Vereinte Seelen - Begegnung der besonderen Art von Yamica (Haldir / Craig Parker Slash in Co-Arbeit mit Nicnatha) ================================================================================ Kapitel 56: Flashback Teil 3 – Die erste große Liebe ---------------------------------------------------- Titel: Vereinte Seelen – Begegnungen der besonderen Art Untertitel: Flashback Teil 3 – Die erste große Liebe Teil: 56/ Autor1: Nicnatha Email: 2x-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fandom: LOTR Slash Crossover Rating: PG Inhalt: Ein ungewöhnlicher Gast trifft in Auckland ein. Warnungen: [crossover][longfic] Pairing: Haldir/Craig Parker Archiv: ja Disclaimer: Jede der unten genannten Personen gehört selbstverständlich nur sich selber. Alles ist rein erfunden - aus Spaß an der Freude. Aber wir haben immerhin versucht, authentische Personen zu benutzen und den Angestellten die richtigen Namen zu verpassen. Es war eine riesige Hochzeit und alle Elben Mittelerdes waren gekommen, so sah es zumindest aus. Der Goldene Wald strahlte in seiner ganzen Pracht und Celebrian und Elrond waren so glücklich wie nie zuvor. Auch Galadriel und Celeborn waren unglaublich stolz und wünschten ihrer Tochter nur das Beste. Haldir aber hatte gemischte Gefühle. Dass seine Schwester nun nach Bruchtal ziehen würde, behagte ihm nicht wirklich. Er vermisste sie jetzt schon, während er sie beim Tanzen mit ihrem Gemahl beobachtete. Celeborn trat schließlich neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. "Was hast du mein Sohn? Heut ist ein Freudentag und du ziehst ein Gesicht als wäre es eine Beerdigung..." "Ich werd sie vermissen...", gestand er leise. "Nicht nur du, deine Mutter und ich ebenfalls, aber es kommt nun mal der Tag einer jeden Elbin und eines jeden Elben die Familie zu verlassen und eine eigene zu gründen. Du wirst sehen früher oder später kommt auch deine Zeit und dann wirst du hier feiern, mit einer wunderschönen Braut an deiner Seite." "Hmm....vielleicht....", meinte Haldir, verlegen mit einem Stiefelspitz über den Boden scharrend. "Wieso vielleicht? Möchtest du denn nicht heiraten?" Celeborn zog Haldir mit sich etwas abseits und reichte ihm dann einen Kelch mit Wein. "Ich mag euch nicht verlassen", meinte Haldir ehrlich und drehte den Becher in der Hand. "Aber eine Hochzeit bedeutet doch nicht dass du uns verlassen musst." Celeborn lachte leise und blickte zu seiner Tochter, die gerade wieder einmal mit Elrond über die Tanzfläche schwebte. "Nur weil deine Schwester entschieden hat mit ihm nach Imladis zu gehen, brauchst du doch nicht auch außerhalb zu heiraten. Es gibt hier genügend hübsche Damen die nur darauf warten dass du sie einmal ansiehst." "Jetzt schon?", quietschte Haldir auf. "Mein Sohn, sag bloß du hast die Blicke nicht gesehen die sie dir zuwerfen? Bist du tatsächlich so blind?" Celeborn lachte leise und ging wieder etwas auf ihn zu. "Aber eigentlich hast du Recht, du bist noch jung, hast noch viel Zeit für solche Dinge." Haldir nickte eifrig. "Hat noch Zeit.....viel Zeit....." Und Haldir lies sich Zeit. Viele Mädchen machten ihm schöne Augen, doch der Prinz konzentrierte sich in erster Linie auf seine Ausbildung, die er mit Bravour und in Windeseile absolvierte. Doch auch danach war der nun fast 120 Jahre alte Elb nicht zufrieden mit sich. Er wollte weiter machen und wurde dem entsprechend schnell befördert. Celeborn beobachtete die Ausbildung seines Sohnes mit Stolz, aber auch mit Zweifel. Immer wieder wurde Haldir von den schönsten Elbinnen angesprochen, doch er schien sich nicht einmal dafür zu interessieren, ließ immer seine Arbeit und weitere Ausbildung vorgehen. Galadriel versicherte Celeborn zwar, dass er