Unsterblich von abgemeldet (der Anfang) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Weinend gehe ich durch die Straßen, ich weiß nicht wohin, aber es interessiert mich auch nicht. Ich folge einfach nur meinen Füßen. Es regnet und mir ist eigentlich kalt, doch ich bemerke es nicht. Es war einfach nur ein scheiß Tag. Zuerst feuern sie mich aus meiner Praxis, weil mein Freund sich dämlich aufführt, dann macht mein Freund mit mir Schluss und dann machen mich meine Eltern zur Schnecke. Sie drohen mir mit Rauswurf, wenn ich keine neue Stelle finde. Ich habe ihn doch so geliebt und er hat mir oft genug beteuert, dass er ebenso fühlt. Warum? Wieso? Während ich so meinen Gedanken nach hänge, bemerke ich nicht, wohin mich meine Schritte gelenkt haben. Plötzlich stoße ich mit einem Typen zusammen. Ich entschuldige mich ohne aufzuschauen, er murmelt auch etwas und wir gehen einfach weiter. Ich gehe, ohne es zu bemerken über eine große Straße. Plötzlich sehe ich zwei helle Punkte aufblitzen und ein Auto rast auf mich zu. Bevor ich reagieren kann, höre ich einen Warnschrei und jemand stürzt sich auf mich und reist mich von den Füßen mit sich. Ich weiß noch gar nicht wie mir geschieht, da fährt das Auto Wasserspritzend an uns vorbei. Der rettende Typ liegt noch auf mir und ich spüre wie auch er zittert. Ich patte ihn kurz an, um festzustellen ob er noch lebt. Ohne Vorwarnung richtet er sich auf und ich erkenne, dass es der Typ ist, mit dem ich vorhin zusammen gestoßen bin. Er brüllt mich plötzlich an: "Spinnst du? Wenn du dich umbringen willst, dann nicht wenn ich in der Nähe bin. Außerdem ist überfahren werden eine unschöne art. Was fällt dir eigentlich ein?" Durch den Schock muss ich noch mehr weinen, als zuvor. Er steht auf und zieht mich mit sich hoch. Er bringt mich auf den Gehsteig und wartet immer noch auf eine Antwort. Ich schluchze und erkläre ihm dann, dass ich gar nicht vorhatte zu sterben oder so. Ich weiß nicht warum, da ich ihn doch gerade erst kennen gelernt habe, erzähle ich ihm die ganze Geschichte. Ich belästige sonst keine Fremden mit meinen Problemen, doch irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich ihm vertrauen kann. Als ich mit meiner Erzählung fertig bin, kramt er in einer seiner Jackentaschen. Er drückt mir eine Visitenkarte in die Hand und meint: "Falls du eine Stelle suchst. Sie ist gerade frei geworden, komm morgen um drei vorbei. Wenn du möchtest. Aber wenn du nicht auftauchst, bekommt wer anderer die Stelle." Ich sehe dem Typen noch einige zeit fassungslos nach, auch wenn ich ihn schon aus den Augen verloren hab. Erst dann drehe ich die Visitenkarte um und lese die Adresse eines Fernsehsenders in dem auch ein Tonstudio und Photostudio ist. Ich beschließe, da einfach mal vorbei zuschauen. Erstens brauch ich eine neuen Job, außerdem will ich den Typen wieder sehen. Ich trotte nach Hause, die ganze Zeit in Gedanken an den Fremden versunken, doch achte ich auf Straßen. Als ich nach Hause komme, schlafen meine Eltern schon. Ich gehe sofort schlafen und zieh mich grad mal um. Am nächsten Morgen, stehe ich zeitig auf um mich noch fertig zu machen. Ich kann ja nicht so erscheinen wie gestern. Das wär ja peinlich. Ich hoffe nur, der Typ erzählt die Geschichte nicht jedem. Ich gehe viel früher als nötig, aber ich habe angst, dass ich sonst zu spät komme. Dort angekommen begrüßt mich ein Portier unfreundlich. "Was willst du hier? Hast du einen Termin?" "Nicht direkt," stottere ich verlegen. "Dann verschwinde." Ich möchte dem unfreundlichen Mann gerade erklären, was mich hierher führt, da hör ich die Stimme des jungen Mannes vom Vortag. "Sie gehört zu mir." Der Portier mustert den Fremden genau und meint dann: "Na wenn das so ist. Dann soll sie das nächste mal einen VIP Ausweis vorbringen." Der Typ nickt nur, schnappt mich an der Hand und zieht mich mit sich. Erst als sich die Aufzugstüren hinter uns geschlossen haben, lässt er mich los. "Also, ich heiße Izumi. Ich bin ein Mitglied von Kagrra. Vielleicht kennst du uns ja. Und wer bist du? Außer eine Selbstmordgefährdete Jugendliche?" Ich überlege kurz, wieso er das nicht weiß, wo er doch die ganze Geschichte von meinem Ex kennt, dann fällt mir ein, dass ich meinen Namen nie erwähnt habe. "Ich heiße Tatjana, eigentlich. Aber die meisten nennen mich T-Chan oder nur T." "Gut, ich bleib auch bei T. Das ist einfacher." "Ja, ist es. Sag mal, um welchen Job geht es überhaupt? Ich nehm nicht an, dass ihr ne Kellnerin auf der Bühne braucht, oder?" Er muss bei dem Gedanken lachen und meint dann: "Nein, darum geht's wirklich nicht. Ich brauche eine neue Hairstylistin. Wenn du dich mit den anderen Mitgliedern der Band verstehst und meine Haare nicht ganz versaust, bekommst du den Job." Ich schaue ihn fassungslos an. Ich und Haare richten? Haha, ich bin froh wenn ich sie überhaupt richtig bürsten kann. Ich teile ihm den Gedanken auch mit und er sagt vertrauensvoll: "Ach ,was. So schlimm kanns nicht sein, das wird schon." Ich grinse gezwungen, doch bevor wir noch etwas sagen können, geht der Aufzug auf und ein Mann begrüßt uns: "Izumi, wo warst du so lange?" "Ich habe meine neue Hairstylistin abgeholt," antwortet er gelassen. "Aber, ich dachte, wir probieren mehrere aus und du