Sekunden der Entscheidung von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 2: Shin-ichis Entscheidung ---------------------------------- Ich glaube wir haben ein neues Gesicht im Zimmer. Willkommen Ylang-Ylang, wir hoffen dich noch öfters begrüßen zu dürfen. Zu diesem Kap. Ich hab ein ungutes Gefühl dabei. Irgendwie sind mir Shin-ichis Gedanken, der Wechsel zwischen seinen und Rans Gefühlen, nicht so gut gelungen. Ich glaub ich muss es nochmal überarbeiten. Fürs erste mal die Rohversion. ________________________________________________________________________________ So Banane mit der Rohversion. Das ist das überarbeitete Kap. Am Inhalt hat sich wenig geändert. Ich habe nur Conans Gedanken flüssigere Übergänge gegeben. So gefällts mir besser. Nun bin ich zufrieden und kann am nächsten Kap arbeiten. Es sind nur wenige Sätze umgestellt, rausgenommen oder noch welche dazugenommen worden. Also nichts weltbewegendes, fällt sicher kaum auf. Aber die Sache ist nun runder geworden. Wegen der Überarbeitung, müsst ihr noch ein oder zwei Tage auf das nächste Kap warten. Aber ihr werdet es überleben, oder? Was mich freut ist, das ich jemanden zum nachdenken gebracht habe. 6Miaka, das war mein Ansinnen. Danke das du es angesprochen hast. Es ist wirklich traurig, wenn man keinen anderen Ausweg findet, als den, den Ran gewählt hat. ________________________________________________________________________________ Kogoro kam hereingestürmt. Conan schreckte hoch. Ihn hatte er vollkommen vergessen. Wie muss er wohl reagiert haben, als er nach Hause kam, das ganze Blut sah und niemand da war. Und Kogoro stürmte auf ihn zu, bombardierte ihn mit Fragen. Conan sah in verständnislos an. Er starrte auf seine Lippen und verstand keine einziges Wort von dem was Kogoro ihm sagte. Als Kogoro merkte, das es mit Conan keinen Sinn hatte, hastete er wieder los. Conan sackte wieder in sich zusammen und versank in seine Gedanken, die Gedanken an Ran. So oder ähnlich muss sie sich gefühlt haben, so muss es für Ran gewesen sein. Nachdenklich, versunken in ihren Erinnerungen, von der Umwelt missverstanden. Er wollte allein gelassen werden, mit sich und seinen Gedanken, so wie sie. Schon bald begann es in seinem Schädel zu brummen. Sein Kopf fühlte sich an als würde er zerplatzen, als wenn ihm jemand mit einem Hammer eins übergezogen hätte. Irgendwann registrierte er, das sich Kogoro neben ihm setzte und etwas sagte. Nur was, konnte er nicht sagen. Spät am Abend, es war fast schon Nacht, wurde Conan wieder aus seinen Gedanken gerissen. Eine Krankenschwester stand neben ihm und Kogoro. Er zwang sich zuzuhören. Immerhin gab es Neuigkeiten von Ran. "Entschuldigen sie." Sagte die Krankenschwester. "Ihrer Tochter geht es den Umständen entsprechend gut. Der kleine hat ihr das Leben gerettet." Conan fiel ein Stein vom Herzen. "Darf ich zu ihr gehen?" Fragte er leise. Die Schwester beugte sich zu ihm runter. "Nein sie schläft jetzt und braucht viel Ruhe. Du kannst sie morgen besuchen." Conan nickte und erhob sich. Einerseits wollte er bei ihr sein, wollte mit eigenen Augen sehen, das sie noch lebte. Andererseits war es auch gut so. So hatte er Zeit, Zeit darüber nachzudenken warum das alles passieren konnte. Langsam verließ er das Krankenhaus ohne sich um Kogoro zu kümmern der hinter ihm herrief. Verstohlen strich er durch die Stadt. Krampfhaft versuchte er seine Gedanken wieder zu sammeln. Immer noch wirbelten die Ereignisse des Tages in seinem Kopf wie ein Tornado umher. Wie ein schlechter Sekundenfilm spulten sich die Bilder in einer Entlosschleife immer wieder ab. Alles war auf einmal so schnell abgelaufen, unaufhaltsam. Er sah die Lichter der Stadt, die ihr das Leben einhauchten. Aber die Stadt die sonst so quirlig und laut war, sie war für ihn verstummt. Die Lichter, sie erhellten die Dunkelheit, aber