The birth of a new legend von Flordelis (A Legend of Dragoon Fanfic) ================================================================================ Kapitel 5: Der König von Serdio ------------------------------- Die königlichen Ritter fuhren nach drei Tagen endlich in Basil, der Königsstadt von Serdio ein. Shana, Hana und das fremde Mädchen sahen sich neugierig um. Die Stadt war groß und voller Leben. Bereits am Stadteingang gab es einen Brunnen um den viele Leute standen. Auch in der Stadtmitte gab es einen solchen Brunnen auf dem Marktplatz. Durch die gesamte mittelalterliche Stadt floss ein klarer glitzernder Fluss. Die Sonne stand noch hoch am Himmel. Sie waren früher angekommen, als sie geplant hatten, aber das war für alle umso besser. Die Ritter ritten durch die Stadt, alle Bewohner, die sie trafen, verbeugten sich tief vor ihnen und sahen die fremden Frauen neugierig an. Auf dem Burgvorplatz blieben die Ritter stehen und stiegen ab. Hana starrte die Burg fassungslos an. Sie war riesig, genauso hoch wie der alte Baum, der neben dem Gebäude stand. Eine breite Treppe führte den gesamten Weg nach oben zum Eingangsportal. Ansonsten war die Burg sehr schmucklos. Aber angesichts dessen, dass es die erste Burg war, die Hana in ihrem Leben sah, ließ sie der Anblick lange nicht los. Plötzlich, während sie noch die Burg anstarrte, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Lavitz stand neben ihr und sagte lächelnd: "Komm, ich zeige dir das Innere. Da kannst du weiter staunen." In den drei Tagen in denen sie zusammen geritten waren, waren sich Lavitz und Hana zwangsweise nähergekommen. Aber beide fanden sich mehr als nur sympathisch. Die Ritter brachten die Pferde in die königlichen Ställe. Lavitz ging mit Hana, Shana und dem Mädchen, das sich immer noch nicht vorgestellt hatte, die Stufen zum Portal, hinter dem sich der Thronsaal befand, hinauf. Im Thronsaal stand ein verzierter Thron vor einem Wandgemälde, das den Drachenkrieg darstellte. Neben dem Thron stand ein älterer Mann in einer grünen Kutte. Auf dem Thron saß ein Mann mit langen blonden Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Er trug ein grünes Hemd, eine braune Hose und einen langen grünen Umhang. Nur eine Krone, wie sich Hana einen König vorgestellt hatte, hatte er nicht auf. Der Mann auf dem Thron lächelte. "Willkommen zurück, Lavitz. Hattest du Erfolg?" "Ja, Vater.", bestätigte Lavitz. "Wir haben die Echsenmenschen aufgehalten. Leider war der Mann nicht mehr bei ihnen. Wir wissen nicht, wo er sich nun aufhält." Shana, die bisher im Hintergrund gestanden hatte, trat vor und sagte lächelnd: "Hallo Albert. Lange nicht gesehen." Albert stand auf und stützte sich dabei auf einen Gehstock. "Shana? Bist du das wirklich? Du hast dich so sehr verändert. Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt." Shana lachte leise. Aber dann sah sie ihn besorgt an. "Oh, Albert, was ist mit dir passiert?" Er winkte ab. "Ein kleiner Jagdunfall, nichts weiter." Shana deutete auf Hana. "Das hier ist meine und Darts Tochter Hana. Albert, weißt du vielleicht mehr über diese Echsenmenschen? Warum haben sie Seles angegriffen?" Albert setzte sich wieder. Er seufzte. "Allzuviel wissen wir auch nicht. Wir wissen nur, dass sie den Dragoon-Spirit des Götterdrachen suchen. Aber wir wissen nicht warum. Es gibt irgendwie keinen Grund dafür. Oder wir haben ihn einfach noch nicht entdeckt." "Letzteres ist wohl wahrscheinlicher.", mischte sich Lavitz ein. Albert nickte deprimiert. "Das ist wohl wahr. Seitdem es keinen Krieg mehr gibt, sind die Soldaten sehr sorglos geworden. Und diejenigen, die wir auf Erkundung geschickt haben, sind nicht wieder zurückgekehrt. Wir wissen nicht für wen die Echsenmenschen arbeiten und warum." Shana runzelte ihre Stirn. "Das ist seltsam. Und wo ist Dart? Was haben sie mit ihm gemacht?" Albert zuckte mit seinen Schultern. "Wir dachten