Spezialmission - Ein Weihnachtsgeschenk für Himawari! von KiraNear ================================================================================ Kapitel 6: Fünf Kage gegen den Eindringling aus dem Weltall! - Teil 2 --------------------------------------------------------------------- Urashiki dagegen sah aus, als würde er jeder Sekunde in die Luft gehen. Seine Atmung wurde schwerer und er schien seine Emotionen kaum noch unter Kontrolle halten zu können. Mit einem lauten Schrei verdrehte er seinen Arm auf eine so derartig unnatürliche Weise, dass Naruto bei jeder anderen Person Mitleid bekommen hätte. Als Urashikis Hand den Griff des Kunais schließlich doch zu fassen bekam, zog er es ruckartig heraus, ein kleiner Schwall Blut folgte. Doch das schien er nicht zu bemerken oder er schenkte dem Schmerz keine Aufmerksamkeit, ein weiterer lauter Schrei war die einzige Reaktion, die darauffolgte. Mit der Spitze des blutverschmierten Kunai zielte er in ihre Richtungen, auf jeden einzelnen von ihnen zeigte er der Reihe nach damit. Von seiner lässigen Arroganz war nichts mehr geblieben, alles, was ich in seinen Augen widerspiegelte, waren blanker Hass und Zorn. „Ihr steht auf einer viel unteren Evolutionsstufe als ich, ihr solltet eigentlich vor mir auf die Knie gehen und mich mit dem Respekt behandeln, der mir gebührt! Dafür werdet ihr Schmerzen erleiden, dass ihr euch wünscht, ich würde euch sofort umbringen… Niemand, absolut niemand von euch Insekten hat das Recht, so mit mir umzugehen!“ Das Kunai in der Hand, breitete er seine Arme aus und öffnete seinen Mund. Eine Pose, die bisher keiner von ihm kannte. Gleichzeitig wussten sie, dass sie ihn nicht unterschätzen durften. Jetzt erst recht nicht. Sofort stellten sich alle in Kampfposition, während Naruto sich auch gleichzeitig schützend vor die Kinder stellte. Die schützende Chakra-Kuppel in Form von Kuramas Kopf diente zwar als Verteidigung, aber nur, solange Naruto sich nicht von der Stelle bewegte. Und mit einem Schattendoppelgänger konnte er diese nicht aufrechterhalten. „Naruto, wir müssen die Chance nutzen“, sagte Sasuke, kaum, dass er sich neben Naruto teleportiert hatte. Auch die anderen Kage waren ihm herüberkommen, um die nächsten Schritte zu besprechen. „Hört zu, ich denke nicht, dass wir ihn heute besiegen können, dazu sind uns hier viel zu sehr die Hände gebunden“, wies Gaara ihn darauf hin. „Aber ich habe eine Idee, wie wir ihn möglicherweise für immer von hier vertreiben können. Alles andere sehen wir danach dann.“ Sofort steckten sie alle ihre Köpfe zusammen, ohne Urashiki aus den Augen zu verlieren. Dieser begann einen Angriff vorzubereiten, es war mehr als offensichtlich. Also mussten sie schnell und präzise agieren, um ihn auf der einen Seite aufzuhalten, aber auf der anderen Seite die Sicherheit des Dorfes nicht zu bedrohen. „Gut, ich denke, jeder von euch weiß, was er zu tun hat, nicht wahr?“, fragte Gaara in die Runde und blickte am Ende Naruto sehr lange an. Nervöse Schweißtropfen liefen an seinem Gesicht herunter. „Hey, aus dem Alter, in dem ich kopflos auf den Gegner zugestürmt bin, bin ich doch längst hinausgewachsen“, versuchte er sich zu verteidigen. Dann wurde auch er wieder ernst. „Machen wir ihn fertig, damit er Kirigakure ein für alle Mal in Ruhe lässt!“ „Geh es aber in Ruhe an, Kurotsuchi, denk daran, du bist nur dank des Hokage und seiner raschen Chakra-Spende noch am Leben!“ Kurotsuchi schüttelte wild den Kopf. „Dessen bin ich mir bewusst. Wenn ich aber meine geringen Charkareserven gut einteile, dann kann ich genau einen Angriff starten. Dieser muss allerdings sitzen. Einen zweiten Versuch kann ich mir nicht leisten.