No Arms can ever hold you than I do von moonlight_82 (Tsubasa und Fane - so hätte es sein können!) ================================================================================ Kapitel 10: Let the children remember the sound ----------------------------------------------- Let the children remember the sound Fane schloss leise die Tür ihres Zimmers und lehnte sich mit ihrem Hinterkopf und geschlossenen Augen dagegen. Sie atmete mehrmals tief ein und aus. Ihr Brustkorb sank und erhob sich in dem monderhellten Raum. Nach kurzer Zeit stieß sie sich ab und schmiss ihre Tasche, die sie um ihr Handgelenk gewickelt hatte, auf das Bett. Sie fuhr sich durch die Haare und ihre Finger bewegten sich zu ihrem Hals hinab. An einer ganz gewissen Stelle hielten sie kurz inne und Fane erinnerte sich plötzlich von einem Moment auf den anderen an den Abend, als ihr der Typ zu nah auf die Pelle gerückt war. *Psscht. Ganz ruhig. Hier hört dich sowie so niemand.* Letztendlich holte sie sich selbst wieder zurück in die Gegenwart. Sie beschloss, sich auszuziehen. Gequält holte sie ihre Füße aus den Schuhen und knöpfte anschließend den Rock auf. Ihr gingen immer und immer wieder die Wörter von Ken durch den Kopf *Die große Liebe jedoch ist garantiert etwas anderes, als das was wir gespürt haben.* "Ja und damit hat er Gott verdammt noch einmal recht." schrie sie schon fast, als sie ihre Bluse auf den Stuhl legte und sie im gleichen Moment von der Sitzfläche herunterrutschte. Fane bemerkte es nicht und schritt, immer noch im Dunkeln, in das Badezimmer. Dort kämmte sie sich die Haare und cremte ihren Körper mit ihrer Bodylotion ein, da sie am Nachmittag dazu keine Lust hatte. Ihr eigener Blick in den Spiegel hielt sie in ihrem Treiben auf. Sie beobachtete sich kurz und riss sich dann von dem Anblick los. Sie schaltete das Licht im Badezimmer aus und grabbelte in ihr Bett. Die Bettwäsche war angenehm weich und sie duftete herrlich frisch. Sie kühlte ihren Körper etwas. Das Klima in Spanien war doch etwas anderes. Fane entspannte von Sekunde zu Sekunde mehr und versuchte, Ken nun endlich aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie schloss die Augen. In einem unwillkürlichen Raum rannte und rannte sie. Nebel umschloss sie von Schritt zu Schritt stärker. Er nahm ihr fast die Luft zum Atmen. Sie schien sich schon ewig lang hastig fortzubewegen, doch hatte sie keine Ermüdungserscheinungen. Ihre Haare waren feucht geworden und klebten ihr in dem porzellanartigen Gesicht. Fane stoppte und versuchte, zu erkennen, wo sie war. Sie drehte sich mehrmals im Kreis und somit um ihre eigene Achse. Doch es war nutzlos, sie erfasste nichts. Im nächsten Augenblick jedoch schaute sie an sich herunter und identifizierte Rasen unter sich. Ja, jetzt wurde es eindeutiger, sie stand auf einem Fußballplatz. Fane lächelte und war glücklich, nun endlich ihren Orientierungssinn wiedergefunden zu haben. Sie schaute noch oben und versuchte, die Umgebung zu erkennen. Sie erschrak, denn sie schien nicht in Nankatzu zu sein. Da hinten die drei Eichen, nein ... nein, sie war nicht in Nankatzu. Die Bäume standen doch schon immer am Spielfeld der Toho-Mannschaft. War sie in Toho? Aber wie ist sie dort hingekommen? Ihr Blick erfasste weit entfernt eine Gestalt, die sich auf sie zu bewegte. Und in dem nächsten Augenblick.... Fane lag in den Armen von Ken. Er stand mit ihr zwischen den Torpfosten und küsste sie. Er strich ihr durch ihr seidenweiches Haar und lächelte