irgendwann sehr glücklich werden würde, aber der Herr des Waldes hatte dennoch Bedenken. Wirklich misstrauisch wurde er erst richtig, als ein junger Hauptmann, Haldirs Vorgesetzter, an einem der freien Tage des Prinzen nach diesem fragte und ihn sprechen wollte. Celeborn ließ Haldir zwar rufen, zog aber gleichzeitig den Hauptmann zur Seite und sprach ihn auf diesen Besuch hin an. "Was wollt ihr von meinem Sohn? Antwortet ehrlich, ihr wisst wer vor euch steht..." "Ja, My Lord...natürlich.......doch will ich euren Sohn lediglich zu einem Ausritt einladen...." "Einem Ausritt an seinen freien Tag?" Celeborn sah den Hauptmann eindringlich an. "Was geht vor zwischen euch und meinem Sohn?" "Nichts, Sir......" Der Elb neigte leicht den Kopf. Haldir kam in diesem Moment die Treppe hinunter und blieb strahlend neben seinem Vater stehen. Dieser blickte ihn ebenfalls fragend an und deutete dann auf den Hauptmann. "Geleafon wollte dich zu einem Ausritt abholen…" Haldir nickte. "Ja, er hat mir einen Ausritt auf seinem neuen Hengst versprochen...." "Auf seinem neuen Hengst also..." Celeborn lachte leise und blickte dann den jungen Hauptmann wieder eindringlich an. "Das ihr meinen Sohn ja wieder unverletzt und befriedigt zurückbringt." "Versprochen, Sir. Ich würde nie zulassen dass ihm etwas zustößt...." Lachend wandte Celeborn sich nun ab und ließ seinen Sohn mit Geleafon allein. "Ist dein Vater immer so besorgt?", fragte dieser schließlich als sie den Palast verließen. Haldir seufzte. "Ja, seit meiner Geburt...leider....ist ja schön und gut, aber manchmal nervt es auch..." "Verständlich, na nun bist du ihn ja erst einmal los, komm! Thoron wird sich freuen mal jemand anderen auf sich zu haben." Der Jüngere nickte freudig und ging etwas dichter an Geleafons Seite zu den Ställen. Dort wartete bereits Thoron den Geleafon schon gesattelt hatte. "Also wohin wollen wir? Zu den Quellen?" "Oh ja, gut....es ist heiß heute....", strahlte Haldir und streichelte Thorons Nüstern. "Gut.." Geleafon sprang auf Heleanas Rücken, die er für sich bereitgestellt hatte und ritt dann aus dem Stall. Natürlich ritt er ohne Sattel und warf immer wieder einen Blick über die Schulter zu Haldir. Der kam ihm auch sofort hinter her und schien sich rundum wohl zu fühlen auf dem Rücken des prächtigen Tieres. Übermütig trieb er es an seinem Hauptmann vorbei. Geleafon lachte leise und trieb nun auch seine Stute an und bald ritten die beiden Elben um die Wette. Natürlich hatte der Hauptmann auf seiner Stute keine Chance und kam erst später als Haldir bei den Quellen an. Schnaufend sprang er von Heleanas Rücken und verbeugte sich dann vor Haldir. "Du hast mich besiegt, was wünschst du dir als Preis?" "Preis?", grinste Haldir und schien zu überlegen. "Kann ich mir später was wünschen....?" "Aber sicher..." Geleafon ging nun zum Wasser und begann sich zu entkleiden. Haldir sattelte noch kurz sein Pferd ab und folgte dann Geleafon. "Iieks, das Wasser ist ja eiskalt", quietschte der junge Elb. Sein Hauptmann lachte nur und stieg dann splitternackt ins Wasser. "Du bist nur nichts gewöhnt, komm rein, du wirst sehen, es wird schneller warm als du glaubst..." Bibbernd stieg Haldir zu Geleafon ins Wasser. Dieser jedoch nahm Haldirs Hand und zog ihn ganz zu sich ins kalte Wasser, tauchte ihn sogar kurz unter. Prustend und zitternd kam Haldir wieder hoch und klammerte sich an den anderen Elben. Dieser zog Haldir mit sich und schwamm ein paar Runden. "Du musst dich bewegen, dann ist dir nicht so kalt." Also begann Haldir mit den Beinen zu strampeln, richtig Schwimmen hatte er bis jetzt nie gelernt. Es war zu gefährlich, zumindest in den Augen seiner Eltern. Geleafon merkte, dass der Elb sich