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Eine schwere Geburt

von

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Ok, ok Viviane gehört nicht mir und ich bekomme hierfür auch kein Geld.
 

So Pflichtteil ist erledigt, hoffe euch gefällt meine kleine Fanfic.
 

Kurze Zusammenfassung: Galahad's Geburt wurde ja im Buch nur sehr kurz behandelt, hier also meine (etwas längere) Variante. Viel Spaß dabei!
 

Eine schwere Geburt
 

Viviane ließ sich von der warmen Nachmittagssonne wärmen. Der sanfte Lichtschein brachte ihre dunkle Haut und die langen schwarzen Haare zum Leuchten. Es war ungewöhnlich mild für die späte Jahreszeit, es wurde schon die Ernten eingebracht. Außer ihr hatten sich auch einige junge Priesterinnen und ein paar Novizinnen, die gerade nicht arbeiten mussten, am Ufer des Sees eingefunden. Die Hohepriesterin räkelte sich auf ihrem Felsen, was sie noch katzenhafter erschiene ließ als sonst. Eine alte Frau kam zu ihr. Im ersten Moment konnte sich Viviane nicht an ihren Namen erinnern, doch schließlich erkannte sie ihre alte Lehrerin Imara.

"Herrin, in eurem Zustand solltet ihr nicht auf kalten Steinen liegen." Die ältere Priesterin beugte sich sanft über den gewölbten Bauch der Herrin von Avalon. "Es wird bald soweit sein. Höchstens noch einen Tag."

"Ich weiß. Ich wollte nur noch den letzten warmen Tag genießen. Wir haben einen harten Winter vor uns." Instinktiv legte sie bei diesen Worten die Hand schützend auf ihren Bauch.

"Herrin ich mache mir keine Sorgen um das Kind, sondern um euch. Es war leichtsinnig von euch noch eine Schwangerschaft zu riskieren. Das könnte euer Ende sein."

"Hör auf!" Viviane baute sich entschlossen vor der alten Frau auf, doch noch in der Bewegung fiel ihr Oberkörper plötzlich nach vorne und ihre Beine gaben unter ihr nach. Imara fing sie im Fallen auf. Vivianes Gesicht war vor Schmerzen verzerrt, ihre Fingen klammerten sich an den Arm der anderen Frau. Nach ein paar Sekunden entspannte sich ihr Körper wieder und sie sank leise stöhnend zurück.

"Herrin! Herrin könnt ihr laufen? Ihr solltet sofort in eure Kammer."

"Ja es geht schon. Ich war nur überrascht, dass die Wehe so stark war." Vorsichtig halfen zwei herangeeilte Priesterinnen Viviane auf die Beine zu kommen und begleiteten sie zu ihrem Haus.
 

In der Kammer herrschte eine fast unerträglich Hitze, denn das Feuer brannte seit Stunden. Zwei Priesterinnen hatten es sich vor dem Feuer bequem gemacht und sprachen leise miteinander. Eine dritte stützte Viviane, die seit dem Nachmittag ständig in der Kammer auf und ab ging. Die Wehen waren zwar so heftig, dass es ihr fast den Atem nahm, doch sie kamen noch immer in großen Abständen. Viviane dachte an ihren Sohn Balan, der mittlerweile bei Pflegeeltern lebte. Ich sollte ihn öfter besuchen, er ist immer so anhänglich. Sie schüttelte den Kopf um den Gedanken zu vertreiben, sie würde ihre Kraft noch für andere Dinge brauchen. Außerdem wusste sie dass es mehr als wahrscheinlich war dass sie die Geburt nicht überleben würde und es deshalb keinen Sinn hatte Zukunftspläne zu schmieden. Schon die Schwangerschaft war schwer gewesen. Ihr war ständig übel gewesen, sie hatte zehnmal das Bewusstsein verloren und kein Feuer hatte die Kraft gehabt sie zu wärmen. Am Anfang hatte sie Blutungen gehabt, sodass sie schon gefürchtet hatte das Kind zu verlieren. Alles in allem konnte sie also froh sein, dass sie es überhaupt bis hierher geschafft hatte.