im Kuss. "Sagt cheeeese!" Takeshi stand mit seiner neuen Kamera vor ihnen und drückte, kaum hatte er zu Ende gesprochen, ab. Das engumschlungene Paar lächelte sich an. Ken, der sich zu ihr hinabgebeugt hatte, richtete sich auf und entfernte sich von Fane immer mehr. Sie versuchte ihn vergeblich zu erreichen, doch er war weg. Sie kam an ihn einfach nicht ran.... Schnell atmend saß sie im Bett. "Mein Gott, nur ein Traum Fane, nur ein Traum." versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Mit ihren Händen wischte sie sich im Gesicht den Schock aus den Augen. Letzten Endes schmiss sie ihre Decke auf Tsubasa's Seite und stellte fest, dass er noch immer nicht zurück war. Sie stand auf und schlich wackelig ins Bad. "Es ist ja auch erst eine halbe Stunde her, dass ich mich hingelegt habe." staunte sie nicht schlecht, als sie auf die kleine Uhr, die mit einem Thermometer kombiniert war, schaute. Ein kalter Waschlappen auf ihren Wangen beruhigte sie ungemein. Dennoch kam sie nicht umhin, kurz noch einmal an den Traum zu denken. Sie wusste ganz genau, dass das zweite Erlebnis keine Illusion war. Es war tatsächlich passiert. So entstand nämlich das Foto, welches Tsubasa in ihrem Zimmer gefunden hatte. Sie strich sich zärtlich mit ihren Fingern über die Lippen und erinnerte sich an damals. Stimmen auf dem Flur ließen sie aufschrecken. Fane stand nackend im Bad und griff schnell nach ihrem lilafarbenen dunklen Morgenmantel. Eigentlich keine Minute zu früh, denn Tsubasa öffnete die Zimmertür und stand noch kurz mit Mamuro, Jun und Matsuyama im Flur. Die anderen drei hatten durch ihren Standpunkt einen ziemlich guten Ausblick in das Zimmer hinein und da schräg gegenüber der Eingangstür das Badezimmer war, konnten sie genau erkennen, was sich gleich entwickeln würde. Fane lief in Richtung Tür und als Tsubasa die Augen seiner Mannschaftskameraden sah, die durch ihn hindurch zu sehen schienen, drehte er sich sofort um. Die staunten nicht schlecht. Der kurze Morgenmantel (weit von dem entfernt, was man knielang bezeichnet) ließ Fane's Figur glänzend zur Geltung kommen. Ein tiefer V-Ausschnitt verriet, wenn man Tsubasa's Meinung vertrat, zu viel von ihrem Dekollete. Unweigerlich mussten die drei schlucken. Tsubasa räusperte sich, denn er hatte die nicht ausgesprochenen Kommentare der anderen wohl mitbekommen. "Ich glaube, jetzt reicht es erst einmal mit dem Thema Fußball." Fane griff dies sagend um die Hüfte ihres Kapitän's und zog ihn ins Zimmer hinein. "Hey! Wer ist denn hier so stürmisch?!" Gerade konnte er die Tür noch schnell mit seinem Arm zuschmeißen. Tsubasa drehte sich um und befreite sich aus dem festen Griff seine Freundin. Im nächsten Augenblick nahm sie ihn nun "ordentlich" in die Arme. "Wieso schläfst du noch nicht?" flüsterte er leise, als sie sich sinnlich aneinander kuschelten. "Booooaaaa! Ich wusste gar nicht, dass Fane so ein steiler Zahn ist!" brach es nun aus Matsuyama heraus. Die Erörterung über Fane's Erscheinen war noch voll im Gange, als sich die drei auf den Weg in ihre Zimmer machten. "Matsuyama!" erboste sich Mamuro. Er schaute wütend auf ihn zurück. Jun schmunzelte vielsagend. "Es hat ja auch eine Weile gedauert, bis unser Tsubasa das mitbekam. Meinst du nicht auch?" "Ich glaube kaum, dass er die Jahre Tomaten auf den Augen hatte. Er hat halt andere ... naja .... Prioritäten gesetzt." konterte Mamuro. Ein schallendes Gelächter entwickelte sich hinter ihm. Jun und Matsuyama konnten nicht mehr