Stimmen der Tiefe von Alaiya (Wichtelgeschichte für Votani) ================================================================================ Die Stimmen der Tiere --------------------- Mit einem Zischen löste sich das Uboot von seiner Verankerung und sank ein Stück ins Meer hinab. Die dunkle Tiefe, die sich unter ihnen ausbreitete, war für Kim ein vertrauter Anblick. Sie war wie ein paar offener Arme, die nur darauf warteten them zu umschlingen. Auch die Studentin, die sie heute begleitete, sah der Tiefe mit wenig Nervosität entgegen. Sie saß auf dem Boden des Uboots und schaute mit Faszination durch das dicke Plastik, das auch in diesen Tiefen fähig war, dem Druck des Wassers standzuhalten. „Komm, setz dich hin, Kat“, forderte Emilio sie auf. Heute wären sie nur ein Dreierteam für die Forschung. Es war doch nur eine einfache Kontrolle der Schule, die dort in der Tiefe irgendwo auf sie wartete. Kim lenkte das Uboot von der Unterwasserstation fort, ehe they einen weiteren Blick auf die Aperturen wagte. Sie hatten genug Strom, das Boot war zu 100% aufgeladen. Nun schaltete they das Ortungsgerät ein, das ihnen den Aufenthaltsort der Walschule zeigen sollte. Andere hätten es wohl bevorzugt, dafür eine AR-Brille zu nutzen, erlaubte diese doch weit mehr Informationen darzustellen. Kim jedoch hielt sich lieber an Bildschirme. Diese erzeugten bei them zumindest keinen üblen Schwindel. Die Nova Scotia Marine Station befand sich auf einer Tiefe von dreihundert Metern. Am oberen Rand des Gully, der nur wenige Kilometer entfernt von der kanadischen Insel absank. Schon hatten sie die Entenwale gefunden. Sie befanden sich gute vier Kilometer von hier entfernt und noch einige hundert Meter tiefer als sie. Kein Wunder, diese Wale tauchten nur selten auf, verbrachten einen Großteil ihres Lebens auf einer Tiefe zwischen 500 und 1000 Metern. Hier bei Nova Scotia lebte die größte Schule von ihnen. Knapp zweihundert Tiere umfasste sie. Kim erforschte sie seit bereits drei Jahren – und auch Emilio und Kat waren wegen ihnen hier. „Ist das die Schule?“, fragte Kat und zeigte auf den Bildschirm, wo ein roter Punkt über dem schemenhaften Model des Gullys angezeigt wurde. „Ja, das ist die Schule“, erwiderte Kim ruhig. Wie alt mochte die junge Studentin sein? Kim schätzte sie nicht älter als 25, was aber auch bedeutete, dass sie wohl wenig vor ihrem Studium gereist war. They fragte sich warum. Immerhin waren Reisen wichtig, um den Charakter zu bilden und andere Kulturen kennenzulernen. „Setz dich hin.“ Emilio deutete auf die Bank, auf der auch er saß. Das Innere des Uboots war ohnehin nicht besonders geräumig. Gesamt hatten sie kaum mehr als fünf Quadratmeter für sie drei zur Verfügung. Dabei war das Gefährt bereits größer, als ältere Modelle. „Ja, entschuldige.“ Damit ließ Kat sich auf der Bank nieder und richtete ihren Blick wieder in die Tiefe. Viel gab es soweit nicht zu sehen. Hier und da flüchteten vereinzelte Fische vor den Scheinwerfern des Uboots. Davon abgesehen war da nur eine gähnende blauschwarze Tiefe, die scheinbar endlos hinabging. Denn Meeresboden konnte man von hier aus nicht sehen. Das Uboot war nicht besonders schnell. Gerade einmal hundert Meter die Minute schaffte das Gefährt. Bewegte es sich rein horizontal weiter, konnte es etwas höhere Geschwindigkeiten erreichen, doch beim vertikalen Abstieg konnte man keine höheren Geschwindigkeiten riskieren. Der zunehmende Druck war auch so bereits eine große Belastung für das Material. Die Schule bewegte sich von ihnen weg. Nicht besonders schnell. Vielleicht waren sie auf Jagd. Dies war bei den Entenwalen oft eine langsame Angelegenheit. Immerhin ernährten sie sich in erster Linie von Oktopussen, die keine schnellen oder besonders ausdauernden Schwimmer waren. Sie würden sie einholen können, hatten sie erst einmal die richtige Tiefe erreicht. „Du forscht über das Jagdverhalten der Entenwale, richtig?