The Visitor von CaptainCalvinCat ================================================================================ Kapitel 1: Shinichis Tod ------------------------ Mittwoch 22.02.2002 Tokio Der Schuss peitschte laut auf, und eine Sekunde später fiel ein lebloser Körper in das nasse Wasser des Teimuzu. Er ging zum Brückengeländer und sah, wie der Typ, auf den er seine Waffe abgefeuert hatte, im Wasser versank. Zumindest, hoffte er, das zu sehen. Was er allerdings sah, ließ ihn seine anze Wut in den Großstadtmoloch Tokio brüllen. Ein Mann, er mochte Anfang 20 sein, in einem weißen Anzug, einem Zylinder und mit einem Monokel über dem Linken Auge. "Sie wollten offensichtlich Detektiv Mori ermorden. Tja, hat wohl nicht geklappt!", lachte der Mann und flog mit einem Drachengleiter davon. Aufgrund von sämtlichen Zeitungsberichten kannte der Fremde seinen Namen. Kaito KID, der Meisterdieb 1412. Das einzige, was der Fremde nicht kannte, war der Grund, warum Kaito KID, der Meisterdieb, sich als Detektiv Kogoro Mori, der sich als Meisterdetektiv bezeichnete, ausgab. Aber das würde er auch noch rausfinden, schwor er sich. Donnerstag 23.02.2003 Es klopfte. Ran Mori öffnete die Tür und sah sich einem Mann gegenüber, dessen Gesichtszüge nicht japanisch waren. Soviel war sicher. Er mochte ein Amerikaner oder ein Europäer sein. "Guten Tag.", sagte er zu Ran, und sofort war ihr klar, das der Akzent, der sich in die Englische Sprache gemogelt hatte, irgendein europäischer Akzent war."Gu... Guten Tag.", stotterte Ran, und schrie kurz darauf hin: "PAPS, KUNDSCHAFT!" Der Mann entledigte sich seines Mantels und seiner Mütze und Ran erkannte, das er gerade mal zwanzig Jahre alt sein konnte. In diesem Moment stolperte Kogoro herein, gefolgt von Conan. "Hier bin ich, ich bin hier, immer hier, immer da.", stammelte Kogoro und ließ sich, geschäftig tuend auf seinen Sessel fallen. "Sie sind der berühmte Meisterdetektiv Kogoro Mori? Freut mich sie kennen zu lernen.", sagte der Fremde und Kogoro sah ihn lachend an: "Tja, gekonnt ist eben gekonnt." Conan fuhr Kogoro in die Parade: "Und wer sind Sie, Onkel?" Der Fremde sah Conan kurz von der Seite an und lächelte geheimnisvoll. "Ich bin kein so großer Mann. Kein Berühmter Meisterdetektiv, wie Sie, Herr Mori. Ich bin nur ein einfacher Mensch. Cat, mein Name. Calvin Cat." Damit warf er Kogoro seinen Ausweis hin. "Calvin Cat, Alter 20, Wohnort Dortmund.", las dieser vor, dann stockte er: "Wo liegt das denn gleich?" "Dortmund ist eine Stadt in Deutschland.", erklärte Conan, "bekannt für die INTERMODELLBAU und diverse andere Messen, die in den Westphalenhallen abgehalten werden." Cat drehte sich zu Conan um: "In der Tat, Kleiner. Du scheinst eine Menge über Deutschland zu wissen." "NEin, ich habe das neulich im Fernsehn gesehen, weil einer unserer japanischen Top-Künstler die Westphalenhallen nachgebaut hat.", sagte Conan schnell. "Ach so, na dann." Cat bedachte Conan mit einem alles entlarvenden Blick, dieser zuckte erschrocken zusammen: "Mein Gott, weiß er etwa das ich Shinichi Kudo bin? Ist er etwa Mitglied der Männer in Schwarz?" "Nun, weswegen sind Sie eigentlich hier?", fragte Kogoro und Cal ließ sich in einen Sessel sinken, und zwar so, das er sowohl Kogoro als auch Ran und Conan im Blick hatte, wenngleich er sich so setzte, das die letzteren Beiden unauffällig beobachtet werden konnten. Cal räusperte sich umständlich: "Ich will nicht lange drum rum reden. Ich bin ein guter Bekannter Shinichi Kudos und Verwalter seines Nachlasses." Fast Augenblicklich tat Ran einen schweren Seufzer, setzte sich und vergrub das Gesicht in ihren Händen. "Es tut mir sehr leid.", sagte Cal vom Sessel her, wandte sich an Mori und begann fortzufahren: "Shinichi hatte einen Unfall. Einen sehr schweren Unfall. Er folgte einem Verbrecher, allerdings wurde ihm Aufgelauert und er wurde erschossen. Das Geschehene fand in einer kleinen Stadt nahe Osaka statt. Heiji Hattori sowie seine Freundin, entschuldigung, seine gute Bekannte Kazua hatten mich für zwei Wochen eingeladen und ich bin von Deutschland, wo ich im Moment nichts zu tun habe, hierhergeflogen. Sie holten mich ab und berichteten mir, das mein guter Freund, Shinichi Kudo, mich in zwei Tagen, also vorgestern, sehen wollte, er wollte mir irgendwas über einen verzwickten Fall sagen." Cal stoppte, holte Luft und fuhr fort: "Als ich vorgestern an bezeichneter Stelle eintraf, sah ich Shinichi nur noch verblutend am Boden liegen. Mit letzter Kraft trug er mir auf, Sie, Kogoro Mori, den berühmten Meisterdetektiv von Shinichis Tod in Kenntnis zu setzen und mir zu Helfen, sein Testament auszuführen. Das einzige Problem, das wir jetzt haben, mein Lieber Herr Mori, ist, das wir jetzt auf der Abschussliste derer stehen, die Shinichi auf dem Gewissen haben, da diese ebenfalls hinter Shinichis Nachlass her sind." Während Cal das alles Kogoro erklärte, sah er zwischendurch mit beinahe mitleidigen Augen zu Ran herüber, die herzerweichend schluchzte. Einzig Conan bedachte Cal mit einem wütenden Blick. "Er lügt. Erstens kenne ich diesen Mann nicht, zweitens, selbst wenn, ich bin noch Conan Edogawa und ich komme mir äußerst lebendig vor. Wer immer du bist, Calvin Cat, ich entlarve dich." "Was ist eigentlich mit der Familie von Shinichi?", brachte Ran unter Tränen hervor, "weiß sie bescheid?" Cal sah sie an, ging zu ihr hin, reichte ihr ein Taschentuch und setzte sich neben sie: "Nein, wir haben Sie nicht erreichen können." Kogoro schaltete sich ein: "Moment, was ist jetzt mit der Lebensgefahr, in der wir schweben? War das nur eine Masche von Ihnen?" Kapitel 2: Die Testamentseröffnung ---------------------------------- Während Cal das Gebäude betreten hatte, in der die Detektei Mori lag, fuhr draußen ein schwarzer Wagen vor, und in der Zeit in der der "Verwalter" die Familie Mori über den Tod Shinichis aufklärte hatten sich eine sehr sinistre Gestalt auf den Weg zum Dach gemacht und sich dort mit einem Scharfschützengewehr installiert. Die Gestalt blickte durch das Zielfernrohr, das ihr eine hinreichende Vergrößerung von Kogoro Moris Hinterkopf bot. Die Gestalt legte ein Magazin ein, legte ihren Finger um den Abzug des Scharfschützen-Repetier-Gewehres und wartete auf den Richtigen Moment." Der Schuss peitschte auf. Kogoro und alle anderen Anwesenden warfen sich auf den Boden, wobei Ran Conan auf den Boden drückte und Cal mit Ran auf dieselbe Art verfuhr. Während sich die Leute in der Detektei auf den Boden pressten, um dem Schützen so wenig Angriffsfläche wie Möglich zu bieten, feuerte dieser ein ganzes Magazin auf die Detektei ab. Kein Fleckchen blieb unverschont, Cal, Ran und Conan pressten sich hinter einem Sofa in Deckung, Kogoro versteckte sich hinter dem dicken Schreibtisch. "Da will uns doch Tatsächlich einer das Lebenslicht ausblasen.", murmelte Cal, ließ sich neben Ran fallen, sprang auf und rannte hinter einen stabilen Metallschrank. Dort zog er eine Schusswaffe, rannte zum Fenster und feuerte auf die Stelle, aus der das Maschinengewehrfeuer kam. Dabei streifte ihn ein Schuss am Arm, sodass Cal aufschrie und nach Hinten wegkippte. All die Jahre Polizeiausbildung machten sich jetzt in Kogoro bemerkbar. Wie ein blauer Blitz war er bei dem gefallenen Mann, nahm ihm die Pistole weg, und feuerte ebenfalls auf die Angreifer, die jedoch keine Gegenwehr leisteten. "Sie sind weg.", sagte Kogoro, wandte sich zum Telefonhörer, das Telefon war wunderbarerweise nur leicht angekratzt, und rief die Polizei. Keine halbe Stunde später stand ein äußerst, sagen wir mal grimmig dreinblickender, Kommissar Megure im Raum: "Das ist wirklich nicht zu fassen, was sie machen, Mori." "Das Verbrechen folgt mir auf dem Fuße.", versuchte sich der Detektiv "der seine Fälle im Schlaf löst" wichtigzutun. Inspektor Takagi, Angehöriger des ersten Kriminaldezernates, kam die Treppe zu Moris Büro hochgelaufen und erreichte, schweratmend, Inspektor Megure und Kogoro. "Also, soweit wir es herausfinden konnten, hatte keiner den Schützen sehen können, wohl aber den Wagen. Es handelt sich um einen alten Ford, ein '45 Baujahr. Wir haben auch schon die Autonummer - MiB 445 - aber leider war dieses Nummernschild gefälscht.." Zur selben Zeit im Krankenwagen vor dem Büro. Cals Schulter wurde verbunden, er selbst lag auf einer Trage. Man hatte ihn ins Krankenhaus bringen wollen, doch Cal hatte glaubwürdig versichert, das es ihm soweit gut gehe, und er nur ambulant versorgt werden müsse. Und Cal war wütend.... um nicht zu sagen EXTREM wütend. "Ich werde diesen Kerl, der gefeuert hat, killen. Ich werde Rache für Shinichi nehmen!", rief er wütend, doch Conan, der mit Ran in der Nähe stand, sah ihn immer noch mißtrauisch an. Und auch Ran schien von den Ereignissen noch sehr mitgenommen zu sein. Sie schluchzte laut: "Wann ist seine Beisetzung?" "Morgen, auf dem Beika-Friedhof." Conan zuckte zusammen. In seinem Hirn ratterte es: "Wenn Ich, Shinichi Kudo, gar nicht tot bin, wer wird stattdessen beigesetzt?" In diesem Moment fühlte er sich geblendet, und er drehte sich nach links, zur Quelle des Lichtstrahles, der ihn blendete... es war ein Monokel, das der Arzt, der Cal gerade noch eine Spritze gab, trug. "Ich werde ihnen jetzt ein Beruhigungsmittel geben, Herr Cat. Dann müssen sie so schnell wie möglich an der Matraze horchen." "Aber wo? Ich habe kein Hotelzimmer oder so." "Dann übernachtest Du bei uns.", bot sich Ran an, stand auf und half dem Jungen, bei dem das Beruhigungsmittel inzwischen schon gute Arbeit tat, in die Wohnung. Conan blieb noch einige Minuten im Krankenwagen zurück. "Deine Tarnungen waren auch schon mal besser, KID.", sagte er und der Arzt drehte sich um. Ein selbstgefälliges Grinsen zierte sein Gesicht: "Ich weiß, aber ich wollte es dir leichter machen, mich zu entlarven. Also, Shinichi Kudo ist tot. Warum lebst Du dann noch? Ich meine, es ist inzwischen für mich kein Geheimnis mehr, das Du, Shinichi bist." Die letzten Worte waren eher geflüstert. "Ich weiß.", nickte Conan ernst, "wir haben nur zwei Möglichkeiten. Entweder lügt dieser Fremde, oder aber jemand, der sich für mich ausgibt, wurde vor ein paar Tagen umgebracht." Kapitel 3: Unheilige Allianzen ------------------------------ Cal wurde von Ran in das Gästezimmer der Moris gebracht, das eine Etage über dem Büro der Detektei, in der Wohnung der Moris, lag. Kaum hatte sie versucht, ihn vorsichtig auf die Couch gleiten zu lassen, stürzte dieser einfach so drauf, und blieb, leicht dämlich lachend, liegen. "Danke, Ran.", lallte er, schloss die Augen und war im nächsten Moment auch schon eingeschlafen. Ran nickte, verließ das Gästezimmer und die Wohnung, weil sie ja noch von Kommissar Megure verhört werden musste. Kaum hatte Ran das Zimmer verlassen, öffnete sich, wie von Geisterhand das Fenster. Ein Mann, ebenfalls anfang-mitte zwanzig, schlich sich durch das Fenster hinein, der weiße Zylinder war sein Markenzeichen, genau wie das Monokel, und sah sich, mit einem leicht arroganten grinsen um. "Interessante Einrichtung.", murmelte er vor sich hin, ging zu einem Tisch, hob ein Foto von Kogoro, Ran und Eri, Rans Mutter, an und betrachtete das dort abgebildete Familienidyll. Dann fiel sein Blick auf den Schlafenden Jugendlichen. Er ging auf ihn zu, leise wie der Wind und stand in wenigen Augenblicken sehr nahe vor der Provisorischen Lagerstätte Cals. Ohne die Augen zu öffnen, sagte Cal: "Hallo, Kaito." Kaito KID war erst überrascht, aber relativ schnell besann er sich wieder, und ließ sich am Anderen Ende des Zimmers auf einem Stuhl nieder. Cal richtete sich auf: "So, die Weichen sind gestellt. Die Männer in Schwarz, sowie Ran, Kogoro und der kleine Conan haben von Shinichis Tod erfahren und sind nun auf der Suche nach seinem Nachlass." "Ja. Professor Agasa wird ihr erstes Ziel sein, deswegen werde ich sie dort in seiner Maskerade erwarten, und schön aus dem Nähkästchen plaudern, damit unsere Falle zuschnappen kann." Cal Nickte: "Und damit beginnt unser großer Vernichtungsschlag gegen die Organisation." Nun war es an Kaito zu nicken. Und wieder, leise wie der Wind, drehte er sich um, verkleidete sich schnell als Polizist und verließ das Gebäude, vollkommen ungerührt von dem großen Aufgebot. Kaum hatte Kaito das Zimmer verlassen, ließ Cal ein Handy aufschnappen. Er gab eine Telefonnummer ein, wartete bis am Anderen Ende eine Frauenstimme den Anruf entgegen nahm und sagte: "Hier Whiskey. Die Falle ist gestellt. Die Moris, Edogawa und KID sind uns auf den Leim gegangen." Zur selben Zeit wussten Ran, Kogoro und Conan nichts von den dramatischen Ereignissen, die sich nur wenige Meter über ihren Köpfen abspielten. "Nun, dann wollen wir doch noch mal die Ereignisse aufrollen.", setzte Inspektor Megure an, "Sie sagten ein Mann, der sich Calvin Cat nennt, ist plötzlich in ihrem Büro aufgetaucht. Dann hat er gesagt, das Shinichi tot sei, wofür wir bisher noch keine Beweise haben. Und in dem Moment wird Ihr Büro von einem Maschinengewehr unter Feuer genommen." "Die haben mein ganzes, schönes Büro kaputt gemacht." Kogoro war fassungslos. Conan verzog eine Grimasse. "Die Versicherung zahlt das. Ausserdem geht es um wichtigeres, Alter Schluckspecht.", dachte er sich. Conan setzte einen Fuß vor die Tür und wäre beinahe mit einem Polizisten zusammengerempelt. Was war denn das? Dieser Polizist erinnerte ihn an jemanden. An wen nur? Dann fiel es ihm ein. Der Neue. Der Besucher. Calvin Cat. Er eilte hoch, in die Wohnung, öffnete die Tür zum Gästezimmer, spürte hinter sich eine Bewegung und... In der Detektei hörte man, wie etwas aufschlug, und wie ein Fenster zersprang. Automatisch warf man einen Blick zum Fenster, an dem gerade ein Schemen vorbei flog. "Das darf doch nicht wahrsein!", schrie Kogoro, und er, sowie Ran eilten nach Oben, von wo das Geräusch des Aufschlages zu hören gewesen war. Inspektor Megure, sowie Takagi und Miwako rannten nach unten. Dort war allerdings niemand. Conan lag am Boden, neben seinem Kopf ein Baseballschläger. "Oh mein Gott. CONAN!", schrie Ran, rannte zu ihm und schüttelte ihn. Er reagierte nicht. "Conan, komm zu Dir.", flehte Ran. Kogoro stand neben ihr, das Gesicht deutlich zur Fassung gezwungen. Auch er machte sich Sorgen um den "Nervenzwerg" wie er ihn manchmal nannte. Okay, es war kein großes Geheimnis, das Conan ihn mit seiner Neunmalklugen Tour ziemlich nervte, aber jetzt wirkte Conan auf ihn einfach wie ein unschuldiges Kind. Also ging er neben Ran in die Knie und tastete nach Conans Puls. "Er lebt noch.", stellte er Fest, dann, als Ran den Kopf stützend in die Hand nahm, fiel ihr auf, das dort eine große Beule vorhanden war. Nachdem man diesen Schock verwunden hatte, legte Ran Conan in ihr Bett, deckte ihn zu und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann setzte sie sich neben ihn und wartete bis er wieder aufwachte. Cal war nicht mehr zu sehen, aber dafür konnte man ganz deutlich sehen, das jemand den Jungen mitgenommen hatte. Ein Taschentuch lag neben der provisorischen Lagerstätte des Jungen. Kogoro ging hin, schnüffelte kurz dran... "Chloroform. Jemand hat Cal betäubt, dann Conan niedergeschlagen und ist dann aus dem Fenster geflohen." Zur selben zeit fuhr ein Zug in den Bahnhof von Beika ein. So kein besonderes Ereignis, aber in hinsicht darauf, wer diesem Zug entstieg, wandelte sich das Gewöhnliche zum Besonderen. Zwei überdurchschnittlich unkorrekt gebundene Schuhe waren das erste, was von ihm den Bahnhof betrat. Das Käppi, das er aufhatte, und das seine unordentliche Frisur noch mehr zerstrubbelte, war sein Markenzeichen. Und letzen endes betrat seine Begleitung den Bahnhof, sah sich um und sagte, mit Osaka-Akzent: "Unser Bahnhof is' sauberer." Heijii Hattori und Kazuha Toyama waren angekommen. Der schwarze LTD mit dem Kennzeichen MiB 555 hielt an der Teimuzu-Road und der neue Passagier stieg zu. Bloodymary, die Fahrerin, eine attraktive Frau Ende 20, warf einen Blick in den Rückspiegel und fuhr los. "Also, Whiskey, soweit alles in Ordnung?" Whiskey nickte. Er sah überkorrekt aus. Ordentlich nach hinten gekämmtes Haar, ein Brusttuch, eine Kravatte überordentlich gebunden: "Natürlich, ich habe die vier auf eine falsche Fährte gelockt." Kapitel 