Speak now von -Alice- (or forever hold your peace) ================================================================================ Kapitel 8: Pounding Hearts -------------------------- Zwanzig Minuten konnten sich bis zu einer Ewigkeit ziehen, wenn man jede einzelne Sekunde davon darauf bedacht war, eine ganz bestimmte Person zu ignorieren. Ganz besonders, wenn man den Blick eben jener ununterbrochen auf sich spürte. Vegetas Finger verkrampften sich, begannen sich regelrecht in Whis‘ Schulter zu krallen. Wenn Kakarott nicht gleich damit aufhörte, ihn anzustarren, würde er ihm einen so heftigen Tritt verpassen, dass dieser aus der sie umhüllenden Lichtgeschwindigkeit flog, und ihn verreckend im All zurücklassen. Whis sah auf seine Schulter hinab, dann zu Vegeta hinter sich. „Es reicht, wenn deine Hand auf meiner Schulter ruht, du musst dich nicht so fest bei mir anhalten.“, lächelte er, wohl merkend, dass den Saiyajinprinzen etwas zu beschäftigen schien. Erschrocken, dass Whis dies bemerkt hatte, lösten sich sofort seine Finger und seine Hand zuckte automatisch zurück. Ein … Fehler. In dem Augenblick, da er den Kontakt zu dem Engel verloren hatte, erfasste ihn ein derart heftiger Sog, der seinen Körper sofort von diesem wegriss. Seine Augen weiteten sich, sein Arm schnellte nach vorne, griff ins Leere. Doch dann, der rettende Kontakt. Sein Körper hörte augenblicklich auf rückwärts zu rutschen, er kam ins Straucheln, stolperte vorwärts. Ein nächster Ruck durchfuhr seinen Körper, er wurde nach links gezogen und sein Gesicht knallte gegen etwas Hartes. Blinzelnd richtete er sich auf, stellte fest, dass er eben gegen Kakarotts Brust gekracht war, merkte, dass dessen Hand fest um sein Handgelenk gekrallt war, fragte sich, ob Kakarott sich nicht mit eben jener eben noch an Whis‘ Schulter festgehalten hatte, fragte sich, ob der Jüngere es echt geschafft hatte, so schnell seine andere Hand auf die Schulter des Engels zu legen und dann auch noch nach ihm zu greifen und realisierte plötzlich, dass … dass Kakarott ihm gerade das Leben gerettet hatte. Sein Kopf ruckte nach oben, ihre Blicke trafen sich. Dass Son Goku einfach selbst Whis losgelassen hatte, um nach Vegeta zu schnappen und dann nur noch in letzter Sekunde die Schulter des Engels hatte packen können, sich damit bereitwillig mit ihm in den Tod gestürzt hätte, ließ man die Tatsache außer Acht, dass Whis die Zeit zurückdrehen konnte, würde der Ältere wohl nie erfahren. „Puh, das war ganz schön knapp, was?“, meinte Goku und lächelte den Prinzen an. Er hatte ihn gerettet, schoss es Vegeta erneut durch den Kopf, während er das Gesicht seines Artgenossen betrachtete. Einfach gerettet. Als Son Goku realisierte, dass Vegeta ihn einfach nur mit großen Augen anstarrte, irgendwie weggetreten wirkte, legte er seinen Kopf schief, fragte besorgt, ob alles in Ordnung war. Als hätte man ihn dadurch aus einer Schockstarre gerissen, blinzelte Vegeta plötzlich, schüttelte kurz seinen Kopf. Dann wurden seine Augen wieder klar. „Danke.“, rutschte es ihm ungewollt über die Lippen. „Kein Problem.