“, fragte Kat nach sicher fünf Minuten des Schweigens. Es war deutlich, dass sie irgendwelche Unterlagen im AR-Umfeld geöffnet hatte. Immer wieder machte sie Handbewegungen, die anders keinen Sinn ergaben. Kim nickte nur. „Kim forscht spezifisch über das Jagdverhalten und die Ernährung von Entenwalen.“ Emilio nahm ihr die Erklärung ab. „They hat ursprünglich über die Verbreitung von Schnabelwalen geforscht und sich dann Spezialisiert.“ „Das kann ich aber gut verstehen“, meinte Kat. „Ich finde sie sehr faszinierend, die Schnabelwale. Wir wissen noch immer so viel weniger über sie, als beispielsweise über Orcas.“ Das war alles richtig. Kim seufzte. They war zugegebenermaßen unsicher, wie they mit einem so jungen Ding umgehen sollte. An die eigene Zeit im Studium konnte they sich kaum erinnern. Selbst wenn they sich noch gut an die Zeit in Südafrika erinnern konnte, direkt nach dem Studium. Damals hatte they sich tatsächlich mit Buckelwalen beschäftigt. Am Ende hatten them die Schnabelwale jedoch weit mehr interessiert. „Was ist es denn genau, worüber du forschen willst?“, fragte they. „Kultur und Religion!“ Kats Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Eine freundliche Antwort fiel them dazu nicht ein. Kultur war eine Sache. Natürlich hatten verschiedene Schulen unterschiedliche Verhaltensweisen, kommunizierten auch mit unterschiedlichen Lauten. Auch Jagdverhalten unterschied sich. Man konnte also von etwas wie getrennten Kulturen sprechen. Aber Religion? They verstand die Forschenden nicht, die dieserzeit versuchten, allen möglichen Spezies von Tieren – vor allem aber den Walen – Religion anzudichten. Es reichte doch, dass ihre eigene Spezies über unsichtbare Himmelswesen fantasierte. Emilio bemerkte Kims verhaltenes Schweigen sofort. Er war am Ende Kats Betreuer für ihren zweimonatigen Aufenthalt auf der Station. „Und du hast vor auch noch andere Schulen zu untersuchen?“, fragte er. „Ja, wenn ich die Möglichkeit bekomme auf jeden Fall. In der Nähe von Schottland gibt es eine größere Schule.“ „Du schreibst dazu eine Arbeit, richtig?“ „Ich hoffe meine Abschlussarbeit dazu zu schreiben. Wahrscheinlich nur zur Kultur. Für Religiöse Beobachtungen müsste ich eine Schule für mehrere Jahre untersuchen. Aber das wäre mein Ziel!“ „Das ist doch schon ein sehr konkretes Ziel.“ Die junge Forscherin strahlte. „Ja, ist es wohl. Ich habe mich einfach schon immer für Wale interessiert. Speziell eben Schnabelwale. Halt weil wir so wenig wissen. Außerdem ist es ja so, dass wir in anderen Walspezies definitiv religiöses Verhalten haben und ich meine, Wale sind sehr intelligent und da würde es ja schon Sinn machen, dass sie sich über Dinge Gedanken machen und versuchen Erklärungen zu finden. Und überhaupt, wir wissen noch immer sehr wenig über ihr Verhalten, genau deswegen finde ich es interessant. Weil sie haben eben ja doch Moralvorstellungen und so etwas. Das haben wir beobachtet. Bei verschiedenen Walarten. Also sie können auch gemein sein, ja, aber sie helfen einander, also auch Speziesübergreifend. Also es gibt Fälle, wo Wale einer Spezies die verlorenen Kälber einer anderen adoptiert haben, nicht wahr? Und das spricht ja für Moral und Moral spricht für Religion oder zumindest Ethik.“ Es war ein ganzer Schwall Wörter, die aus ihr hervorbrachen. Wahrscheinlich hätte sie noch mehr gesprochen, hätte Emilio sie nicht mit einer Geste zum Schweigen gebracht. Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln. „Nun, wir schauen erst einmal, dass du während du hier bist eine Chance bekommst, die Entenwale zu beobachten.“ Nun wurde ihr Lächeln verlegen. Wahrscheinlich realisierte sie erst jetzt, wie begeistert sie geklungen hatte. „Ja, das wäre gut.