Homecomer von CaroZ (Bound in Darkness 2) ================================================================================ Kapitel 7: Gegenwind -------------------- „Hältst du es für ’ne gute Idee, erst nur die Leute an Bord zu nehmen?“, fragte Yattaran mit hinter der Brille gerunzelter Stirn. „Nach Keis Berechnungen brauchen wir einen Teil des Platzes, den die Menschen einnehmen, später für die Erde“, erklärte sich Yama. „Soso, und wie viel Zeit willst du ihnen geben, um die Erde zusammenzukratzen, bis du sie alle verschleppst?“ „Yattaran, bitte. Stell mich nicht in Frage, sondern hilf mir. Ich brauche deinen klugen Kopf hierfür.“ „Genau den kriegst du doch!“ Yattaran warf die Arme in die Luft. „Die armen Idioten graben ja schon wie die Irren. Wenn wir die Arbeiter weggebracht haben, schaufeln wir deinen kostbaren Modder selber in die Silos, ja?“ „Ja“, sagte Yama ungeduldig. Sie mussten sich beeilen. Seit er Salvador festgenommen hatte, waren schon fast dreizehn Stunden vergangen; es war schwer einzuschätzen, wie lange feindliche Schiffe verschiedener Klassen brauchen würden, um diesen Sektor zu erreichen. Hoffentlich hatte keins von Gaias Kriegsschiffen eine In-Skip-Route für Garfudias programmiert … Aber warum sollten sie? Er atmete tief durch. „Wie weit sind die Ernten?“ „Kann dich beruhigen. An Bord ist schon so viel Obst, wie mit den vielen Passagieren noch reinpasst. Der Rest muss hier bleiben, fürchte ich. Freut sich jemand anders drüber.“ „Oder wir holen es später.“ Yama versuchte sich zu konzentrieren. „Was fehlt noch bis zum Start?“ „Nur ein Captain.“ Yattaran zuckte die Achseln. „Aber ich seh nur einen, der rumläuft wie ein aufgescheuchtes Huhn.“ Zum Teufel mit den dummen Bemerkungen. „Ich gehe ans Ruder“, sagte Yama knapp. Dann ging er an Bord. Es war eng auf dem Hangardeck. Neben den uniformierten Soldaten des Stützpunkts drängten sich dort auch die Plantagenarbeiter, Callis kleines Forscherteam, die Köche, die Hausmeister, die Gärtner und alle anderen, die die Basis unterhalten hatten. Weitere Menschen waren in den Frachträumen versammelt. Yama überlegte fieberhaft, was er vergessen haben könnte, beschloss dann aber, dass sie dadurch nur Zeit verloren. Sie mussten nach Euros und dann schnell wieder zurück, um das Erdensubstrat einzuladen und zu verschwinden. Es war seltsam, die Plantagen desolat zurückzulassen. Vom Steuer aus sah Yama hinunter auf die endlosen Baum- und Strauchreihen, bis sie wieder unter dem Hologramm verschwanden und nur noch eine trostlose Ebene zu sehen war. Vorerst würde keine der wertvollen Nutzpflanzen eingehen; die aufwändige Pflege, die sie hier erfuhren, wurde großteils nicht von Menschen getätigt, sondern von Robotern und Computern. Menschen brauchte die Anlage lediglich zur Beaufsichtigung, für die Wartung der Systeme und für die komplexere Gärtnerarbeit. Ich habe nichts zerstört, sagte er sich. Ich kann wiederkommen. Ich WERDE wiederkommen. „Kurs setzen auf die Euros-Kolonie“, ordnete er an. Ein Flug innerhalb der Atmosphäre beanspruchte den Dunkle-Materie-Antrieb nicht. Somit bestand auch kein Grund, die vielen unfreiwilligen Passagiere mit schwarzen Wolken und Ionenstürmen zu verängstigen. Die Innenarchitektur der Arcadia war verstörend genug. Da Alonso und Cervus im Hangar und in den Frachträumen die Aufsicht führten, hatte Yama die Brücke mit Norrel und Caruso besetzt. Kei und Yattaran waren wie gewohnt auf ihren Posten. Wer fehlte, war Harlock. „Vielleicht haben wir ihn unten vergessen“, witzelte Kei. „Wenn der Captain nicht will, dass man ihn kommen oder gehen sieht, dann sieht man ihn auch nicht.