstärkte Kai das Tempo und Roteiro flog nur so über das grasbewachsene Land. Grasbüschel flogen unter den Hufen des Apfelschimmels durch die Luft und die Hufe verursachten ein leises Brummen. Kai genoss. Er genoss es einfach und versuchte alle seine Gedanken wegzuschieben. Wenigstens diesen Moment wollte er ohne Sorgen und Zweifel sein, ohne Schmerz und Erniedrigung. Davon hatte er schon so viel in seinem jungen Leben erfahren müssen. Erst als er spürte, dass Roteiros Kräfte zu erlahmen schienen, verlangsamte er das Tempo und ließ den Hengst in einen erholsamen Trab fallen. Lobend klopfte er den schweißbedeckten Hals seines Pferdes und flüsterte leise Worte in dessen Ohren. Als er sich umdrehte, erkannte er Mîo nur noch als kleinen Punkt in der Ferne und auch Max war um einiges von ihm entfernt, holte nun aber auf. "Du... bist... ganz... schön... schnell.", schnaufte der Blondschopf, als er Kai erreicht hatte. "Ich brauchte es nach dieser langen Schiffsreise.", entgegnete Kai. Der schnelle Ritt hatte auch sein Gemüt beruhigt, sodass er nun gewillt war ein Gespräch zu führen, das aus mehr, als nur drei Worten bestand. "Wie ist es eigentlich bei Prinz Robert?", fragte Max um das angefangene Gespräch intakt zu halten. Er wollte Kais gute Laune ausnutzen und etwas über ihren Zielort erfahren. "Wie soll es dort schon sein? Wie in jedem anderen Königsschloss. Ich bin kein Typ, der so auf die Umgebung achtet. Das war immer Rays Part.", erzählte Kai und bei dem Namen seinen Geliebten legte sich ein trauriger Unterton in seine Stimme. Max bereute es, gefragt zu haben, denn er wollte alles, aber nicht, dass Kai traurig wurde. Umso überraschter war er, als Kai weitersprach. "Er hat immer auf die Natur und die Tiere geachtet. Du hättest sehen sollen, wie seine Augen geglänzt haben, wenn wir auf unserer Reise Tiere mit ihren Jungen gesehen haben. Ja, er liebt die Tiere und auch die Natur." Max war bewegt von den Emotionen, die in Kais sonst so ausdrucksloser Stimme mitschwangen. Der Blondschopf erkannte, dass Kai mit Ray mehr verband als nur einfache Liebe. "Du liebst Ray sehr, nicht wahr?", fragte er deshalb vorsichtig nach. "Ja, er und Christine brachten Licht in mein dunkles Herz. Nur ihnen habe ich es zu verdanken, nicht ganz die Lust am Leben verloren zu haben. Und für diese beiden werde ich auch kämpfen, denn solange sie am Leben sind, ist auch meines nicht verwirkt." "Ich frage mich immer, wieso ihr so ein schweres Schicksal auferlegt bekommen habt. Ihr seid doch auch nicht mehr als vier Menschen, die ein Recht auf Glück und Frieden haben, aber bisher habt ihr nur Leid erfahren. Wieso lässt du dir das alles gefallen?", brachte Max aufgeregt hervor. Kai drehte seinen Kopf und sah den Blonden an. "Auf diese Frage weiß ich keine Antwort, jedenfalls keine konkrete. Ich selbst tue es, weil ich keine andere Chance sehe, meinen Großvater zu stoppen, als mein Schicksal zu erfüllen. Und einer muss es tun, denn sonst zerstört er alles, was uns lieb und teuer ist." Damit drehte Kai sich wieder um. Er hatte ihren Nachtplatz gefunden. *** Fünf Tage waren Kai und Max unterwegs, bis sie endlich Borthwick erreichten. Seit dieser Unerhaltung verstand Max seinen Begleiter viel besser. Er wusste warum Kai nur schwer Vertrauen zu anderen Menschen finden konnte, und war froh, dass er bereit war, wenigstens etwas Vertrauen zu ihm zu haben. Schon in der Nähe