Die Verbindung zwischen uns von Annie ================================================================================ Kapitel 2: Unser Bund ist meine Schwäche ---------------------------------------- Eine Uhr am anderen Ende des Raumes tickte. Außer dem Ticken der Uhr, war es vollkommen Still in ihrem Büro. Stumm und kalt, gleichgültig und ausdruckslos erwiderte er den Blick der Godaime. Ihr Kopf war leicht nach rechts geneigt. Ihre Finger tippten nervös über das Holz ihres Schreibtisches. Die Spannung im Raum war zum Zerreißen gespannt. Die Situation war… schwierig. Kompliziert. Ihnen waren die Hände gebunden. Sie hatten kaum Handlungsspielraum ohne das Dorf zu gefährden. „Was machen wir jetzt mit dir, Sasuke?“ Nachdenklich sah sie ihn an, wartete auf eine Antwort. Ihr Blick glitt zum Fenster hinaus. Sie hatte nicht erwartet das es so schwer wäre seinem Blick Stand zu halten, dass sein Blick so kalt und abweisend war wie man sagte. „Gerechtigkeit.“ Seine Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Noch nie hatte sie jemanden getroffen der kälter oder unberechenbarer war als dieser Junge, der längst kein Junge mehr war. „Der Uchiha Clan gehört nach Konoha-Gakure und hier soll er wieder aufgebaut werden.“ Sie nickte, wusste auf diese Forderung nichts zu erwidern. Es stand außer Frage, dass dies wohl die verträglichste Lösung für ihr Dorf wäre, die Sicherste. Obwohl sein Name auf Platz 1 sämtlicher Bingo-Bücher stand, war sie sich sicher, dass mehr als ein Dorf ihnen den Rücken kehren würde, wenn sie die Möglichkeit hätten, diesen Urclan in ihr Dorf aufnehmen zu können. Doch die Liste seiner Vergehen war lang und schwer. Der Rat und die Clanoberhäupter würden diese Entscheidung nicht einfach so hinnehmen. Es war die Angst, welche schon einmal dazu veranlasste eine Fehlentscheidung zu treffen. „Du weißt, dass diese Entscheidung nicht alleine in meiner Hand liegt.“ Er nahm es gleichgültig hin, sein Spielraum war größer als ihrer. Es stand außer Frage, dass sie ihn wieder aufnahmen. Ihre Optionen waren rar. „Deine Wiederaufnahme wird an Bedingungen geknüpft sein.“ zähneknirschend kamen die Worte über ihre Lippen. Müde fuhr die Hokage sich übers Gesicht. Dieser Junge zerrte an ihren Nerven. Dieses verdammte Dorf würde ihr Ende sein. „Du wirst bis auf weiteres das Dorf nicht verlassen.“ Nachdenklich schwenkte ihr Blick wieder zu ihm. Ihre Augen waren zusammengekniffen. „Du wirst unter ständiger Beobachtung stehen, bis deine Bewährungszeit abgelaufen ist.“ Er nickte. Das wusste er. Das war ihm von vornherein klar. Es würde ihn nicht wirklich einschränken können aber jedem hier einen trügerischen Schein von Sicherheit gewähren. Wie lächerlich. „Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass wir dich nicht hier halten können, wenn du es nicht von dir aus willst…“ Ihre Haltung änderte sich. Sie beugte sich vor, verschränkte ihre Hände ineinander und sah ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an „Deshalb werden wir gewisse Sicherheitsmaßnahmen einleiten.“ Sein Gesicht verriet nichts. Ihre Siegel hatten schon einmal versagt. „Du wirst dich frei bewegen und trainieren können.“ Sein selbstgefälliger Gesichtsausdruck würde ihm noch abhandenkommen. Sie war immer noch die Hokage, sie hatte die Zügel in der Hand. Wenn sie in den letzten Tagen eines festgestellt hatte, dann was ihn wirklich aus der Fassung bringen konnte. Sie hatte das Ass im Ärmel, nicht er. „Wir werden eine Chakraverbindung knüpfen. Zwischen Sakura und dir.