entscheidest dich für die beste?" "Nein, die hier ist ok." Der Mann, ich nehme an, der Manager schüttelt nur den Kopf und geht uns voran in einen Raum, in dem es sehr geschäftig zugeht. Izumi stellt mir die anderen Mitglieder von Kagrra vor und auch deren Stylisten. ich versuche mir alle Namen zu merken, doch das wird wohl noch etwas dauern. Izumi hockt sich auf den letzten freien Sessel am Ende des Raumes. Ich gehe ihm nach und frage ihn dann etwas unbeholfen: "Und was jetzt?" "Jetzt machst du meine Haare." "Ja, schon. Aber wie?" Plötzlich kommt von neben mir eine gehässige Bemerkung mit einer unangenehmen Stimme: "Na, hast du dir junges Blut geholt? Da hast du dir ja was eingebrockt." Ich sehe die Person halb erschrocken halb wütend an. Nao, ich glaub das ist der Name, sieht etwas genervt drein und zupft an seinen Haaren. Die Frau mit der unangenehmen Stimme ist anscheinend seine Stylistin, da sie sich beschwert, warum er seine Haare nicht einfach in Ruhe lassen kann. Ich wiederhole die Frage von vorhin, aber diesmal leiser. "Hm, keine Ahnung, such dir was aus." "Ich könnte dir ne Dauerwelle machen. Das müsste ich noch zusammen bringen." Dann fällt mir plötzlich ein, dass mir mal ne Freundin von mir gezeigt hat, wie man eine originalen Iro macht. So richtig wie die Punks in Europa in den 80er. Ich frage Izumi, ob er etwas dagegen hätte. "Nicht wirklich. Aber könntest du versuchen, dass ganz mit Haargel zusammen zu bringen und nicht die original Mischung? Das stinkt so schrecklich." Ich murre kurz vor mich hin, mach mich dann aber an die Arbeit. Ich hole mir zuerst eine Menge an Haarspray und Gel, dann noch viele Spangen, einen Föhn und ein eine Klippspange. Zuerst fange ich an, seine Haare alle in die Mitte zu frisieren. Dann befestige ich sie dort mit der Spange. Die Haare rundherum, befestige ich mit schwarzen Haarnadeln. Ich vertiefe mich total in meine Arbeit und reagiere auch nicht, als Izumi mich anspricht. Erst als er mich am Arm antupft bemerke ich ihn. Ich sehe ihn etwas verwirrt an und frage dann, was er möchte. "Du könntest die Haare auch mit Farbspray färben," macht er mir den Vorschlag. Ich arbeite weiter, denke aber über den Vorschlag nach. Nach etwa einer halben Stunde, halten die untersten Haare. Ich habe schon zwei Dosen Haarspray verbraucht und bin grad bei einer Tube mit Haargel. Nach einer weiteren halben Stunde, fehlen nur noch die letzten sieben Zenitmeter. Ich beschließe die einfach runterhängen zu lassen. Als ich mir Izumi im Spiegel ansehe, bemerke ich, dass er die Augen geschlossen hat und anscheinend vor sich hindöst. Ich färbe ihm die weghängenden Spitzen und die vorderste Strähne des Iro eisblau. Als ich um ihn herum gehe um mein Kunstwerk zu betrachten, bin ich ganz zufrieden. Gerade als ich direkt vor ihm stehe und noch ein wenig herumzupfe, öffnet er die Augen. "Sind sie fertig?" Ich nicke nur und trete einen Schritt zurück, damit er sich selbst davon überzeugen kann. Er scheint recht zufrieden zu sein. Er bedankt sich bei mir und geht dann zum Manager. Ich lasse mich auf seinen Sessel fallen, der noch warm ist. Ich bin total erschöpft, da ich so viel Konzentration in die Arbeit gelegt habe. Bevor ich es bemerke bin ich eingedöst. Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich meine ganze Energie hinein gelegt habe. Aber dafür ist das Ergebnis auch gut geglückt. Plötzlich steht Izumi vor mir und beugt sich zu mir. Er beobachtet mich kurz, dann berührt er mcih leicht an der Schulter. Ich schrecke auf und entschuldige mich mehrmals dafür, dass ich so einfach eingeschlafen bin. Er meint, dass mache nichts. "Willst du beim shooting zu schauen?" Ich überlege kurz was er meint, dann nicke ich begeistert. "Ja, gerne." "Gut, dann komm mit." Ich schließe mich ihm an und er führt mich zu einem in der Nähe gelegenen Raum. Dort stelle ich mich leise neben den Assistenten des Photographen. Zuerst wird von Kagrra Einzelaufnahmen gemacht, so sehe ich zuerst nur Izumi. Er macht sich gut vor der Kamera und zwischendurch lächelt er mir zu. Ich überlege währenddessen ob er wohl den restlichen Mitgliedern erzählt hat, wie wir uns kennen gelernt haben. Doch bis jetzt hab ich noch keine Kommentare darüber gehört, also hoffe ich mal, er hat es für sich behalten. Als sie fertig sind, treffen sie sich in einem größeren Raum und dort werden dann Gruppenaufnahmen von ihnen gemacht. Die anderen Stylistinnen sind nicht dabei. Kein Wunder, die kennen die ganze Prozedur wahrscheinlich schon. Für mich ist es neu und aufregend. Aber obwohl Isshi und Nao auch gut aussehen und sich wunderbar postieren, achte ich nur auf Izumi obwohl ich ihn kaum kenne. Aber er hat eine faszinierende Ausstrahlung und Art. Obwohl er nicht viel größer ist als ich und kleiner als die anderen von Kagrra, wirkt er groß. Das ganze dauert ungefähr zwei Stunden. Mir tun schon die Beine weh, vom vielen herum stehen außerdem bin ich immer noch total müde. Als das Shooting zu ende ist, kehren Kagrra wieder zurück in die Garderobe. Die Gesichtsstylistin von Izumi lässt sich entschuldigen, ihr ist ein wichtiger Termin dazwischen gekommen und sie musste früher gehen. Das heißt ich muss ihn auch noch abschminken. Was soll's ich hab sowieso nichts anderes vor gehabt. Ich