eigentlich, dass sie bei dem Konvoi ist, in dem ihr wart. Aber anscheinend ja nicht." Plötzlich bemerkte Albert das unbekannte Mädchen. Hana begrüßte er nicht einmal. "Wer ist das?" Das Mädchen mit den weiß-blauen Haaren lächelte. "Ich bin Meriam. Eine Wingly aus dem Immergrün-Wald. Ich bin der neue Dragoon des blauen Seedrachen." Albert horchte auf. "So? Das ist interessant. Hat Meru dir den Spirit gegeben?" Meriam nickte. Hana sah sie an. Etwas an dem Mädchen stimmte nicht. Sie wusste nur nicht genau was. Albert strich sich über sein Kinn und sagte zu dem Mann neben sich: "Minister Noish, holt doch bitte meinen Spirit." Minister Noish nickte und ging davon. "Was hast du damit vor?", fragte Shana planlos. Albert lächelte schelmisch. "Ich werde ihn seinem nächsten Besitzer übergeben." "Und wer ist das?", fragte Shana. "Ich lasse dich raten, Shana." Sie lächelte. Minister Noish kam mit einem orangefarbenen Samtkissen auf dem eine grüne Kugel lag wieder in den Thronsaal zurück. Die Kugel leuchtete im Einklang mit der blauen Kugel, die Meriam bei sich trug. Albert nahm die grüne Kugel in die Hand und hielt sie in die Luft. "Lavitz, Hana, das ist ein Dragoon-Spirit, die Seele eines sterbenden Drachen. Vor über 11 000 Jahren nutzten sieben Menschen die Macht dieser Spirits, um sich von der Sklaverei zu befreien und damit die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Und vor zwanzig Jahren...nutzten wieder sieben Leute diese Macht. Aber diesmal waren es nicht nur Menschen. Nein, es waren auch Winglies und Gigantos dabei. Gemeinsam kämpften sie Seite an Seite und errangen den endgültigen Sieg über Melbu Frahma. Und einer von ihnen...bin ich gewesen." Lavitz sah seinen Vater an und fragte: "Soll das heißen, dass du wirklich einer der legendären Dragoons von vor zwanzig Jahren bist, Vater?" Albert nickte. Er stand auf und ging auf Lavitz zu. "Ich wurde von dem grünzahnigen Drachen Fyrebrand akzeptiert und da du mein Sohn bist, wird er auch dich akzeptieren." Lavitz streckte seine Hand aus und nahm die Kugel entgegen. Der Spirit leuchtete noch heller. Albert legte seinen Kopf schräg und fuhr fort: "Auch derjenige, dessen Namen du trägst, hatte diesen Dragoon-Spirit einst. Mach ihm alle Ehre." "Sehr wohl, Vater.", sagte Lavitz. "Und jetzt?", fragte Hana. "Ihr werdet die neue Bedrohung bekämpfen.", sagte Albert entschlossen. "Und zwar mit den Spirits. Meriam, Lavitz, ich zähle auf euch." Hana wedelte mit ihrer Hand in der Luft. "Hallo? Und was ist mit mir? Ich will auch helfen." Der König sah sie wieder an. "Du bist Shanas Tochter? Dann müsstest du doch den weiß-silbernen Drachen für dich gewinnen können. Genau! Reist nach Mille Seseau, zum Kristallpalast. Die heilige Schwester Miranda hat den entsprechenden Dragoon-Spirit. Ich werde alles in die Wege leiten, dass euch in Donau ein Schiff erwarten wird. Ich wünsche euch viel Glück für diese Mission." Albert nickte der Gruppe zu, das Zeichen für sie zu gehen. Sie verließen den Thronsaal und befanden sich in der Halle der Burg. Hana sah Lavitz an und fragte: "Was jetzt?" "Tja, wir werden wohl morgen nach Mille Seseau abreisen. Während der Reise kommen wir auch durch Tiberoa. Wir werden ja sehen, was uns dann erwartet. Und ob es wirklich so einfach wird, wie Vater es erwartet." Meriam lief einige Schritte vor und drehte sich noch einmal zu ihnen um. "Ich bin gespannt wer unser neuer Gegner ist. Melbu Frahma kann es ja nicht mehr sein." Hana runzelte ihre Stirn. "Das interessiert mich weniger. Ich möchte wissen, wo Vater und Jin sind." Shana nickte zustimmend. "Ich auch. Aber ich denke, dass alles mit ihnen in Ordnung ist. Wir müssen einfach daran glauben. Vielleicht findet ihr ihn ja auf eurer Reise. Aber bis dahin, wollen wir uns etwas amüsieren, ja?" Hana, Meriam und Lavitz lächelten und sagten einstimmig: "Ja." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)