Christmas breakfast von Sturmdrache (with Naruto x Hinata & Neji x Tenten) ================================================================================ Kapitel 1: Sweet and more ------------------------- »Hinata. Ich habe für dich eine Überraschung. Es ist ein Weihnachtsgeschenk«, flötete Naruto fröhlich und balancierte ein Frühstücksbrettchen in das Schlafzimmer. »Das wird dir den Tag versüßen.« Auf dem Himmelsbett im sonnengelb dekorierten Raum lag seine Freundin zwischen den weichen Kissen und bunten Decken. Als sie Naruto erblickte, lächelte sie sanftmütig und klatsche in die Hände. Die Freude war ihr ins Gesicht geschrieben. Seit einer Stunde wartete sie auf Narutos Weihnachtsspezialitäten. »Da bist du endlich, Naruto. Ich bin schon ganz aufgeregt.« »Für dich habe ich mich extra beeilt, denn dein Glück ist mir verdammt wichtig. Darum brauchst du nicht mehr lange warten und kannst gleich meine Meisterwerke in vollen Zügen genießen.« »Oh, das sieht nicht nur köstlich aus, sondern duftet auch nach Weihnachten.« »Wie gesagt, es ist ein Geschenk für dich mit einer Prise Weihnachtszauber. Für das erste Mal habe ich mich selbst übertroffen und die Rezepte deiner Mutter spendeten mir zauberhafte Inspiration.« Naruto grinste wohlgelaunt und Freude erfüllte sein Herz. Hinatas Lächeln steckte ihn mit Glücksgefühlen an. Vorsichtig stellte er das Frühstücksbrettchen auf der Kommode ab, setzte sich zu seiner Verlobten ins Bett und küsste sie auf die Stirn. Ein Kichern entfuhr Hinata, daraufhin folgte sein Lachen, hell und klar wie ein Stern. »Kannst du mich erneut überraschen?« »Hä? Noch ein Geschenk? Ähm…ich kann dich massieren, wenn du möchtest.« »Wie süß von dir, aber ich meine, ob du mir mehr zu den Weihnachtsspeisen erzählen kannst.« »Ach so, jetzt verstehe ich dich. Ich war sehr überrascht und wollte dich nicht enttäuschen«, offenbarte Naruto und atmete erleichtert durch. »Es wird dich umhauen. Echt jetzt!« »Zum Glück bieten die Kissen mir eine sichere Landung an«, scherzte Hinata. »Dann verblüffe mich.« »Deinen Wunsch erfülle ich dir gerne.« Liebevoll nahm er sich ihre Hand und küsste sie diesmal auf den Handrücken. Zur Belohnung erhielt Naruto ihr verlegenes Kichern. Er freute sich, wie sich Hinata von einem schüchternen, kleinlauten Mädchen zu einer selbstbewussten, lebensfrohen Frau entwickelte, deshalb liebte er sie, so wie sie war. Dasselbe tat auch sie. »Deine romantischen Gesten haben sich sehr zum Positiven verändert.« »Danke sehr, meine Liebe. Ino und Sakura haben mir unter lebensbedrohlichen Blicken vieles beigebracht, wie man eine Frau mit Worten und Taten glücklich macht.« Bei der Erinnerung wurde er blass und bekam eine Gänsehaut. Es war grausam, aber es hatte sich gelohnt. »Es tut mir leid«, murmelte sie schuldbewusst. »Nein, ich nehme diese Entschuldigung nicht an. Es lag nicht an dir, eher ist meine mangelhafte Romantik daran schuld. Daher spitze die Ohren und höre mir zu, während du mein erstes Geschenk probierst.« Bevor Naruto ihr den Teller mit Plätzchen überreichte, drehte sie sich von ihm weg, öffnete die andere Kommode neben dem Bett und holte ein Weihnachtsaccessoires heraus. Er hob die Augenbrauen an. Mit einem Lächeln setzte sie den Haarreif mit dem aus Stoff gewobenen Geweih auf den Kopf. Es passte zu ihrem tannengrünen Wollpullover mit einem Weihnachtsschlitten und den acht Rentieren am sternklaren Nachthimmel. »Und? Wie steht es mir?« »Hervorragend«, lobte er, mit einem Daumen nach oben. »Es fehlt nur noch die rote Nase oder ein Blitz.