verkrampfte und brachte ihn schließlich wieder ins seichte Wasser. "Komm ich bring es dir bei…", sagte er schließlich und kurz darauf konnte Haldir sich schon allein im Wasser bewegen. Und schien pure Freude daran zu haben und schwaderte fröhlich um Geleafon herum. Dieser lachte fröhlich und schwamm dann irgendwann zum Ufer um sich im seichten Wasser hinzusetzen und Haldir zu beobachten. Schließlich kam Haldir japsend zu ihm geschwommen und krabbelte neben ihm auf einen Stein. "Na gefällt es dir?", fragte Geleafon leise und ließ seinen Blick über Haldirs Körper wandern, nur um dann an seinen Augen hängen zu bleiben. Diese strahlten den älteren Elben an und Sonnenschein spiegelte sich in seinen Augen wider. "Es ist wundervoll...man ist beinahe schwerelos....." "Ja..." Geleafon drehte sich nun auf die Seite und blickte weiter in Haldirs Augen. Dann strich er ihm mit der Hand einige Wassertropfen von der Wange. "Es ist schön dich so ausgelassen und glücklich zu sehen." "Dank dir.....", lächelte Haldir und schloss einen kurzen Moment die Augen. Der Hauptmann beobachtete Haldir noch einen Moment, dann beugte er sich nach vorn und ließ seine Lippen kurz über die Haldirs gleiten. Es war nur eine sanfte Berührung und doch lag soviel Gefühl darin. Haldir blinzelte kurz, entschied dann aber dass das Gefühl angenehm war und lächelte. "Du bist wunderschön, weißt du das?", flüsterte der Ältere und strich nun sanft über Haldirs Oberkörper. Daraufhin errötete der junge Elb leicht. "Danke....." "Ich sage nur die Wahrheit...", nuschelte Geleafon und legte sich nun ins Gras. "Sag, hast du schon mal darüber nachgedacht, mit einem Elben zusammen zu sein?" "Nein....", meinte Haldir etwas unsicher. "Bis jetzt noch nicht.....nicht wirklich..." Der Hauptmann richtete sich nun wieder etwas auf und blickte Haldir direkt in die Augen. "Ich wäre gern mit dir zusammen…", flüsterte er und strich ihm wieder über die Wange. Vorsichtig schmiegte sich Haldir in die Hand. Seine Augen schimmerten leicht. Geleafon beugte sich wieder nach vorne und küsste Haldir. Diesmal jedoch nicht so vorsichtig wie beim ersten Mal, aber auch nicht so, dass er den jungen Elben erschrecken konnte. Haldir blinzelte, bewegte aber schließlich seine Lippen gegen Geleafons und schloss langsam die Augen. Der Ältere wurde nun etwas mutiger, griff mit einer Hand in Haldirs Haar und drängte ihn so näher an sich, während er mit der anderen vorsichtig über die Lippen des jungen Elben strich. Mit einer Hand stützte Haldir sich nach hinten ab, hielt dem Kuss aber entgegen und schließlich gaben seine Lippen unter dem sanften Druck nach und öffneten sich. Sofort drang Geleafon mit seiner Zunge in Haldirs Mund ein und verwickelte die des Jüngeren in einen kleinen Kampf. Als er sich nach einer schier endlosen Weile von ihm trennte, waren Haldirs Lippen rot und leicht geschwollen durch den zärtlichen Kuss. Der Kleine schnaufte heftig und behielt die Augen vorerst noch geschlossen. Der Hauptmann lachte leise und strich dann sanft mit einem Finger über Haldirs Lippen. "Du bist so wunderschön und jetzt noch viel mehr..." Haldir senkte entschuldigend den Kopf. "I-ich hab noch nie....das war eben....." "Shhht...." Geleafon legte seinen Finger auf den Mund des Jüngeren und lächelte ihn an. "Das war wundervoll nin bain, du bist ein Naturtalent..." Haldir lächelte leicht und hob den Blick etwas an. Der Hauptmann legte seinen Kopf nun aufs Gras und beobachtete Haldir weiter. "Wenn du mit mir zusammen sein möchtest, brauchst du es nur zu sagen, ich erwarte nicht sofort eine Antwort, lass dir Zeit, werde dir darüber klar was geschehen ist und das dort noch vieles ist was du nicht weißt, der Kuss