Selbstaufgabe von moonlight_82 ================================================================================ Kapitel 3: Ich bin ja da! ------------------------- Ich bin ja da! Tsubasa schlief sehr unruhig. Jede Stunde schaute er auf die Uhr. *Ob Fane wieder zurück war?* Er hielt es nicht mehr aus und ging in Richtung Küche. Ein Glas Milch sollte ihn vielleicht etwas beruhigen. Leise schlich er an den Zimmern der Mädchen vorbei. *Ob sie da drin ist?* Als er der Küche im ersten Stock immer näher kam, erstreckte sich plötzlich auf dem Flur ein Lichtstrahl. Er kam aus der Küche! Tsubasa schritt näher heran. Geräusche entwickelten sich langsam. Klapperndes Geschirr, Türen, die auf- und zugingen und ein leises Stöhnen. Er schritt näher. Ein Schatten konnte er wahrnehmen. Es war Fane! Sie trug ihr freizügiges Nachthemd, den Morgenmantel hatte sie über einen Stuhl gehangen. "Komm schon Fane, so schwer ist das doch nicht!" *Sie spricht mit sich selbst!* Tsubasa betrat die Küche. Fane saß vor einem Brot, mit Käse belegt und starte es an. Die Ellenbogen hatte sie auf dem Tisch abgestützt und die gefalteten Hände an das Gesicht angelehnt. Er kam näher. Nicht leise, er wollte, dass sie es mitbekommt. Er öffnete die Kühlschranktür, nahm anschließend ein Glas heraus und goss sich die Milch ein. Er und sie sprachen nicht. "Ehmmm." stieß er plötzlich abwertend hervor nachdem er einen Schluck getrunken hatte. Fane stand auf und nahm ihm das Glas wortlos aus der Hand. Die Finger berührten sich sanft. Sie schüttete das ganze in einen Topf. "Warm schmeckt sie glaube ich besser." meinte sie. Fane stand vor dem Herd und passte auf, dass sie nicht überkochte. Tsubasa nahm ihren leichten seidenen Morgenmantel und legte ihn ausgebreitet sanft auf ihre Schultern. "Danke." Er rückte nicht von ihr ab. Er stand unmittelbar hinter ihr. Fane atmete tief durch. Ihr war es nicht unangenehm. Sie streckte sich etwas, um an die Tassen zu kommen, die über dem Herd hingen. "Lass!" Tsubasa streckte sich und kam deutlich besser an das Geschirr heran. Beide fanden sich an dem großen Küchentisch wieder. Sie saß vor ihrem Brot und er vor seine Tasse Milch. Fane durchbrach die Stille zuerst. "Tsubasa!" "Ja." "Es tut mir Leid. Ich meine heute Nachmittag, da draußen." "Schon gut." unterbrach er sie. "Nein, ist es nicht." "Doch, ist es." "Warum?" "Weil ich den Grund noch nicht kenne. Und bevor ich nicht weiß, warum du so reagiert hast, bilde ich mir kein Urteil." meinte er ernst, aber nicht wütend. Fane lächelte leicht. "Das solltest du öfters machen! Steht dir besser als ..." stellte er fest. "Was?" "Lächeln." Und schon wieder, die Mundwinkel hoben sich etwas. "Nein, ich meine steht mir besser als was?" Er stand auf und holte sich einen Keks, die auf der Anrichte in einer großen Schüssel lagen. Er drehte sich wieder um und antwortete seriös: "Tränen." Fane schaute ihn überrascht und hilflos an. Sie blickte dann wieder auf ihr Brot, von dem sie immer noch nichts gegessen hatte. "Iss." "Ich hatte eigentlich nicht vor..." "Bitte Fane. Ich weiß, dass du die letzten Tage kaum etwas gegessen hast. Tu es für mich. Bitte, nur ein bisschen." Er war sehr gefasst. Sie nickte und nahm das Brot in die Hand und biss eine kleine Ecke ab. "Ich hoffe, du gibst jetzt Ruhe." Sie stand auf und schritt zur Tür. Tsubasa lehnte immer noch in der Nähe der Kekse und aß schon bestimmt den vierten. Sie hielt im Türrahmen kurz inne und legte eine Hand auf das alte Holz. Sie drehte sich nicht um. "Ich danke dir." Dann ging sie weiter. Am nächsten Morgen duschte Fane