« Beide lachten aus vollem Halse und tauschten sich verliebte Blicke aus. Hinata beugte sich nach vorne und küsste Narutos Nasenspitze, die sich schnell rosarot färbte. Man erkannte unmittelbar, dass ihre Liebe frisch und unschuldig war, wie der Neuschnee am Morgen. Seine Verlobte hingegen glühte im ganzen Gesicht. »Ach, ist das unsere neue Weihnachtstradition? Das gefällt mir, Hinata.« »Nein.« »Ähm…nein? War das zu aufdringlich von mir?«, befürchtete Naruto und runzelte die Stirn. »Oder nicht?« Nervös kratze er sich am Nacken. Offenbar fühlte Hinata sich bedrängt und zog eine Grenze dazwischen. Mit einem schiefen Grinsen musterte er ihre Mimik und Gestik. Sein Herz pochte sehr ruhelos. Allerdings fiel ihm ein Stein von Herzen, als er bemerkte, wie entspannt sie ihn anzwinkerte. »Ich will eine heißblütigere und erotischere Weihnachtstradition! Küsse sind viel zu schlicht und alltäglich.« Naruto öffnete den Mund, doch kein Ton kam heraus, der seine Gedanken übermittelte und formte die Lippen dann zu einem stillen »Oh!«. Völlig perplex blinzelte er sie an, dachte über ihre Forderung nach und musste anschließend breit grinsen. Hinata war für den nächsten Schritt bereit, doch vorher fragte er lieber nach. »Du meinst den extra…intimen…wagenden Moment? Bist du dir sicher? Es verändert schon unsere Beziehung.« Ein Nicken erfolgte von Hinata. Selbstbewusst umgriff die Narutos Hände, die sich warm und vertraut anfühlten, bis Hinata in diesem Moment mit den Augenbrauen wackelte, denn sie war bereit für ihr erstes Mal mit ihm. »Naruto, ich danke dir für deine Geduld. Du behandelst mich stets mit Respekt und Verständnis«, erklärte sie. »Darum habe ich keine Angst, mein erstes Mal mit dir zu erleben. Zu Weihnachten.« Ihr aufrichtiges und liebenswürdiges Kompliment ehrte ihn zutiefst, kitzelte wie eine Feder über sein Herz und brachten ihn zum Schmunzeln. Unbewusst nahm er sich eine der Weihnachtstassen und nippte an der heißen weißen Schokolade, die mit Zimt, Vanille und Muskat gewürzt war. Naruto hob die Augenbrauen an und leckte sich über die Lippen. Wow, das ist ein guter Weihnachtsstoff. Da trank er den süße Getränk gleich aus. Daraufhin erwiderte Hinata seine Mimik. Die Augen schimmerten vor Freude, die Lippen blühten wie Rosen im Schnee auf. Sie umklammerte die andere Weihnachtstasse mit Schneeflockenmotiven und atmete den warm dampfenden Duft ein. Nach der dunklen Farbe zu urteilen, handelte es sich um heiße schwarze Schokolade, mit einer süßsauren Note. Es könnte sich um Orangen handeln. Dazwischen entdeckte Hinata ein anderes Aroma, es erinnert sie an Lakritze oder Fenchel. Scheinbar würzte Naruto auch mit Sternanis. »Okay, die Neugier siegt über mein Zögern«, munkelte sie und kostete das Weihnachtsgetränk, welches Naruto mit Liebe zubereitete. »Schmeckt ungewöhnlich stark, aber auch sehr nach Weihnachten.« »Dein Strahlen deutet auf einen zufriedenen Kommentar hin, oder?« »Ich liebe es, mein Weihnachtself. Das erinnert mich sehr an deine Liebe. Oh!« »Was ist los, Hinata?«   Ein Klimpern und Klirren sowie ein Kichern und Räuspern durchtrennte den Schleier der Stille, der sich nach Naruto Frage über das Schlafzimmer legte. Naruto nahm erst Hinatas Schamröte im Gesicht war, welche sie mit den Händen verdeckte und dann den Kopf senkte. Dem Beispiel folgte er und seine Wangen glühten, als er die Geräusche hinter sich verstand und den Kopf nach hinten drehte. »Guten Morgen, wie geht’s euch?«, raunte er betreten, dann kam der Vorwurf und er legte die Stirn in Falten. »Was zum Grinch, taucht ihr heimlich vor unserem Schlafzimmer auf? Und wie lange steht ihr schon da?