“ Kim verkniff sich auch hierzu einen Kommentar. Es stimmte, dass Wale Kälber anderer Spezies adoptiert hatten. Allerdings sah man das ja nun einmal auch bei Landtieren. Auch bei jenen, die nicht intelligent genug waren. Man dachte nur an die ganzen Wolfskinder. Wahrscheinlich hatte es nur mit Kindchenschema zu tun. Kinder wollten beschützt werden – auch Speziesübergreifend. Und das war für eine so soziale Spezies, wie viele Wale es waren, ein evolutionärer Vorteil. Aber nein, they sagte nichts. They musste nicht unnötig konträr sein. Es reichte, wenn they sich theiren eigenen Teil dazu dachte. So konzentrierte they sich wieder auf die Karte und die Instrumente. They wollte dem der jungen Frau nun wirklich keine Steine in den Weg legen. Diese Besessenheit Religion bei Tieren zu suchen würde they jedoch nie verstehen. Es war ein wenig wie bei der Archäologie – nicht, dass they besonders viel darüber wusste. Doch kannte sie den beständigen Witz darüber, dass Archäolog*innen beständig, wenn sie einen Gegenstand nicht zuordnen ließ, ihm eine religiöse Bedeutung zuschrieben. Manchmal war ein Dildo aber nun einmal nur ein Dildo. Sie waren mittlerweile auf unter fünfhundert Metern. Hätten sie die Scheinwerfer nicht gehabt, hätten sie sich durch eine tintenschwarze Masse bewegt. So aber konnten sie die steinernen Klippen zu beiden Seiten gerade so ausmachen. Eine riesige Qualle driftete links von ihnen ruhig durchs Wasser. Zwei Fische stoben auseinander, als sie vom Lichtstrahl erfasst wurden. Kim nahm die Kopfhörer von ihrer Halterung und schaltete das Audioequipment ein. Was sie empfing war das Raschen des Meeres – eine Mischung aus Blasen, Wellen und sich bewegenden Erdschichten. Aber da war auch etwas anderes. Noch sehr weit entfernt doch für das geübte Ohr bereits vernehmbar. Ein beständiges Klicken. Das Klicken theirer Wale. They hatte recht behalten: Sie jagten gerade. Das Muster der Klicklaute verriet es. Nach vier Jahren Forschung mit dieser Schule, war they fähig einige Geräuschmuster auszumachen. „Hörst du sie schon?“, fragte Emilio. Kim nickte. They reichte ihm das Paar Kopfhörer, woraufhin auch er lauschte. „Sie jagen.“ Kats Augen wurden groß. „Das kannst du hören?“ „Ja“, erwiderte Kim. „Ich kann ein paar ihrer Laute unterscheiden.“ „Wow.“ Das brachte them nun doch zum Lächeln. Ein wenig Bewunderung tat dem Ego gut. „Darf ich auch einmal hören?“, fragte Kat nun. Emilio nickte, reichte ihr nun auch die Köpfhörer. Sie stülpte sie sich über und lauschte mit geschlossenen Augen. Etwa eine Minute später öffnete sie diese wieder. „Die Klicklaute, das sind die Wale, richtig?“ „Genau“, antwortete Emilio. Das Wasser, das das Uboot umgab, war eisigkalt. Die Sensoren verzeichneten Temperaturen nur knapp über null Grad. Genau die Art von Temperaturen, die den Walen gefiel. Die Schule war nach Norden abgebogen. So würden sie sie bald einholen können. Vielleicht noch dreißig Minuten. Meeresbiologie war am Ende immer ein Geduldsspiel. Und dabei gehörte Kim nicht zu jenen Forschenden, deren Ziele weit, weit tiefer im Meer lagen. Kat dachte wohl gar nicht daran, die Kopfhörer wieder herzugeben. Sie hatte wieder die Augen geschlossen und lauschte einfach, während das Uboot durch die Dunkelheit der Tiefe glitt. Ein ganzer Schwarm Fische kam ihnen entgegen, glitt am Uboot vorbei. Dann auch ein Oktopus, jedoch einer von der kleineren Sorte. Er war für heute wohl den Entenwalen entkommen. Tiefer glitten sie hinab. Tiefer und weiter in Richtung Nordost. Bald hätten sie die Schule erreicht. „Wäre es nicht schön, wenn wir mit den Walen kommunizieren könnten?“, fragte Kat auf einmal. „Das ist eher eine Aufgabe für Linguistiker.“ Emilio schenkte ihr ein weiteres Lächeln. „Ich meine, sie haben einen Teil der Sprache der großen Tümmler entschlüsselt. Und die der Elefanten auch.“ Kat überlegte. „Dann sollte es auch mit anderen Spezies möglich sein, oder?“ „Nun, du solltest dich auf dein Feld der Arbeit konzentrieren.“ „Ich meine nur, es wäre weit einfacher etwas über die Kultur und Religion von Walen herauszufinden, wenn man mit ihnen reden könnte.“ Es war genau dieser Moment, dass Kim den ersten Walrücken unter ihnen entdeckte. Groß und dunkeln erhob er sich aus der Dunkelheit. Ein junges Tier, das noch nicht ganz ausgewachsen war, dennoch so lang war, wie das Uboot, in dem sie unterwegs waren – wenn nicht etwas länger. Ungestört von ihnen schwamm das Tier durch die Tiefe. „Schau mal.