4: the second arrival ----------------------------- Heijii stand an einem Münzsprecher des Beika-Bahnhofs und wählte die Nummer der Detektei Mori. "Hier Mori.", erklang Kogoros mürrische Stimme am anderen Ende. "Hier Hattori. Könntet ihr uns bitte vom Beika-Bahnhof abholen?" Kogoro schien am anderen Ende der Leitung erstmal nachdenken zu müssen, wer jetzt Hattori war, zumindest deutete die Lange Pause, die folgte, darauf hin. Dann fragte Kogoro: "Wer ist uns?" "Ich, Heijii und Kazuha." Kogoro antwortete: "Natürlich. Seid Ihr wegen der Trauerfeier hier?" "Trauerfeier?", fragte Heijii. Dann fiel sein Blick auf eine Ausgabe der Tokio-Times, die in dem kleinen Bahnhofskiosk, das ihm schräg gegenüber stand, im Schaufenster klebte. Die Schlagzeile lautete: "Bekannter Schülerdetektiv fällt Mordanschlag zum Opfer." Und darunter, in Klein: "Ging Kudo bei seinem letzten Fall zu weit?" "Ich seh schon.", murmelte Heijii, teilnahmslos, hörte, wie betäubt, wie Kogoro mitteilte, das er ihn und Kazuha abholen würde, murmelte noch ein "Okay." in den Hörer, ging zum Kiosk und kaufte die Zeitung. Er las. Am nächsten Morgen auf dem Beika-Friedhof... Ran, Conan, Kogoro, Heijii und Kazuha waren anwesend, genau wie Inspektor Megure und alles was bei der Polizei Rang und Namen hatte. Der Sarg Shinichis wurde zu seiner Bestimmungsstätte gebracht, einem Grab, den ein Grabstein mit den Worten "Shinichi Kudo. Treuer Freund und Kollege im Kampf für die Gerechtigkeit." zierte. Durch Conans Kopf hallte folgender Gedanke: Was für ein Blödsinn. Ich lebe. Ich bin Shinichi Kudo. Ich bin nicht tot. Doch gerade als der Pfarrer die Worte "Wir haben uns heute versammelt um Shinichi Kudo die letzte Ehre zu erweisen" gesprochen hatte, hörte man drei Schläge aus dem Sarg. Weitere Drei Schläge später hatte der Deckel einen Sprung und 4 Schläge weiter hatte sich eine Faust aus dem Sarg gebohrt. Der Deckel flog auf als jemand dagegen trat und sich aprupt aufrichtete. Ran, Conan und Kogoro standen erstarrt da. Und der Jugendliche, der aus dem Sarg kam, sah sie an, als wüsste er nicht, was es an der Tatsache, das er einfach so aus dem Sarg spazierte, ungewöhnliches gäbe. Ran sah den Jugendlichen an, fiel ihm um den Hals: "Mein Shinichi." Conans Gedanke: Ich bin nicht tot, aber vielleicht geklont? Doch dieser hob abwehrend die Hand. "Hey." Ran stutzte. Diese Stimme gehörte gar nicht Shinichi. Dieser Eindruck festigte sich auch in Conan. Und er bestätigte sich, als Shinichi an seinen Hals griff, und eine Maske abzog. Darunter kam ein Jugendlicher zum Vorschein, der Conan, Ran und Kogoro sehr bekannt vorkam. "Raus damit, Cal, warum verkleidest du dich als Shinichi?" Cal sah Ran verwundert an: "Kennen wir uns?" Doch er machte keinerlei Anstalten, Rans Antwort abzuwarten, denn er lief so schnell er konnte, vom Friedhofsgelände. Er rannte durch die Tokioter Straßen. " Wie kam ich denn in diesen Sarg? Ich erinnere mich an das Treffen mit Kogoro Mori.", schoss es ihm durch den Kopf. Er erinnerte sich. Der Privatdetektiv hatte ihn vor ein paar Wochen angerufen. Er wollte ihm etwas über die Männer in Schwarz erzählen, wer sie genau waren, was genau ihre Ziele waren und so weiter. Da er das nicht über Telefon tun konnte, hatte Kogoro Cal nach Tokio bestellt, wo er sofort am Nächsten Mittag angekommen war, und dem Privatdetektiv per Handy eine SMS mit den knappen Worten 'Bin Da. C" gesendet hatte. Sie hatten den Treffpunkt ausgemacht, ein altes Hafengebäude, und die Uhrzeit 22.00 Uhr abends. Nachdem Cal also Punkt 21.50 am Treffpunkt angelangt war, respektive ein paar Meter vor diesem Treffpunkt, denn jener war durch einen großen Maschendrahtzaun plus sechsbeinigem Wachpersonal, sprich einem 1 Meter 90 Riesen sowie einem tollwütigen Cockerspaniel, gesichert, trat Cal sofort in Verhandlungen ein, die dergestalt aussahen, das der Eins Neunzig Riese durch einen gezielten Schlag gegen den Solarplexus ausgeschaltet wurde. Bei dem tollwütigen Cockerspaniel beschränkten sich die Verhandlungsargumente auf ein saftiges Steak, das der Junge dem Hund zuwarf. Als er also 22 Uhr an vereinbartem Treffpunkt angelangt war, stand Kogoro auch schon, wartend auf die Uhr blickend, dort. "Wurd auch Zeit, das sie auftauchen, Mister Cat.", sagte er. Cal zuckte mit den Schultern: "Ich musste noch Eintritt bezahlen." Kogoro nickte: "Sie wollen Informationen über die mysteriöse 'Black Organization' haben, richtig?" Cal nickte. "Gut.", meinte Kogoro lakonisch, zog eine Baretta und richtete sie auf Cal. Cal runzelte die Stirn: "Was gibt das?" "Sie geben gleich eine Leiche." Damit feuerte er. Als Cal nun durch die Tokioter Innenstadt rannte, wusste er, wem er die ganze Misere zu verdanken hatte. Das sich dieser Mistkerl mal bei der Black Organization einkaufen würde, hätte er nun wirklich nicht von ihm gedacht. Aber es passte alles auf das gewöhnliche Muster. Entführung oder vortäuschen von Ermordungen. So lautete der Spielplan seines Gegenspielers. Das allein hätte ihn stutzig machen müssen. Und gerade, als er an einem Haus vorbeilief, dessen Glasfront die Schrift 'Detektei Mori' zierte, spürte er einen leichten Stich im Nacken. Alles drehte sich. Och neee. Ich bin doch gerade erst aufgewacht., dachte sich Cal, als er gegen eine Wand taumelte. Folgenden Dialog bekam der das Bewusstsein verlierende Junge nicht mehr mit. "Guter Treffer, Kudo." "Ich hab dir gesagt, Du sollst mich Conan nennen." "Jaja, okay. Also, das is' also dein Vermisster, ja?" "Ja, genau." "Ich würd' vorschlagen... wir bringen ihn in die Detektei und verfrachten ihn auf die Couch." "Gute Idee." Er wachte auf, fühlte einen kalten Lappen auf der Stirn. "Wo bin ich?", murmelte er matt. "Wieder bei uns.", antwortete Kogoro. Cal schlug die Augen auf und richtete sich auf. Hektisch sah er sich um, erspähte Kogoro und machte eine Reflexartige Handbewegung in Richtung seiner Schulter. "Falls Sie ihr Halfter suchen, das ist weg.", erklang eine andere Stimme. Cal drehte sich um. Inspektor Megure stand vor ihm. Cal räusperte sich: "Wer sind Sie?" "Ich bin Inspektor Megure. Und sie sind wohl Calvin Cat." "Richtig erkannt, Schlauberger. Also geben Sie mir meine Waffe und verhaften Sie Herrn Mori." "Was?", fuhr Kogoro dazwischen, "Du bist ja noch nicht mal trocken hinter den Ohren, und gibst schon der Polizei befehle? Noch dazu so vorwitzige. Ausserdem, was sollte die Sache, das Du Shinichi als tot hinstellst und dann selbst aus dem Sarg kommst." Cal sah ihn an: "Äh... moment mal. Ich hab gar nichts gemacht! Sie haben mich zum Hafen bestellt, wo sie versucht haben, mich umzulegen." "WAS soll ich getan haben?" "Wir müssen ja nur mal ihren Handyspeicher prüfen. Da müsste sich noch meine SMS befinden." "Ich habe gar kein Handy.", verneinte Kogoro. Cal lächelte: "Na klar... und wem gehört dann diese Handynummer?" Er schaltete sein Handy an, wählte die von ihm gesendete SMS an, klickte auf die Handynummer und wählte sie an. Ein Handy klingelte. Aber es war nicht das von Kogoro, sondern das eines Polizisten. Cal, Kogoro und alle anderen fuhren zu ihm herum. Dieser starrte wie verwundert zu den anderen zurück, bevor er floh. Cal griff in das Halfter Megures, warf sich zur Seite und wollte das Feuer eröffnen, doch Miwako trat ihm die Waffe wieder aus der Hand. Ran hingegen machte einen Sprung und wäre fast an den fliehenden Polizisten gekommen, doch dieser drehte sich vorher weg und verpasste ihr einen Kinnhaken. Bewusstlos stürzte die Frau zu Boden. "RAN!", schrie Conan und war bei ihr. "MAUSEBEIN!", das war Kogoro. Das Licht fiel aus. Kapitel 5: Neue Freunde, neue Feinde ------------------------------------ Ran lag wenig später auf der Schlafcouch in der Wohnung der Moris, Conan und Kogoro waren bei ihr. Cal saß in der Detektei, vor ihm, hinter dem Schreibtisch, Megure. "Okay, dann erzählen Sie mal.", sagte Megure, "Wer genau sind sie?" Cal räusperte sich: "Sind ihre Männer und Frauen alle hundertprozentig vertrauenswürdig?" "ja, klar! Takagi und Miwako sind meine Besten Leute! Und jetzt sagen Sie endlich, wer sie sind." Cal drehte sich wieder zu Heijii um: "Und was ist mit ihm hier?" "Der ist auch vertrauenswürdig. Sein Vater ist Polizeichef von Osaka." Der Junge verdrehte genervt die Augen: "Na großartig. Jetzt wird meine Anwesenheit auch noch in Osaka bekannt." "Wieso?" Cal seufzte, straffte die Schultern und sagte klar und deutlich: "Mein Name ist Calvin Cat. Ich bin Beamter des Bundeskriminalamtes." Kogoro war verblüfft: "Wie, vom BKA? Calvin Cat klingt überhaupt nicht nach einem Beamten vom Bundeskriminalamtes, wohl eher nach einem Agenten des Federal Bureau of Investigations." Megure nickte: "Von einem Beamten des BKA erwartet man normalerweise, dem Klischee zu folge etwas wie Meier oder Schmidt." Cal nickte: " DAS ist aber mal ein fettes Klischee. Calvin Cat ist mein Tarnname, Inspektor Megure. Meinen wirklichen Namen werde ich Ihnen jedoch nicht verraten. Aber lassen sie sich gesagt sein, er hat mit meinem Tarnnamen nichts zu tun. Nicht mal eine phonetische Ähnlichkeit." Conan war neugierig: "Und wie kamen Sie auf den Namen?" Der andere Junge grinste: "Ich hab eine FF von einem gewissen Magnum gelesen... da hieß einer der Charaktere Captain Calvin Cat... ich hab den Namen nur leicht abgewandelt." Kogoro: "Was is eine FF? Und Magnum kenn ich auch nur als Fernsehserie." Conan seufzte: "FF ist eine Abkürzung für Fanfiction... wir selber sind momentan in einer." Kogoro schüttelte mit dem Kopf: "Wir sollten uns wieder um Ran kümmern." "Das finde ich auch.", meldete sich eine weitere Person zu Wort. Sie war klein, hatte rote Haare und war von einer geheimnisvollen Aura umgeben. Conan seufzte wieder: "Ai, schleich dich doch nicht so an!" Cal wandte sich gerade zu der kleinen Rothaarigen um, als sein Handy klingelte. Der junge Mann stutzte. "Wer kann denn das sein? Das ist eine Geheimnummer und die habe ich doch eigentlich keinem gegeben.", murmelte er. In einer flüssigen Bewegung zog er das Telefon aus der Tasche und ließ es aufschnappen. Ein kurzer Blick auf den Display, nur die einprogrammierten Initialien J L erschienen und er schluckte schwer. Oje, das hatte er glatt vergessen. Er hielt es an sein Ohr. "Hier Cat?" "Schön, dass du dich auch mal meldest.", antwortete die weibliche Stimme am anderen Ende mit vorwurfsvollem Ton ohne sich mit irgendeiner Begrüßung aufzuhalten. "ja, entschuldige.", sagte Cal und räusperte sich verlegen: "Du weißt doch, wie so'n typischer Cat-Tag ist. Du kommst irgendwo an, kriss einen über die Birne, bis' weg und so weiter... Ausserdem ist die Tarnung aufgeflogen." Er sah wieder zu den anderen: "Entschuldigt bitte, is'n Privatgespräch." Damit ging er ins Bad. "Wieso wundert mich das nur nicht?", fragte die Frau, "Brauchst du Hilfe? Wenn, dann versuche ich mich hier los zu eisen. Ich glaube, die Spur hier in Berlin verläuft so wie so im Sand." Bevor Cal antworten konnte, hörte er eine weitere Stimme. "Miss Lukombo." "Sekunde, Cal. Steve bringt gerade was." Er hörte, wie sie ihre Hand über das Telefon legte und gedämpfte, undeutliche Stimmen. "Okay, ich hatte Recht. Berlin war ein Fehlschlag. Die Operation ist abgebrochen. Entscheide du jetzt. Entweder ich nehme jetzt den nächsten Flieger und komme zu dir... das heißt ich wäre dann in... ca. 12 Stunden da oder ich nehme das nächste Flugzeug Richtung Heimat und mache Urlaub, bist du von deinem kleinen Trip zurück bist." Cal musste lächeln, als er die vertraute, samtweiche Stimme Julie Lokumbos hörte. Er wägte das für und wieder ab, überlegte dann jedoch und kalkulierte, das sie ihm besser von nutzen sein könnte, wenn sie ausgeruht bereitstand, anstatt nach zwöfl Stunden flug + Jetlag hier anzukommen. "Das ist ein sehr verführerisches Angebot, Julie. Mal wieder das alte Team auf Gangsterjagd, warum nicht. Aber ich brauche a) eine Person, die mir den Rücken freihält und in verhandlungen eintritt und b) brauche ich dich wohlausgeruht. Also, so gerne ich dich bei mir hätte... nein, flieg ruhig in den Urlaub." "Das alte Team? Jetzt bin ich aber verletzt." Cal konnte die sanfte Ironie deutlich hören. "Callymaus, wir haben uns gerade mal eine Woche nicht gesehen. Oder hast du ein Auge auf eine junge Japanerin geworfen, so dass du nicht mehr zurück kommst? Na ja... Rücken freihalten und Verhandlungen führen. Nette Umschreibung. Aber keine Sorge, ich denke, in der Chefetage die sind das gewöhnt, was von und wegen dir für Papierkrieg eintrifft. Ach ja, um noch mal auf den Catfaktor zurück zu kommen. Meine Glückwunsch. Du hast den zweiten Platz in den Top Drei der Stammgäste in der Notaufname erobert. Jetzt liegt nur noch ein Handwerker namens Allen vor dir. Aber den schaffst du auch noch." Julie klang zuversichtlich. Cal: "Rührend, wie du dich um mich sorgst." "Aber immer. Okay, wenn du mich nicht brauchst, dann werde ich mal sehen was Berlin an Diskos zu bieten hat." Cal: "Julie, ich sagte ausruhen, nicht um die Häuser ziehen." Julie: "Süßer, dass ist für mich die reinste Erholung. Aber auf den Geschmack kommst du auch noch. Ich denke mal, du bist in spätestens drei Wochen wieder zu Hause?" Cal überlegte schnell, was dann sein konnte, dass sie so direkt fragte. "Denke schon... ich muss meinen Terminkalender im Hotel vergessen haben. Was ist in drei Wochen Besonderes?" Julie: "Konzert? Von Aurea? Wir beide? Hast du dir hoffentlich dick angestrichen." "Sicher.", murmelte Cal. "Du, ich muss Schluß machen. Ich muss noch ein paar Indizien nachgehen und Leute befragen... Du kennst den Stress ja." "Okay, halt die Ohren steif und den Kopf in Deckung. Und melde dich mal." "Natürlich melde ich mich mal.", sagte Cal lachend, "Und du pass auf dich auf!" Dann legte er auf. "UNH!" Ran kam zu sich, Kogoro und Conan fuhren herum und waren in Sekundenbruchteilen bei ihr. "Ran, wie geht es Dir?", wollte Conan wissen. Ran bewegte ihren Kiefer: "Der Kiefer tut weh." "Nach einem Schlag gegen das Kinn sind Kieferschmerzen auch durchaus drin.", erklang Cals Stimme wieder aus der Badezimmertür. Er betrat wieder den Raum, lies das Handy wieder in seine Jackentasche gleiten. "Okay.... wo war ich stehengeblieben, ehe das Telefon geklingelt hatte?", wollte der Junge wissen. Conan schüttelte den Kopf: "Ich hatte zu Ai gesagt, das sie sich nicht so reinschleichen solle." Cal nickte: "Ja ja.. Ai.. Klar..." Er lachte erst schnell, dann immer langsamer, schließlich erlahmte sein Lachen komplett, ehe er sagte: "Auch auf die Gefahr hin, unintelligent zu wirken, aber HÄ? Wer ist Ai?" Das kleine Mädchen trat vor: "Ich bin Ai Haibara." "Sag das doch gleich." Jetzt war das für Kogoro zu viel: "HÖREN SIE MIR ZU, MISTER CAT-ICH-BIN-BEIM-BKA. IRGENJEMAND HAT VORHIN MEIN MAUSEBEIN NIEDERGESCHLAGEN, UND ICH WILL JETZT ENDLICH WISSEN, WER DAS IST!" Cal nickte: "Okay. Ich brauche einen Beamer oder sowas in der Richtung. Dann benötige ich einen PC... " Er sah sich um: "Aber das Büro ist ja sehr low-tech-mäßig gehalten..." Zu Takagi gewandt: "Gibt's im Polizeipräsidium einen Beamer nebst PC?" Takagi nickte. "Okay, dann auf zum Präsidium... dort werden Sie den wirklichen Grund meines Hierseins kennenlernen." Ein elektronisches, unterschwelliges Summen war alles was man in dem Raum hörte. Ein Beamer war auf eine weiße Wand gerichtet und projezierte gerade eine Szene aus einem Überwachungsvideo an diese Wand. Der junge Mann trat auf die Kassenwärtin zu. Sie unterhielten sich kurz, er deutete auf die offene Kassenlade und sie schüttelte den Kopf. Jetzt packte er sie an beiden Armen und schrie sie an, sie jedoch schüttelte immer noch den Kopf. Letzenendes verlor er die Geduld, zog eine Baretta und richtete sie auf den Kopf der Bankangestellten. Sie nahm gehorsam die Hände hoch und lies ihn zur offenen Kassenlade gehen. Er nahm sich das Geld, wollte wieder gehen, da öffnete sich die Tür und jemand betrat den Kassenraum, der eventuell ein Zwillingsbruder des Räubers hätte sein können. Der Räuber fuhr herum, zielte und schoss auf seinen "Zwilling", der zu Boden ging. Anschließend gab er einen Schuss auf die Kamera ab. "Bei diesem sympathischen Bankräuber handelte es sich um den Fillialleiter der Bank, Herrn Sal Do.", eröffnete Cal, wurde jedoch gleich von Kogoro