« »Wie peinlich«, fügte Hinata zu. Am Türrahmen standen Tenten und Neji in Weihnachtskostümen, belächelten die Situation oder verschränkten die Arme vor der Brust und starrten daher die Verlobten mit gemischten Gefühlen an. Tenten verhielt sich wie ein Fan und quiekte über den niedlichen Moment der beiden. Neji hingegen wirkte unzufrieden und schaute vor allem Naruto sehr streng an. Das Gesicht war wie in Stein gemeißelt, keine sanfte Stelle kam hervor. »Warum reagiert ihr wie auf frische Tat ertappt?« »Neji! Verhalte dich erwachsen und spiele den höflichen Weihnachtselfen«, tadelte sie ihn und zupfte an seiner Elfenmütze mit dem goldenen Glöckchen am Ende. »Denk an die Wette mit Ino und Kiba!« »Hände weg von meiner Weihnachtsmütze«, zischte Neji so höflich wie möglich und ein zarter Rotschimmer streifte über sein Gesicht. »Es reicht, wenn ich dieses blöde Kostüm trage, da muss ich mich nicht wie eine märchenhafte Elfe verhalten. So tief werde ich niemals sinken!« »So eine Diva Elfe. Da braucht wohl jemand seine tägliche Vitamin Keks und Milch«, lachte sie und stieß ihn gegen die Seite. »Wir sind Gäste. Also benimm dich und verderbe nicht das Weihnachtsfrühstück!« »Meinetwegen.« »So ein braver Elf. Ich bin stolz auf dich!« »Hör mit diesem Gesudel auf. Das ist mir peinlich und klingt voll schräg bei dir.« »Ach, ich bin dir peinlich und nach deiner Meinung schräg drauf?«, wiederholte sie seine Beschreibung, bloß verschärfte sich ihr Tonfall dabei und stemmte die Hände in die Hüfte. »Habe ich das richtig verstanden?« Neji seufzte zerknirscht und massierte sich den Nasenrücken. »Nein, so meinte ich es nicht. Sorry, ich liebe dich, so wie du bist«, antwortete er und schnippte gegen ihre Nasenspitze. »Mit all deinen Marotten und Macken.« Seine Freundin schmollte. Nachdem Tenten sich die Nasenspitze rieb, schnalzte sie mit der Zunge und warf Neji ein freches Grinsen zu. Es klang nicht wie erwartet, aber er machte Fortschritte. Augenblicklich knurrte ihr Magen und der Blick wanderte zum Frühstücksbrettchen, wo Waffeln, Plätzchen und andere Köstlichkeiten lagen. Die Augen formten sich zu Sternen. »Das sieht ja lecker aus. Darf ich mal probieren?« Gesagt, getan. Mit flinken Schritten klaute sie sich ein Plätzchen in Form eines Schneemanns mit Zuckerglasur und Muskatpulver. Ohne eine Sekunde zu zögern, stopfte sie sich das Plätzchen in den Mund und schmeckte den Zauber von Weihnachten. Zufrieden nickte sie. »Schmäckt … jut … scher … lacker«, stammelte sie beim Kauen. »Nicht schon wieder, Tenten.« Er klatschte sich mit der Handfläche gegen die Stirn und fuhr sich über das Gesicht. Seine Augen betrachteten verlegen den dekorativen Raum. Vorwiegend entsprach es Hinatas Geschmack, also ließ Naruto ihr freie Hand. Dieser blonde Idiot motivierte seine Cousine und tat ihr offensichtlich gut. Umso mehr waren ihre Blicke auf ihn gerichtet, sehr peinlich und er ging auf Tenten zu. »Ich glaube, hier liegt ein gewaltiges Missverständnis vor«, sprach er das Problem direkt an. »Tenten sagte zu mir, ihr wisst über unseren Besuch heute Morgen Bescheid, aber eure Reaktion teilt mir das Gegenteil mit.« Neben ihm schob Tenten die Augen in einem sanften Bogen nach oben. Seit einer Minute schwiegen sie, schlugen auf dem Himmelbett beinahe Wurzel und sahen sich verworren an. Der unangemeldete Besuch wühlte schon unangenehme Gefühle auf, doch die Situation wurde unterhaltsam. Zunächst unterdrückten sie ein Lachen, dass es bloß zu einem leisen Schmunzeln schaffte und konnten es kaum glauben, Neji in einem ulkigen Elfenkostüm zu sehen, dann reagierten sie überrascht sowie stolz von Tentens Appetit auf das Plätzchen. Naruto verbesserte echt seine Backkünste. »Wir wissen nichts von eurem Besuch für heute.