der Hauptstadt Kreios erkannten Kai und Max, dass etwas in Gange war. Zahlreiche Soldaten begegneten ihnen auf ihrem Weg durch Borthwick und je näher sie dem Königschloss kamen, desto mehr wurden es. So wunderte es Kai auch nicht, als er die laute Stimme eines jungen Mannes aus den zahlreichen anderen Geräuschen heraushören konnte. Kaum merklich hellte sich seine gleichgültige Mimik etwas auf und er trieb Roteiro etwas schneller an, soweit das in dem dichten Gedränge vor ihnen möglich war. Sein Blick war geradewegs auf den Marktplatz gerichtet, den er bereits erkennen konnte, somit auch das, was sich dort abspielte. Umringt von einem Kreis aus Schaulustigen lieferten sich zwei Soldaten einen Schwertkampf der Extraklasse. Unter einem der im matten Sonnenlicht glänzenden Stahlhelme erkannte Kai dunkelrotes Haar. Auch die Technik der Schwertführung und die strategischen Bewegungen verrieten den jungen Krieger. Ungestüm drängte er seinen Gegner zurück und mit einem Hagel aus Schwerthieben immer weiter in die Enge. Kein Zweifel. Dieser Krieger war Johnny! Kai lenkte Roteiro zu einem Seitenarm der breiten Straße und stieg ab. Auf Max fragende Blicke achtete er nicht. Seine Schritte lenkten ihn zielsicher zwischen den Menschenmaßen hindurch und beinahe hätte er den Rotschopf auch erreicht, als ein fester Griff am Arm ihn zurückzog. "Wo willst du hin?" Leicht angesäuert drehte Kai sich um und sah direkt in das misstrauische Gesicht eines Soldaten. "Das geht dich nichts an!", zischte er. "Doch, geht es. Du stammst nicht von hier, Tagedieb!" Der Soldat verstärkte den Griff am Arm des jungen Mannes. "Lass mich los!" Kai war nicht gewillt, sich von einem einfachen Soldaten zurückhalten zu lassen. Er drehte seinen Arm nach links und rammte den anderen in die Magenkuhle des Soldaten. Erschrocken keuchte dieser auf, als die Schmerzwelle seinen Körper durchjagte, und ließ Kais Arm los. Kai ergriff die Gelegenheit und setzte einen Kantenhieb nach, der den Soldaten endgültig zu Boden schickte. Zwei Soldaten hatten die Probleme ihres Kameraden bemerkt und griffen in das Geschehen ein. Einer der beiden packte Kai von hinten und drehte dessen Arm auf dem Rücken. Sofort versteifte sich der Körper des einst Silberhaarigen. Aber ganz bewegungsunfähig war er noch lange nicht. Geschickt fing er einen geführten Angriff mit den Beinen ab. Die geschliffene Klinge des kurzen Schwertes, verfehlte ihr Ziel und glitt seitlich ab, zerriss Kleidung und Haut des einst Silberhaarigen am rechten Oberschenkel. Kai ignorierte den aufkommenden Schmerz, drückte sich gegen seinen Hintermann und stellte gleichzeitig dem Soldaten vor ihm ein Bein, so dass dieser ins Straucheln geriet, aber sein Gleichgewicht im letzten Moment wiederfangen konnte. Wütend knurrte der Soldat einige Flüche, wollte sein Schwert wieder packen und Kai eine Lektion erteilen, als eine herrische Stimme ihn in seinem Vorhaben unterbrach. "Was ist hier los?!" Von dem Tumult außerhalb ihres Kampfringes aufmerksam geworden, hatte Johnny seinen Kampf abgebrochen und sich durch die Zuschauer, die gleich auseinander gestoben waren, zu dem Geschehen begeben. Das, was er gesehen hatte, hatte ihn nicht erfreut, sondern eher wütend gemacht. Auffordernd sah er nun die Soldaten an, die den jungen Mann in der Mangel zu haben schienen. Sofort ließ der Angreifer sein Schwert sinken. "Dieser Tagedieb hat Marcel niedergeschlagen