Jacky von abgemeldet (let the game start) ================================================================================ Kapitel 9: Darkness Falls ------------------------- 9.: Darkness Falls ---22:11:47--- Baker East Street---New York der Neuzeit. “Glaubst du nich, dass es ein Fehler war in die Bar zu fahren?“ Kaugummikauende Gesichtszüge mit fragend blickenden grüne Augen. „Ich mein… du wusstest doch, dass es der Kleinen gut geht..?“ Vorwurfvolle Blicke, die im verträumten Gesicht des Gegenübers verloren gehen. „Sie hat wundervoll gesungen, oder? Nur die Gitarre hat eben gefehlt. Hmm.. Wie auch immer“ Eine Zigarette wird angezündet. Sie erhellt ein schönes junges Gesicht, und gibt dem in der Dunkelheit nur zu erahnenden Lächeln einen besonderen Glanz. „Und, glaubst du, dass sie kommt?“ Dunkle Stille in der weiten Lagerhalle. Schwere Holzkisten und vernagelte Fenster vor Schimmel besetzten Wänden. Nur eine kleine Lampe im Zentrum des rechteckigen Raumes, wirft einige schwache Schatten. Die beiden jungen Frauen, die in der Halle nervös wirkend auf und ab gehen, sind nur als schwache Silhouetten zu erkennen. „Nein.. Ich glaube es kaum. Zumindest kann ich mir schwer vorstellen, dass sie noch weiß was mein kyrillisch wirkendes Gekritzel bedeuten soll.... Ich hatte es doch selbst für lange lange Zeit vergessen... Aber ich bin mir sicher, dass sie sich Gedanken machen und darauf kommen wird... zu spät... wie immer. Sie ist erwachsen geworden... Deswegen glaube ich nicht, dass sie sich noch an solche Kindereien erinnern kann.“ „Naja… wenn das dein Grundproblem ist?! Ich bin mir nichmal sicher ob sie überhaupt weiß WEM sie da hinterher gerannt ist. Sie hat zwar spezielle Fähigkeiten, aber sie ist nicht GOTT! Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass du ständig versucht sie auf eine Ampore zu heben um sie dann davor kniend anzubetten…!“ Ein Funkeln verlässt bernsteinfarbene Augen und scheint Elaine direkt zu treffen. „Jetzt mach mal halblang verdammt! Nur weil du noch nie wahre Freunde hattest, kannst du MIR wenigstens zugestehen die Menschen die mir wichtig sind einschätzen zu können!“ „Ja danke… die Unterhaltung wird mir langsam echt zu blöd… Ich geh pennen. Es war ein langer Tag. Warte nicht mehr allzu lang. Früher oder später wird sie es verstehen und kommt. Ich hoffe natürlich eher früher als später… Ich mein… Ach du weißt schon…“ Sie dreht sich um und verschwindet langsam im hinteren Teil des Raumes um es sich auf dem nur spärlich mit einer Decke ausgestatteten Boden bequem zu machen. „Elaine…? Entschuldige… so was hätte ich nicht sagen sollen. Es tut mir Leid… ich… bin nur total angespannt. Ich… ähm… Danke für alles.“ Kurzer Verharren. Ein unsichtbares Lächeln in der Dunkelheit und ein verständnisvolles Nicken. „Hör auf zu denken und schlaf endlich Kay…“ ----------------------------------------------- Wenn das so einfach wäre… würde ich es glatt meinen ständig um sie kreisenden Gedanken vorziehen. Sie hat mich doch erkannt, oder? Ich habe mich verändert…. Aber sie KENNT mich doch? Und wenn nicht, dann doch zumindest meine Handschrift? Hab ich ihr eigentlich jemals irgendetwas aufgeschrieben? Irgendwas??? Ich weiß es nicht mehr. Ich wusste nicht einmal mehr genau wie sie singt. Wie stark und gefühlvoll. Ob sie genauso viel vergessen hat, oder mich sogar vergessen wollte? Ich kenne sie nicht mehr und auch ich werde nur noch ein Schatten in ihrer Erinnerung sein. Ob ich will oder nicht hat dabei keinen Einfluss… Aber ich will verdammt noch mal kein Schatten sein. Schließlich… schließlich habe ich sie gerettet. Ich habe ihr ein Leben und eine Familie gegeben. Ich habe mich gekümmert und bin arbeiten gegangen… ich wollte doch immer nur das Beste für sie. Das Beste…. Ich… habe sie zurückgelassen… allein… mit allem… unverzeihlich… unvergesslich… Scheiße… Ich habe mich verpisst und versucht ein neues und besseres Leben anzufangen. So werden sie es empfinden… Nicht nur Jacky sondern vor allem die Kleinen… Amy… Sie brauchen einen starken Halt zu dem sie aufschauen können und der bin ich schon lange Zeit nicht mehr… Ich bin und bleibe nur Schall und Rauch in ihren Köpfen und sie werden nicht verstehen, dass ich alles nur tat damit Jacky bei ihnen bleiben kann… Verzeiht mir… Ein neuer Tag erwacht kühl und sonnig in New York als Kay endlich den ersehnten Schlaf findet. In der Halle bleibt es dunkel. Nur dünne Lichtstreifen bahnen sich ihren Weg durch die mit Brettern vernagelten Fenster und zerschneiden die staubtrockene Luft die die beiden jungen Offiziere atmen. Es ist nicht einfach gebunden zu sein und ein lebenslang nicht existieren zu dürfen. Ein Leben ohne einen eigenen Name, ohne Individualität, in dem man Einer von Vielen in der Maße ist und Befehle ausführt und ein Regime vertritt, hinter dessen Einstellungen man nicht steht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)