« Die junge Kunoichi verließ das Himmelbett und umkreiste es mit einem fragenden Blick zu Naruto. Vorsichtig richtete sie ihr Weihnachtsgeweih gerade, nachdem es kurz nach links rutschte. »Habt ihr vielleicht gestern oder vorgestern zu viel Glühwein getrunken?«, fragte Naruto, der indes eine Waffel mit Zimt-Apfel-Füllung kostete. »So seht ihr zumindest aus.« »Nicht das schon wieder«, knurrte Neji und riss die Elfenmütze vom Kopf, die dabei laut klingelte. »Hey, ich habe eine Stunde gebraucht, um dir diese Mütze anzuziehen.« Wütend schnaubte Tenten, versuchte ihm die Mütze zu entreißen, doch er ließ nicht locker und wich ihr aus. »Du hast es gegen meinen Willen getan! Reicht es nicht aus, wenn ich dieses gestreifte und klimperte Ding anhabe? Sogar das halbe Dorf erblickte mich als deprimierten Weihnachtself.« »Wer hat den eine Wette gegen Kiba und Ino gestartet?« »Als Nächstes hattest du die Kriterien und Gewinne geregelt. Die Kostüme und Zeitspanne stammen aus deinen Gedanken. Ich finde es süß von dir, aber musstest du mich hineinziehen?« »Ein Nein von dir hätte auch gereicht.« Über Narutos Lippen entfiel ein Seufzen. Die Stimmung kippte. Jetzt herrschte dicke Luft am frühen Morgen, es waren nicht die Wärme der gebackene Plätzchen und Waffeln, sondern der Streit zwischen Neji und Tenten. Er fasste sich ein Herz und ging dazwischen. »Stopp! Das Frühstück sollte nicht…arggh«, sagte er mit fester Stimme, bis Tentens Ellenbogen gegen seine Nase prallte und ihn nach hinten stieß. »Nicht cool, echt jetzt!« Vor Schreck verlor Hinatas ihre gesunde Gesichtsfarbe und zugleich entglitten ihr alle Züge. Zeitweilig stand sie wie eine Eisstatue da, bewegte aber die Hände, als Naruto ihr ein zuversichtliches Grinsen schenkte. Eilig half sie ihm auf und mustere seine Nase. Sofort aktiviert sie ihr Kekkei Genkai. Byakugan! Sie suchte ihn nach Knochenbrüchen oder anderen Verletzungen ab. Erfreulicherweise entpuppte es sich nur als eine Prellung. »Es ist nichts gebrochen, Naruto. Du scheinst auch nicht aus der Nase zu bluten. Das ist ein gutes Zeichen.« »Ich bin halt hart im Nehmen.« Liebevoll küsste sie ihn auf die Lippen und wuschelte durch sein blondes, wildes Haar. Niemand durfte ihren Naruto die Nase brechen und das Weihnachtsfrühstück ruinieren. Ein dunkler Schatten huschte über ihr sonst so freundliches Gesicht. Still schnellte sie zu den Streithähnen herum und schritt mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen auf sie zu. Die Hände ballte sie zu Fäusten und setzte das Tai-Jutsu Juuken ein. »Warte, Hinata!«, erkannte Naruto diese Technik prompt und biss sich auf die Unterlippe. Mit gezielten Angriffen blockierte Hinata die Bewegungen von Tenten und Neji, dabei traf sie ihren Cousin am Bauch und seine Freundin an den Schultern. Flüchtig erhaschte sie zwei fassungslose Blicke, bevor die unerwarteten Gäste zu Boden fielen. Selbstverständlich passte sie auf, ihnen nicht zu schaden. Es wurde still. Über Narutos Kopf schwebten Herzen. Er liebte diese Frau über alles. Herzlich, aber auch hart wie Stahl.   Es stellte sich heraus, dass Tenten gestern Naruto beim Einkaufen fragte, ob sie und Neji morgen früh kommen dürften und er stimmte, verträumt zu. Denn er hatte nur den einen Gedanken im Kopf. Seiner Sonne ein süßes Geschenk zu machen und vergaß es anscheinend. Und Neji bekam von Hinata einen Ersatzschlüssel für den Fall aller Fälle. Am Ende passierten dieses Missverständnis und das Chaos am Morgen. In der Küche duftete es nach Kaffee und Vanillesoße. Die Kaffeemaschine surrte laut und braute das beliebte Getränk für die frühen Morgenstunden. Am Küchenherd stand Tenten, summte das Weihnachtslied Let it Snow aus dem Radio nach und bereitete die Soße aus Vanille zu. Sie bedauerte den Streit mit Neji und den Schlag in Narutos Gesicht. Daher entschuldigte sie sich und schlug vor, die Vanillesoße zu mache, um das Weihnachtsfrühstück aufzupeppen. »Hmh, das duftet lecker. Du hast wohl ein eigenes Rezept kreiert, oder?