“ Ihre gute Laune verriet, dass sie sich nicht wirklich Sorgen machte. Vermutlich löste der Gedanke, dass Frachtraum 3 voll mit Äpfeln, Kirschen und anderen guten Dingen war, ungewohnte Glücksgefühle in ihr aus. Yama dachte darüber nach, Harlock aufzusuchen – Miime würde ihm sagen können, wo er war –, entschied sich aber dagegen. Erst hatte er seine Mission auszuführen, schließlich leitete er sie. Warum auch immer Harlock sich wieder einmal isolierte, er konnte jetzt keine Rücksicht darauf nehmen. Der Flug verlief ereignislos. Die schön gefärbten Landschaften des Planeten wechselten ein wenig ab, aber großteils waren triste violette Wüsten zu sehen, so salzig, dass selbst die Seidenholzbäume es nicht mochten; der Grund dafür, warum dieser Kontinent nicht für die Kolonisierung geeignet gewesen war. Später glitten sie über ein trübes smaragdfarbenes Meer dahin. Lange gezackte Flossen tauchten hier und dort aus olivgrünen Schaumkronen auf. Die Kolonie auf Euros war nicht unter einem Hologramm verborgen. Sie glitzerte wie ein Perlenband umgeben von blaugrüner Vegetation. Yama zählte drei große Ballungszentren, von denen sie auf dasjenige zuhielten, das der Küste am nächsten war. „Die Stadt heißt Nunes“, informierte ihn Kei, „und sie hat eine Präsidentin. Ungewöhnlich. Ich kann sehr gerne das Reden für dich übernehmen, Captain, wenn du willst.“ „Danke, Kei.“ Yama hatte überhaupt keine Lust darauf, der Regierung beizubringen, dass sie nun ein paar neue Einwohner bekamen. Mit den Einwanderungsformalitäten von Garfudias hatte er sich nicht auch noch befassen können. Allerdings wusste er von anderen Fällen, dass angesichts des Weltensterbens die Migration in andere Kolonien nicht mehr so kompliziert war wie früher einmal. Ja, während Kei die Passagiere einbürgerte, würde er nach Harlock suchen. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. „Lass dir nicht so viel Zeit“, bat er sie. „Ich hab nicht vor, eine große Show daraus zu machen, dass wir Leute hier lassen“, antwortete Kei, und Yattaran lachte. *** Harlock war nicht betrunken, und er konnte nur hoffen, dass das so blieb. Seltsam – so lange hatte er nun schon keine geistige Verbindung mehr zur Arcadia, und doch hatte er jetzt ein starkes, drängendes, schlechtes Gefühl. Wie eine Intuition. Dabei gab es nichts Bedrohliches zu sehen, wenn man aus den großen Fenstern des Salons schaute. Garfudias bot die üblichen bunten Farben und simplen Formen, wie ein impressionistisches Gemälde. Und wenn Gefahr im Verzug war, was machte er, Harlock, dann hier, anstatt bei Yama auf der Brücke zu sein? Schmollen vielleicht? Unsinn. Über solche infantilen Unmutsbekundungen war er erhaben. „Harlock!“ Yama rief nach ihm. Wie üblich wusste er genau, wo er suchen musste. Da trat er auch schon ein, sein junger Captain. Noch immer trug Yama die Lederjacke, die ihm an seinem ersten Tag auf der Arcadia aus dem Kleidungsfundus zugewiesen worden war, mit dem Totenschädel auf der rechten Brust und auf herrliche Weise seine athletische Figur betonend. Unwahrscheinlich, dass er jemals seinen Kleidungsstil wechseln würde, um ihn Harlocks eigenem anzupassen. Umhänge passten einfach nicht zu Yama. Harlock gestattete sich, den Anblick in vollen Zügen in sich aufzunehmen. „Harlock, was machst du hier?“ Yama legte den Kopf schief. „Starr mich nicht so an. Du benimmst dich immer seltsamer.“ Er konnte Yama unmöglich sagen, dass er Angst hatte. Angst war etwas, das nicht zu ihm gehörte. „Ich habe dir nicht gesagt, warum ich die Plantagen nicht sehen will. Das werde ich noch tun, eines Tages. Es hat nichts mit dir zu tun.“ „Wie beruhigend. Warum machst du es schon wieder – dich verbuddeln? Wolltest du nicht an meiner Seite sein?“ „Ich bin dir im Moment keine Hilfe“, erwiderte Harlock ruhig und sah wieder aus dem Fenster. Ich würde dich nur verrückt machen. Dir ins Steuer greifen. Dich bevormunden. Das, was du am meisten hasst. „Hast du die Männer abgesetzt?“ „Ja. Wir haben sieben Besatzungsmitglieder weniger. Ich habe jedem ein paar Credits mitgegeben.“ Harlock schüttelte den Kopf. „Ein Piratenkapitän, der die Männer bezahlt, die ihm den Rücken kehren.“ „Tut mir leid, Harlock, aber einige Dinge ändern sich nun mal. Ich bin anders als du.