Neue (und alte) Abenteuer von Sharry (Szenen, die es nicht in die Hauptfic geschafft haben) ================================================================================ Kapitel 11: Extrakapitel 9 - Ein schöner Busen kann auch entzücken ------------------------------------------------------------------ Ein schöner Busen kann auch entzücken   -Zorro- Mit einem leisen Stöhnen ließ er die Gewichte los und richtete sich auf. Überrascht stellte er fest, dass die Sonne schon am Aufgehen war. Dabei hätte er schwören können, kaum mehr als ein bis zwei Stündchen trainiert zu haben. Er rieb sich den Nacken und sah aufs Schiff hinab. Draußen am Steuerrad stand der Koch und nahm gerade die Zeitung entgegen. Es musste schon deutlich später sein, als Zorro erwartet hatte, wenn sogar die Zeitung schon da war. Noch einen Moment begutachtete er den Koch, dann wandte er sich kopfschüttelnd um. Er sollte sich nicht so viele Gedanken machen, das sollte er denen überlassen, die daran Spaß hatten. Aber ganz abschalten konnte er seinen Kopf nicht, während er entschied, weiter zu trainieren. Er mochte nicht, was vor ein paar Tagen passiert war, auch wenn er einsah, dass es notwendig gewesen war, um Ruffy und Chopper unbemerkt zu befreien. Es war seltsam, Zorro war zwar nie ein großer Fan seines anderen Körpers gewesen, aber die meiste Zeit hatte er nicht wirklich viel darüber nachgedacht – es sei denn, irgendwer meinte, ihn in irgendwelchen Kleidchen auf irgendwelche Veranstaltungen schleppen zu müssen oder wenn er seine Tage bekam, beides echt lästig – auf Kuraigana hatte er oft sogar vergessen, in welchem Körper er gerade war, viel zu oft, wenn er so darüber nachdachte. Ja, dieser andere Körper war nervig, aber er hatte eigentlich nie wirklich viel damit gehadert, da er es eh nicht hätte ändern können. Gestört hatte dieser Körper ihn eigentlich nur, wenn man ihn so seltsam behandelt hatte, so anders behandelt hatte. Aber da Dulacre immer furchtbar nervig sein konnte, ganz gleich, in welchem Körper Zorro war, hatte er es bei ihm wohl nie bemerkt. Und selbst Kanan, Jiroushin oder Perona hatten sich nach ein bisschen Zeit daran gewöhnt, wobei Jiroushin sich schon recht schwergetan hatte. Warum also störte ihn dieser Körper jetzt so? Er wusste die Antwort, überraschenderweise. Allerdings musste man auch kein Genie sein, um den Zusammenhang zu sehen. Es hatte mit den anderen zu tun. Denn je länger Zorro darüber nachdachte, desto sicherer war er, dass er diese extreme Abneigung gegenüber jenem Körper erst entwickelt hatte, seit er wieder bei den anderen war. Die Angst, die Unsicherheit, die Scham, wenn sie herausfinden würden, dass er Lady Loreen war. Er hielt in seinen Liegestützen inne, die Arme gebeugt, starrte den Fußboden an, als wäre dieser ein Spiegel. Aber warum war dieses Gefühl dann nicht verflogen, als er ihnen die Wahrheit gesagt hatte? Warum störte es ihn immer noch, wenn sie ihn in dieser Gestalt sahen? Auf Kuraigana hatte es ihn nie gestört, wenn jemand ihn als Loreen gesehen hatte – auch, wenn er natürlich seinen Körper bevorzugte – und es hatte ihn auch nie wirklich gestört, wenn Dulacre anwesend war, während er sich verwandelte. Aber mit der Crew war es anders und er wusste nicht, warum. Damals hatte es ihn viel zu viel Überwindung gekostet, sich zu verwandeln, nicht so sehr vor Chopper, aber damals, um den Koch und sich selbst aus dieser Zelle zu befreien. Auch an dieses Gespräch dachte er nicht gerne zurück. Diese Verzweiflung und dieser Unglaube im Blick des Kochs, als Zorro ihm die Wahrheit gestanden hatte. Er hatte ausgesehen, wie ein getretener Welpe. Zorro mochte es nicht, wenn der Koch so wehleidig wirkte, schwach wirkte, außer, wenn er sich dabei lächerlich machte. Aber bei dieser Flucht hatte, wenn überhaupt, nur Zorro sich lächerlich gemacht. Er hatte eigentlich nie ein Problem damit, wenn ihn jemand anpackte, aber vom Koch getragen zu werden – in diesem Körper von ihm getragen zu werden – war unangenehm gewesen. Sich nicht zurückverwandeln zu können, war unangenehm gewesen. Rücksichtsvoll, wie der verdammte Kartoffelschäler nun mal war, hatte er jene Flucht nicht einmal mehr erwähnt – zumindest nicht Zorro gegenüber – und