Zweifelhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 7: Eisige Berge ----------------------- Sicht von Kagome: »Da oben ist es?« Mit zittriger Stimme krallte ich mich in das Mokomoko von meinem Mann. Es war eine Kälte hier oben in den Bergen, die kaum zu beschreiben war. Meine Füße spürte ich schon gar nicht mehr. Ein Taubheitsgefühl machte sich in meinem Körper breit. »Ja.« Der Atem Sesshoumarus gefror sofort. »Na dann los! Den Rest schaffen wir auch noch!« Ich wollte keine unnötige Zeit vergeuden. Nicht wenn Rin zu Hause um ihr Leben kämpfte. Ich nahm etwas Anlauf und setzte zum Sprung an. Fliegen konnte mein Daiyoukai nicht mehr, denn er hatte seine gesamte Energie verbraucht um mit mir im Schlepptau in unmenschlicher Geschwindigkeit hier her zu gelangen. So hatten wir nicht einmal einen Tag verpasst. Aber Sesshoumarus Kräfte hatten sich noch nicht vollständig regeneriert. Meine Füße wollten sich gerade vom Boden abstoßen, da rutschte mein rechtes Bein auf dem Eis weg und ich fiel nach vorn. Bevor mein Gesicht jedoch den Schnee küssen konnte, packte mich Sesshoumaru am Arm und zog mich zu sich. »Pass doch auf!«, forderte er streng. Mein Rücken lehnte gegen seine Rüstung. »Danke«, murmelte ich leise. »Ich weiß, du willst keine Zeit verlieren. Aber was bringt uns das, wenn du hier vom Berg fällst und dir das Genick brichst?«, schimpfte er weiter, »Ich kann nicht mehr fliegen  und dich wie immer auffangen!« Beschämt sah ich auf den Boden. Manchmal ging mein Temperament mit mir durch. Das würde sich wohl nie ändern. »Du hast recht«, entschuldigte ich mich ehrlich. Mein Mann nickte und schaute nun nach oben. Auf der Spitze des höchsten Berges konnte man einen gigantischen Baum erkennen. Tatsächlich hatte er noch all seine Blätter und die eisige Kälte schien nicht zu stören. Das konnte nur das Lager vom Eremiten sein. »Wir müssen vorsichtig von einem Vorsprung zum anderen springen.« Leichter gesagt als getan. Wie sollten wir das machen und gleichzeitig einen festen Halt unter den Sohlen bekommen? Mein Gefährte blickte nun zu mir, schlang seine Arme um meine Hüfte und stieß sich vom Boden kräftig ab. Vorsichtig landeten wir im Schnee, jedoch waren meine Arme fest um Sesshoumarus Hals geschlungen. Der Lord des Westens schnaufte erschöpft nach Luft. Es kostete ihn einfach zu viel Kraft. »Sesshoumaru, lass mich uns nach oben bringen«, schlug ich vor. Ich machte mir langsam wirklich Sorgen um ihn. Er durfte nicht noch mehr Energie verbrauchen. Behutsam legte ich meine Hand auf seine linke Wange und strich ihm ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht. »Ich schaffe das schon!« Ob ich mich selbst mit diesen Worten ermutigen wollte? Wahrscheinlich. Sesshoumaru sah mir für einen kurzen Moment in die Augen, ehe er meinen Worten Glauben schenkte. Ich griff mir dieses Mal seinen Arm und legte ihn mir um den Hals. Danach suchte ich an seinem Obi nach Halt und sprang in die Höhe. Sobald ich das Eis berührte, rutschte ich erneut aus und dieses Mal fiel ich wirklich auf die Nase. »Verdammt!«, fluchte ich. Sesshoumaru stöhnte auf, weil sich die Spitze seiner Rüstung unglücklich in seine Schulter bohrte. »Gomen!