“, erwiderte Goku, wieder mit einem Lächeln im Gesicht. Vegeta trat einen Schritt zurück, musste einfach diese Nähe zu dem Jüngeren verringern. Danach schaffte er es endlich seinen Blick abzuwenden. Er begab sich an Whis‘ andere Seite, legte stumm seine freie Hand auf dessen Schulter, während Kakarott ihn unentwegt am linken Handgelenk festhielt. Doch auch als er sicher mit dem Engel verbunden war, ließ Goku ihn nicht los. Da sich beide jetzt mit der anderen Hand als vorhin an Whis festhielten, standen sie einander nun zugewandt. Vegeta hatte jedoch seinen Kopf zur Seite gedreht, blickte in die Richtung, in die sie reisten. Goku sah auch für einen kurzen Moment auf das vor ihnen liegende All, wandte sich jedoch gleich wieder dem Älteren zu. Dies aus dem Augenwinkel sehen könnend, zog sich alles in Vegeta zusammen. Warum? Warum konnte er nicht einfach damit aufhören ihn anzustarren? Gleichzeitig fiel ihm auf, dass Kakarott ihn immer noch festhielt. Mit einem kräftigen Ruck entzog er sich dem festen Griff seines Artgenossen. Goku sah auf seine Hand hinab, die immer noch nach Vegeta ausgestreckt war. Dann, nach einigen Augenblicken in denen sein Herz seltsam schmerzte, sein Magen ungewohnt rebellierte, ließ er seinen Arm sinken und auch er wandte seinen Blick den vorbeiziehenden Sternen zu. Endlich, dachte Vegeta, schloss für einen Moment seine Augen und atmete tief durch. Doch der Frieden sollte nicht lange andauern. „Irgendwann…“, begann Goku nach einigen Minuten, „…werden wir darüber reden müssen.“ Ein elektrisierender Schauer durchfuhr Vegeta, sein Körper spannte sich an. Instinktiv wollte er nach einer Fluchtmöglichkeit suchen, bis ihm sogleich wieder einfiel, was eben beinahe passiert war. Und genau das wusste auch Son Goku. Wusste, dass sie hier noch einige Zeit festsaßen, dass weder er noch Vegeta hier diesem Gespräch, das sie einfach führen mussten, würden entfliehen können. „Das sehe ich anders.“, erwiderte Vegeta schließlich kühl, nachdem er seinen kurzen Anflug von Panik wieder unterdrückt hatte. Den Blick dem Prinzen wieder zuwendend, fragte Goku vorwurfsvoll: „Dann willst du es also totschweigen?“ „Ja.“ „Du willst wirklich nichts dazu sagen?“ „Richtig.“ „Ich aber.“, offenbarte Goku nach einer kurzen Pause. Einer Pause, in der er sich gefragt hatte, ob es möglich war. Möglich, dass er so tat als hätte die letzte Nacht niemals stattgefunden, so wie es Vegeta offensichtlich halten wollte. „Whis!“, rief dieser schnell aus als er spürte wie wieder Panik, von seinen Füßen beginnend, durch seine Beine hindurch, seinen Körper nach oben kroch. „Sind wir nicht gleich da?!“ Der Engel kicherte. „Ach, ein Zeitchen sind wir schon noch unterwegs. Ihr könnt euch ruhig unterhalten.“ „Das darf doch nicht wahr sein.“, zischte Vegeta, packte seine linke Hand auf Whis‘ Schulter und drehte sich um, wandte Kakarott damit seinen Rücken zu. Vielleicht verstand der so, dass er absolut NICHT reden wollte. Doch auch das half nicht. „Vegeta, ich will doch nur-“ „Stopp.“, unterbrach der Prinz den Jüngeren schroff. „Du willst also, dass ich was dazu sage?“, fragte er, finster über die Schulter blickend. „Ja.“ „Gut. Ich will nicht wissen, was du zu sagen hast.“ „…nett.“, erwidert Goku, der seine Augenbrauen tief in sein Gesicht gezogen hatte. „Du wolltest es hören, selber schuld.“ Das Starrduell, wer von ihnen beiden den finsteren Blick hatte, wurde nach nur wenigen Atemzügen von Whis unterbrochen. „Also mich würde es ja brennend interessieren, was da denn nun letzte Nacht zwischen euch los war.“ Gokus Augen lichteten sich ein Stück, dann wandte er sich mit einem dezenten Lächeln auf den Lippen dem Engel zu. „Also, letzte Nacht, nachdem du und Beerus ins Bett gegangen seid, haben Vegeta und ich“ Wieder seine Hände auf Whis wechselnd, fuhr Vegeta herum. „Hör sofort auf damit, Kakarott!“ Goku verstummte augenblicklich. „Was da passiert ist, geht verdammt nochmal niemanden etwas an, kapiert?! Und um das ein für alle Mal klarzustellen, wir werden nie, NIEMALS, ein Wort darüber verlieren! Und wenn du auch nur einem einzigen davon erzählst, reiß ich dich in Stücke und denjenigen gleich mit!