“ „Und das ist gut. Du bist gütiger als ich. Was Freundlichkeit betrifft, bin ich verbraucht. Hoffentlich wirst du das in hundert Jahren nicht auch sein.“ Er sah zu, wie die Arcadia wieder abhob und an Höhe gewann. Die Euros-Kolonie schrumpfte zu einem bunt schillernden Reif zusammen. „Yama, ich bin … nicht so zuversichtlich, wie ich gern wäre.“ „Ist mir aufgefallen“, gab Yama ungeduldig zurück. „Könntest du bitte damit aufhören und mir vertrauen? Oder besser noch, mich unterstützen?“ Er kam zwei Schritte näher. Mit Bestürzung stellte Harlock fest, wie stark Yamas Präsenz auf ihn wirkte; obwohl noch mehrere Meter sie trennten, glaubte er, Yamas Wärme zu spüren, seinen Duft zu riechen. Er wusste genau, wie Yama roch. Während des Rituals hatte er die Nase in seinem Haar vergraben und ihn eingeatmet wie berauschende Dünste. Er kannte jeden Zentimeter von Yamas Haut, wusste, wie er schmeckte, welche Geräusche er machte, wenn er erregt war. Er wollte ihn wieder küssen. Er wollte nichts mehr als das. Yama begann, in dem langen Raum auf und ab zu gehen. „Ich glaube, die Art, wie ich die Dinge angehe, gefällt dir nicht, obwohl du das Gegenteil behauptest.“ Harlock wollte protestieren: „Das ist nicht wahr. Ich …“ „Auch Miime glaubt das. Sie kennt dich schon ewig. Harlock, ich kann es nicht rückgängig machen – nicht deine Entscheidung und nicht meine. Wir würden nicht mehr leben, wenn wir uns anders entschieden hätten.“ Und wir hätten keinen Sex gehabt, wenn wir uns anders entschieden hätten, dachte Harlock. Ich hätte dich nicht auf eine Weise kennenlernen müssen, die ich jetzt nicht mehr aus meinem Kopf bekomme. „Ich will mich nicht vor meiner Verantwortung drücken“, sagte Harlock schwerfällig. „Dann tu es auch nicht, und komm auf die Brücke. Wir müssen von Garfudias verschwinden, sobald wir die Erde haben.“ Aber das Ritual, dachte Harlock, ohne es zu wollen. Denkst du manchmal daran? Er konnte die Frage nicht stellen; er sprach nicht über solche Dinge. Es wäre nicht schwer gewesen, den Mund aufzumachen und es herauszulassen, mit Yamas ganzer Aufmerksamkeit auf sich. Doch stattdessen sah er Yama nur an, ohne auf dessen Worte einzugehen. Yama versteifte sich unter dem intensiven Blick, und ein Hauch von Röte kroch über seine Wangen. „Was soll das?“, fragte er mit unsteter Stimme. „Du siehst mich an, als ob du mich verschlingen willst.“ Nicht auf diese Weise, dachte Harlock und wandte den Blick ab. „Es sind nur Gefühle“, brachte er irgendwie hervor. „Vielleicht liegt es an der Dunklen Materie, daran, dass wir … verbunden waren.“ Das war eine ungelenke, aber ehrliche Antwort, ein Schritt in die richtige Richtung. Viel zu anstrengend. Über die Jahrzehnte hatte er sich daran gewöhnt, stoisch zu schweigen, da niemand wirklich hören wollte, was er fühlte. Außer Tochiro vielleicht. Yamas Blick war unverwandt auf ihn gerichtet. „Das könnte sein“, sagte er vorsichtig. „Vor ein paar Tagen haben wir uns geküsst, obwohl …“ Er räusperte sich. „Ich meine, das Ritual ist eine Weile her, aber vielleicht dauert es länger, bis sich die Bindung ganz auflöst.“ Warum muss sie sich überhaupt auflösen? Wer sagt, dass das so sein muss? „Das ist auch in Ordnung“, fuhr Yama fort. „Ich habe nichts dagegen, dich zu küssen. Es ist ja nicht … nicht unangenehm.“ Die zarte Röte stand ihm gut, ließ ihn lebendiger aussehen. Harlocks Kehle war trocken. „Aber erst mal will ich Erde auf die Erde schaffen. Und dann will ich nach Hause gehen.“ Endlich überbrückte Yama die letzten Meter zwischen ihnen und blieb unmittelbar vor Harlock stehen. „Lass uns das gemeinsam tun, bitte.“ Harlocks Hirn hatte Mühe, seine Gedanken zusammenzuhalten. Er wollte alles sagen, was Yama hören wollte. Nur wo sollte er anfangen? In die unangenehme Stille schnitt plötzlich Keis Stimme über die Com-Verbindung: „An alle, gleich tritt Phase zwei in Kraft. Alle bereitmachen zum Verladen der Erde nach dem besprochenen Schema. Captain, wir gehen in den Landeanflug über.