an sich halten. "Prioritäten, ja na klar!" Mamuro drehte sich um und schnaubte in seinen nicht vorhandenen Bart: "Blödmänner!" Währenddessen: Tsubasa und Fane lagen seitlich in ihren Betten. Er hatte seinen Arm um ihre linke Schulter gelegt und sie genoss seinen Atem in ihrem Nacken. Beide lagen sie einfach nur so da und genossen die Anwesenheit und Wärme des anderen. "Hätte ich vielleicht nicht mitkommen sollen?" führte Fane flüsternd und kaum hörbar aus. Doch Tsubasa hatte es wohl mitbekommen. "Warum? Wie kommst du denn jetzt darauf?" "Naja .... vielleicht stifte ich nur zu viel Unruhe in der Mannschaft und zur Findung ist das keine gute Voraussetzung!?" "Wie meinst du das? Bei Nankatzu war doch damals auch alles in Ordnung und jeder hat sich auf seinen Job konzentriert. Hier wird es nicht anders sein!" "Da waren wir auch noch nicht zusammen, Tsubasa." Fane drehte sich damit zu ihm um und beide schauten sich nun an. "Denk an Ken ..." Bei diesen drei Buchstaben veränderten sich Tsubasa's Gesichtszüge stark. "Siehst du, was ich meine!? Und dann die Reaktion von Jun und Matsuyama gerade eben." "Du kannst doch nichts dafür, dass du eine wunderschöne und attraktive Frau bist und außerdem bist du hier, weil ich dich liebe und nicht ohne dich sein will." Fane kam nicht umhin, dies mit einem Lächeln zu honorieren. "Weiterhin kannst du der Mannschaft doch auch unheimlich viel helfen. Sie werden sich an eine weibliche Betreuerin bald gewönnen, glaub mir und nun komm her." Tsubasa hatte das Gespräch satt und wollte sie einfach nur spüren. Das Training hatte doch etwas geschlaucht und er war einfach nur kaputt. Er zog sie nah an sich und schloss die Augen. "Hab ich unten eigentlich was verpasst?" Tsubasa döste schon ein wenig und als er nur ein Auge öffnete, wusste Fane, dass er zum Reden gar nicht mehr aufgelegt war. "Sag mal?" "Hmm?" "Was hälst du vom Schlafen???" "Im Moment nicht viel...." "Na gut, verstehe!" Tsubasa richtete sich auf und musste sich eingestehen, dass er, bevor sie nicht alles wusste, keine Ruhe geben würde. Er lehnte am Bettgiebel und Fane folgte seinen Worten, während sie an seiner Brust lag. "Und? Was willst du nun machen?" "Gute Frage! Ich denke mal, dass morgen das Gespräch drauf kommt, wer Kapitän der Mannschaft wird." "Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wird sich alles einrichten." "Siehst du! Und genau deshalb bin ich so unendlich froh, dass du hier bist." Fane erhob sich und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Seine Hand kam ihrem Kopf näher und er drückte sie stärker an sich. Beide rutschten küssend tiefer und schliefen ein paar Minuten später ein. "Hey Tsubasa, warte!" Hajata kam den Flur angerannt und winkte ihm kurz zu. Tsubasa stand am Aufzug und stemmte ein Bein dazwischen, sodass die Tür sich nicht automatisch schloss. "Danke!" Hajata sprang hinein. Tsubasa lehnte sich mit dem Rücken an den Spiegel und versteckte seine Hände in den Hosentaschen. Gemeinsam fuhren sie nach unten, um mit den anderen zu frühstücken. "Fane noch nicht fertig?" fragte Hajata. Tsubasa lächelte vielsagend. "Wie kommst du darauf?" Sie kamen unten an und gingen schnurstracks zum Tisch der anderen. Hajata hatte keine Möglichkeit, das Gespräch fortzusetzen. "Morgen!" kam es mehrfach von den anderen. Tsubasa setzte sich zwischen Kisugi und Mamuro und griff nach einem Brötchen. Die anderen diskutierten über den heutigen Trainingsablauf. Es stand ein 5-Kilometer-Sprint an. "Man, das