« Erschrocken japste ich nach Sauerstoff. Das wollte ich wirklich nicht! »Schon gut«, winkte mein Mann die Sache ab und richtete sich gleichzeitig auf. Ich umarmte ihn kurz, ehe ich uns erneut eine Etage höher brachte. Dieses Mal kamen wir sicher zum stehen. Ohne ein weiteres Wort machte ich weiter. Wir mussten dieses Gebirge schnellstmöglich hinter uns lassen. Für Rin! Der riesige Baum kam uns bei jedem Sprung weiter entgegen. Ich war auch wirklich froh darüber. Mir ging als Dämonin ebenfalls langsam die Puste aus. Wir sind schließlich keine Götter! Schwankend landeten wir ein letztes Mal und fielen direkt schlaff auf unsere Knie. »Geschafft!« Mein Jubel war allerdings nur von kurzer Dauer. Als ich sah, wo wir nun waren, blieb mir die Spucke im Halse stecken. Die angeblichen Blätter von diesem Dämonenbaum waren in Wirklichkeit lauter Schädel! Von Tieren, Youkai und Menschen! Sogar ziemlich kleine Totenköpfe, weshalb ich vermutete, dass es sich hier um Kinder handelte. Schluckend stand ich einfach nur da und versuchte diese Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich konnte meinen Blick jedoch nicht abwenden, es war wie ein schrecklicher Albtraum. Von so einem Wesen sollte ich Hilfe verlangen? Ihn bitten? »Schau sie dir nicht mehr an«, flüsterte Sesshoumaru in mein Ohr. »Ich kann nicht«, antwortete ich, »es sind so viele!« Etliche. Hunderte? Tausende? Ich war mir nicht sicher. Mein Gefährte nahm mein Gesicht in seine Hände und erlöste mich von diesem grausamen Anblick. »Das darf uns nicht kümmern!«, ermahnte er mich, »wir sind aus einem anderen Grund hier.« »Aber…« »Nichts aber! Verliere unser Ziel nicht aus den Augen, Kagome.« Ich wusste, dass er recht hatte. Mir war auch klar, dass ich nichts mehr für die armen Geschöpfe tun konnte. Und genau dieser Gedanke quälte mich unendlich. »Beruhige dich!«, forderte Sesshoumaru. Seine Stirn lehnte er gegen meine und sein Geruch gab mir eine gewisse Sicherheit. Der gewohnte Duft ließ mich meine Bilder ordnen und das Schreckliche beiseiteschieben. Ich brauchte ihn. Das hier war der beste Beweis. Ohne meinen Mann wäre ich nicht mehr überlebensfähig! Nachdem ich nochmals tief ein und aus geatmet hatte, führten wir unseren Weg fort. Es schneite ununterbrochen und der Wind pfiff uns heftig um die Ohren. Meine Kleidung war bereits durchnässt und die Haare zerzaust. Von diesem Baum aus verlief ein schmaler Trampelpfad tiefer in den Berg hinein. Abseits von diesem Weg würde man hüfthoch im Schnee stecken bleiben. Eine dicke Eisschicht zog sich über den Weg und ich schlidderte förmlich voran. Links und rechts vom Pfad türmten sich Wände in die Höhe, bis sie weiter oben die Bergspitze bildeten. Eiszapfen und Kristalle konnte man überall finden, egal wo man hinsah. Ein Schauspiel der Natur, wie mächtig das Element doch war und vor allem wie schön! Am Ende des Kurses kamen wir endlich an. Jedenfalls vermutete ich das. Dort stand eine alte Holzhütte, die mit dem Felsen verbunden wurde. Wahrscheinlich befand sich dort auch eine kleine Höhle, was dann ebenfalls als Unterschlupf genutzt werden konnte. Entschlossen liefen wir weiter, bis die Distanz überwunden war. Ich zögerte auch nicht und klopfte gegen die Eisschicht auf der Tür. Nervös und mit einem starken Herzklopfen wartete ich ab. [align type="center"] ¸.•*´ ♥ `*•.¸ [/align] Nach einer Weile wurde uns endlich geöffnet. Ein uralter Mann stand vor uns. Weißes langes Haar und einen ebenso weiten Bart, der mich an den vom Zauberer Merlin erinnerte, umrahmte sein Gesicht. Eigentlich konnte man nur die Augen richtig erkennen. Ihre eisblaue Farbe ließ mich noch mehr frieren. Am Körper trug er einen weißen Kimono, der von einem grauen Obi zusammen gehalten wurde. »Hallo Kenta-sama«, begrüßte ich ihn höflich, »mein Name ist Kagome und das hier ist mein Mann Sesshoumaru. Wir kommen aus dem Westen und möchten Euch um Euren teuren Rat bitten.