“ Gokus Augen huschten hin und her. Verdammt, hatte er da gerade einen gewaltigen Fehler gemacht? Dabei hatte er doch nur angetäuscht, Whis etwas erzählen zu wollen, um diesen sturen, verbohrten Saiyajin dadurch vielleicht doch noch dazu zu bringen, mit ihm zu reden. Vegeta allerdings in die Enge treiben zu wollen, war ja mal sowas von bescheuert von ihm gewesen. Wie hatte er auch nur eine Sekunde glauben können, dass das eine gute Idee gewesen war? „Hast du das jetzt kapiert, Kakarott?!“, setzte Vegeta nach. Erst nach einigen viel zu schnellen Herzschlägen, nach dem Kampf, den Goku in sich ausfocht, senkte er sein Haupt, starrte auf seine eigenen Füße und nickte. „Gut.“ Vegeta atmete tief durch und starrte den Jüngeren noch eine ganze Weile an, ob dieser nicht doch von vorne anfing. Nachdem Son Goku allerdings weiterhin seinen Kopf gesenkt hielt, sich nicht mehr regte, wandte sich Vegeta zufrieden ab. Betrachtete wieder die schnell vorbeifliegenden weißen Lichtstreifen, die sie ihrem Zuhause immer näherbrachten und ihn aus dieser höllischen Situation heraus. *** * *** Nach nur fünf weiteren Minuten, äußert stummen und noch bedrückenderen fünf Minuten, kamen sie auf der Erde an. Die Nacht war dort bereits hereingebrochen. Eine laue, sternenklare Sommernacht, die von Bulma und Chichi genutzt wurde, gemütlich auf der großen Terrasse der Capsule Corporation den Tag mit einem Gläschen Wein ausklingen zu lassen. Sie hatten beide vermutet, dass ihre Männer länger als sie vorgehabt hatten, wegbleiben würden, umso überraschter waren sie als diese doch noch in Whis‘ gleißendem Licht zu ihnen kamen. „Son Goku!“, rief Chichi freudig, als sie ihren Mann erblickte. Bulma lächelte hingegen nur, hob ihr Glas an und prostete den Herren zu. Whis begrüßte sie freundlich, während die beiden Saiyajins ruhig blieben, lediglich ihre Hände von dem Engel nahmen. „Kommt her, die Nacht ist herrlich und Wein ist auch ausreichend da.“, forderte Bulma sie auf sich zu ihnen zu setzen. „Da sag ich nicht nein.“, freute sich Whis und gesellte sich sogleich zu den Damen. „Danke, ich hatte genug.“, murrte Vegeta hingegen und fügte in Gedanken ein ‚von allem‘ hinzu. Ohne auch nur einen der Anwesenden eines Blickes zu würdigen, wandte er sich ab und steuerte die Terassentür an. Goku sah ihm nach, während sein Herz zu pochen anfing, schmerzhaft schneller schlug, und er drauf und dran war ihm nachzulaufen. Doch als Bulma ihn noch einmal aufforderte, er solle doch Platz nehmen, verebbte sein Drang Vegeta hinterher zu eilen. Als die Terrassentür hinter diesem zugefallen war, schloss er für einen Herzschlag seine Augen. Dann wandte auch er sich ab, legte ein Lächeln auf und nahm neben seiner Frau gegenüber Bulma und Whis Platz. Mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht fragte die Blauhaarige: „Ihr scheint Vegeta ja ganz schön zugesetzt zu haben.“ „Allerdings.“, lachte Whis, dem dessen Zusammenbruch an diesem Morgen nach ihrer durchzechten Nacht noch sehr präsent war, während sich Son Goku nur verlegen am Hinterkopf kratzte und krampfhaft versuchte die aufkeimenden Erinnerungen ganz schnell im Keim zu ersticken. „Was habt ihr denn mit ihm angestellt?“, wollte Chichi, mindestens genauso erheitert wie ihre beste Freundin und auch schon mit einem dezenten Damenspitz, wissen. Goku entglitten die Gesichtszüge, er schluckte, Röte schlich sich auf seine Wangen. „Gar nichts.“, erwiderte er sofort, allerdings nicht ohne, dass seine Stimme um mindestens eine Oktave höher klang. „Interessant.