mache mich zuerst an seiner Schminke zu schaffen, dann frage ich ihn: "Gibt's hier eine Dusche oder ein Waschbecken?" "Ja, am Klo. Warum?" Die meisten sind schon weg, darum braucht es ihm nicht peinlich zu sein, sonst würde ich ihn nicht fragen. "Können wir deine Haare dort wieder zurecht rücken?" Er überlegt kurz und willigt dann ein. Wir machen uns auf den Weg zu der Toilette. Ich nehme ein Handtuch und einen Föhn mit. Ich sage Izumi er soll das Wasser so einstellen, dass es für ihn angenehm ist. Dann hält er seinen Kopf darunter und ich bemühe mich das ganze Spray und Gel aus den Haaren zu bekommen. Das ist fast genauso viel Arbeit, wie das alles hineinzubekommen. In der Mitte kommt der Manager kurz vorbei und fragt Izumi, ob er mich jetzt immer als Stylistin haben will oder ob man sich nach einer neuen umschauen soll. "Nein, nein. Ich mag sie und sie ist nett. Und dafür das sie null Ausbildung oder Erfahrung, ist sie wunderbar." "Gut, dann müssen wir uns nur noch ums geschäftlich kümmern, aber das können wir ja morgen machen, oder?" Ich fühle mich erst gar nicht angesprochen, doch nachdem niemand mehr etwas sagt, meine ich: "Natürlich, ist nicht so dringend." Damit verabschiedet sich der Manager wieder und Izumi und ich sind die einzigen die überbleiben. Alle anderen sind schon weg. Nach einer weiteren halben Stunde, haben wir beide Kreuzweh und er endlich kein Gel mehr in den Haaren, zumindest nicht mehr viel. "Sorry, aber den Rest bekommst du nur mit Shampoo raus." Ich wickle ihm das Handtuch um den Kopf und rubble ihm sanft die Haare. Zwischendurch gibt er einen kurzen Schmerzenslaut von sich und ich entschuldige mich sofort. "Nein, das warst nicht du. Ich hab nur meinen Rücken bewegt." "Oh, das kann ich verstehen. Ich spür meinen schon fast nicht mehr." Nachdem seine Haare nicht mehr tropfen, gehen wir zu zweit zurück in die Garderobe. Dort ist fast nichts mehr, außer seinen Sachen und den Styling Accessoires. Ich bemerke, dass ich ganz nass von ihm geworden bin. Ich kann mein Top fast auswinden, da es beim Haarewaschen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Es ist zwar schwarz, aber durch die Menge von Wasser ist es trotzdem fast durchsichtig. Izumi bemerkt es auch und meint: "Warte kurz," da ich schon im gehen war. Er kramt kurz in einer Tasche, die bei seinem Platz gestanden ist. Er drückt mir ein T-Shirt in die Hand und meint: "Ich hatte es zwar heute Vormittag schon an, aber es ist nicht dreckig und vor allem nicht nass. Es riecht nur stark nach mir," fügt er entschuldigend hinzu. Ich sehe ihn zuerst nur groß an, dann bedanke ich mich und ziehe mich direkt vor ihm um. Ich hab sowieso einen BH an, der zwar auch nass ist, aber nichts im Vergleich zu dem Top. Das T-Shirt ist total angenehm und strahlt irgendwie seine Präsenz aus. Es stimmt, es riecht total nach ihm, aber es ist ein angenehmer Geruch. "Wann soll ich morgen da sein?" Er überlegt kurz und meint dann: "Kannst du morgen schon um 13 Uhr da sein?" "Ja, kein Problem, ich hab eh nichts anderes vor." "Gut, dann sehen wir uns morgen um 13:00." Ich verabschiede mich und möchte schon gehen, da ruft er mich noch mal zurück. Ich sehe ihn fragend an und er drückt mir einen VIP-Ausweis in die Hand: "Bevor er morgen wieder meckert." "Danke." Diesmal gehe ich wirklich. Draußen angekommen, ist ein wunderschöner Tag. Ich spaziere nach Hause, obwohl es langsam anfängt zu dämmern. Ich denke an meinen Ex und trauere noch um ihn. Aber irgendwie, schiebt sich andauernd das Bild von Izumi vor mein Gesicht. Ich kenne ihn nicht gut, aber ich hab ihn wahnsinnig gern. Ich glaub nicht, dass es mehr ist. Dazu liebe ich meinen Ex viel zu sehr, aber ich freue mich schon, wenn ich ihn morgen wieder sehe. Und um das zu bestätigen ziehe ich den Geruch von dem T-Shirt tief ein. Ich finde das total nett, dass er mir einfach seine Klamotten borgt. Zu Hause angekommen, gehe ich nur duschen und Zähne putzen, dann sofort schlafen, bevor meine Eltern mich ausquetschen können. Am nächsten Morgen schlafe ich relativ lang, dann mache ich mich fertig und gehe zu dem Studio. Auf dem Weg dorthin gehe ich in ein Kaffee und trinke eine Tasse Kakao, da ich zu Hause nichts gefrühstückt habe. Als ich gehe, stoße ich vor der Tür mit einem Mitglied von Kagrra zusammen. Ich entschuldige mich und überlege kurz woher ich diesen jemand kenne, dann meint er: "Du bist doch die neue Stylistin von Izumi?!" Ich nicke nur, da ich immer noch überlege wer er ist. Dann fällt mir ein, dass er gestern neben uns war. "Du bist Nao, oder?" "Ja, ich hab die nervige Stylistin. Die, die dich gestern angegangen ist." Wir machen uns zu zweit auf den Weg ins Studio und er erzählt mir, wie sehr ihn die Stylistin nervt. "Aber leider ist sie wirklich gut." Ich überlege kurz und dann frage ich Nao, dass was mich die ganze Zeit beschäftigt hat: "Warum hat Izumi mich eigentlich eingestellt?" "Ich habe keine Ahnung. Aber das fragen sich alle. Es gibt Gerüchte von wegen, du hättest ihn verführt oder so." Ich muss bei dem Gedanken daran, Izumi zu verführen lachen. Noch dazu, wenn man weiß wie wir uns wirklich kennen gelernt haben. Ich schüttle nur den Kopf und meine: "Nein, also das ganz sicher nicht." Nao und ich verbringen den Rest