war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen würde." "I-ich weiß gar nicht was es alles bedeutet....mit jemandem zusammen sein....." "Es bedeutet nur, dass es noch viel mehr hiervon gibt..." Er küsste Haldir kurz auf die Lippen und grinste dann. "Und auch hiervon..." Damit strich er ihm leicht über die Brust. "Und es gibt noch mehr schöne Dinge, die man dann teilt. Du brauchst es auch niemandem zu sagen, wenn du nicht möchtest, ich weiß dass dein Vater ziemlich eigen ist, wenn es um dich geht." Haldir zuckte zusammen. "M-meinst du er hat was dagegen?" "Ich weiß nicht…", antwortete Geleafon ruhig. "Aber ich glaube er ahnt schon etwas, zumindest demnach wie er mich vorhin angesehen hat, dabei haben wir doch noch gar nichts getan..." Langsam kam Haldir wieder etwas näher gerutscht, weil ihm kalt war. "Er ist halt sehr besorgt...." Geleafon griff hinter sich, wo sein Umhang lag und breitet ihn über sich und Haldir aus, dann legte er einen Arm auf dessen Hüfte und rutschte näher an ihn heran. "Er wird aber bald merken müssen, das du erwachsen wirst...du kannst nicht immer sein kleiner Sohn bleiben, das musst du doch auch wissen." "Ja schon, nur...nur ich will ihn nicht enttäuschen, verstehst du? Er hat sich mein Leben lang immer Sorgen gemacht und mich umsorgt...na gut, Naneth auch, aber irgendwie vertraut sie mir wohl mehr, oder sie weiß mehr und ist deswegen zurückhaltender...." "Du wirst ihn schon nicht enttäuschen, wieso auch? Du bist einer der besten bei den Wachen und wirst sogar mich bald übertrumpfen und dann muss ich dich Hauptmann nennen. Er ist stolz auf dich, da bin ich mir sicher, aber ich verstehe dich wenn du es nicht möchtest..." "Doch! Doch...i-ich möchte schon...." Haldir schmiegte sich an. "Ich fühl mich wohl bei dir..." Zärtlich strich Geleafon ihm über den Rücken und küsste ihn auf die Stirn. "Ich fühl mich auch wohl bei dir und würde wirklich gerne mehr Zeit mit dir verbringen, aber du sollst keine Zweifel haben." "Mehr Zeit außerhalb der Schicht meinst du....", lächelte Haldir und legte den Kopf vertrauensvoll an Geleafons Schulter. "Na während der Schicht wäre ja auch etwas gewöhnungsbedürftig, obwohl ich nichts dagegen hätte, aber du musst auch wissen, das ich dich nicht anders behandeln werde als vorher. Ich bin noch immer dein Vorgesetzter." "Hab ich das je verlangt?" Haldir zog eine Schnute und vergrub sein Gesicht in den blonden Haaren des anderen Elben. "Nein hast du nicht...", flüsterte Geleafon und strich mit seinem warmen Atem über Haldirs Ohrspitze. Der Jungelb erschauderte und drängte sich unwillkürlich dichter an Geleafon. Dieser lachte leise und strich weiter über Haldirs Körper, während er anfing an dessen Hals zu knabbern. "Du schmeckst so gut...", nuschelte er und biss leicht hinein, nur um kurz darauf Schmetterlingsküsse auf Haldirs Hals zu setzen. Und Haldir genoss die Zärtlichkeiten und Schmusestunden mit Geleafon. Es wurde etwas, worauf er sich bereits Tag um Tag freute. Das Glück sah man dem Prinzen an, doch kam kein Wort über dessen Lippen, wenn man ihn darauf ansprach. Das hier war sein Geheimnis, seine erste, große Liebe. Celeborn war natürlich misstrauisch geworden, da man Haldir immer nur noch mit einem Lächeln im Gesicht sah, aber auch wenn er ihn darauf ansprach bekam er nur Ausreden zu hören. Er wusste das es was mit dem jungen Hauptmann zu tun haben musste, aber auch diesen traf er nicht mehr an. Wie jeden Tag lief er nervös in der Halle auf und ab und wartete darauf, dass sein Sohn zurückkam, wollte er ihn doch heute abermals darauf ansprechen. Haldir schwebte regelrecht an seinem Vater vorbei, um zu seinem Zimmer zu gelangen. Dennoch grüßte er artig seinen Vater und summte dann weiter vor