« Ob er mich überhaupt verstand? »Verschwindet!« Rau, gebrechlich und alt klang seine Stimme. Er fuchtelte wild mit seinem Arm herum, so verrutschte sein Ärmel und ich konnte Schuppen auf seiner Haut erkennen. »Auf was wartet ihr? Ihr sollt abhauen!« Nun schrie er uns an. Sesshoumaru knurrte als Warnung. »So hört uns bitte an! Es ist nicht nur wichtig, es geht hier um Leben oder Tod!« Wenn ich da an den Baum von vorhin dachte, zweifelte ich daran, dass ihn genau so etwas überzeugen würde. »Na und? Alles stirbt irgendwann! Haut ab!« Kenta griff kurz zur Seite und streckte uns daraufhin sein Katana entgegen. »Wenn ihr jetzt nicht sofort verschwindet, verfüttere ich euch!«, brüllte er weiter. Sesshoumaru wurde immer ungeduldiger und zuckte schon nervös neben mir. »So hört uns bitte an!« Ich kam mir so dämlich vor, aber was sollte ich anderes machen? Mit Gewalt würde er uns bestimmt nicht helfen oder uns falsche Hinweise geben. »Nein!« Kenta zögerte nicht und stach mit seiner Klinge zu. Ich sollte eigentlich getroffen werden, doch Sesshoumaru handelte schneller, als ich überhaupt blinzeln konnte. Ich wurde einfach zur Seite gestoßen, fiel mit dem Hintern in den Schnee und der Oberarm von meinem Gefährten wurde dadurch durchbohrt. Sein Blut spritzte auf den Boden und verfärbte ihn rot. »Sesshoumaru!« Vor Schreck wurde ich ebenfalls lauter. Sofort sprang ich wieder auf, zog das Schwert heraus und aktivierte mein Reiki. Das Licht leuchtete rosa auf und mit meinen Händen verschloss ich die Wunde. »Geht es dir gut?«, fragte ich. Sesshoumaru schwieg und seine Iriden blinkten rot auf. Oh nein! Hektisch sah ich zu Kenta. Der jedoch blieb unbeeindruckt. Doch als er auf meine Hände sah, weitete er für einen Moment seine Augen. »Eine Miko?« »Und wenn es so wäre?«, zischte ich. Kenta schien kurz zu überlegen, trat jedoch zur Seite und machte den Weg frei. »Kommt herein.« Erleichtert presste ich den Sauerstoff aus meinen Lungen und lief in seine bescheidene Hütte. [align type="center"] ¸.•*´ ♥ `*•.¸ [/align] Das Innere überraschte mich nicht. Mitten im Raum war eine Feuerstelle platziert. Die Flammen loderten und spendeten die notwendige Wärme. In der Ecke fand man ein paar Töpfe aus Ton. Aber auch diese hatten ihre besten Tage bereits hinter sich gebracht. Ein Sitzkissen lag auf dem hölzernen Böden. Es war völlig durch gesessen und an einigen Stellen eingerissen. Meine Vermutung, dass die Hütte direkt in eine Höhle mündet, wurde bestätigt. Was sich dort hinten befand, wollte ich jedoch gar nicht erst wissen. Der Eremit setzte sich auf seinen Platz und wartete ab. Ohne ein weiteres Wort kniete ich mich vor ihm auf den Boden. Sesshoumaru blieb lieber stehen und ließ den alten Mann keine Sekunde lang aus den Augen. »Ich dachte, du seist ein Dämon«, erklärte Kenta, »So wie der da einer ist.« Mit dem nackten Finger zeigte er auf meinen Mann. »Wie kann eine Miko mit so etwas zusammen sein?« Bitte? Wie konnte ein Heiler so viele Leben opfern? Was für eine bodenlose Frechheit dieser Typ doch besaß und eine Doppelmoral, dass mir schlecht wurde! »Meine Beweggründe sind hier nicht von Belang. Ich bin eine Miko – jedenfalls war ich das, als ich noch als Mensch lebte.« Neugierig musterte mich Kenta von Kopf bis Fuß. »Das heißt?