“, meinte Bulma, deren Lächeln breiter wurde. Sie lehnte sich über den Tisch und fixierte ihren ältesten Freund. „Du kannst es uns ruhig verraten, Son Goku. Hast du ihm all seine Wünsche als Junggeselle erfüllt?“ Die Röte in seinem Gesicht wurde augenblicklich kräftiger. Er schluckte, hielt die Luft an, doch seine Erinnerungen krochen unaufhaltsam in ihm hoch, liefen vor ihm ab wie ein Film und führten dazu, dass es nicht nur in seinem Magen, sondern auch heftig in seinen Lenden zu kribbeln begann. Das Einzige, was er herausbrachte, war ein langgezogenes und viel zu hohes „Ähm“. Dann war es still. Bulma starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an, Chichi fixierte ihn mit nach oben gezogener Augenbraue von der Seite und Whis sah etwas ratlos von einer zur anderen. Als sein Blick zu dem Saiyajin hüpfte, er dessen Panik erkannte, meinte er in ruhigem, überaus freundlichem Ton: „Meine Damen, es geziemt sich nicht der zukünftigen Braut etwas über den Junggesellenabschied ihres Mannes zu verraten. Aber seid versichert, er kam auf seine Kosten.“ Goku glaubte ohnmächtig zu werden. Wieso hörte sich nur alles für ihn wie eine Anspielung auf das an, was Vegeta und er tatsächlich getan hatten? Mit einem Seufzen lehnte sich Bulma wieder zurück und hob ihr Glas an. „Also schön.“ Sie prostete Son Goku und Whis zu. „Hauptsache er hatte seinen Spaß.“ „Den hatte er.“, bestätigte Whis und hob auch sein Glas an. „Nicht wahr, Son Goku?“ Dieser nickte nur und als er dem Engel zuprostete, huschte ein dankbares Lächeln über seine Lippen, welches Whis mit einem dezenten Nicken erwiderte. *** * *** In der Zwischenzeit war Vegeta zielgerichtet in seinem Trainingsraum untergetaucht. Genau das brauchte er jetzt. Mit schnellen Bewegungen glitten seine Finger über die Steuerungskonsole und nur wenige Augenblicke später schoss die Gravitation nach oben und eine Luke öffnete sich in der Decke. Eine Stahlsäule fuhr daraus hervor und verankerte sich mit dem Boden. Vegeta knackte mit den Fingern, positionierte sich davor. Dann schlug er mit den Fäusten abwechselnd dagegen. Wie konnte Kakarott glauben, dass er darüber reden wollte?! Ein Fußtritt folgte. Wie konnte Kakarott glauben, dass er es zulassen würde, dass er Whis alles erzählte?! Er sprang rückwärts, feuerte eine Salve an Energiekugeln ab. Was dachte Kakarott denn, was er dazu sagen würde?! Im Sturzflug, mit ausgestreckter Faust, raste er auf die Säule zu und rammte diese, sodass sie nach hinten einknickte. Kakarott musste doch klar sein, dass das eine einmalige Sache gewesen war, über die sie niemals ein Wort verlieren würden! Wieder auf dem Boden landend, folgte ein schneller Abtausch von Schlägen und Tritten. Was also wollte er von ihm hören?! Und verdammt nochmal, was hatte Kakarott … ihm sagen wollen. Vegeta stellte seine Angriffe ein, starrte auf die Beulen in dem Stahl vor sich, strich mit seiner Hand darüber. Was … hatten sie nur getan? Sein Körper zitterte, seine Finger krallten sich an der Säule fest. Wie sollte er diese Nacht nur jemals wieder vergessen? Seine zweite Hand legte sich um den Stahl, dann presste er zu, drückte mit beiden Händen den Pfeiler nach und nach zusammen. Wie sollte Kakarott jemals wieder der für ihn sein, der er immer gewesen war? Mit einem lauten Aufschrei riss er die Säule aus ihrer Verankerung, schleuderte sie durch den Raum, ballte seine Fäuste. Und wann hörte dieses verdammte Herzklopfen endlich auf?! *** * *** Nachdem sie den Abend gemütlich mit ihren Freunden hatte ausklingen lassen, betrat Bulma gut gelaunt ihr Schlafzimmer. Zu ihrer Überraschung lag Vegeta bereits in ihrem gemeinsamen