und wollte fliehen." "Erzähle eine Geschichte richtig, wenn du schon dein Maul aufmachst!", tönte plötzlich Kais tiefe Stimme dazwischen. "Schweig still!", fuhr Johnny nun den einst Silberhaarigen an. "Warum sollte ich, JOHNNY!" Den Namen des Rotschopfes förmlich ausspeiend, begann Kai sich im Griff des Soldaten zu wehren. "Wer?", setzte Johnny an, aber ein lauter Ruf, der direkt aus der Menge zu kommen schien, unterbrach ihn mitten im Satz. "KAI!" Und schon erschien der blonde Haarschopf eines Jungen im Geschehen, der direkten Kurs auf Kai genommen hatte und erst genau vor dem einst Silberhaarigen anhielt. "Wo warst du? Ich habe dich überall gesucht.", begann Max ohne auf die Umstehenden zu achten. Er schien nicht einmal zu merken, dass Kai von einem Soldaten festgehalten wurde. Erst das äußerst kluge "Hä?" von Seiten Johnnys, ließ ihn den Blick heben. Sofort hielt Max inne und sah sich erst einmal genauer um. Ein erschrockener Aufschrei war die Folge. "Kai?! Wieso wirst du von einem Soldaten festgehalten?" Unter der schrillen Stimme des Blonden zuckte Kai kaum merklich zusammen. "Ich wäre dir sehr verbindlich, wenn du mir nicht ins Ohr brüllen würdest, Max!", knurrte der einst Silberhaarige und begann sich zu wehren. Der noch etwas überrumpelte Soldat hatte damit nicht gerechnet und ließ Kai los. Dieser richtete sich nun vollends auf und überprüfte seinen Arm auf Verletzungen. Johnny währenddessen stand noch immer ziemlich verwirrt daneben und wusste nicht, was er tun sollte. Irgendwoher kannte er diesen jungen Mann mit den violetten Haaren? Er erinnerte ihn stark an... "Kai?", fragte er mehr unsicher als fest. Der einst Silberhaarige drehte sich beim Klang seines Namens um und begann zu grinsen. "Na hat's endlich ,Klick' gemacht?" Einer der Soldaten wollte wieder in die Mangel nahmen, aber Johnny erkannte das Vorhaben und unterbrach es geschickt. "Lasst ihn in Ruhe. Er ist ein Freund von mir und Prinz Robert!" Sofort blieb der Soldat stehen. "Aber Johnny?" "Nichts aber, Jan. Kümmert euch lieber um Marcel. Ich werde mit Kai und seiner Begleitung zurück ins Schloss gehen." "Wie du willst, Johnny!", antwortete Jan, obwohl ihm deutlich anzusehen war, dass ihm dieser Befehl gar nicht behagte. Johnny erwiderte nichts darauf, sondern wandte sich nun endgültig zu Kai um. "Lass uns gehen." Kai nickte nur, packte Max am Arm und zog ihn hinter sich her. *** "Was machst du eigentlich wieder hier und warum die violetten Haare?", fragte Johnny Kai auf dem Weg zum Königsschloss mit leicht belustigter Stimme. "Muss ich dir erst sagen, was bald passieren wird? Ich glaube nicht, denn die ganzen Soldaten in Borthwick beweisen mir, dass Robert und du euch bereits waffnet.", entgegnete Kai. Johnnys Gesichtszüge wurden ernst. "Also hast du es auch schon erfahren." "Ja, sogar sehr deutlich.", murmelte Kai leise. "Werden eigentlich alle Länder an diesem Krieg beteiligt sein?" Überrascht drehte Johnny sich im Sattel seines Pferdes um und sah Max an. Es war das erste Mal, dass der Blondschopf seine Stimme erhob. "Es sieht so aus. Aber ich darf nichts Genaueres sagen, bis wir bei Robert sind." "Das wäre auch besser so, denn die Wände haben Ohren.", erwiderte Kai nun kühl. Für den Rest des Weges herrschte Stille unter den drei jungen Männern. Im Schlosshof angekommen, wurden ihnen ihre Pferde abgenommen. Johnny führte Kai und Max in das Innere des