sein Herz blieb verdunkelt. Irgendwann kam er vor seinem Haus an. Hierher gehörte er hin. Nicht in Rans Wohnung, sondern hierher. Er war Shin-ichi Kudo, nicht Conan Edogawa. Und Ran war seine Freundin, seine große Liebe. Er schritt weiter und klingelte beim Professor. Verschlafen öffnete der die Tür und erschrak als er Conan sah. "Shin-ichi was ist passiert? Wie siehst du aus? Bist du überfallen worden?" "Guten Abend Professor. Ich wollte sie nur bitten mich in mein Haus zu lassen." Sprach er leise. "Du bist voll mit Blut. Du bist verletzt. Wir müssen Ran Bescheid geben. Sie wird sich Sorgen machen." "Es ist ihr Blut." "Was?" Der Professor richtete sich auf. Er verstand gar nichts mehr. "Sie hat versucht sich das Leben zu nehmen. Wegen mir. Ich muss allein sein, lassen sie mich bitte in mein Haus." Der Professor nickte. Er nahm wortlos den Schlüssel ging mit ihm hinüber und schloss die Tür auf. Conan trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich dagegen. Nun war er wieder zu Hause. Nun war er wieder Shin-ichi. Wenn auch nicht in Größe und Gestalt, aber er war wieder er. Langsam begab er sich ins Bad. Sein Blick fiel in den Spiegel. Zum ersten Mal nahm er war, wie er überhaupt aussah. Ran Blut klebte an ihm. Seine Ärmel hatten es aufgesogen. Das muss wohl passiert sein, als er ihre Arme hochhielt und ihr Blut ihm den Arm entlang lief. Conan zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser rieselte auf ihn herhab und löste die Erstarrung seiner Gedanken. Immer noch beschäftigte ihn der wahre Grund um Rans Tat. Welches Motiv hatte sie? Was hatte sie wirklich gefühlt als sie zum Schnitt ansetzte. Er würde es wahrscheinlich nie erfahren. Ran würde sich darüber ausschweigen, da war er sich sicher. Und dann waren ja da auch noch seine eigenen Gefühle. In der Zeit als er im Wartezimmer saß, in der er noch nicht wusste ob sie überleben würde oder nicht, da hatte sich so leer und allein gefühlt. Er hatte die ganze Zeit nur an Ran gedacht. Zuerst an ihre gemeinsame Zeit. Später dann sah er nur noch ihre traurigen Augen, ihren Kummer. Und am Ende war alles nur noch rot, rot wie ihr Blut. Der Schmerz das dieser geliebte Mensch nicht mehr an seiner Seite war, er war unerträglich. Und ein Wille in ihm wurde größer und größer, das gleiche zu tun was sie getan hatte. Sich aus dieser Qual zu erlösen. Conan kam so langsam Rans Einsamkeit näher. Der Einsamkeit die sie gespürt haben musste, weil er nicht mehr bei ihr war? Aber als er an ihre Liebe zu ihm dachte, an seine Träume sie eines Tages in seine Arme zu schließen und ihr seine Liebe zu gestehen, da verschwand dieses quälende Gefühl, das Gefühl nicht mehr leben zu wollen. Conan stellte das Wasser ab. Er hatte solche Träume. Und sie? Träumte sie denn nicht mehr davon von ihm geliebt zu werden? Glaubte sie nicht mehr an seine Rückkehr? Hatte sie begonnen nur noch in der Vergangenheit zu leben? In dem was bereits geschehen war, was man nicht ändern konnte? Vertiefte sie sich immer mehr in sein Nichtdasein, sein fehlen an ihrer Seite? Entstand so der Glaube, das es nie wieder so sein wird wie es einmal war, das es für sie beide kein Morgen gibt? Conan ließ seinen Kopf hängen. Wie grau müssen ihre Gedanken dann gewesen sein. Wie dunkel war dann ihr Leben geworden. Er schritt wieder zum Spiegel. Aber wovon sollte sie träumen, fragte er sich. Worauf sollte sie ihre Hoffnung bauen? Auf seiner Liebe zu ihr, von der sie nichts wusste? Wenn sie aber von dieser Liebe erfahren würde, würde sie dann wieder anfangen zu träumen? Würde sie zu ihren Träumen zurückkehren, die ihr Leben wieder bunt werden lassen? Würden sich dann ihr Hoffnung stärken? Conan fasste einen Entschluss. Ran musste den Glauben an ihn und ihre Träume wiederfinden. Nur er hatte die Macht das zu ändern, auch wenn es in einer Form geschehen müsste, die er sich