Bett, sein Gesicht war der Wand und sein Rücken der Bettmitte zugewandt. Sie lächelte während sie ihn für eine Weile betrachtete. Das war er, ihr zukünftiger Mann. Nach all den Jahren ein lächerlicher Gedanke, gehörte er doch schon so lange zu ihr. Sie schlüpfte aus ihren hochhackigen Schuhen, streifte ihr Sommerkleid ab, entfernte ihren BH und schlüpfte in ihr seidenes Nachthemd. Vorsichtig schlug sie ihre Decke zurück und legte sich auf ihre Seite. Behutsam rutschte sie näher an den Saiyajinprinzen heran, schmiegte ihr Gesicht an seinen breiten Rücken, sog seinen Duft ein. Merkte nicht, dass dieser seine Augen aufschlug. Mit einem Brummen ließ er sie wissen, dass er noch wach war. Lächelnd ließ sie ihren Arm um seine Seite gleiten, platzierte ihre Hand auf seinem Bauch und rückte noch ein Stück an ihn heran, ihre von Seide umhüllten Brüste gegen seinen Rücken pressend. Sie hauchte ihm einen sanften Kuss auf den Rücken und flüsterte: „Alles in Ordnung mit dir?“ Ein weiteres Brummen folgte, doch dann legte Vegeta seine Hand auf Bulmas, verschränkte ihre Finger ineinander und schloss seine Augen wieder. Und dort, in der Tiefe der Nacht, beruhigte sich sein Herz endlich als er in der Umarmung seiner zukünftigen Frau lag. *** * *** Zur selben Zeit betraten Son Goku und Chichi ihr gemeinsames Haus. Nachdem die Eingangstür hinter ihnen zugefallen war, streckte sich der große Saiyajin, gähnte, doch gleichzeitig knurrte sein Magen lautstark. Die Schwarzhaarige kicherte und Goku legte sich verlegen die Hand auf den Hinterkopf. „Du hast nicht zufällig noch eine Kleinigkeit zu essen da?“ Lächelnd tänzelte Chichi zu ihrer offenen Küche, die direkt neben dem Eingang ihren Platz in ihrem kleinen Zuhause hatte, und erwiderte sogleich: „Du weißt doch, dass ich immer etwas für dich da hab.“ Sie öffnete den Kühlschrank, holte einen großen Plastikbehälter heraus, platzierte den Inhalt routiniert auf einem Teller und stellte ihn in die Mikrowelle. Ihre Finger flogen über die Tasten und schon erklang das bekannte Surren des Gerätes. Vorfreudig setzte sich Son Goku an den Küchentisch, während sich seine Frau, mit sich zufriedenen, dass sie ihrem Mann wohlwissend wieder einmal eines ihrer besten Gerichte vorbereitet hatte, an den Küchentresen lehnte und darauf wartete, dass die Mikrowelle ihre Arbeit vollendete. Kaum ertönte das Klingeln, holte sie den heißen Teller hervor und in einer geschwinden Drehung stellte sie ihn Son Goku vor die Nase. „Du bist die Beste, Chichi.“ Kaum ausgesprochen, spürte er einen schmerzhaften Stich in der Brust. Sie jedoch lächelte, zufrieden, dass sie ihrem Mann innerhalb weniger Minuten ein herzhaftes Mahl hatte servieren können, und setzte sich zu ihm, jedoch erst nachdem sie ihm auch noch ein großes Glas ihrer selbst gemachten Limonade bereitgestellt hatte. Er blickte sie für einige Augenblicke einfach nur bewundernd an und fing plötzlich an seinen Gedanken, er würde sie kein zweites Mal heiraten, zu bereuen. Er war froh, sie an seiner Seite zu haben. So nervig und streng sie auch sein konnte, so war sie doch eine überaus fürsorgliche und liebevolle Frau, die ihm niemals absichtlich weh tun würde. Außerdem, wenn er wirklich ehrlich zu sich war, bereute er keine einzige Sekunde ihrer gemeinsamen Zeit. „Und?“, fragte sie plötzlich und riss ihn damit aus seinen Gedanken. „Hast du mein Essen für Vegetas Festessen auch ausreichend warm gemacht? War alles vernünftig aufgetaut? Hat es allen geschmeckt?“ Auf Gokus Lippen legte sich ein warmherziges Lächeln. Er legte seine Hand auf ihren Unterarm, beugte sich zu ihr und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Es war perfekt.