wird hart und vor allem bei dem Wetter da draußen." brach Ryo hervor. Tsubasa bemerkte Kojiro's Gesichtsausdruck. Er musste schon etwas schmunzeln. "Tsubasa sag mal!" Sano, der ihm gegenüber saß, sprach ihn an. "Was gibt es denn?" Tsubasa war gerade damit beschäftigt, fachmännisch und gerade sein Brötchen aufzuschneiden. "Wo hast du denn Fane gelassen?" fragte er zögerlich. "Sie schläft bestimmt noch!" mischte sich Kazuo von den Tachibana-Brüdern ein. "Die hat es vielleicht gut!" beteiligte sich schmatzend Tsugito, er ein bisschen verträumt seinem Müsli gegenüber saß. "Da kennst du aber unsere Fane schlecht." Taki schenkte sich gerade Tee nach. "Wieso?" wollte nun Sano wissen. "Fane ist schon seit 2 Stunden wach und auf dem Spielfeld!" klärte Tsubasa nun endlich das Fragespiel auf. "Sie ist was?" fragte völlig entsetzt Masao. "Will sie etwa mitspielen?" fragte nun sachlich und konzentriert Kojiro. Die Nankatzu-Spieler lachten auf. Ryo antwortete: "Fane ist immer die erste, die, wenn wir trainieren, auf dem Rasen ist. Sie bereitet alles vor, was wir so gebrauchen könnten und ich denke mal..." "Genau Ryo, du denkst richtig. Fane macht hier keinen Urlaub." Tsubasa ließ ganz langsam Honig in eine kleine Mulde tropfen. Er hatte die ganze Aufmerksamkeit am Tisch. "Sie hat heute ganz zeitig in der Früh bei Herrn Mikami das Trainingskonzept erfragt und jetzt legt sie erst richtig los. Sie ist voll in ihrem Element." Tsubasa hielt sein Brötchen stolz in die Höhe und biss genüsslich hinein. Er blickte in der Runde umher und bemerkte die fragenden Gesichter. "Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, Fane begleitet mich, weil sie in Japan Langeweile hat, oder? Dazu hat sie ein viel zu großes Talent als Betreuerin und Managerin bisher bewiesen." "Wer hat hier Langeweile?" Fane kam näher. Sie hatte bereits ihren Trainingsanzug an und die Haare leicht nach hinten gekämmt. Ihr enges weißes Top betonte ihre Proportionen genau richtig und die dunkelrote Jacke endete in Hüfthöhe. Beide Hände ruhten auf Tsubasa's Schultern. "Morgen mein Schatz." Fane beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Wange. Im gleichen Atemzug hatte sie ihm sein Honigbrötchen auf der anderen Seite geraubt. "In einer 15 Minuten fängt das Training an. Beeilt euch ein bisschen. Es geht gleich los." äußerte sie sich streng, nachdem sie alle am Tisch ansah und sich ein Bild über den Stand des Frühstückes machte. Sie ging wieder nach draußen. "Tja, ganz die alte!" Taki aß genüsslich weiter. Er kannte auch die strenge Fane. Zu oft hat er das miterlebt und fand es einfach fantastisch, wie sie die anderen am Tisch geschockt hatte. Tsubasa schaute in seine leere Hand. "Oh man Alter. Liebe geht durch den Magen." Jun hatte den verdutzten Gesichtsausdruck von Tsubasa registriert. Jetzt tauten die anderen langsam auf und lachten ausgiebig über dieses süße Bild. Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten, frühstückten sie zu Ende und begaben sich dann auf den Rasen. Dort wurden sie bereits von dem Trainer und Fane erwartet. Nach einer kurzen Einweisung und der Erklärung, warum Fane am Training jetzt teilnahm, die sowie so schon jeder aufgrund des ausgiebigen Frühstückes kannte, wärmten sich die Spieler auf. Und dann ging es auch schon los. Fane machte es sich auf ihrem Rad bequem und fuhr neben den rennenden Jungs mit. Sie beobachtete jeden und versuchte alles, um sie bei Laune zu halten. Bei Ryo hatte sie ganz schön zu tun. "RYO! So