unterbrochen: "Hatte Herr Do einen Zwillingsbruder?" Cal grinste leicht raubtierhaft: "Nein, hatte er nicht. Er is'n Einzelkind." "Und wer war dann der, auf den er geschossen hat?", wollte Megure wissen. Cals Grinsen wuchs in die Breite: "Das war Herr Sal Do." Nun war Kogoro vollkommen aus dem Konzept: "Aber du sagtest doch gerade, das er die Bank überfallen habe." "Ist doch vollkommen simpel, Onkel Kogoro. Der Mann, der die Bank überfallen hat, hat sich offenbar als Herr Do verkleidet." Cal nickte: "Schlau gedacht, Kleener. Also, ihr wolltet den Grund für mein Hiersein wissen? Hier ist er." Er drückte einen Knopf auf der Beamer-Fernbedienung. Ein junger Mann, Anfang dreißig, rotierte als dreidimensionales Modell auf der weißen Wand um die eigene Achse. "Das ist er. Traceless. So heißt er. Man nennt ihn auch, den 'diebischen Wolf im Schafspelz' oder 'Fantomas des 21. Jahrhunderts'. Allerdings in den Akten vom BKA wird er unter 'Traceless' geführt, da er es schafft, immer spurlos, im englischen 'traceless', zu entkommen." Zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Welt (sprich: Berlin, 8 Stunden zurück) In eben dieser mit dem Titel "Traceless" versehene (eigentlich ja mit einem feschen Bürokratencode, aber wer merkt sich den schon?) Akte wurde energisch ein letzter abschließender Schlenker gezogen, der etwas undeutlich die Buchstaben JXL als Signaturersatz bildete, und selbige dann frustriert zugeklatscht. Es folgten ein paar Befehle auf der Computertastatur, dann wurde auch dieser runtergefahren. Die Akte flog mit einer knappen Bewegung in den Korb "Ausgang" Julie Lukombo war leicht verärgert. Wieder einmal hatte Traceless sie sauber an der Nase herumgeführt. Vermutlich hatte Cal sogar Recht und er war wirklich in Japan. Aber was zur Hölle sollte er ausgerechnet dort wollen? Die Spur nach Berlin war doch vielversprechend gewesen... Jetzt half nur noch eines um wenigstens den Abend (oder eher die Nacht, denn während Cal wohl inzwischen an Frühstück denken dürfte, war man hier erst in der Geisterstunde) für sie zu retten: Raus aus den Turnschuhen, rein in die Highheels und ab auf die Piste. Das Hotel war zum Glück direkt um die Ecke. Julie brauchte etwa eine halbe Stunde, dann war sie beim nächsten Kampf angelangt. Was war das heute bloß für ein Tag? Vielleicht sollte sie sich doch mal mit Farbe an ihre Haare wagen. Mutter Natur hatte sich bei ihr wohl nicht recht entscheiden können und ihr einen Mix aus Blond und Rot verpasst. Hatte sie eigentlich... Julie kramte in ihrer Tasche und tatsächlich fand sie die kleine Packung. Ach, was soll's. Sie war 23, jung genug für ein paar Experimente. Gegen zwei Uhr morgens passierte sie wesentlich besser gelaunt den Türsteher der Diskothek "Shawue". Er warf ihr einen abschätzend fragenden Blick zu, hielt sie aber nicht auf. Um sich auszutoben drückte sich Julie erst mal in das schon etwas lichtere Getümmel auf der Tanzfläche, wo sie natürlich nicht lange allein blieb. Sie liebte dieses aufreizende Spiel. "Wenn dieser Traceless so schwer zu fassen ist...", setzte Megure an, "wie können Sie sich dann sicher sein, das sie ihn irgendwann kriegen?" Cal schüttelte den Kopf: "Ich habe nie gesagt, das es schwer sein werde, ihn zu fassen... es ist schlimmer, es ist nahezu unmöglich. Traceless kann fast jeder sein, der er will. Er kann sich sogar in ein kleines Kind verwandeln. Sehen sie, er hatte einen kleinen Unfall mit einer Chemikalie hinter sich und ist nun in der Lage seine Moleküle in jegliche nur erdenkliche physikalische Anordnung zu zwingen. Er könnte die Frau sein, die Detektiv Mori morgen um eine Zigarette bittet, oder der junge Mann sein, der Ran Mori morgen hinterherläuft, oder er könnte auch einer der Detective Boys sein." Zur Selben Zeit in Berlin Julie hatte ihren Körper vollkommen dem hämmernden Rhytmus des Techno überlassen, als plötzlich ein vollkommen anderer Rhytmus aus ihrer Tasche erklang. Ihr Handy. Sie hob ab. "Lokumbo?" Gleichzeitig in Japan Der hämmernde Technorhytmus war das erste, was aus Cals Handy kam, danach hörte er Julies Stimme. "Cat hier.", brüllte er in das Telefon, gegen den Lärm an, "was'n das für'n komischer Lärm?" man hörte ganz eindeutig, das er rannte. Die Antwort kam sogleich: "Techno, Cally. Das ist Techno." "Ah", machte er, "dieses Nervende bumms-hämmerhämmer-bumms-hämmerhämmer-bumms-hämmerbums- hämmer-Ding, richtig?" (Ein hoch auf die Lautmalenden Wörter Anm. D. Autor) "Ja, genau Cally. Aber weswegen rufst Du an?", wollte Julie wissen. Cal räusperte sich umständlich: "Wollte nur mal wissen, was Du gerade machst." "Ich habe dir doch gesagt, ich geh Spaß haben.", rief Julie über die dröhnende Musik ins Telefon. Sie gestikutlierte ihrem Tanzpartner, dass sie nach draußen ging und er ruhig schon mal was zu Trinken holen sollte. Draußen ebbete der Lärm gleich etwas ab. "Also, warum rufst du an? Doch nicht um zu prüfen, ob ich ins brav ins Bett gegangen bin oder nicht. Was ist los?" Am anderen Ende lächelte Cal: "Wer sagt Dir, das ich nicht wirklich wissen wollte, ob du schon im Bett liegst? Aber nein, ich hab mir eigentlich nur Sorgen gemacht, an wen du in der 'Disse' wie es in unserer Modesprache heißt, gelangt bist." 'Woher weiß er das nur schon wieder?', fragte sich Julie. Manchmal war ihr Cals siebenter Sinn richtig unheimlich. "Niemand bestimmtes, ich tobe mich nur etwas aus. Aber wenn es dich beruhigt, ich werde noch was trinken und dann gehe ich ins Hotel. Es ist fast drei, ich bin langsam müde. Brauchst also nicht mehr anrufen." Sie lächelte. "Ich werde auch allein gehen, wenn du jetzt fragen solltest." Sie konnte ihn leise schlucken hören. Ja, das wäre wohl sein nächster Hinweis gewesen. "Aber weißt du was? Du solltest dich auch etwas hinlegen. Du klingst furchtbar müde." "Werde ich machen. Die Nacht war lang und der Morgen hat uns etwas überrascht.", murmelte Cal ertappt. "Na siehst du. Ich melde mich morgen oder so. Schlaf gut." Kapitel 6: Bombenstimmung ------------------------- Als sie das Handy im Rucksack versenkte, legten sich von hinten zwei kräftige in schwarzen Stoff gehüllte Arme um ihre Schultern. "Dein Freund?", flüsterte ihr Tanzpartner in ihr Ohr. "Mein Kollege." Sie machte sich energisch los. "Trotzdem kein Grund zudringlich zu werden." "Entschuldige bitte. Ich habe was zu trinken bestellt." Er deutete zur Bar, wo der Wirt zwei Gläser auf die Theke stellte. "Erweist du mir die Ehre?" Sie lächelte. "Na gut. Aber nur das eine Glas und dann gehe ich. Es ist spät." Sie nippte an ihrem Glas. "Nein, nein. So geht das nicht. So etwas trinkt man in einem Zug." Sie sah ihn an. Er sah so ganz in schwarz sehr gut aus. Aber irgendwas machte ihn... Er hatte ein lauernde Ausstrahlung. Nein, sicher kein Typ, dem Julie ihre Telefonnummer geben würde. Aber für den Abend wer er eine nette Abwechslung. "Na komm. Ex und hopp, so trinkt man das." Sie tat ihm den Gefallen, prostete ihm zu und kippte sich das Zeug hinter. Es brannte in der Kehle. "Whow... das heizt ein.", japste sie nach Luft schnappend. "Aber ich muss jetzt gehen." Sie stand auf, sofort überkam sie ein Schwindelgefühl. Sie musste sich festhalten. "Oh je... das wollte ich nicht. Offenbar bist du diesen Mix nicht gewöhnt. Ich bringe dich besser nach Hause, einverstanden? In diesem Zustand kann ich dich doch auf keinen Fall allein durch Berlin lassen.", beschloss ihr Tanzpartner prompt und hielt sie fest. "Louis, schreibs an. Ich bringe die junge Dame nach Hause.", rief er dem Barkeeper zu und führte sie nach draußen auf den Parkplatz. "Ich kann allein gehen.", protestierte Julie. Allerdings bezweifelte sie ihre Worte selbst, da die ihn festhalten musste um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihr war mittlerweile speiübel und alles drehte sich. Was war das nur für ein Zeug gewesen? Sie hatte doch sonst noch nie so auf Alkohol reagiert. Vor allem nicht auf ein einziges Glas, denn mehr hatte sie nicht getrunken. Er führte sie zu einem schwarzen Fahrzeug, ließ sie hinten einsteigen und schnallte sie an. Von plötzlicher Müdigkeit überrollt, lehnte sie sich gegen die Scheibe. Er steig vorn ein. Julie schloß die Augen. Der Typ in schwarz warf einen prüfenden Blick auf sie, dann zückte er ein Handy. "Monsieur Pasletrais? Auftrag ausgeführt. Ich bin unterwegs.", sagte er. Julie wollte die Augen aufreissen, aber ihre Lider fühlten sich bleischwer an. Doch im Kopf war plötzlich alles glasklar. 'Verdammt, das war eine Falle. Wie konnte ich nur so blöd sein?', dachte sie noch, ehe sie ganz in eine bleierne Dunkelheit abdriftete. Kogoro, Conan, Ran und Cal waren auf dem Weg zurück zur Detektei. Sie gingen gerade die Mondblickstraße entlang, vorbei an den großen Neonlichtern, die Conan an eines seiner ersten Abenteuer mit den Detective Boys erinnerte. Damals waren sie der geheimnisvollen Schatzkarte gefolgt und waren, nach erfolgreicher Suche, fast in den Fängen der Mafia gelandet. Man marschierte weiter Richtung Detektei, passierte schließlich irgendwann das Haido-City-Hotel. Traurige Reminiszenen an den Fall mit dem Autor, der in diesem Hotel verstarb, wurden wach, damals hatten sie die Aufgabe nur ein paar Minuten zu spät gelöst. Conan stutzte. Gewohnheitsmäßig hatte er seine Augen und Ohren überall, und da erstaunte es ihn, als er die vertraute Gestalt Sonoko Suzukis an sich vorbeigehen sah, ohne Ran, Sonokos beste Freundin, überhaupt zu grüßen. Seltsam , schoss es ihm durch den Kopf, " Wie war das noch mal in dem Briefing? Sehen sie, er hatte einen kleinen Unfall mit einer Chemikalie hinter sich und ist nun in der Lage seine Moleküle in jegliche nur erdenkliche physikalische Anordnung zu zwingen. Er könnte die Frau sein, die Detektiv Mori morgen um eine Zigarette bittet, oder der junge Mann sein, der Ran Mori morgen hinterherläuft, oder er könnte auch einer der Detective Boys sein. Ob das vielleicht Traceless ist?" Das musste geprüft werden. "Du, Ran, ist das nicht Sonoko?" Ran drehte sich zu Conan, der auf die Frau zeigte, die gerade in das Hotel ging, folgte seinem ausgestreckten Arm Richtung Sonoko und nickte: "Tatsächlich." Dann rief sie: "Hey, SONOKO!" Diese drehte sich einmal kurz um, schaute zu Ran und den anderen, und als ihr Blick auf Cal fiel, rannte sie wie der Teufel, oder in dem Fall, wie eine Teufelin, ins Hotel. "Das... Das war er! Hinterher!", rief Cal, lies sein Handy aufschnappen und wählte Inspektor Megure an. Conan hatte mit seiner Größe und seinen Spezialschuhen einen eindeutigen Vorteil. Es fiel ihm nicht schwer den Menschenbeinen auszuweichen oder Hindernisse zu überspringen. Auch Ran hielt sich gut. Von Kogoro wollen wir einmal höflicherweise schweigen und Cal... na ja. Dieser schickte ein Dankesgebet zum Himmel, dass Julie ihn jetzt nicht sehen konnte. Würde sie mitbekommen, dass er durch ein bisschen Rennen... okay, eine ganze Menge Rennen, denn Sonoko/wer immer das war legte ein ganz hübsches Tempo vor, und Telefonieren außer Puste kam, dann konnte er sich die nächsten paar Wochen Ausschlafen am Wochenende abschminken. Wenn Julie sich abends nicht länger irgendwo ausgetobt hatte, war ihr Tatendrang morgens sehr zeitig wach. Zu zeitig für Cals Geschmack, denn Julie warf ihn dann mit Regelmäßigkeit aus dem Bett. Tja, und wenn sie merken würde, dass seine Kondition etwas... eingerostet war, würde sie ihn wohl öfter zum Laufen durch die Gegend scheuchen. Und dummerweise ließ sie eine Runde um den Block und dann schnell wieder ins noch warme Bett nicht als Lauf gelten. Der Hase führte seine Jäger treppauf, treppab durch das ganze Hotel. Offenbar kannte er/sie sich hervorragend aus. Sie hatten, als Megure eintraf, Sonokos Hotelzimmer schon gefunden. Megure klopfte mehrfach, doch nichts regte sich. "Okay, wir gehen rein.", bestimmte Cal, doch Megure sah ihn verwundert an: "Wie kommen Sie dazu, hier befehle zu geben?" Cal zuckte mit den Schultern: "Sorry, BKA! Wo wir gerade dabei sind... Takagi? Können Sie mir mal ihre Knarre geben?" Der junge Polizist nickte und warf Cal die Waffe zu, der sie auf Ladung hin kontrollierte, nickte und dann die Tür eintrat. Cal preschte vor. Seine 9 mm im Anschlag haltend, lief er auf die Tür zu und trat sie ein. Stille... Cal hob die linke Hand und gab in Zeichensprache das Zeichen für "Ruhe bitte.". Weiter schlich er vorwärts, bedeutete immer wieder, das man ihm Nachrücken solle, und als sie in der Diele standen, gab er das Zeichen für "Ausschwärmen". Das taten sie auch. Takagi öffnete eine Tür, links von ihm, Miwako eine Tür rechts von ihm. Cal selbst öffnete die Tür vor ihm. Immer noch alles ruhig. "Folgen", zeigte Cal an, und, eine zweite Waffe aus seinem Halfter nehmend, schlich er weiter. "Du, Cal, vielleicht ist er gar nicht mehr hier.", sagte das dünne Stimmchen Conan Edogawas einige Meter hinter dem Zwanzigjährigen. Dieser schüttelte missbilligend den Kopf: "Natürlich ist er noch hier. Wir haben gesehen, wie er als Sonoko Suzuki in dieses Hotel gerannt ist, die Dame an der Rezeption hat Sonokos Hotelzimmer als dieses hier ausgewiesen, er MUSS hier sein, logisch?" "Jaja, was dieses Junge Gemüse auch immer meint.", machte es mürrisch vom Eingang her. Wütend fuhr Cal herum: "Hören Sie mir zu, Herr Meisterdetektiv. Dieser Typ hat mir ein Schlafmittel verabreicht und sich, als ich verkleidet, in Ihr Haus geschlichen. Der hätte ja was-weiß-ich-alles tun können." Dann hörten sie alle aus dem Nebenraum ein leises Kratzen. Julie schlug die Augen auf und sah... Finsternis . "Wo bin ich?", fuhr es ihr durch den Kopf. Sie spürte, das sie angekettet auf einem Stuhl saß. Ihr Atmen hallte wieder, was ihr zeigte, das sie sich wohl in einer Art Lagerhalle befand. "Hallo?" Das Echo bestätigte sie. Aufgleiten einer Schiebetür Schritte die sich nähern "Julie!" Cal? Wie kam er hierher? "Cal, bist Du das?" Lachen "Nein." Diese Stimme... Traceless. Paslestrais! Natürlich. Dieser Typ arbeitete für Traceless. "Das gibt es doch nicht.", dachte sie sich, "reingelegt wie eine Junioragentin im ersten Lehrjahr." "Also Julie. Was wolltest Du in der Bar?", fragte Traceless. "Ich wollte mich eigentlich nur entspannen! Kann ich Ahnen, das..." "Du in meine Operation stolperst???" Die Tür wurde eingetreten und, die Waffe in Schusshaltung vorraus, preschte Cal in den Raum hinein, machte eine Rolle über die Schulter und landete wieder sicher auf seinen zwei Beinen. Der Raum war leer. Ein Irrtum? Das war theoretisch denkbar... dann jedoch spürte Cal eine Präsenz hintersich, warf sich herum... "Ihre Operation?", fragte Julie vorsichtig. "Die Disko ist der perfekte Ort um meinen Geschäften nachzugehen." Julie nickte: "Sowas wie Drogen in die Drinks unschuldiger Mädchen zu kippen?" "Du wirst mir doch wohl nicht sagen, das du hundertprozentig unschuldig sind, oder Julie? Naja, egal. Fakt ist, ich werde dich jetzt töten." "Kann ich ahnen, dass du Dämlack dich neuerdings in Diskos rumtreibst?" "Wird nicht frech.", warnte Traceless und gab ihr einen unsanften Stoß um das zu unterstreichen. "Übrigens, nette Farbe. War das Absicht oder ein Unfall?" Er fuhr ihr über die Haare. "Nimm die Pfoten weg, ich bin kein Kuscheltier, was jeder anpatschen darf!" "Rotblond stand dir besser. Aber Cal wird einen hübschen Schock bekommen, wenn er das sieht." "Cal ist nicht hier, wie du ganz sicher schon weißt, und bis er zurück ist, ist das längst rausgewaschen. Tracy, was willst du eigentlich von mir, außer mir die Nacht versauen?" Sie versuchte ihre Hände loszubekommen, aber aus Handschellen kam man nicht so leicht raus wie aus normalen Stricken. Auch Traceless schien dazu zu lernen. "Und seit wann stehst du eigentlich auf solch fesselnde Spielchen? Sonst genügt dir doch auch immer die Waffe im Anschlag." "Ach komm. Du warst nicht eingeplant und ich musste spontan umdisponieren." "Ich bin schwer enttäuscht. Du wolltest nicht mit mir spielen?" "Nimm's nicht persönlich." "Ich doch nicht." "Nun bist du ja hier und darfst mitspielen." "Lass das! Ich sehe dich vielleicht nicht, aber ich kann direkt hören, wie sich dein dreckiges Grinsen um bis zu den Ohren hochzieht."Sie spürte einen Stich in den Arm, danach wurde ihr heiß. Unerklärlich heiß. "Meine Knochen schmelzen... ich glaube... ich brenne!" Sie hörte ihn noch lachen: "Das ist das Gift der Organisation. 