366 Tage - 366 Geschichten von Gedankenchaotin (366 Tage Challenge 2024) ================================================================================ Kapitel 31: 31.01.2024 - Glücklich ---------------------------------- Nachdem sie sich von Samira verabschiedet hatte, lief Rhea langsam wieder nach Hause. Den gesamten Weg über dachte sie darüber nach, was sie Matthis schreiben sollte, aber auf Anhieb fiel ihr nicht einmal etwas ein. In ihrem Zimmer angekommen, warf sie ihre Jacke auf das Bett, nachdem sie diese ausgezogen hatte und ließ sich auch direkt auf das Möbelstück fallen. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und speicherte als erstes die Nummer ein, die auf dem Zettel stand. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und obwohl sie ihm noch gar nichts geschrieben hatte, war sie bereits jetzt total glücklich. Sie öffnete einen neuen Chatverlauf und begann die ersten Worte zu tippen, die sie jedoch trotzdem wieder löschte. Sie begraben auch ein zweites oder ein drittes Mal, bevor sie lediglich schrieb, wer sie war und sich für die Nummer bedankte. Während sie auf eine Antwort wartete, legte sie das Handy an die Seite und erhob sich wieder vom Bett, um ihre Jacke aufzuhängen und sich etwas anderes anzuziehen. In dem Moment, in dem sie in ihre Jogginghose schlüpfte, kündigte ihr Handy eine neue Nachricht an. Auf einem Bein hüpfte sie auf das Bett zu und hatte Mühe, nicht ins Straucheln zu geraten. Ohne die Hose richtig angezogen zu haben, ließ sie sich auf das Bett fallen und griff nach dem Handy. Einen Augenblick lang verfiel sie in alte Muster und starrte ihr Mobilfunkgerät lediglich an. Was, wenn er ihr mitteilte, dass alles doch nur ein Missverständnis war und dass er sie gar nicht näher kennenlernen wollte? Oder wenn er ihr eine falsche Nummer aufgeschrieben hatte und sie jetzt einem völlig Fremden geschrieben hatte? Ihre Finger zitterten, also die Nachricht öffnete, aber schon bei den ersten Worten regte sich das vertraute Glücksgefühl in ihr. Ihr Herz stolperte vor sich hin, während sie ein paar Nachrichten mit Matthis austauschte und als er sie um ein Treffen bat, setzte es für einen kurzen Moment sogar ganz aus. Sie holte tief Luft, und wieder etwas mehr Luft in ihre Lungen lassen zu können, bevor sie ihm schließlich zustimmte. Eine Stunde später lief sie wieder zum Wohnhaus, in dem Matthis wohnte. Sie hatten abgemacht, dass sie ihn von dort abholen sollte, damit sie gemeinsam in die Stadt gehen konnten. Schon von weitem sah sie Matthis vor dem Haus stehen, die Hände in seinen Jackentaschen vergraben. Als er sie erblickte, lief er sofort auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung. “Schön, dass du da bist”, hörte sie seine Stimme und sah aus Reflex zu dem Gebüsch, in dem sie gestern noch gesessen hatte. Rhea folgte dem Blick und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. “Ich war im ersten Moment wirklich perplex und wollte Samira am liebsten erwürgen oder ihr hinterher laufen, aber dann hätte ich meine Deckung aufgeben müssen und das wäre vielleicht noch peinlicher gewesen”, sprach sie leise und wandte ihren Blick wieder zu Matthis. “Wie oft hast du dort gehockt?”, wollte er wissen und Rhea lächelte sofort verlegen. “Das willst du gar nicht wissen.” Sie hatte ihn schon seit einigen Wochen klammheimlich beobachtet und das beinahe jeden Tag. Nie hatte sie sich getraut, ihn anzusprechen, bis Samira die Initiative ergriffen hatte und insgeheim war sie ihrer Freundin wirklich dankbar dafür. Erst recht, als Matthis ihre Finger miteinander verschränkte und sie in diesem Moment nur eines war: Nicht einfach nur glücklich, sondern überglücklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)