schweigend. Heute ist ein anderer Portier da, er lässt mich ohne Kontrolle durch, da ich mit Nao komme. Oben wartet Izumi schon auf mich. "Was steht eigentlich heute auf dem Programm?" "Wir haben eine Pressekonferenz." "Das heißt ich muss dir keine so aufwendige Frisur machen?" "Ja, heißt es." "Gut, wie viel zeit habe ich?" "Ich glaube drei Stunden, oder so." Wir gehen wieder zu dem Sessel und mir fällt ein, dass ich jetzt das T-Shirt zu Hause vergessen habe. "Sorry, ich hab dein Shirt zu Hause vergessen. Ich wasche es und bringe es dir dann mit. Ok?" "Ja, kein Problem. So dringend brauche ich es nicht." Ich hocke mich vor ihn und betrachte ihn von unten. "Was überlegst du?" "Was ich heute mit deinen Haaren mache." Ich überlege noch kurz weiter, dann fällt mir ein: "Ich lasse sie in der Farbe und stecke sie dir zu einem Knoten auf. Was hast du dazu an?" Er steht auf und geht mir voran in den neben Raum. Dort hängen eine Menge Klamotten die in den verschiedensten Farben strahlen. Er sucht einen Kimono in violett Tönen heraus und meint: "Ich glaube das Stück, aber ich weiß es nicht genau." Ich betrachte das Ding einige Zeit und überlege mir ein Konzept, wie ich die Haare machen kann, dass sie dazu passen. Dann nicke ich und meine: "Gut, ich denke so geht's." Wir gehen wieder zurück in den anderen Raum, dort ist inzwischen die Stylistin von Nao angekommen. Sie bemeckert grad wieder, die Arbeitsatmosphäre. Als ich an Nao vorbei gehe tauschen wir einen genervten Blick aus. Plötzlich springt mich jemand von hinten an. Mich reißts ur und ich stoße einen leisen Schrei aus. Die Stylistin beschwert sich sofort wieder und ich drehe mich mit wild klopfendem Herzen um. Isshi, der Sänger ist mich angehüpft. Ich schaue ihn mittelmäßig böse an aber er grinst nur nett. "Wollte dich nur ein wenig erschrecken." "Das ist dir auch geglückt, aber nicht nur ein wenig." In der Zwischenzeit muss ich schon lachen, da sich der Schock legt. Isshi und ich lachen einige zeit, dann geht die Stylistin von Nao dazwischen. "Geh wieder an deine Arbeit und du Isshi solltest es lassen, sondern dich selber fertig machen lassen." Isshi und ich schauen uns kurz an, verdrehen beide die Augen und stapfen dann an unsere Plätze zurück. Ich beginne ganz sanft Izumis Haare nach hinten zu frisieren. Ich passe sehr auf, damit ich ihn nicht reiße oder so. Als sie endlich so liegen wie sie sollen rutschen sie mir andauernd davon, da sie frisch gewaschen sind. Ich rieche das Shampoo bis zu mir rauf. Ich befestige sie mit Haarnadeln, damit sie halbwegs so bleiben, wie sie sollen. Ich vertiefe mich wieder total in meine Arbeit und bemerke nicht einmal die Stylistin von Nao, als sie mich beobachtet und dann Izumi ankeift und meint: "Wie kann man nur einen so unfähigen Trampel einstellen. Die hat null Ahnung. Weißt du überhaupt was sie da aufführt? Das schmerzt jeden erfahrenen Stylisten." Izumi kontert gelassen: "Solange das Ergebnis brauchbar ist, ist es mir egal wie sie es macht. Und nachdem sie mir bis jetzt kein einziges Mal weh getan hat, denk ich mal, kann es nicht so furchtbar sein." Die Stylistin schüttelt nur den Kopf und wie um ihre Wut an wem auszulassen, zieht sie bei Nao extra stark die Haare zusammen. Er zieht scharf die Luft ein, ich bemerke dass und meine, ohne die vorige Diskussion mitbekommen zu haben: "Nur wenn du frustriert bist, brauchst du das nicht an Nao auszulassen." Bevor sie auch noch irgendwas gesagt hat, bin ich wieder voll in meine Arbeit vertieft. Nach einer dreiviertel Stunde, ungefähr, passen Izumis Haare. Ich lasse von ihm ab, und gehe rund um ihn. Als ich direkt vor ihm stehe, beuge ich mich vor und schaue, ob die Haare auch von vorne so liegen, wie es sich gehört. Dabei hat er gute Aussichten, was mir aber erst dann bewusst wird, als Isshi ein Kommentar in die Richtung einwirft. Irgendwas von wegen: "Also Izumi, um die Aussichten bist du zu beneiden." Ich schaue kurz an mir runter, dann richte ich mich wieder auf und entschuldige mich kleinlaut. Izumi, meint das mache nichts. "Gut, deine Haare sind fertig, ich denke sie müssten so halten, bis zum Ende der Konferenz. Ich hol die Schminkerin." Ich möchte schon gehen, da ruft mir der Manager zu: "He, kannst du schminken?" Ich sehe ihn planlos an, schüttle aber den Kopf. "Wenn es nach was gleich schauen soll, dann nicht." "Macht nichts, dann schaut er eben ungleich aus. Die Frau hat irgendeinen Termin und die Ersatzfrau ist krank." Ich drehe um und gehe zu Izumi zurück. Ich versuche es mit: "Willst du nicht viel lieber ungeschminkt bleiben? Du siehst doch so eh gut genug aus." "Nichts da. Siehs positiv, dafür bekommst du mehr Geld." "Du weißt ja gar nicht, worauf du dich da einlässt," seufze ich. Ich hole die Schminke und mache mich daran, Izumis Gesicht zu entstellen. Nach vielen Entschminktüchern und Taschentüchern später und einem kurzen Schreianfall von mir, erkennt man Izumi wieder als Mensch. "Ok, also bekomm jetzt bitte keinen Herzinfarkt, aber ähm, hier, der Spiegel." Damit trete ich ihm aus dem Weg und sicherheitshalber auch außer Reichweite. Ich stelle mich gleich so auf, das ich gleich wegrennen kann, falls er irgendwelche Mordattacken auf mich starten will. Er bemerkt das und meint: "Vergiss es, ich hab