The Visitor von CaptainCalvinCat ================================================================================ Kapitel 7: Enthüllungen und Vertuschungen ----------------------------------------- Zur Selben zeit im Hauptquartier der Organisation "Du bist Shinichi Kudo?", kam eine Frage aus dem Lautsprecher. Ein Mann mit hüftlangem, blonden Haar, in einem schwarzen Anzug, lachte boshaft: "Wer hätte es geahnt. Der Schnüffler wurde durch unser Gift geschrumpft." "Gib mir zwei Sekunden mit ihm, Gin, und er ist Geschichte.", kam es von einem anderen Typen, ebenfalls im schwarzen Anzug. Seine Haare waren jedoch im Gegensatz zu Gin sehr kurz, seine Körperstatue nah am Definitionsbereich 'füllig' gebaut. "Nein, das muss anders laufen, Wodka. Wo gibt es denn das, das jemand einem Kind auf offener Straße das Genick bricht. Das wird viel subtiler gemacht.", sagte Gin. Eine andere Stimme mischte sich ein: "Ganz einfach. Wenn wir ihn in einen Wagen setzen, und diesen Wagen in die Luft jagen, wird man uns kaum zur Verantwortung ziehen." "Tun Sie das, Whiskey.", sagte Gin, "und erledige obendrein Die hier." Er warf ihm eine Akte zu, in der das Bild einer jungen Dame eingeheftet war. "Nett. Wer ist sie?", fragte Whiskey. "Sie ist die Chemikerin gewesen, die für das Gift, das Kudo schrumpfen lies, Verantwortlich zeichnet. Nimm doch bitte deine Partnerin mit, ja?" Whiskey lachte: "Klar. Bloodymary wird auf Kudo angesetzt, sie ist in 'sanftem' Töten Expertin. Schon mal was von 'tödlichen Küssen' gehört? In Bloodymaries Fall kann das zutreffen..." "Patient wieder stabil.", vermeldete Fraiser. Das Herzmessgerät zeigte eine ruhige, klare, Sinuskurve. Imimutsu seufzte erleichtert auf: "Okay, wir bringen ihn auf die Intensivstation." Wieder in Moris Detektei "Also gut, ich bin Shinichi Kudo.", nickte der kleine Junge, und Ran sah ihn an. Plötzlich hellte sich Conans Gesicht auf und er lachte: "REINGEFALLEN!" Rans Gesicht verdunkelte sich: "Du bist Shinichi, GIB ES ZU!" Conan verkroch sich schnell unter einem Sofa: "Du machst mir angst!" Ran lachte: "Damit kommst Du nicht nochmal davon!" Sie erinnerte sich, das sich "Conan" einmal hinter seiner/Shinichis Mutter versteckt hatte, und mit großen Augen denselben Satz gesagt hatte. Der Kommentar seiner/Shinichis Mutter war gewesen: "Glaubst Du etwa, Shinichi würde sich hinter seiner Mutter verstecken?" Die Liege mit Cal wurde durchs Krankenhaus geschoben, an Julie vorbei, die leicht in Tränen ausbrach, aber Doktor Fraiser hielt sie fest: "Keine Sorge, Miss Lukombo. Ihr geschätzter Kollege ist bald wieder auf den Beinen." "Du kannst Dich nicht vor mir verstecken, Shinichi. Ich weiß, das Du es bist. Und ich will doch einfach nur einen Grund, warum Du dich mir nicht zu erkennen gegeben hast." Tränen traten in Rans Augen: "Das verletzt mich, weißt Du?" "Tu mir einen Gefallen... nein eigentlich zwei. Den ersten: Verrate es niemandem, nicht mal deinem Vater und schon gar nicht Sonoko." Ran nickte langsam, und mit tränenerstickter Stimme fragte sie: "Und der zweite Gefallen?" Conan eilte, so schnell ihn seine kleinen Füße trugen, zu Ran, er begab sich auf einen Stuhl, sodass er schon an ihre Wange kam, und nahm sie in den Arm: "Weine nicht." Ran versuchte, ihre Tränen zu