“ Es war so weit. Gleichzeitig schauten Yama und Harlock aus dem Fenster, wo das Hologramm sich langsam auflöste und die weiten Felder mit Rosengewächsen freigab. „Kommst du jetzt mit oder nicht?“, fragte Yama eindringlich. Harlock mochte seine Kommandostimme. Wenn Yama etwas wollte, konnte er so überzeugend sein … „Die Gelegenheit wird sich so bald nicht wieder ergeben“, stellte er fest. „Gehen wir.“ *** Die riesigen Ladeluken öffneten sich geräuschlos. Yamas Männer stürmten hinaus, als würde ein All-you-can-eat-Buffet auf sie warten. Irgendwie musste er es geschafft haben, sie von seinem Vorhaben zu überzeugen. Vor der Evakuierung hatte Kei angeordnet, dass die Gärtner und Arbeiter all ihre Schaufeln und Gerätschaften zum Bewegen der Erde am Eingang sammelten. Alle leeren Silos in den Frachträumen warteten darauf, den kostbaren Mutterboden (oder den ‚heiligen Dreck‘, in Yattarans Worten) für die Reise aufzunehmen. Nun glich dieses gut geplante Unterfangen einem schwer zu koordinierenden Chaos. Yama schlängelte sich, Zurechtweisungen in alle Richtungen schreiend, durch das emsige Gewusel, das sich auf die Plantagen stürzte. Er musste Calli finden; sie hatten verabredet, dass er letzte Einstellungen an den Automatismen der Plantagen vornahm und zudem alles zusammenpackte, was er für ihr gemeinsames Projekt auf der Erde brauchen würde. Jetzt war die Zeit gekommen, ihn an Bord zu nehmen. Yama fand den Mann im Korridor zu den Laboratorien. Calli kam mit schweren Schritten auf ihn zu, hinter ihm ein muskulöser Mann mit unordentlichem Haar, das an den Schläfen ergraute, der den großen, gepflegten Lederkoffer des Professors auf einer Hoverplatte zog. „Yama“, seufzte Calli, „ich bin bereit.“ Sein Gesicht sah irgendwie grau aus, als hätte er wenig Schlaf gefunden. „Das hier ist mein Gehilfe, Bouko. Er darf doch mit an Bord?“ „Natürlich“, antwortete Yama. Er wollte keine Zeit verlieren. „Aber wir müssen uns beeilen.“ „Schon in Ordnung.“ Bouko nickte ihm zu. „Der Professor und ich haben alles beisammen, was benötigt wird.“ „Du bist was, Laborassistent?“, fragte Yama, während er die Führung übernahm und schnellen Schrittes voranging. „Yep, und auch alles Praktische wie Einsetzen, Beschneiden, Fällen, wo die Maschinen mal versagen. Stets zu Diensten, Captain.“ „Sehr gut.“ Bis zum Ziel ihrer Mission war eine zusätzliche Hand an Bord nicht schlecht, dachte Yama. Nur noch sechs Mann weniger, nicht sieben. Bouko sah kräftig aus, ließ sich sicher in die eine oder andere Fleißarbeit einbinden. Die Arcadia kam in Sicht. Callis Blick klebte voller Unbehagen am furchterregenden Rammbock an der Bugspitze, ehe sie das Schiff umrundeten und sich der offen stehenden Hangarluke näherten. Noch waren alle übrigen Helfer emsig damit beschäftigt, die Erde in stapelbare Gefäße umzufüllen. Mutterboden konnte nicht in allen Materialien transportiert werden, schließlich war er lebendig und atmete. „Ich packe mit an, sobald ich die Ausrüstung des Professors verstaut habe“, kündigte Bouko an. „Nur zu. Hier lang.“ Yama führte ihn an Bord, und Calli schlich sichtlich eingeschüchtert hinter ihnen her. Das Schiff schluckte sie wie ein riesiges dunkles Maul aus schwarzem Metall. Kei stand am Eingang zu den Frachträumen, bereit, ihre Leute anzuweisen. Sie nickte ihnen zu. An ihnen vorbei eilte Caruso, sein tätowierter Stiernacken glänzte von Schweiß. Yama sah über die Schulter in Callis blasses Gesicht. „Das sind meine Leute, und ich würde jedem von ihnen mein Leben anvertrauen“, betonte er. Sein früherer Mentor nickte nur. Bouko wirkte recht unbeeindruckt. In diesem Moment stürmte Yattaran von draußen herein. „Kei!“ Sie lief ihm entgegen; der Erste Maat stoppte und entdeckte Yama. „Captain, wir haben ein Problem!“ „Was für ein Problem?“, riefen Yama und Kei gleichzeitig. „Ein Schiff hat direkt über den Plantagen materialisiert! Ein verdammtes Schlachtschiff, Skyraider-Klasse!