sich hin. "Haldir!", rief Celeborn schließlich und sah ihn ernst an. "Ich muss mit dir sprechen." "Hmm...", machte Haldir verträumt und folgte seinem Vater. "Was ist mit dir los?", fragte der Herr des Waldes seinen jüngsten Sprössling direkt, als dieser in Celeborns Gemächern angekommen waren. "Und nun tisch mir nicht wieder eine von deinen Lügen auf. Ich mag es nicht wenn ich belogen werde und schon gar nicht von meinem eigenen Sohn." "Warum denn lügen?", wollte Haldir wieder etwas klarer wissen. "Ich bin einfach nur glücklich, Ada..." "Das sehe ich, aber ich wüsste auch gerne was der Grund dafür ist, nachdem du mir ja die letzten Wochen nur noch aus dem Weg gehst und nicht einmal darauf reagierst wenn dich jemand anspricht." "Oh, hab ich jemanden beleidigt? Tut mir leid, das wollt ich nicht...." "Du lenkst schon wieder vom Thema ab. Was macht dich so glücklich...antworte mir..." "Na ja..." Haldir begann sich leicht verlegen hin und her zu drehen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. "Da ist jemand, weißt du...." "Ahh...das ist es also…" Celeborn setzte sich nun an den Kamin in seinem Zimmer und deutete Haldir an sich auch zu setzen. "Wer ist sie?" Haldir wurde rot bis zu den Ohrenspitzen. "Nun...im Grunde...ist es eigentlich viel eher ein....er...." Celeborn sah ihn überrascht an. "Ein er? Wer? Wer ist es?", fragte er ernst und blickte seinen Sohn durchdringend an. Der Junge rutschte etwas zurück. "Ein...einer der Galadhrim..." "Einer der Galadhrim? Sprich nicht solange um den heißen Brei herum, *wer* ist es?" "Geleafon...", wisperte Haldir. "Ich wusste es...ich wusste es schon damals als er dich für den Ausritt abgeholt hat..." Wütend stand Celeborn auf und trat ans Fenster. "Ich verbiete dir dass du ihn wieder siehst. Du bist ein Prinz und ich werde nicht erlauben dass du solch eine Verbindung eingehst..." "Aber....Adar.....das....das kannst du nicht!" Haldir sah seinen Vater geschockt an. Celeborn wandte sich nun direkt an seinen Sohn. "Das kann ich nicht? Du wirst sehen was ich kann und wenn du nicht hörst, werde ich dafür sorgen das Geleafon nach Imladis versetzt wird. Ich möchte nicht dass du ihn wieder siehst!" "Ada....er....er ist mein Vorgesetzter und.....das kannst du mir nicht antun, bitte!" "Das ist mein letztes Wort in der Sache. Ich lasse Geleafon an die Ostgrenzen versetzen und du wirst einen neuen Vorgesetzten bekommen. Ich erwarte dass du auf mein Wort hörst, sollte ich erfahren dass du dich trotzdem mit ihm triffst, weißt du was geschieht." "Aber ich liebe ihn....", schluchzte Haldir da und stürzte im nächsten Augenblick aus dem Zimmer. Celeborn sah seinem Sohn traurig hinterher. Was hatte er nur getan, sein eigener Stolz hatte ihn soweit getrieben seinen Sohn so zu verletzen. Er hatte nicht geahnt das Haldirs Gefühle so tief waren und nun da er es wusste, fühlte er sich miserabel. Kaum einer hatte den Herrn des Waldes jemals so gesehen, wie er sich gerade fühlte. Er sank auf die Knie und bat die Valar um Verzeihung dafür, was er seinem Sohn angetan hatte. Haldir aber verließ überstürzt den Palast. Nur den Hengst seines Vaters zog er mit sich, um auf seinem Rücken Lórien zu verlassen. Er musste weg, weg von dem Ort wo ihn niemand verstand. Doch er blieb nicht unbeobachtet. Geleafon sah ihn, wie er in den Stall hechtete und folgte ihm leise. "Was tust du?", fragte er unsicher und trat auf Haldir zu. Die blauen Augen des Jungelben waren gerötet vom Weinen. Kaum erkannte er Geleafon, warf er sich auch schon aufschluchzend an seine Brust. Der Hauptmann strich ihm beruhigend über den Rücken und flüsterte ihm zärtliche Worte ins Ohr. Er wusste zwar nicht was geschehen war, aber konnte er sich denken, dass