Schlosses, welches nur Kai bereits etwas kannte. Er folgte seinem Kameraden stumm, während Max sich neugierig umsah. Er galt zwar bereits als heranwachsender Mann, doch in seinem Inneren war er noch immer ein neugieriges Kind. In einem kleinen Saal angekommen, bat Johnny Kai und Max zuwarten. Er selbst würde Robert über Kais Ankunft unterrichten. Denn dass diese einen wichtigen Grund hatte, wusste Johnny. *** Als Johnny das Studienzimmer des Prinzen erreichte, hörte er das leise Stimmengewirr zweier Personen. Er runzelte die Stirn, entschloss sich dann aber an die Tür zu klopfen. Die Stimmen brachen ab und kurz darauf ertönte ein kräftiges. "Ja!" Johnny öffnete die Holztür und betrat den dahinter liegenden Raum. Seine Augenlieder hielt er gesenkt, denn obwohl Robert sein Freund war, war er noch immer nur ein Sklave, ob nun mit Titel oder nicht, und stand weit unter Robert in der Rangliste. "Johnny? Du bist bereits zurück?", fragte Robert etwas überrascht den Rotschopf zu sehen. "Entschuldigt die Störung, Herr. Aber ich muss Euch bitten unter vier Augen mit Euch zu reden." Noch immer hatte Johnny seinen Blick gesenkt, aber er konnte immerhin eine weitere Person erkennen. "Chevalier Cloud? Wäre es einzurichten, wenn Ihr einige Minuten warten würdet? Es wird doch nicht lange dauern, oder Johnny?" "Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Herr, aber etwas Zeit würde es dauern." "Hm?" Robert runzelte die Stirn. Was sollte er jetzt machen? Er konnte Cloud schlecht stehen lassen, aber Johnnys Bitte klang wichtig. Doch dieses Problem löste sich von selbst, denn Cloud erhob sein Wort. "Kümmert Euch ruhig um Euren Gefolgsmann, Euer Hoheit. Ich kann warten. Eure Entscheidung benötigt sicher Gedenkzeit." Robert nickte. "Da habt Ihr Recht, Chevalier Cloud. Ich werde Euch einen Diener schicken, der sich um Euer Wohl kümmern wird." "Ich danke Euch, Majestät.", erwiderte Cloud. Robert nickte nur, deutete in der selben Bewegung Johnny an das Zimmer zu verlassen. Dieser gehorchte, wenn auch mit einem fragenden Blick. Kaum hatte Robert die Tür hinter sich geschlossen, fragte Johnny, was er wissen wollte. "Warum lässt du einen Fremden allein in deinem Studienzimmer?" "Weil er mein Vertrauen hat. Ich erkläre dir später wieso. Sage mir jetzt, was so wichtig ist, dass es keine Zeit hatte?", erwiderte Robert leise. "Kai ist hier und ich bin mir sicher, das sein Kommen einen wichtigen Grund hat.", erklärte Johnny gedämpft. Kurz musste Robert überlegen von wem der Rotschopf sprach, aber dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Wo ist er?" "Im Kaminzimmer." "Gut, geh und sage, dass ich gleich kommen werde. Aber zuerst muss ich mich um Chevalier Cloud kümmern." "Ist gut. Wir warten." Damit wandte Johnny sich um, während Robert sich in die andere Richtung drehte und einen Soldaten anwies, einen Diener zu holen. *** Kai sowie Max hatten es sich in dem Kaminzimmer etwas bequem gemacht und warteten nun auf Johnnys Rückkehr. Keiner von beiden hatte ein Wort gesprochen, seitdem der Rotschopf verschwunden war. Während Kai einfach auf einen der Sitzgelegenheiten Platz genommen hatte, betrachtete Max mit Interesse die schweren Wandbehänge und teueren Teppiche in dem eigentlich recht kleinen Raum. Beide sahen jedoch auf, als sich die Tür öffnete und Johnny zurück ins Zimmer kam. "Robert wird gleich kommen. Er hat im Moment nur noch etwas zu