9 von 10 Versuchspersonen sterben daran." Kommissar Megure kam in den Raum, die Waffe erhoben. "KEINE BEWEGUNG!", donnerte er. Doch er erstarrte, als er das sich ihm bietende Bild sah... zwei Jungen, die das selbe Gesicht hatten. Einer der beiden Cals hob seine Waffe, während der andere sich schmerzverzerrt den Bauch hielt, gegenden der Cal mit der Waffe ihn getreten hatte. "Und jetzt hört mir bitte zu!", sagte der Cal mit der Waffe, Conan war sich sicher, das es entweder Kaito KID oder dieser mysteriöse Traceless war, "Ich bin Calvin Cat vom BKA!" "N... Nein!", stöhnte der andere, Conan war sich sicher, das es der richtige war, "I... Ich bin Calvin Cat vom BKA!" Der Cal mit der Waffe fuhr herum und verpasste dem anderen Jungen einen Schlag gegen das Kinn. Der Kopf des anderen schnellte nach oben, danach entspannte sich der Körper des Jungen und die gesamte Gestalt sank in sich zusammen. "So kommen wir nicht weiter.", donnerte Megures Stimme durch den Raum. Der Cal mit der Waffe nickte: "Ich gebe ihnen recht." Und auch Conan sah das ein. Schnell rannte er hinter den bewusstlosen Jungen, zog seinen Narkosechronometer, zielte auf Kogoro, feuerte... In diesem Moment trat Ran vor das Schussfeld. Die Nadel traf die junge Frau im verlängerten Rücken und sie sank mit einem relativ lauten "uhhhhhh!" in sich zusammen. Conan schluckte, stellte ihre Stimme auf dem Stimmentransposer ein, und räusperte sich: "Uuuuuh, jetzt hab ich ein Indiz!" Kogoro sah verwundert zu seiner Tochter herüber: "Tatsächlich, Mausebein?" Dann jedoch nickte er bekräftigend: "Ja, du bist wahrlich die Tochter von meiner Wenigkeit, dem Meisterdetektiv Kogoro Mori." "Ja, Paps. Ich habe das Indiz. Sieh Dir mal bitte an, mit welcher Hand 'Cal' die Waffe hält." Kogoro besah sich den Cal mit der Waffe genauer. "Mit Rechts." 'Ran' sagte bestätigend: "Ja, und der echte Cal ist Linkshänder." Der Cal mit der Waffe lachte laut auf: "Habt ihr mich doch erwischt." Damit richtete er seine Waffe auf die große Fensterscheibe, zerschoss sie und lief darauf zu. Inspektor Megure: "NEIN! TUN SIE DAS NICHT!!!" Der Flüchtende riss sich seine Maske ab und sprang aus dem Fenster. Kogoro schluckte: "Also, er hat ein Gespür für effektreiche Abgänge." Megure riss sein Funkgerät an seinen Mund und aktivierte es: "Hier Megure. Takagi, ist Traceless unten angekommen?" Takagis Antwort war zwar durch Statik verstümmelt, aber dennoch klar verständlich: "Ne...ativ. Ver...tige P...rson auf dem Weg zur Mon...lickstra...e" Takagi stand unten, vor dem Eingang des Hotels. Cal hatte ihn dahinbeordert um Traceless, falls er durch den Haupteingang käme, aufzuhalten. Gerade als er nachdachte, woran denn Traceless zu erkennen sei, hörte er, 10 Stockwerke über sich, das Klirren einer Glasscheibe, sah nach oben und musste im nächsten Moment schon Glasscherben ausweichen. Ein Blick nach oben, und er war sich sicher. Der Flüchtling hatte einen Drachengleiter aus seinem Cape gezaubert. Takagi nahm die Beine in die Hand. Er hatte schon die Verfolgung aufgenommen, als Megure ihn anfunkte. "Negativ. Verdächtige Person auf dem Weg zur Mondblickstraße." Conan kam schnell hinter Ran hervor, als Megure, Kogoro und Miwako zum Fenster stürzten. Dann schüttelte er die junge Frau vorsichtig, die mit einem leisen, verschlafenen "Was'n los?" aufwachte. Kogoro drehte sich um. "Ran", sagte er voller Stolz, "du kommst ganz nach mir. Du bist wahrlich eine Meisterdetektivin." In Rans Augen blitzte etwas auf. Nein, sie war von keinem Dämonen besessen, schließlich ist kein Gemälde in der Nähe, und dies ist keine Kamikaze-Kaito-Jeanne-FF, und es ist auch kein Goa'Uld in ihr, sonst müsste ja gleich Jack O Neill durch die Tür kommen. Nein, was da in Rans Augen aufblitzte, war für Conan gefährlicher als jede Wutattacke, die Ran je gehabt hatte. In Rans Augen blitzte jähes Begreifen auf. Sie begriff plötzlich den Zusammenhang zwischen Conans Tipps, sowie seinem Verschwinden bei der Fallaufklärung, und den 'narkoleptischen Schocks', die ihren Vater immer ereilten. Der Super-Gau, der Conan hätte passieren können, war eingetreten. Jetzt wusste Sie, das Kogoro nicht die Fälle löste, sie wusste, das Conan irgendwie damit zusammenhing. Leider hatte sie keine glaubwürdigen Beweise. Und gerade in diesem Moment, als Conan begriff, das Ran ihn fast durchschaut hatte, meldete sich der BKA-Agent wieder aus seiner Ohnmacht zurück. Er rappelte sich auf: "Ist er wieder entkommen?" Kogoro nickte: "Ja, durch das Fenster entflohen." Cal machte eine abwehrende Handbewegung: "Papperlapapp. Das kriegen wir auch hin. Ich hab einen Plan. Conan?" "ja?" "Du gehst in die Küche, Kogoro, sie gehen in eine Apotheke." Kogoro war verwirrt: "Wollen Sie irgendwelche Beruhigungsmittel holen und Traceless betäuben?" Cal schüttelte den Kopf: "Nein, ich brauch was gegen meine Kopfschmerzen!" Nach einigen Minuten eilte man geschäftig die Mondblickstraße hinunter, befand sich schließlich vor dem Aquarium. "Also, vorrausgesetzt, Traceless hat sich nicht in einen Fisch verwandelt, ist hier erstmal Endstation. Das Aquarium hat geschlossen.", sagte Kogoro. Conan jedoch grübelte. Irgendwas war ihm nicht hundertprozentig geheuer. Er wusste nur nicht, was ihn störte. Während er grübelte und dabei, in Ermangelung des üblichen Fußballdribbelns auf- und abtigerte, stieß er plötzlich mit einer großen Masse an Körpergewebe zusammen. Einer ihm sehr bekannten, sehr lauten, großen Masse an Körpergewebe. Genta, der 'Chef' der Detective Boys stand, die Arme drohend in die Hüften gestemmt, vor ihm: "Was machst Du denn hier? Du weißt doch, wenn die Detective Boys einen Fall übernehmen, machen wir das zusammen." Au wie. Wo Genta ist, sind Ayumi und Mitsuhiko auch nicht weit., schoss es Conan durch den Kopf. Und er hatte Recht. "Hey, sieh mal, Mitshukio, das ist doch Conan.", lachte Ayumi plötzlich und kam auf Genta und Conan zu. "W... Was macht Ihr denn hier?", stammelte Genannter beinahe sprachlos. Ayumi lachte wieder: "Wir sind mit Ai shoppen gegangen." Mit AI? Auf jeden Fall. , dachte sich Conan. Sein Verdacht, das das Mädchen, bzw. die junge Frau nicht freiwillig mitgekommen war, bestätigte sich, als er Ais, gelinde gesagt, gelangweiltes Gesicht sah, mit dem sie hinter Ayumi stand. In ihrem Blick stand eine kurze Situationsanalyse geschrieben: "Während Du dich mit Ran und den anderen bei der Jagd nach diesem Traceless vergnügst, muss ich mit den Kids shoppen gehen." Gerade als Conan antworten wollte, hörte er Cals Stimme: "Wenn das nicht die kleine Ai ist." Der junge BKA-Agent ging an Conan vorbei auf Ai zu: "Tach, was machst Du denn noch so spät hier." Ai deutete auf Ayumi, Genta und Mitsuhiko: "Ich bin mit den Detective Boys einkaufen gegangen." Cal sah überrascht von Ai, deren Gesicht immer noch Langeweile verriet, zu den drei anderen Mitgliedern der Gruppe, in deren Gesicht eher Freude stand. Seine Überraschung wandelte sich in einen Lachkrampf: "Oh ja, Detective Boys. Putzig." "Lachen Sie nicht so, wir haben alleine den Fall im Fußballstadion gelöst.", schrie Genta wütend, während Mitsuhiko im Ton eines Gelehrten sagte: "Ausserdem haben wir maßgeblich am Fall im Schloss mitgewirkt." Nun war Cal baff: "IHR wart das? Cool, das ich euch kennenlerne." Er schüttelte jedem der Detective Boys die Hand, und gab noch einen Kommentar ab: "Aber, sehr politisch korrekt ist euer Name nicht. Ihr habt zwei Mädchen in der Gruppe, eigentlich müsstet ihr sowas wie der 'Detective-Club' sein." "Haben Sie einen Hinweis, wegen der Traceless-Sache?", fuhr Conan dazwischen. Cal tippte sich an die Stirn: "Deshalb bin ich doch eigentlich hergekommen. Herr Mori hat eine Spur gefunden, die in den nahegelegenen Wald führt." "Dann auf in den Wald.", schrie Genta und rannte los, ehe Cal auch nur einen Kommentar abgeben konnte. Conan schüttelte nur wissend den Kopf und sagte: "Nich' wundern, Herr Cat, die sind immer so." Dann rannte auch er los. "Wir müssen ihn finden.", fuhr es Conan durch den Sinn, "Das ist eigentlich nicht möglich, das jemand so schnell so geschickt entkommt, es sei denn... natürlich. KID hat wieder seine Finger im Spiel. Das heißt im Klartext, die Sache war ein Ablenkungsmanöver. Er ist als Sonoko ins Hotel gegangen und... ja, so wird es gewesen sein." Schnell lud er einen weiteren Betäubungspfeil in seinen Narkosechronometer und lies sich zurückfallen. Nun waren nur noch Cal, Kogoro und Ran vor ihm, die beiden Herren stützten die noch taumelnde junge Frau. "Tut mir leid, Ran. Musst Du heute noch mal herhalten.", dachte sich der junge Privatdetektiv, legte auf Rans Nacken an und schoss. Was er jedoch nicht ahnte, war, das Cal in diesem Moment stoppte, und sich in vollem Profil in den Schuss drehte. Die Nadel traf seine Schulter. Von einer Sekunde zur anderen trat ein träumerischer Ausdruck in sein Gesicht und er taumelte auf Conan zu. Bevor er zu Boden fiel, murmelte er noch "Das Zahl' *gähn* ich Dir heim, *gähn* Bürschchen.". Dann fiel er um wie ein nasser Sack. "Nun gut, so geht es auch.", dachte sich Conan, und machte sich dran, den Jungen so zu positionieren, das er einigermaßen intelligent-grübelnd wirkte. Dann versteckte er sich hinter eine Baum, stellte Cals Stimme mit dem Stimmentransposer ein und setzte an: "Halt STOPP! Alle mal bitte herkommen. Wir haben ein Problem." Es dauerte natürlich einige Minuten, aber bald hatten sich sowohl Ran und Kogoro, als auch die Polizisten, sowie die Detective Boys eingefunden. "Was heißt, 'wir haben ein Problem'?", schrie Genta äußerst ungehalten. "Ruhig Blut, Kleener. Ich glaube, das die falsche Sonoko nur eine Lockente war." Entsetzen allerorten... Ausnahme: Genta. Er fragte: "Ich denke Sonoko ist eine Frau, keine Ente." Obwohl ihre Persönlichkeit schon ziemlich an ein Schnabeltier grenzt, wenn auch keine Ente, eher eine Gans. , dachte Conan, bevor er fortfuhr: "Bedenken Sie, wieviel Zeit vergangen ist, bis wir 'traceless' Spuren gefunden haben. Ich habe den Verdacht, es war gar nicht dieser Traceless, sondern Kaito KID, der uns auf eine falsche Fährte locken sollte." "Wo sind deine Beweise, Jungspunt?", verlangte Kogoro zu wissen. "Ich habe keinen.", setzte Cal an. Wieder machte sich Unruhe bemerkbar, doch Conan schrie dazwischen: "RUHE!" Das wirkte. Es trat bedrückende Stille ein, die Conan nutzte, um eine dramatische Kunstpause zu machen. Diese Kunstpause jedoch, das wusste man später zu berichten, war eine, die Conan so schnell nicht vergessen würde. In dem Moment, in dem Conan mit dem schönen Wörtchen "aber" seine Beweisführung anfangen wollte, regte sich Cal, stand auf und lehnte sich lässig an einen Baum. Conan geriet in Panik, doch Cal hob einmal Richtung Publikum die Hand, eine abwartende Geste, sah hinter die Mülltonne und zwinkerte dem Detektiv zu. "Mach weiter.", flüstere er. "Wie schon gesagt, ich habe keinen Beweis.", setzte Conan wieder an, Cal machte dazu die passenden Gesten und die passende Mimik, "aber ich kenne Traceless Fluchtstil. Aus dem Fenster zu springen und mit einem Drachengleiter zu türmen ist nicht Traceless Stil, der gehört Kaito KID, wenn sie mich fragen, Meine Damen und Herren. Deshalb ist es peinlich notwendig, das wir uns auf die Frage stürzen 'Was kann Traceless in der Zeit, in der wir hinter KID herwaren, getan haben?" Megure winkte ab: "Bei allem Respekt, aber es ist doch recht spät. Wir sollten morgen an diesem Fall weiterarbeiten, okay?" Cal nickte. Sie gingen zur Detektei, Cal, Conan, Ran und Kogoro. Als sie gerade die Treppe hochgehen wollten, stießen sie fast mit einem jungen Mann zusammen, der es offenbar sehr eilig hatte. "Warum bloß?", dachte sich Conan, als er die Treppe hochstieg. Cal war einige Meter vor ihm, drehte sich zu Kogoro und sagte: "Herr Mori, wenn Sie so freundlich wären und mit den Schlüssen zuwerfen würden? Ich könnte die Tür aufschließen." "Jaja.", murrte Kogoro und warf ihm den Wohnungsschlüssel zu. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte und... im selben Moment brach das Inferno los. Eine gewaltige Explosion riss die Tür aus den Angeln, schleuderte Cal mitsamt der Tür gegen die Wand und presste Kogoro, Ran und Conan die Treppe herunter. "Verdammt, Traceless hat in unserer Wohnung eine Bombe plaziert.", dachte sich Conan noch, ehe er hart auf den Boden aufschlug. Ein weiterer Aufschlag folgte, denn er wurde wieder in die Luft gewirbelt und konnte deutlich Ran und Kogoro erkennen, die bewusstlos nebeneinander lagen. "RAN!", dachte er, bevor er aufschlug und sich alles im Dunkel verlor. "Junge Frau? Geht es Ihnen gut?" Von einer Sekunde auf die andere war Julie Lokumbo zu sich gekommen. Sie fand sich, in aufrecht sitzender, angeschnallter Position, im Fond eines Wagens, wieder. Hektisch schnallte sie sich ab, sah in den Spiegel. Schocklassnach. Dieses Mittel hatte eine andere Wirkung gehabt, als Traceless beabsichtigt hatte, aber es hatte gewirkt. Sie sah glatt 5 Jahre jünger aus. Und sie verstand die Warnung, die dahintersteckte. Er musste ihr eine abgeschwächte Form des Giftes injiziert haben. Da kam ihr wieder der Fall in den Sinn, den sie mit Tokio und "Organisation" assoziierte. Der Fall "Kudo"... Shinichi Kudo, der Schülerdetektiv... er war von einem Tag auf den anderen verschwunden und... jetzt schaltete Julie. Alles war logisch... Shinichi Kudo war offenbar mit dieser Organisation in Kontakt gekommen, und wurde entweder eliminiert, oder aber, wenn sie den Umstand das ihr Körper verjüngt wurde, in Betracht zog auch verjüngt. Dann fiel ihr auch der Name "Detektei Mori" ein. Kogoro Mori, sie hatte ihn einmal kennengelernt, war ein kriminalistischer Stümper. Aber seit einigen Jahren war er die Koriphäe schlechthin... der Überflieger, der seinen brillianten Verstand hinter einer tollpatschigen Maske tarnte... und da durchzuckte es sie wie ein Blitz... vielleicht war Mori gar nicht so intelligent, wie ihm immer attestiert wurde. Vielleicht löste eine Miniaturausgabe von Shinichi Kudo die Fälle in Moris Namen und... moment mal... War Cal nicht zur Detektei Mori unterwegs gewesen? Wärend sie diesem Gedanken nachhing, fiel ihr Blick auf den Parkplatz, auf dem sie stand. Sie warf einen Blick auf das große Schild, das auf dem Gebäude, das ihr gegenüberstand, in Kanjii geschrieben, prangte. Beika-Hospital "Moment mal. BEIKA? Bin ich etwa in Japan???", fuhr es ihr durch den Kopf. Dieser Eindruck festigte sich, als ein Krankenwagen vorfuhr und eine ihr allzu bekannte Gestalt ausgeladen wurde. Cal. Hell, dunkel, hell, dunkel, hell, dunkel Hinter geschlossenen Augenlidern zog die Deckenbeleuchtung an ihm vorbei. Doktor Fraiser in die Notaufnahme, Doktor Fraiser in die Notaufnahme. "Verdammt.", schoss es Cal durch den Kopf, "Es hat mich erwischt." Doktor Janet Fraiser saß, nichts ahnend, in der Kantine des Beika-Hospitals, als der Ruf durchkam. Sie seufzte, stand auf und lief zur Notaufnahme. "Okay, was haben wir?" "Das Opfer ist weiß, zwanzig Jahre alt und hat offensichtlich mehrere Knochenbrüche und Prellungen. Ausserdem Verbrennungen des zweiten und dritten Grades.", antwortete ein Assistenzarzt. "Alles klar. Bereitmachen für die Operation." Der Assistenzarzt nickte. "Entschuldigen sie?", erklang plötzlich eine angenehme Frauenstimme. Janet drehte sich um und sah sich einer jungen Frau gegenüber. "Ja?" "Ich bin Julie Lokumbo. BKA. Das ist mein Arbeitskollege, Calvin Cat.", sagte Julie und deutete auf die Trage, auf der Cal lag. "Wir operieren ihn gleich." "Und wer sind sie?" "Ich bin Doktor Janet Fraiser, Austauschärztin aus Denver." Julie nickte: "Und sie dürfen die Operation einfach so durchführen?" Janet schüttelte den Kopf: "Das mache ich natürlich nicht. Ich seh mir die Verletze Person nur an. Die Operation übernimmt Doktor Immimutsu. Ausserdem bin ich ganz froh, das ich mal aus der Kantine rauskomme. Da muss ich den deutschen Austauscharzt nicht ertragen." Der 'deutsche Austauscharzt' kam auch sofort auf Janet zu: "Doktor Fraiser, da sind sie ja. Wo waren wir stehengeblieben?" Doch sofort realisierte er Julie, drehte sich um und gab ihr einen Handkuss: "Bon jour. Ich bin Doktor Robert Schmidt. Kann ich ihnen helfen, Madame?" Julie