eine gute Kondition." Und Isshi wirft ein: "Stimmt, er rennt nach jedem Konzert." Ich muss über den giftigen Blick lachen, den Izumi zu Isshi rüber wirft. Izumi betrachtet sich genau im Spiegel und plötzlich tönt irgendein Lied rüber. Isshi ist aufgesprungen und grölt durch die ganze Garderobe. Izumi verdreht bloß die Augen und betrachtet sich noch eingehender. Er winkt mir mit einer Hand, ich soll näher kommen. Ich überlege kurz, ob ich das wagen sollte, aber dann bewege ich mich langsam in die Richtung. Als ich neben ihm stehe, hebt er plötzlich die Hand und klopft mir auf die Schulter. "Dafür, das du nicht schminken kannst ist es wirklich gut geworden." Nao und Isshi sehen sich Izumi auch genauer an und stellen dann beide fest: "Das ist echt total super geworden." Die Stylistin von Nao, kann das natürlich nicht so auf sich sitzen lassen, da sie beides gelernt hat, ist für beides bei Nao verantwortlich: "Also, die Technik, die sie verwendet hat, war echt furchtbar und diese Handhaltung dabei." Izumi möchte schon etwas antworten, da ich mich bis jetzt nicht gewehrt habe, doch ich komme ihm zuvor. "Na ja. Immerhin hab ich eine Technik. Was man von dir nicht behaupten kann." Isshi beginnt zu lachen und Izumi und Nao schauen mich überrascht an, müssen dann aber auch grinsen. Die Stylistin möchte sich schon aufregen, aber da kommt der Aufruf des Managers, dass alle Mitglieder, die fertig sind, sich umziehen sollen. Der Manager winkt mir zu, als Izumi sich erhebt um zu gehen. "Ähm, wir haben da ein kleines Problem." Bevor er ausreden kann, werfe ich ein: "Die Klamottenfrau ist auch nicht da und ich soll jetzt Izumi beim umziehen helfen, oder?" Der Manager nickt nur und meint: "Ähm, und wenn es geht, dann bitte auch Isshi." "Wieso Isshi? Der hat doch eine Stylistin auch wenn sie normalerweise nicht für so was verantwortlich ist." "Ja, schon. Aber sie mag ihn nicht besonders. Darum will sie sich das nicht geben." "Dann soll sie doch einfach kündigen." "Stört es dich wirklich? Oder bist du nur sauer, dass du mehr arbeit bekommst als angekündigt?" "Nein, ich bin nicht sauer, wegen der Arbeit und auch stört es mich nicht. Aber ich möchte für alles bezahlt werden. Nicht nur für den einen Job, sondern für alle vier." Der Manager seufzt nur, willigt aber ein. Ich gehe in den Raum, indem ich vorher mit Izumi war und dort warten auch schon Izumi und Isshi auf mich. "Also, wer will zuerst?" Beide gleichzeitig: "Ich." Izumi bringt das Argument vor, dass ich seine Stylistin bin und so beginne ich mit ihm. Zum Glück ist es kein original gebundener Kimono, sondern schon sehr vereinfacht. Als Izumi fertig ist, beginne ich mit Isshi. Der reißt lauter blöde Witze, woraufhin ich einfach kontere. Izumi beobachtet uns zum Teil etwas sauer. Da wir zum Beispiel irgendwas gesagt haben, von wegen: "Also in Izumi würde ich mich als Mann sofort verlieben. So eine schöne Frau." Und von Isshi kommt der Konter: "Das erzähl nicht mir. Der einzige Makel ist, er hat zu kleine Titten." Wir lachen uns dämlich und bekommen dafür einen bösen Blick von der Tussi die an Shin rumfummelt. Als die beiden fertig angezogen sind, hat Izumi es irgendwie geschafft, seinen Knoten aufzumachen. Ich binde es noch mal, während Isshi schon mal vorgeht. Erst als auch Izumi fertig ist, hab ich zeit wieder richtig durchzuatmen. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich Isshi und Izumi oben ohne gesehen habe. Ich überlege kurz, wer mir vom Oberkörper her besser gefallen hat, doch ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich gehe wieder in die Maske, oder wie man das Ding halt nennt. Dort ist niemand mehr, da die meisten irgendwohin einen Kaffee trinken gehen, während Kagrra, die Konferenz hat. Ich hocke mich auf den Sessel von Izumi und überlege mir, was ich machen könnte. Ich beschließe einfach auch in den Raum zu gehen, wo die ganzen Reporter sind. Ich falle sicher nicht allzu sehr auf, wenn ich mich unter die Menge mische. Ich hör mir die antworten von ihnen interessiert an. Da fällt mir ein, dass ich vielleicht mehr über die Gruppe wissen sollte, wenn ich schon für sie arbeite. Ich beschließe den Manager zu fragen, ob ich alle drei Jobs bei Izumi haben kann. So verdiene ich genug Geld, damit meine Eltern nicht meckern können, obwohl es kein Praktikum ist wie sie es sich vorgestellt haben. Aber Isshi ist ja ur lieb. Schräg aber ur lieb. Außerdem ist er süß und ziemlich groß. Vor allem größer als Izumi. Ich hänge meinen Gedanken nach und bemerke nicht, dass die Pressekonferenz zu ende ist. Plötzlich drängen alle Reporter aus dem Raum und ich werde mit gerissen. Erst kurz vorm Ausgang, kann ich entkommen. Ich renne die Stiegen hinauf, da ich keine Geduld habe um auf den Aufzug zu warten. Na toll, wegen meiner Unachtsamkeit komme ich zu spät. Ich düse an den Leuten, die die Treppe genommen haben vorbei und renne in die Garderobe. Dort ist noch niemand. Mist, ich muss ihnen ja wieder beim umziehen helfen. Ich renne zu der anderen Tür und stürze schwer atmend und keuchend in den Raum. Dort herrscht jetzt Gedränge, da alle Stylistinnen, auch die, die hier gar nichts zu suchen haben, anwesend sind. Die Tussi von Nao, verkündet grad: "War ja klar, dass auf sie kein Verlass ist. Ihr