es etwas mit Haldirs Vater zu tun hatte. "Du hast es ihm gesagt?", fragte er nach einer Weile und strich dem Jüngeren die Tränen aus dem Gesicht. Haldir nickte schnuffelnd und versuchte sein Gesicht wieder zu verbergen. "Hey, sieh mich an. Du bist kein kleiner Junge mehr." Geleafon hielt Haldirs Kinn fest und blickte ihm direkt in die Augen. "Hat er so schlecht darauf reagiert?" "Er will dich versetzen oder gleich nach Bruchtal schicken..." Geleafon hauchte Haldir einen Kuss auf die Lippen und lächelte ihn an. "Was hast du ihm denn gesagt? Ich glaube nicht dass dein Vater es böse gemeint hat. Ich hielt Celeborn immer für einen verständnisvollen Mann..." "Nicht viel.....nur dass ich verliebt bin....er wusste sofort dass du es bist..." "Du hast ihm wirklich gesagt dass du verliebt bist? Wie hat er darauf reagiert?" "Er verbietet mir dich weiter zu sehen und will dich versetzen lassen und wenn das nicht reicht schickt er dich zu Herrn Elrond nach Bruchtal..." "Shhht..." Geleafon küsste Haldir nochmals und brachte ihn so zum schweigen. "Komm, wir werden jetzt gemeinsam zu deinem Vater gehen und mit ihm sprechen. Ich glaube nicht das er so kaltherzig ist, er war sicher nur überrascht und sein Stolz angegriffen." "Ich hab ihn doch gar nicht angegriffen...." "Nicht du, aber deine Offenbarung. Er dachte sicher nie daran das sein Sohn, na ja, sich für Männer interessieren würde." "Kann doch auch nichts dafür...." "Das sagt doch auch keiner und ich bin glücklich darüber, sehr glücklich sogar, denn ich liebe dich und werde dich nicht einfach aufgeben. Ich werde mit deinem Vater sprechen und du wirst sehen, er versteht es, denn er liebt dich..." Doch Haldir blieb unsicher, nickte aber und schob seine Hand vertrauensvoll in Geleafons, auf dem Weg zurück zum Palast. Der Hauptmann hingegen war stolz und zeigte das auch. Er strich immer wieder über Haldirs Hand, küsste ihn auf die Wange und als sie schließlich in der großen Halle ankamen, standen sie direkt Celeborn gegenüber, der noch immer sehr mitgenommen aussah. "Adar......", hauchte Haldir und drängte sich an den Arm seines Geliebten. Geleafon lächelte ihn aufmunternd zu und trat dann näher um sich leicht zu verbeugen. Celeborn jedoch ignorierte den jungen Hauptmann völlig und trat auf seinen Sohn zu. "Es tut mir so Leid, verzeih mir, ich habe überreagiert." Grosse Augen blickten Celeborn unsicher an. "Ada....dann....dann ist das in Ordnung..?", wollte der junge Elb hoffnungsvoll wissen. "Sicher....auch wenn ich mich daran gewöhnen muss, es ist deine Entscheidung und dein Leben...ich liebe dich viel zu sehr, als zu riskieren dich dadurch zu verlieren." Celeborn blickte nun zu Geleafon, der sich noch immer verneigte. "Ich hoffe nur, dass er gut auf dich achtet und dir nicht wehtut, denn wenn er es tut und dein Herz bricht, dann breche ich ihm sein Genick." Haldir löste sich kurz von Geleafon, um vor seinen Vater zu treten. "Danke Ada...." "Dank nicht mir...", flüsterte er und zog Haldir in die Arme. "Ich habe dich verletzt und das tut mir Leid. Ich wünsche euch beiden alles Gute..." Der Prinz lächelte und schmiegte sich in seines Vaters Arme, ehe er zu Geleafon zurückkehrte. Bald darauf zog der junge Galadhrim in Geleafons Talan, verbrachte immer weniger Zeit im Palast, sehr zum Leidwesen seiner Eltern. Celeborn war traurig darüber, dass sein Sohn kaum noch bei ihnen war, aber Galadriel erklärte ihm immer wieder, das es nur zu Haldirs Besten war, aber trotzdem vermisste der Lord seinen Sprössling. Haldir genoss die Zweisamkeit mit seinem Geliebten. Das Vertrauen wuchs und bald verstanden sie sich nahezu ohne Worte. Geleafons Liebkosungen ließen Haldir in andere Sphären steigen und er liebte