Gegen Morgen folgten die Wehen schnell aufeinander und Viviane konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ihr Geist flüchtete sich immer wieder in Visionen um den kaum noch zu ertragenden Schmerzen zu entkommen. Noch immer lief sie auf und ab, schwer auf den Arm einer Priesterin gestützt. Mittlerweile hatten sich viele Priesterinnen in der Kammer eingefunden. Viviane glaubte dass einige mit ihr sprachen, doch sie konnte den zusammenhanglosen Worten keinen Sinn abgewinnen. Bei jeder Wehe verzerrte sich ihr Gesicht vor Schmerzen und sie zog die Luft scharf durch die zusammengebissenen Zähne ein. Plötzlich spürte sie ein Prickeln im Rücken und sah über die Priesterin auf die sie sich stützte in das Gesicht ihrer jüngeren Schwester Igraine. Mein kleines Mädchen... kleine Schwester... Grainné ... leise vernahm sie die Antwort

Ich höre dich, meine Mutter, meine Schwester, meine Priesterin und meine Göttin...

Igraine, ich sage dir, verliere die Hoffnung selbst in dieser Stunde nicht. Verzweifle nicht! Hinter all unserem Leiden liegt ein Sinn. Ich habe es gesehen...verzweifle nicht... und Viviane schickte mit ihren Worten einen Kuss für Igraine "Kleine Schwester..." flüsterte sie, dann spürte sie wie sich ihr Körper unter einen neuen Wehe verkrampfte und sie in die Geborgenheit der Dunkelheit zog. Als sie nach einiger Zeit aus ihrer Ohnmacht erwachte, lag sie auf einem Strohlager, die sorgenvollen Gesichter der Hebammen über sich. Die Vision war verschwunden. Eigentlich hätte sie zornig sein sollen, Igraine musste einen Zauber angewendet haben, denn sie besaß das Gesicht nicht, aber Viviane war viel zu froh sich von ihr verabschieden zu können. Eine heftige Wehe holte sie in die Gegenwart zurück, sie krümmte sich, denn im Liegen waren die Wehen noch schmerzhafter. Als die Schmerzen aufhörten blieb sie keuchend liegen.

"Herrin entspannt euch, es kann noch dauern bis das Baby endlich kommt." Viviane ärgerte sich darüber, dass man versuchte ihr Anweisungen zu geben, zumal sie Schwierigkeiten hatte herauszufinden wer überhaupt mit ihr sprach. Sie hätte gerne ihrer Wut Luft gemacht, doch eine neue Wehe hielt sie davon ab. Sie atmete bewusst tief, aber sie spürte wie ihr das Blut aus dem Kopf sackte.

"Helft mir hoch." Befahl sie. Sie fühlte wie zwei starke Arme sie hochzogen, doch ihre Beine gaben immer wieder nach. Erst mit enormer Willenskraft schaffte sie es ihre Knie durchzudrücken und schließlich kam sie zum Stehen. Sie ging ein paar Schritte, dann spürte sie Übelkeit in sich aufsteigen. Sie versuchte die vor ihr stehende Priesterin wegzuschieben, doch diese missdeutete ihre hektischen Bewegungen als Ruf nach Hilfe. Viviane war bereits zu schwach um den Brechreiz noch länger zu unterdrücken, hilflos sah sie wie sich halbverdaute Nahrung über das Gewand der Priesterin ergoss. Ohne dass sie wirklich Kenntnis davon nahm, legte man sie wieder auf ihr Lager. Jemand hielt ihr einen Becher mit etwas heißem an die Lippen. Sie trank gierig um sich den scheußlichen Geschmack aus dem Mund zu spülen. Dann fühlte sie sich etwas besser, obwohl sie kaum noch die Kraft hatte wach zu bleiben.

Als die Abenddämmerung einsetzte hatten die Wehen nachgelassen und Viviane war vor Erschöpfung eingeschlafen. Erst kurz vor Sonnenaufgang kam sie wieder zu sich. Heftige Wehen durchzuckten ihren geschundenen Körper. Sie biss sich auf die Lippen um nicht vor Schmerzen zu schreien. Doch der Schmerz war nicht deshalb so stark weil das Kind kam, diesen Schmerz kannte sie, aber diese Art Schmerz war ihr neu.