so nie gewünscht hatte. Conan zog sich in die Bibliothek zurück. Er setzte sich an den Schreibtisch seines Vaters, suchte ein Blatt Papier hervor und begann zu schreiben. Irgendwann legte er den Stift zur Seite. Er schob das Papier ein wenig weiter und legte sein Gesicht in seine verschränkten Arme. So blieb er eine Zeitlang sitzen. Nach einer Weile hob er den Kopf wieder, fuhr sich über Gesicht und schrieb weiter. Und als der Morgen graute, legte Conan den Stift endgültig hin. In sich versunken las er die eng geschriebenen Zeilen, die er notiert hatte. Ja es musste sein. Sie sollte endlich wissen woran sie war. Sie braucht etwas an dem sie sich festhalten konnte. Sorgsam faltete er das Papier zusammen und steckte es in einen Umschlag. Er erhob sich und verstaute den Brief in seiner Jackentasche. Sein Blick fiel aus dem Fenster. Die Sonne hatte sich gerade über den Horizont erhoben und bildete einen goldgelben Streifen über der Stadt und ließ diese aufleuchten. Wie ein Hoffnungsschimmer auf einen schönen sonnigen Tag. Der erste seit Wochen. Ran, dachte er bei sich, wenn wir beide wieder zusammen sind werde ich dir diesen atemberaubenden Anblick zeigen. Mit gesenktem Kopf verließ Conan das Haus und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus. Unterwegs kaufte er noch einen großen Strauß bunter Blumen. Dann war er endlich vor dem großen Gebäude angekommen. Er schaute hinauf. Irgendwo dort drinnen lag Ran, eine traurige Ran, seine Ran. Sein Entschluss stand fest. Bitte, du musst wieder lachen. Mit festem Schritt betrat Conan das Krankenhaus. "Entschuldigen sie. Ran Mouri, in welchem Zimmer liegt sie?" Fragte Conan die Schwester an der Information. Diese beugte sich über den Tisch und schaute ihn an. "Bist du nicht der kleine von gestern?" Fragte sie erstaunt. Conan nickte. "Du bist ein wenig früh dran. Noch ist keine Besuchszeit." "Darf ich trotzdem schon zu ihr?" Die Schwester schüttelte den Kopf. "Nein tut mir leid." Sie war gerührt von seinen bittenden Augen. Und dennoch durfte sie ihn nicht durch lassen. "Würden sie ihr dann bitte diese Blumen und den Brief auf ihr Zimmer bringen?" Conan reichte der Schwester beides. "Ja das werde ich tun." Ein freundliches und tröstendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Schwester aus. "Bis später." Sagte Conan und schickte an sich zu gehen. Hinter der Ecke blieb er stehen. Vorsichtig lugte er herum. Wenn die Schwester nicht aufpasste, würde er ihr hinterher schleichen. Kurze Zeit später erschien ein zweite Schwester. Schien wohl Schichtwechsel zu sein, den die erste nahm sich einige Sachen und die Blumen, während die eben angekommene es sich gemütlich machte. Die beiden waren so vertieft, das sie nicht merkten wie sich Conan näher schlich. Und als sich dann die Schwester mit dem Blumen auf den Weg machte, folgte er ihr unauffällig. Das war allerdings nicht so einfach, denn es herrschte geschäftiges Treiben im Gebäude. Letztendlich kam er doch unentdeckt an. Die Schwester betrat ein Zimmer und Conan postierte sich davor. "Guten Morgen." Hörte er die Schwester sagen. Von Ran jedoch vernahm er nichts. Vorsichtig schielte er durch den Türspalt. Da lag Ran, blass und matt in ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. "Schauen sie mal." Versuchte die Krankenschwester Ran zum reden zu bewegen. "Diese Blumen, so wunderschön und so fröhlich. Ein junger Mann hat sie hier abgegeben. Leider konnte ich ihn noch nicht auf ihr Zimmer lassen. Er tat mir richtig leid." Sie stellte die Blumen in eine Vase. "Und ein Brief ist auch dabei." Nun schien Leben in Ran zu kommen. Ein junger Mann? Sie drehte den Kopf um und betrachtete die Blumen. "Soll ich ihnen den Brief öffnen?" Fragte die Schwester. "Damit sie ihn lesen können." Ran nickte. Die Krankenschwester öffnete vorsichtig den Umschlag und zog den Brief ein