The birth of a new legend von Flordelis (A Legend of Dragoon Fanfic) ================================================================================ Kapitel 14: Barthos letzter Kampf --------------------------------- Meriam sprang vergnügt durch die Steppe, die sich bis auf dem Weg zur Kaiserstadt befand. Das letzte Dorf war bereits eine halbe Tagesreise zu Fuß entfernt. Gestern abend hatten sie dort Halt gemacht und sowohl dort gerastet, als auch sich mit neuen Vorräten, hauptsächlich Wasser, eingedeckt. Jin hatte Donna oft alleine am Brunnen stehen sehen, während Meriam oft mit Claudia und Hana mit Lavitz unterwegs gewesen war. Während Jin hinter Meriam herlief, erinnerte er sich an die letzte Nacht. Jin schlug seine Augen auf. Die Dunkelheit umgab ihn, er wusste nicht wo er war. aber als er Lavitz' plötzliches Seufzen hörte, erinnerte er sich daran, dass er mit dem Rest der Dragoons in einem Dorf war, das so klein war, dass es nicht einmal einen Namen trug. Hastig stand Jin auf und streckte sich. Der Durst quälte ihn - und ein unruhiges Gefühl. Sie wurden immer noch verfolgt. Aber warum wusste Jin auch nicht. Mit großen Schritten lief Jin zum Brunnen in der Mitte des Dorfplatzes. Eine Gestalt stand daneben. Als Jin näherkam, entdeckte er Donna. Das Mädchen stand verloren neben dem Brunnen und sah mit einem düsteren Blick hinein. Neben ihr auf dem Brunnenrand, stand eine brennende Öllampe, die aber nur dürftiges Licht spendete. Anscheinend hatte ein besorgter Dorfbewohner ihr die Lampe gebracht. Jin blieb neben Donna stehen und sah sie an. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Sie nickte. "Ja. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass so viele Leute um mich herum sind. In dem Dorf, in dem ich aufwuchs, gab es nur wenige Bewohner. Ich war es so gewohnt, ich dachte nicht, dass es noch andere Orte gibt..." "Donna..." Sie sah ihn an, mit einem traurigen Ausdruck in den Augen. So hatte Jin sie noch nie gesehen, egal wie lange sie schon zusammen unterwegs waren. Selbst, wenn das Gespräch auf ihren verstorbenen Meister gekommen war, hatte sie nicht so traurig und betrübt ausgesehen. "Es muss doch noch etwas anderes sein.", sagte Jin. "Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Seit wir zusammen reisen, hat sich so viel verändert. Jin..." "Was?" Sie schüttelte ihren Kopf. "Nichts, vergiss, dass ich etwas gesagt habe." Damit drehte sie sich um und verschwand in Richtung des Gasthauses. Jin sah ihr hinterher. "Was ist nur los mit ihr?", fragte Jin laut, ohne die Hoffnung auf Antwort, doch plötzlich erklang Claudias Stimme hinter ihm: "Verstehst du das denn nicht?" Jin fuhr herum. Die schwarzhaarige Frau stand da und sah ihn leicht gelangweilt an. Er konnte nicht sagen wie lange sie schon dagestanden hatte, vermutlich war sie mit dem Schatten verschmolzen wie schon so oft. "Was meinst du denn?", fragte Jin sie. "Jemand, der sein Leben lang nicht liebt, ist verwirrt, wenn er sich dann doch verliebt." Jin blinzelte verwirrt. "Du meinst..." Sie nickte und ging dann an ihm vorbei, ebenfalls in Richtung des Gasthauses. Jin sah ihr hinterher und fuhr sich dabei durch die dunkelblonden Haare. "Oh Mann..." Und auch jetzt wünschte er sich wieder jemanden her, der ihm in seinem eigenen Gefühlschaos helfen konnte. Aber sein Vater war bei den Feinden und Lavitz traute er nicht recht. Besonders nachdem Meriam ihm von dem Verrat erzählt hatte. Und mit seiner Schwester wollte er keineswegs über so etwas reden. Claudia blieb stehen; Jin, der direkt hinter ihr lief, prallte auf ihren Rücken. "Was ist los?" Sie fuhr herum und deutete auf den Himmel. Die anderen blieben ebenfalls stehen und drehten sich zu ihnen. Jin schirmte seine Augen mit der Hand ab und sah in die von Claudia angegebene Richtung. Da flog immer noch der selbe Verfolger wie in den letzten Tagen. "Haltet euch bereit.", sagte Jin zu den anderen, während er sein Schwert zog. Die restliche Gruppe nickte und hielt ebenfalls ihre Waffe bereit. Der Verfolger kam näher und schließlich erkannte Jin Bartho in einer goldenen Dragoon-Rüstung. Bartho war der Dragoon des Goldenen Erddrachen! Donna und Claudia wichen unmerklich zurück, als sie den Verfolger ebenfalls erkannten. "Das ist er...", sagte Donna leise. "Oder Jin?" Jin nickte. "Ja." "Wer?", fragte Meriam. "Das ist Bartho, einer von Aoifes Untertanen.", erklärte Claudia. "Er könnte uns ganz schön gefährlich werden. Seid vor ihm auf der Hut!" Die anderen nickten. Bartho landete vor ihnen. Sein Gesicht war von einem großen Kratzer