hättet gleich mich bitten sollen, dann würden Izumi und Isshi jetzt nicht mehr komplett angezogen dastehen." Isshi und Izumi schauen sie böse an und Izumi meint kalt: "Von so einer dämlichen Schlampe, lasse ich mich nicht anrühren." Isshi schaut Izumi überrascht an, da dieser selten schimpft, und wenn dann nicht in diesem Ton. Die Tussi schaut Izumi nur sauer an und meint: "Aber Isshi führt sich nicht so auf, also ist wenigstens einer vernünftig." Doch Isshi schaut sie nur abwertend an und meint: "Ich lasse mich auch nicht von seiner bekloppten befummeln." Sie beginnt zu zetern und meint irgendwas von wegen: "Und was wollt ihr machen wenn sie nicht wieder kommt? Dann bleibt ihr hier stehen, bis euch die Klamotten vom Leib schimmeln oder was?" Ich habe das ganze beobachtet und bin in der Zwischenzeit wieder zu Atem gekommen. "Du glaubst doch wohl nicht, dass ich nicht wieder auftauche, wenn die beiden mich brauchen? Außerdem bekomme ich noch ne Menge Geld vom Manager." Die beiden grinsen mich nur an und sie stöckelt wütend ab. "Tut mir echt leid, dass ich zu spät bin. Ich war bei der Pressekonferenz und dann haben mich die Reporter mitgerissen." Die beiden schütteln nur den Kopf und meinen: "Macht nichts. Jetzt haben wirs eh nicht mehr so eilig." Ich beginne diesmal mit Isshi, da für ihn auch noch jemand anderer verantwortlich ist. Isshi zieht mit seiner Stylistin ab und Izumi und ich bleiben allein in dem Raum, da die anderen schon fertig sind. Gerade als ich vor ihm knie um den Gürtelknoten zu öffnen, kommt der Manager mit der Tussi in den Raum. Er wirft uns einen seltsamen Blick zu, da es anders aus sieht, wenn man nur kurz hinschaut. "Sie hat mir erzählt, dass deine Stylistin sie geschimpft hat," eröffnet er die Diskussion. Bevor ich auffahren kann und mich aufzuregen, hält Izumi mich an der Schulter unten und antwortet statt mir. "T hat überhaupt nichts zu ihr gesagt. Außer, dass sie mich und Isshi nie im Stich lassen würde, solange Sie ihr noch Geld schulden." Die Tussi möchte sich schon aufregen doch da kommt Isshi herein, wirft uns auch einen seltsamen Blick zu, bis er sieht was ich wirklich mache und erzählt dem Manager genau das gleiche. Da die beiden keine Zeit hatten sich abzusprechen, glaubt ihnen der Manager und meint zu der Tussi: "Tut mir leid. Sie sind eine ausgezeichnete Stylistin aber wenn sie sich mit den anderen des Teams und vor allem mit den Mitgliedern von Kagrra nicht verstehen, haben Sie keine Zukunftschancen bei uns. Morgen gebe ich ihnen den Kündigungsbeleg." Die Frau sieht ihn zuerst fassungslos an, dann mich hasserfüllt, dreht sich um und marschiert ab. "Tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe, obwohl wir schon öfter ärger mit ihr hatten. Jetzt muss ich nur eine neue Hairstylistin für Nao finden." Ich überlege kurz ob ich etwas sagen soll, dann richte ich mich doch auf und meine: "Ich hätte da einen Vorschlag. Sie hat schon mal als Stylistin gearbeitet im Vergleich zu mir und sie ist im Moment arbeitslos. Aber nur im Moment." "Ok, bring sie morgen mit. Erklär ihr aber die Hauptregeln." Ich sehe ihn fragend an, da man die mir selbst nie erklärt hat. "Sie muss sich mit den Mitgliedern von Kagrra verstehen und vor allem mit Nao. Und mit dem Team sollte sie auch zurecht kommen." Ich sehe den Manager verblüfft an, denn das gleiche hat mir Izumi am Anfang erklärt und ich dachte er sagte es nur zu mir, weil ich unerfahren war. "Mach ich. Danke." Der Manager winkt nur ab und geht. Plötzlich stürmt Nao rein und meint an uns gewandt: "Wie habt ihr das nur wieder hinbekommen. Endlich bin ich die Schreckschraube los." Wir grinsen uns nur an. "T hat dir gleich eine neue Stylistin besorgt." "Die ist sicher netter." Ich nicke nur schweigend. Ich hoffe nur sie hat heute keine neue Arbeit bekommen. Nao geht wieder zurück und ich ziehe Izumi endlich aus. Irgendwie hat sich der Knoten stark zusammengezogen und ich brauche viel Kraft um ihn zu lösen. Dabei stöhne ich ein wenig, was mir aber nicht wirklich auffällt und Izumi schweigt einfach darüber. Nach einer halben Ewigkeit, fällt der Gürtel zu Boden. Erschöpft lehne ich kurz meinen Kopf an seinen Hüftknochen. Ich atme ein paar mal tief durch, dann steh ich auf. Mir wird schwindlig und es dreht sich alles ein wenig. Ich bleibe kurz ruhig stehen und versuche wieder die Kontrolle über meinen Körper zu bekommen. Izumi bemerkt das und hält mich sicherheitshalber an einem Arm fest. Ich bedanke mich mit einem Nicken, nachdem ich wieder normal sehe. "Du solltest mehr schlafen," stellt er kühl aber nicht abweisend fest. Ich nicke nur und atme noch mal tief durch. Dann helfe ich Izumi aus dem Rest des Fummels rauszukommen. Dann gehen wir zurück zu der anderen Garderobe. Zuerst befreie ich sein Gesicht von der ganzen Schminke, währenddessen unterhalte ich mich mit ihm und Nao. Der Manager kommt kurz vorbei, als ich in etwa bei der Hälfte bin. "Könntest du Nao auch machen, jetzt? Morgen ist dann eh die Stylistin von dir da." Ich nicke nur. In der Zwischenzeit bin ich schon für Izumi als ganzer, Naos Haare und Isshis Make-up zuständig da das Umziehen schon erledigt ist. Dafür, dass ich eigentlich nur als Hairstylistin von Izumi eingestellt wurde, ist das ziemlich viel. Nao