bändigen, doch sie schaffte es nicht. "Wie kann ich Dir jetzt jeh wieder vertrauen. Sag es mir Shinichi?" "Shinichi? Wo ist er?", fragte plötzlich Kogoros Stimme. Ran wollte gerade auf Conan zeigen, doch dieser sah sie einfach nur aus großen Augen an. Ein gemütliches Kaminfeuer prasselte. Traceless legte noch einen Holzscheit dazu. Funken stoben auf. Traceless ging zu seinem Sessel, strich sich den schwarzen Hausmantel glatt und setzte sich. "Sherry oder lieber einen Cognac?", fragte KaitoKid von der Barkugel her. "Cognac bitte." Kaito Kid füllte ein Glas und reichte es ihm. Er selbst bediente sich am Sherry. Dann nahm er Traceless gegenüber am Kamin Platz. Er schwenkte nachdenklich sein Glas und sah zu, wie die blutrote Flüssigkeit sich den Drehungen anpasste. Traceless gönnte sich eine Pfeife. "Nun, mein lieber KaitoKid. Ziehen wir einmal Bilanz. Wo stehen wir augenblicklich und was wissen wir bereits über die Gegenseite?" Er paffte ein zwei Wölkchen genüsslich in die Luft. Auch Kaito hatte sich gemütlich zurück gelehnt und streckte seine langen Beine aus. "Keiner kann zur Zeit offen agieren. Die Rollen haben sich neu verteilt und ein jeder wartet auf den nächsten Zug. Jede Fraktion muss erst einmal ihren Standpunkt bestimmen, bevor sie fortfahren kann." "Korrekt, mein Lieber, korrekt." "So auch wir, verehrter Traceless." "In der Tat, so scheint es. Doch, Kaito, Sie sind jung und übersehen noch ein Detail." Traceless deutete dies nur an und ließ den jungen Dieb selbst überlegen. Kaito nahm einen Schluck, ließ den Alkohol über seine Zunge rinnen. "Ich denke, ich weiß, was Ihr meint. Ja, so gesehen, habt Ihr durchaus Recht. Daran liegt unser Vorteil." Er lachte und nahm einen weiteren Schluck. Traceless stimmte ein, bevor er einen weiteren zu an seiner Pfeife tat. Der Holzscheit im Feuer knackte. Langsam, unendlich langsam öffnete Cal die Augen. Vor ihm stand ein Arzt, der ein Monokel im Auge hatte, sowie ein junger Mann, Anfang 20, ein einem ordentlichen Anzug. Der Arzt mit Monokel warf einen Blick auf Cal: "Er kommt wieder zu sich, Agent Cat." Der Mann im Anzug nickte: "Danke. Ich werde ihn jetzt ins Gefängnis bringen." Gedankenblitze zuckten durch Cals Großhirn: "Moment mal... der Typ KANN gar nicht Agent Cat sein. Das bin ich doch. Woraus folgt, es handelt sich bei diesem Kerl um Traceless." Gleichzeitig drehte sich der Arzt mit Monokel wieder zu dem Mann im Anzug: "Nicht notwendig. Den erledigen wir gleich hier." Er hob eine Spritze. "Was ist denn da drin?", fragte Traceless. "Sauerstoff. Einfacher Sauerstoff." Cals Augen weiteten sich vor Entsetzen. Die Spritze wurde ihm in den Arm gedrückt und der Arzt drückte den Kolben runter. Das Telefon klingelte. Kogoro eilte hin, und hob ab: "Ja, hier Detektei Mori, Kogoro Mori, der Meisterdetektiv persönlich spricht?" Eine kurze Pause, dann nickte Kogoro ernst vor sich hin: "Okay, alles klar. Ja, sind auf dem Weg." "Wer war das?", wollte Ran wissen. "Das Krankenhaus. Es gab offenbar ernste Komplikationen betreffend Agent Cat." "Ach du schreck." Kogoro nickte wieder ernst: "Es hieß sogar etwas von wegen zwei mal Reanimierungsmaßnahmen einleiten." Der Detektiv atmete durch und rief sofort bei Megure an, um es diesem auch mitzuteilen. "Wir sollten ihn