“ Sein Körper spannte sich an, als ihr Name erklang. Seine Augen wurden zu Schlitzen, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Hinter ihm ertönte das Rascheln von Kleidung. Die Anbus gingen in Angriffsposition, standen auf Spannung, jederzeit zum Angriff bereit. Wie gerne würde er ihr das Grinsen aus dem Gesicht wischen. Sie zuckte zusammen, als seine Faust auf die Platte ihres Schreibtisches donnerte. Es brauchte nicht mal Sekunden bis er von beiden Seiten gepackt wurde und er ans andere Ende des Zimmers befördert wurde. Oh was für eine wunderbare Schwachstelle sie da entdeckt hatten. Lächelnd umrundete sie ihren Schreibtisch, verschränkte die Arme vor der Brust. „Lasst Sakura herbringen.“ Stumm starrte sie die Decke ihres Zimmers an, versuchte ihren rasenden Puls zu beruhigen. In ihrem Kopf drehte sich alles. Es half nicht sich auf einen Punkt zu konzentrieren, sich zu fokussieren. Ihre Gedanken waren so voll, ihre Gefühle überstrapaziert. Sie fühlte sich fremd in ihrem eigenen Körper, fühlte, dass sich etwas was nicht zu ihr gehörte durch sie durch bewegte, sie auszerrte und in ihr brannte. Es war sein Chakra, welches wie ein Fremdkörper in ihr wütete. Zu stark, zu ungezähmt. Es passte so gar nicht zu ihrem. Es war so anders. Wie Feuer und Wasser. Sie waren zu unterschiedlich. Nicht kompatibel. Mühsam richtete sie sich auf, stieg aus dem Krankenhausbett. Tsunades Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz schleppte sie sich aus dem Zimmer heraus. Sie würde kein Auge zubekommen hier, sie musste nach Hause in ihr eigenes Bett. Nur schleppend kam sie voran, brauchte weitaus länger als gewöhnlich zu ihrer Wohnung. Sie fühlte sich als wäre sie von Suna aus durchgelaufen ohne Pause. Schwer atmend stützte sie sich an einer Hausmauer ab, keuchte kurz auf vor Schmerzen. Sie hatte wohl alle Nebenwirkungen dieses verdammten Jutsus, welche es geben könnte. Dem Glühen ihres Kopfes nach zu urteilen, stieg auch ihre Körpertemperatur stetig an. Ihre Beine gaben nach. Ihr fehlte die Kraft um sich wieder aufzurichten. Sicherlich war es keine gute Idee, doch ihr fehlten die Optionen. Seufzend schloss sie die Augen. Es war so schön dunkel. Unruhig wälzte sie sich hin und her. Schweiß überzog ihren Körper. Haare klebten an ihrem Nacken. Sie fühlte Finger, welche durch ihr Haar fuhren, fühlte einen kühlen, feuchten Lappen, welcher über ihre Stirn tupfte. Träge schlug sie ihre Augen auf, blinzelte einige Male um den milchigen Film auf ihren Augen zu durchdringen. „Schlaf weiter, Sakura-chan.“ Müde lehnte sie ihr Gesicht in die Hand ihres Gegenübers. „Oba-chan war verdammt wütend, als sie dich nicht in deinem Zimmer gefunden hat.“ Seine Gegenwart beruhigte sie ungemein. Seine Worte ließen sie ihre wirren Gedanken ausblenden. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ Sie nickte, schlief wieder ein, träumte von roten und schwarzen Augen, hasserfüllt und ausdruckslos zugleich. Trübe Augen umrundeten sie beide, kühle Finger berührten ihre Chakrapunkte, Chakrafäden umwoben sie, brannten heiß auf ihrer Haut. Einen Moment fehlte ihr die Luft, dann fühlte sie wieder dieses Brennen in ihrer Brust. Als sie das nächste Mal aufwachte, schien die Sonne in ihr Zimmer. Sie fühlte sich ausgelaugt. Aber besser als am Abend zuvor. Träge richtete sie sich auf, schwang ihre Füße aus dem Bett. Ihre Hände fuhren über ihr Gesicht, über ihre klammen Haare. Kopfschüttelnd besah sie sich das furchtbare Krankenhaushemd, welches man ihr wohl in der Nacht angezogen hatte. Leichter