Zorro hatte entschieden, es zu vergessen. Aber mittlerweile war es ihm auffällig bewusst. Obwohl die anderen die Wahrheit wussten, obwohl Zorro sich immer noch verwandeln musste, er ging ihnen aus dem Weg in jenem Körper, mit Chopper als erzwungene Ausnahme. Er hatte nie wirklich darüber nachgedacht, aber nach dieser letzten Aktion war es ihm bewusst geworden. Lysops Blick, Namis Bemerkungen, Frankys rote Wangen, sie alle hatten es ihm gezeigt. Anscheinend hatte er sich nie vor ihnen in dieser Gestalt gezeigt. Das war auch eigentlich nicht überraschend. Er kannte seine Grenzen gut, bis er sich verwandeln musste – acht bis zehn Tage in der Regel, ehe es wirklich unangenehm wurde – und da er auf Nummer sicher ging, verwandelte er sich zum Training jeden zweiten oder dritten Abend, während er die Nachtwache übernahm. Natürlich wäre es da ungewöhnlich, wenn er dabei jemandem der anderen über den Weg laufen würde. Daher hatte er es nie wirklich bemerkt. Es war einfach Teil seiner Routine geworden, damit er auch in diesem Körper stärker wurde. Aber natürlich trainierte er auch tagsüber und während er dies auf Kuraigana auch in seinem anderen Körper getan hatte, teils hauptsächlich in seinem anderen Körper getan hatte, so tat er dies hier doch nie. Er lief nie tagsüber in jenem Körper rum. Als wäre es ihm unangenehm, in jenem Körper zu… Nein, als wäre es ihm unangenehm, wenn die anderen ihn in jenem Körper sehen würden. Denn auf Kuraigana war es kein Problem für ihn gewesen, von Perona, Jiroushin oder sonst wem in jenem anderen Körper gesehen zu werden, also musste es an den anderen liegen, oder? „Urgh!“ Er ließ seinen Kopf zwischen seinen aufgestellten Händen auf den Boden knallen, Stirn voran. Er wollte über diesen Mist nicht nachdenken. Es war doch egal! Er tat niemandem weh damit. Die anderen wussten die Wahrheit, Zorro verheimlichte nichts, er vernachlässigte sein Training nicht und alle waren glücklich. Warum also zermarterte er sich jetzt den Kopf über so etwas Unsinniges? Auch diese Antwort wusste er – verdammt, sein Kopf war ja heute richtig schnell und es war richtig nervig – denn sie lag auf der Hand. Der Ball. Zorro hasste Bälle. Das hatte er jetzt ein für alle Mal entschieden. Aus diesen Veranstaltungen konnte nichts Gutes herauskommen, außer Kopfschmerzen, kaputte Kleidung und seltsame Emotionen, die er nicht zuordnen konnte. Er ärgerte sich immer noch über sich selbst, dass es für ihn so ein Problem gewesen war, auf Namis Plan einzugehen, aber mehr noch ärgerte er sich über diesen Plan selbst. Allerdings musste er gestehen, dass… es war okay gewesen, mit Nami und Robin. Er hatte nur blöd im Raum rumstehen müssen, und sie machen lassen – er hatte sogar geschlafen, während Nami ihm die Schminke ins Gesicht geklatscht hatte – und nicht einmal hatten sie ihn gefragt, welche Farbe er lieber mochte, welches Kleid er hübscher fand. Nami hatte ihm einfach irgendwelche Klamotten hingehalten und er hatte sie angezogen, wie sonst auch und gut - wobei sie ihm die Sachen normalerweise einfach hinwarf und er beim Anziehen auch keine Hilfe brauchte. Natürlich war es nervig gewesen, das hatte dieses Verkleiden nun mal so an sich, aber irgendwie war es wie mit Chopper, wie mit Dulacre. Für alle aus der Crew stimmte das allerdings nicht. Jinbei und Brook waren nicht das Problem, Ruffy war es nie gewesen, aber Franky und Lysop und natürlich der Koch. Und Zorro. Er selbst war das Problem, das wusste er. Aber vielleicht wusste er auch die Antwort darauf. Die Antwort war der Moment auf dem Ball gewesen, als der Koch auf dem Boden gekniet hatte, Zorro vor ihm gestanden hatte, sein Kleid halb zerrissen, wie von Nami geplant, sein Oberkörper halbnackt. Die Art, wie Sanji ihn angestarrt hatte, als er verstanden hatte, was vor sich ging, von Verwirrung, zu Überraschung, zu Panik und dann offener Entrüstung und auch echter Wut. Sich die Nase reibend entschied Zorro, weiterzumachen. Dennoch, dieser Moment hatte nicht dafür entschädigt, dass er den ganzen Abend in Hacken hatte herumlaufen müssen. Nicht dafür, dass der Bürgermeister sich tausendmal bei ihm entschuldigt hatte oder dafür, dass unzählige Fremde gemeint hatten, sich einmischen zu