“ Yama gefror das Blut in den Adern. Die Okeanos war ein Skyraider-Schiff gewesen. Das konnte nur bedeuten … „Sie haben ein neues Flaggschiff“, brachte er tonlos hervor. Obwohl sein Herz galoppierte, waren seine Fingerspitzen plötzlich eiskalt. „Sie sind hier, und … Sie müssen verfolgt haben, wie wir nach Euros geflogen sind …“ Warum kommen sie so früh? „Yama, am Boden können wir uns nicht verteidigen!“, rief Kei. „Wir müssen sofort starten!“ „Ich habe Harlock bei den Plantagen gelassen. Er wollte sie nicht sehen, aber vorhin …“ Sein Mund schmeckte nach Galle. Kurzentschlossen schob er Calli und Bouko in Keis Richtung. „Bringt euch in Sicherheit. Bereitet alles für den Start vor. Schießt nicht, bevor sie es tun. Sobald wir an Bord sind, heben wir sofort ab.“ Alles andere war sowieso unmöglich – ohne sein Zutun konnte die Arcadia nicht starten. Yama stürzte wieder nach draußen, wo seine Männer alles fallen gelassen hatten und in die Deckung ihres Schiffes flüchteten. Die Geschütztürme der Arcadia rotierten mit bedrohlichem Rattern, richteten sich auf den Feind aus. Yama sah nach oben; dort hing es, das Schiff, tief in der Atmosphäre. Das Schwesternschiff der Okeanos, die Astraios. Wer war der Kommandeur? Er erinnerte sich nicht. Irgendjemand, den er nicht kannte. So schnell ihn seine Beine trugen, stürmte er geradewegs zu den Plantagen zurück. Sie waren riesig. Wie weit war Harlock in das Gelände hineingegangen? Zweifellos hatte er gesehen, was los war – entweder war er auf dem Rückweg oder er hatte irgendwo Deckung gesucht. Hinter ihm krachte eine Plasmasalve in die Arcadia. Fast trotzig warfen ihre Dunkle-Materie-Schilde einen Teil der energetischen Ladung zurück. Yamas Ohren waren schon jetzt taub. Er rannte in das Gebäude, um den Weg abzukürzen. Um eine Biegung herum kam ihm wild kreischend Tori entgegen und streifte ihn mit den Krallen. Yama riss die Arme über den Kopf und wehrte ihn ab, doch der Vogel flog einen Bogen und stieß wieder auf ihn zu. Falsche Richtung, erkannte Yama. Harlock hatte ihm gesagt, dass Tori ziemlich deutlich kommunizieren konnte, wenn er wollte, und tatsächlich fühlte es sich jetzt in Yamas Kopf an, als spräche der Prepenti mit drängender Stimme zu ihm. Hier lang, mir nach! Yama folgte ihm. Tori flog nicht zum Ausgang, der zu den geplünderten Plantagen führte, sondern Richtung Labor. In diesem Trakt, der kühler und steriler war als alle anderen, hielt er auf einen Raum zu, der die Aufschrift ARCHIV trug. Yama fragte sich, was Harlock dort suchte, und rannte auf die Tür zu, bereit, sie aufzustoßen. Harlock kam ihm um eine Sekunde zuvor und zog sie auf; Yama rammte die Hacken in die Fliesen und stolperte ihm ungelenk in die Arme. „Yama.“ „Harlock, was machst –“ „Ich wollte die Gelegenheit nutzen, aber es scheint, unsere Zeit ist abgelaufen.“ Harlock ergriff Yama am Handgelenk und zog ihn zurück in den Korridor. Tori flatterte wieder schrill krächzend voraus. Der Lärm eines Einschlags ganz in der Nähe zerriss ihnen beinahe das Trommelfell. Yama warf den Kopf herum; das war die Richtung, in der die Plantagen lagen … „Sie werden doch nicht …“, stieß er atemlos hervor. „Doch, ich denke, sie werden.“ Harlock hielt an, um sich umzusehen. Tori landete auf seiner Schulter und hielt endlich den Schnabel. „Ich bin nicht sicher, was ihr Ziel ist … wir oder –“ Die nächste Salve krachte in den angrenzenden Trakt, und die Druckwelle riss sie beide von den Füßen. Trümmer polterten in den kreuzenden Korridor und verwandelten ihn in eine Sackgasse. Harlock zerrte Yama hoch und schlug einen anderen Weg ein. „Hier lang. Dieser Weg ist sicher.“ Er wirkte nicht im Mindesten agitiert, jedenfalls nicht nach außen. Yama beneidete ihn um diese Fähigkeit. Wieder ein Krachen, und wieder in die Plantagen. Yamas Herz schmerzte bei jedem Einschlag. „Die Pflanzen … unsere Erde …!“ „Vermutlich ist genau das ihr Plan.