« »Verschiedene Umstände haben dazu geführt, dass ich nun eine Dämonenmiko bin. Ich besitze die Fähigkeiten einer Daiyoukai und meine heilige Energie blieb mir ebenfalls erhalten.« Mehr brauchte diese Kreatur nicht zu wissen. »So etwas gibt es nicht!«, grummelte er. Ich seufzte. Sesshoumaru knurrte erneut. Ich konnte spüren, wie sein Youki anstieg. Nicht mehr lange und er würde die Geduld komplett verlieren. Dann wäre der Eremit selbst ein Dünger für seinen schrecklichen Baum! »Es ist wahr.« Ruhig und entschlossen erwiderte ich den starren Blick meines Gegenübers. Ich würde nicht aufgeben – niemals! Kenta stand schließlich auf und kam auf mich zu. Nachdem er seinen Arm nach mir ausstreckte, ging alles ganz schnell. Sesshoumaru tauchte blitzschnell vor mir auf und schlug die Hand von Kenta weg. Danach packte er den Eremiten am Kragen. »Fasse sie nicht an!«, knurrte mein Gefährte. »Mach mal halblang, Hund. Ich will mich nur vergewissern, dass sie nicht lügt!«, rechtfertigte sich Kenta. »Und dafür musst du sie mit deinen schuppigen Fingern berühren?« Wieder einmal funkelten Sesshoumarus Augen rot auf. »Ja. Ich besitze eine Gabe die Wahrheit zu sehen«, erklärte der alte Mann schließlich und Sesshoumaru ließ ihn wieder los. »Wie meint Ihr das?« Die Tatsache wollte ich nun genauer wissen. Kenta richtete wieder seine Kleidung und plumpste vor mir zu Boden. »Hmpf. Wie es funktioniert weiß ich nicht. Aber ich sehe vergangene Sünden und Erinnerungen. Somit erkenne ich, ob jemand eine Lüge erzählt.« Erstaunt riss ich die Augen auf. Dass es so etwas wirklich gab, verwunderte mich zutiefst. Der Eremit streckte nun zum zweiten Mal seine Hand aus und dieses Mal ließen wir es geschehen. Seine kühlen Finger umschlossen meine und es fühlte sich eigenartig an. Als würde man mir kleine elektrisierende Stromschläge verpassen. Nicht schmerzhaft, aber unangenehm. Nach einer langen Minute, die sich für mich wie eine viertel Stunde anfühlte, ließ er mich wieder los. »Aha. Ich verstehe.« Kenta brachte wieder Distanz zwischen uns und das ließ auch mich entspannen. »Glaubt Ihr mir jetzt?« Der alte Mann nickte und strich mit seinen Fingerkuppen durch seinen langen Bart. »Von so jemanden habe ich noch nie etwas gehört.« Welch ein Wunder. »Und was wollt ihr nun von mir?« »Ich dachte, du kannst alles sehen?«, meckerte Sesshoumaru. Wo er recht hatte… »Ich habe nur nach ihrer Herkunft geforscht. Alles andere interessiert mich nicht.« Seufzend schloss ich meine Augen und wartete einige Atemzüge ab. »Es geht um unsere Ziehtochter Rin. Sie wurde vergiftet, doch ist uns diese Substanz unbekannt. Kein Heiler kann ihr helfen, nicht einmal ich kann mit meinem Reiki etwas ausrichten. Wir suchten nach einer Lösung, bis uns von Euch erzählt wurde«, erklärte ich schließlich. »Wer um Himmels Willen verbreitet etwas über mich?«, brüllte Kenta. Und plötzlich bekam ich schreckliche Angst um Mirokus Leben. »Das ist doch egal! Kannst du uns helfen oder nicht?« Ungeduldig ballte Sesshoumaru seine Krallen zur Faust. »Woher soll ich das wissen? Und selbst wenn, was springt für mich dabei heraus?« »Wir geben Euch alles, was Ihr verlangt, Kenta-sama!« Ihm solch einen Honig ums Maul zu schmieren wiederstrebte mir sehr, aber ich hatte keine andere Wahl. »Hmpf. Ich brauche nichts«, brummte der Eremit. Hier biss ich gerade auf Granit. »Es muss doch irgendetwas geben, was Euch interessiert!« Bitte liebe Kamis – helft mir! »Nein.