Damit du glücklich leben kannst ... von Feuchen ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Es fühlte sich unheimlich an, wann immer er abends auf dem Balkon seines Gemachs stand und nach draußen sah. Es gab Momente, in denen Riku wirklich dachte, dass es nur eine Einbildung war. Immerhin sagte jeder ihm, dass es nicht real sein konnte. Aber jedes Mal, jeden Abend, wenn er diese Person in der Nacht erkannte, wie sie auf einem Besen saß und ihn aus so hellen Augen anblickte, fühlte er sich wie erstarrt und konnte einzig zu dieser Person blicken. Das erste Mal, als er diesen Kontakt gehabt hatte, war an seinem fünfzehnten Geburtstag gewesen. Diese Person hatte ihn angelächelt, während das Gesicht ansonsten allerdings von dem großen, spitzen, weißen Hut verdeckt war. Riku war nicht dazu gekommen, irgendetwas zu sagen oder zu fragen, bevor diese Person auf dem Besen davongeflogen war. Aber seitdem hatte er das Gefühl, dass irgendetwas hinter dieser Begegnung stecken musste. Er wusste, dass er wissen wollte, was es mit dieser Person auf sich hatte, aber sie sagte nie ein Wort, wenn sie ihn besuchte. Es war Rikus achtzehnter Geburtstag, als er sich bereits früher am Abend auf seinen Balkon begeben und sich auf dem Geländer abgestützt hatte. Diesmal sah er diese Person auf ihn zufliegen und schließlich ein Stück vor seinem Balkon stoppen. Der Hut war etwas nach hinten geschoben, so dass Riku erneut in diese hellen Augen sehen konnte, die ihn vom ersten Moment, wie alles an dieser Erscheinung, in den Bann gezogen hatten. „Wer bist du?“, fragte Riku schließlich nach, richtete sich etwas auf und hielt sich nur noch an dem Geländer fest, sah zu der Person auf. Allerdings lächelte diese Person nur, legte sich einen Finger auf die Lippen, schüttelte den Kopf. „Warum willst du mir nichts sagen?“, fragte Riku erneut nach. Er konnte sich doch das alles nicht nur einbilden, oder? Ein leises Lachen kam von der Person, bevor diese ihren Hut etwas vorzog. „Riku“, drang eine weitere Stimme an seine Ohren, worauf Riku etwas seinen Kopf zur Seite drehte, „mit wem redet Ihr da?“ „Ich ... mit ...“, fing Riku an, drehte sich ab, blinzelte zu der Stelle, an der diese Person vorher gewesen war, „mit ... ich weiß es nicht, Iori.“ „Komm, es ist nicht gut, wenn du dich zurückziehst, obwohl es auch dein Geburtstag ist“, sagte Iori und hielt ihm eine Hand hin. Riku schluckte, ergriff Ioris Hand und ließ sich von ihm zurück durch die Hallen des Palastes ziehen, auch, wenn er sich fragte, ob das alles wirklich nur eine Illusion war oder wer hinter dieser Person steckte, die ihn seit drei Jahren regelmäßig kurz besuchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)