“ Sie wandte sich Kat zu und zeigte darauf. Dank des durchsichtigen Bodens konnten sie das Tier sehr gut ausmachen. „Das ist einer!“, rief sie aus. Sie fixierte den Wal, der vielleicht zehn Meter unter ihnen war. „Wow. Sechs oder sieben Meter. Ein Teenager.“ Diese Worte murmelte sie nur vor sich hin. „Ein Weibchen.“ Dahingehend wusste sie ganz eindeutig, wovon sie sprach, obwohl sie noch nie einen Entenwal lebendig gesehen hatte. Kim richtete einen Scheinwerfer nach vorne, wo they weitere Flossen ausmachen konnte. Ja, da war ein Teil der Schule. They zählte fünf weitere Tiere, darunter zwei noch sehr junge Tiere. Jünger als ein Jahr. Diese hielten sich an einen weiteren Teenager. „Sie sind so wunderschön …“ „Diese bilden nur die Nachhut“, sagte Kim. „Wir schauen, ob wir welche der Jäger finden.“ Nun auf der richtigen Tiefe angekommen, erlaubte they es sich, etwas zu beschleunigen. Weitere graue Walrücken erschienen aus der Dunkelheit. Da waren auch die älteren Weibchen – zehn, elf Meter waren sie lang. Sie hielten sich an eine der Klippen, deren raue, steinige Oberfläche oftmals von Oktopussen als Versteck gebraucht wurde. Da wandte sich eines der Weibchen den Felsen zu, fixierte einen Punkt und stieß dann mit seinem Schnabel vor. Ein vermeintlicher Stein stieß eine Tintenwolke aus, war jedoch nicht schnell genug. Schon hatte das Tier den Oktopus in seinem Schnabel gefangen. Auch ohne es zu hören, kannte Kim die Klicklaute, die es nun ausstieß, zu gut. Die Freude über den Fang. Die Bitte um Hilfe. Schon kam ein anderer Wal zu dem Tier und half ihm, den Oktopus in der Mitte zu zerreißen. So war er klein genug für eine Mahlzeit. Noch immer hatte Kat die Kopfhörer gegen ihre Ohren gedrückt. „Ich höre sie jetzt ganz deutlich“, sagte sie. „So viele Stimmen. Ich wünschte wirklich, ich könnte sie verstehen.“ Vielleicht hatte einer der Wale einen ähnlichen Gedanken. Denn ein junges Tier, ein Männchen, vielleicht gerade ein Jahr alt, löste sich aus der Gruppe. Es schwamm zu ihnen hinauf, bis es auf Augenhöhe mit ihnen war. Vorsichtig stieß es mit der Schnauze die äußere Hülle an. Kat stand der Mund offen. Sie stand auf und legte ihre Hand gegen die äußere Hülle, als könne sie so das Tier berühren. „Hallo, du“, flüsterte sie. Für Kim war es nicht das erste Mal, das ein Tier so nahe kam. Entenwale waren neugierig, wenn es um Menschen ging. Ein Grund, warum sie fast ausgerottet worden wären. Nun wippte das Männchen mit dem Kopf hin und her. Eine spielerische Geste. „Hey“, sagte Kat nur wieder. „Du ahnst nicht, wie gern ich mit dir reden würde.“ „Vielleicht solltest du dich doch mit einem Linguisten zusammentun.“ Emilio trat hinter sie. Ein weiteres Tier kam hochgeschwommen. Ein Teenager. Vielleicht der Babysitter des Jungtiers, der aufpassen wollte, dass nichts passierte. Während Kat begeistert die Tiere beobachtete, glitt Kims Blick jedoch zur Anzeige über dem Ausguck. They wollte eigentlich nur kontrollieren, wie weit sie von Fringa, der Matriarchin entfernt waren. Immerhin erschien es als richtig, dass Kat auch diese sehen sollte. Als they jedoch auf den Bildschirm sah, lief es them eiskalt den Rücken herunter. Denn etwas an der Anzeige stimmte nicht. Verbleibende Energie: 12%. „Emilio.“ They griff nach dem Shirt theires Kollegen. Dieser wandte sich vom Fenster ab. „Was?“ They zeigte stumm auf den Bildschirm. Mit 12%-Batterieleistung kämen sie nicht mehr zur Station zurück. They konnte sich nicht erklären, wie das geschehen war. Denn die Batterie war vollkommen geladen gewesen, als sie die Station verlassen hatten. Normal reichte eine Batteriefüllung für etwa 10 Kilometer, also fünf Kilometer Reichweite, wenn man den Rückweg berücksichtigte. So weit waren sie heute nicht gefahren. Irgendetwas musste mit dem kleinen Uboot kaputt sein. Vielleicht ein Kurzschluss in einer der Lampen? Emilio schaute auf die Anzeige, die in genau diesen Moment zu 11% wechselte. „Wir müssen auftauchen. Jetzt.