besuchen.", meinte Ayumi. Ai schüttelte den Kopf: "Ich glaube, wenn es wirklich eine so ernste Sache ist, wie gesagt wird, liegt er auf der Intensiven. Ich glaube nicht, das Kinder dort rumtoben dürfen." Conan nickte: "Das stimmt. Aber wir können ihn mithilfe eines Detective-Boys-Pins kontaktieren. Ich werde Professor Agasa noch einen basteln lassen." Damit eilte er los, Ai hinterher. "Sag mal, Kudo, was soll denn das jetzt? Wieso willst Du Cat einen Pin mitgeben?", wollte Ai wissen. "Hatte ich nicht vor. Ich muss nur mal kurz zu Professor Agasa." "Weswegen?" Conan hielt an: "Hypothetisches Szenario. Jemand ganz bestimmtes, jemand den du sehr magst, kommt hinter dein Geheimnis und sagt, das es jetzt schwierig sei, Dir zu vertrauen. Aber du brauchst seine/ihre Hilfe und die Hilfe ihres inkompetenten Vaters, der sich für einen Detektiv..." "Ah, Stress mit Ran, ja? Sie hat dein Geheimnis entdeckt?" Conan nickte: "Ja, deshalb brauche ich Professor Agasas Wundermittel X-11-36." Ai packte ihn am Ärmel: "Eine selektive Löschung des Kurzzeitgedächtnisses? Jetzt sind bei Dir die Sicherungen völlig durchgeknallt, oder? Natürlich ist es Murks, das Ran jetzt weiß, das Du Shinichi bist, aber..." "... nun ist sie in Gefahr. Stell Dir nur mal vor, sie plappert in einem leicht betrunkenen Zustand was aus. Oder sie ärgert sich so, das sie das ausgerechnet Sonoko, dieser Labertasche, aufs Butterbrot schmieren muss, und nen Tag später weiß ganz Beika wer ich bin, und damit die Männer in Schwarz." "Ja, aber das geht auch anders." Conan schüttelte den Kopf: "Nein. Ich werde ihr das Zeug gleich in ihren Kaffee kippen." Als Conan heimkam saßen Ran und Sonoko auf der Couch der Detektei und lachten. "... was? Dieser kleine Drecksack.", hörte er Sonoko lachen. Oha, jetzt war Notstand hoch siebzehn. Da standen zwei Kaffeetassen, schnell das Gebräu reingekippt... Sonoko und Ran tranken... "Und stell dir vor, dieser Kleine Drecksack, Maruimi, von diesem Manga..." Ran stoppte. Conan sah sie an: "Was ist?" "Ich hab das gefühl, das ich irgendwas vergessen habe... was war es blos?" "Du warst bei Marumi, von einem Manga." "Jaja.", das war Sonoko, "Marumi von Mystic Mayhem." Ran schnippte mit den Fingern: Genau." "Habt ihr also nur über..." "Diesen Manga gesprochen?", erklang Ais Stimme. Missmutig in einem Becher heißen Kakaos rührend schlug Julie die Zeit tot, bis man sie endlich zu Cal lassen würde. Um sie herum unterhielten sich ewig grinsende japanische Mediziner in ihrer singenden Sprache, die sie nicht verstand. Vor ihr gab dieser deutsche Austauscharzt nervtönende Laute von sich. Okay, diese Laute waren eigentlich ganz normale deutsche Worte, denn leider hatte Schmidt ihre Muttersprache herausbekommen. Aber bereits nach zwei Mintuen seiner Erzählung über seine heldenhaft durchgeführten spektakulären Operationen, hatte Julie geistig abgeschalten. Ein Vortrag über >Das Liebesleben der Maikäfer in 3000 Meter Höhe< wäre mit absoluter Sicherheit aufregender gewesen. Ein Wedeln mit einer scheußlich nach einer Mischung aus Desinfiziermittel und Babycreme riechender Hand vor ihrem Gesicht holte sie in die Gegenwart zurück. "Mädchen, du träumst." "Entschuldigung. Ich war ganz im Gedanken. Was sagten Sie doch gleich?" "Ich