wird gerade von seiner Schminke befreit und Isshis Haare werden normal gestylt. Als ich fertig bin mit Izumi, zupft Nao schon an seinen Haaren herum. Ich entschuldige mich bei Izumi und gehe rüber zu Nao. Ich bemühe mich schnell zu arbeiten, doch da ich alles mit einer extremen Präzision mache, dauert es eine Weile. Er wird zwar ungeduldig, sagt aber nichts. Als ich da in der Hälfte bin, gesellt sich Isshi zu uns. Er setzt sich auf den Sessel neben Nao, wo vorher Shin gesessen hat. Doch der und Akiya sind schon gegangen, da die alle Stylistinnen da haben. Ich versuche schneller zu werden, dann bin ich endlich fertig und Nao kann gehen. Er verabschiedet sich freundlich und bedankt sich bei mir, dafür dass ich den Job auch noch schnell übernommen habe. Dann überlege ich mir, wen ich jetzt als erster machen soll. Isshi meint sofort: "Ich bin als erster dran." Ich sehe Izumi fragend an, da ich doch eigentlich seine Stylistin bin. Er nickt nur und meint: "Ist egal, ich hab nichts vor." "Gut," meine ich erleichtert darüber, mir mit keinem von beiden ärger einzuhandeln. Izumi kramt in seiner Tasche und zaht ein Manga hervor. Ich spinkse von hinter Isshi vor um zu erkennen, was er da liest. Zufällig kenne ich das Manga, und unterhalte mich daraufhin mit Izumi über Mangas während ich den singenden Isshi abschminke. Da ich das vorher bei Izumi getan habe, brauche ich nicht allzu lange und Isshi kann bald gehen. Dann widme ich mich wieder Izumis Haaren. Ich ziehe den ganzen Haarschmuck heraus, und rede dabei aber weiter mit Izumi. Isshi ruft uns noch eine Verabschiedung zu, dann verschwindet auch er. "Irgendwas mache ich falsch," stelle ich nach einiger zeit fest. "Wieso?" fragt Izumi, den Zusammenhang nicht raffend. "Wir sind jedes Mal die letzten. Dabei bemühe ich mich wirklich schnell zu sein." "Mach dir nichts draus. Ich meinte das ernst, von wegen, ich hab nichts mehr vor. Außerdem musstest du ja auch noch Nao und Isshi machen." "Stimmt auch wieder. Und ich habs auch nicht eilig nach Hause zu kommen." Ich hätte das nicht sagen dürfen, denn Izumi fragt mich: "Was haben deine Eltern eigentlich gesagt, als du tränen überströmt nach Hause gekommen bist?" "Nichts, ich bin ihnen aus dem Weg gegangen. Ich hab mit ihnen seit ich dich getroffen habe nicht mehr geredet." Er nickt nur verstehend. Plötzlich hat er einen ganz anderen Ton, als er sagt: "Falls sie dich aber doch rauswerfen, dann sag es mir. Dann helfe ich dir." Ich sehe ihn verblüfft an. "Ok, danke. Werde ich machen," sage ich nicht ganz ehrlich gemeint. Doch ich war noch nie eine gute Lügnerin. "Versprich es mir," meint er. Ich wundere mich über seine Sorge doch verspreche ich es ihm. Ich richte seine Haare schweigend, erst als ich fertig bin, teile ich es ihm mit. Ich räume schnell die Sachen von ihm zusammen und verstaue sie alle in einem Behältnis wo ich sie her habe. Dann verabschiede ich mich und möchte schon gehen, da fragt er mich: "Was machst du jetzt?" Ich überlege kurz dann meine ich: "Meine Freundin wegen des Jobs anrufen." "Und sonst?" "Keine Ahnung, spazieren gehen bis es dunkel ist und dann nach Hause gehen." "Willst du mit kommen? Ich koche heute Ramen, mein Lieblingsessen." Ich schaue ihn misstrauisch an. "Kannst du kochen?" frage ich zweifelnd. "Ja, aber du müsstest mit meinen Eltern leben. Aber keine Sorge, sie sind nett und verständnisvoll." Ich denke kurz nach und nehme dann das Angebot an. "Ja, gerne." Plötzlich meint eine vertraute Stimme: "Ach, sie lädst du freiwillig zum Essen ein und ich muss immer ein Monat vorher anfangen dich anzuwimmern." Ich schaue erschrocken auf und sehe mich Isshi gegenüber. "Du weißt ganz genau, warum ich dich nicht zum Essen einlade," meint Izumi. "Ach, komm schon. Ich kann mich auch benehmen," meint Isshi einlenkend. "Das schau ich mir an." "Gut, dann machen wir heute den Test." Ich möchte Izumi helfen und meine: "Ähm, aber es wäre doch auch gerecht, wenn keiner von uns beiden mit zu ihm geht. Oder?" Doch Izumi ist dagegen: "Nein, wenn ich dich einlade, dann mein ich das auch so. Nehmen wir ihn halt mit. Meine Eltern haben sich schon an ihn gewöhnt." Isshi beginnt über beide Ohren zu grinsen und raunt dem murrenden Izumi zu: "Wolltest sie wohl für dich allein haben." Izumi antwortet nur grummelnd: "Ach, halt doch den Mund." Er nimmt seine Sachen und wir machen uns zu dritt auf den Weg. Vor der Tür, nehme ich mein Handy um Laura anzurufen, doch Isshi hält mir sein Handy vor die Nase: "Da, die Rechnung zahlt der Boss." "Danke." Ich nehme das Handy und gebe Lauras Nummer ein. Nach dem dritten klingeln hebt sie erst ab. Da sie die Nummer nicht kennt, fragt sie zuerst wer ich überhaupt bin. "T, du bist's. Was gibt's?" "Ich hätte da einen Job für dich. Oder hast du schon einen neuen?" "Nein, um was geht's denn?" "Du könntest Hairstylistin bei Kagrra werden. Die eine von der ich dir erzählt habe, die die für Nao zuständig war, die wurde heute gefeuert." "Oh, und wann fange ich an?" "Morgen." "Um wie viel Uhr?" Ich frag Izumi und Isshi wann sie morgen da sein soll. Die beiden denken kurz nach und meinen dann: "Na ja. So ca um 14.00 Uhr." Ich teile ihr das mit und sie ist einverstanden. "Gut, das heißt wir sehen uns morgen." "Ja, also bis dann. Hab