Stückchen hervor. Dann legte sie ihn auf den Nachttisch und verließ das Zimmer. Conan konnte sich gerade noch verstecken. Ran starrte auf den Umschlag auf dem Nachttisch. Von wem der wohl ist? Ein junger Mann? Etwa von Shin-ichi? Nein, wie sollte er von ihr wissen, er war nicht da. Sein Interesse galt nur seinem Fall. Der Fall, der ihn schon so lange beschäftigte. Der Fall, der ihn ihr wegnahm. Sie fühlte sich von ihm so allein gelassen. Für ihn schien es das normalste auf der Welt zu sein, unterwegs zu sein um irgendwelche Fälle zu lösen. Für ihn waren die Gefühle seiner Mitmenschen nicht wichtig. Und erst recht die, mit denen er schon lange befreundet war, so wie sie. Aber gerade diese lange Zeit, die sie mit ihm seit ihrer Kindheit verbracht hatte ist der Grund, warum sie sich so gebunden an ihn fühlte. Und nun war er nicht mehr da. Er, der ihr immer gute Ratschläge gab, der im Notfall immer für sie da war, er war nicht mehr an ihrer Seite. Auf ihn hatte sie sich verlassen und nun wurde sie verlassen. Für ihr Leben war er wichtig, sehr wichtig. Als Detektiv müsste er das eigentlich wissen. Und nun war er fort. Und um so länger er fort war, um so einsamer fühlte sie sich. Und diese Einsamkeit verstärkte sich, wenn sie nach jedem seiner Anrufe den Hörer zurück auf das Telefon legte. Jedesmal glaubte sie, das diese einzige Verbindung die sie noch zu ihm hatte, nun unterbrochen wurde, das sie für immer verloren ging. Wenn er dann doch wieder anrief und sie wieder seine Stimme hören durfte, war sie für einen kurzen Moment glücklich. Nur gestern, gestern war es anders. Dunkel konnte sie sich an den vorherigen Tag erinnern. Sie wusste noch von Shin-ichis Anruf und wie sie dann in die Küche gegangen war. Gestern hatte sie dem Druck nicht mehr standhalten können. Gestern glaubte sie fest daran, das sie nie wieder von ihm was hören würde. Daran zu glauben, das er jemals wieder zu ihr zurückkehrte würde, das hatte sie schon lange aufgegeben. Sie wollte nicht mehr so weiter leben und deshalb hatte sie nach einen Ausweg gesucht und schien ihn auch gefunden zu haben. Nur Conan war ihr dazwischen geraten. Sie sah noch sein ängstliches Gesicht, wusste das er mit ihr gesprochen hatte. Aber seine Worte, die hatte sie nicht verstanden, konnte sich nicht mehr an sie erinnern. Und doch bedauerte sie das ihr Vorhaben nicht gelungen war. Ihre Gefühle waren immer noch die selben, ihre Trauer noch genauso stark. Warum spielte das Schicksal so grausam mit ihr. Warum konnte sie ihrem Schmerz kein Ende bereiten. Warum musste sie sich weiter quälen. Sie wollte nicht mehr. Ran schielte auf den Umschlag. Ein Anflug von Neugier übermannte sie. Schwerfällig nahm sie den Brief an sich. Mit den verbundenen Handgelenken war das nicht gerade einfach. Außerdem machte sich ein gewisse Taubheit in ihren Fingern bemerkbar. Ran drehte den Umschlag, um zu sehen von wem er geschrieben worden war. Sie erkannte Shin-ichis Handschrift. Ihre Augen weiteten sich erstaunt und Überraschung machte sich in ihr breit. Wie ein Sonnenstrahl der sich durch die dichte Wolkendecke bohrte, so bohrte sich ein Funke Hoffnung in ihre Dunkelheit. Also war er der Blumenüberbringer? Aber woher wusste er das sie hier war? Wusste er was sie getan hatte? Konnte er erahnen, warum sie es getan hatte? Nein, Shin-ichi hatte sich noch nie um ihre Gefühle geschert. Warum also jetzt? Die Wolkendecke in ihrem Gemüt schloss sich wieder und der winzige Funke Hoffnung erlosch. Mühsam zog sie den Briefbogen aus dem Umschlag und faltete ihn auseinander. Eng und sauber waren seine Worte aneinander gereiht und Ran begann zu lesen. Schon nach wenigen Sätzen rollte ihr eine Träne die Wange herunter. Jetzt wo ihre Hülle so verletzt war, drangen seine Worte tief in sie ein und berührten sanft ihr Herz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)