“ Yama wurde klar, dass das stimmte. Die Astraios beschoss nicht nur die Arcadia, die sich vom Boden aus kaum wehren konnte; sie beschoss auch die Plantagen, weil sie wussten, was Yama vorhatte. Sie wollten nicht, dass er mit dem Mutterboden davonkam. Deshalb zerstörten sie ihre eigenen Einrichtungen. Sie hätten auch ihre hier stationierten Männer geopfert, hätte die Arcadia diese nicht bereits in Sicherheit gebracht. Und das Schlimmste daran war: Sie taten es aus reiner Bosheit. Als Yama und Harlock ins Freie eilten, schlugen ihnen die Hitze und die Dämpfe der Brände entgegen. Ein großer Teil des Gebäudes stand in Flammen, obwohl die Löschroboter, die den ständigen Angriffen noch nicht zum Opfer gefallen waren, ununterbrochen über ihm kreisten. In der Ferne brannten die Obstplantagen nieder. Yama sah Brombeer- und Himbeersträucher als glühende, funkensprühende Dickichte; die Bäume wurden Reihe für Reihe zu lebenden Fackeln. Zwischen ihnen schmolz die Erde. Und sie schmolz auch in den vielen aufgetürmten Kästen, aus denen die Flammen hoch in den milchigen Himmel schlugen und undurchdringliche, schwarze Rauchwolken spuckten. Yama rannte, sein Handgelenk in Harlocks eisernem Griff, auf die Arcadia zu, und seine Sicht wurde unscharf, seine Wangen nass. Nur der Rauch, dachte er, er brennt in den Augen … Aus zurückgelassenen, auseinander gesprengten Obstkisten waren verkohlte Äpfel gerollt, schwarz und schwelend. Der Rest der Ernte verbrannte an den Bäumen. Alle heiligen Erdenpflanzen, die es bis jetzt noch gegeben hatte, fanden auf Garfudias den Feuertod. Von diesem Ort würde nichts als Asche übrig bleiben. Erst als sie ins Innere der Arcadia stürzten, merkte Yama, dass er wirklich weinte. Kei wollte ihn offensichtlich ohrfeigen. Yama wich vor ihr zurück und wischte sich hastig das Auge und die Nase am Ärmel ab. Da sah er, dass sie ein Taschentuch in der Hand hielt. „Ich wollte dir nur die Wange abwischen. Du hast schwarze Spuren im Gesicht“, sagte sie und meinte damit vermutlich seine Tränen. Yama schüttelte den Kopf, mied sowohl ihren als auch Harlocks Blick und trat auf die Brücke. Dort war der Rest seiner Brückencrew versammelt. Plasmageschosse zischten in beide Richtungen, doch nur milde Erschütterungen durchliefen den Körper der Arcadia. „Verzieht euch! Jaaah!“, heulte Yattaran, als ein guter Treffer mit Cygnus-Plasma eine der Geschützanlagen der Astraios lahmlegte. Ja, sie würde sich verziehen, denn ein Kampf mit der pfeilschnellen Arcadia im Flug würde für ein einzelnes Schlachtschiff der Gaia-Flotte viel zu verlustreich enden. „Wir starten!“, befahl Yama und umklammerte das Steuerrad mit krampfenden Fingern. Hinter ihm nahm Harlock auf seinem Thron Platz. „Und die Erde?“, fragte Cervus lahm. „Hier gibt es keine Erde mehr, du Trottel!“, keifte Kei. „Der Plan ist gescheitert!“ Yama wusste nicht genau, woran dieser Plan gescheitert war, aber es hatte zweifellos mit seinen Entscheidungen zu tun. Er hätte den Stützpunkt auf Garfudias übernehmen und die Besatzung als Geiseln nehmen sollen, wie ein richtiger Pirat es getan hätte. Harlock hätte es so gemacht. Aber er hatte ihm nicht reingeredet. Er ließ zu, dass Yama Konflikte friedlich zu lösen versuchte und seine Lektionen auf die harte Tour lernte. „Schadensbericht“, sagte Yama, seine Stimme so fest wie nur möglich. „Sie hat ein paar Löcher, aber nichts Ernstes“, antwortete Yattaran. „Die Selbstreparaturen laufen schon.“ „Was ist mit dem Kraftfeld?“, fragte Kei. „Wir stecken noch drin. Etwas mehr Schub und wir kommen raus. Gleich wird’s etwas holprig!“ Das war eine akkurate Vorhersage. Sobald die Arcadia den Widerstand des Kraftfeldes überwand, griffen starke Böen nach ihr und rüttelten sie durch. Yama klammerte sich ans Steuerrad, um sich aufrecht zu halten, doch ein paar der Männer gingen laut fluchend zu Boden. Erst als der Spuk eine halbe Minute später vorbei war, konnten sich alle wieder aufrappeln. Es kostete sie wertvolle Sekunden. Rasch gewann die Arcadia an Höhe, ließ das Flammenmeer unter sich zurück, bis es unter dem lächerlichen Hologramm verschwand. Als sie kurz davor waren, zur Astraios aufzuschließen, drehte diese wendig auf der Stelle und dematerialisierte in den In-Skip-Modus. „Wohin springen sie?