Am Nachmittag lag Viviane verschwitz auf ihrem blutdurchtränkten Strohlager. Die Hebammen sagten ihr nichts, doch sie wusste, dass sie Verbluten würde wenn das Kind nicht bald geboren wurde. Die Wehen wurden von Mal zu Mal stärker und endlich war die Fruchtblase geplatzt. Viviane dacht an die anderen Frauen, sie ließen die Hebammen nicht kommen bevor die Fruchtblase platzte, aber keine von ihnen war bei der Geburt auch nur annährend so alt wie Viviane gewesen.

Eine junge Priesterin beugte sich über sie, die Herrin vom See verstand ihre Worte nicht, aber ihre Erfahrung sagte ihr, dass sie jetzt pressen musste. Sie richtete sich so weit wie möglich auf und presste mit aller Macht. Einen Augenblick fürchtete sie, dass ihre Kraft nicht ausreichen würde, doch dann sah sie wie die Augen der jungen Hebamme aufleuchteten.

"Ich kann den Kopf schon sehen!" rief sie.

Viviane spürte das ihre Kraft nachließ. Noch einmal presste sie mit der Kraft der Verzweiflung, sie hörte ihren eigenen Aufschrei, dann schwanden ihr die Sinne.

"Herrin... sie ist ohnmächtig! Irgendetwas stimmt nicht." Eine Hebamme kümmerte sich um den eben zur Welt gekommenen Jungen, zwei versuchten herauszufinden was mit Viviane nicht stimmte.

"Sie hat zuviel Blut verloren. Ich muss sie untersuchen um herauszufinden warum. Kümmere dich danach um sie bis sie aufwacht, gib ihr Kräuter gegen die Blutung, sie darf nicht noch mehr Blut verlieren. Ziehe ihr ein sauberes Gewand an und wechsle das Stroh aus." Imara sah liebevoll auf ihre ehemalige Schülerin herab. Als kleines Mädchen hatte sie Viviane nach Avalon gebracht, nachdem sie jahrelang bei den Druiden gelebt hatte, sie hatte dem Mädchen alles beigebracht was sie wusste. Nachdem sie Viviane eingehend untersucht hatte, legte sie sich in der zweiten Kammer des kleinen Lehmhauses hin. Erst am nächsten Morgen erwachte sie wieder. Leise schlich sie in die Kammer der Herrin. Dort fand sie noch eine junge Priesterin vor, die sich kaum noch wach halten konnte, Imara schickte sie schlafen und blieb statt ihrer am Bett der Hohepriesterin. Nach Stunden erwachte sie endlich, doch noch immer war sie unglaublich schwach.

"Herrin, versucht nicht zu sprechen. Ihr habt sehr viel Blut verloren, es wird Zeit brauchen bis ihr euch wieder erholt habt."

"Das Kind... was ist mit dem Kind?" flüsterte Viviane

"Es ist ein kleiner Junge, er ist gesund; groß und kräftig. Ihr könnt stolz auf euch sein."

Die Herrin von Avalon lächelte kurz, bevor sie wieder in tiefen Schlaf sank. Sie erholte sich nur sehr langsam, doch nach Wochen des Bangens hatte man wieder die Hoffnung, dass Viviane leben würde. Ihre ersten, unsicheren Schritte wurden von ganz Avalon begleitet. Es würde dauern bis sie ihre alte Kraft wiedergefunden hatte, doch sie würde wieder gesund werden, irgendwann.
 


 

So und wenn's euch gefallen hat oder wenn ihr es ganz grausig fandet schreibt mit doch einfach ein Kommi.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-03-06T16:43:36+00:00 06.03.2005 17:43
^^ ich verschlinge die vier avalon bücher momentan ^^
Du hast des echt gut umschrieben...man leidet richtig mit der armen vivane -.-
Genauso schlimm wie die geburt von Gwydion (dem kleinen scheißer von morgaine^^)

will mehr~

greeZ
Dragyko
Von:  paladin
2005-02-18T16:55:43+00:00 18.02.2005 17:55
Man kann sich das echt gut vorstellen. Super geschrieben!
Von: abgemeldet
2004-03-11T08:39:34+00:00 11.03.2004 09:39
So lange gibt es diese Geschichte schon, und noch niemand hat ein Kommi geschrieben... Dann mache ich halt den Anfang.
Deine Geschichte ist toll! Mach weiter so!
(Wir sehen uns in den Sommerferien)
Deine Ariuzao


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