Vergeben und vergessen von Starfi ================================================================================ Kapitel 11: Es hätte alles perfekt sein können... ------------------------------------------------- "Und, wie fühlst du dich? Gefällt es dir in meiner bescheidenen Hütte?" Die beiden Jugendlichen lagen mampfend auf Ryos Bett. Rika zog die Nase kraus. "Na ja... es gäbe noch einige Dinge, die noch verbessert werden könnten... die Wanne in eurem Bad ist viel zu klein, das Zimmer komisch geschnitten..." Ryo hielt Rika den Mund mit der Hand zu. "Ich geb dir gleich!" Ein glucksendes Lachen war zu vernehmen. "Wenn es dir hier nicht gefällt, dann kannst du gleich wieder ausziehen!" Rika schubste die Utensilien ihres Essens bei Seite und stürzte sich auf ihn. "Vergiss es, für kein Geld der Welt! So schnell wirst du mich nicht mehr los!" Ryos Blick wurde ernst. Mit durchdringendem Blick sah der seine Freundin an. "Das will ich auch stark hoffen! Wenn du noch mal so einfach verschwindest, würde ich das nicht überstehen!" Sie schmiegte sich an ihn. Ihre rötlichen Haare bedeckten seinen Brustkorb fast ganz. "Denkst du, ich möchte auch nur noch einen Moment ohne dich sein? Niemals!" Ryo zog Rika zu sich auf gleicher Höhe und näherte sich ihr. "Das wollte ich hören..." Sanft berührten sich ihre Lippen. Ihr Kuß wurde unterbrochen. Ein helles Licht durchflutete den Raum. Schützend hielten sie sich ihre Hände vor die Augen, was jedoch kaum etwas brachte. Langsam erlosch das Licht und von der Quelle war nur noch ein leichtes Glimmern zu erkennen. Gleichzeitig sprangen sie vom Bett auf und rannten darauf zu. Ryo griff nach dem Gegenstand, während Rika geschockt den Atem anhielt. Ohne eines weiteren Wortes machte sie kehrt zur Tür und lief durch den Flur zur Treppe, die sie mit einem rekordverdächtigem Sprint nach oben hechtete. Sie sah sofort das selbe Glimmern bei ihrem. Fassungslos griff sie danach und lief zurück zu ihrem Freund. Sie konnte ihn reden hören und sah, als sie das Zimmer betrat, wie er mit dem Handy telefonierte. "Ja, meines hat auch auf irgend etwas reagiert. Nein, ich weiß nicht warum. Ob Rikas auch etwas angezeigt hat?" Er blickte sie an und sie merkte unmerklich, was er jedoch nach einem Blick auf den Gegenstand in ihrer Hand als Ja deutete. "Ja, scheint so. Ich schlage vor, dass wir uns in 15 Minuten an unserem Stammplatz treffen. Also bis gleich!" Er legte das Handy bei Seite und zuckte bedauernd mit den Schultern. "Wird anscheinend nichts aus dem ruhigen Abend, wir müssen los." Rika nickte, schnappte sich ihr blaues Sweatshirt, schlüpfte in ihre Schuhe und sah ihn erwartungsvoll an. "Nun komm in die Socken, ich will los!" Er grinste sie an. "Schwungvoll wie immer!" Er zog sich seine Jacke über, steckte noch schnell den Hausschlüssel und sein Handy ein und folgte Rika schnellen Schrittes zur Haustür. Sie liefen im Eilschritt auf den Park zu. Es war schon dunkel und die einzelnen Laternen tauchten den Park in ein fast geisterhaftes Licht. Doch diese Tatsache konnte keinen der Tamer abhalten, zu ihrem Stammplatz zu gelangen. Rika fröstelte ein wenig, wobei sie sich nicht sicher war, ob dies von der Kälte oder dem dunklen Ort her rührte. Schon früher hatte sie ein etwas gestörtes Verhältnis zu dunklen Räumen und Gebieten. Ryos Nähe wiederum gab ihr Sicherheit. Er lächelte ihr aufmunternd zu, spürte er doch, dass sie sich nicht gerade wohl fühlte. Schon von weitem konnten sie schon 4 andere am verabredeten Treffpunkt erkennen. Atemlos kamen auch sie an. "Jen, Takato, Kazu, Kenta. Da sind wir. Also haben eure Digivices auch alle reagiert?" Ein Stummes Nicken war die Reaktion auf Rikas Frage. "Wer fehlt uns jetzt noch?" "Nur noch Henry. Suzie, Ai und Mako dürfen um diese Zeit nicht mehr raus. Und auch ich mußte ganz schön kämpfen, gehen zu können." Rika sah Jen überrascht an. "Dein Vater hat dich gehen lassen?" Jen grinste verschmitzt. "Sagen wir mal so, das Fenster konnte mich nicht aufhalten und auch nicht die Tatsache, dass sich mein Zimmer im 2. Stock