wollte wissen, was du hier in Japan machst. Klassenfahrt wird es wohl kaum sein." Julie sah ihn einen langen Moment an, bis sie sich an Traceless' neusten Zug erinnerte, der sie ja äußerlich zu einem sechszehnjährigen Teenager gemacht hatte. "Ich... ich gehöre zu Agent Cat. Ich bin... Azubi." Schmidt zog die Augenbraue hoch. Ein deutliches Zeichen, dass er ihr keinen rechten Glauben schenken wollte. "Ach? Und wie sieht das aus?" "Na ja, hauptsächlich Kaffee kochen und Kopierarbeiten. Manchmal darf ich Cal auch ein paar Akten holen oder seine Berichte lochen, abheften und bei den Vorgesetzten abgeben." Julie zuckte nicht mal mit der Wimper, als sie dem Chefarzt diesen Unfug auftischte. 'Ihr Götter, erhaltet mir meine guten Ausreden und schenkt mir neue.', bat sie im Stillen. Einer der Ärzte trat mit einem Dolmetscher auf Julie zu. Julie sprang sofort auf und wischte sich nervös eine widerspenstige blaugrüne Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wie geht es ihm?" Der Arzt ließ mit dem berühmtesten Satz aller Ärzte auf diese Frage antworten: "Den Umständen entsprechend." "Kann ich zu ihm?" "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist. Nur nahe Verwandte..." "Bitte...", flehte Julie. "Er ist doch mein großer Bruder." Sie verzog das Gesicht, obwohl sie zweifelte, dass das in ihrem äußerlichen Alter noch funktionierte. "Bruder? Er heißt Cat, du Lukombo. Du bist sein Azubi. Wie könnt ihr Geschwister sein?" Mist, Schmidt war aufmerksam. "Ich bin adoptiert!", behauptete Julie schnell. "Er hat sich immer um mich gekümmert und... und..." sie schluchzte gespielt, "und jetzt geht... geht es ihm schlecht... und ich will bei ihm sein." "Na gut. Aber bitte nur kurz. Er ist noch recht angegriffen." Sie versuchte ihr triumphierendes Grinsen zu unterdrücken, ein dankbares Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und folgte einer Krankenschwester zur Intensivstation, wo man Cal lagerte... ahm... pflegte. "Herr Cat? Ihre Schwester ist da.", teilte ihm die Schwester mit, bevor sie ihn mit Julie allein ließ. Diese nahm neben seinem Bett Platz. Cal schlief noch immer tief und fest. "Hey, wach auf du Schlafmütze!" Julie legte je eine Hand auf seine Schulter und eine auf seinen rechten Arm und schüttelte ihn leicht. "NEIIIIIN!", schrak Cal auf und sah sich um. "Schwein gehabt.", fuhr es ihm durch den Kopf: "Du bist am Leben und im Krankenhaus. Ein Arzt ist auch nicht zu sehen." Dafür stand jedoch in der anderen Ecke des Zimmers eine sehr attraktive junge Frau. Cal erkannte sie. "Julie. Was tust Du denn hier?" Julie grinste: "Du kannst nichts richtig machen, ohne gleich einen 'rüber zu bekommen, richtig?" "Quadratischendorf.", kam es vom Jungen. Julie sah ihn verwundert an: "WIE?" Sie legte ihre Hand auf seine Stirn und fühlte nach der Temperatur. "Also Fieber hast du keines." Sie schüttelte den Kopf. "Was immer sie dir geben, sie sollten bedeutend weniger nehmen." Cal sah sie völlig benebelt an. Julie fuhr sich leicht verzweifelt durch die verfärbten Haare. "Menno... was soll ich noch mit dir machen? Ich meine, ich bin es ja gewöhnt, dass du nach einer Mission mit einem Gipsarm oder durchschossener Schulter zurück kommst. Das Kissen, um deine verstauchten Knöchel hoch zu lagern, wird