verdrehte die Augen. Janet räusperte sich: "Sie wollten mir von ihrem Ferrari erzählen, Doktor Schmidt." Er nickte: "Heureka. Das wars. Also, ich habe jetzt einen Ferrari, der..." "Entschuldigen Sie, Doktor Schmidt, aber meine Assistenz im OP wird benötigt." Damit eilte Janet davon. Jetzt wandte sich Schmidt an Julie: "Also, wie schon gesagt, mein Ferrari..." "Entschuldigen Sie, Doktor, aber meine Assistenz im OP wird benötigt." Damit eilte sie von dannen. Schmidt sah ihr lange nach, bis, nach einer Viertelstunde, eine Frage in seinem Kopf aufblitzte: "Seid wann dürfen Besucher in den OP?" Zur selben Zeit saß Ran, mit verbundener Schulter in der Detektei. Conan saß ihr gegenüber, ein Kopfverband "zierte" seine Denkstube. "Okay", rekapitulierte Conan, "Das Opfer hat die Tür aufgemacht und in diesem Moment ist die Bombe explodiert, richtig?" Ran nickte: "Stimmt." "Also hätte jeder das Opfer sein können, sogar Du, Ran, wenn Du die Tür hättest aufmachen wollen." "Aber wer hätte uns umbringen wollen?" Conan rieb sich den Kopf: "Da kommen mehrere in Frage, alleine die Zahl derjenigen, die durch Onkel Kogoro hinter Gittern gelandet sind, ist astronomisch. Wahrscheinlicher ist es jedoch, das es Traceless war. Wenn wir bedenken, das KID Sonokos Part übernommen hatte, Cal niedergeschlagen und seinen Platz eingenommen hatte... Traceless hätte jede Menge Zeit gehabt, die nötigen Vorkehrungen zu treffen." Ran nickte: "Superschlau geschlussfolgert, wie immer." Es folgte eine kleine Pause, dann setzte Ran wieder an: "Erinnerst Du dich an den Fall mit dem Arzt, als ich dich Beschuldigte, du seist Shinichi Kudo? Und als Du sagtest, ich habe keine Beweise." "Moment mal, Shinichi hat dich selber angerufen." "Heute hat jemand meine Stimme nachgemacht und somit Traceless überführt." "Du warst bewusstlos. Woher weißt du das?" Ran lachte humorlos: "Ich kann zwei und zwei zusammenzählen. Ich war ohnmächtig, aber soll einen Fall aufgeklärt haben. Wie geht das, wenn ich bewusstlos war?" "Schlüssig.", kommentierte Conan, lies seine Schultern hängen, "Du hast mich." "Du bist Shinichi Kudo?" Als Cal seine Augen zum zweiten mal wieder aufwachte, sah er in ein Helles Licht. Er blinzelte mehrmals verwirrt und hörte neben sich das stabile Piepsen eines Herzmessgerätes. Eine Krankenschwester reagierte und drückte ihm eine Gasmaske auf Mund und Nase. Schwindel, leichte Schläfrigkeit, die unwiderstehlich wurde, dann Dunkelheit. Danach... Alarmierendes Klingeln "Kammerflimmern!", schrie Doktor Immimutsu, eine attraktive Frau Ende zwanzig. Sie leitete sofort Reanimierungsarbeiten ein. "Defibrillator!" Sie rieb die beiden Paddel gegeneinander. "Zurück!" Die Ärzte wichen von dem Jungen. "Drei... zwei... eins... jetzt." Der Defibrillator entlud sich. "Wir verlieren ihn.", schrie Immimutsu Fraiser reagierte schnell und gewohnt. Sie lud den Defibrillator wieder. "PWUMMM!". 2000 Volt rasten durch Cals Körper. Er bäumte sich auf. "Kammerflimmern!" Julie verstand die japanische Feststellung nicht, doch die hektischen Bewegungen der Ärzte, die pfeifenden und schrill piepsenden Computer und vor allem der Defibrillator sagten genug. Cal war am Rande zum Abgrund des Todes... mal wieder. Dennoch würde sie sich nie daran gewöhnen. Sie wollte zu ihm, ihm helfen, ihm wenigstens die Hand halten und durch diese Berührung zeigen, dass sie bei ihm war, aber die Ärzte drängten sie plappernd zurück hinter eine Glasscheibe. Von dort aus beobachtete sie weiter. Julie fühlte jeden Stromstoß mit, der durch Cals Körper fuhr, als wäre sie es selbst, die dort lag. "Bitte, komm zu dir. Wach auf, Cal! Du musst kämpfen!", wisperte sie. Alles andere war vergessen. In diesem Moment spielte Traceless keine Rolle. Ihre Transformation in einen Teenager war nichtig. Selbst Conan und die ganze Organisation war bedeutungslos. Sie sah nur Cals blasses Gesicht. Seinen sich unter den Stromschlägen aufbäumenden Körper. Sie spürte nicht mal die Tränen, die ihr aus Angst um den Freund die Wangen hinab liefen. "Bitte Cal. Du darfst nicht gehen. Wach auf. Bleib bei mir. Bitte!" Cal fand sich im hellen Nichts wieder. Weißer, durchscheinender Nebel umfasste ihn. "Calvin, komm. Folge dem Licht. Du hast genug getan.", lud ihn eine warme, freundliche Stimme ein. "Folge dem Licht und du gelangst zum Ziel." Er sah sich um. Da war niemand, aber er fühlte trotzdem Nähe. Dann bemerkte er seinen eigenen Aufzug. Einen todschicken, schwarzen Anzug. "Hm, James Bond steht das Design nicht besser.", bemerkte er. "Cal!" Er drehte sich um. "Julie? Was tust du hier?" Ungläubig sah er sie an. Sie trug ein engelhaftes weißes Gewand und... "Wehe du träumst mir jetzt noch Flügel an!", warnte sie ihn. "Wie?" "Das ist dein Traum. Du bestimmst das Aussehen. Die da oben den Inhalt." "Was?" "Hör zu, wir haben nicht viel Zeit..." "Haben wir doch nie.", bemerkte er. "Klappe, Cal. Ich meine es ernst. Du stirbst gerade." "Ich..." Er sah sie augenbrauenhebend an. "Ich sterbe gerade?" "Ja." "Und du bist ein Engel?" "Nein." "Trotzdem, hübsches Kleid." "CALVIN NATHAN CAT! Hör mir endlich zu!" Cal zog erschrocken den Kopf ein. ,Eindeutig, kein Engel. Das ist Julie.' "Du stirbst gerade und das ist etwas, was ich nicht zulassen werde. Du wirst jetzt gefälligst von diesem Licht weggehen und aufwachen! Verstanden?" Cal sah zu Julie, hob und senkte die Augenbrauen und trat einen Schritt auf das Licht zu. "CAL!" Der Zwanzigjährige grinste: "Das haben Sie bei Magnum während des Cliffhangers zu Staffel... fünf glaub ich, gemacht... keine Sorge, wenn dies wirklich die Zwischenwelt ist, Süße, komm ich wieder zurück." Er drehte sich um. Gott im Him... ups Cal deutete auf das Schild, das ihm gegenüber stand: "Wer auch immer hier Innenarchitekt ist. Sinn für Humor hat er." Direkt vor ihm stand ein Schild, das frappant an einen alten U-Bahn-Wegweiser erinnerte. Ein Pfeil nach links, auf dem Stand "Zurück in deinen Körper." Ein Pfeil nach Rechts, auf dem Stand U54 über Herne, Bochum, Köln, Quadratischendorf, Porz Cal wandte sich nach Links. Kapitel 7: Enthüllungen und Vertuschungen ----------------------------------------- Zur Selben zeit im Hauptquartier der Organisation "Du bist Shinichi Kudo?", kam eine Frage aus dem Lautsprecher. Ein Mann mit hüftlangem, blonden Haar, in einem schwarzen Anzug, lachte boshaft: "Wer hätte es geahnt. Der Schnüffler wurde durch unser Gift geschrumpft." "Gib mir zwei Sekunden mit ihm, Gin, und er ist Geschichte.", kam es von einem anderen Typen, ebenfalls im schwarzen Anzug. Seine Haare waren jedoch im Gegensatz zu Gin sehr kurz, seine Körperstatue nah am Definitionsbereich 'füllig' gebaut. "Nein, das muss anders laufen, Wodka. Wo gibt es denn das, das jemand einem Kind auf offener Straße das Genick bricht. Das wird viel subtiler gemacht.", sagte Gin. Eine andere Stimme mischte sich ein: "Ganz einfach. Wenn wir ihn in einen Wagen setzen, und diesen Wagen in die Luft jagen, wird man uns kaum zur Verantwortung ziehen." "Tun Sie das, Whiskey.", sagte Gin, "und erledige obendrein Die hier." Er warf ihm eine Akte zu, in der das Bild einer jungen Dame eingeheftet war. "Nett. Wer ist sie?", fragte Whiskey. "Sie ist die Chemikerin gewesen, die für das Gift, das Kudo schrumpfen lies, Verantwortlich zeichnet. Nimm doch bitte deine Partnerin mit, ja?" Whiskey lachte: "Klar. Bloodymary wird auf Kudo angesetzt, sie ist in 'sanftem' Töten Expertin. Schon mal was von 'tödlichen Küssen' gehört? In Bloodymaries Fall kann das zutreffen..." "Patient wieder stabil.", vermeldete Fraiser. Das Herzmessgerät zeigte eine ruhige, klare, Sinuskurve. Imimutsu seufzte erleichtert auf: "Okay, wir bringen ihn auf die Intensivstation." Wieder in Moris Detektei "Also gut, ich bin Shinichi Kudo.", nickte der kleine Junge, und Ran sah ihn an. Plötzlich hellte sich Conans Gesicht auf und er lachte: "REINGEFALLEN!" Rans Gesicht verdunkelte sich: "Du bist Shinichi, GIB ES ZU!" Conan verkroch sich schnell unter einem Sofa: "Du machst mir angst!" Ran lachte: "Damit kommst Du nicht nochmal davon!" Sie erinnerte sich, das sich "Conan" einmal hinter seiner/Shinichis Mutter versteckt hatte, und mit großen Augen denselben Satz gesagt hatte. Der Kommentar seiner/Shinichis Mutter war gewesen: "Glaubst Du etwa, Shinichi würde sich hinter seiner Mutter verstecken?" Die Liege mit Cal wurde durchs Krankenhaus geschoben, an Julie vorbei, die leicht in Tränen ausbrach, aber Doktor Fraiser hielt sie fest: "Keine Sorge, Miss Lukombo. Ihr geschätzter Kollege ist bald wieder auf den Beinen." "Du kannst Dich nicht vor mir verstecken, Shinichi. Ich weiß, das Du es bist. Und ich will doch einfach nur einen Grund, warum Du dich mir nicht zu erkennen gegeben hast." Tränen traten in Rans Augen: "Das verletzt mich, weißt Du?" "Tu mir einen Gefallen... nein eigentlich zwei. Den ersten: Verrate es niemandem, nicht mal deinem Vater und schon gar nicht Sonoko." Ran nickte langsam, und mit tränenerstickter Stimme fragte sie: "Und der zweite Gefallen?" Conan eilte, so schnell ihn seine kleinen Füße trugen, zu Ran, er begab sich auf einen Stuhl, sodass er schon an ihre Wange kam, und nahm sie in den Arm: "Weine nicht." Ran versuchte, ihre Tränen zu bändigen, doch sie schaffte es nicht. "Wie kann ich Dir jetzt jeh wieder vertrauen. Sag es mir Shinichi?" "Shinichi? Wo ist er?", fragte plötzlich Kogoros Stimme. Ran wollte gerade auf Conan zeigen, doch dieser sah sie einfach nur aus großen Augen an. Ein gemütliches Kaminfeuer prasselte. Traceless legte noch einen Holzscheit dazu. Funken stoben auf. Traceless ging zu seinem Sessel, strich sich den schwarzen Hausmantel glatt und setzte sich. "Sherry oder lieber einen Cognac?", fragte KaitoKid von der Barkugel her. "Cognac bitte." Kaito Kid füllte ein Glas und reichte es ihm. Er selbst bediente sich am Sherry. Dann nahm er Traceless gegenüber am Kamin Platz. Er schwenkte nachdenklich sein Glas und sah zu, wie die blutrote Flüssigkeit sich den Drehungen anpasste. Traceless gönnte sich eine Pfeife. "Nun, mein lieber KaitoKid. Ziehen wir einmal Bilanz. Wo stehen wir augenblicklich und was wissen wir bereits über die Gegenseite?" Er paffte ein zwei Wölkchen genüsslich in die Luft. Auch Kaito hatte sich gemütlich zurück gelehnt und streckte seine langen Beine aus. "Keiner kann zur Zeit offen agieren. Die Rollen haben sich neu verteilt und ein jeder wartet auf den nächsten Zug. Jede Fraktion muss erst einmal ihren Standpunkt bestimmen, bevor sie fortfahren kann." "Korrekt, mein Lieber, korrekt." "So auch wir, verehrter Traceless." "In der Tat, so scheint es. Doch, Kaito, Sie sind jung und übersehen noch ein Detail." Traceless deutete dies nur an und ließ den jungen Dieb selbst überlegen. Kaito nahm einen Schluck, ließ den Alkohol über seine Zunge rinnen. "Ich denke, ich weiß, was Ihr meint. Ja, so gesehen, habt Ihr durchaus Recht. Daran liegt unser Vorteil." Er lachte und nahm einen weiteren Schluck. Traceless stimmte ein, bevor er einen weiteren zu an seiner Pfeife tat. Der Holzscheit im Feuer knackte. Langsam, unendlich langsam öffnete Cal die Augen. Vor ihm stand ein Arzt, der ein Monokel im Auge hatte, sowie ein junger Mann, Anfang 20, ein einem ordentlichen Anzug. Der Arzt mit Monokel warf einen Blick auf Cal: "Er kommt wieder zu sich, Agent Cat." Der Mann im Anzug nickte: "Danke. Ich werde ihn jetzt ins Gefängnis bringen." Gedankenblitze zuckten durch Cals Großhirn: "Moment mal... der Typ KANN gar nicht Agent Cat sein. Das bin ich doch. Woraus folgt, es handelt sich bei diesem Kerl um Traceless." Gleichzeitig drehte sich der Arzt mit Monokel wieder zu dem Mann im Anzug: "Nicht notwendig. Den erledigen wir gleich hier." Er hob eine Spritze. "Was ist denn da drin?", fragte Traceless. "Sauerstoff. Einfacher Sauerstoff." Cals Augen weiteten sich vor Entsetzen. Die Spritze wurde ihm in den Arm gedrückt und der Arzt drückte den Kolben runter. Das Telefon klingelte. Kogoro eilte hin, und hob ab: "Ja, hier Detektei Mori, Kogoro Mori, der Meisterdetektiv persönlich spricht?" Eine kurze Pause, dann nickte Kogoro ernst vor sich hin: "Okay, alles klar. Ja, sind auf dem Weg." "Wer war das?", wollte Ran wissen. "Das Krankenhaus. Es gab offenbar ernste Komplikationen betreffend Agent Cat." "Ach du schreck." Kogoro nickte wieder ernst: "Es hieß sogar etwas von wegen zwei mal Reanimierungsmaßnahmen einleiten." Der Detektiv atmete durch und rief sofort bei Megure an, um es diesem auch mitzuteilen. "Wir sollten ihn besuchen.", meinte Ayumi. Ai schüttelte den Kopf: "Ich glaube, wenn es wirklich eine so ernste Sache ist, wie gesagt wird, liegt er auf der Intensiven. Ich glaube nicht, das Kinder dort rumtoben dürfen." Conan nickte: "Das stimmt. Aber wir können ihn mithilfe eines Detective-Boys-Pins kontaktieren. Ich werde Professor Agasa noch einen basteln lassen." Damit eilte er los, Ai hinterher. "Sag mal, Kudo, was soll denn das jetzt? Wieso willst Du Cat einen Pin mitgeben?", wollte Ai wissen. "Hatte ich nicht vor. Ich muss nur mal kurz zu Professor Agasa." "Weswegen?" Conan hielt an: "Hypothetisches Szenario. Jemand ganz bestimmtes, jemand den du sehr magst, kommt hinter dein Geheimnis und sagt, das es jetzt schwierig sei, Dir zu vertrauen. Aber du brauchst seine/ihre Hilfe und die Hilfe ihres inkompetenten Vaters, der sich für einen Detektiv..." "Ah, Stress mit Ran, ja? Sie hat dein Geheimnis entdeckt?" Conan nickte: "Ja, deshalb brauche ich Professor Agasas Wundermittel X-11-36." Ai packte ihn am Ärmel: "Eine selektive Löschung des Kurzzeitgedächtnisses? Jetzt sind bei Dir die Sicherungen völlig durchgeknallt, oder? Natürlich ist es Murks, das Ran jetzt weiß, das Du Shinichi bist, aber..." "... nun ist sie in Gefahr. Stell Dir nur mal vor, sie plappert in einem leicht betrunkenen Zustand was aus. Oder sie ärgert sich so, das sie das ausgerechnet Sonoko, dieser Labertasche, aufs Butterbrot schmieren muss, und nen Tag später weiß ganz Beika wer ich bin, und damit die Männer in Schwarz." "Ja, aber das geht auch anders." Conan schüttelte den Kopf: "Nein. Ich werde ihr das Zeug gleich in ihren Kaffee kippen." Als Conan heimkam saßen Ran und Sonoko auf der Couch der Detektei und lachten. "... was? Dieser kleine Drecksack.", hörte er Sonoko lachen. Oha, jetzt war Notstand hoch siebzehn. Da standen zwei Kaffeetassen, schnell das Gebräu reingekippt... Sonoko und Ran tranken... "Und stell dir vor, dieser Kleine Drecksack, Maruimi, von diesem Manga..." Ran stoppte. Conan sah sie an: "Was ist?" "Ich hab das gefühl, das ich irgendwas vergessen habe... was war es blos?" "Du warst bei Marumi, von einem Manga." "Jaja.", das war Sonoko, "Marumi von Mystic Mayhem." Ran schnippte mit den Fingern: Genau." "Habt ihr also nur über..." "Diesen Manga gesprochen?", erklang Ais Stimme. Missmutig in einem Becher heißen Kakaos rührend schlug Julie die Zeit tot, bis man sie endlich zu Cal lassen würde. Um sie herum unterhielten sich ewig grinsende japanische Mediziner in ihrer singenden Sprache, die sie nicht verstand. Vor ihr gab dieser deutsche Austauscharzt nervtönende Laute von sich. Okay, diese Laute waren eigentlich ganz normale deutsche Worte, denn leider hatte Schmidt ihre Muttersprache herausbekommen. Aber bereits nach zwei Mintuen seiner Erzählung über seine heldenhaft durchgeführten spektakulären Operationen, hatte Julie geistig abgeschalten. Ein Vortrag über >Das Liebesleben der Maikäfer in 3000 Meter Höhe< wäre mit absoluter Sicherheit aufregender gewesen. Ein Wedeln mit einer scheußlich nach einer Mischung aus Desinfiziermittel und Babycreme riechender Hand vor ihrem Gesicht holte sie in die Gegenwart zurück. "Mädchen, du träumst." "Entschuldigung. Ich war ganz im Gedanken. Was sagten Sie doch gleich?" "Ich wollte wissen, was du hier in Japan machst. Klassenfahrt wird es wohl kaum sein." Julie sah ihn einen langen Moment an, bis sie sich an Traceless' neusten Zug erinnerte, der sie ja äußerlich zu einem sechszehnjährigen Teenager gemacht hatte. "Ich... ich gehöre zu Agent Cat. Ich bin... Azubi." Schmidt zog die Augenbraue hoch. Ein deutliches Zeichen, dass er ihr keinen rechten Glauben schenken wollte. "Ach? Und wie sieht das aus?" "Na ja, hauptsächlich Kaffee kochen und Kopierarbeiten. Manchmal darf ich Cal auch ein paar Akten holen oder seine Berichte lochen, abheften und bei den Vorgesetzten abgeben." Julie zuckte nicht mal mit der Wimper, als sie dem Chefarzt diesen Unfug auftischte. 