wird das nie was. Wenn du Karl-Heinz in den Arsch treten willst, dann reiß dich zusammen und beweg deine Beine! Da ist ja meine Oma schneller." Eigentlich konnte man diesen Satz alle 5 Minuten hören. Ryo bemühte sich redlichst, aber Fane sah das anders. "Du hast gut Reden. Sitzt ja auch auf deinem Fahrrad und ich ..." Ryo schnaubte. "Ryo, pass auf!" Zu spät. Er übersah vor lauter Beschwererrei einen größeren Stein und fiel darüber. Der Länge nach machte er Bekanntschaft mit dem Boden. An der Spitze lief Kojiro mit Tsubasa. Sie hörten nur ein Jaulen und als Tsubasa sich umgedreht hatte, konnte er sich den Rest schon zusammenreiben. "Mit deinem Fuß alles wieder in Ordnung?" Kojiro schien keineswegs aus der Puste zu sein. "Ja. Na klar, denkst du, ich würde hier was riskieren?" "Wenn du mich so fragst, ja!" Tsubasa grinste. Fane fuhr mal schneller und mal langsamer. "Alles o.k. bei euch?" Sie war bei den zweien angekommen. Als Antwort erhielt sie ein paralleles Nicken. "Warum ist Herr Mikami eigentlich nicht mitgekommen?" wollte Kisugi wissen, der hinter den zwei Mannschaftskapitänen rannte. Fane ließ sich zurückfallen, damit sie ihm antworten konnte. "Er will noch was klären und daher hat er mich gebeten, mit euch zu fahren." "Ehrlich ... gesagt ... ist ... mir ... das ... auch ... lieber!" bekam sie von Takeshi geschnieft. "Glaub aber nicht, dass du dich bei mir ausruhen kannst. Los jetzt. Nehmt euch ein Beispiel an Kojiro und Tsubasa! Ran, oder wollt ihr es den Deutschen nicht zeigen?" Der Satz wirkte. Alle beschleunigten ihr Tempo. Ein paar Meter weiter, trampelte Fane in die Pedalen. Sie wollte zur Spitze des Zuges. "Tsubasa? Ich werde zurückfahren. Ihr kommt klar?" "Na sicher, bis nachher." Einige Zeit später liefen sie dann alle wieder auf dem Spielfeld ein. Die armen Kerle keuchten und rangen nach Luft, was das Zeug hergab. Der größte Teil stützte sich auf den Knien ab oder ließ sich einfach nur ins Gras fallen. Dann streckten sie alle Viere von sich und hofften auf Erlösung. Im nächsten Moment kam Fane aber schon mit Handtüchern und Getränken. Sie schmiss jedem ein rotes Tuch zu und machte sich dann wieder vom Acker. Der Trainer ließ allen eine 15-minütige Pause und dann ging es auch schon wieder weiter. So verging der Tag relativ schnell und jeder war froh, als er den Abpfiff hörte. "Man, das hat heute aber auch geschlaucht. Hätte ich nicht gedacht." erklang es von Kisugi. "Das ist das Klima hier, nicht einfach!" Fane hielt ihm eine Flasche Selters entgegen. "Danke Fane." "Langsam fange ich an, zu verstehen." Kojiro war eigentlich in Gedanken versunken, sprach jedoch unbeabsichtigt laut. Tsubasa, der in seiner Nähe saß, hörte das. "Was verstehst du?" Er fühlte sich ertappt und grinste verlegen. "Nichts, nichts." "Rück raus mit der Sprache! Was verstehst du?" Kojiro nickte nun endlich in Fane's Richtung. "Und??" Tsubasa kapierte nicht. "Es würde was fehlen, wenn sie nicht wäre!" "Hmm." antwortete Tsubasa nachdenklich sehr kurz angebunden. "Euer Erfolgsgeheimnis???" Tsubasa lachte. "Wohl eher meins. Wenn du verstehst, was ich meine." Ein diabolisches Lächeln entstand auf beiden Gesichtern. "So Jungs. Ich bin stolz auf euch." Der Trainer meldete sich zu Wort. "Nun aber ab unter die Dusche. Wir sehen uns beim Essen. Heute Abend habt ihr Freizeit!" Ein Johlen ging durch die Runde. Alle erhoben sich und rannten in Richtung Dusche. Fane beobachtete sie und stellte fest, dass Kojiro etwas behäbig aufstand. Irgendwas