ausgiebig und lang. Das warme Wasser tat gut. Sie entspannte regelrecht. Yukari hatte sich schon um das Frühstück gekümmert und die Jungs aßen gemütlich. Das Radio dudelte leise und Taki und Mamuro diskutierten fröhlich über ein Fußballspiel der Frauen letzte Woche. Fane kam in den Raum und sofort erstarben die verschiedenen Gespräche. Sie beugte sich in der Nähe von Tsubasa über den Tisch und ergriff einen Joghurtbecher und verließ anschließend das Zimmer. "Wir sehen uns hoffentlich in 15 Minuten auf dem Spielfeld." sprach Fane, ohne den Jungs einen Blick zu gönnen. Yukari staunte nicht schlecht. Tsubasa grinste leicht in seine Tasse, die er gerade angehoben hatte. "Du hast was damit zu tun!" Taki stupste Tsubasa mit dem Ellenbogen an. "Du musst es ja wissen." Er stand auf und verließ ebenfalls das Zimmer. Die anderen konnten nur fragende Blicke austauschen. Der Tag verflog recht schnell. Es gab nichts Ungewöhnliches. Doch eine überraschende Neuigkeit des Trainers sollte den beginnenden langweiligen Abend noch herumreißen können. Alle versammelten sich im Besprechungszimmer. Auch die Betreuerinnen waren dazugebeten worden. Das erstaunte schon einmal alle. Eigentlich war es nur Fane vergönnt, in diesem bei den Besprechungen anwesend zu sein. Jeder dachte ja noch, dass der Trainer taktische Spielzüge oder Ähnliches durchgehen will. In einer ungezwungenen Atmosphäre meinte plötzlich der Trainer: "Tja Jungs, es ist soweit. Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich übermorgen heiraten werde und ihr alle dazu eingeladen seit." "Mensch Trainer!" riefen alle wie aus einem Mund. "Wir gratulieren!" Tsubasa kam auf ihn zugeschritten und drückte ihm seine Hand entgegen gefolgt von einer männlichen Umarmung. "Danke Tsubasa. Ich hoffe, dass die Party danach ein voller Erfolg wird." Er kniff ein Auge zu. Danach reiten sich die anderen ein. Der Trainer konnte sich vor Glückwünschen kaum retten. Fane setzte sich langsam in Bewegung und kam lächelnd auf ihn zugeschritten. Es war aber nicht das Lächeln, welches jeder von ihr kannte. Nicht nur Tsubasa war aufgefallen, dass es sehr gequält aussah. "Danke Fane. Ich hoffe, du kommst doch!" Sie nickte sacht. Am nächsten Tag hatten sie noch ein Spiel zu bestreiten. Der Gegner war eigentlich kein richtiger Gegner. In der ersten Halbzeit führte der FC Nankatzu bereits mit 3:0. Alle Tore gingen auf Tsubasas Kappe. Aber irgendetwas war anders. Er schaute zur Tribüne und fand Fane sitzend (!) auf einem Stuhl. Sie rührte sich nicht, sondern starte gebannt auf einen Fleck. Yukari neben ihr war das ganze Gegenteil. Sie führte sich eigentlich wie immer auf. Jedoch viel sie besonders auf, da Fane keine Anstallten machte, die Mannschaft anzufeuern. "Komm schon, irgendwann rückt sie mit der Sprache raus." Taki hatte Tsubasa beobachtet und klopfte ihm von hinten auf die Schulter. Er nickte und rannte mit ihm weiter zurück in den Mittelkreis, um das Spiel erneut aufbauen zu können. In der nächsten Halbzeit kassierte Nankatzu ein Tor, aber ihren Vorsprung konnten sie auf 5 weiter ausbauen. Endlich ertönte der Abpfiff. Es war ziemlich heiß. Fane stand mit Yukari neben dem Trainer und verteilte die Handtücher und die Getränke. "Hier Ryo." Fane schmiss ihrem liebsten Streitpartner ein Handtuch entgegen. "Hey, geht das auch freundlicher?" Ryo stieg sofort ein. "Dein Wurf kann ja Pferde umhauen." "Heute so schwach auf den Beinen?" keifte Fane zurück. Sie lächelte und auch Ryo hob die Mundwinkel. Er war froh, Fane wieder überhaupt sprechen zu hören. Tsubasa konnte wieder ihr