“ Wie besprochen gingen alle auf ihre Positionen, beobachteten Urashiki ununterbrochen und versuchten herauszufinden, dass dessen nächste Schritte sein würden. „Jetzt werdet ihr alle wie die Hunde draufgehen, die ihr seid!“, schrie er, offensichtlich bereit, loszulegen. Und das tat er auch. Mit einem Male tauchten starke Winde auf, die in alle möglichen Richtungen wehte und ihnen ins Gesicht peitschte. Häuser begannen zu wackeln, Teile von Wänden bröckelten ab und fielen zu Boden. Jetzt konnte Naruto erst recht nicht die Kuppel verlassen, die Kinder hatten keinen Rückzugsort mehr übrig. Doch ihr Plan stand fest, sie mussten ihn nur noch ausführen, bevor die Winde noch schlimmer wurden. Er konnte auch den anderen ansehen, wie ihnen das Atmen immer schwerer fiel. Irgendwann würde es ihnen gar nicht mehr möglich sein. „Los jetzt!“, schrie Naruto, als er zwei Dutzend Schattendoppelgänger schuf, die er direkt auf Urashiki hetzte. Sofort begann dieser, sich mit seiner Angel zu verteidigen, während er mit der anderen Hand seine Windkunst aufrechterhielt. Kaum hatte er den letzten Schattendoppelgänger mit einem Stabhieb ins Jenseits befördert, begann Sasuke sich zu konzentrieren. Blut lief von seinem rot leuchtenden Auge herab und er biss verkniffen die Zähne aufeinander. „Amaterasu!“, sagte Sasuke so laut er konnte, den Blick seines rechten Auges stark fokussiert auf Urashiki. Dieser fing sofort zu brennen an, schwarze Flammen verzehrten sich an seinem gesamten Körper und bereiten ihm unglaubliche Schmerzen. Es fiel ihm zunehmend schwer, seine Technik aufrecht zu erhalten. Schlussendlich steckte er seine Angel weg und versuchte, die schwarzen Flammen mit seinem Körper zu absorbieren. Dass dadurch seine Windkunst schwächer wurde, konnte Naruto an den Reaktionen der anderen ablesen. Sie mussten nun mit deutlich weniger Gegenwind kämpfen und waren bereit, die nächsten Schritte ihres Plans einzuleiten. Dieses Mal waren Choujuurou und Kurotsuchi am Zug, sie beide formten Fingerzeichen und waren bereit, ihre Jutsu auf ihren gemeinsamen Feind abzufeuern. „Lavaversteck: Jutsu des erstarrenden Kalks!“ „Wasserversteck: Gewaltige Welle!“ Wie bereits zuvor deckte Kurotsuchi Urashiki mit einer dicken Schicht Kalk ein, bevor Choujuurou dieses mit seinem Wasser zu einer dichten Zement-Masser vermischte. Urashiki begann zu lachen. „Wie oft wollt ihr diese Technik denn noch ausprobieren, ihr armseligen Idioten? Habt ihr denn beim letzten Mal nicht mitbekommen, wie nutzlos das hier war? Nutzlos, nutzlos, nutzlos!“ Wie bereits beim letzten Mal versucht er, sich mit einer gewaltigen Menge Chakra zu befreien, wieder versuchte er, sein Zementgefängnis zum Platzen zu bringen. Er versuchte es so gut ging – doch dieses Mal passierte nichts. Kein einziger Riss erschien in seinem kleinen Gefängnis und langsam schien er die Gefahr zu registrieren, in welcher er sich offensichtlich befand. „Was … was soll das? Wie kommt es, dass diese komische Mischung nun härter ist als davor? So viel Chakra kann das Weib doch gar nicht benutzt haben?!“ Gaaras Mundwinkel zuckten, als er auf seinem Sand stehend zu Urashiki hinüberschwebte. „Sieht so aus, als ob wir Hunde dir noch etwas beibringen könnten. Was du zuvor bekämpft hast, war reiner Zement. Nun, weißt du, was passiert, wenn man in die Mischung aus Kalk und Wasser noch eine große Menge Sand hinzufügt?