« Nach dieser Unterhaltung stand Kenta wieder auf und schlurfte zu seinen Töpfen. Einen davon nahm er in seine Hand und trug ihn zum Feuer. »Ich denke, ihr könnt jetzt verschwinden«, beendete er damit das Gespräch. »Aber…« »Haut ab! Ich kann eurer Tochter nicht helfen und will es auch gar nicht!«, schrie er. Kein geselliger Typ? Das war wohl die Untertreibung des Jahrzehnts! Dieser Rausschmiss entriss mir jegliche Hoffnung. Und genau in solch einem Moment schlug mein Temperament durch die Decke. Mein sowieso schon schlechtes Bild von diesem Eremiten rutschte in die Tiefen des Ozeans und ich wurde sauer. Abrupt sprang ich auf meine Beine und ging zu Kenta. Er beachtete mich gar nicht weiter, würdigte mich keines Blickes. Bevor ich richtig darüber nachdachte, handelte mein Körper aufgrund von Impulsen von selbst. Ich trat dem grausamen alten Mann den Topf aus der Hand und dieser zerbrach auf dem Boden in viele Einzelteile. Die eklig riechende Flüssigkeit verteilte sich zwischen die Rillen des Holzes. »Jetzt hört Ihr mir richtig zu! Ich bin eine vierfache Mutter. Mein Sohn und die beiden Zwillinge habe ich selbst auf diese Welt gebracht. Ich habe schon einige Schlachten durchlebt und bin für jeden meiner Freunde und meiner Familie durch die Hölle gegangen! Dennoch ist kein Schmerz so groß, als die Angst eines meiner Kinder zu verlieren! Jetzt bin ich hier am Arsch der Welt in einer so eisigen Gegend, die sogar für uns Dämonen gefährlich werden könnte und auch das ist nichts im Gegensatz dazu, dass meine kleine Rin zu Hause um ihr Leben kämpft! Ihr seid meine einzige Hoffnung und wenn ich diesen Baum da draußen so betrachte, gebe ich zu, dass meine Chancen so gering sind, Eure Hilfe zu bekommen, als würde morgen die gesamte Welt einfrieren. Aber wir sind dennoch gekommen und Ihr habt uns trotzdem in Eure Hütte eintreten lassen! Also erzählt mir nicht, dass Ihr der Kleinen nicht helfen könnt! Wir geben Euch alles was Ihr verlangt nur bewegt Euren alten Arsch aus dieser Gegend und reist mit uns in den Westen!« Nein! Einfach nur nein. Jetzt hatte ich wirklich alles versaut. Jede winzige Möglichkeit aufs Spiel gesetzt und Kenta würde nun erst recht nicht helfen. Die eisblauen Augen starrten mich an, als hätten sie etwas Spannendes im Fernsehen verfolgt oder sie würden einen guten Roman lesen. Ich atmete erst einmal aus. Dringend musste ich mich beruhigen. »Da hat ja jemand Feuer im Blut«, stellte er belustigt fest. Was man an der gesamten Situation jedoch komisch finden konnte, wusste ich nicht. Ich war definitiv nicht für Scherze bereit. »Eure Antwort?«, fragte ich genervt. Kenta starrte für einen langen Moment in die Flammen seines Lagerfeuers, ehe er antwortete: »Ich schaue es mir mal an. Aber es gibt etwas, was ich dafür verlange!« Erleichtert fiel ich wieder auf meine Knie. »Alles! Alles was Ihr wollt!« Der Eremit grinste schelmisch und sah erst Sesshoumaru und danach mich direkt an. »Offenbare dich mir!« »Was?« Schockiert starrte ich ihn an. Erst jetzt fiel mir der gierige Blick von ihm auf. Schluckend drehte ich mich zu Sesshoumaru um. Doch es war zu spät. Nun blinkten seine Augen nicht mehr ab und zu rot auf, sondern sie leuchteten regelrecht. Seine bernsteinfarbigen Iriden verfärbten sich dunkelblau und sein Knurren klang bedrohlich. Einen Wimpernschlag später sprang Sesshoumaru Kenta an die Gurgel und ich befand mich dazwischen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)