gequältes Lächeln erkennen. Am nächsten Tag war es endlich soweit. Der Trainer lief schon ganz nervös durch die Gegend. "So habe ich Sie ja nur bei dem letzten Endspiel erlebt." "Du hast gut reden, Tsubasa. Ich hoffe, ich kann dir in ein paar Jahren das gleiche sagen. Da wirst du anders darüber denken." Beide lachten. Die Trauung an sich ging schnell über die Bühne. Fane war nicht dabei. Yukari aber auch nicht und somit waren die anderen eigentlich etwas mehr beruhigt. Die Party war schon voll im Gange als plötzlich ein Taxi vor fuhr und zwei äußerst hübsche weibliche Gestallten sich auf den Weg in die tobende Menge machten. Der Mannschaft verschlug es die Worte, als sie Fane und Yukari den Raum betreten sahen. Fane trug ein schwarzes langes und schulterfreies Kleid. Das Licht spielte mit den Pailletten. Die Haare hatte sie raffiniert hochgesteckt und die schwarzen hohen Schuhe ließen einen eleganten Gang zu. Eine kleine Handtasche komplettierte das ganze. Yukari dagegen war schlichter gekleidet, aber nicht weniger umwerfender. Mamuro kam auf die zwei zu. "Mädels, ihr seht hinreißend aus." Er ging in die Mitte und stellte seine Arme zur Verfügung. Die zwei begriffen sofort und hackten sich ein. "Nur hinreißend? Fane, du hattest recht. Wir hätten die anderen Kleider anziehen sollen!" "Nein, nein, so war das nun auch wieder nicht gemeint." versuchte Mamuro die Situation gleich zuretten. Er verstärkte dies mit dem Schütteln seiner Hände. "Mamuro wollte wohl sagen, umwerfend und einzigartig." Tsubasa kam somit näher und schaute Fane an. Sie ließ keine Regung ihres Gesichtes zu. Eine Weile war vergangen, als Tsubasa plötzlich hoch schaute und seinen Blick über den Raum gleiten ließ. Er unterhielt sich gerade mit der glücklichen Braut und hielt ein Glas Champagner in der Hand. Tsubasa ging zu fast jedem in seiner Nähe und stellte immer wieder die gleich Frage: "Habt ihr Fane gesehen?" Und immer bekam er ein Kopfschütteln als Antwort. Es war ziemlich heiß im Saal geworden, also beschloss er, an die frische Luft auf den Balkon zu gehen. Und dort stand sie. Sie hatte ihren Oberkörper auf das niedrige Geländer gleiten lassen und stützte sich mit den Unterarmen ab. Ihre Finger spielten mit der Handtasche. Der Schlitz in ihrem Kleid ließ erahnen, wie schön ihre Beine waren. "Zu warm da drin?" meldete sich Tsubasa. Sie nickte. "Hier, komm trink." Er reichte ihr sein Glas Champagner. "Nein danke." "Soll ich dir etwas anderes holen?" Wieder schüttelte sie nur den Kopf. "Komm, wir gehen ein Stück. An der frischen Luft ist es immer noch am besten." Tsubasa hielt ihr seinen Arm entgegen. Sie drehte sich und hackte sich unter. Tsubasa hatte bereits seinen Schlips abgelegt und die ersten zwei Hemdsknöpfe geöffnet. "Ist dir kalt?" bemerkte er auf das Zittern von Fane. "Es geht schon!" Ohne etwas zu entgegnen, zog er seine Jacke aus und legte sie um ihre kleidungsfreien Schultern. Sie war ihr mehr als zu groß und hing schlaff herunter. Ein kleines Stück gingen sie noch, als sie abrupt stehen blieb. Er wunderte sich und drehte sich um. Tsubasa schaute ihr direkt in die Augen und konnte feststellen, dass sie sich wieder mit Tränen füllten. Er ging einen Schritt zurück und griff ihr sanft aber bestimmt um die schmale Taille und zog sie entschlossen an sich. Sie sträubte sich gar nicht erst und schmiegte sich leise weinend an ihn. "Tsssssscht, ich bin ja da!" Er schloss seine Arme um ihren Körper und strich ihr besänftigend über den Rücken. Sein Kinn ruhte sacht auf ihrem Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)