“ Urashiki gab gequälte Geräusche von sich, als wollte er die nächsten Worte nicht hören. Gaara gab ihm diese Gnade jedoch nicht. „Du musst wissen, wenn man Kalk, Wasser und Sand miteinander vermischt, dann erzählt man Zement. Und je mehr Sand dieser Mischung beigefügt wurde, desto härter wird sie. Und desto mehr Sand enthält sie auch, die ich nach meinem Willen kontrollieren kann. Das dürfte dir lange nicht so gefallen wir mir.“ Kaum hatte Gaara Urashiki sein Unheil mit einem Lächeln erklärt, streckte er den Arm aus. Es war eine Geste, die Naruto schon lange, sehr lange nicht mehr bei Gaara gesehen hatte. Ein leichter Schauer jagte ihm über den Rücken, Erinnerungen an die Ausscheidungskämpfe der Chunin-Prüfungen erschienen vor seinem inneren Auge. Erinnerungen daran, wie Gaara mit diesem Jutsu beinahe seinen Freund Rock Lee getötet hatte. Dieses Mal aber betrachtete er es nicht mit blankem Schrecken. Er hatte absolut kein Mitleid mit Urashiki, im Gegenteil. Und wenn sie ihn damit aus dem Weg räumen konnten, dann war das Jutsu absolut gerechtfertigt. Zumal Gaara heute ein komplett anderer Mensch war. Gaara drehte seine Hand, während Urashiki verzweifelt versuchte, sich aus seinem Zement-Gefängnis zu befreien. War das Angst, das da in seinen Augen leuchtete? Naruto hoffte, dass das der Fall war. „Trauerzug der Wüste“, sagte Gaara mit ruhiger Stimme, während er seine Hand schnell zu einer Faust zusammenballte. Urashikis Schrei hallte in ihren Ohren, doch keiner von ihnen zeigte Mitleid oder ähnliche Gefühle. Stattdessen fühlte es sich wie eine Genugtuung an, selbst Naruto konnte nicht anders, als so zu empfinden. Als der Beton von seinem Körper bröckelte, gab er einen völlig lädierten Körper frei, der sich gerade noch in der Luft halten konnte. Urashiki schien Probleme mit dem Atmen zu haben und blickte sich um. Diesen Ausgang des Kampfes hatte er nicht vorhersehen können, er schien ganz und gar nicht nach seinem Geschmack zu sein. Das Gesicht, von Schmerzen gezeichnet, bemühte sich um ein lässiges Lächeln. Mit dem rechten Arm hielt er sich den linken, welcher in einem ungesunden Winkel abstand. „Ihre dreckigen, elendigen Würmer. Ihr mögt diesen Kampf gewonnen haben, aber ich werde noch dafür sorgen, dass ihr alle, jeder einzelne von euch, das noch bereuen wird. Meine Rache wird furchtbar sein und die Schmerzen unermesslich. Ruht euch ruhig auf eurem Sieg aus, denn das hier wird der letzte sein.“ Völlig erschöpft und mit hängenden Schultern erschien hinter Urashiki sein schwarzes Tor, langsam schwebte er hinein, bevor er es wieder verschwinden ließ. Niemand von ihnen machte Anstalten, ihn auf seiner Flucht aufzuhalten. Im Gegenteil, sie hatten ihr Ziel erreicht und konnten nun aufatmen. Sie hatten es überstanden. „Mit den Wunden wird es noch eine ganze lange Weile dauern, bis er sich davon vollständig erholt hat. Ich muss sagen, das ist eine sehr starke, aber auch unheimliche Technik, Gaara“, lobte Choujuurou ihn, woraufhin Gaara verschämt wegblickte. „Jedenfalls müssen wir uns erstmal keine Sorgen machen, der wird hier nicht mehr so schnell auftauchen. Bestimmt schmiedet er bereits die nächsten Pläne, aber Kirigakure ist für ihn ein zu heißes Pflaster geworden. Allein sein Stolz wird ihn daran hindern, hier in der nächsten Zeit nochmal aufzutauchen.“ Sasuke näherte sich Naruto, der sowohl seinen Modoo wie auch die Kuppel deaktivierte. Es war vorbei, es war überstanden. „Vielen Dank nochmal, dass du uns unterstützt hast, ich weiß nicht, ob wir das ohne dich doch noch hinbekommen hätten.