Schwindel erfasste sie als sie ihre Füße auf den Boden setzte. Langsam schritt sie in das angrenzende Bad. Seufzend zog sie sich das Leibchen aus, ließ es achtlos zu Boden gleiten, stieg in die kleine Dusche. Zwei Handgriffe und lauwarmes, dampfendes Wasser floss über ihre Schultern, spülte den Schweiß der vergangenen Nacht von ihrem Körper, spülte ihre Alpträume und Erinnerungen weg. Dieser Plan… es war fraglich ob die Hokage ihr Ziel damit wirklich erreichte. Wohlmöglich war sie der Schwachpunkt in seiner Gleichung. Doch sein Wille würde dadurch nicht beeinträchtigt werden. Sollte er sich wirklich dafür entscheiden dem Dorf seine Treue zu verwehren, und es wäre nicht das erste Mal, würde sein Pflichtgefühl ihr gegenüber nicht ausreichen. So war es nun mal schon immer. Sie war das schwächste Glied in der Kette. Er trug die Last, welche sie nicht halten konnte zusätzlich. Doch irgendwann gab es immer diesen Moment der Überlastung. Dann ließ er sie fallen, ließ Naruto alleine mit der Verantwortung zurück. Es zerriss sie immer wieder aufs Neue, diese Enttäuschung, der Schmerz, der Verlust. Sein leerer Blick. Kopfschüttelnd drehte sie das Wasser ab, fasste das Handtuch außerhalb der Dusche und wickelte sich ein. Ihre Hand fuhr über den beschlagenen Spiegel. Die letzten Jahre waren auch an ihr nicht spurlos vorbei gezogen. Die Spitzen ihrer Haare reichten bis zu ihrer Taille, ihre weichen kindlichen Züge waren feineren, geradlinigeren gewichen. Ihr Körper wirkte viel zu zierlich, für die Kraft, welche ihr inne ruhte. Und gerade im Moment hatte sie das Gefühl, dass er dieser Belastung auch nicht länger standhalten würde. „Sakura-chan?“ Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, als sie ihren Namen hörte. Blasse, fliederfarbene Augen blickten ihr entgegen, als sie das Bad verließ. Wissend, um ihre Zerrissenheit, lagen diese außergewöhnlichen Augen auf ihr. Es war dieses wehmütige Zucken um ihre Lippen, dieser bedauernde Ausdruck in ihren Irden. „Naruto-kun sagte, dir ginge es nicht gut. Ich habe dir frische Kleidung mitgebracht.“ Sie traute ihrer Stimme nur bedingt, brachte ein leises Danke heraus. Die Tasche entgegennehmend verschwand sie wieder im Bad, zog sich die einfache Hose und den Pullover über. Die nassen Haare fielen ihr schwer über die Schulter, färbten ihr Oberteil dunkler. Als sie wieder hinaus kam stand Hinata am Fenster, schaute auf die Terrasse des Krankenhauses. „Lass uns etwas spazieren gehen. Das bringt deinen Kreislauf wieder in Schwung.“ Der Spaziergang war angenehm, die Sonne überraschend warm. Die Tage die sie in diesen muffigen Kellergewölben verbracht hatte, hatten sie dieses warme Gefühl fast vollkommen vergessen lassen. Leider hatte sie viel zu oft schon das Gefühl gehabt in seiner Nähe jegliche Wärme zu verlieren. Sie verließen das Gelände des Krankenhauses, liefen beieinander eingehackt die Straßen Konohas entlang. „Wie hat Naruto das alles aufgenommen?“ Es stand außer Frage, dass ihn all das schwer getroffen haben muss. Sein bester Freund, sein Bruder, sein Seelenverwandter. Er hatte nicht mit ihm gesprochen, hatte keine Reaktion auch nur erahnen lassen. „Er hat Tsunade-samas halbes Büro auseinandergenommen. Er hat getobt als er von dem Jutsu erfahren hat.