dich lieb." "Ich dich auch." Ich lege auf und gebe Isshi das Handy zurück. "Sie hat eingewilligt, sie ist morgen da." "Gut. Und jetzt auf zum Essen." Isshi und ich lachen den ganzen Weg über, weil wir andauernd irgendwelche Witze reißen. Izumi ist eher schweigsam und überlegt, wie er seinen Eltern beibringt warum Isshi auch mit ist. Als Izumi, den Schlüssel im Schloß umdreht, stellt er fest das abgeschlossen ist. Die Wohnung ist nicht sonderlich groß, aber gemütlich eingerichtet. Er schleppt seine Sachen in sein Zimmer wohin ich ihm folge. Es interessiert mich wie es wohl so aussieht. Er hat einen Futon unter einem kleinen Fenster, einen kleinen Schreibtisch, einen Kasten und ein Bücherregal. Izumi lagert die Sachen in einem Eck ab und geht dann ins Wohnzimmer, wohin ich ihm auch folge. Dort liegt ein kleiner Zettel auf dem Tisch. ,Wir sind bei Freunden, du kannst eh kochen, wir kommen morgen am Nachmittag zurück' Isshi quittiert das mit einem glücklichen: "Siehst du, jetzt brauch ich mich nicht einmal mehr benehmen." Izumi sieht ihn nur sauer an und geht dann in die Küche, ich möchte ihm schon folgen, aber er meint: "Du kannst ruhig dableiben. Und pass bitte auch auf, dass er keinen Schwachsinn macht." Dabei deutet er auf Isshi. Während Izumi kocht, verbringen Isshi und ich unsere Zeit im Wohnzimmer mit reden, lachen und singen. Ich kenne nur die ganzen Kagrra Lieder nicht, dafür singe ich ein paar westliche Lieder, die ich von den CDs kenne, die mir Laura mal mitgebracht hat. Plötzlich gibt es einen lauten Krach und ich fahre erschrocken auf. Ich düse in die Küche um zu schauen was passiert ist. Izumi hockt am Boden und rund um ihn liegen verteil ein paar Scherben, ein Kochtopf samt Deckel, aber das essen steht noch unversehrt am Herd. Isshi der hinter mir angekommen ist meint: "Na, wenigstens ist das Essen in Sicherheit." Ich frage Izumi besorgt ob etwas passiert ist. "Nein, nein. Geht schon." Ich beginne die Scherben rund um ihn aufzuheben und strecke ihm eine Hand hin, als Aufstehhilfe. Er nimmt sie an und ich ziehe ihn hoch. Zu zweit räumen wir die Küche wieder auf während Isshi uns nur amüsiert zu schaut. Als wir fertig sind lächelt er mich dankend an. Ich lächle zurück und gehe dann mit Isshi zurück ins Wohnzimmer da Izumi darauf besteht, dass er alleine kocht. Kurz darauf kommt er mit Schüsseln und Stäbchen ins Wohnzimmer kurz darauf mit dem ganzen Topf. Ich koste vorsichtig, aber das Zeug ist echt gut. "Muh, das ist ja lecker." Isshi meint daraufhin: "Er ist der einzige der bei uns in der Band kochen kann. Darum will jeder er sein, wenn man uns fragt." "Wieso kannst du so gut kochen?" frage ich interessiert. "Meine Eltern waren oft nicht zu Hause, so hab ich's mir selber beigebracht." Wir essen genüsslich bis Isshi Izumi fragt: "Sag mal, was hast du da grad vorhin in der Küche angestellt?" "Ich hab das Kästchen aufgemacht, und meine Eltern haben irgendetwas falsch eingeräumt so ist das Zeug auf mich runter gefallen." Diese Aussage veranlasst mich zu der besorgten Frage: "Und dir ist sicher nichts passiert?" Er verneint und meint: "Das klingt ja fast so, als würdest du dir wünschen, dass mir was passiert ist." "Nein, natürlich nicht." Daraufhin verfallen wir wieder in Schweigen. Als Isshi mit seiner Portion fertig ist fragt er: "Darf ich mir noch was nehmen?" "Solange du noch was für mich übrig lässt." "Ich will auch noch was," melde ich mich zu Wort. Izumi seufzt und teil den Rest auf uns drei auf. Nach dem Essen unterhalten wir uns noch einige zeit, dann meint Isshi: "Sorry Leute, aber ich muss gehen. Danke fürs Essen." Izumi nickt nur und trinkt einen Schluck. Ich bringe Isshi zur Tür um sie hinter ihm zuzumachen. Bevor ich die Tür zumache umarmen wir uns kurz. Wir beide sehen uns verdattert an, da es mit einer Selbstverständlichkeit geschehen ist, die uns beide verblüfft. "Ähm, na ja. Dann also ciao. Bis morgen," meine ich verlegen. Izumi hat die Szene aus dem Wohnzimmer heraus beobachtet und denkt düster an Isshi. Ich kehre wieder zu Izumi ins Wohnzimmer zurück und plötzlich fragt mich Izumi: "Sag mal. Was ist Isshi für dich?" Ich sehe ihn überrascht an und überlege dann kurz. "Hm, so etwas wie ein Bruder, glaub ich. Ich versteh mich super mit ihm und er ist total nett zu mir." "Willst du dann nicht lieber seine Stylistin werden?" "Warum? Bin ich doch zu schlecht für dich?" frage ich geknickt. Dabei habe ich mir extra so viel mühe gegeben. Er sieht mich verwirrt an. Dann meint er: "Nein, aber wenn du dich mit ihm besser verstehst. Ich mein, ihr kennt euch eigentlich erst seit heute besser und ihr umarmt euch schon." "Ähm, ich weiß auch nicht wieso wir es gemacht haben. Es war irgendwie total selbstverständlich. Außerdem kenn ich dich auch erst seit gestern." "Vorgestern," verbessert er mich leise. Daraufhin muss ich grinsen. "Siehst du, und da kannten wir uns weniger als ich jetzt Isshi kenne und du hast mich mehr oder weniger flach gelegt." Izumi versteht das wieder falsch und denkt es ist ein Vorwurf. Daraufhin verteidigt er sich: "Sorry, aber sonst wärst du überfahren worden." "Ich mach dir ja gar keinen Vorwurf," meine ich beruhigend. Er sieht mich noch kurz zweifelnd an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)