“ Wie gewohnt ging Sasuke nicht auf den Dank ein, er blickte Naruto mit einem „Das ist doch mein Job“- Blick an und damit war für den Uchiha alles gesagt. Stattdessen sah er die anderen an. „Wir sollten dafür sorgen, dass Kurotsuchi umgehend medizinisch versorgt wird. Noch hat sie das Chakra von Naruto und dem Heil-Ninja als Reserve in ihrem Körper. Aber wenn sie nicht sofort behandelt wird, könnte das noch schlimme Folgen nach sich ziehen.“ Darui fühlte sich sofort angesprochen, er hob meldend die Hand und ging auf die Tsuchikage zu. „Darum kann ich mich kümmern, ich bringe sie sofort ins Krankenhaus, das sollte ja nicht so weit weg sein.“ „Ich kann dich dorthin führen, Kirigakure hat mehrere verwinkelte Straßen, in denen sich Fremde immer wieder verirren können. Außerdem will ich mich mit dem Medizin-Ninjas zusammenschließen und nach möglichen Verletzten suchen.“ Kurotsuchi blickte zu Boden, es war ihr mehr als unangenehm, das konnte man ihr an der Nasenspitze ablesen. Dennoch ließ sie es zu, von den beiden Kage begleitet zu werden. „Wenn du möchtest, kann ich dich von meinem Sand dorthin tragen lassen, damit kannst du deine Kräfte noch besser schonen“, schlug Gaara vor und Kurotsuchi war bereits viel zu erschöpft, um dagegen argumentieren zu können. Umgehend schuf Gaara eine weitere Plattform, bevor sie sich zusammen mit dem Medizin-Ninja, Darui und Choujuurou auf den Weg zum Krankenhaus machten.   Naruto, Sasuke und Shikamaru, die einzigen die sich nicht vom Ort entfernt hatten, sahen sich an. Der Kampf war vorbei, sie waren müde, aber nicht verletzt. Nur Shikamaru fühlte sich so frisch wie eine Morgenbrise. „Damit hätten wir das auch erledigt. Mir wäre es lieber gewesen, wenn Urashiki sich erst morgen oder übermorgen hätte blicken lassen, damit ich mir viele gute Strategien überlegen hätte können, aber ja. Und auch die anderen vor seiner Technik warnen… Mit diesem Kerl muss man wohl eher gestern als heute rechnen.“ Bevor Naruto oder Sasuke etwas darauf erwidern konnten, sahen sie, wie die Kinder auf ihn zugelaufen kamen. Freudestrahlen lag auf ihren Gesichtern, aber auch Erleichterung und Dankbarkeit. Eins von einen schnappte sich Naruto und drückte seine Hand sanft mit kindlicher Stärke. „Meister Hokage, vielen Dank, dass Sie uns gerettet haben. Wir hatten so Angst, dass uns dieser unheimliche Mann wehtun würden!“, sprach der Größte von ihnen, er schien auch der Älteste zu sein. Naruto winkte ab. „Das ist doch selbst verständlich. Aber wie kommt es, dass ihr noch im Dorf wart, haben die Genin euch nicht evakuiert?“ Jetzt begannen die Kinder herumzudrucksen, bevor wieder der Älteste von ihnen das Wort ergriff. „Nein, ehrlich gesagt nicht, aber wir hatten auch erst viel zu viel Angst, um aus unserem Haus herauszukommen. Erst, als die Geräusche zu unheimlich wurden, wollten wir aus dem Dorf flüchten, bis die Bedrohung vorbei ist. Leider haben wir uns dann wohl verlaufen und …“ „Und wir konnten nicht mit ansehen, wie gemein der Mann dort mit Meister Mizukage umging, darum dachten wir uns: Wir helfen ihm!“ Naruto strich dem Kind, welches sich an seine Hand klammerte, mit der anderen sachte über den Kopf. „Das war in der Tat sehr mutig von euch, aus euch könnten noch wunderbare Shinobi werden“, lobte er sie. „Ja, das war mutig, aber auch sehr dumm. Nicht, dass das ein Hindernis wäre, ich meine, ich kenne noch jemanden, der es mit dieser Kombination sehr weit gebracht hat.“ Shikamaru unterdrückte ein lautes Lachen, während Sasukes Blick sich in Narutos Hinterkopf einbrannte. Er konnte es regelrecht spüren und sich auch viel zu gut vorstellen. „Aber mal im Ernst, so viele mutige Kinder, die ihre Heimat gegen solche miesen Typen verteidigen wollen, haben immer die Chance, sehr gute Shinobi werden können. Wer weiß, vielleicht wird von euch jemand auch eines Tages der nächste Mizukage sein, wenn er oder sie das möchte. Oder Medizin-Ninja oder ein Lehrer an der Akademie – wenn ihr nur an eure Träume glaubt, dann könnt ihr alles schaffen!