'Ihr Götter, erhaltet mir meine guten Ausreden und schenkt mir neue.', bat sie im Stillen. Einer der Ärzte trat mit einem Dolmetscher auf Julie zu. Julie sprang sofort auf und wischte sich nervös eine widerspenstige blaugrüne Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wie geht es ihm?" Der Arzt ließ mit dem berühmtesten Satz aller Ärzte auf diese Frage antworten: "Den Umständen entsprechend." "Kann ich zu ihm?" "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist. Nur nahe Verwandte..." "Bitte...", flehte Julie. "Er ist doch mein großer Bruder." Sie verzog das Gesicht, obwohl sie zweifelte, dass das in ihrem äußerlichen Alter noch funktionierte. "Bruder? Er heißt Cat, du Lukombo. Du bist sein Azubi. Wie könnt ihr Geschwister sein?" Mist, Schmidt war aufmerksam. "Ich bin adoptiert!", behauptete Julie schnell. "Er hat sich immer um mich gekümmert und... und..." sie schluchzte gespielt, "und jetzt geht... geht es ihm schlecht... und ich will bei ihm sein." "Na gut. Aber bitte nur kurz. Er ist noch recht angegriffen." Sie versuchte ihr triumphierendes Grinsen zu unterdrücken, ein dankbares Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und folgte einer Krankenschwester zur Intensivstation, wo man Cal lagerte... ahm... pflegte. "Herr Cat? Ihre Schwester ist da.", teilte ihm die Schwester mit, bevor sie ihn mit Julie allein ließ. Diese nahm neben seinem Bett Platz. Cal schlief noch immer tief und fest. "Hey, wach auf du Schlafmütze!" Julie legte je eine Hand auf seine Schulter und eine auf seinen rechten Arm und schüttelte ihn leicht. "NEIIIIIN!", schrak Cal auf und sah sich um. "Schwein gehabt.", fuhr es ihm durch den Kopf: "Du bist am Leben und im Krankenhaus. Ein Arzt ist auch nicht zu sehen." Dafür stand jedoch in der anderen Ecke des Zimmers eine sehr attraktive junge Frau. Cal erkannte sie. "Julie. Was tust Du denn hier?" Julie grinste: "Du kannst nichts richtig machen, ohne gleich einen 'rüber zu bekommen, richtig?" "Quadratischendorf.", kam es vom Jungen. Julie sah ihn verwundert an: "WIE?" Sie legte ihre Hand auf seine Stirn und fühlte nach der Temperatur. "Also Fieber hast du keines." Sie schüttelte den Kopf. "Was immer sie dir geben, sie sollten bedeutend weniger nehmen." Cal sah sie völlig benebelt an. Julie fuhr sich leicht verzweifelt durch die verfärbten Haare. "Menno... was soll ich noch mit dir machen? Ich meine, ich bin es ja gewöhnt, dass du nach einer Mission mit einem Gipsarm oder durchschossener Schulter zurück kommst. Das Kissen, um deine verstauchten Knöchel hoch zu lagern, wird gar nicht kalt... Aber gleich eine Bombe? Sweetheart, langsam übertreibst du es etwas." Sie schüttelte den Kopf. "Mensch, Cal. Werd endlich vorsichter. Irgendwann wachst du noch mal auf und bist tot!" Cal grinste: "Keine Bange..." Dann wurde ihm schlagartig eine Offensichtlichkeit bewusst. Die Tatsache, das er es vorher nicht bemerkt hatte, schob er auf die Narkotika die sie hier verwendet hatten. Er wurde bierernst: "Okay, wer bist Du? Und woher kennst Du meinen Namen? Und woher weißt Du von der Bombe?" "Cal, ich bin's. Du hast mich gerade schon ganz richtig erkannt. Ich hab mich erkundigt, was mit dir passiert ist, deshalb weiß ich von der Bombe... Okay, den Großteil musste ich mir selbst zusammen reimen, aber unter Berücksichtigung deines Cat-Faktors ist ziemlich klar, dass du nicht bloß ne Treppe runterfällst." Sie drückte seine Hand. "Hast du eine Ahnung, wer dich da antoasten wollte?" Cal schüttelte nach einiger Zeit, als die Frage endlich in sein derzeitig lahmgelegtes Denkvermögen eingedrungen war, den Kopf. Nachdenklich sah Julie zum Tropf und beobachtete die kristallklare Flüssigkeit, die man damit langsam in seine Vene speiste. Dann wurde ihr die Gefahr bewusst, in der ihr Partner hier schwebte. Sie konnte unmöglich den Überblick bekommen, wer zum Personal gehörte. Zumal sich Traceless gern in Verkleidungen einschlich, die nahezu perfekt waren. "Cal, hör mir bitte gut zu. An diesem Ort bist du zu schutzlos. Ich sehe zu, dass ich dich so schnell wie möglich aus diesem Krankenhaus und damit der Schussbahn bekomme. Bis dahin... verhalte dich so unauffällig wie möglich, okay?" Ein höfliches Klopfen ertönte an der Tür, bevor sich selbige öffnete. "Julie? Du solltest deinen großen Bruder jetzt ausruhen lassen. Komm. Ein Herr Mori wartet mit seinen Kindern draußen auf dich. Er ist ein Kollege von deinem Bruder und hat zugestimmt auf dich Acht zu geben.", erklärte Janet Fraiser freundlich. "Einen Moment noch, ja?" Julie wühlte hastig in ihrem Rucksack, bis sie ihren Schlüsselbund fand. Dann machte sie ihren Glücksbringer, einen kleinen, dicken Stoffpinguin, davon ab und legte ihn in Cals Hand. Der Pinguin war einerseits ihr Glücksbringer, zum Zweiten aber auch sehr hilfreich, da sich darin ein winziger Ortungssender befand, weil sie ihre Schlüssel öfter mal verlegte. "Pass auf dich auf und werd' schnell gesund, Bruderherz. Ich brauch dich doch." Sie wollte schon gehen, als sie sich noch für eine kleine Zugabe entschied. Sie gab Cal einen Kuss auf die Stirn. "Behalt den Pinguin bei dir.", flüsterte sie. Draußen warteten Conan und Ran auf sie. "Du bist Julie, die kleine Schwester von Calvin?", fragte Ran. Die Agentin nickte. "Mein Vater wartet unten in der Cafeteria auf uns." "Ich hab eine wirklich wichtige Bitte an euch. Cal schwebt in großer Gefahr. Ich muss mit Detektiv Mori sprechen und das dringend." 'Oh je... Wenn sie sich auf den verlässt, ist sie verlassen.', dachte Conan. Laut sagte er aber: "Ich bring dich zu ihm." "Passt du inzwischen auf meinen Bruder auf? Ich beeil mich auch.", bat Julie Ran. Diese nickte, betrat das Krankenzimmer. "So, und wir beide legen jetzt einen Spurt zu diesem Superdetektiv ein, okay Kleiner?", fragte sie Conan. Dieser nickte ebenfalls, wenn auch entnervt über das ,Kleiner'. Auf halben Weg nach unten in die Cafeteria bemerkte Conan bei einem Arzt ein verdächtig bekanntes Glitzern auf Augenhöhe. "Du... ich ahm... Ich muss mal schnell aufs Klo.", sagte er zu Julie, bevor er dem Arzt hinterher sauste und die Agentin stehen ließ. Julie ging allein weiter, fand auch rasch den Weg und den Detektiv. Mori machte der Serviererin schöne Augen und trank dabei Kaffee. Julie stürmte sofort mit Erklärungen auf ihn ein, weil ihr die Zeit weglief, aber Mori verstand sie nicht! Es war auch niemand in der Nähe, der die nötigen Worte von Englisch in Japanisch übersetzen konnte. Frustriert sah sich Julie nach Hilfe um. Dann entdeckte sie ein paar Servietten... Sie deutete Mori per Handzeichen "Moment, bitte Geduld." An und kritzelte eine Aussage eifrig aufs Papier. Sie reichte Kogoro das Kunstwerk. Dieser sah ungläubig von der Serviette, zu Julie und zurück auf die Zeichen und versuchte aus der Kritzelei schlau zu werden. Zur selben Zeit schlich Conan hinter dem Arzt her, den er vorhin bemerkt hatte, und der ihm verdammt bekannt vorkam. Wenn seine Theorie stimmte, handelte es sich bei diesem sympathischen jungen Vertreter des lebensrettenden Gewerbes um Kaito KID. Ran stand in Cals Zimmer und sah aus dem Fenster. Cals Blick war inzwischen wieder gewohnt-gestochen scharf. Aber das musste ja noch niemand wissen. Julie würde schon ihre Gründe gehabt haben, ihm ihr allzweck-Peilungs-System unterzujubeln. Dann drehte Ran sich zu ihm um. "Und, gibt es was interessantes, da draußen?", fragte Cal frech. Ran schüttelte den Kopf: "Nichts besonderes." "Gut." "Okay, Kaito, dann lass mal hören. Gibt es was neues?", fragte Conan und der Arzt fuhr herum. "Schon wieder entdeckt?", fragte Kaito gewohnt lässig. Conan schnitt eine Grimasse: "Ich würde an deiner Stelle mal an einen Markenzeichenwechsel denken. Das Monokel verrät dich nämlich immer wieder." Kogoro drehte sich zu Julie und fragte sie im besten Englisch, das er zusammenkratzen konnte: "What do you want to say me with this painting?" Soviel zum Satzbau, wenigstens verstand man, was er wollte. "Well, actually, I ment, that we should get rid of the menace of that guy, called Traceless. If Cal, who's a whitness, I mean, he saw that guy several times, stays in hospital, the stakes are high, and Traceless might be able to kill Cal. If Cal doesn't stay in hospital, the chances are high that we can catch traceless. Understood, detective Mori?", ratterte Julie in astreinstem Englisch runter. Na gut, vielleicht mochten sich einige Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben, aber auch hier war die Sprache eher Mittel zum Zweck. Mori jedenfalls nickte. "Okay, I will go to the nurse, and tell her, that Mister Cat is to be aus dem Krankenhaus entlassen.", sagte er, wobei er witzigerweise einmal ins Deutsche ausfiel, was bei Julie kurze Hoffnungen weckte, die jedoch jäh zerstört wurden, als sie das Schild sah, auf dem in kanjii, katakana, Englisch, Französisch und Deutsch die Worte "aus dem Krankenhaus entlassen" standen. Darunter sah man ein strahlendes Männchen, nicht unähnlich dessen, was Julie gezeichnet hatte. "Mausebein, kannst Du dich mal wieder um Julie kümmern? Das Mädchen braucht Hilfe bei einer äußerst Delikaten Angelegenheit.... sie sagte nur 'Es sei Frauensache.'", sagte Kogoro als er das Krankenzimmer Cals betrat. Ran sah ihn an, überlegte, und wandte sich an Cal. "Ich kann sie doch mit Paps alleine lassen, oder?" Cal nickte: "Klar.... muss sowieso noch mit ihm reden." Ran nickte und verließ das Zimmer. Während Ran Kogoro passierte fiel ihr etwas auf. Er hielt die Zigarette für gewöhnlich in der linken Hand... jetzt allerdings hielt er sie in der Rechten... das ungewöhnliche war, das er mit der Rechten genau so gut arbeiten konnte, wie normalerweise mit der Linken. "Nun gut, vielleicht hatte er sich das ja antrainiert. War auch vielleicht nicht so wichtig.", dachte sich Ran und machte sich auf zu Julie, die sie nach zwei bis drei Minuten erreicht hatte. "Was, warum sagst Du das nicht gleich?", fragte Conan und starrte entsetzt zu Kaito hinüber. Der war nun seinerseits reichlich verdutzt: "Ich hab gedacht, Du wüsstest das. Agent Cat hat mit mir doch geredet." "Das war nicht der richtige Cat. Der Echte wurde als Ich verkleidet und in einen Sarg gelegt, aus dem er aber vor der Beisetzung entkommen konnte." "Ja, aber welchen Grund hätte der falsche Cal gehabt..." "Was war euer Plan? Die Zerschlagung der Organisation?", zischte Conan und grinste raubtierhaft, "Nun, du bist ihm auf den Leim gegangen. Der Plan war höchstwahrscheinlich uns alle zu Fangen und zu liquidieren." "Was hast Du für einen Grund, für diese Annahme?" "Pisco, Kid. Pisco." Ran hatte Julie erreicht, die etwas verständnislos dreinblickte. "Moment mal, ich hab dich rufen lassen?", fragte sie in gebrochenem Japanisch, doch Ran brach ab: "Ich kann auch ein bischen Deutsch. Das hab ich in der Schule gelernt." Gut, dann konnte man sich ja in Julies Heimatsprache verständigen. "Also, was hat dein Vater genau gesagt?", wollte Julie wissen. "Okay, also Kogoro. Was wollen wir in Hinblick auf Traceless unternehmen?", fragte Cal ungeduldig. Kogoro begann zu lachen. "Ihren Sinn für Humor möchte ich haben, ma gutster.", meinte Cal lakonisch. Dann begann Kogoro, sich zu verwandeln. Zuerst wurde sein Gesicht flüssig, dann veränderten sich die Gesichtszüge von Japanisch in Europäisch. Die gesamte Gestalt sackte gute 5 Zentimeter in sich zusammen. Es hatte etwas beinahe gespenstisches. "Ran, weißt Du was das heißt?", fragte Julie, die Augen in Panik aufgerissen, "Das bedeutet, das Traceless jetzt bei Cal im Zimmer ist. Wir müssen schnellstens hin." Sprachs und war auch schon losgerannt. Da stand er vor ihm. Die Waffe drohend erhoben. Dreisterweise hatte er sich als sein Opfer verkleidet. "Tölpel. Röchelst hier rum, doch es ist als chancenlos ersichtlich, das du mich nie im Leben besiegen kannst, also endlich sei so gut und, schweige, nimm dein Schicksal an.", sagte der Cal mit der Waffe. Der im Krankenbett grinste nur: "Du hast deinen Stil nicht verändert, Tracy. Das ist auffällig. Und wenn du mich hier über'n Haufen knallst, wird das Zeugen auf den Plan rufen. Die werden dich sehen. Und Julie ist ja auch nicht weit." "Dem Lärm kann abgeholfen werden, Cal.", sagte Traceless und schraubte einen Schalldämpfer auf die Waffe. Cal hob die Hände und nickte: "Joa, effektiv." Damit fiel er aus dem Bett. Kapitel 8: Masken ----------------- Der nun folgende Handlungsablauf ist dermaßen kompliziert, das er schon wieder einfach ist. Nachdem Cal aus dem Bett gefallen war, hatte Traceless erstmal zwei Schüsse in das Kopfkissen des Jungen verbraten, da Traceless einen Tacken zu langsam reagiert hatte. Das nutzte Cal natürlich aus, humpelte zu Traceless und verpasste ihm einen Schwinger. In diesem Moment trat Inspektor Megure ein.. Ein Cal lief auf ihn zu, nahm ihr die Waffe ab und zielte auf den anderen Cal. "Was geht denn hier wieder vor sich?", wollte Megure wissen. "Erklär ich ihnen später." "Falls es ein später gibt." Dann fiel ein Schuss. Ran und Julie kamen in das Zimmer. Megure lag, aus der Schläfe blutend, in der einen Ecke des Zimmers, eine Person mit Cals Aussehen mit einer Schusswunde im Herzen auf dem Bett. Julie ging zu Cal, während Ran neben Megure kniete. Sie richtete sich auf: "Er scheint bewusstlos zu sei..." Dann fühlte sie eine bleierne Müdigkeit und sank gegen das Bett, an dem sie stand. Julie wirbelte herum: "RAN!" "Keine Sorge.", sprach Megure, der sich gerade aufrichtete und sich wieder in Kaito KID zurückverwandelte, "Ich könnte der süßen Ran nie was tun. Nur fürchte ich, das der kleine Detektiv mir das immer sehr übel nimmt." Julie zog ihre Dienstwaffe: "Okay, ich will jetzt wissen, was passiert ist, kurz und prägnant. Keine Langen Romane!" KID nickte: "Okay, ich werde Dir sagen, was ich weiß." "Ich soll mich als WER verkleiden?", fragte Kaito KID überrascht. "Als Inspektor Megure.", erklärte Conan. KID lachte: "Klar, logisch. Wegen dem ruiniere ich mir meine Figur." "Schon mal was von Kissen gehört?" Nachdem sich KID dann als Megure verkleidet und das Zimmer betreten hatte... Ein Cal lief auf ihn zu, nahm ihm die Waffe ab und zielte auf den anderen Cal. "Was geht denn hier wieder vor sich?", wollte Megure wissen. "Erklär ich ihnen später." "Falls es ein später gibt." Der Cal, der 'Megure' am nächsten stand, feuerte. Der andere Cal warf sich zur Seite, feuerte seinerseits, während der Cal der 'Megure' am nächsten stand, auswich und 'Megure' mit der Waffe gegen die Schläfe schlug. Dunkelheit umfing ihn. "Gut gut, damit wäre geklärt, warum du dich als Megure verkleidet hast. Aber ich weiß immer noch nicht, ob jetzt wirklich Cal tot ist, oder aber Cal Traceless erschossen und sich dann auf die Socken gemacht hat.", sagte Julie. Der Tote hob, wie in der Schule die Hand: "Entschuldigung? Du hast eine dritte Option übersehen." Damit schwang er sich vom Bett. Sein vitales Auftreten straften seine blasse Haut, die starren Augen und nicht zuletzt der große Blutfleckt im Brustbereich Lügen. "Keine Sorge, ich bin am Leben, und, was noch wichtiger ist, ich bin Special Agent Calvin Cat vom Bundeskriminalamt.", sagte er. Nun war Julie etwas durcheinander. Cal hob sein Krankenhemd hoch. Darunter trug er eine schusssichere Weste, auf deren Vorderseite ein großer Beutel mit roter Farbe angebracht war. Nun hob und senkte der BKA-Agent mehrfach die Augenbrauen, erinnerte so an einen Charakter aus einer Fernsehserie, den bekannten, schnauzbart-und-hawaiihemdtragenden, ferrarifahrenden Privatdetektiv, der seine Fälle auf Hawaii löste, und dessen Name entweder an eine Pistole oder eine Eismarke erinnerte. "Traceless hat zwar versucht mich zu erschießen, aber ich hatte mir eine schusssichere Weste unter das Bett gelegt. Als ich aus demselben gefallen war, hatte ich genug Zeit, mir die vorpräparierte Weste anzuziehen.", grinste Cal. "Aber, was hättest Du gemacht, wenn er dir einen Kopfschuss verpasst hätte?", fragte Julie verwundert. Cal atmete tief ein: "Dann hättest Du dich jetzt um die Blumenarrangements für meine Beerdigung kümmern