müssen. Erst recht nicht für das danach, als er neben Nami zurück zum Schiff gehuscht war – ohne Schuhe versteht sich – und Franky ihn einfach geschnappt und wie ein Kind an Bord getragen hatte, entgegen seiner Proteste, wo die anderen den erfolgreichen Plan gefeiert hatten. Franky hatte sich entschuldigt danach und es war ja nicht so, als hätte der Cyborg so etwas noch nie gemacht, aber Zorro war halt einfach schlecht gelaunt gewesen. Daran hatte selbst die Rückkehr von Ruffy und Chopper wenig ändern können, schließlich waren sie an der ganzen Aktion überhaupt Schuld gewesen. Aber da Nami und Lysop das Anzicken schon übernommen hatten, war Zorro am Ende sogar derjenige gewesen, der die Belehrungen mit einem entnervten Kommentar beendet hatte, ehe er sich endlich in der Kajüte hatte verwandeln und umziehen können. Noch während er sich angezogen hatte, war Ruffy hereingekommen und Zorro war es egal gewesen – natürlich war es ihm egal gewesen – aber er fragte sich mittlerweile, ob es für ihn auch so unbedenklich gewesen wäre, wenn jemand anderes nur drei Minuten früher hereingeschneit wäre. Vor ein paar Tagen hätte er dies wohl noch schulterzuckend bejaht, aber jetzt wusste er, dass es ihm zumindest unterbewusst wohl unangenehm gewesen wäre. Warum genau, wusste er allerdings immer noch nicht, aber mit einem Schnauben entschied er, dass das auch egal war. Er hatte keine Lust mehr auf Grübeln, außerdem war er bereits zu einem Ergebnis gekommen. Er wusste, dass seine Abneigung gegenüber diesem Körper seit seiner Rückkehr zur Crew gestiegen war, obwohl diese sich nicht wirklich anders verhielten, vielleicht ein bisschen. Also lag es an ihm und das bedeutete, er konnte diese Gedanken einfach ad acta legen und das würde er auch tun, irgendwie. Mit neuem Enthusiasmus drückte er sich tiefer hinab und wieder hoch, zufrieden mit seiner Leistung, sowohl denktechnisch als auch das Training der vergangenen Nacht. Vielleicht sollte er die kommende wieder in seinem anderen Körper trainieren, nur um sicherzugehen, dass der Abstand nicht noch größer wurde. „Hey, Zorro. Frühstück ist fertig.“ Überrascht schaute er auf. Franky stand am Eingang, er hatte ihn gar nicht bemerkt, hatte gar nicht bemerkt, dass er schon so lange trainiert hatte. Normalerweise legte er sich vor dem Frühstück immer noch etwas hin, aber nun gut, das konnte er auch danach. Er nickte Franky kurz zu und folgte ihm dann. „Übrigens", murmelte Franky und blieb an Deck stehen, rieb sich offensichtlich verlegen den Hinterkopf, „wollte mich nochmal für vorgestern entschuldigen. Weiß, dass das nicht so dolle war, aber ich war einfach noch so voller Adrenalin gewesen…" Oh, Zorro kannte diese Handschrift, wieder mal schien Robin am Werk zu sein, und anscheinend machte nicht nur er sich Gedanken, so viele unnötige Gedanken. „Keine Ahnung, was du willst", murrte Zorro und zuckte nur mit den Schultern, ehe er weiterging. „Du hattest dich doch bereits entschuldigt. Also, alles gut." „Si… sicher?", fragte Franky zweifelnd nach, doch Zorro nickte nur. Sie wollten alle, dass es klappte, dass alles wieder normal wurde – so normal, wie es halt in dieser Crew zugehen konnte - also würde es das auch, mit etwas Zeit. „Okay", lachte Franky dann auf und schlug Zorro kräftig auf den Rücken, als sie die Treppe hochstapften. „Aber dennoch, wenn mal was sein sollte, was nicht okay ist, dann sag es, ja? Schnauz mich ruhig an, wenn ich mich blöd anstelle und ich sag dir dafür auch, wenn du unnötig rumkeifst. Deal?“ Ja, noch machten sie sich alle unnötig viele Gedanken, aber genau deshalb würde es bald besser werden. Zorro nickte. „Deal.“ Vielleicht musste er gar nicht herausfinden, was es war, warum es ihm so schwerfiel, denn vielleicht würde es ihm bald einfach nicht mehr schwerfallen. „Super“, schmunzelte Franky und nacheinander betraten sie die Kombüse, wo das Frühstück schon im Gange war. Mit einem leisen Grunzen ließ Zorro sich zwischen Lysop und Brook nieder und vergaß das Grübeln der letzten Stunden schnell, als sein Magen sich über ein gutes Frühstück freute. Konnte es sein, dass er das Abendessen vergessen hatte? Kurz fiel sein Blick auf den Koch, der im Küchenteil werkelte, eine Zigarette im Mundwinkel, aber Zorro ignorierte das, ging ihn nichts an. Was ihn wohl anging, war die Zeitung, die nirgendwo zu sehen war, doch bevor er fragen konnte, meldete sich die Teleschnecke am Sofa. Die Gespräche erstarben und sie alle sahen einander aufmerksam an. Es war selten ein gutes Zeichen, wenn sie klingelte. Nami, die am nächsten zur Schnecke saß, erhob sich und nahm ab. „Ja, Hallo?