“, knurrte Yama. In seiner Kehle pulsierte der Hass wie ein schwarzer Klumpen. Er wollte sie zerstören, diese Feiglinge, die seine Hoffnung zunichte gemacht hatten. „Ich kann es nicht ermitteln, die Koordinaten sind verschlüsselt“, sagte Kei hilflos. „Diese Mistkerle!“, schäumte Yattaran. „Die haben gewartet, bis wir damit fertig waren, ihre Leute zu evakuieren!“ „Immerhin haben wir einen großen Teil der Früchte“, merkte Cervus beschwichtigend an, „und sie selber haben gar nichts mehr. Sie haben die Quelle ihres Reichtums selbst dem Erdboden gleichgemacht.“ Beipflichtendes Gemurmel bezeichnete die Gaia Sanction als Idioten, Loser und Schwanzlose. Angesichts der Bestätigung seiner eigenen Gefühle lockerte sich die Enge in Yamas Brust etwas. Er sah zu Kei. „Ich muss nachdenken.“ „Welchen Kurs sollen wir setzen?“ „Wir werden wie besprochen nach Tokarga fliegen.“ Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Sehr gut. Wenn wir den Mars-Schild erst vernichtet haben, können diese Feiglinge was erleben.“ Ihr Hass tat Yama gut. Er überließ ihr das Ruder und trottete von der Brücke. Zum ersten Mal seit Übernahme der Kapitänschaft hatte er Lust auf etwas Starkes zu trinken. *** „Verzeihen Sie, Harlock.“ Etwas schüchtern trat ihm Prof. Calli in den Weg. Harlock hatte nicht erwartet, dass der Mann von sich aus Kontakt zu ihm aufnehmen würde. „Was kann ich für Sie tun?“, erwiderte er leidenschaftslos. Calli schürzte die Lippen. „Sie gehen zu Yama, nicht wahr? Bitte sagen Sie ihm, dass es mir leid tut. Ich habe das Vorhaben voll unterstützt.“ Harlock hatte nur eine Vermutung, wohin Yama gegangen sein könnte. Außerdem missfiel es ihm, dass Calli und Bouko – für ihn Männer der Gaia Sanction, bis sie ihm das Gegenteil bewiesen – sich in den Fluren herumdrückten. „Falls Ihnen noch keine Quartiere zugewiesen wurden in all der Aufregung, dann folgen Sie mir. Sie sollten sich ausruhen.“ Tatsächlich sah der Botaniker immer noch so grau und betrübt aus, vielleicht noch mehr als zuvor. Sicher traf ihn der Verlust der Plantagen, die er in den letzten Monaten betreut hatte, ebenfalls hart, und der Jüngste war er auch nicht mehr. „Yama hält große Stücke auf Sie“, sagte Harlock versöhnlich. „Die Arcadia mag ein gewöhnungsbedürftiger Ort sein, aber Sie sind hier in Sicherheit. Die Crew besteht aus fähigen Personen. Es wird Ihnen auch nicht an Komfort mangeln.“ Calli entspannte sich ein wenig und folgte ihm. „Bouko ist bereits auf eigene Faust unterwegs. Er ist sehr neugierig, wissen Sie, versteht sich nicht nur auf Pflanzen, sondern auch Maschinen. Studierter Bioingenieur.“ Wie Tochiro, dachte Harlock. „Er kann nicht verloren gehen. Alle Decks sind bemannt.“ Und falls er doch einen leeren Raum findet, ist Miime überall. Er brachte Prof. Calli zu den Kabinentrakts und wies ihm und auch Bouko, in dessen Abwesenheit, ein Quartier zu. Dann entschuldigte er sich und nahm seine Suche wieder auf. Yama sollte nicht allein sein, nicht jetzt. Außerdem wusste Harlock, wie er ihn aufheitern konnte. Er fand Yama, seiner Vermutung entsprechend, im Salon mit einer Flasche Rotem Bourbon. Er saß mit gesenktem Kopf vor einem unberührten, bis zum Rand gefüllten Glas. „Trink das aus und du schaffst es nicht mehr bis ins Bett“, ließ Harlock ihn wissen. „Mmmh. Wer sagt, dass das nicht meine Absicht war.“ Yama hob nicht einmal den Kopf. „Lass mich behilflich sein.“ Harlock setzte sich neben ihn, zog Yamas Glas zu sich und nahm einen großzügigen Schluck. Yama warf ihm einen Blick zu und lächelte schwach. „Ich wusste, du würdest mir folgen.“ „Ich habe es immer bevorzugt, allein zu sein, wenn ich wütend war. Du bist anders.