erledigen.", sagte er uns setzte sich. Auch Max nahm nun endlich auf einem Stuhl Platz und beobachtete die beiden anderen so unauffällig wie möglich. "Kai, beantwortest du mir eine Frage?" Der einst Silberhaarige öffnete seine Augen und sah Johnny an, der gesprochen hatte. "Was?" "Wieso bist du wieder hier und wo ist Ray?" Diese Frage versetzte Kai einen kurzen Stich ins Herz. "Ray ist... ist... Er ist nicht mitgekommen." Johnny merkte sofort, dass etwas nichts stimmte, aber bevor er nachfragen konnte, öffnete sich die Tür erneut, nur dieses Mal war es Robert, der das Zimmer betrat. Innerlich atmete Kai auf. Er hatte geahnt, dass Johnny nachfragen würde, aber zum Glück hatte Robert dieses verhindert. Der Violetthaarige verneigte sich leicht vor Kai, eine Geste, die unter Prinzen üblich war. Kai tat es ihm gleich und erhob sich von seinem Sitzplatz. "Ich freue mich dich erneut auf Borthwick willkommen zu heißen, Keisuke, auch wenn dein Grund wohl ein anderer ist, als das letzte Mal, nehme ich an." "Die Freude liegt ganz meinerseits, Robert, aber ich möchte dich bitten, mich wie einen gewöhnlichen Gast zu behandeln. Es soll niemand wissen, dass ich hier bin. Und was den Grund meiner Reise betrifft, muss ich dich enttäuschen. Es ist derselbe wie das letzte Mal, nur dieses Mal habe ich Beweise für meinen Verdacht." Johnny und Max rissen vor Überraschung die Augen auf, nur Robert nickte leicht. "Ich werde deinen Wunsch respektieren, Kai, und was deine Beweise angeht. Ich wäre dir sehr verbunden mir diese zu zeigen." Dann wandte er sich an den Rotschopf. "Johnny, bringe Kais Begleitung bitte in eines der Gästezimmer und du selbst, kümmerst dich um die Ausrichtung der Soldatenbesetzung!" Johnny wollte etwas sagen, aber Kai kam ihm zuvor. "Max und Johnny können hier bleiben. Ich bestehe sogar drauf." "Wenn du der Meinung bist, dann dürfen sie bleiben." Robert wies Johnny an neben Max Platz zu nehmen, während er selbst sich zu Kai setzte, der bereits dabei war, einige Dokumente aus einem Lederbeutel zu ziehen, den er in den letzten Wochen stets um den Hals getragen hatte. Nach einer guten halben Stunde, in denen Robert die Dokumente studiert und sich die dort verfassten Dinge eingeprägt hatte, rollte er das letzte Schriftstück zusammen und sah auf. Seine Stirn lag in Denkfalten und sein Gesichtsausdruck war ernst. "Wenn das wirklich wahr ist, was hier steht, dann mögen die Götter uns beistehen." "Ich kann dir versichern, dass jedes einzelne Wort der Wahrheit entsprungen ist. Ich selbst habe diese Dokumente aus den Mauern Etanias gestohlen.", sagte Kai und verstaute die Dokumente wieder in dem Brustbeutel. Robert atmete tief durch. "Dann hat sich dein Verdacht bestätigt. Die Prophezeiung ist eingetreten und der Krieg wird über Pandora toben." "So sieht es aus und leider muss ich sagen, dass Voltaire bereits zwei der vier Schicksalsträger in seiner Gewalt hat.", sagte Kai und sein Gesicht verdüsterte sich bei den Gedanken an seinen Großvater. Johnny, der bisher nur still gelauscht hatte, verstand nicht ganz, worum es bei Kais und Roberts Gespräch ging. "Was meinst du damit Kai?", fragte er leise. Kai drehte sich leicht zu dem Rotschopf und sah ihn an. "Das, was die Wahrheit ist. Du kennst die Prophezeiung, die die Götter vor Tausenden von Jahren schrieben um uns zu warnen, aber keiner hat auf diese Prophezeiung geachtet und nun ist sie