unser kleines Geheimnis von Feuchen ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein Abend wie jeder andere, nachdem er eine Diebestour hinter sich gebracht hatte. Oder eher, nachdem er diese Menschen in dem Licht ein wenig vorgeführt hatte. Riku schmunzelte, als er die Tür zu dem alten Theatergebäude öffnete, was eine Art Unterschlupf war. Unter dem Gebäude führte ein Weg in einen unterirdischen Gang, der zu ihrer ganz eigenen, kleinen Stadt führte. Aber gerade blieb sein Blick eher an jemandem hängen, der neben der Tür auf einer alten Bank saß, hängen. Die Haare dessen waren hell, weiß mit einem leicht rosa Schimmer, auch wenn Riku es eher aus seiner Erinnerung heraus wusste, als es in der leichten Dunkelheit des Gebäudes erkennen zu können. Seine Augen weiteten sich eine Spur. Für wenige Sekunden, bevor er seinen Gesichtsausdruck verhärtete. „Kujou Tenn. Was machst du hier?“ Er bemerkte, wie sich diese hellen, rosafarbenen Augen auf ihn richteten. Riku war sich sicher, dass er für einen kurzen Moment so etwas wie Überraschung darin gesehen hatte, auch, wenn sich der Blick gleich wieder gewandelt hatte und er ihn einfach nur ruhig ansah. „Ich musste dich sehen, Riku“, sagte Tenn ruhig, ohne seinen Blick von ihm abzuwenden. Riku starrte ihn an, während er seine Lippen zu einem Grinsen hob und auf ihn zutrat. „TRIGGER’s Center kommt also einfach so zu mir, um mich zu sehen?“ „Riku“, fing Tenn an, richtete sich auf, griff nach dem Stoff von Rikus Shirt und sah ihm entgegen, „wir haben keine Zeit zu spielen.“ „Du bist bei mir, ich nehme mir einfach die Zeit“, sagte Riku nun schmunzelnder, bevor er Tenn einen Arm um den Hals legte, nur um kurz darauf seine Lippen auf Tenns zu legen. Er war sich nicht einmal sicher, wie genau das hier angefangen hatte. Vermutlich hatte es vor einigen Wochen angefangen, als er Tenn nach einer seiner nächtlichen Touren in seiner Wohnung aufgesucht hatte. Damals mit dem Ziel, ihn zu schocken, ihm etwas zurückzugeben, dafür, dass er in dem Licht der Stadt lebte, während Riku nur in dem Untergrund lebte. Nicht, dass er Tenn beneidete. Er wollte gar nicht dort draußen leben. Er hatte sich immerhin etwas aufgebaut und er hatte seine nächtlichen Touren, in denen er seinen Spaß mit den Menschen dort draußen hatte. Er bemerkte, wie Tenn ihn ebenfalls gierig küsste, während Riku ihn nebenbei nach hinten und gegen die Wand neben der Tür in den Untergrund schob. „Ich frage mich, ob es zu Gerüchten kommt, wenn jemand wüsste, dass du hier hinten bist“, sagte Riku, nachdem er sich ein Stück zurückgezogen hatte, lächelte ihn still an, „... dass Kujou Tenn nicht nur das strahlende Idol ist, welches er vor seinen Fans vorgibt.“ „Nur vor dir, Riku“, flüsterte Tenn ihm entgegen, sah ihm in die Augen. „Ich könnte dich damit vernichten, nee“, sagte Riku grinsender, „so, wie ich jeden Menschen dort vorführe. Was lässt dich in dem Glauben, dass ich es nicht tue? Warum vertraust du mir so sehr?“ „Gibst du mir einen Grund, dir nicht zu vertrauen, Riku?“, fragte Tenn ruhig nach. „... Ist es das, weil du mein Tenn-nii bist?“, fragte Riku schmunzelnder nach, „... Blut ist dicker als Wasser, Kujou Tenn.“ Er lächelte ein wenig verschmitzter, bevor er Tenn erneut küsste. Er wusste für sich, dass er nichts tun würde, was ihn verletzte. Er wusste, dass er Tenn niemals so böse sein konnte, dass er ihn vor Jahren alleine gelassen hatte. Auch, wenn er es sagte, er wusste, dass er nie so weit gehen würde. „... Wenn du es wolltest, hättest du es längst getan, Riku“, flüsterte Tenn ihm entgegen, nachdem sie den Kuss beendet hatten, während er ihm so direkt entgegensah. Riku wusste, dass er nichts vor ihm verbergen konnte, ganz egal, wie sehr er gelernt hatte, sich zu verstellen, damit niemand ihn durchschauen konnte. Jede andere Person konnte er täuschen. Nur nicht seinen Zwillingsbruder. Dennoch lächelte er Tenn einfach nur an. „Vielleicht warte ich auch einfach nur auf den richtigen Moment“, sagte er dann schmunzelnder. „Tenn-nii.“ Er wusste, wie viel Widerspruch in diesem einen Satz, zusammen mit diesem Namen, hing. Weil es genau zeigte, dass er Tenn eingestand, dass er recht hatte. Weil er Tenn seit Jahren nicht mehr ‚Tenn-nii‘ genannt hatte. Zumindest nicht so ehrlich und sanft, wie er es früher getan hatte. Oder wie er es gerade gesagt hatte. „... Komm zu unserem Konzert in zwei Wochen, Riku“, sagte Tenn daraufhin, sah ihn ruhig an. Riku sah ihm einfach nur still in die Augen, erwiderte allerdings nichts darauf, sondern drückte ihm nur erneut einen gierigen Kuss auf die Lippen. „Was hast du vor?“, ging es ihm gedanklich durch den Kopf, auch, wenn er den Satz nicht aussprach, weil er Tenn lieber küsste und den Gedanken verbannte, dass er ihm zusagen oder absagen wollte. Er war sich selbst nicht sicher, was er wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)