« Neben ihr bediente Naruto das Waffeleisen und pendelte seinen Kopf zur Weihnachtsmusik. In seinem Gesicht klebte etwas Mehl und gemahlener Haselnuss. Beim Teigkneten hatte er sehr viel Spaß. »Diese Idee lehrte mich meine Großmutter und wird euch aus den Socken hauen«, informierte Tenten ihn und blickte zu den fruchtigen Waffeln hinüber. »Brauchst du dafür die Vanillesoße?« »Hört sich köstlich an. Von der älteren Generation schmecken die Weihnachtsrezepte am besten und ja, dafür benötige ich die Vanillesoße. Sie rundet alles ab.« »Seit wann kannst du Backen, Naruto?« Gemeinsam mit Hinata deckte und dekorierte Neji den Küchentisch für das Weihnachtsfrühstück. Das Besteck übernahm er und sie platzierte die glitzernde Zapfen sowie Weihnachtsservietten. Auch er entschuldigte sich bei dem Paar. Mit Tenten versöhnte er sich ebenso und kitzelte sie zur Strafe für ihr erpichtes Benehmen. »Er besuchte einen Kochkurs mit mir, seitdem wir zusammengezogen sind«, antwortete Hinata. »Wir haben sogar als Paar gegen andere gewonnen. Im Flur hängt die Urkunde«, fügte Naruto hinzu. »Ein Kochkurs?« Die Beschäftigung spukte wie ein Geist in seinem Kopf herum. Ständig malte Neji sich aus, wie Naruto etwas anbrannte oder versalzte, mit Töpfen jonglierte oder mit der Pfanne den Helden mit Schwert spielte. Okay, soweit ging Naruto niemals, um Hinata vor den Augen anderer zu demütigen. Dafür besaß er ein viel zu gutes Herz. »Ich und Neji besuchen seit zwei Monaten einen Tanzkurs«, plauderte Tenten munter weiter und rührte noch eine geheime Prise in die Vanillesoße ein. »Denn der talentierte Hyuuga hat zwei linke Füße.« Niemand sagte ein Wort. Hinatas Augen wurden tellergroß, blieb in der Bewegung stehen und schaute Neji mit neugierigem Blick an. Diese Information musste sie erst verarbeiten, obwohl sie zugab, ihn nie beobachtet zu haben, wie er tanzte. Es war sonderbar, dennoch konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Wie oft bist du mein Tanzen hingefallen?« Ihr Verlobter dagegen stieß einen kleinen Lachanfall aus und erstickte es unter seiner Handfläche, wobei seine Schultern weiter bebten. Aus den Augenwinkeln erfasste er Tentens Zwinkern. Leicht amüsiert über diese Schwäche seines Freundes grinste er in sich hinein. »Ich wette um eine Schüssel Ramen, dass er öfter Tenten auf die Füße trat, als er beim Tanzen hinfiel.« »Haha! Macht euch ruhig über mich lustig. Zuvor habe ich noch nie getanzt und es ist auch noch kein Meister vom Himmel gefallen«, blaffte Neji und presste die Kiefer fest zusammen. Bei ihm bildete sich auf der Stirn eine Wutader. Von außen wirkte er noch zurückhaltend, doch im Inneren brodelte es wie ein Vulkan vor dem Ausbruch. Jeder hatte seinen Spaß, allein er biss von dem sauren Apfel ab. »Sorry, Bruder. Aber ich bin stolz auf dich, wie sehr du dich um Tenten bemühst und dein Können besserst.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. Selten erlebte Hinata seine sensible Seite. Das erinnerte sie an kleine Welpen. Murrend zuckte er mit den Schultern, bis die sanften Worte Hinatas ihn besänftigen. Eigentlich verdiente er in diesem Moment eine kleine Abreibung, wenn er an die Vergangenheit dachte und an Hinatas Leid. »Die Waffeln sind fertig.« »Meine Vanillesoße kann probiert und vergöttert werden.« »Ich habe schon Heißhunger. Du auch, Neji?« »In der Weihnachtszeit kann ich mich mal überraschen lassen. Probieren geht über Studieren.