die sanften, streichelnden Hände, die über seinen Körper strichen und ihm auch die körperliche Seite der Liebe beibrachten. Doch jenes junge Glück sollte bald in Gefahr geraten. Ein Schrecken kam von Mordor her und legte sich wie ein dunkler Schatten auch über Lórien und die Galadhrim waren im Dauereinsatz, um die Grenzen sicher zu halten. Auch Haldir wollte seinen Dienst verrichten wie jeder andere Wächter, doch in einer derartigen Situation war er als Mitglied der Königsfamilie besonders gefährdet. Seine Eltern verboten ihm daraufhin den Wald zu verlassen und quartierten ihn vorübergehend wieder im Palast ein. Natürlich war Haldir davon nicht begeistert, aber auch Geleafon stimmt ihnen zu. Wieder einmal kam der Tag, dass der junge Hauptmann an die Grenzen musste, doch wie immer kam er vorher zu Haldir, um sich von ihm zu verabschieden. "Bitte lass mich mitgehen! Bitte! Ich hab so ein schlechtes Gefühl.....der Traum letzte Nacht war so real...." "Nein, ich möchte dass du hier bleibst und auf deine Familie achtest. Wir können nicht mehr verhindern das Fremde unseren Wald betreten, es gibt zu viele Gefahren und du musst darauf achten, dass hier nichts geschieht." Geleafon zog Haldir nochmals in seine Arme und küsste ihn zärtlich. "Ich liebe dich und ich komme zurück, mach dir keine Sorgen mein Herz..." Haldirs Nasenflügel bebten. "Aber der Traum......" "Es war ein Traum...nur ein Traum..." Nochmals zog Geleafon ihn in seine Arme. "Pass auf deine Eltern auf, sie brauchen dich hier." Trotz der Versicherungen Geleafons flossen nach dessen Weggang Tränen bei Haldir. Er hatte von einem Überfall geträumt und zwar so lebhaft, dass er glaubte es wäre wahr. Celeborn trat an die Seite seines Sohnes und zog ihn an sich. "Mach dir keine Sorgen, er kommt wieder..." "Nein.....das glaub ich nicht....ich hab Angst, Ada...." "Shht... wenn du zuviel darüber sprichst, beschwörst du das Unheil nur hinauf. Komm, lass uns zu deiner Mutter gehen, sie wartet schon den ganzen Tag auf dich..." Haldir nickte und verkroch sich dann im Thronsaal sofort in Galadriels Armen. Dieser strich ihm beruhigend über den Rücken und lächelte ihn an. //Erzähl mir von deinem Traum mein Sohn...// //Orks greifen Lórien an und Geleafon wird von einem von ihnen niedergestreckt...// //Es war sicher nur ein Traum mein Herz, Geleafon ist ein mutiger Krieger, er weiß was er tut...// Haldir nickte und kuschelte sich an seine Mutter und spürte auch die Wärme seines Vaters in seinem Rücken. Sie blieben so eine ganze Weile sitzen. Draußen wurde es bereits dunkel, als mehrere Reiter sich dem Palast näherten. Celeborn stand sofort auf und deutete seiner Frau und seinem Sohn an in der Halle zu bleiben, dann ging er zur Pforte und sah auf die Gruppe die gerade ankam. "Ich will mit", bat Haldir seine Mutter leise. Galadriel nickte leicht und ließ Haldir gehen. Celeborn trat nun auf die Gruppe der Reiter zu und sah sofort, das einige Verletzt waren. Er suchte instinktiv nach Geleafon, denn er wusste das es seine Truppe war, aber als ein anderer Krieger vortrat und ihm eine Kette reichte, wusste er dass der Geliebte seines Sohnes nicht mehr am Leben war. Die Kette hatte Haldir seinem Geliebten geschenkt und sie war einzigartig. Haldir kam gerade durch das Tor und auch sein Blick glitt über die Gruppe. "Geleafon?", fragte er leise, als er neben seinen Vater vor die anderen trat. Celeborn sah Haldir traurig an und reichte ihm dann die Kette. Er selbst hatte Tränen in den Augen, als er seinen Sohn so leiden sah. Kaum hatte der junge Elb die Kette in der Hand, gaben seine Beine nach und er brach auf seine Knie zusammen. "Nein...." //NEEEEEIN!!!// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)