“ Ein Seufzen entfuhr ihr. Es war weniger überraschend als sie es gerne gehabt hätte. Erschöpft ließ sie sich auf eine Bank fallen, sah den vorbeilaufenden Passanten zu. An Tagen wie diesen, wünschte sie sich ihr Shinobi Sein hinter sich zu lassen. Doch spätestens ihr Ehrgefühl würde sie wieder und wieder an die Front ziehen, Doppelschichten im Krankenhaus treiben, Missionen erfüllen lassen. Den Kopf in den Nacken legend, beobachtete sie die weißen Wolken, welche dem zarten Windhauch folgten. Müde schloss sie ihre Augen. Stumm, die Hände vor ihrem Mund zusammengeschlagen, starrte die Hokage auf die Krankenakte vor sich. Damit hatte Tsunade nicht gerechnet. Natürlich war ihr klar gewesen, dass das fremde Chakra in der jungen Iryonin nicht leicht zu kontrollieren war, doch wenn nicht Sakura damit umgehen könnte, dann keiner sonst. Nicht mal sie selbst hatte eine so ausgeprägte Chakrakontrolle. Und dauerte dieser Zustand noch ein paar Tage länger an, blieb ihr keine andere Möglichkeit als die Auflösung des Siegels zu veranlassen. Unter keinen Umständen würde sie eine wirkliche Gefährdung ihrer Schülerin in Kauf nehmen „Holt mir Uchiha her.“ Ihre Nerven waren auf das Äußerste gespannt und es kam ihr vor wie eine Ewigkeit ehe der Shinobi in ihrem Büro erschien. Nun stand er mit verschränkten Armen vor ihr, verharrte vor ihrem Schreibtisch und sah sie auffordernd an. Nachdenklich betrachtete sie den jungen Mann vor sich. Sie konnte nicht abstreiten, dass vor ihr ein stattlicher, gutaussehender Shinobi stand. Ganz abgesehen davon, dass er ein beachtliches Vermögen vorweisen konnte und in wenigen Jahren eine stimmberechtigte Position im Rat einnehmen würde. Sicherlich war er eine gute Partie. Doch all das konnte seinen furchtbaren Charakter, seinen eiskalten Blick und seine bleierne Gleichgültigkeit nicht überspielen. Sie verabscheute ihn. Das Prozedere war bereits einige Tage her, doch alles was ihre Anbus ihr berichten konnten war, dass er im ehemaligen Hauptanwesen seines Clans arbeitete, im Garten trainierte und erst kurz vor Ladenschluss seine Einkäufe erledigte. Weder Kakashi noch Naruto hatten ihn bisher aufgesucht, mieden ihn beinah schon penibel. Die Situation war für alle Beteiligten schwierig, kompliziert. Zwar war seine Rehabilitation offiziell, vor aller Öffentlichkeit erfolgreich, doch eine Sozialisierung, eine wirkliche Wiedereingliederung war bisher noch nicht erfolgt. Aufgrund Sakuras Gemütszustand hatte man sich auch um weitere Schritte noch keine Gedanken gemacht. So sehr die Iryonin litt, ihm schien das alles nicht das geringste auszumachen. Kein Fieber, kein Schwächegefühl, nichts. Stumm und reglos harrte er vor ihr aus. Wartete darauf, dass sie ihm den Grund für seine Anwesenheit nannte. Ein Wink ihrer Hand forderte ihn auf ihr zu folgen. Sie verließen das Hokagen Büro, gingen hinab zu den Katakomben, welche den Turm mit dem Krankenhaus verband. Sie schritten durch sterile, weiße Gänge. Es roch nach Desinfektionsmittel und Krankheit. Nur wenige Menschen kamen ihnen entgegen. Hauptsächlich Schwestern und andere Iryonins. Zimmer 237. Sie verharrten vor einer Türe in Mitten des Ganges. Leise klopfte die Hokage gegen die Tür, wartete eine Antwort nicht ab, trat ein. Blass, mit geschlossenen Augen lag seine ehemalige Teamkameradin auf dem Bett. Gleichmäßig hob und senkte sich ihre Brust, parallel zu dem Piepen der Überwachungsgeräte. Er verharrte im Türrahmen, während die Ältere sich an das Bett der jungen Frau setzte, mit ihrer Hand über das blasse Gesicht fuhr. Ihm war der Grund dieses Besuches durchaus bewusst. Er kniff die Augen zusammen, schüttelte abwertend den Kopf. Diese Hokage war eine Schande, eine nichts könnende, spielsüchtige Trinkerin, welche sich voll und ganz von ihren persönlichen Befindlichkeiten leiten ließ. Sie meinte sie hätte ihn in der Hand. Die Erkenntnis traf ihn in den Verhörräumen, in dem Moment in dem man die nun vor ihm liegende Konoichi hatte rufen lassen. Er konnte dieses Spiel auch spielen. Ihre eigenen Mittel gegen sie verwenden. Er hatte die Fäden in der Hand. Seine Schritte trugen ihn an das Bett heran „Sie wissen, was die Nebenwirkungen lindert, nicht wahr?