“, fragte sie offensichtlich misstrauisch. „Einen schönen guten Morgen, Frau Navigatorin.“ „Ha… hallo Mihawk“, kam es von Nami perplex, ehe sie zu Zorro herüberschaute, aber er hatte auch keine Ahnung, was das sollte. Er selbst hatte das letzte Mal vor ein paar Tagen mit Dulacre telefoniert. „Möchtest… möchtest du Zorro sprechen?“ „Nein, du bist schon der richtige Ansprechpartner – Lorenor wäre mir diesbezüglich keine große Hilfe – ich hörte, dass ihr die Insel Mirabella hinter euch gelassen habt? Dürfte ich fragen, in welche Richtung ihr unterwegs seid?“ Nun tauschten sie alle skeptische Blicke aus, ehe Nami kurz ihren Log Port begutachtete und dann antwortete: „Wir folgen der Nadel, die nach Nord-Westen zeigt, aber warum möchtest du das…?“ Doch Zorro blieb misstrauisch, er konnte es nicht genau sagen, aber der andere klang freundlich, und das konnte nichts Gutes bedeuten. „Vielen Dank für diese Information, und wärest du bitte so freundlich, dem Smutje auszurichten, dass er seine letzten Tage genießen soll. Ich werde circa zwei Wochen benötigen und beabsichtige, ihn unumwunden nach meiner Ankunft hinzurichten.“ Ah, er hatte es ja bereits erwartet. „Was?!“, entkam es Nami neben einigen anderen fassungslos. „Dulacre!“, stöhnte Zorro entnervt auf, während der Koch ein weinerliches Fiepsen von sich gab, wie das eine Mal, als Robin ihm gesagt hatte, dass sein Outfit lächerlich aussehen würde. „Wir hatten darüber gesprochen, kein Töten von Crewmitgliedern.“ „Warum war das überhaupt ein Thema?“, kam es von Lysop, der Zorro panisch anstarrte. „Über so etwas sollte man sich gar nicht erst absprechen müssen!“ „Ich erinnere mich sehr wohl, Lorenor“, kam es von der Teleschnecke, „aber seit den jüngsten Ereignissen sehe ich keine andere Möglichkeit, auch, wenn es deinen Zorn heraufbeschwören mag. Ich werde dem Smutje nicht verzeihen, deine Ehre beschmutzt zu haben. Es war einmal zu…“ „Ich konnte nichts dafür!“, klagte der Koch laut aus seiner Küchennische, richtig weinerlich. „Es ist nicht meine Schuld!“ „Das ist mir gleich. Was auch immer du für Ausreden hast, spar sie dir für deinen Gott auf. Vielleicht ist er dir gnädiger, aber ich werde es ganz gewiss nicht sein.“ Ganz großartig, er war mal wieder in seiner theatralischen Laune, dann war er immer am nervigsten. Noch schlimmer war allerdings, dass der Koch in seiner Ecke wimmerte, wie Lysop früher, wann immer sie eine unbekannte Insel erreicht hatten. Normalerweise legte er sich doch nur zu gerne mit Dulacre an. „Nun ja, bevor du zu solch drastischen Maßnahmen greifst, dürften wir zumindest erfahren, worum es geht?“, fragte Robin mit ihrem üblichen Lächeln, was Zorro nur zu deutlich machte, dass sie es wahrscheinlich eh wusste. „Sagt bloß, ihr habt die Zeitung noch nicht gelesen?“, kam es fast schon überrascht. „Wobei diese Blamage eigentlich auch verdient, ungesehen verbrannt zu werden.“ „Nein“, kam es von Nami und Zorro gleichzeitig und sie beide sahen zum Koch, der wie ein Häufchen Elend in seiner Ecke hockte und auf seinem Zigarettenstummel rumkaute. „Das ist alles eure Schuld!“, meinte er und zog dann zögerlich die Zeitung unter seinem Schneidebrett hervor, reichte sie offensichtlich geknickt Nami, „nur wegen eurem blöden Plan“, schniefte er. „Oh“, kam es von Nami. „Was steht denn drauf?“, murrte Franky und beugte sich zur Seite, um einen Blick erhaschen zu können. Seine Augen wurden immer größer und seine Mimik verkrampfte immer mehr. „Frank…y?“, murmelte Lysop. „Ein Desaster, nicht wahr?“, kam es von der Teleschnecke. „Dafür kann es keine andere Strafe geben.“ „Oje“, flüsterte Nami, während der Koch im Hintergrund kläglich wimmerte. „Was denn jetzt?