dürfen." "Ich fasse das alles nicht.", stöhnte Julie. Cal klopfte ihr auf die Schulter und nahm sie in den Arm: "Das Schicksal eines Geheimagentein." Dann wandte er sich an Kaito: "Kid? Weck doch bitte Ran auf. Ich glaube, heute ist der Tag, andem sie gleichzeitig Shinichi und Conan nebeneinander im Zimmer sehen wird." "Wieso...", kam es dumpf von Julie, die vollkommen entnervt ihr Gesicht an Cals Schulter drückte und die Umarmung genoss. "Wieso hat man mich auf jeden möglichen und unmöglichen Unsinn vorbereitet, aber nicht auf so eine Katastrophe wie dich?" "Tja, Süße. Vielleicht, weil sie sowas wie mich noch nicht im Handbuch hatten." "Bei dir brauch man eine eigene Betriebsanleitung, da reicht das Handbuch nicht." Sie seufzte. "Sehr witzig." "Tut mir Leid. War ein bisschen viel in letzter Zeit... Ich glaube, ich kriege langsam leicht pubertäre Züge... Trag es mir nicht nach." Er schob sie ein Stück von sich, um sie besser ansehen zu können. "Das hat mich schon die ganze Zeit gewundert. Wieso bist du auf einmal so... klein?" "Hey, ich war schon immer so groß. Aber ich weiß schon, was du meinst." Julie ließ erneut einen frustrierten Seufzer hören. Der Tag war nicht ihr bester. Sie kam sich vor, wie in einem schlechten Film. "Du erinnerst dich an unser Telefonat, als du mich fragtest, an wem ich in der Disko geraten bin?" "Ja. Darf ich mal fragen? Es war Doktor Jekyll oder Doktor Frankenstein." Ungedachtet dass Cal noch leicht angeschlagen war, bekam er einen Hieb in den Magen. "Hey, das ist nicht nett! Der Typ war offenbar ein Handlanger von Tracy. Und der hat sich so bei mir entschuldigt, dass er mich nicht hat mitspielen lassen wollen." "Und wie hat er das geschafft?" "Keine Ahnung. Er hat mich gepiekst, dann wurde mir heiß, alles tat weh und ich war weg. Als ich aufwachte, war das hier das Ergebnis." "Das erinnert mich an was." Cals Blick fiel nachdenklich auf Conan. "Das dürfte dieses Gift der Organisation gewesen sein, dass er dir gegeben hat. Aber scheinbar hast du so ein dickes Fell, dass es nicht richtig wirkte, sonst wärst du eventuell komplett zum Hosenmatz mutiert." "Lass mich raten. Ich konnte die Akten noch nicht einsehen, aber das ist Conan passiert? Dann ist Tracy also irgendwie mit dieser Organisation im Geschäft." Julie fasste sich an den Kopf. "Allein ist der Typ schon eine Plage, aber jetzt vermehrt er sich... Das wird die reinste Pest." "Stimmt. Der ist schlimmer als Agent Smith. Wie auch immer. Gib Yusako Bescheid. Sein Sohn sowie alle anderen seiner Bekannten schweben in unmittelbarer Gefahr. Seine persönliche Intervenierung ist nicht erforderlich, aber seine Informierung unabdingbar." Julie sah Cal fragend an. "Sorry, wer ist Yusako?" "Shinichis Vater, Yusako Kudo." "Ah, danke." Julie schickte schnell eine Textnachricht auf seinem Handy. Cal setzte sich inzwischen. Als sich Rans Blick wieder klärte, sah sie, wie sich Shinichi über sie beugte und ihr aufhalf. "Geht es Dir gut, Süße?", fragte er, Besorgnis in der Stimme mitschwingend. Nun war sie komplett verwirrt: "Shinichi? Wie kommst Du hierher?" "Conan hatte mich auf dem Handy angerufen.", versuchte Kaito in Shinichis Maske eine Ausflucht. "So so, hat er?" "Shinichi" nickte. Danach fing er sich eine laut-hallende Ohrfeige ein. "Wie kannst Du es wagen so lange weg zu bleiben!", schrie Ran Shinichi an, der sich etwas verwundert die Wange hielt. "Entschuldigung?", versuchte sich Cal einzumischen, "Vielleicht solltet ihr euch nicht hier drin schlagen." Julie fuhr fort: "Immerhin ist das hier ein Krankenhaus, und wie sehr Shinichi auch verdient hat, was du da tust... ähm, Ran, ich würde aufhören, er läuft schon blau an." Rans Hände waren an Shinichis Hals gekommen und drückten fest zu. "Inspektor Megure, Detektiv Mori, Conan Edogawa... darf ich die drei genannten Personen bitten, sich im Zimmer 304 einzufinden?", erscholl die Blecherne Stimme aus dem Krankenhauslautsprecher. "Was sollen wir in Zimmer 304?", fragte Megure. Conan räusperte sich: "Das ist das Zimmer von Agent Cat. Ich fürchte, etwas Schlimmes ist passiert." Conan erreichte als letzter das Krankenzimmer und prallte erschrocken zurück. Dort stand Ran, ein Pflaster auf die Wunde an der Schläfe eines bekannten Oberschülerdetektivs klebend. "Ich glaub, ich spinne.", entfuhr es Conan, während sich Shinichi Kudo zu ihm umdrehte. "Hey, Kleiner. Du wirst es nicht glauben. Ich bin wieder da." "Da hast Du recht, das glaub ich wirklich nicht.", entfuhr es Conan, der jetzt langsam aber sicher seine 6 Sinne zu verlieren glaubte. Shinichi stand auf, sein gewohnt selbstsicheres Grinsen im Gesicht: "Also, Agent Cat hier hat mich über alles aufgeklärt. Wir jagen also jemanden, der jedes Aussehen und jede Stimme ohne Hilfsmittel annehmen kann. Es dürfte schwierig sein, ihn zu finden, aber vielleicht können wir sichergehen, das er nicht einer von uns ist. Ich würde vorschlagen, wir verfahren nach der Methode, die die Polizei auf der MS Queen Elisabeth verwandte, als sie Kaito Kid fangen wollte. Also werden wir Zweiergruppen bilden, und uns Passwörter ausdenken, um diese im Fall der Fälle zur eigenen Idenitifikation unserem Partner vorzutragen." "Moment mal, woher weißt Du davon, Shinichi?", fragte Ran ganz plötzlich. "Ich meine, du warst nicht an Bord." "Ich hab ihm davon erzählt.", meldete sich Conan, innerlich hätte er Kaito in den Hintern treten können, das dieser sich so leicht verriet. Cal beugte sich wieder vor und zupfte Julie am Ärmel. Diese drehte sich zu ihm um: "Was gibt es?" "Mein Passwort wird 'Juve' sein und du antwortest mit...?" "Fantomas, schon klar." Gleichzeitig neigte sich "Shinichi" zu Ran und flüsterte: "Wenn ich Holmes sage, sagst du?" "Watson!", antwortete Ran, und es durchzuckte sie dabei wie ein Blitz. Hatte Shinichi nicht gerade von der MS Queen Elisabeth gesprochen? Jetzt viel ihr die Konversation zwischen Ihr und Conan wieder ein, die sie gehabt hatten, nachdem sie an Bord das Bewusstsein wiedererlangt hatte. "Was is?", hatte sie schlaftrunken gemurmelt. Conan hatte sie nur komisch angesehen, und ihr danach den kompletten Hergang geschildert, die Passwörter, die explodierenden, falschen Perlen, und das er Kaito KID erkannt und gestellt habe. Damals hatte sie gesagt, das das viel zu gefährlich gewesen war. Danach fiel ihr vollkommen zusammenhanglos der Mord auf der Zauberer-Party ein, bei der Kaito KID sich als einer der geladenen Gäste erwiesen hatte. Und auch hier hatte er Ran betäubt, wie er es schon auf dem Schiff gemacht hatte. Ein schneller Druck auf einen bestimmten Punkt an ihrem Rücken, schon lag sie in seeligen Träumen schlummernd am Boden. Genau so hatte er sie auf dem Schiff schlafen geschickt, um sich als sie zu verkleiden. Und wie bei den beiden vorhergegangenen Malen juckte ihr Rücken an der bestimmten Stelle fürchterlich. So wie auch jetzt. Womit klar war... der niedergeschlagene Inspektor Megure von vorhin war Kaito KID gewesen. Und jetzt merkte sie erst wieder, das auch Shinichi an der Schläfe blutete. Schnell griff sie ihn und zog ihn hinter sich her auf den Flur. "Wir sind gleich wieder da!", rief sie den anderen zu. Im Flur angekommen, nutzte sie ihre Karateexpertise, packte "Shinichi" und warf ihn mit gekonntem Schwung auf den Boden. Den Kampfschrei unterdrückte sie dabei. Jetzt setzte sie sich auf seinen Brustkorb. "Ran... was immer du vorhast, wir sollten das nicht hier im Flur machen." Zack! Schon hatte Ran ihm eine Ohrfeige versetzt. "Du bist Kaito KID, gib es zu." Ehrliche Überraschung im Gesicht "Shinichis": "Wie kommst Du zu dieser Vermutung?" "Ganz einfach. Jedes mal wenn Kaito KID und ich uns treffen, schickt er mich durch einen gekonnten Druck auf einen bestimmten Punkt meines Rückens schlafen. Erstens mal ist das fies, zweitens habe ich danach drei Tage einen schrecklichen Juckreiz.", erklärte Ran. "Wie kommst Du jetzt auf die Idee, das ich Kaito KID bin?", fragte Shinichi. "Der falsche Inspektor Megure hat an der Schläfe geblutet, und du blutest auch dort." "Mein Gott, ich habe mich vorhin als ich reinkam gestoßen. Ja, genau. Ich bin hier reingekommen, sah dich bewusstlos am Boden liegen, sah den zweiten Megure, der mir deshalb, aus diesem Grunde mit der Faust gegen die Schläfe schlug..." Ran wurde Rot vor Wut: "LÜG mich nicht an, Kaito KID. Wenn es etwas gibt, das ich verabscheue, dann sind es Lügen!" "Ja, okay, ich gebe es zu, Du hast mich. Ich bin Kaito KID, und du gehst jetzt schlafen." Schnell wanderte seine Hand zu dem bestimmten Punkt an Rans Rücken, doch dieses mal war sie schneller und verpasste ihm einen Kinnhaken. Sofort erschlaffte die komplette Gestalt. Genau in diesem Moment war Conan zur Tür geeilt, sah wie Ran den falschen Shinichi bewusstlos schlug, hörte Rans geseufztes: "Das tat gut.", und starrte zu den beiden wie ein Auto. Kapitel 9: Zwischen den Fronten ------------------------------- Der Feueralarm heulte los. Sofort machte sich die komplette Abteilung geschlossen auf den Weg nach unten. Megure und Kogoro trugen den bewusstlosen Kaito Kid davon, Conan und Ran machten sich auch auf den Weg und Julie machte Anstalten Cal aus dem Krankenbett zu befördern. Dieser sprang jedoch aus dem Bett, die Vitalität in Person. "Was immer die mir hier an Vitaminen geben, ich muss glaube ich tatsächlich das Krankenhaus um einen Vorrat für zu Hause bitten.", kommentierte Cal seine plötzliche Lebensenergie. Er griff Julies Hand, rannte mit ihr zum rettenden Aufzug. Das heißt, genaugenommen gab es zwei Aufzüge. Cal und Julie sahen zu dem Aufzug, in dem Kogoro, Megure, Ran, Kaito, Conan und Janet standen und winkten... dann fiel ihr Blick zum zweiten Aufzug, der sich, soviel zeigte die Anzeige oben über den Türen, vom Erdgeschoss nach Oben bewegte. Cal sah Julie fragend an: "Meinst Du, er ist es?" "Kennst du noch einen anderen, der bekloppt genug wäre, sich in einem brennenden Gebäude entgegen der gesundheitlich-ratsamen Richtung, nicht ausgangwärts sondern nach oben zu bewegen?" Cal nickte: "Ja, und du hast ihn als Partner." "Witzbold." "Ich weiß." In diesem Moment fuhr der Aufzug mit Conan und allen anderen ab nach unten, der Auffahrende Aufzug hielt mit einem lauten "PLING" im Stockwerk. Langsam glitt die Tür auf. "JETZT!" Die beiden Agenten warfen sich aus der Deckung, die sie vorhin bezogen hatten und Julie eröffnete das Feuer. Da die Fahrstuhlkabine noch von den Fahrstuhltüren geschützt war, sirrten einige Kugeln als Querschläger davon. Dann jedoch waren die Fahrstuhltüren komplett auseinandergeglitten und gaben den Blick auf das Innere frei. Cal schlich, eine Waffe, die Julie ihm zugeworfen hatte, im Anschlag haltend, auf die Kabine zu. Der Agent warf einen Blick hinein: "Er ist weg!" Ein Blick nach oben und er hatte Gewissheit. Die Dachklappe der Aufzugkabine war geöffnet, und von dem Schacht her hörte man angstrengtes Schnaufen. "Er ist auf dem Weg zum Dach." Cal und Julie standen auf dem Dach des Beika-Hospitals, ihre Waffen auf Traceless gerichtet, der in Shinichis Verkleidung an der Kante stand, hinter ihm die schwindelerregende Tiefe. "Ergib dich, Traceless. Dein Weg endet hier.", schrie Cal. Traceless gab Shinichis relativ arrogantem Gesichtsausdruck eine gewisse Härte, sodass Cal und Julie nur zu gerne reingeschlagen hätten: "Ich glaube nicht." Damit wandte er sich um und lies sich einfach fallen. "Das gibt's nicht!", schrie Cal und rannte zur Kante... Und in diesem Moment röhrte ein Hubschrauberrotor über ihm, wurde das ganze Areal in das blendende Licht eines Suchscheinwerfers eingetaucht. "Verdammt, wo kam der denn her?", schrie Cal fragend zu Julie herüber, die nur mit den Schultern zuckte. "Keine Ahnung. Aber das ist einer der neueren Hubschrauber. Ein Eurocopter." Von diesem Hubschrauber hing eine Strickleiter herab und an dieser Strickleiter kletterte eine nur zu bekannte Gestalt hoch. Shinichi Kudo, in diesem Fall jedoch, dessen waren sich Cal und Julie hundertprozentig sicher, handelte es sich um Traceless in Shinichis Verkleidung. Und so zögerten sie nicht, ihre Waffen zu ziehen und das Feuer zu eröffnen. Die Kugeln prallten jedoch am Hubschrauber ab, ohne Schaden zu hinterlassen. Trotz der Dunkelheit konnte man die schneeweiße Lackierung des Hubschraubers erkennen, sowie einen Teil der Kennung: D-Hecy. Julie überlegte: "D-Hecy. Schusssicher. Das kommt mir arg bekannt vor." Cal legte den Kopf schief: "Wir haben ihn erst gehört, als er vor uns schwebte, richtig?" Julie nickte. "Als würde er mit Schalldämpferrotoren operieren... aber sowas gibt es doch gar nicht.", fuhr Cal fort: "Außerdem war er weiß." Julie schnippte mit den Fingern: "Heureka." Verständnisloser Blick von Cal. Julie lachte: "Es ist ganz einfach. Es gibt nur einen deutschen, schneeweißen, schallgedämpft-fliegenden, schusssicheren Hubschrauber." Der Blick seitens Cal wurde noch verständnisloser: "Was?" "Nun, das Landeskriminalamt unterhält in Berlin einen Hangar im Flughafen Tempelhof.", fing Julie an. "Spannend." Julie verdrehte die Augen: "Der Polizeihelicopter, der von diesem Hangar aus startet, ist schneeweiß, in der Lage sich leise säuselnd seinen Gegner zu nähern , ist kevlargepanzert, daher schusssicher und besitzt eine sogenannte EMP-Impuls-Kanone. Der Name dieses Hubschraubers ist AK 1. Geflogen wird er von einem gewissen Karl von Schuhmann." "Dann heißt das, das AK-1 unseren Traceless hier jetzt als Lufttaxi durch Tokio kutschiert?" Cal war baff. "Bingo, schnell geraten.", meinte Julie. "Ja, aber wie... eigentlich sollte doch dieser Hubschrauber samt Personal in Berlin stationiert sein, oder?" "Nichts leichter als das." Das Handy klingelte. Karl von Schuhmann, von seinen Freunden Charlie genannt, saß im Cockpit des AK 1 und flog ihn gerade zum Hangar. Ihren überaus wichtigen Passagier hatten sie, nach seinem eigenen Wunsch, auf einem Hochhaus im Haido-Bezirk abgesetzt. "Schuhmann hier?" "Herr von Schuhmann? Ich bin Julie Lokumbo vom Bundeskriminalamt." "Ohne von!", meinte Charlie als er den Hubschrauber gerade zur Landung ansetzte, eigentlich seine leichteste Übung. "Haben Sie vor ein paar Minuten eventuell einen jungen Mann vom Dach des Beika-Hospitals abgeholt?", fragte Julie aus dem Handy. Und schon verzog der routinierte Pilot die Landung, sodass der Hubschrauber einen unfreiwilligen Schlenker machte. "Ja. Wieso?" "Herzlichen Glückwunsch. Damit haben Sie dem wohl am schwersten zu fassenden Verbrecher des 21. Jahrhunderts den Chauffeur gemacht." "Wie meinen Sie das?" "Nun, wir haben nicht viel Zeit. Sagen Sie mir lieber, wo Sie ihn abgeworfen haben, dann können mein Kollege und ich noch versuchen ihm nachzusetzen. Auch wenn ich mir da keine Erfolgschancen ausrechne." "Wir haben ihn auf einem Hochaus im Haido-Bezirk abgesetzt." "Cal, Haido-Bezirk, ist das hier in der Nähe?", wandte sich Julie an den Besagten. "Haido... Der ist gut zwei Kilometer von hier entfernt." "Wenn ich den Verkehr da sehe... Traceless ist weg, würde ich sagen." Cal stellte sich an den Rand des Daches und sah hinunter. Sein Bademantel wehte wie ein Cape im Wind. "Verflucht." Routiniert zog ihn Julie zurück. "Also, Herr von Schuhmann... Ich würde sagen, Sie schulden uns einen großen Gefallen, dann sehen wir über eine Verfolgung wegen Fluchtbeihilfe ab, einverstanden?" "Wie... wieso?" Schuhmann war nun völlig verwirrt. "Ich schicke Ihnen genaueres per E-Mail. Julie Lokumbo, Tokio, ich schalte ab." Cal grinste sie an. "Wir sind beim BKA, nicht bei Alpha Zentauri." "Deine Sprüche waren auch schon mal besser.", murrte Julie. - etwas später - Cal saß neben Julie auf der Couch in der Detektei Mori, aß ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne und trank dazu, vollkommen unpassenderweise, eine Cola. "Okay, was hast Du über den schneeweißen, kugelsicheren...", setzte Cal an doch Julie unterbrach ihn: "Du meinst AK 1." "Ja, genau. Was hast Du über AK 1 in Erfahrung gebracht?" "So einfach war das nicht. Ich habe erst mit Karl von Schuhmann telefoniert, der mich jedoch an seinen Chef Hagen Dahlberg weiterverbunden hatte, von dem ich wiederum zum stellvertretenden Polizeipräsidenten Berlins, zu Doktor Koch, verbunden wurde. Und dieser Doktor Koch redete dann endlich Tacheles. Er sagte, das vor drei Tagen ein Anruf aus Japan eingegangen sei. Dieser Anrufer, er stellte sich als Angus MacGyver vor..." Cal lachte: "Angus MacGyver? Und das hat Doktor Koch nicht bemerkt?" "Doktor Koch schaut offenbar kein Fern. Also, wie schon gesagt, dieser 'Angus MacGyver', logischerweise Traceless, hatte ihm von einem großen Drogenkrieg in Tokio erzählt. Da offenbar im ach so gesetzlosen Tokio", die Ironie in ihrer Stimme war deutlich zu hören, "offensichtlich sogar Hubschrauber abgeschossen wurden, wäre ein kugelsicherer Helikopter gar nicht verkehrt. So zumindest Traceless Argumentation. Desweiteren wurde gesagt, das der Hubschrauber samt Bedienungspersonal einen Jugendlichen überwachen solle, nämlich unseren falschen Shinichi. Und als wir dann auf 'Shinichi', sprich Traceless, feuerten, sah die ganze Angelegenheit für von Schuhmann so aus, als ob wir 'Shinichi' was wollten." Ein ernstes Nicken von Cal: "Ich hoffe, du hast von Schuhmann über das Mißverständnis aufgeklärt, und ihm den direkten Befehl gegeben, sich sofort wieder zurückzuziehen." "So einfach war das aber auch nicht. Von Schuhmann untersteht mit seinem AK 1 dem Landeskriminalamt, nicht unserem Verein. Nachdem ich jedoch unseren Chef angerufen hatte, und der wiederum mit dem Chef des LKA, besagtem Koch, gesprochen hatte, ging die Sache klar." "Also, der langen Rede kurzer Sinn, ein kurzes Zwischenspiel für sogenannte HeliCops, und schon hat Traceless wieder ein Ass im Ärmel." Julie nickte finster. Das Telefon klingelte. Mori eilte zum Hörer: "Ja, hier Detektei Mori? Detektiv Kogoro Mori persönlich am Rohr?" Pause. "Ah, Inspektor Megure. Was gibt's?" Pause. "Mhm, werde ich ausrichten." Mori legte den Hörer auf die Gabel und schaute zu Cal und Julie. "Ihr beiden werdet nicht glauben, was gerade passiert ist. Es gab einen Autounfall. Eine Person kam dabei ums Leben." "Das passiert andauernd. Weswegen ruft Megure hier an?", meinte Cal ratlos. "Wie würde Qui-Gonn-Jinn jetzt sagen, Süßer? 