schien mit seinem Oberschenkel nicht zu stimmen. Kritisch sah sie ihm nach und erinnerte sich, dass, seitdem er seinen Tigerschuss trainiert hatte, er sich etwas eigenartig benahm. Fane blieb zurück und wollte noch aufräumen, als sie aus ihren Gedankengängen gerissen wurde: "Soll ich dir helfen?" "Spinnst du Tsubasa? Seit wann denn das? Ab unter die Dusche! Beeil dich." Sie gab ihm einen Klaps auf den knackigen Hintern "Aber dann bist du doch schneller ..." "Tsubasa?" ermahnte Fane ihn erneut und hob eine Augenbraue. "Na schön. Ich riskier lieber nichts. Wir sehen uns nachher!" Auch er rannte nun endlich in die Duschkabinen, die nicht weit vom Spielfeld entfernt stationiert waren. Fane beeilte sich und sammelte hier und da noch einige Bälle ein, die ihr Ziel nicht ganz so trafen und schloss das Material letzten Endes weg. Sie hatte es tatsächlich geschafft, schneller fertig zu werden, als die Jungs mit dem Duschen. Sie hörte das Wasser entfernt spritzen und beschloss, sich mit einer kühlenden Salbe für Kojiro bewaffnet, davor zu positionieren. Sie lehnte entspannt an der Wand als einige Spieler heraustraten. Sie machte sich jedoch nicht bemerkbar und wartete noch ab und nachdem sie Tsubasa schon in das Zimmer geschickt hatte, mit einer kurzen Info, dass sie ihm alles nachher erklären würde, lauerte sie auf eine ganz bestimmte Person. Zum Schluss trat Ken mit Kojiro als die Bummelletzten aus dem Häuschen. "Könnt wohl nicht genug vom Wasser bekommen? Was?" Ken und Kojiro wirbelten herum. "Mensch Fane!" Beide waren sichtlich erleichtert, als sie erkannten, wer sie da so erschreckte. "Hier!" Fane warf Kojiro eine Tube zu und dieser fing sie überrascht ziemlich schnell auf. Fane rannte los und als sie die zwei erreichte, richtete sie noch einmal das Wort an Kojiro. "Dein falscher Stolz wäre hier wahrlich nicht angebracht. Zweimal täglich und gut verreiben!" Sie kniff ein Auge zu. Als Fane außer Hörweite war: "Sie hat es tatsächlich bemerkt!" Kojiro schaute auf die Salbe in seinen Händen. Ken guckte verdattert aus dem Handtuch, denn mehr hatte er nicht an. Er sah fragend zwischen dem Gesicht von Kojiro und der Tube hin und her. Ohne seinem Torwart zu erklären, worum es eigentlich ging, setzte sich Kojiro in Bewegung. Tsubasa schmiss sich auf sein Bett und strich sich über seinen Bauch. "Mensch, ich hab vielleicht Hunger!" stellte er zufrieden, aber auch ungeduldig fest. "Du wirst es doch wohl noch 10 Minuten aushalten?" Fane kam mit einem Handtuch um den Körper gewickelt aus dem Badezimmer. "Ich versuch es. Saaaaag mal. Warum hast du auf Kojiro gewartet?" Fane rubbelte sich gerade die Haare trocken und schaute kurz zu ihm rüber. "Er hat wahrscheinlich den Muskel am Oberschenkel etwas überdehnt. Naja, und eine Salbe von Dr. Nakata wird sicherlich auch bei dem Tiger helfen. ... Würde ich mal denken." Tsubasa richtete sich auf. "Oberschenkel?" "Ist dir nichts aufgefallen?" "Nöö!" "Mal wieder typisch. Wenn du trainierst, sind alle anderen Luft für dich!" "Nicht alle..." Tsubasa kam zum Fußende gerutscht und zog Fane an dem Handtuch näher an sich heran. "Was machen wir heute Abend?" "Ich wüsste da schon was!" antwortete Tsubasa verführerisch. "Hm, keine schlechte Idee." Sie lächelte. "Vielleicht später. Ich würde aber vorschlagen, dass wir uns zunächst an die Mannschaft hängen. Oder? Ich will einfach nicht, dass du den Kontakt zu ihnen verlierst." Kurzer Hand später machten sie sich gemeinsam auf und verließen Hand