“ Genervt erhob Zorro sich und wollte über den Tisch hinweg nach der Zeitung greifen, als Franky plötzlich beide Hände auf den Tisch knallte und sich dann schallend lachend zurückwarf. „Buhahaha! Was ne Story! Hahaha, da haben sie dich ja ganz schön drangekriegt, Sanji. Gott, hahaha, tust mir fast schon ein bisschen Leid.“ „Das war wirklich nicht so geplant“, murmelte Nami, „hätte nicht gedacht, dass wir es in die Zeitung schaffen.“ „Der Smutje tut dir leid?! Cutty Fram, derjenige, dessen Würde besudelt wurde – von niemand geringerem als dem Smutje – war schließlich Lorenor, also…“ „Kann ich jetzt endlich mal die Zeitung haben?“, knurrte Zorro. „Wenn meine Würde schon auf dem Spiel steht, sollte ich doch zumindest wissen, worum es geht.“ Wobei er eine dunkle Vorahnung hatte. Nami begegnete kurz Zorros hartem Blick, während die Teleschnecke aufschnaubte und der Koch noch tiefer hinterm Tresen versank, dann legte sie die Zeitung offen auf den Tisch. „Oh.“ „Wow!“ „Uff! Harte Worte!“ „Da waren Journalisten?“ „Z… Zorro?“ Er ignorierte die anderen und starrte das Titelblatt an. Erster Auftritt in der Öffentlichkeit ein Desaster – Lady Loreen von Piraten gedemütigt Triebtäter zerreißt Kleid auf Gala! – Lady Loreen, schutzlos ohne Falkenauge?! Er sah zur Bildunterschrift hinab. Strohhutpirat Vinsmoke Sanji entblößt Lady Loreen bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach der Auflösung ihrer Verlobung mit dem ehemaligen Samurai der Meere Mihawk Falkenauge. „Man sollte meinen, dass die Zeitung die reißerischen Mutmaßungen den Klatschzeitschriften überlassen würde“, bemerkte Jinbei. Er hörte, wie die anderen miteinander sprachen, doch sein Blick lag auf dem riesigen Bild, welches mehr als die Hälfte der Titelseite ausmachte. Die rechte Hälfte des Bildes zeigte ihn, sein alter Ego, den Rücken der Kamera zugewandt, das zerrissene Kleid hing hinab, zeigte offensichtlich, dass sein Oberkörper halbnackt war, auch wenn der Winkel der Kamera natürlich nichts zeigte, nur gerade genug. Rechts in der Ecke war ein unscharfer Schemen, der wohl Nami war, die mit dem Mantel angestürmt gekommen war, aber Zorro betrachtete die linke Hälfte des Fotos. Dort, auf dem Boden, zwischen glitzernden Steinchen, zerbrochenem Glas und einem zusammengeklappten Tisch hockte der Koch, starrte mit weit aufgerissenen Augen und offenstehendem Mund zu Zorro hoch. Ja, er konnte sehen, wie dieser Gesichtsausdruck für Außenstehende wirken musste, wie er für Leute wirken musste, die nur dieses Bild sahen. Es sah aus, als würde der Koch ganz fasziniert Lady Loreens nackten Oberkörper angaffen. Aber Zorro kannte den Koch. Er wusste, wie der Koch Frauen angaffte, wie er Zorro angaffte, wenn er in diesem Körper war – selbst, wenn er sich bemühte, es zu unterdrücken – aber dieser Blick war kein Gaffen. Der Koch starrte ihn an, Überraschung, Verwirrung, Entrüstung, vielleicht auch so etwas wie aufkeimende Erkenntnis und damit verbundener Ärger, in seinem Blick. So wie damals auf Alabasta, als Sanji sich über Zorros Wunden aufgeregt hatte. So wie damals gegen die Foxy-Piraten, als sie unfreiwillig als Team zusammengearbeitet hatten. So wie damals auf Water Seven, als Zorro sie alle daran hatte daran erinnern müssen, was Respekt gegenüber dem Kapitän bedeutete. So wie damals auf der G6, wann immer Zorro sich mit den Soldaten angelegt hatte. „Jetzt sag doch mal was?“, kam es zögerlich von Lysop. „Du machst mir langsam Angst.“ Und als Zorro aufsah, musste er feststellen, dass die meisten dem wohl mehr oder weniger zustimmen würden, allen voran der Koch, der ihn anstarrte, als würde es darum gehen, ob er aus der Crew geschmissen werden würde. Schmunzelnd senkte er seinen Blick wieder auf die Zeitung. „Ich mag das Bild“, erklärte er dann schließlich. „Schade, dass sie mich nur von hinten zeigen.“ „Lorenor?“, kam es ungläubig von Dulacre. „Wovon redest du? Dieses Bild ist…“ „Genauso wie es geplant war“, sagte er hart, doch sein Blick lag auf dem Koch. „Das alles war so gewollt, Dulacre. Der Koch sollte das Kleid zerreißen, also gibt es keinen Grund, dich so aufzuregen. Es war alles unser Plan, zur Ablenkung, und er hat funktioniert.“ „Aber mit diesem Bild wirst du...“ „Hast du ein Problem damit, dass jemand meinen nackten Oberkörper gesehen hat?“ Lysop quiekte leise auf, aber Zorro ließ sich nicht beirren. „Hast du etwa ein Problem damit, dass jemand diesen nackten Oberkörper gesehen hat?