“ Zu demselben Schluss war auch Kim gekommen. They leitete die entsprechenden Schritte ein, um den Haupttank aus dem Drucklufttank zu füllen. Es war in diesem Moment, dass them klar wurde, wo der Kurzschluss lag. Denn es war in diesem Moment, dass das Licht gänzlich ausging. Sie waren plötzlich von vollkommener Dunkelheit umgeben. Ein Kurzschluss am Haupttank. Das erklärte, was die ganze Zeit heimlich Strom gefressen hatte. Verdammt. Kim hätte darauf achten sollen. Dann hätte they viel früher bemerkt, dass ihre Akkuleistung zu schnell runterging. Jetzt saßen sie hier fest, achthundert Meter in der Tiefe. „Was … Was ist los?“, kam Kats Stimme aus der Dunkelheit. Kim bemühte sich, theire Stimme ruhig zu halten. „Wir haben offenbar einen Kurzschluss am Tank.“ „E-einen Kurzschluss?“ „Ja.“ Kims Gehirn raste. Sie mussten an die Oberfläche. Blieben sie hier unten, würde ihnen viel zu schnell der Sauerstoff ausgehen. Dann hätten sie ein Problem. Ohne Elektronik konnten sie auch keinen Hilferuf absetzen, nicht auf der Tiefe. Sie mussten an die Oberfläche. Von dort konnten sie Hilfe rufen. Dann wäre alles leicht. They tastete nach dem richtigen Schalter, legte ihn um. Notstromversorgung. Flackernd ging zumindest das Licht im Innern des Ubootes wieder an. Ein gedämpftes Notlicht, das kaum in die Nachtschwärze draußen reichte. „Wie ist das passiert?“ Nun wirkten die Augen der Studentin nicht länger begeistert. Stattdessen wirkte sie leicht panisch. Ihr Atem ging schnell. „Jemand hat offenbar einen Fehler bei der Wartung des Uboots gemacht.“ Solche Fehler konnten übersehen werden. Vielleicht war er sogar erst aufgetreten, als sie die Station verlassen hatten. Man konnte es nicht wissen. „Und was machen wir jetzt?“ „Wir müssen versuchen aufzusteigen“, sagte Emilio. Damit hatte er Recht. Er bedachte dabei nur eins nicht: Die Gefahr, dass sie mit einem Aufstiegsversuch sich auch die Notstromversorgung kappen konnten. Kim atmete tief durch und überlegte. Ja, wie kamen sie hier am besten wieder heraus. Es musste eine Möglichkeit geben. Wenn they den Notstrom umleitete, um einen Funkspruch abzusetzen, sollte es funktionieren. Dann hätten sie noch genug Luft, um auf Hilfe zu warten, oder etwa nicht? Es war nicht der Moment um panisch zu werden. In Situationen, wie diesen, tötete Panik. Da wurde they von einem gedämpften „Tock“ aus theiren Gedanken gerissen. Selbst im schwachen Notlicht war der Walschnabel sichtbar, der sich von außen gegen das Glas drückte. Offenbar hatte das Notlicht die Tiere noch neugieriger gemacht. Kat schaute mit Tränen in den Augen zu ihnen. Wieder legte sie eine Hand auf das Glas. „Ach ihr …“ Ja, das wäre eine Situation, in der es praktisch wäre, mit den Tieren zu kommunizieren. Auf der anderen Seite: Was sollten sie schon tun? Das Uboot war zu schwer, als dass sie es an die Oberfläche würden tragen können. Sie könnten allerhöchstens mit der Station kommunizieren – doch das war eben nicht möglich. Kim seufzte. Kritische Situationen führten zu kritischen Entscheidungen. Ein Notruf war die Lösung. Ja, es wäre das beste. They wandte sich den Apparaturen zu und gab eine Sequenz ein. Diese leitete einen Teil des Stroms zur Kommunikationseinheit weiter. Es kostete einige Energie, durch diese Wassermengen zu kommunizieren. Ach, kämen sie zur Oberfläche, wäre alles leicht. Die Oberseite des Gefährts war mit Photovoltaikzellen bedeckt. Diese konnten den Akku notfalls aufladen – weit genug, als dass ein Funkspruch einfach war. So musste they nun hoffen. „Gib mir die Kopfhörer.“ They hielt Kat die Hand entgegen. Nun wirklich weinend kam Kat der Aufforderung nach. Sie nahm die Kopfhörer ab und reichte sie Kim. Dann öffnete Kim den Kommunikationskanal. „SMI-03 an NSMS, bitte kommen“, sagte they in das Mikrofon. Ein Rauschen war die Antwort. Hoffentlich hieß es nicht, dass niemand den Funkspruch hörte. „SMI-03 an NSMS, bitte kommen“, wiederholte they. Dann knisterte es. „NSMS an SMI-03, womit kann ich helfen?“ „Wir haben einen Kurzschluss am Haupttank und brauchen dringend Hilfe.