“ *** * *** Nach einer Weile, in der Vegeta und Bulma einfach nur so aneinander geschmiegt dagelegen hatten, drehte er sich unter ihrem Arm um und legte seine Hand auf ihre Wange. Streichelte sanft mit seinem Daumen darüber. Seine Augen fanden in der Dunkelheit die ihren. Sie flüsterte seinen Namen, er küsste sie. Rollte sich halb auf sie, ließ seine Zunge in ihrem Mund gleiten, den sie bereitwillig öffnete. Ihre Hand legte sich auf seinen Hinterkopf, er ließ seine auf ihre Brust wandern. Dann unterbrach er ihren Kuss, sah sie wieder an. Nichts. Da war nichts. Kein Herzklopfen, kein aufregendes Kribbeln in seinem Körper. Er presste sofort wieder seine Lippen auf die ihren. Küsste sie energischer, massierte ihre weiche Brust. Sie stöhnte in den Kuss hinein, stellte ihr Bein auf, hob ihm ihre Hüfte entgegen, rieb sich an ihm. Mit einem gezielten Griff, umschlang Vegeta ihren Rücken, drehte sich mit ihr, zog sie auf sich. Sie räkelte sich lustvoll auf ihm und, ihren Kuss beendend, richtete sie sich auf. Geschickt ergriff Bulma den unteren Rand ihres Nachthemds und zog es verführerisch langsam hoch, während sie ihre Hüfte auf ihm fordernd vor und zurückgleiten ließ. Vegeta legte seine Hände an ihre Seiten, folgte den Bewegungen ihres Beckens. Untypisch langsam regte sich etwas in seinen unteren Regionen, also stemmte er seine Hüfte nach oben, erhoffte sich dadurch eine stärkere Reibung auf seinem Glied. Zusätzlich packte er sie fester, führte ihren Körper schneller vor und zurück. „Hey, ganz ruhig, Tiger.“, stoppte ihn Bulma und legte ihre Hände auf seine, zog dran. Vegeta zögerte erst, nahm sie dann aber von ihr. Dieser Satz, dieser verdammte Satz, hatte mit einem Mal sämtliche Lust in ihm verebben lassen. Sie allerdings wanderte verheißungsvoll von seiner Hüfte abwärts. Als sich jedoch ihre Finger um den Rand seiner Shorts legten, richtete er sich ruckartig auf, rutschte zurück, entzog sich ihr. „Was ist denn plötzlich?“, fragte Bulma irritiert. „Ich…“ Vegeta wusste nicht was er sagen sollte, starrte sie nur mit großen Augen an, nach Worten suchend. Von ‚mir ist die Lust vergangen‘ über ‚ich hab keinen Bock mehr‘ und ‚habs mir anders überlegt, ich will doch einfach nur schlafen‘, schossen sämtliche Möglichkeiten durch seinen Kopf. Doch alles hörte sich falsch an, klang nach einer lächerlichen Ausrede, die garantiert der Beginn eines Streits sein würde, den er jetzt am allerwenigsten führen wollte. Als schließlich gar nichts über seine Lippen kam, setzte sich Bulma auf und zu Vegetas Überraschung wirkte sie weder wütend, noch enttäuscht. „Du bist erschöpft, oder?“, fragte sie, sichtlich bemüht verständnisvoll zu klingen. „Woher…?“, war alles, was er herausbrachte. „Ach Vegeta, ich kann doch eins und eins zusammenzählen.“ „W…was?“ Seine Augen weiteten sich, sein Herzschlag beschleunigte sich. Er hatte das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, ohne einer Fluchtmöglichkeit weit und breit. Bulma seufzte. „Es ist wie immer, wenn du mit Son Goku unterwegs warst.“ Vegeta schluckte, regte sich nicht, starrte seine Gefährtin nur weiterhin an, wie das Reh im Scheinwerferlicht. „Was denn? Sag nicht, dass dir das noch nie aufgefallen ist.“ Er begann zu blinzeln, dann zog sich eine Augenbraue tiefer in sein Gesicht während sich die andere verwirrt nach oben zog. Was zum Teufel meinte Bulma damit? Diese atmete tief durch, tätschelte Vegetas Knie und kletterte auf ihre Seite des Bettes. Sie richtete ihr Kissen, legte sich gemütlich hin, ließ sich bewusst Zeit, um ihren Zukünftigen, der sie erst angeheizt hatte und sie dann doch im Trockenen sitzen ließ, schmorren zu lassen, bevor sie ihm endlich die ersehnte Antwort liefern würde. Dann drehte sie sich zu ihm, stützte ihren Kopf auf ihrem Arm ab und lächelte ihn an. „Es läuft immer gleich ab, wenn du mit ihm unterwegs bist.