“ Eine Sekunde war es mucksmäuschenstill, selbst Ruffy hatte im Essen innegehalten und sah nun mit hochgezogenen Augenbrauen zu Zorro auf, dann seufzte die Teleschnecke gezwungen. „Vergib mir, Lorenor. Ich vergesse immer wieder, dass du solch ordinäre Handlungen nicht als beschämend erachtest“, reagierte er mit diplomatischem Kalkül, wie Zorro sehr wohl merkte und es war ihm recht. „Dennoch, der Smutje hat mit seiner Tat deine Ehre verletzt und dies…“ „Sehe ich nicht so“, unterbrach Zorro ihn sachlich. „Denn du vergisst ebenfalls, wer und was ich bin. Die Ehre eines Piraten verlangt doch regelrecht danach, auf so einer Veranstaltung etwas Unruhe zu stiften.“ Dann fiel sein Blick wieder auf den Koch und endlich sah er nicht mehr ganz so gegängelt aus. Zorro hatte einen guten Tag, also entschied er, ausnahmsweise eine gute Tat zu begehen. „Endlich hat die Welt mal einen Moment lang Lady Loreens wahres Ich gesehen, dafür müsste ich dem Koch eigentlich fast schon dankbar sein.“ „Ich verstehe“, antwortete die Teleschnecke trocken nach zwei Atemzügen. „Nun denn, so schwer es mir fällt, aber es wäre wohl unangebracht, jemanden umzubringen, dem du zu Dank verpflichtet bist.“ „Es wäre generell unangebracht, jemanden aus meiner Crew umzubringen“, murrte Zorro kühl. „Gut, dann entschuldigt die Störung. Einen schönen…“ „Dulacre!“, knurrte Zorro. „Wenn du in zwei Wochen kommst, bring Sake mit, den guten, verstanden?“ „Lorenor, ich hatte nur aufgrund… nun gut. Es könnte sein, dass ich ein bis zwei Tage länger brauchen werde, aber ich werde da sein.“ Klick Noch einen Moment herrschte eine betretene Anspannung vor, alleine unterbrochen von klapperndem Geschirr, als Ruffy unbehelligt einfach weiter aß, dann setzte Zorro sich wieder hin, riss die Zeitung vom Tisch und setzte ebenfalls sein Frühstück fort. „Uff, also, nicht böse gemeint Zorro, aber der Kerl ist schon leicht… wahnsinnig“, murmelte Franky mit einem breiten Grinsen. „Leicht?“, kam es von Lysop. „Der Typ hat sie doch nicht mehr… aber mal ganz ehrlich, warum direkt so extrem? Wenn er wütend ist, okay? Aber dann direkt jemanden umbringen?“ „Er galt nicht umsonst als der grausamste der Samurai“, bemerkte Robin mit einem sachten Lächeln, ehe sie an ihrem Kaffee nippte. "Denn nichts ist so grausam, wie ein rationaler Verstand, der den Tod eines Menschen als kleineres Übel erachtet.“ „Du brauchst ihn nicht durchzuanalysieren“, murrte Zorro. „Er ist einfach gerne dramatisch.“ Die anderen unterhielten sich weiter über das eben Geschehene, aber Zorro konzentrierte sich wieder auf sein Essen, deutlich besser gelaunt als am frühen Morgen. So gut gelaunt, sogar, dass er großzügig die Blicke des Kochs ignorierte, der immer noch in seiner Kochnische hockte, aber sich nun laut darüber beschwerte, wie sehr die Zeitung ihn in ein schlechtes Licht rückte und wie gemein sie alle gewesen waren, dass sie den Koch als lüsternes Ablenkungsmanöver missbraucht hatten. Nami versuchte etwas die Wogen zu glätten, doch Franky und Brook waren dabei keine große Hilfe, bis sie sich dann mit einer auffordernden Geste Zorro zuwandte, doch er ließ sie auflaufen, so großzügig war er dann doch nicht. Gut gelaunt, verließ er die Küche. So gut gelaunt, dass er sich gar nicht aufs Ohr legen wollte, sondern entschied, noch etwas zu trainieren. So verging der Tag und als er sich am späten Nachmittag nach einem verdienten Nickerchen mit einem verdienten Sake bei den Orangenbäumen auf der Hauptterrasse niederließ, überlegte er einen Moment, die kleine, weiße Teleschnecke in seiner Hosentasche herauszuholen, entschied sich jedoch dagegen. Stattdessen zog er die Zeitung vom Morgen hervor und legte sie neben sich auf den Boden. Er wusste, dass Dulacre ihn dazu drängen würde, die Artikel zu lesen, aber auch, wenn Zorro mittlerweile die Wichtigkeit dahinter verstand, so hatte er die Bilder, die Zeichnungen und Grafiken schon immer deutlich interessanter gefunden. Also saß er da, und begutachtete dieses Bild, ignorierte diese ganzen Worte, die so vieles sagten, was ihn nicht interessierte, während dieses Foto so vieles sagte, was für ihn von Bedeutung war. „Hier steckst du. Mann, fast, als hättest du dich versteckt.