“ „Können Sie aufsteigen?“ „Nein, scheinbar nicht. Wir haben auch keine Batterieleistung mehr.“ „Ich habe Ihre Koordinaten. Ich werde jemanden rausschicken. Eine Stunde etwa.“ Kim schaute auf die Anzeigen. Ja, eine Stunde sollten sie überleben. Eine Stunde würde gehen. In diesem Moment erklang ein weiteres, stumpfes „Tonk“ und ein Zittern ging durch das Uboot. Es war immerhin ein sehr kleines Gefährt, gerade einmal vier Meter lang. „Was war das?“, fragte Emilio. Kat zeigte auf den Boden. Dort drückte sich ein Walschädel gegen den Boden unter ihnen. „Sie versuchen uns zu helfen.“ „Sie können nie im Leben verstanden haben, was unser Problem ist.“ Die Anspannung verhinderte, dass Kim sich den Kommentar dieses Mal verkniff. Es stimmte doch. Die Tiere waren vielleicht intelligent, aber nie intelligent genug, um die Funktion eines Ubootes zu verstehen. Kat drückte das Gesicht gegen das Glas. „Da sind mehr von ihnen. Sie sind alle zu uns hochgekommen.“ Wie sie das sehen konnte, mochte Kim gar nicht erst erfragen. Für them herrschte draußen eine undurchdringliche Dunkelheit. Nichts sprach dafür, dass dort irgendetwas war, außer Tintenschwärze. Dennoch war da eine Neugierde, die auch durch die ansteigende Panik drang. Kurz erlaubte they es sich, die Audiokanäle zur Außenwelt zu öffnen. Tatsächlich hatte sich das Geklacker der Wale verändert. Es war aufgeregter, so wie they es bisher nur gehört hatte, wenn ein Mitglied der Schule in Schwierigkeiten steckte. In raschen Klicklauten wurden Informationen ausgetauscht. Hatten sie wirklich mitbekommen, dass sie in Schwierigkeiten steckten oder hielten sie das Uboot auf einmal für eine Gefahr? Ein weiteres „Tonk“, ein weiteres Beben. Dieses Mal war nichts zu sehen. Vielleicht war ein Wal gegen den hinteren Teil des Uboots gekommen, der durch den Tank für sie unsichtbar war. Es folgte sogleich noch ein Beben. „Sie helfen uns“, sagte Kat. Auf einmal war sie wieder aufgeregt. Aber nein, das konnte nicht sein. Sie konnten ihnen nicht helfen, oder? „Wir steigen auf“, stellte Emilio fest. Nun sah auch Kim auf die Tiefenanzeige. Tatsächlich. Langsam. Sehr, sehr langsam verkleinerte sich die Zahl, die ihre Tiefe angab. Es machte einfach keinen Sinn. Kat legte die Hände ineinander und ihre Daumen an die Stirn. Sie schloss die Augen. Betete sie? Zu wem? Den Walen? Kim hatte their ganzes Leben zu keinem Gott gebetet – und auch zu keinen Geistern, wie es heute doch mehr und mehr Leute taten. So viele glaubten einen Geist, einen Willen in der Natur selbst zu sehen. Warum auch immer. Die Zahl wurde weiter kleiner. Ein Meter. Noch ein Meter. Wieder bebte es, als der Wal unter dem Cockpit die Position mit einem anderen tauschte. Es konnte einfach nicht sein. Griffen sie vielleicht eigentlich das Uboot an? Aber dann: Wieso rammten sie nur von unten dagegen? Nein, würden sie es angreifen, würde es mehr Sinn machen aus anderen Richtungen zu drücken. Kim atmete tief durch. They würde es einfach versuchen. They schaltete die Tankkontrolle auf „manuell“ und legte den Finger über den entsprechenden Knopf. Noch ein Grund, warum they es bevorzugte, dass Boot so zu steuern, als über die AR-Steuerung. Es gab them mehr Kontrolle. So drückte they auf den Knopf und ließ nur ein wenig Luft einströmen, immer mit Blick auf die Notstromanzeige. Dieses Mal gab es keinen direkten Kurzschluss. Sie stiegen etwas schneller an. Noch 750 Meter. Wenn die Wale ihnen wirklich halfen, würde es reichen, wenn they nur etwas nachhalf. Immerhin war das Uboot über eine Tonne schwer – zu viel, als dass die Wale es bis zur Oberfläche schaffen würden. Zumal es schwerer werden würde, je höher sie kamen, wenn they nicht mit der Luft nachhalf. Wieder ließ they etwas Luft nachströmen. „Was machst du da?“, fragte Emilio. „Wenn der Notstrom auch weg ist …“ „Wenn wir oben sind, dann macht es keinen Unterschied mehr. Dann können wir auch den Tank komplett auslüften.“ Dann würden sie schwimmen. „Aber wenn wir den Notstrom verlieren …“ „In spätestens einer Stunde wird jemand hier sein und uns rausfischen.