gar nicht kalt... Aber gleich eine Bombe? Sweetheart, langsam übertreibst du es etwas." Sie schüttelte den Kopf. "Mensch, Cal. Werd endlich vorsichter. Irgendwann wachst du noch mal auf und bist tot!" Cal grinste: "Keine Bange..." Dann wurde ihm schlagartig eine Offensichtlichkeit bewusst. Die Tatsache, das er es vorher nicht bemerkt hatte, schob er auf die Narkotika die sie hier verwendet hatten. Er wurde bierernst: "Okay, wer bist Du? Und woher kennst Du meinen Namen? Und woher weißt Du von der Bombe?" "Cal, ich bin's. Du hast mich gerade schon ganz richtig erkannt. Ich hab mich erkundigt, was mit dir passiert ist, deshalb weiß ich von der Bombe... Okay, den Großteil musste ich mir selbst zusammen reimen, aber unter Berücksichtigung deines Cat-Faktors ist ziemlich klar, dass du nicht bloß ne Treppe runterfällst." Sie drückte seine Hand. "Hast du eine Ahnung, wer dich da antoasten wollte?" Cal schüttelte nach einiger Zeit, als die Frage endlich in sein derzeitig lahmgelegtes Denkvermögen eingedrungen war, den Kopf. Nachdenklich sah Julie zum Tropf und beobachtete die kristallklare Flüssigkeit, die man damit langsam in seine Vene speiste. Dann wurde ihr die Gefahr bewusst, in der ihr Partner hier schwebte. Sie konnte unmöglich den Überblick bekommen, wer zum Personal gehörte. Zumal sich Traceless gern in Verkleidungen einschlich, die nahezu perfekt waren. "Cal, hör mir bitte gut zu. An diesem Ort bist du zu schutzlos. Ich sehe zu, dass ich dich so schnell wie möglich aus diesem Krankenhaus und damit der Schussbahn bekomme. Bis dahin... verhalte dich so unauffällig wie möglich, okay?" Ein höfliches Klopfen ertönte an der Tür, bevor sich selbige öffnete. "Julie? Du solltest deinen großen Bruder jetzt ausruhen lassen. Komm. Ein Herr Mori wartet mit seinen Kindern draußen auf dich. Er ist ein Kollege von deinem Bruder und hat zugestimmt auf dich Acht zu geben.", erklärte Janet Fraiser freundlich. "Einen Moment noch, ja?" Julie wühlte hastig in ihrem Rucksack, bis sie ihren Schlüsselbund fand. Dann machte sie ihren Glücksbringer, einen kleinen, dicken Stoffpinguin, davon ab und legte ihn in Cals Hand. Der Pinguin war einerseits ihr Glücksbringer, zum Zweiten aber auch sehr hilfreich, da sich darin ein winziger Ortungssender befand, weil sie ihre Schlüssel öfter mal verlegte. "Pass auf dich auf und werd' schnell gesund, Bruderherz. Ich brauch dich doch." Sie wollte schon gehen, als sie sich noch für eine kleine Zugabe entschied. Sie gab Cal einen Kuss auf die Stirn. "Behalt den Pinguin bei dir.", flüsterte sie. Draußen warteten Conan und Ran auf sie. "Du bist Julie, die kleine Schwester von Calvin?", fragte Ran. Die Agentin nickte. "Mein Vater wartet unten in der Cafeteria auf uns." "Ich hab eine wirklich wichtige Bitte an euch. Cal schwebt in großer Gefahr. Ich muss mit Detektiv Mori sprechen und das dringend." 