“ Zorro war nicht überrascht, er hatte den anderen mit jedem Schritt gehört. „Was machst du hier über…? Oh, deshalb.“ „Keine Ahnung, was du meinst. Ich wollte nur in Ruhe was Sake trinken. Ich muss mich nicht verstecken, um die Zeitung zu lesen.“ Zorro sah kurz auf, begegnete dem Blick des Kochs, der immer noch blass war – selbst für seine Verhältnisse – und sich nun mit verschränkten Armen an die Reling lehnte. „Dein Sozius ist ganz schön wahnsinnig“, jammerte der Koch dann mit einem leichten Schmollen. „Ernsthaft. Weißt du, wie beschissen diese Artikel für mich sind und dann kommt dieser Arsch auch noch darauf, mich umbringen zu wollen?! Wie kannst du überhaupt mit so jemandem…?!“ „Er hatte nicht vor, dich umzubringen", unterbrach Zorro ihn schroff und zuckte mit den Schultern. „Was?! Hast du ihn nicht gehört?“ „Dulacre hat meine Vivre Card. Wenn er wollte, könnte er uns überall auf der Welt aufsuchen, und warum sollte er uns vorwarnen, obwohl er doch weiß, wie ich über diesen Mist denke? Wenn er ernsthaft vorgehabt hätte, dich zu töten, wäre er heimlich gekommen und hätte es getan, bevor irgendwer von uns ihn hätte aufhalten können.“ Langsam ließ der Koch die Arme sinken. „Jetzt, wo du’s sagst…“, murmelte er fast schon nachdenklich. „Aber warum hat er dann angerufen.“ „Weil er das Drama liebt“, seufzte Zorro genervt. „Er war wütend über die Zeitung, das Bild und musste das an jemandem auslassen und du hattest ja von Anfang an bei ihm verkackt.“ Der Koch betrachtete die Zeitung neben Zorro und ließ sich dann langsam auf den Boden sinken. „Du scheinst ihn echt gut zu durchschauen“, meinte er dann schließlich. „Tze“, schnaubte Zorro. „Wahrscheinlich hat er noch fünf Ecken weitergedacht, was ich mir noch nicht mal vorstellen kann. Hat sich viel zu schnell beruhigt und kleinbeigegeben. Würde er nie machen, wenn er glaubt, Recht zu haben. Mann, wie sehr mich das ankotzt, dass dieser Mistkerl mir immer einen Schritt voraus ist.“ Dieser letzte Satz stimmte nicht so ganz. Ja, es war nervig, aber es hatte auch etwas Beruhigendes, nur nicht an Tagen wie diesen, da war es nur nervig. Dann war es ruhig zwischen ihnen. „Trotzdem Danke“, murmelte der Koch schließlich. „Du hast mich verteidigt, obwohl du wusstest, dass er gar nicht ernstmachen wollte. Wäre nicht nötig gewesen.“ „Ich hab dich nicht verteidigt“, widersprach Zorro schlicht. „Ich hab nur die Wahrheit gesagt. Ich war nicht glücklich mit dem Plan, weder mich verstellen zu müssen und das arme, kleine Opfer zu spielen, noch, dir die Täterrolle aufzudrücken. Aber – auch, wenn ich es echt nicht gerne zugebe – Nami hatte recht, dass dieser Plan der erfolgversprechendste war.“ „Trotzdem echt beschissen“, knurrte der Koch. „Triebtäter und das war noch der freundlichste Begriff. Ja, ich weiß, dass ich mich nicht immer ideal verhalte, aber ganze Zeitungsartikel, die mich zu etwas machen wollen, was ich nicht bin, mich verurteilen und in der Öffentlichkeit brandmarken ist… keine Ahnung… es ist fies, gemein. Sie zerreißen mich regelrecht und wahrscheinlich nur, um die Leser anzulocken.“ Zorro nickte. Er verstand sehr gut, wovon der andere sprach. „Sei nicht zu sauer auf die anderen“, meinte er sachte, „habe auch keinen Reporter bemerkt, du? Ich denke nicht, dass irgendwer wollte, dass dieses Ablenkungsmanöver in den Zeitungen endet.“ Er konnte sehen, wie der Koch ihn mit großen Augen anstarrte. „Ich denke, sie alle hatten ihren Spaß daran, uns beide mit dem Plan etwas zu foppen, dich vielleicht noch etwas mehr als mich, aber es sollte keine Nachwirkungen haben.“ „Wow, seit wann bist du denn so verständnisvoll?“, kam es verwundert vom anderen. Zorro zuckte nur mit den Schultern. „Und du bist auch mir gegenüber unglaublich verständnisvoll.“ Nun klang er misstrauisch. „Du hast mich nicht nur vor Falkenauge verteidigt, du hast dich sogar fast bedankt. Irgendetwas ist doch faul.“ „Ach, leck mich doch“, murrte Zorro, meinte es jedoch nicht ernst und der Koch verstand das auch, denn er erwiderte Zorros Grinsen. „Ich hab halt was Mitleid mit dir“, gestand er ein. „Weiß genau, wie beschissen es ist, wenn die Zeitung dich als jemand darstellt, der du nicht bist, und du kannst nichts dagegen machen.