eingetroffen." Johnny nickte nur schwach. Sicher, er hatte von dieser Prophezeiung gehört, sie aber immer für eine Lüge gehalten. "In nicht allzu ferner Zukunft, nicht mehr lange wird es dauern... Wird EIN Mann sich erdreisten, zu nehmen, was nicht sein, zu stürzen, was schon seit Anbeginn der neuen Zeit besteht und besser nicht sein könnte... Er den Frieden brechen, alles ins Chaos, in Krieg stürzen wird... Zuerst nur ein Königreich fällt, doch jedes einen Verlust davonträgt... Sie alle nun geschwächt und in großer Trauer, er nicht lange zögern wird, sie zu untermauern... In seinen geheimen Mauern, er lachen wird... Sein Plan, gut durchdacht, zu gelingen droht... Doch, gibt er nicht Acht, zu dieser Zeit, Wesen erscheinen, aus schon längst vergessener Zeit... Die Götter es so bestimmt, seit Anbeginn der Zeit, vier Kinder, verschiedener sie nicht könnten sein, sie, die einzige Hoffnung, Pandora zu retten, zu entreißen seiner Macht, zu zeigen, was wirklich ist... Sie uns die Augen öffnen, uns sehen lassen, was wir nicht sehen konnten, sehen wollten... Pandora, kurz vor der Zerstörung, Kämpfe werden losbrechen, die Erde beben, das hohe Gewölbe des Himmels von Kriegsschreien widerhallen, Blitze zucken, Donner grollen, Wälder in Flammen stehen, das Meer kochen, der Krieg toben... Nur sie, sie vier, in der Lage sind, den Krieg, das Morden zu stoppen, nur sie, Pandora wieder den Frieden schenken können... So es bestimmt ist, von den Göttern, seit Anbeginn der Zeit..." Verwundert sah Johnny zu Max, der diese Worte leise vor sich hin gemurmelt hatte. Auch Kai blickte zu dem Blonden rüber. "Das ist die Fassung, die in den Büchern zu finden ist, doch es gehört noch mehr zu ihr, nur dass kaum jemand sie bisher gesehen hat." "Was meinst du damit?" Johnny war verwirrt. Was redete der kleine Blonde da nur? Genauso wie Johnny hatte auch Robert die Worte Max' gehört und war auf die Antwort gespannt. Aber anstatt Max antwortete Kai. "Es wurden noch vier kleinere, aber auch wichtige Teile verfasst, die Auskunft über die Schicksalsträger geben. Sie geben Geburtsdaten, Fähigkeiten und Lebensinhalte wieder. Eigentlich dienten sie dazu, diese Kinder zu finden und zu schützen, aber mein Großvater muss sie an sich gerissen haben, denn er weiß bestens über die Kinder Bescheid. So gelang es ihm auch, zwei von ihnen in seine Gewalt zu bekommen, hinter dem Dritten ist er her und von dem Vierten weiß ich nichts." Leicht betrübt senkte Kai den Kopf. Johnny schluckte. "Kai, soll das heißen, dass du...?" "Ja, ich gehöre zu ihnen und ich konnte meine Freunde nicht beschützen.", entgegnete er leise. Robert bemerkte, dass es dem einst Silberhaarigen schwer fiel davon zu erzählen und dass irgendetwas Schlimmes passiert war. Er wollte das Gespräch endlich auf eine andere Bahn locken. "Was will dein Großvater damit erreichen? Was verspricht er sich davon, die Schicksalsträger in seine Gewalt zu nehmen?" "Liegt das denn nicht auf der Hand?", antwortete Kai mit einer Gegenfrage. "Er will Pandora erobern. Er war es, der Rhaya angriff, und ich denke auch, dass er den Krieg zwischen Dolio und Phyrra inszeniert hat." Erschrocken sprang Johnny auf. "Wenn das stimmt, müssen wir das Dolio und Phyrra melden. Vielleicht können wir den Krieg noch verhindern!" "Johnny! Beruhige dich!" Robert versuchte den Rotschopf zu beschwichtigen, aber vergebens. "Wie kannst du das sagen Robert! Wir haben