Wenn Engel lieben werden Dämonen geboren von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: shiraseru -------------------- So, hier kommt endlich der zweite Teil. Denkt euch nichts, ich habe mir vorgenommen, diese Story mit kurzen Kapiteln zu machen, was mir irgendwie nicht gerade leicht fällt. *seufz* Sorry, daß ihr solange warten musstet. Momentan stecke ich aber in einem penedranten kreaTIEF, und komm einfach nicht weiter, dabei hätte ich so viele Kapitelchen von so vielen Ffs die geschrieben werden müssten, und ich bringe einfach nichts zusammen. *heul* Jetzt will ich euch aber nicht länger voll jammern, und wünsche euch viel Spaß beim lesen und kommi schreibseln. Kapitel 2 +shiraseru+ Kazan ging schweigend durch die Gänge. Der Schlaf hatte ihm gut getan, dennoch fühlte er sich nicht erholt. Im Gegenteil. Es schien ihm, als hätte sich die Müdigkeit noch stärker in ihm ausgebreitet. Er nahm seine Brille ab und rieb sich über seine Augen. Kräftig drückte er gegen die große Tür, welche sich mit einem leisen Quietschen öffnete und ihm den Weg in das Zimmer freigab, in dem er den gesamten gestrigen Tag verbracht hatte. Er lächelte leicht, als er die neuen Kerzen und Fackeln entdeckte und dankte Kansô in Gedanken für ihre weise Voraussicht in dieser Angelegenheit. Schwerfällig ließ er sich auf den Stuhl sinken und nahm das Pergament, das er am Vortag beschrieben hatte, platzierte seine Brille auf seiner Nase und begann wieder zu lesen. #Glücklich nahm ich das Diplom entgegen und wollte eigentlich zu meinem Zimmer zurückkehren, um Kumo dieses zu zeigen und in ihm die Eifersucht hochzutreiben, doch Daiyamondo hielt mich auf. "Warte Yuki. Zadkiel wartet auf den besten Absolventen. Also beeil dich und fliege hoch zur zweiten Triade. Dort wirst du deinen ersten Auftrag erhalten." Ich brauchte einige Augenblicke, in denen ich versuchte, Daiyamondos Worte zu analisieren, um den Sinn zu verstehen. Als ich es endlich verstand, dass ich schon jetzt einen Auftrag erhalten würde, breitete ich augenblicklich meine Flügel aus und flog hinauf zur mittleren Ebene, wo sich das 4. Chor, welches die Pflichten der Engel regelte, befand. Dort wartete schon eine der regierenden Herrschaften auf mich. Neben Zadkiel stand einer der Hohen Engel, der Erzengel Michael. Er war eine beeindruckende Person in seiner Rüstung und dem langen, goldfarbenen Lockenhaar. Seine meerblauen Augen funkelten, seine sechs Flüge, welche aussahen, als währen sie aus den Schwanzfedern unzähliger Pfauen gefertigt, schillerten im Licht, während er lässig auf sein Flammenschwert gestützt dastand und sich mit Raphael, einen weiteren Erzengel, dem Herrscher des dritten Chors, unterhielt. Die beiden lachten zusammen. So ausgelassen sah man Raphael selten. Der Engel wurde als die rechte Hand Gottes bezeichnet, während Michael seine linke war. Schweigend stand ich noch einige Minuten da und sah den Beiden zu, bis sich Michael plötzlich zu mir umwandte. Ein strenger Gesichtsausdruck erschien auf seinem Gesicht, als er mich mit seiner Weichen aber doch strengen Stimme ansprach. "Was suchst du hier in der zweiten Triade?" Ich schluckte schwer, während ich einen Schritt auf die Erzengel zu machte und leise den Grund meiner Anwesenheit erläuterte. "Daiyamondo-san schickt mich, Michael-sama. Ich soll mich bei Zadkiel-san melden und ihm mein Diplom zeigen." Die Strenge verschwand aus dem Gesicht des Michaels, während er die restliche Distanz mit wenigen Schritten überbrückte, mein Diplom nahm und mir sein Schwert in die Hand drückte. Ich war erstaunt, dass er das Teil immer mit sich herumtrug. Es hatte ein ziemlich hohes Gewicht. Ich schätzte damals, dass es bestimmt hundert Kilo wiegen würde und fragte mich in diesem Moment, wie es Michael schaffen konnte diese Waffe so problemlos zu schwingen, als hätte er ein Shinai in der Hand. Die Gedanken von dem Schwert loseisend blickte ich zu den beiden Erzengeln und Zadkiel hinüber, welche sich das erhaltene Diplom ansahen und sich beratschlagten. So manches Mal warf Michael mir einen prüfenden Blick zu, welcher aber nach einigen Minuten versiegte und einem anerkennenden Blick platz machte. Michael kam zu mir zurück, und lächelte eines seiner berühmten, freundlichen Lächeln, welche ihn zu einem der sympathischsten Erzengel überhaupt machten.# Kazan legte das Blatt zur Seite, und rieb sich zum wiederholten Male über die Augen. Kansô hatte wirklich Recht, wenn sie behauptete, dass er nicht mehr der Jüngste war. Aber nach einem Leben, das schon beinahe siebenhundert Erdenjahre dauerte, konnte man einfach nicht mehr erwarten. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, noch bevor die Türe geöffnet wurde und eine in einen schwarzen Umhang gehüllte Person den Raum betrat. Die Person schien das Licht aufzusaugen, denn trotz der unzähligen Kerzen war es in der näheren Umgebung des Mannes düster. Als er zu sprechen begann, brach Kazan der kalte Schweiß aus und die Härchen auf seinen Armen richteten sich auf. Obwohl die Stimme des Mannes weich und einschmeichelnd klang fürchtete Kazan sich vor diesem Dämon. "Na Kazan, wie geht es dir heute? Beginnt die weitere Bestrafung schon?" "Wenn ihr auf den langsam heranschleichenden Gedächtnisverlust anspielt, dann muss ich eure Frage leider bejahen, Luzifer-sama." Missbilligend schüttelte Satan den Kopf. "Und so was nennt sich barmherzig. Der Herr hat sich verändert, seit er die Menschen erschuf und meinen ach so geliebten Bruder als seinen Sohn betrachtet." Überraschung funkelte in Kazans Augen auf. Noch nie hatte er den Höllenfürsten so gesprächig erlebt. In der Hoffnung noch ein kleines bisschen von Luzifer zu erfahren, fragte er vorsichtig weiter. "Euren Bruder?" "Ja, du kennst ihn sicher, mein Bruder Jesuel." Erstaunt blickte Kazan den Fürsten der Finsternis an. Natürlich kannte er Jesuel, der in der Menschenwelt als Sohn Gottes, Messias oder einfach nur Jesus bekannt war. "Das war euer Bruder?" "Ja, er hat sich beim Herrn eingeschmeichelt, indem er sich bei jeder noch so falschen Entscheidung Gottes gebeugt hat. Ich liebte den Herrn, ich liebe ihn noch heute, aber ich konnte mich weder den Menschen noch meinem Bruder beugen. Am Anfang sagte Gott, ihr Engel dürft niemandem außer mir huldigen, doch dann erschuf er den ersten Mensch und widerrief seinen ersten Befehl. Wir sollten jetzt auch den Menschen dienen. Ich sah das nicht ein. Ich sagte ihm, dass ich mich niemals vor so was unvollkommenen wie einem Menschen beugen würde. Und huldigen schon gar nicht. Tja, den Rest müsstest du eigentlich in Himmelsgeschichte gelernt haben." Schweigend musterte der gefallene Engel den Höllenfürst, antwortete jedoch nicht. Doch er konnte Luzifer verstehen, schließlich hatte auch er sich aufgrund von Gefühlen gegen das Wort des Herrn gestellt. "Was tust du hier eigentlich, Kazan?" "Ich schreibe meine Erinnerungen auf." Der Höllenfürst begann zu lachen. "Du schlägst dem Herrn ein Schnippchen. Er wird sehr enttäuscht sein, wenn seine zweite Strafe wirkungslos verpufft. Aber denkst du nicht, dass er sich nun eine schlimmere Strafe für dich überlegen wird?" "Das ist egal. Ich bin schon so lange hier. Es gibt nichts, was Gott mir noch antun könnte." "Selbst wenn er dir deine Unsterblichkeit nehmen sollte." "Das dürfte das einzige sein, was er nicht tut, denn damit würde er mir einen langjährigen Wunsch erfüllen." Einige Sekunden betrachtete Luzifer seinen Gegenüber, dann wandte er sich mit einem nicht definierbarem Lächeln von ihm ab und verließ das Zimmer. Kurz starrte Kazan noch die Tür an, durch die der Höllenfürst soeben gegangen war, doch dann wandte er sich wieder seinen Notizen zu, las den letzten Absatz noch mal durch und widmete sich dann den weiteren Worten. #Langsam beugte sich Michael zu Raphael hinüber und zeigte ihm die Diplome. Erstaunen spiegelte sich in den meerblauen Augen, doch dann kam er auf mich zu. "Das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis. Jemanden wie dich brauchen wir dringend. Für welches Land wurdest du ausgebildet?" "Ich habe eine Ausbildung für Japan erhalten, Raphael-sama." "Das ist eine Gute Nachricht. Warte einen Moment." Raphael ging zu Zadkiel und sprach eindringlich auf ihn ein. Dieser schien erst bedenken zu haben, doch nach einigen Minuten nickte er ergeben und holte aus einer großen Aktentasche, die ich bisher nicht bemerkt hatte, da sie auf dem Boden hinter ihm stand, eine Akte heraus und gab sie Raphael, welcher wieder zu mir kam und mir das Teil überreichte. "Hier arbeite dich in die Theorie und dann flieg los. Denk aber daran, dass du nicht auffallen darfst." "Natürlich Raphael-sama. Vielen Dank für euer entgegengebrachtes Vertrauen." "Ich hoffe, du enttäuscht mich nicht." "Ich werde mein bestes tun." Ich wollte mich soeben abwenden um wieder zurück zu fliegen, als mich Michaels Stimme aufhielt. "Warte, hast du nicht etwas vergessen?" Verwirrung machte sich in mir breit, während ich den Erzengel anblickte, doch irgendwie kam ich nicht darauf, was dieser gemeint haben könnte. "Kann ich mein Schwert wieder bekommen?" Schamesröte stieg mir in die Wangen. Wie hatte ich nur das Schwert vergessen können? Verlegen übergab ich die Waffe an ihren Herrn, wandte mich dann nach einer tiefen Verbeugung ab und flog zu meiner Unterkunft zurück. Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, die Akte durchzuarbeiten und mich über soviel Pech zu wundern. Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen.# Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)