“ Kalte Schauer fuhren ihren Rücken entlang. Dieser kleine Bastard wusste ziemlich genau, warum er hier war und dass er sie in der Hand hatte. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie stand auf und wandte sich der Tür zu „Ich lasse euch für ein paar Minuten alleine.“ Bissig verließen die Worte ihre Lippen, ehe die Tür in ihrem Rücken krachend zufiel. Noch bevor er den Raum betreten hatte spürte sie seine Anwesenheit. Je näher er ihrem Zimmer kam, desto mehr ließ das Brennen in ihrer Brust nach. Ihr fehlte die Kraft um dem Gespräch der beiden zu folgen, erst als seine Finger ihre streiften, schaffte sie es die Augen aufzuschlagen. Müde blickte sie ihm aus ihren grünen Augen entgegen. Nur für einen Moment, ehe sie ihre Lider wieder schloss. „Du bist immer noch dieses schwache, kleine, naive Mädchen von damals.“ Seine Worte, so leise sie auch waren, trafen sie tief und unvorbereitet. „Mistkerl.“ Ihre Stimme war überraschend klar und kräftig. Sollte er glauben was er wollte. Sie wandte sich ab, drehte ihm den Rücken zu. Irgendwann würde sie sich schon erholen. Sie brauchte seine Hilfe nicht. „Verschwinde einfach wieder. Das kannst du doch am besten.“ Der Griff um ihren Arm, war hart, tat weh, brachte sie in eine aufrechte Position. Nachtschwarze Augen starrten sie nieder, ließen sie die Luft anhalten. „Vielleicht solltest du etwas netter zu mir sein.“ Ein Ruck und nur wenige Zentimeter trennten sie noch. Er spürte ihren unregelmäßigen Atem auf seinem Gesicht, genoss den erschrockenen Ausdruck in ihren Augen. Ihre Überheblichkeit während seiner Inquisition würden ihr noch vergehen, da half auch das wütende Funkeln in ihren Augen nicht. „Ich habe keine Angst vor dir, Sasuke.“ Sie lächelte ihn an, dieses gutmütige alles vergebene Lächeln, welches sie ihm schon allzu oft entgegen gebracht hatte. Vergeblich, nur um erneut enttäuscht zu werden. Die Finger ihrer freien Hand hoben sich, fuhren die Konturen seines Gesichts nach. Diese Berührung war ihm mittlerweile so vertraut, wie alles an ihr. So verhasst, wie alles in seinem Leben. „Das solltest du aber.“ Nicht mal ein Wimpernschlag verging und rote Augen, wichen den eben noch schwarzen Irden. Und dann wurde alles um sie dunkel. Langsam ließ er sie zurück in die Kissen sinken. Nachdenklich lag sein Blick auf ihren nun mehr ruhigen Zügen. Seine Finger fuhren die feinen Konturen ihres Gesichtes nach, so wie sie es wenige Minuten zuvor noch bei ihm gemacht hatte. Wie oft hatte er schon in dieses schlafenden Gesicht gesehen? Sie war der Tag und er war die Nacht. An ihren geschwungenen Lippen verharrte er. Als sie das nächste Mal aufwacht fühlte sie sich das erste Mal seit langem erholt. Ihre Gliederschmerzen hatten nachgelassen und das Fieber war gänzlich verschwunden. Es war, als wären die letzten Tage und Wochen nur ein Traum gewesen, ein übler Alptraum. Ihr Blick war zur Decke gerichtet. Sie fühlte, dass sich etwas verändert hatte, dass das fremde Chakra in ihr, nicht mehr gegen sie kämpfte. Es floss mit ihrem im Einklang, wärmte sie von innen heraus. Sie lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)