die Chance diesen sinnlosen Krieg zu verhindern und du sagst ich soll mich beruhigen?!" "Es bringt nichts, sich aufzuregen, Johnny. Und es tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber diesen Krieg können wir nicht mehr aufhalten. Dafür ist es bereits zu spät." Bekümmert senkte nun auch Robert den Blick. "Was? Wieso?" "Den jungen Mann, den du vorhin bei mir getroffen hast. Das war ein Bote aus Phyrra und er hatte ein Dokument von Enrico dabei." "Und was war das für ein Dokument?" "Lass mich ausreden, Johnny!", dämpfte Robert den aggressiven Ton des Rotschopfes. "In diesem Dokument bat Enrico mich um Kriegsbeistand. Er will sich mit mir verbünden und ich werde mich ihm anschließen." Deutlicher Nachdruck schwang in Roberts Worten mit. Johnnys Augen weiteten sich ungläubig. "Auch Dolio wird sich Verbündete suchen. Es wird das geschehen, was niemals hätte passieren sollen. Pandora wird sich bald im Kriegsgeschehen wiederfinden. Die Kinder der Zukunft konnten ihre Aufgabe nicht erfüllen! Wir haben versagt." Kais enttäuschte Worte machten es endgültig. Das schwarze Kapitel in der Geschichte Pandoras hatte begonnen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Erstmals wieder um was klarzustellen ^^" Einige scheinen das ja etwas missverstanden zu haben. Christine ist nicht tot ^.~ Ich weiss, ich setze fiese Titel, aber das liebe ich nun einmal xD Wollte euch schocken *lol* Jedenfalls, Christine erging es wie Ray. Sie bekam den Trank, der sie stumm werden liess und ihr wurden die Haare abgeschnitten, so dass man sie nicht mehr erkennt ^.~ Alles klar? ^^ @Spellmaster: Dann hättest du das gleich beim ersten Mal so ausdrücken müssen/ können ^.~ Dann hätte das auch niemand von uns in den falschen Hals gekriegt, denn so ausgedrückt sagt es was völlig anderes aus wie das letzte Mal. @Hayan: Ja, noch ein Wolfieee~ ^_____^ Wolfies am Laufmeter xD Oi, schön wär's, ne? xD @Wilderness: Oi, das ist schlimm ^^" Ich könnte ohne meinen momentan nicht mehr leben xD" *letzte Nacht 30 Grad im Zimmer hatte x__X* @BlackSilverLady: Ja, damit liegst du richtig ^^ Atziluth grenzt an Rhaya ^.~ @Keira: Was ein (gut) gewählter Titel nicht alles bewirken kann, ne? xD Der hat dich dazu gebracht, dass noch lesen zu wollen *sich gerade nen Keks freut xD* Ach, du würdest die beiden als Paar gerne sehen? Das ist gut zu wissen, vielleicht machen wir das ja ^^ Aber eben, nur vielleicht xD Ja, hier passt dein "Nothing's like it seems to be" als Spruch sehr gut her, ne? ^^ Alles kommt anders als man denkt und die Charas gehen Wege, die man vielleicht nicht immer nachvollziehen kann. Und auf Yuriy trifft das auch irgendwie zu xD *auf fast letzten Punkt des Komms anspielt* Er ist ziemlich undurchschaubar, was er machen wird und was nicht und tut auch Dinge, die man manchmal nicht nachvollziehen kann ^^ Oi, ich fange an zu quatschen und philosophieren xD *nun Klappe hält* @lolli_pop: Sehr schöner Gedanke ^__^ Den haben wir bisher noch nicht gehört, dass Tala eigentlich selbst Schuld an dem ist ^^ Aber da haste Recht. Aber da könnte man wieder stundenlang drüber argumentieren xD Auch ein grosses Danke an ^____^ kara, kira001, MuckSpuck, datErdbeerschn Und noch ein spezielles Danke an kira001 ^___^ Danke für die Empfehlung zu Pandora! *sich so was von freuen* *knuffl* Bis in zwei Wochen ^__~ Mali und Yingzi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)