“ Und die Wale konnte they eh nicht davon abhalten zu tun, was auch immer sie gerate taten. Noch 700 Meter. Jetzt öffnete Kat die Augen. Sie kniete sich wieder auf den abgerundeten Boden, drückte ihre Hand dagegen, so dass nur die zehn Zentimeter Plastik sie vom Walkopf trennten. „Ich wusste, dass ihr gut seid“, flüsterte sie. Nun, gut und böse waren zwei sehr relative Bewertungen. Konnten Tiere überhaupt böse sein? Immerhin war es sicher nicht böse, wenn ein Tier ein anderes Tier riss – so wie sie es vorhin mit dem Oktopus gesehen hatten. Auch Oktopusse waren intelligent. Doch selbst mit all den Änderungen der letzten vierzig Jahre aßen auch Menschen weiterhin Fleisch. Weniger als früher – dafür gab es genug Regelungen – und ohne jene grausame Technologie der Massentierhaltung. Aber sie aßen noch immer totes Tier. War das etwas böses? Wieder ließ Kim etwas Luft in den Tank strömen. Die Wale drückten weiter dagegen, tauschten immer wieder Positionen. Obwohl they es nicht länger hören konnte, wusste Kim doch, dass das Wasser erfüllt von Klicklauten war. Noch 600 Meter. Kim wandte sich Emilio zu. „Warum glaubst du, dass sie uns helfen?“ Darauf antwortete their Kollege nicht sofort. Sein Blick war auf Kat gerichtet. „Ich denke, sie erkennen uns als Intelligent an und als ebenbürtig auf irgendeine Art.“ Anders, als die Oktopusse. Wieso eigentlich? Kim schaute auf den Walrücken unter sich. Eine kleine Luftblase löste sich aus dem Blasloch und blieb unter dem Plastik hängen. „Ich habe so etwas noch nie bei ihnen gesehen“, murmelte Kim. Und immerhin hatte they schon hunderte Tauchgänge in einem Gefährt wie diesem hinter sich. „Aber bist du je mit dem Uboot in Seenot geraten?“ Das stimmte. Das wohl nicht. Noch 500 Meter. Mittlerweile waren sie weit in die Zwilichtzone vorgedrungen. Hier herrschte ein beständiges Dämmerlicht. Noch immer war es schwer zu erkennen, was vor sich ging, doch die Umrisse der großen Wale ließen sich gut ausmachen. Da waren einige von ihnen. Viele. Sie schwammen um das Uboot herum. Beständig. Immer wieder kamen einzelne auch der Tiere nahe, die nicht zu den tragenden gehörten. Sie schenkten den Insassen des Gefährts einige interessierte Blicke. Es war schwer die festen Gesichtszüge eines Wals zu lesen. Für viele Menschen sahen zumindest die Schnabelwale aus, als würden sie beständig lächeln – genau wie die Delphine – doch Kim wusste es besser. Die Mundwinkel konnten diese Tiere nicht verziehen. Sie hatten ihre eigene Sprache, die den Menschen vollkommen fremd war. Und doch schienen sie sich für Menschen zu interessieren und diese auf irgendeine seltsame Art zu verstehen. Besser als es andersherum der Fall war, vielleicht. Noch 350 Meter. „Ich habe doch gesagt, dass sie es wissen“, murmelte Kat. „Ich muss darüber schreiben. Nein. Ich muss es dokumentieren!“ Erst jetzt fiel ihr dieser Umstand auf. Sie machte einige Handbewegungen, fraglos um die Aufnahmefunktion ihrer Brille zu aktivieren. „27.05.2092“, sagte sie dann. „Wir sind in einem Uboot mit ausgefallener Elektronik und beobachten folgendes Verhalten. Eine Schule Entenwale, die Schule NBW-NS-02, hat angefangen gegen das Uboot zu drücken, um uns beim Aufstieg zu helfen. Sie scheinen zu verstehen, dass der mangelnde Auftrieb ein Problem ist.“ Kim schaute zu Emilio, der matt lächelte. Offenbar war seine Anspannung mittlerweile vollkommen verflogen. Dabei trennten sie noch immer 250 Meter von der Oberfläche. In dieser Tiefe konnte ein Mensch ohne Uboot nicht überleben. Das war eine Welt, die den Menschen weiterhin so fremd war, wie die Oberfläche des Mars. Wieder tauschten die Tiere die Position. Jetzt waren wirklich viele von ihnen in der immer heller werdenden Umgebung zu sehen. Sicher dreißig Stück. Ein nicht unerheblicher Teil der Schule. Gerne hätte Kim nachgeschaut, ob Fringa unter ihnen war, doch dafür konnte they nicht genug erkennen. Jetzt wurde es merklich heller. Sie verließen die