“ Harlock griff in sein Waffenholster, wo unter Cosmo-Dragoner etwas verborgen war. „Hier. Ich habe aus dem Archiv etwas retten können.“ Er schob den kleinen Gegenstand zu Yama, wie im Tausch für das Glas. Yama nahm die kleine staubige Holodisc an sich. „Was ist da drauf? Sie sieht uralt aus.“ „Der Beschriftung der Fächer nach stammt sie aus der Zeit der Errichtung der Plantagen, kurz nach dem Heimatkrieg. Streng geheime Aufzeichnungen zu dem Thema, wie die empfindlichen Erdenpflanzen auf Garfudias lebensfähig werden sollten.“ „Verstehe.“ Yama drehte die Disc in den Händen, dann setzte er sie auf dem Tisch ab und aktivierte sie. Es bedurfte einer mehrfachen nachdrücklichen Betätigung des Startknopfes, um das Relikt aus vergangenen Zeiten zum Leben zu erwecken; dann begann die Aufzeichnung mit Flackern und Störblitzen. Die Silhouette eines grauhaarigen Mannes war zu erahnen. „Es folgen die gesammelten Laborberichte von Professor Tanjou Gerkin, Kopf des wissenschaftlichen Teams der Garfudias-Einheit. Der Umfang beträgt etwa fünfunddreißig Stunden visueller und akustischer Einträge. Wir schreiben das Jahr …“ Yama deaktivierte die Disc wieder und nickte. „Ich werde das alles sichten, wenn ich wieder klarer denken kann. Vielleicht hilft es uns wirklich. Gut, dass du an so was gedacht hast … ich habe es natürlich nicht.“ „Du warst mit anderem beschäftigt“, sagte Harlock milde. „Zum Beispiel damit, eine Koryphäe wie deinen Professor für unser Vorhaben zu akquirieren. Mit seiner Hilfe besteht noch Hoffnung.“ Seine Stimme wurde weicher, als er fortfuhr: „Noch etwas, Yama. Erinnerst du dich an … meine Pflanze?“ Yama dachte nach. „Du meinst … die im Becherglas? Der Keimling, der erschienen ist, nachdem wir …“ „Ja.“ „Oh.“ Yama sah etwas verlegen beiseite. „Ja … sicher. Was ist damit?“ „Sie sitzt in Erde von der Erde“, erklärte Harlock. „Es war eine Probe, die Tochiro von Kundschaftern gebracht worden war. Mein Freund war nach der Umrüstung der Dunkle-Materie-Antrieben mit vielen anderen Projekten beauftragt, unter anderem damit, Pflanzen zu züchten, die die Versorgungsleistung der Erde verbessern sollten.“ Yamas Augenbraue hob sich. „Also hat Gaia insgeheim daran gearbeitet, die Erde doch wieder für alle bewohnbar zu machen?“ „So haben sie es uns damals verkauft“, schnaubte Harlock. „Natürlich war das nicht der Fall, die Erde sollte ein Paradies für die Privilegierten werden. Tochiro aber glaubte daran, dass er einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des Zustands der Erde leisten könnte – obwohl sie, wie ich heute weiß, schon immer perfekt war, so wie sie war“, fügte er traurig hinzu. „Jedenfalls fiel das Glas in unserer Schlacht gegen die anderen Deathshadow-Schiffe zu Boden und zerbrach. Als ich später begriff – oder glaubte zu begreifen –, dass diese Erde das Einzige war, das von unserer gesunden Heimatwelt übrig war, klebte ich das Glas wieder zusammen und klaubte die Erde auf, so gut ich konnte. Ich fand einen Samen darin, den Tochiro hineingesetzt hatte. Dass er jemals keimen würde, habe ich nicht erwartet. Es war für mich nur noch eine Art … Andenken.“ Yama sah bewegt zu ihm auf. „Du hast diesen Samen über hundert Jahre lang behütet, obwohl du ihn für tot hieltest.“ „Ja.“ „Wieso ist er … Wie konnte er keimen, als wir …?“ „Ich weiß es nicht. Aber es zeigt uns eines: nämlich dass die Erde in diesem Becherglas noch nicht leblos ist. Es ist nur eine kleine Menge, kaum mehr als eine Handvoll, aber es ist … ein Anfang.“ Wie die Blumen auf der Erde, fügte er im Geiste hinzu. Die Erde fängt neu an. Yama schniefte leise und kniff das Auge zusammen. Er war so verletzlich, so bezaubernd. So liebenswert. Harlock nippte an dem Roten Bourbon, schmeckte die scharfe, rote Flüssigkeit, die seine Speiseröhre warm hinabrann. Dann hielt er Yama das Glas an die Lippen. „Die andere Hälfte für dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)