'Oh je... Wenn sie sich auf den verlässt, ist sie verlassen.', dachte Conan. Laut sagte er aber: "Ich bring dich zu ihm." "Passt du inzwischen auf meinen Bruder auf? Ich beeil mich auch.", bat Julie Ran. Diese nickte, betrat das Krankenzimmer. "So, und wir beide legen jetzt einen Spurt zu diesem Superdetektiv ein, okay Kleiner?", fragte sie Conan. Dieser nickte ebenfalls, wenn auch entnervt über das ,Kleiner'. Auf halben Weg nach unten in die Cafeteria bemerkte Conan bei einem Arzt ein verdächtig bekanntes Glitzern auf Augenhöhe. "Du... ich ahm... Ich muss mal schnell aufs Klo.", sagte er zu Julie, bevor er dem Arzt hinterher sauste und die Agentin stehen ließ. Julie ging allein weiter, fand auch rasch den Weg und den Detektiv. Mori machte der Serviererin schöne Augen und trank dabei Kaffee. Julie stürmte sofort mit Erklärungen auf ihn ein, weil ihr die Zeit weglief, aber Mori verstand sie nicht! Es war auch niemand in der Nähe, der die nötigen Worte von Englisch in Japanisch übersetzen konnte. Frustriert sah sich Julie nach Hilfe um. Dann entdeckte sie ein paar Servietten... Sie deutete Mori per Handzeichen "Moment, bitte Geduld." An und kritzelte eine Aussage eifrig aufs Papier. Sie reichte Kogoro das Kunstwerk. Dieser sah ungläubig von der Serviette, zu Julie und zurück auf die Zeichen und versuchte aus der Kritzelei schlau zu werden. Zur selben Zeit schlich Conan hinter dem Arzt her, den er vorhin bemerkt hatte, und der ihm verdammt bekannt vorkam. Wenn seine Theorie stimmte, handelte es sich bei diesem sympathischen jungen Vertreter des lebensrettenden Gewerbes um Kaito KID. Ran stand in Cals Zimmer und sah aus dem Fenster. Cals Blick war inzwischen wieder gewohnt-gestochen scharf. Aber das musste ja noch niemand wissen. Julie würde schon ihre Gründe gehabt haben, ihm ihr allzweck-Peilungs-System unterzujubeln. Dann drehte Ran sich zu ihm um. "Und, gibt es was interessantes, da draußen?", fragte Cal frech. Ran schüttelte den Kopf: "Nichts besonderes." "Gut." "Okay, Kaito, dann lass mal hören. Gibt es was neues?", fragte Conan und der Arzt fuhr herum. "Schon wieder entdeckt?", fragte Kaito gewohnt lässig. Conan schnitt eine Grimasse: "Ich würde an deiner Stelle mal an einen Markenzeichenwechsel denken. Das Monokel verrät dich nämlich immer wieder." Kogoro drehte sich zu Julie und fragte sie im besten Englisch, das er zusammenkratzen konnte: "What do you want to say me with this painting?" Soviel zum Satzbau, wenigstens verstand man, was er wollte. "Well, actually, I ment, that we should get rid of the menace of that guy, called Traceless. If Cal, who's a whitness, I mean, he saw that guy several times, stays in hospital, the stakes are high, and Traceless might be able to kill Cal. If Cal doesn't stay in hospital, the chances are high that we can catch traceless. Understood, detective Mori?", ratterte Julie in astreinstem Englisch runter. Na gut, vielleicht mochten sich einige Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben, aber auch hier war die Sprache eher Mittel zum Zweck. Mori jedenfalls nickte. "Okay, I will go to the nurse, and tell her, that Mister Cat is to be aus dem Krankenhaus entlassen.", sagte er, wobei er witzigerweise einmal ins Deutsche ausfiel, was bei Julie kurze Hoffnungen weckte, die jedoch jäh zerstört wurden, als sie das Schild sah, auf dem in kanjii, katakana, Englisch, Französisch und Deutsch die Worte "aus dem Krankenhaus entlassen" standen. Darunter sah man ein strahlendes Männchen, nicht unähnlich dessen, was Julie gezeichnet hatte. "Mausebein, kannst Du dich mal wieder um Julie kümmern? Das Mädchen braucht Hilfe bei einer äußerst