“, sagte Naruto mit einem viel zu breitem Grinsen. Lächelnd sahen die Kinder sich an, und der Funken, der er in ihren Augen gesehen hatte, war zu einer lodernden Flamme herangewachsen. Vor ihm stand die mögliche nächste Generation an Shinobi, die ihre Werke in der Zukunft fortsetzen würde. Da fiel ihm schließlich seine Tochter ein, wie talentiert sie bereits jetzt war, wie sie ihr Byakugan in dem jungen Alter schon aktiviert hatte und …   Sein Blick fiel auf die Tasche, welche er bis vor dem Kampf mit sich herumgetragen hatte. Er hatte sie noch abgelegt, um für den Kampf freie Hände haben zu können. Danach war er zu den Kindern hinübergerannt und hatte ihre Existenz noch mehr vergessen. Er lief zu der Stelle hin, an welcher er sie abgelegt hatte – und sah, dass sie völlig zerstört war. „Nein, nein, bitte nicht, sag mir nicht, dass das wahr ist“, sagte er und holte den ersten Gegenstand heraus. Das kleine Schächtelchen, in welchem Hinatas Kette aufbewahrt wurde, schien intakt zu sein. Auch Borutos Spiel hatte den Kampf spurlos überstanden, die Plastikpackung hatte ein wenig Staub abbekommen, der sich jedoch leicht herunterwischen ließ. Als letztes inspizierte er den Plüschhai für Himawari, auch er schien auf den ersten Blick in Ordnung zu sein. Erleichtert nahm Naruto den Hai in die Hand, um ihn sich näher anzusehen, als er bemerkte, wie viel leichter er im Gegensatz zu vorher war. Einen schlimmen Verdacht nachgehend, sah er sich den Hai noch einmal genauer an. Fluffige Watte kam ihm entgegen, in einer großen Menge, als hätte er die gesamte Füllung aus dem Hai geschüttelt. Erst jetzt sah er die Schnitte, tief und lang, wie sie über den fast gesamten Haikörper hinwegzogen. Der Hai hatte die anderen Geschenke mit seinem fluffigen Körper beschützt und dies mit seinem Plüschleben bezahlen müssen. Brennende Tränen stiegen in seinen Augen auf und er kniff sie eng zusammen. Nein, er wollte hier nicht weinen, nein, sie sollten ihn nicht weinen sehen. Er hatte nur das einzige Geschenk verloren, mit dem er seine Tochter eine Freude hätte machen können. Er hatte nur den letzten Hai verloren, der dieses Jahr noch käuflich erwerbbar war. Er würde seine Tochter wieder enttäuschen müssen und konnte nichts dagegen tun. Enttäuscht starrte er auf den Hai und dessen Auge sah ihm traurig entgegen. „Oh, war das ihr Hai, Meister Hokage? Das ist ja total schade!“, sagte das älteste Kind mit einer großen Spur an Anteilnahme in der Stimme. Naruto öffnete den Mund, doch Shikamaru übernahm für ihn das Reden. „Ja, der Hokage wollte den Hai seiner Tochter zu Weihnachten schenken. Leider ist er bei einem von Urashikis Angriffen kaputt gegangen und ich konnte ihn leider auch nicht beschützen. Wir müssen uns nun was Neues einfallen lassen, immerhin wird es bis nächstes Jahr keine Haie mehr zu kaufen geben.“ Während Naruto noch immer mit den Tränen kämpfte, sah er zwischen beim Blinzeln, wie die Kinder sich zurückzogen, ihre Köpfe zusammensteckten und über irgendetwas zu diskutieren schienen. Dann wandte sich der Älteste von ihnen an Naruto. „Meister Hokage, bitte warten Sie hier einen Moment, ich bin gleich wieder da!