'Geduld, mein junger Padawan.'", griente Julie. "Da hast Du wohl recht, aber eigentlich bist du der junge Padawan.", versetzte Cal, deutete danach jedoch an, wieder Mori zuzuhören: "Also, es gab einen Unfall. Wer wurde getötet?" Ein komischer Ausdruck war auf Moris Gesicht zu erkennen: "Wie schon gesagt, das glaubt ihr mir nie. Bei dem Leichnam handelt es sich um unseren Freund und Kupferstecher, den Verbrecher namens Traceless." Kapitel 10: Tracesless traces ----------------------------- Nun waren Cal und Julie auf den Beinen: "Das gibt es doch nicht. Traceless ist tot?" "Wenn ihr wollt fahre ich euch hin.", bot sich Kogoro an, "Ich fahre euch persönlich zur Leichenhalle. Ihr sollt die Leiche identifizieren." Inspektor Megure zog das Laken zurück, das man über den nackten Körper eines jungen Mannes gelegt hatte, und offenbarte das Gesicht. Cal nickte: "Rein äußerlich ist er es." "Aber die Vergangenheit hat uns gelehrt, dem äußerlichen Schein nicht allzugroßen Wert beizumessen. Wenn Sie mir bitte eine DNA-Probe geben wollten?", fuhr Julie fort. "Selbstverständlich.", sagte Megure und ein japanischer Arzt nahm dem Leichnahm eine volle Ampulle Blut ab. "Hatte er irgendwas dabei, was uns hilfreich sein könnte?", fragte Cal und Megure nickte: "In der Tat." Nach einiger Zeit stand man in der Asservatenkammer, wo Megure Julie einen großen, schwarzen Aktenkoffer aushändigte. Julie besah sich den Koffer: "Toll, Zahlenschloss!" Cal grinste: "Und wie bitteschön kriegen wir den Koffer jetzt auf?" "Die Zahlenkombination bei Aktenkoffern beschränkt sich auf eine Zahlenfolge zwischen 000 und 999. Manche Leute benutzen z.B. ihr Geburtsdatum.", meinte Conan. Cal schnitt eine Grimasse: "Bringt uns auch nicht viel. Schließlich wissen wir nicht, wann er Geburtstag hat", er stockte, bis er nach einer dreiviertelsekunde die Silbe 'te' für hatte einfügte. "Und außerdem war Traceless äußerst chaotisch. Die Zahlenkombination herauszufinden dürfte einige Stunden dauern. Also schaffen wir uns doch anderweitig Zugang.", meinte Julie, drehte sich zu Ran und sagte: "Hast Du eine Haarklammer?" Ran nickte und gab ihr das gewünschte Utensil. Der Rest war wie in der Werbung: "Ein Kniff, ein Griff und schon sind wir im Koffer." "Interessant", meinte Cal als er einen Blick in das Innere des Koffers warf... einen Laptop sah er, sowie eine Diskette... und nachdem er die Diskette in den Laptop geschoben hatte, ging das lustige Passwort-Rate-Spielchen wieder von vorne los. Conan, Ran und Kogoro saßen im Büro der Detektei, Cal und Julie vergnügten sich mit dem PC im Aktenraum. Gelegentlich konnte man von Cal einen Satz wie "DU DUMMES DRECKSDING, JETZ SPRING ENDLICH AN!", oder "WENN DU WEITERHIN SO STUR BIST, SCHICKE ICH DEINE FESTPLATTE NACH NETHU!!!" hören. Kogoro war verblüfft: "Hat er gerade Nethu gesagt? Was ist denn das?" Ran: "Ich glaube, die Jaffa aus Stargate nennen Ne'thu die Hölle. Beherrscht wird sie von Sokar, der..." Ran stoppte, stand auf und rannte zur Tür zum Aktenraum. Sie rief hinein: "Versucht mal Sokar." Cal tippte die fünf Buchstaben ein und, tatsächlich, schon war die Diskette entsperrt. "Danke Ran" sagte Julie und schloss die Tür wieder. Im Inneren des Aktenraumes besahen Cal und Julie diverse Daten. "Aha, er hat sich tatsächlich der Organisation angeschlossen. Trés interessant.", gab Cal von sich. "Du sprichst französisch?" "Ein paar Brocken.", lachte Cal und sah sich weitere Daten an. In diesem Moment aktivierte sich ein Programm und sofort war ein bestimmtes Datum rot unterlegt. "Das ist das heutige Datum.", entfuhr es Julie. Cal las leise, was für den Tag geplant war und es schockierte ihn. Julie zog ihr Handy und wählte eine Nummer an. "Adrienne, ich brauch dringend einen guten Maskenbildner vor Ort. Wir müssen aus Cal einen richtigen Mann machen... Danke." Cal: "Richtiger Mann? Ich BIN ein Mann. Wenn das hier auf NC-17 gerated wäre, könnte ich es dir auch beweisen." "Zum Glück sind wir auf PG und mir bleibt der biologisch- anatomische Beweis erspart." Julie lächelte ihn zuckersüß an. "Du darfst aber gleich so mal die Hosen runterlassen und zeigen, was in dir steckt." "WAS?" "Keep cool, Darling. Ich muss noch schnell was organisieren, dann wird Adriennes Kollege an dir Hand anlegen." Cal: *schluck* "Kann das Adrienne nicht persönlich machen?" "Nein, sie ist in Österrreich und wir haben wenig Zeit." Julie wählte die nächste Nummer. "Ah, Doktor Fraiser, ich brauche mal eine Verbindung zu General Hammond."... "Kann ich mal deine Uhr haben?", fragte Cal Conan. Conans Augen verengten sich mißtrauisch zu Schlitzen: "Weswegen?" "Ich find sie cool!", lachte der BKA-Agent. Der Junge nahm seine Uhr gehorsam ab, reichte sie zu Cal, der lächelnd nickte: "Ah, guck mal an, das Uhrglas klappt ja hoch." Er drehte sich halb Richtung Ran und sagte zu Conan: "Ich hab gesehen, wie du das Ding so auf Ran gerichtet hast, und sie danach bewusstlos Geworden ist." Dann betätigte Cal den Auslöser des Narkosechronometers und der kleine, 2 Milimeter lange Pfeil verlies den Lauf der Waffe um... Conan am Hals zu treffen. Bewusstlos sackte der Junge in sich zusammen. "Oh mein Gott, CONAN!", schrie Cal, in nahezu echter Panik, rannte zu Ran und schrie: "Conan ist ohnmächtig geworden. Hol bitte einen Polizeiwagen." "Moment mal... wieso Polizeiwagen?", wollte Ran wissen, doch Cal schubste die junge Frau jedoch Richtung Telefonzelle: "Ruf bitte an." Er legte seinen Kopf auf seine Schulter und versuchte einen Dackelblick, natürlich nicht ohne ein gewisses schelmisches Glitzern in den Augen. "Mach.", sagte er, drehte sich dann um und rannte zum Bewusstlosen. Er schnappte sich den Mikroremitter und aktivierte ihn: "Hallo, ist da Ai Haibara?" "Ja.", meldete sich Ais Stimme, "Was gibt es denn?" "Ich brauche deine Hilfe. Conan ist zusammengebrochen." "Bin sofort da." "Ich hole dich ab. Wir treffen uns..." Ai eilte durch die inzwischen halbdunklen Gassen Tokios zum Hotel Wonsuschön. In dem Moment klingelte ihr Handy erneut. "Komm ins Zimmer 101!" Ai nickte, was der Anrufer nicht sehen konnte, aber das war egal, denn er hatte sowieso schon wieder aufgelegt. Sie machte sich auf den Weg. Sie klopfte. "Herein!" Die Tür öffnete sich. Ai betrat das Zimmer und sah Conan. Er lag auf der Couch, gefesselt, geknebelt und offenbar besinnungslos. "Bin gleich da!", erklang Cals Stimme aus dem Bad. Ai sah sich weiter um. Auf dem Couchtisch vor Conan lag ein großer schwarzer Aktenkoffer. Im Sessel daneben befand sich eine 9mm-Pistole. Cal trat aus dem Bad. Er trug einen schwarzen Mantel, seine Haare waren mit viel Gel streng zurückgekämmt und ein schwarzer Hut saß auf seinem Kopf. Eine dunkle Sonnebrille steckte in seiner Brusttasche. Kalt lächelnd passierte er an Ai, ging zu der Pistole, kontrollierte das Magazin, zog den Schlitten zurück und entsicherte sie. Er richtete sie auf Ai und lächelte fies. Ais Herzschlag beschleunigte sich. "Mis... Mister Cat?" "Nenn mich... Whiskey." "Bloodymary, er ist koscher.", versicherte Gin der braunhaarigen Frau, die gerade den komplett in Schwarz gekleideten Mann abtastete. Der Typ deutete auf das junge Mädchen, das er beim Schlawittchen gepackt hatte. "Hier haben Sie die Kleine.", sagte er und gab dem Mädchen unsanft einen Stoß gegen die Schulterblätter, der Ai nach vorne taumeln lies. Dann warf er den beiden auch einen Koffer zu: "Hier haben Sie die Waffen. Intar. Wenn Sie vorhaben, einen Banküberfall so unblutig wie möglich durchzuführen, ist das die Waffe ihrer Wahl. Der Kristall sendet einen Impuls aus, der den kompletten Körper in einen todesähnlichen Zustand versetzt." Gin lächelte: "Gut gemacht, Whiskey." "Natürlich, ich halte mich an meine Frist. Sie haben gesagt, Sie wollen die Kleine in Acht Stunden hier haben, das ist passiert.", sagte Whiskey gleichmütig, während Gin ihn abwatend ansah. Gin zündete sich eine Zigarette an, nahm einen tiefen Zug und sah dann wieder zu Whiskey hinüber: "Ja, aber ich habe auch gesagt, das ich Kudo tot sehen will." "Auch das ist passiert.", sagte der andere Mann in Schwarz und sah auf seine Armbanduhr, "Um genau zu sein, in zehn... neun... acht ... sieben... sechs... fünf... vier... drei... zwei... eins... jetzt!" Von draußen ertönte eine gewaltige Explosion und Whiskey lächelte: "Ich glaube, jetzt ist Shinichi Kudo Geschichte. Und als nächstes... wird die Organisation Geschichte sein!" Bloodymary und Gin sahen überrascht zu dem Verräter herüber: "Was meinst du?" Whiskey entledigte sich seiner Maskerade und zog seine 9 Milimeter. "Calvin Cat gehört nicht der Organisation an." Bloodymary und Gin waren perplex: "W... Wer sind Sie?" "Calvin Nathan Cat", stellte sich 'Whiskey' vor, "von derBKA." Gin lächelte und zückte seine Waffe: "Irrtum, Sie WAREN es." Damit feuerte er. Cal flog nach hinten und blieb am Boden liegen. Dann drehte sich der MiB zu Ai um, doch... das Mädchen war weg. "Wo ist die Kleine?", fragte Gin wütend Bloodymary, die nur verblüfft mit den Schultern zuckte. Ai hatte sich während der nun folgenden Debatte zwischen Gin und Bloodymary unter einem Tisch versteckt. So sah sie den leblosen Körper des BKA-Mannes. "Herr Cat? Leben Sie noch.", fragte sie. Der reagierte nicht. Kapitel 11: Das Ende -------------------- Als Julie mit Conan die Lagerhalle erreichte, hörte sie einen lauten Schuss und sah, wie der Agent leblos nach hinten viel. "Mein Gott, CAL!", schrie sie und lief sofort zu ihm, mit ihrem Intar gab sie gut gezielte Salven auf Gin und Bloodymary ab. Gleichzeitig fuhren auch Miwako und Takagi, mit einem Streifenwagen, auf die Lagerhalle zu, durchbrachen die Wand und blieben mit quietschenden Reifen stehen. Ein Funkspruch seitens Inspektor Megure hatte sie dorthin gelotst. Es kam zu einem Feuergefecht und Takagi und Miwako sprangen aus dem Wagen, mit ihren Waffen weiter auf die beiden Schurken feuernd. Ai rannte schnell hinter das Polizeiauto. Sie sah, das Cals Intar vor ihr am Boden lag, also hob sie es auf, kam aus ihrer Deckung hervor, zielte auf Gin und brüllte: "FÜR MEINE SCHWESTER!" Dann drückte sie ab. Der rote Energiepunkt traf Gin im Kopf, er fiel leblos zu Boden. "GIN!", schrie Bloodymary und rannte zu dem Gefallenen. "KEINE BEWEGUNG!", brüllten Takagi und Miwako, aber das hielt Bloodymary natürlich nicht davon ab, noch zwei bis drei mal zu feuern. Sato blickte nach links, stubste Takagi an und sagte: "Gib mir mal Deckung." Damit lief sie mit einem ungeheuren Tempo zu dem immer noch am Boden liegenden Cal, alias "Whiskey", schnappte sich seine Waffe, vollführte eine tollkühne Pirouette und feuerte auf den langsam aufstehenden Gin und Bloodymary. Letztere fiel, am Bein getroffen, zu Boden, während Gin auf Sato feuerte. Diese warf sich allerdings in letzter Minute aus der Schusslinie. Gin rannte zum Ausgang, bemerkte, das Bloodymary fehlte, richtete seine Pistole auf sie... "TUN SIE DAS NICHT!", schrie Takagi, doch Gins Schuss hallte durch das Gebäude. Ai wartete einige Minuten in stiller Sicherheit, beobachtete, bis Gin das Gebäude verließ, und lief dann zu Bloodymary. Sie drehte sich um, warf Takagi einen ernsten Blick zu und schüttelte den Kopf. "Sie ist tot.", diagnositizierte sie. Dann drehten sich Ai und Takagi um und gingen auf die beiden zu. Miwako hatte Cals Kopf in ihren Schoß gebettet und sah zu den anderen auf. Julie ging sofort neben Cal in die Knie und untersuchte ihn flüchtig. "Hmmmmm.", machte sie, und setzte dann fort: "Also, der gute Cal hier wird uns noch einige Jahre lang erhalten bleiben..." Cal öffnete die Augen und sah leicht grinsend zu Ai: "Du kannst einem auch JEDE Tour vermasseln." Dann stand er auf zog sich den schwarzen Mantel aus, der Tatsächlich ein Einschussloch aufwies, und präsentierte seine Schussichere Weste. Am nächsten Morgen standen Cal, Julie, Kogoro, Ran, Inspektor Megure, Miwako, Takagi und die Detective Boys an einem Hotel. Das berühmte Abschiedszeremoniell wurde durchgeführt. Einzig Conan und Cal sahen sich immer noch etwas mißtrauisch an. Wen wundert es, denn schließlich hatte Conan Cal nicht vergeben, das er ihn hinterlistig mit seinem eigenen Narkosechronometer außer Gefecht gesetzt hatte. Natürlich konnte auch Cal Conan nicht vergeben, dass er ihn auch mit dem Narkosechronometer getroffen hatte, wenngleich der kleine Detektiv immer wieder beteuerte, das er eigentlich Ran habe treffen wollen, was der Mann natürlich zum Anlass nahm, sich von Ran mit den folgenden Worten zu verabschieden: "Wiedersehn Ran. Ach übrigens, bevor ich es vergesse. Ich habe vorhin Shinichi getroffen. Den ECHTEN. Er ist dir übrigens näher als du denkst." Das brachte Ran natürlich ins Grübeln. Während das Taxi abfuhr, versuchte Conan sich heimlich aus dem Staub zu machen. Ran drehte sich um: "AHA. Hab ich es doch gewusst. DU bist Shinichi Kûdo, gib es endlich ZU!" "NEIN. Ich bin Conan." Während Conan nur seine Unschuld beteuernd, vor Ran davonrannte, dachte er sich "CALVIN CAT! DAS ZAHLE ICH DIR NOCH MAL HEIM!" Im heimischen Wiesbaden angekommen, lag Cal erstmal in aller Seelenruhe in seinem Zimmer und blätterte in der neuesten Fernsehzeitung. "Ah, cool. Heute kommt eine neue Folge von Stargate...", dachte er sich, als sein Handy klingelte. Cal hob ab: "Ja, Cat hier?" Aus der Leitung erklang Steves Stimme: "Komm mal bitte sofort ins Labor. Ich muss dir was zeigen." Cal nickte und machte sich auf den Weg zum Labor. Als er das Labor erreicht hatte, wartete Julie schon auf ihn. "Na endlich. Steve sagte, er hat was wirklich interessantes. Er sagt, es wird uns nicht gefallen." Steve kam ihnen wie auf ein Stichwort entgegen und hielt Cal einen Zettel hin. Auf diesem Zettel standen die mysteriösen Worte: Trauert ihr um mich? Rege ich euch zu solchen Gefühlen an? Andererseits könnte es ja sein, das ihr euch freut, das ich tot sein soll... jedenfalls offiziell. Charon ist mein Fährmann... offiziell. Inoffiziell mache ich mich jetzt auf den Weg zum Land Echnatons, Cleopatras, Ras, Apophis, Horus. Ich bin im Land von Tut Enchamun von Sobek und Sokar. Cal und Julie sahen sich an, nicht wissend, was sie von dieser Botschaft halten sollten oder was die Zukunft für sie noch parat hielt. Auf jeden Fall war es nichts Gutes. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)