Zwielichtzone und drangen in die euphotische Zone ein. Langsam merkte selbst Kim, dass they sich entspannte. Die Mischung von leichten Luftstößen und walischer Hilfe funktionierte. Es war fraglich, wie viel der tatsächlichen Arbeit die Wale leisteten, doch dass sie ihr bestes gaben, stand außer Frage. Ja, bald hätten sie die Oberfläche erreicht. Hier gab es auch mehr Fische oder hätte es zumindest gegeben, wären die nicht von der aufsteigenden Walschule verscheucht worden. Denn Fische wussten, dass es klüger war, sich von Walen fernzuhalten – selbst von Entenwalen, die sich hauptsächlich von Oktopussen ernährten. Noch hundert Meter. Mittlerweile brabbelte Kat einfach vor sich hin. Es schien sie zu beruhigen, zu reden. Sie philosophierte über die Motivation der Tiere, über ihre Moral und darüber, wie sie das Uboot und seine Insassen wahrnahmen. Zumindest in einer Hinsicht gab Kim ihr recht: Die Wale wussten eindeutig, dass in diesem Uboot Wesen saßen, die in der Tiefe nicht hätten überleben können. Sie wussten, dass sie Hilfe brauchten. Nur noch ein kleines Stück. Jetzt erlaubte Kim dem Tank einen größeren Luftstoß, der reichte, um sie ein ganzes Stück nach oben zu ziehen. Ja, sie hatten die Oberfläche fast erreicht. Die Wale schienen zu verstehen, dass das Uboot es nun aus eigener Kraft schaffte. Sie schwammen ein Stück fort. Kim nahm es zum Anlass einen weiteren Luftstoß hineinzusetzen. Dann durchbrachen sie die Oberfläche. Rötliches Licht breitete sich am Himmel über ihnen aus. Die Sonne ging unter. So spät war es also schon. „Wow …“, murmelte Kat bloß, als die Wale weiter um sie herum kreisten. Sie starrte in das Wasser, ehe sie plötzlich einen Entschluss zu fassen schien. Sie lief nach hinten im Uboot, wo die Ausstiegslucke war. „Hey, Kat, was hast du vor?“, fragte Emilio, auch wenn er es fraglos genau so ahnte, wie Kim. Ein Zischen erklang, als sie den doppelten Schlussmechanismus löste und auf das Dach des Ubootes hinauskletterte. Bevor sie jemand aufhalten konnte, flogen bereits ihre Schuhe in das Ubootinnere hinein. Dann war sie im Wasser. „Du solltest sie aufhalten“, murmelte Kim. „Auf das Boot kommt sie allein nicht wieder drauf.“ „Dafür ist es jetzt zu spät.“ Emilio zuckte mit den Schultern. Kim beobachtete durch das Plastik, wie die Studentin draußen auf das Meer hinausschwamm. Die Wale umkreisten sie, kamen dann nach und nach näher heran. „Glaubst du, sie werden ihr etwas tun?“ „Ich denke nicht.“ Einen Fall, in dem Entenwale Menschen angegriffen hatten, hatte es noch nie gegeben. Auch jetzt schienen die Tiere – vor allem die Jungtiere – Kat in erster Linie als freudige Spielgefährtin anzusehen. Jetzt war es Emilio, der eine Frage stellte: „Glaubst du wirklich, sie haben sofort verstanden, das wir ein Problem hatten?“ Kims Augen waren auf die Wale und Kat gerichtet. „Ich weiß es nicht.“ Zugeben, dass they daran wirklich glaubte, wollte they nicht. Der Forscher in them wollte jedoch schon neue Untersuchungen in Auftrag geben – vielleicht Untersuchungen, bei denen Kat helfen konnte, deren Lachen durch die offene Lucke in das Innere des Bootes schallte. Blieb zu hoffen, dass sie sich draußen nicht den Kältetod holte. Erst jetzt dachte Kim daran, das Uboot in den Solarlademodus zu stellen, um zumindest die letzten Lichtstrahlen auszunutzen. So konnten sie vielleicht etwas später noch einen Notruf absetzen, falls man sie in 800 Metern Tiefe nicht fand. „Ich habe eine Frage zu ihr“, sagte Kim schließlich. „Ja?“ „Kat, gehört sie irgendeiner Religion an?“ Emilio nickte. „Sie ist Teil der Verolica.“ Die Verolica. Die selbsternannten Wächter der Geister, die in jedem natürlichen Wesen einen erwachten Geist sahen – und umso mehr ein Interesse daran hatten, die Intelligenz und Verbundenheit dieser Wesen nachzuweisen. Das erklärte einiges. Sie beteten auch zu den Geistern der Natur und Tiere. Kim beobachtete Kat bloß. Vielleicht war es für einige Menschen gut, an solche Dinge glauben zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)