“, sagte er und da Naruto auch nicht so recht wusste, wohin er nun gehen sollte, tat er dem Kind den Gefallen. Der Junge dagegen verschwand rennend in der nächsten Gasse, seine Freunde blickten ihm nach. Zehn Minuten später kam er, schwer schnaufend, wieder zu ihnen zurück. Und er kehrte nicht allein zurück, in seinen Armen lag der gleiche Hai, der auf tragische Art und Weise aus dieser Welt gerissen worden war. Verwirrt sah er die Kinder an, er verstand nicht. Warum hielt das Kind den Hai in seine Richtung? „Bitte schön, Meister Hokage, Sie können meinen Hai haben und den ihrer Tochter schenken“, sagte der Junge und schob das Plüschtier noch mehr in Narutos Richtung. Dieser wollte ihn sofort ablehnen. „Aber das kann ich noch nicht annehmen, das ist doch dein Spielzeug, willst du das denn nicht mehr haben?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Sie haben uns beschützt und dafür ihren Hai verloren. Der Mann hätte uns ganz, ganz böse wehtun können, darum wollen wir damit danke sagen. Außerdem wird ihre Tochter dann nicht weinen, weil sie keinen Hai haben kann. Er ist auch ganz neu, und ich kann mir nächstes Jahr wieder einen kaufen.“ Wieder stiegen Naruto Tränen in die Augen, doch dieses Mal aus Dankbarkeit. Er wusste, wann es an der Zeit war, sich geschlagen zu geben. Mit einem Lächeln im Gesicht nahm der den Hai an. „Vielen Dank. Himawari wird sich sicher darüber freuen. Und wenn sie ein bisschen älter ist, werde ich ihr von den lieben Kindern aus Kirigakure berichten können. Wie heißt ihr denn, wenn ich fragen darf?“ „Haruto, Purin, Wataru, Fujia und Tama“, sagte der Älteste, der beim ersten Namen auf sich selbst deutete. „Vielen Dank, Haruto, ich werde es nicht vergessen. Und auch euch nicht.“ Shikamaru, der die restlichen Gegenstände, wie auch die zerrissene Tüte an sich genommen hatte, näherte sich der kleinen Gruppe. „Auch in meinem Namen vielen Dank für euer großzügiges Geschenk, Konoha wird sich dafür noch erkenntlich zeigen.“ Dann wandte er sich an Naruto, welcher den Hai so fest an sich drückte, als würde sein Leben davon abhängen. „Hey, wenn du willst, kann ich daheim die Geschenke für dich verpacken. Dann sieht es wenigstens nicht ganz so schlimm aus. Glaub mir, ich habe gesehen, wie du das machst – das kann sich keiner mitansehen.“ Peinlich berührt kratzte sich Naruto am Hinterkopf. „Ja, das wäre in der Tat besser, danke, Shikamaru. Hast du auch eine Idee, wo wir die Geschenke bis Weihnachten am besten verstecken könnten? Es wäre ja keine Überraschung, aber zuhause wäre keine Option. Nicht mit zwei Personen, die das Byakugan beherrschen …“ Auch hierauf hatte Shikamaru sofort eine Lösung parat. „Dann bewahre sie doch dort auf, wo deine Familie üblicherweise selten bis nie ist – im Hokagebüro. Dort haben wir mehrere Schränke, zu welchen außer uns beiden keiner Zugriff hat, das sollte also kein Problem sein.“ Naruto nickte, die Idee gefiel ihm richtig gut. Außerdem konnte er so sichergehen, dass er sie nirgendwo verstecken und vergessen könnte. Shikamaru würde ihn schon daran erinnern, das wusste er. Dann begann sein Magen zu knurren. „Wie wäre es, bevor wir nach Kurotsuchi und den anderen sehen, sollen wir in das Ramen Restaurant gehen und dort eine leckere Ramen gönnen? Sasuke, komm doch auch mit uns mit! Und ihr Kinder seid natürlich auch alle eingeladen“, sagte Naruto mit einem breiten Grinsen. Die Kinder grinsten ebenfalls, denn eine Einladung eines so mächtigen Mannes zu so einer herrlichen Mahlzeit auszuschlagen, kam ihnen absolut nicht in den Sinn. „Vielen Dank für die Einladung“, bedankten sie sich artig, bevor die gemischte Gruppe sich unter Führung von Shikamaru auf den Weg machte. Alles war gut, und Naruto hatte ein angenehmes Gefühl in der Magengrube, als er den Hai ein weiteres Mal an sich herandrückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)