durchzogen. "Letztes Mal hattet ihr Glück. Diesmal werden wir abrechnen." "Da wäre ich mir nicht so sicher.", erwiderte Jin. Wie auf eine stumme Einigung zogen die Mitglieder von Jins Gruppe ihre Dragoon Spirits. Die Kugeln leuchteten im Einklang und als das gemeinsame helle Licht aller erlöschte, waren sie alle in Dragoon-Rüstungen gehüllt. "Bist du immer noch so selbstsicher?", fragte Jin den Hünen. Bartho grinste. "Ich schon. Könnt ihr mit mir mithalten?" Er hob seine Axt und ein Funkenmantel umhüllte ihn. "METEORENREGEN!" Ein riesiger Meteor flog auf die Erde zu, Bartho flog diesem entgegen und zerschmetterte ihn, so dass zahllose Bruchstücke davon auf die anderen Dragoons fielen. Kleine Splitter gruben sich schmerzhaft in Jins Haut und schnitten sie stellenweise auch auf. Anhand der erstickten Schreie der anderen konnte Jin ohne hinzusehen feststellen, dass es seinen Begleitern auch nicht besser ging. Doch bevor einer von ihnen aufgrund der Verletzungen zusammenbrach, erhob sich Hana in die Luft, ebenfalls umhüllt von einem Funkenmantel. "Gott beschütze uns! HIMMELSTOR!" Ein Tor aus reinem Licht erschien hinter der Gruppe und sendete das Licht über die Gruppe, die komplett geheilt wurde. Die Wunden verschwanden und auch die Splitter in der Haut von Jin, flogen heraus. "Danke Schwesterchen!" Hana zwinkerte ihm zu. Der Prinz von Serdio erhob sich wie auch schon die beiden vor ihm, eingehüllt in einen Funkenmantel in die Luft. "FLÜGELBRECHER!" Lavitz schwang seinen Speer vor seinem Körper, ein Schwall grünweißer Energie flog von dem Dragoon weg und schoss wie ein Raubvogel auf Bartho zu. Der goldene Dragoon baute ein Schutzschild auf, das aber aufgrund des gegensätzlichen Elements schnell zerbrach und ihn zurückschleuderte. Hastig rappelte Bartho sich wieder auf und schüttelte seinen Kopf. "Das kann nicht wahr sein! Ihr werdet mich niemals besiegen!" Plötzlich wurde die Umgebung ein Sandloch. Bartho verschwand, aber dafür erschien aus dem Loch ein goldener Drachen. Die Gruppe sah ihn ehrfurchtsvoll an. Nur Jin schien die Ruhe selbst zu sein. Als der Drache seinen goldenen schuppigen Kopf aus dem Loch streckte, zeigte Jin mit seiner rechten Hand auf ein schwarzes Juwel auf der Stirn des Drachen. "Stirb!", zischte Jin. Ein weißer Strahl schoss auf das Juwel zu und ließ es zu Staub zerfallen. Binne Sekunden verschwand der Drachen und die Umgebung wurde wieder normal. Bartho lag auf dem Boden, er atmete flach und kaum noch wahrnehmbar. Jin ging näher, wobei ihm auffiel, dass es außerordentlich schwer war, in der Dragoon-Rüstung zu laufen. Der Hüne sah aus blicklosen Augen zu ihm auf. "Du hast...mich...besiegt...ich würde...mich vor dir...verneigen...wenn ich könnte..." Jin sah zu ihm hinunter und wusste nicht, was er denken sollte. Sollte er um den Tod eines Dragoons trauern oder sollte er sich lieber über den Tod seines Feindes freuen? Bartho schloss seine Augen, seine Atmung stoppte. Der goldene Dragoon-Spirit flog in Jins Hand und schien dann mit seinem eigenen Spirit zu verschmelzen. Er verwandelte sich zurück. "Lasst uns gehen, wir haben genug Zeit verloren." *** Lori öffnete ihre Augen und sah Aoife angekleidet auf seinem Bett liegen und schlafen, sein Gesicht war aber ihrem Bett zugewandt. Seine weißen Haaren waren mit silbernen und goldenen Kupferdrähten durchzogen, was darauf hinwies, dass die Feinde näherkamen und er sich bereits darauf vorbereitete. Die Drähte waren ein Hilfsmittel für die Zauberei und musste mehrere Tage vor einer Schlacht ins Haar geflochten werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Je stärker der "Besitzer" war, desto weniger Vorbereitungszeit oder Drähte waren nötig dafür. Lori schwebte in die Luft und deckte Aoife mit einer glitzernden Elfendecke zu. Bereits am ersten Tag als sie ihn und seine leuchtenden Regenbogenaugen gesehen hatte, war sie hin und weg von ihm gewesen. Auch wenn es zwischen ihnen keine Liebe im Sinne der Menschen geben konnte, so wollte sie aber niemals von seiner Seite weichen oder überleben, wenn er starb. Ob Aoife das wusste? Sie hatte ihm das nie gesagt... Lori strich ihm sanft durch die Haare, worauf Aoife einen kurzen Laut von sich gab. Als ob er einen Albtraum hätte. Vielleicht träumte er wieder von dem Tag, als sie für ihn seine Familie ausgelöscht hatte. Lori erinnerte sich noch daran wie verstört er nach diesem Blutbad ausgesehen hatte und erneut seine Frage, die sie ihm immer noch nicht beantwortete hatte: "Wer bist du wirklich?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)