“, begann sie schließlich zu erklären. „Ihr heizt euch gegenseitig an, prügelt euch eure Seelen aus dem Leib, verpulvert alles was ihr habt bis ihr kaum noch stehen könnt und alles was du danach noch machst, ist völlig erschöpft und fix und fertig mit all deinen Schrammen und Blessuren ins Bett zu fallen.“ Vegeta wandte seinen Blick von ihr ab, sah mit großen Augen starr vor sich. Dann fragte er leise und entsetzt: „…jedes…Mal?“ „Jedes Mal.“, bestätigte Bulma, sichtlich amüsiert über das verdutzte Gesicht des Prinzen. Dann setzte sie fort: „Da ich mir ziemlich sicher bin, dass ihr zwei die ganze Woche nichts anderes gemacht habt als euch die Köpfe einzuschlagen, hat es mich vorhin ohnehin gewundert, dass du noch nicht tief und fest geschlafen hast.“ „Wolltest du deswegen vorhin, dass ich langsam mache?“, wollte Vegeta nach einem Moment der Stille wissen. „Was? Nein, du hattest nur mal wieder vergessen, dass du mich nicht so grob wie Son Goku anpacken kannst. Das passiert dir übrigens auch meistens dann, wenn du vorher mit ihm trainiert hast. Also, mein Lieber, du siehst, ich kann eins und eins zusammenzählen. Und jetzt zieh nicht so ein langes Gesicht, ist doch alles in Ordnung. Die Woche, dein Junggesellenabschied, bei dem ihr sicher auch nicht auf dem Trockenen gesessen seid, hat dir einfach zu schaffen gemacht. Du bist fertig, ist doch nicht schlimm.“ Ein Brummen war alles, was Bulma darauf zu hören bekam, also fügte sie noch mit einem Lächeln hinzu: „Keine Sorge, auch Son Goku war total neben der Spur und wollte sicher einfach nur ins Bett.“ Sie kicherte kurz. „Der Arme hat kaum was gesagt und nur krampfhaft sein Glas festgehalten.“ Dann rückte sie näher an ihn heran. „Und jetzt komm, mein großer, starker Saiyajin. Lass uns schlafen.“ Sie griff nach seinem Arm, zog daran, und erst einige Atemzüge später ließ sich Vegeta zu ihr ziehen. Während sie ihm den Rücken zuwandte, seinen Arm um sich legte und sich in seine Umarmung kuschelte, sah er starr geradeaus, war hellwach und konnte an nichts anderes mehr denken, als … als an ihn. Als hätte Bulma Kakarotts Namen einmal zu oft erwähnt. Und dann, dann zog sich sein Magen zusammen und sein Herz begann wieder schmerzhaft zu pochen … *** * *** Gesättigt, zufrieden und verdammt müde schlenderte Son Goku in sein Schlafzimmer und drehte das Licht auf, während Chichi noch den Abwasch erledigen und sich im Badezimmer frisch machen wollte. Kaum noch die Augen offenhalten könnend, taumelte er vorwärts und zog sich im Gehen die Kleidung aus. Völlig automatisiert wollte er sie schon über die freistehende Kleiderstange in ihrem Zimmer hängen, wie es Chichi ihm eben über viele Jahre lang eingebläut hatte, als er plötzlich innehielt. Mit einem Mal war er hellwach, seine Augen weiteten sich. Da hangen sie, fein säuberlich und nebeneinander. Vegetas und sein Anzug für die Hochzeit. Er taumelte zurück, stieß am Bett an, setzte sich, seinen Blick starr auf den weißen Anzug des Prinzen und seinen blauen direkt daneben und an Vegetas geschmiegt, gerichtet. Sein Herz begann zu pochen, sein Magen zu rebellieren und nicht mal als Chichi zu ihm kam, sie sich hinlegten und er die Anzüge in der Dunkelheit nicht mehr sehen konnte, schaffte er es sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)