in Hand ihr Zimmer. "Hey ihr zwei." Beide drehten sich im Flur um und erblickten Mamuro und Kisugi. "Na, alles klar?" wollte Fane wissen. "Sicher! Und bei euch!" Tsubasa nickte "Was haben wir eigentlich nachher vor?" "Hm, keine Ahnung!" Mamuro zuckte mit den Achseln. Kisugi schnappte sich ruckartig Fane und tanzte mit ihr den Flur hoch und runter. "Vielleicht ne flotte Sohle aufs Parkett legen?" Fane lachte. "Aber garantiert nicht mit dir, du Tollpatsch. AUA!" Es war schon wieder passiert. Kisugi trat ihr unaufhörlich auf die Füße. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen. Fane blieb trotzdem in seiner leichten Umarmung stehen. Durch den Krach angelockt, kam nun auch Taki aus seinem Zimmer. Er sah erschrocken zu den anderen auf und staunte nicht schlecht. "Oh nein Fane! Ist dir was passiert? Kisugi's Tanzeinlagen müssen ziemlich schmerzhaft sein!" fragte er übertrieben gespielt nach. Das reichte und Kisugi wurde noch verlegener. Alle lachten ziemlich ausgiebig und befreit. Es war herrlich. "So!" Fane versuchte sich als erste wieder zu fangen. Sie hatte einen Arm immer noch lässig um Kisugi's Hüfte gelegt (nicht falsch verstehen, rein freundschaftlich *gg*). "Was nun? Hat jemand eine Idee?" fuhr sie fort. "Ich schlage vor, wir gehen erst einmal was essen. Vielleicht kommen uns dann die Wahnsinnsideen!" "Du kannst auch immer nur an das Essen denken, Tsubasa." Fane ging auf ihn zu und streichelte seinen Bauch, bückte sich und: "Keine Sorge, du bekommst gleich was!" Sie machten sich dann auf den Weg zum Fahrstuhl. "Schon fertig Fane?" bemerkte Jun führsorglich. Fane hatte sich zurückgelehnt und einfach den schaufelnden Jungs zugeschaut. Sie hatte die Beine übereinandergeschlagen und das Sonnenlicht spielte mit ihrem olivfarbenen Kleid, das durch die großen Fenster schien. "Ja, es war einfach zu viel. Die Augen waren größer als der Magen." Tsubasa schaute im gleichen Moment rechts zu ihr hinüber und erblickte den halbleeren Teller. "Alles in Ordnung?" fragte dieser gleich mit ernster Stimme besorgt nach. Sein Blick glitt zwischen dem Teller und ihrem Gesicht hin und her. Fane lächelte und nickte. Zu seiner Beruhigung legte sie ihm gleich noch eine Hand auf den Oberschenkel und strich federleicht darüber. Es war wirklich nichts, sie blickte stolz und lächelnd in die Runde und genoss die Anwesenheit von allen. Sie fühlte sich einfach nur wohl. Nachdem nun alle ausgiebig den Hunger gestillt hatten, begann die Diskussion erneut. Ein paar hatten sich schon untereinander abgesprochen und so fand auch der Rest der Gruppe die Idee gut, die Hotelbar sich mal näher anzuschauen. Bisher sind sie dort noch nie angekommen. Doch seitdem Tsubasa und Fane nach Spanien nachgereist waren, hatte sich sowie so die ganze Stimmung im Team geändert. Irgendwie mussten die zwei erscheinen, um das Puzzle zu vervollständigen. "Hast du Lust?" fragte Fane leise. Er nickte. "Ok, ich will hier nur noch etwas die Teller zusammenstellen. Ich komme gleich nach." "Bist du sicher, dass ich dir nicht helfen soll?" Sie setzte einen Blick auf, der jedes Wort ersparte. Zum Schluss stand Takeshi mit Kojiro auf. Sie schaute über ihr klapperndes Geschirr prüfend hinweg. Er streckte den Daumen nach oben, ohne den Arm stark zu bewegen. Sie musste über diese verheimlichte Tat schmunzeln und schüttelte den Kopf. Kurze Zeit später kam ihr die Bedienung zu Hilfe und alles war schnell erledigt. Fane wischte sich die Hände am Handtuch trocken und lief