Delikaten Angelegenheit.... sie sagte nur 'Es sei Frauensache.'", sagte Kogoro als er das Krankenzimmer Cals betrat. Ran sah ihn an, überlegte, und wandte sich an Cal. "Ich kann sie doch mit Paps alleine lassen, oder?" Cal nickte: "Klar.... muss sowieso noch mit ihm reden." Ran nickte und verließ das Zimmer. Während Ran Kogoro passierte fiel ihr etwas auf. Er hielt die Zigarette für gewöhnlich in der linken Hand... jetzt allerdings hielt er sie in der Rechten... das ungewöhnliche war, das er mit der Rechten genau so gut arbeiten konnte, wie normalerweise mit der Linken. "Nun gut, vielleicht hatte er sich das ja antrainiert. War auch vielleicht nicht so wichtig.", dachte sich Ran und machte sich auf zu Julie, die sie nach zwei bis drei Minuten erreicht hatte. "Was, warum sagst Du das nicht gleich?", fragte Conan und starrte entsetzt zu Kaito hinüber. Der war nun seinerseits reichlich verdutzt: "Ich hab gedacht, Du wüsstest das. Agent Cat hat mit mir doch geredet." "Das war nicht der richtige Cat. Der Echte wurde als Ich verkleidet und in einen Sarg gelegt, aus dem er aber vor der Beisetzung entkommen konnte." "Ja, aber welchen Grund hätte der falsche Cal gehabt..." "Was war euer Plan? Die Zerschlagung der Organisation?", zischte Conan und grinste raubtierhaft, "Nun, du bist ihm auf den Leim gegangen. Der Plan war höchstwahrscheinlich uns alle zu Fangen und zu liquidieren." "Was hast Du für einen Grund, für diese Annahme?" "Pisco, Kid. Pisco." Ran hatte Julie erreicht, die etwas verständnislos dreinblickte. "Moment mal, ich hab dich rufen lassen?", fragte sie in gebrochenem Japanisch, doch Ran brach ab: "Ich kann auch ein bischen Deutsch. Das hab ich in der Schule gelernt." Gut, dann konnte man sich ja in Julies Heimatsprache verständigen. "Also, was hat dein Vater genau gesagt?", wollte Julie wissen. "Okay, also Kogoro. Was wollen wir in Hinblick auf Traceless unternehmen?", fragte Cal ungeduldig. Kogoro begann zu lachen. "Ihren Sinn für Humor möchte ich haben, ma gutster.", meinte Cal lakonisch. Dann begann Kogoro, sich zu verwandeln. Zuerst wurde sein Gesicht flüssig, dann veränderten sich die Gesichtszüge von Japanisch in Europäisch. Die gesamte Gestalt sackte gute 5 Zentimeter in sich zusammen. Es hatte etwas beinahe gespenstisches. "Ran, weißt Du was das heißt?", fragte Julie, die Augen in Panik aufgerissen, "Das bedeutet, das Traceless jetzt bei Cal im Zimmer ist. Wir müssen schnellstens hin." Sprachs und war auch schon losgerannt. Da stand er vor ihm. Die Waffe drohend erhoben. Dreisterweise hatte er sich als sein Opfer verkleidet. "Tölpel. Röchelst hier rum, doch es ist als chancenlos ersichtlich, das du mich nie im Leben besiegen kannst, also endlich sei so gut und, schweige, nimm dein Schicksal an.", sagte der Cal mit der Waffe. Der im Krankenbett grinste nur: "Du hast deinen Stil nicht verändert, Tracy. Das ist auffällig. Und wenn du mich hier über'n Haufen knallst, wird das Zeugen auf den Plan rufen. Die werden dich sehen. Und Julie ist ja auch nicht weit." "Dem Lärm kann abgeholfen werden, Cal.", sagte Traceless und schraubte einen Schalldämpfer auf die Waffe. Cal hob die Hände und nickte: "Joa, effektiv." Damit fiel er aus dem Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)