« Nachdem Naruto den Stecker der Waffelmaschine herauszog und Tenten den Herd ausschaltete, wurden die Waffeln auf vier Teller verteilt und mit Vanillesoße übergossen. Insgesamt duftete es nach Weihnachten. Da leckte Tenten sich über die Lippen. Naruto redete mit Hinata, somit war er abwesend. Sie streckte die Hand aus. Die Kunoichi erreichte schon fast ihr Endziel, als er sich plötzlich umdrehte und der Diebin unverhofft auf die Finger klopfte. Mit einem Murren rieb sie sich die Hand. »Hände weg! Wir essen gemeinsam und diese Vorschrift stammt höchstpersönlich von Hinata. Also geduldige dich noch, Tenten.« »Wieso darf ich nicht anfangen?«, fragte sie empört. »Ich half dir beim Frühstück, Naruto.« Neji schüttelte schmunzelnd den Kopf und streichelte behutsam über ihre Hand. Kam es zu einer Gelegenheit wie diese, verwandelte Tenten zu sich einer Naschkatze. Dabei durfte man nicht nachlässig werden. »Wer nicht hören will, muss fühlen«, sagte Neji nüchtern. »Ja, ja. Ich habe es verstanden.« »Nur aus Fehlern kann man lernen«, fügte er hinzu. »Und ich wünsche dir noch frohe Weihnachten.« »Haha, sehr witzig. Gleich setze ich dir deine Mütze auf und lache über dich.« Im Hintergrund kicherte Hinata und unterstützte Naruto beim Servieren. Von ganzem Herzen freute sie sich, wie glücklich Neji mit Tenten war. Das Paar ergänzte sich in ihren Schwächen und Sorgen, verknüpfte ihre Stärken und Ziele. Insbesondere bewunderte sie Tenten dafür, ihren Cousin zu einem Tanzkurs überredet zu haben. »Ein echt verrücktes Paar, oder?« »Noch schräger als wir, wenn wir unter der Dusche zusammen singen und Sekt in Kristallgläser trinken?« »Ssscht, nicht so laut. Das muss niemand erfahren.« Seine Ohrenspitzen erhitzten sich. Er schielte zu den Gästen herüber, die sich weiterhin neckten und seufzte erleichtert. Folglich entdeckte er Hinatas Grinsen und steckte ihr die Zunge raus, was sie mit einem Luftkuss beantwortete. Gespielt fing er das Herz auf und legte es auf seine Brust, genau dort, wo sich das Herz befand. »Seid ihr fertig?« »Pünktlich auf die Minute«, erwiderte Naruto. »Ich gebe zu, es duftet und sieht lecker aus. Den Kochkurs müsst ihr uns weiterempfehlen.« »Gerne doch, Neji. Dann ist Tenten bestens versorgt«, witzelte Hinata. Sie nahmen zusammen am Tisch Platz. Als Erstes kostete Tenten die mit Früchten befüllte und mit Vanillesoße überzogene Waffel. Sie kaute einmal, zweimal, dann dreimal und ihr Gesicht strahlte vor Freude. Genüsslich gab sie verliebte Geräusche von sich. »Übertreibst du es nicht, Tenten?« Die Waffenexpertin verneinte Nejis Frage und hielt ihre Waffel vor seinen Mund. Er hob eine Augenbraue an. Auf der anderen Seite des Tisches beobachteten Hinata und Naruto die zuckersüße Geste. Fast fieberten sie mit, ob Neji die weiße Fahne hisste und das Angebot ablehnte. Bei seinem Charakter wusste man nie genau. »Komm schon, Neji!« »Nur das eine Mal. Dann esse ich meine eigene Waffel.« Mit Hand aufs Herz nickte sie als Antwort und fütterte ihn mit dem Waffelstück. Gespannt wartete sie auf seine Meinung zu dem Weihnachtsessen. Aus seinem skeptischen Blick bildete sich eine befriedigte Mimik. »Ich gebe zu, es schmeckt perfekt«, bewertete Neji und probierte die heiße, weiße Schokolade. »Ein bisschen zu süß, aber ausreichend gewürzt.« Mit vollem Mund grinste Naruto stolz, während er die Plätzchen kostete. Auf der anderen Seite nickte Tenten und lächelte ihren Freund dankbar an, dass ihm die Vanillesoße ebenfalls schmeckte. »Die Überraschung lohnte sich wohl doch noch am Ende«, kam Hinata in den Sinn und genoss das herzliche Weihnachtsfrühstück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)