in Richtung Hotelbar. Dort angekommen, hatte sich eine heitere Stimmung entwickelt. Einige der Fußballer hatten sich in hochinteressante Gespräche verstrickt und wirkten zu beschäftigt, als das ihnen die himmelnden Blicke der Frauen aufgefallen wären. In der Nähe stand Tsubasa mit Kojiro. Sie sah sie und machte sich gleich auf den Weg dorthin. Fane umarmte ihn von hinten und strich sich an seiner Hüfte nach vorn. "Oberschenkel?" Die Frage war eindeutig an Kojiro gerichtet. Er lächelte und nickte. "Tja, meiner Fane entgeht einfach nichts." "Ich sagte doch schon einmal ... Erfolgsgeheimnis??" Fane guckte etwas fragend zwischen den beiden hin und her. "Oh je. Bei den Männergesprächen will ich lieber nicht stören." Fane wollte gerade gehen, als Tsubasa sie am Handgelenk festhielt. "Nichts da. Ich musste dich schon den ganzen Tag mit den anderen teilen. Jetzt bin ich dran!" Fane guckte nach dem Motto sieh-mal-einer-an zu Kojiro rüber, der wiederum grinsen musste, als er an seinem Bier nippte. Tsubasa zog Fane hinter sich her zur Tanzfläche und sie kuschelte sich, dort angekommen, in seine Arme. Sie sah zu ihm auf und beide schauten sich tief in die Augen. Zu den beiden kam immer mal wieder einzelne Passagen des Songs durch. Aber sie schienen vollkommen mit sich beschäftigt zu sein. Ein weiterer Morgen An dem die Sonne für mich scheint Auf ein neues Geborgen Bei dir reist niemals Einsamkeit Ich will mich auf dich besinnen Und bezeuge, ich liebe dich Meine goldenen Zeiten Brachen an, als ich von dir erfuhr Hier herrschen dunkle Gewalten Und jeder weiß, sie stören nur Auch lauern viele Gefahrn Doch jeder erstarrt vor dir "Und er hat wirklich so lange gewartet?" Tsugito konnte es einfach nicht glauben. Er beobachtete das tanzende Pärchen. Taki nickte stumm. Er setzte sich anders hin, ergriff sein Glas, nahm einen großen Schluck und stellte es zurück. Er wischte sich mit seinem Handrücken den Mund trocken. "Ja. Es war schon manchmal nicht mehr mit anzusehen. Wir wussten nicht, was wir machen sollten. Es war allen klar, aber niemand der beiden hatte den ersten Schritt gemacht." For the love of my father I live, I love and I pray Next to him there's no other He lights and guides my way He's got me singing his praises From here to eternity And his love is a fire And it burns, it burns in me Tsugito ergriff wieder das Wort. Gerade er, der dachte, jede Frau würde ausgerechnet nur auf ihn warten, konnte oder wollte es nicht begreifen, wie sich jemand so anstellen kann. "Naja, jedenfalls hat er sich auf dem Spielfeld nie zurückgehalten." Die herumsitzenden lachten. Kazuo sprach weiter. "Fane ist aber auch unbeschreiblich. Habt ihr sie heute mal beobachtet?" "Ja. Ich verstehe, was Kazuo meint. Sie brauchte euch ..." Masao deutete mit seinem Finger auf die auserlesenen Nankatzu-Spieler. "... nur ansehen und wusste, was zu unternehmen ist." Ryo erhob sich halb. "Dafür ist sie aber auch von Anfang an dabei gewesen. Wir sind eben unschlagbar und aufeinander eingespielt." Die Blicke der anderen manifestierten sich wieder auf dem langsam tanzenden Paar. Tsubasa strich ihr sanft über den Rücken und legte seine Hand auf ihre Hüfte. Dort verweilte sie. "Ich liebe dich, Fane!" Fane lächelte gerührt. Das Lied war zu Ende und Tsubasa ließ von ihr ab und wollte zu den anderen gehen. Fane hielt ihn allerdings kurz fest und kam ihm an dem gestreckten Arm näher. "Ich dich auch!" Sie küssten sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)