“ „Oh“, machte der andere, ehe er leise aufschnaubte. „Naja, ist aber schon was anderes, immerhin ist der Mist über dich durchweg positiv und liebevoll, ich werde zerrissen.“ „Als schwächliches Gör dargestellt zu werden, welches dem Wohlwollen und der Gnade anderer ausgesetzt ist und ohne Falkenauge sich nicht zu helfen weiß, nennst du positiv? Ich wünschte, jemand würde mal so einen Artikel über Lady Loreen verfassen“, widersprach er und pochte mit den Fingerknöcheln auf die Zeitung. „Ich wünschte, die Welt würde mich in diesem Körper nur einmal als Monster, als Verbrecher, als irgendetwas anderes wahrnehmen als eine wehrlose Heilige mit einem hübschen Gesicht. Aber darauf kann ich noch lange warten, es sei denn, die Welt findet endlich die verdammte Wahrheit heraus.“ Dann seufzte er. „Gib den Artikeln zwei bis drei Wochen, danach werden die Leute diesen Mist vergessen haben, solange du die Medien nicht mit was Neuem fütterst. Glaub mir, ich spreche aus eigener, leidiger Erfahrung“, fügte er resigniert hintendran und nahm einen deutlichen Schluck seines Sakes. Wieder saßen sie ruhig da, während Ruffys und Brooks Lachen übers Schiff hallte. Irgendwo aus den Tiefen der Sunny kam ein rhythmisches Hämmern. Es war selten friedlich auf ihrem Schiff. Der Koch seufzte auf. „Irgendwie hab ich das vermisst." Fragend begegnete Zorro seinem Blick. "“Na, Momente wie jetzt. Versteh mich nicht falsch, du bist mit Abstand das anstrengendste Crewmitglied von allen und gehst mir die meiste Zeit gehörig auf die Nerven. Aber…", setzte er dann ruhiger hinterher, „... solche Gespräche wie jetzt haben mir immer gezeigt, dass wir doch miteinander können, egal wie sehr wir einander sonst anschnauzen. Daher…" Er zuckte nur mit den Schultern und sprach erst nach einem Moment weiter: „Seit der Sache mit Lady Loreen… Ich kapiere immer noch nicht wirklich, was du mir vorwirfst, aber es… Ich verstehe nicht, wie ich mich anders verhalten soll." Ja, sie alle schienen sich wirklich Gedanken zu machen, unnötig viele Gedanken. Seufzend betrachtete Zorro seinen Becher. Der Koch hatte nicht Unrecht. Auch wenn es ihm nie so wichtig gewesen war, ob er von allen Crewmitgliedern wirklich gemocht wurde, so hatte auch er diese Abende manchmal bewusst gesucht, diese Nächte oder frühen Morgenstunden, oder zumindest nicht bewusst vermieden. Er mochte es, sich mit dem Koch zu streiten, ihm auf die Nerven zu gehen und auch mal einfach etwas Unbedachtes raushauen zu können, ohne dass der andere es direkt persönlich nahm. Aber auch er hatte nie daran gezweifelt, dass diese Art zwischen ihnen sich je ändern würde, bis es sich dann geändert hatte. Bis er diesen Blick gesehen hatte und sich dann doch so vieles verändert hatte. „Ich mag dieses Bild", wiederholte er dann seine Worte vom Frühstück. „Weil ich auf dem Boden hocke, wie ein Vollidiot?", murrte der Koch sofort angefressen. „Das auch", stimmte Zorro zu, „und weil du dich in jenem Moment so verhalten hast, wie ich dich kenne. Das ist der Unterschied, Koch. Kein Gaffen, keine Herzchen, einfach nur der nervige Koch." „Hmm?“, machte der Koch erst fragend und beugte sich dann mehr über das Bild. „Wie meinst du das?“ Zorro zuckte nur mit den Schultern, er konnte es nicht wirklich besser in Worte fassen. „Oh", kam es schließlich nachdenklich vom anderen, ohne dass Zorro überhaupt was gesagt hatte, „ich verstehe…, glaube ich." „Na, wie dem auch sei. Ich geh noch was trainieren. Schick niemanden hoch, werde das Abendessen wohl verpassen." „In Ordnung. Aber ich mach dir ein Bento parat, denk an unsere Abmachung." „Jaja, ich werd's mir später holen", murrte er nur und wandte sich mit erhobener Hand zum Gehen. „Hey Zorro", rief Sanji ihm nach. „Nur mal so ein Gedanke, aber wie soll die Welt je die Wahrheit herausfinden, wenn du sichergehst, dass dich nie jemand als Loreen sieht?" Kurz erstarrte er, dann schnaubte er auf und ging weiter. „Das lass mal meine Sorge sein", murrte er nur und zeigte dem anderen den Mittelfinger, froh, dass dieser sein Grinsen nicht sehen konnte. Er konnte es einfach nicht leiden, wenn der Koch recht hatte.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)