befindet." Seit dem Verschwinden damals von Jen war ihr Vater übervorsichtig geworden, was seine Tochter betraf. So mußte sie leider des öfteren zu anderen Ausgängen als der Haustür zurückgreifen. "Hier bin ich. Sorry, aber ich mußte Suzie entkommen. Die wollte und wollte sich nicht abschütteln lassen." Rika übernahm das Wort. "Also gut, da ich ja sowieso als dominante Persönlichkeit verschrien bin, übernehme ich die Gesprächsführung. Jemand was dagegen?" "Aber wie könnten wir? Nachdem die verlorene Tochter wieder im Schoße ihrer Familie angelangt ist, soll sie ruhig das Wort übernehmen." "Sehr witzig, Wong. Sei ehrlich, bissige Kommentare darf ich mir jetzt bis an mein Lebensende anhören, oder? Egal, kommen wir zum Thema. Unsere Digivices haben plötzlich reagiert. Wirklich bei allen?" Fragend blickte der Rotschopf in die Runde. "Bei uns 6 auf jeden Fall ja!" beantwortete Kazu die Frage für die Anwesenden. "Ja, aber bei Suzie nicht. Sie hat sofort Ai und Mako angerufen und die beiden waren ebenfalls in heller Aufregung, doch bei ihnen hat sich nichts geregt." Rikas Stirn legte sich in Furchen. "Was hat das zu bedeuten? Nach so langer Zeit reagieren sie plötzlich? Ich meine, wir haben schon so lange nichts mehr damit zu tun gehabt. Und jetzt..." Nun meldete sich auch Takato zu Wort. "Wer weiß, vielleicht hat sich etwas in der Digiwelt verändert und wurde uns nun so mitgeteilt. Aber warum reagieren nur unsere Digivices und nicht die der jüngeren." Kenta rückte seine Brille zurecht, was ihm wohl eine gewisse Integrität bescheren sollte. "Unsere Digimon waren eben immer mehr an dem Kampf beteiligt. Vielleicht liegt es daran!?!" "Das stimmt so nicht ganz!" Eine dunkel gekleidete Person trat aus dem Schatten eines Baumes hervor. "Yamaki!" Ein überraschter Ausruf aus allen Mündern war zu vernehmen. Er hatte sich kein bißchen verändert. Das einzig helle an ihm waren immer noch seine blonden Haare.Ansonsten war er wie immer in schwarz gekleidet und trug seine obligatorische verdunkelte Brille. Er grinste die Jugendlichen an. "Ja, ich bin's! Eure Digivices haben nicht einfach so reagiert. Ich habe euch so zusammentrommeln wollen. Mir war klar, dass ihr euch sofort wieder an eurem Stammplatz treffen würdet. Und Takato hat recht. Es hat sich etwas in der Digiwelt verändert." Sein Grinsen verschwand. "Bösartige Kräfte scheinen in der Digiwelt ihr Unwesen zu träumen. Schon viele Digimon wurden ausgelöscht." Jen hielt hörbar die Luft an. "Ist... ist eines... unserer Digimon... betroffen?" Ryo sprach die Frage aus, die alle beschäftigte. "Nein. Sonst hätten eure Digivices nicht reagiert." Henry, der sich auf den Boden gesetzt hatte, sprang auf. "Soll das heißen, dass Lopmon und Beelzemon... nicht mehr da sind?" Yamaki hob beruhigend die Hände. "Aber nein. Ich hielt es nur für Ratsam, sie nicht mit hinein zu ziehen. Ihr seid Älter und vernünftiger. Doch sie sind mitten in der Pubertät und ihre Gefühlswelt ist sowieso schon durcheinander genug. Kommt mit zu meiner Firma. Dort kann ich euch alles genau erklären." Er geleitete die Gruppe der 7 Tamer zu seinem Autobus und ließ sie darin Platz nehmen. Mit quietschenden Reifen verließ er das Parkgelände und näherte sich einem riesigen Gebäude, dass mindestens 30 Stockwerke hatte. Er hielt ruckartig und gab den anderen zu verstehen, dass es Zeit war, auszusteigen. Sie folgten ihm durch den Haupteingang und betraten gemeinsam den Fahrstuhl. Yamaki drückte auf einen Knopf für ein Kellergeschoß und gab zusätzlich noch einen Pin ein. "Es soll ja nicht jeder bei uns unten reinschauen!" erklärte er den Vorgang. Die Tamer glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als sich die Türen des Aufzuges öffneten und den Blick auf einen monströsen Computer freigaben, der alleine eine riesige Lagerhalle ausfüllte. "Das ist ja Wahnsinn!!!" Kenta war vor Begeisterung nicht zu halten. Doch Henry hielt ihn davon ab, sofort darauf zuzustürzen. "Kommt jetzt mit in den Hinterraum. Dort erkläre ich alles!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)